E-Government und digitale Spaltung in der EU und ihre Folgen auf den Unternehmenswettbewerb
©2002
Diplomarbeit
118 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:
Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien entwickelt sich die Wirtschaft rasant. Für manche schneller als für andere. Dieses Phänomen bezeichnet man als digitale Spaltung und ist sowohl bei Bürgern, als auch bei Unternehmen vorzufinden. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Informations- und Kommunikationstechnologien (IuKT) einen Einfluss auf den Unternehmenswettbewerb haben, sondern wie, wann, wo und bei wem.
Parallel zu dieser Entwicklung entdecken Regierungen und internationale Organisationen, dass die IuKT auch für sie Potenziale bergen. Die Anwendung der IuKT von und bei Regierungen und internationalen Organisationen werden unter dem Begriff E-Government zusammengefasst.
Ob, und wenn ja, welchen Einfluss diese beiden Trends auf den Unternehmenswettbewerb und aufeinander haben können, soll Bestandteil dieser Arbeit sein.
Innerhalb der Europäischen Union (EU) schenken Regierende diesen beiden Trends seit über zwei Jahren immer mehr Achtung, woraus sich viele Initiativen heraus, wie eEurope und BundOnline 2005, gebildet haben. Diese Arbeit begrenzt sich daher auf die EU.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
I.InhaltsverzeichnisII
II.AbkürzungsverzeichnisV
III.AbbildungsverzeichnisVII
IV.TabellenverzeichnisVIII
1.Einleitung1
2.Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe2
2.1Aktuelle Beschreibungsmethoden von E-Government2
2.1.1Ursprung des Begriffs E-Government2
2.1.2Beziehungsarten im E-Government3
2.1.3Geographischer Fokus von E-Government4
2.1.4Konzeption einer E-Government-Strategie5
2.1.5Ausprägungen des E-Government7
2.2Definitorische Abgrenzung und Indikatoren der digitale Spaltung9
2.2.1Abgrenzung des Begriffs9
2.2.2Auswahl aussagekräftiger Indikatoren10
2.3Definition von Unternehmenswettbewerb15
2.3.1Bedeutung des Unternehmenswettbewerbs für diese Arbeit und Analysemethoden15
2.3.2Internationale Unternehmensstrategien17
2.4Entscheidungsrelevante politische Strukturen der EU19
3.Aktuelle Entwicklung von E-Government und der digitalen Spaltung22
3.1Wichtigste E-Government fördernde Initiativen22
3.1.1eEurope-200222
3.1.2Erweiterungen der eEurope-2002-Initiative27
3.1.3Bund 200530
3.2Derzeitiger Stand der digitalen Spaltung32
3.2.1Unternehmensspezifische digitale Spaltung32
3.2.2Geographische digitale Spaltung35
4.Analyse der Haupteinflussfaktoren auf den Unternehmenswettbewerb38
4.1Auswahl der wichtigsten Einflussfaktoren auf den […]
Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien entwickelt sich die Wirtschaft rasant. Für manche schneller als für andere. Dieses Phänomen bezeichnet man als digitale Spaltung und ist sowohl bei Bürgern, als auch bei Unternehmen vorzufinden. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Informations- und Kommunikationstechnologien (IuKT) einen Einfluss auf den Unternehmenswettbewerb haben, sondern wie, wann, wo und bei wem.
Parallel zu dieser Entwicklung entdecken Regierungen und internationale Organisationen, dass die IuKT auch für sie Potenziale bergen. Die Anwendung der IuKT von und bei Regierungen und internationalen Organisationen werden unter dem Begriff E-Government zusammengefasst.
Ob, und wenn ja, welchen Einfluss diese beiden Trends auf den Unternehmenswettbewerb und aufeinander haben können, soll Bestandteil dieser Arbeit sein.
Innerhalb der Europäischen Union (EU) schenken Regierende diesen beiden Trends seit über zwei Jahren immer mehr Achtung, woraus sich viele Initiativen heraus, wie eEurope und BundOnline 2005, gebildet haben. Diese Arbeit begrenzt sich daher auf die EU.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
I.InhaltsverzeichnisII
II.AbkürzungsverzeichnisV
III.AbbildungsverzeichnisVII
IV.TabellenverzeichnisVIII
1.Einleitung1
2.Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe2
2.1Aktuelle Beschreibungsmethoden von E-Government2
2.1.1Ursprung des Begriffs E-Government2
2.1.2Beziehungsarten im E-Government3
2.1.3Geographischer Fokus von E-Government4
2.1.4Konzeption einer E-Government-Strategie5
2.1.5Ausprägungen des E-Government7
2.2Definitorische Abgrenzung und Indikatoren der digitale Spaltung9
2.2.1Abgrenzung des Begriffs9
2.2.2Auswahl aussagekräftiger Indikatoren10
2.3Definition von Unternehmenswettbewerb15
2.3.1Bedeutung des Unternehmenswettbewerbs für diese Arbeit und Analysemethoden15
2.3.2Internationale Unternehmensstrategien17
2.4Entscheidungsrelevante politische Strukturen der EU19
3.Aktuelle Entwicklung von E-Government und der digitalen Spaltung22
3.1Wichtigste E-Government fördernde Initiativen22
3.1.1eEurope-200222
3.1.2Erweiterungen der eEurope-2002-Initiative27
3.1.3Bund 200530
3.2Derzeitiger Stand der digitalen Spaltung32
3.2.1Unternehmensspezifische digitale Spaltung32
3.2.2Geographische digitale Spaltung35
4.Analyse der Haupteinflussfaktoren auf den Unternehmenswettbewerb38
4.1Auswahl der wichtigsten Einflussfaktoren auf den […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 6106
Zangl, Fabrice: E-Government und digitale Spaltung in der EU und ihre Folgen auf den
Unternehmenswettbewerb
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Saarbrücken, Universität, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis
II
I. Inhaltsverzeichnis
I. Inhaltsverzeichnis ...II
II. Abkürzungsverzeichnis ...V
III. Abbildungsverzeichnis ... VII
IV. Tabellenverzeichnis ...VIII
1 Einleitung ... 1
2 Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe ... 2
2.1 Aktuelle Beschreibungsmethoden von E-Government ... 2
2.1.1 Ursprung des Begriffs E-Government ... 2
2.1.2 Beziehungsarten im E-Government ... 3
2.1.3 Geographischer Fokus von E-Government ... 4
2.1.4 Konzeption einer E-Government-Strategie ... 5
2.1.5 Ausprägungen des E-Government ... 7
2.2 Definitorische Abgrenzung und Indikatoren der digitale Spaltung ... 9
2.2.1 Abgrenzung des Begriffs... 9
2.2.2 Auswahl aussagekräftiger Indikatoren... 10
2.3 Definition von Unternehmenswettbewerb ... 15
2.3.1 Bedeutung des Unternehmenswettbewerbs für diese Arbeit und
Analysemethoden... 15
2.3.2 Internationale Unternehmensstrategien... 17
2.4 Entscheidungsrelevante politische Strukturen der EU... 19
3 Aktuelle Entwicklung von E-Government und der digitalen Spaltung... 22
3.1 Wichtigste E-Government fördernde Initiativen... 22
3.1.1 eEurope-2002 ... 22
3.1.2 Erweiterungen der eEurope-2002-Initiative ... 27
3.1.3 Bund 2005 ... 30
3.2 Derzeitiger Stand der digitalen Spaltung ... 32
3.2.1 Unternehmensspezifische digitale Spaltung... 32
3.2.2 Geographische digitale Spaltung... 35
4 Analyse der Haupteinflussfaktoren auf den Unternehmenswettbewerb ... 38
4.1 Auswahl der wichtigsten Einflussfaktoren auf den Unternehmenswettbewerb... 38
4.2 Einfluss der digitalen Spaltung auf den Unternehmenswettbewerb... 39
4.2.1 Unternehmensspezifische digitale Spaltung... 39
Inhaltsverzeichnis
III
4.2.2 Standortbedingte digitale Spaltung ... 45
4.3 Einfluss von E-Government auf den Unternehmenswettbewerb ... 54
4.3.1 Allgemeine Vorbemerkung... 54
4.3.2 Einfluss durch regulatives E-Government auf den Unternehmenswettbewerb . 55
4.3.3 Einfluss durch partizipierendes E-Government auf den
Unternehmenswettbewerb ... 61
4.3.3.1 Public-Privat-Partnership ... 61
4.3.3.2 E-Assistance... 64
4.3.3.3 E-Adminstration... 65
4.3.4 Abschließende Zusammenfassung über den Einfluss von E-Government auf
den Unternehmenswettbewerb ... 65
4.4 Wechselwirkung zwischen E-Government und digitaler Spaltung und deren
Wirkung auf den Unternehmenswettbewerb ... 67
4.4.1 Einfluss durch regulatives E-Government auf die digitale Spaltung ... 67
4.4.2 Einfluss durch partizipierendes E-Government auf die digitale Spaltung ... 73
4.4.3 Einfluss der digitalen Spaltung auf das E-Government ... 77
5 Analyse und Konzeption strategischer Vorgehensweisen für die Institutionen der EU, die
Mitgliedstaaten und Unternehmen innerhalb der EU im Bezug auf E-Government und
digitaler Spaltung ... 78
5.1 Konzeption einer strategischen Vorgehensweise für Unternehmen bei der Nutzung
von Erfolgspotenzialen im E-Government und der digitalen Spaltung ... 78
5.1.1 Empfehlung einer strategischen Vorgehensweise für Unternehmen,
unterschieden nach ihrer Größe im Rahmen von E-Government und digitaler
Spaltung... 78
5.1.2 Empfehlung einer strategischen Vorgehensweise für Unternehmen,
unterschieden nach ihrer Branche im Rahmen von E-Government und digitaler
Spaltung... 79
5.1.3 Empfehlung einer strategischen Vorgehensweise für Unternehmen,
unterschieden nach ihrem Standort im Rahmen von E-Government und
digitaler Spaltung ... 81
5.2 Konzeption einer strategischen Vorgehensweise für die Förderung des
Unternehmenswettbewerbs durch Maßnahmen im E-Government und der
Reduzierung der digitalen Spaltung ... 83
Inhaltsverzeichnis
IV
5.2.1 Analyse zur Reduzierung der digitalen Spaltung... 83
5.2.2 Konzeption und Entwicklung einer Strategie im E-Government ... 86
5.2.3 Kritische Erfolgsfaktoren und Potenziale einer E-Government-Strategie ... 90
6 Ausblick ... 92
V. Anhang ... IX
VI. Literaturverzeichnis ... XI
VII. Verzeichnis der Gesprächspartner ... XXII
Abkürzungsverzeichnis
V
II. Abkürzungsverzeichnis
A2A
Administration to Administration
A2B
Administration to Business
A2C
Administration to Citizen
Abb.
Abbildung
ADSL
Asymmetric Digital Subscriber Line
ANSI
American National Standard Institute
B2B
Business to Business
B2C
Business to Consumer
BMWi
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
ca.
circa
c. p.
ceteris paribus
E-Administration
Electronic Administration
E-Assistance
Electronic Assistance
E-Business
Electronic Business
E-Commerce
Electronic Commerce
E-Democracy
Electronic Democracy
EDI
Electronic Data Interchange
E-Governance
Electronic Governance
E-Government
Electronic Government
E-Mail
Electronic Mail
E-Organization
Electronic Organization
E-Procurement
Electronic Procurement
et al.
et alias
EU
Europäische Union
GD
Generaldirektionen
Hrsg.
Herausgeber
HTML
Hypertext Markup Language
i. e. S.
im engeren Sinne
inkl.
inklusive
IP
Internet Protocol
IPv4
Internet Protocol version 4
Abkürzungsverzeichnis
VI
IPv6
Internet Protocol version 6
ISP
Internet Service Provider
IT
Informationstechnologie
IuKT
Informations- und Kommunikationstechnologie
i. w. S.
im weiteren Sinne
JIT
Just-In-Time
KMU
kleine und mittelständische Unternehmen
M-Commerce
Mobile Commerce
Mil.
Millionen
Mrd.
Milliarden
NATO
North Atlantic Treaty Organisation
NPM
New Public Management
Nr.
Nummer
OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development
o. g.
oben genannte(n/s)
S.
Seite
SAGA
Standards und Architekturen für E-Government Anwendungen
SCM
Supply Chain Management
SigG
Signaturgesetz
TEDIS
Trade Electronic Data Interchange Systems
u. a.
unter anderem
UN
United Nations/Vereinigte Nationen
UN/EDIFACT
United Nations Electronic Data Interchange For Administrations,
Commerce and Trade
USA
United States of America
vgl.
vergleiche
XML
Extended Markup Language
Abbildungsverzeichnis
VII
III. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Beziehungsarten im E-Government. ... 4
Abb. 2: Ausprägungen des E-Business. ... 7
Abb. 3: Ausprägungen des E-Government. ... 8
Abb. 4: Entwicklungsphasen elektronischer Plattformen. ... 14
Abb. 5: Fünf-Kräfte-Modell nach Porter... 15
Abb. 6: Die internationale Unternehmensstrategie in der ,,Global-Local-Grid". ... 18
Abb. 7: Drei Hauptziele der eEurope-2002- Initiative. ... 23
Abb. 8: Anteil gesicherter Server in den EU-Mitgliedstaaten und den USA. ... 25
Abb. 9: Ausbildung der Schüler in IuKT in der EU. ... 26
Abb. 10: Die wichtigsten Einflussfaktoren und ihre Auswirkungen aufeinander... 39
Abb. 11: Übersichtsdarstellung über die unternehmensinternen Wettbewerbsauswirkungen der
unternehmensspezifischen digitalen Spaltung. ... 42
Abb. 12: Übersichtsdarstellung über die Auswirkungen der unternehmensspezifischen
digitalen Spaltung auf das Wettbewerbsumfeld... 45
Abb. 13: Anteil der Unternehmen mit Internetanbindung in der EU. ... 48
Abb. 14: Übersichtsdarstellung über die unternehmensinternen Wettbewerbsauswirkungen der
standortbedingten digitalen Spaltung. ... 51
Abb. 15: Übersichtsdarstellung über die Auswirkungen der standortbedingten digitalen
Spaltung auf das Wettbewerbsumfeld. ... 53
Abb. 16: Übersichtsdarstellung über die Auswirkung des E-Government auf
unternehmensinterne Wettbewerbsfaktoren. ... 66
Abb. 17: Übersichtsdarstellung über den Einfluss von E-Government auf das
Wettbewerbsumfeld. ... 67
Abb. 18: Grad der Online-Bereitstellung grundlegender Dienste... 76
Abb. 19: Konzept einer E-Government-Strategie. ... 90
Abb. 20: Die Ziele der eEurope-2002-Initiative. ... IX
Tabellenverzeichnis
VIII
IV. Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Grundlegende E-Government Dienste an Unternehmen. ... 13
Tab. 2: Hemmschwellen für KMU für die Nutzung des Internet... 28
Tab. 3: Stand von E-Commerce nach Branchen in der EU. ... 33
Tab. 4: Stand von E-Commerce nach Unternehmensgröße in der EU... 34
Tab. 5: Standortbedingte digitale Spaltung bei der Bildung und Ausbildung von Fachkräften.
... 46
Tab. 6: Grad der Beteiligung von Unternehmen am elektronischen Geschäftsverkehr in der
EU... 49
Tab. 7: Klassifizierung der Rahmenbedingungen. ... 87
Tab. 8: Die EU-Beitrittskandidaten. ...X
Einleitung
1
1
Einleitung
Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien entwickelt sich die Wirtschaft
rasant. Für manche schneller als für andere. Dieses Phänomen bezeichnet man als digitale
Spaltung und ist sowohl bei Bürgern, als auch bei Unternehmen vorzufinden. Es stellt sich
nicht mehr die Frage, ob die Informations- und Kommunikationstechnologien (IuKT) einen
Einfluss auf den Unternehmenswettbewerb haben, sondern wie, wann, wo und bei wem.
1
Parallel zu dieser Entwicklung entdecken Regierungen und internationale Organisationen,
dass die IuKT auch für sie Potenziale bergen. Die Anwendung der IuKT von und bei
Regierungen und internationalen Organisationen werden unter dem Begriff E-Government
zusammengefasst.
Ob, und wenn ja, welchen Einfluss diese beiden Trends auf den Unternehmenswettbewerb
und aufeinander haben können, soll Bestandteil dieser Arbeit sein. Innerhalb der
Europäischen Union (EU) schenken Regierende diesen beiden Trends seit über zwei Jahren
immer mehr Achtung, woraus sich viele Initiativen heraus, wie eEurope und BundOnline
2005, gebildet haben. Die Betrachtung dieser Arbeit soll sich daher auf die EU begrenzen.
Da die Begriffe E-Government und digitale Spaltung noch sehr neu in der Wirtschaft und in
der Wissenschaft sind, sollen diese im Kapitel 2 definitorisch abgegrenzt werden. In diesem
Kapitel soll ebenfalls kurz auf das Verständnis von Unternehmenswettbewerb und die
wichtigsten Institutionen der EU eingegangen werden.
Im Kapitel 3 wird dann der derzeitige Entwicklungsstand der betrachteten Trends E-
Government und digitale Spaltung geschildert, bevor deren gegenseitiger Einfluss, sowie
deren Einfluss auf den Unternehmenswettbewerb im Kapitel 4 genauer betrachtet werden.
Dabei soll bei der digitalen Spaltung zwischen der unternehmensspezifischen und
standortbedingten digitale Spaltung, und beim E-Government zwischen regulativem und
partizipierendem E-Government differenziert werden.
Im fünften Kapitel werden dann strategische Handlungsmö glichkeiten für Unternehmen zum
Verhalten gegenüber den betrachteten Trends und Maßnahmen zur Reduzierung der digitalen
Spaltung gegeben. Weiterhin soll im Kapitel 5 eine Strategie für Regierungen und
internationale Organisationen im Bereich des E-Government, sowie dazugehörige kritische
Erfolgsfaktoren und Potenziale des E-Government entwickelt werden.
1
Vgl. Porter, Micheal E.; Millar, Victor E.: Wettbewerbsvorteile durch Information, in : Porter, Michael E.
(Hrsg.):Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 83-106, S. 106.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
2
2
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
2.1
Aktuelle Beschreibungsmethoden von E-Government
2.1.1
Ursprung des Begriffs E-Government
E-Government steht für electronic Government, d. h. elektronischer Staat bzw. allgemeiner
elektronische öffentliche Verwaltung. In der Literatur findet man stark abweichende Angaben
über den Ursprung von E-Government. Eines davon ist das NPM (New Public Management).
Unter NPM versteht man die Änderung der öffentlichen Verwaltung hin zu einer auf Verträge
zwischen Gesellschaft und Staat (,,Contrat Social") basierenden Sicht. Wesentliche Merkmale
dieses Ansatzes sind die Leistungs- bzw. Adressatenorientierung, die Konzentration auf die
notwendigsten Kernaufgaben, die Vergabe höherer Entscheidungsbefugnisse an niedrigere
Personalstufen sowie eine prozeßorientierte Reorganisation.
2
E-Government ist nicht
deckungsgleich mit dieser Definition, da es sich hierbei um eine mehr computergestützte und
Internet orientierte Sichtweise handelt, jedoch versteht man unter E-Government teilweise
auch die Hauptmerkmale des NPM.
3
Ein weiterer Ursprung findet sich in der Verwaltungsinformatik. Sie ist die ,,[...]Wissenschaft
von Entwicklung und Implementierung administrativer computergestützter
Informationssysteme".
4
Die Verwaltungsinformatik ist eine Fachinformatik, die sich durch
die Größe des Anwendungsgebiets, das hohe Potenzial an Automatisierung und die eigenen
Sprach- und Denkkultur und die spezifische n Normen der öffentlichen Verwaltungen
gerechtfertigt.
5
Auch diese Definition ist nicht ausreichend, um E-Government zu
beschreiben, da zum einen lediglich der informationstechnische Gesichtpunkt betrachtet wird
und zum anderen gerade die Sprach- und Denkkultur, auf der die Verwaltungsinformatik
beruht, durch E-Government geändert werden soll.
2
Vgl. Reinermann, Heinrich: Zum was und wie der neuen Steuerungsmodelle, in: Scheer, A.-W.; Friederichs,
Johann (Hrsg.): Innovative Verwaltungen 2000, SzU57, (Gabler) Wiesebaden 1996, S. 31-40,
S. 32-36.
3
Vgl. Aichholzer, Georg; Schmutzer, Rupert: E-Government in Österreich, in: Schweighofer, Erich; Menzel,
Thomas (Hrsg.): E-Commerce und E-Government Aktuelle Fragestellungen der Rechtsinformatik, (Österreich)
Wien 2000, S. 79-87, S. 85.
4
Bonin, Hinrich E.G.: Verwaltungsinformatik: Ein Anwendungsriese ohne Fundament?, in: Bonin, Hinrich E.G.
(Hrsg.): Verwaltungsinformatik, (BI-Wissenschaftsverlag) Mannheim et al. 1992, S. 10-15, S. 10.
5
Vgl. Bonin, Hinrich E.G.: Verwaltungsinformatik: Ein Anwendungsriese ohne Fundament?, in: Bonin, Hinrich
E.G. (Hrsg.): Verwaltungsinformatik, (BI-Wissenschaftsverlag) Mannheim et al. 1992, S. 10-15,
S. 10-15.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
3
Durch seinen Namen findet man auch oft E-Government dem Electronic Business (E-
Business) bzw. auch dem Electronic Commerce (E-Commerce) untergliedert.
6
Unter E-
Business wird die elektronische Unterstützung des Geschäftsverkehrs und unter E-Commerce
die elektronische Unterstützung des Handels verstanden.
7
Beim E-Government werden
ebenfalls Prozesse unterstützt, jedoch ist es wegen der Besonderheiten, wie z. B. (zum
Beispiel) der Monopolstellung der öffentlichen Verwaltungen, und der breiter angelegten
Betrachtung als eigenständiges Konzept zu verstehen.
8
Aus diesen diversen Betrachtungsweisen lässt sich erkennen, dass sich noch keine klare
Definition für E-Government herauskristallisiert hat. Daher soll als Definition für E-
Government eine Aggregation obiger Definition für den weiteren Verlauf der Arbeit
verwendet werden. Unter E-Government wird also ein neuartiges Konzept verstanden,
welches die Optimierung und Durchführung von Prozessen durch intensive Nutzung der
Informationstechnik, insbesondere der Internettechnologien, zum Ziel hat.
9
Man kann E-Government nach seiner Beziehungsart, seinen Funktionen, den angebotenen
Diensten, seiner Konzeptionsstrategie und seinem geografischen Fokus unterscheiden. Diese
unterschiedlichen Kriterien werden in den folgenden Teilbereichen dieser Arbeit besprochen.
2.1.2
Beziehungsarten im E-Government
Unter den Beziehungsarten von E-Government versteht man die unterschiedlichen
Konstellatio nen von Beziehungen zwischen den drei Gruppen öffentliche Verwaltung, mit
,,A" wie Administration abgekürzt, Unternehmen, mit ,,B" wie Business abgekürzt, und
Bürger, mit ,,C" wie Consumer bzw. Citizen abgekürzt. Elektronischen Geschäftsverkehr
zwischen bspw. einer öffentlichen Verwaltung und Unternehmen kennzeichnet man daher
durch A2B (Administration to Business). Bei diesen Konstellationen handelt es sich immer
6
Vgl Traunmüller, Roland; Lenk, Klaus: Electronic Government als ganzheitlicher Ansatz, in: Schweighofer,
Erich; Menzel, Thomas (Hrsg.): E-Commerce und E-Government Aktuelle Fragestellungen der
Rechtsinformatik, (Österreich) Wien 2000, S. 69-78, S. 71 sowie Aichholzer, Georg; Schmutzer, Rupert: E-
Government in Österreich, in: Schweighofer, Erich; Menzel, Thomas (Hrsg.): E-Commerce und E-Government
Aktuelle Fragestellungen der Rechtsinformatik, (Österreich) Wien 2000, S. 79-87, S. 79.
7
Vgl. Scheer, A.-W.; Erbach, Fabian; Thomas, Oliver: E-Business - Wer geht? Wer bleibt? Wer kommt?, in:
Scheer, A.-W. (Hrsg.): E-Business - Wer geht? Wer bleibt? Wer kommt?, 1. Aufl., (Springer) Berlin et al. 2000,
S. 4-45, S. 4.
8
Vgl. Gisler, Michael; Spahni, Dieter: Electronic Govern ment Ein Überblick, Arbeitsbericht, Berner
Fachhochschule 2000 Bern, S. 13.
9
Vgl. Gisler, Michael: Einführung in die Begriffswelt des eGovernment, in: Gisler, Michael; Spahni, Daniel
(Hrsg.): eGovernment eine Standortbestimmung, 2. Aufl., (Paul Haupt) Bern; Stuttgart; Wien 2001, S. 13-30,
S. 14, Jansen, Stephan A.: Public Electronic Procurement (PEP) Empirische Ergebnisse zum
Beschaffungdwesen der öffentlichen Hand im Internet, in: Wittener Diskussionspapiere, Universität
Witten/Herdecke, Sonderheft Nr.1, Juni 2001, S. 1.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
4
um externe Beziehungen. Interne Beziehungen werden in der Regel getrennt betrachtet, sollen
jedoch in dieser Arbeit nicht ausgelassen werden, da interne und externe Beziehungen sich
stark gegenseitig beeinflussen. Abbildung 1 veranschaulicht die möglichen Beziehungsarten.
Administration
Consumer/
Citizen
Business
B2B
C2C
B2C
A2B
A2C
A2A
Administration
Consumer/
Citizen
Business
B2B
C2C
B2C
A2B
A2C
A2A
Abb. 1: Beziehungsarten im E-Government.
10
Ebenfalls gebräuchlich, aber weniger häufig vorzufinden, sind die Abkürzung G für
Government und Z für Citizen.
11
Sie werden jedoch nicht in dieser Arbeit verwendet.
Da es sich in dieser Arbeit unter anderem um E-Government und Unternehmenswettbewerb
handelt, werden im weiteren Verlauf vor allem die A2A- (Administration to Administration),
A2B- (Administration to Business) und B2B- (Business to Business) Beziehungen betrachtet
und alle weiteren Beziehungen nur in einem beschränktem Maße.
2.1.3
Geographischer Fokus von E-Government
Öffentliche Verwaltungen haben einen Aufgabenbereich, der sich auf ein gegebenes
geografisches Umfeld bezieht. Regional fokussiertes E-Government aus der die Aufgabe,
durch Computer unterstützt, politische, wirtschaftliche und soziale Dienstleistungen für die
Region (Stadt, Gemeinde, Land, Kommune) zu erbringen.
Dementsprechend besteht die Aufgabe des national fokussierten E-Government in der
Erbringung von Dienstleistungen auf nationaler Ebene. National fokussiertes E-Government
hat jedoch zusätzlich die Aufgabe, dem regionalen E-Government die notwendigen
(technischen, rechtlichen, sozialen) Rahmenbedingungen zu schaffen. Demzufolge obliegt das
10
Eigene Erstellung.
11
Vgl. Bucher, Peter: E-Government in 10 Schritten Aspekte erfolgreicher Projekte, Arthur Anderson auf der
IDT-Tagung am 21. Mai 2001, S. 16, Jansen, Stephan A.: Public Electronic Procurement (PEP) Empirische
Ergebnisse zum Beschaffungdwesen der öffentlichen Hand im Internet, in: Wittener Diskussionspapiere,
Universität Witten/Herdecke, Sonderheft Nr.1, Juni 2001, S. 3.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
5
international fokussierte E-Government die Erstellung von Dienstleistungen für Regionen,
Staaten und auch für andere internationale Instanzen. Auch für internationales E-Government
gilt es, für die untergeordneten Instanzen (Region, Staat) die notwendigen
Rahmenbedingungen mittels Richtlinien zu schaffen.
12
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf dem
Unternehmenswettbewerb innerhalb der EU. Aus diesem Grunde wird vor allem auf die
allgemeinen Rahmenbedingungen innerhalb der EU und über die ganze EU hinweg
eingegangen. Da die Aufgaben auf nationaler Ebene näher am realen wirtschaftlichen
Geschehen ausgerichtet sind, wird teilweise unter Einbezug von Beispielen auf die
Rahmenbedingungen in Deutschland eingegangen. Auf die regionale Betrachtung des E-
Government wird im Wesentlichen verzichtet, mit Ausnahme regionaler Beispiele für E-
Government.
2.1.4
Konzeption einer E-Government-Strategie
Damit E-Government erfolgreich ist, bedarf es eines strategischen Konzepts, bevor eine
solche Lösung implementiert wird. Bei einem solchen Konzept gibt es zwei wesentliche
Ansätze, die Ziele zu bestimmen, die im folgenden nun erläutert werden.
Der erste Ansatz wird ,,Bottom-Up"-Vorgehensweise genannt, und besteht darin, die
strategischen Ziele von unten nach oben hin zu bestimmen, d. h., es werden zuerst die unteren
Ziele definiert. Im weiteren Verlauf der strategischen Planung werden die Ziele dann
schrittweise nach oben hin verdichtet. Bspw. werden zuerst die Ziele auf regionaler Ebene
definiert und in den darauf folgenden Schritten die oberen Ziele aus den unteren Ebenen
aggregiert.
Der zweite Ansatz wird ,,Top-Down"-Vorgehensweise genannt und besteht darin, die
Strategie in umgekehrter Reihenfolge zu definieren, d. h., es werden zuerst die oberen Ziele
definiert. Im weiteren Verlauf der strategischen Planung werden die Ziele schrittweise nach
unten hin detailliert.
13
Bspw. werden zuerst die Ziele auf internationaler Ebene definiert und
erst dann die konsequenten Ziele auf nationaler Ebene daraus abgeleitet.
Vorteil des ,,Bottom-Up"-Ansatzes sind erhöhte Freiheitsgrade auf unteren
Entscheidungsebenen, was wiederum die Kreativität fördert. Diese Freiheitsgrade führen aber
zu Unkoordiniertheit, womit ein erheblicher Mehraufwand beim Zusammenfügen der Ziele
entsteht.
12
Vgl. Meir, Joel: Geschäftsprozesse im eGovernment Ein Überblick, Arbeitsbericht, Berner Fachhochschule
2002 Bern, S. 17.
13
Vgl. Scheer, A.-W.: Wirtschaftsinformatik, 2. Aufl., (Springer) Berlin et al. 1998, S. 705-710.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
6
Bei dem ,,Top-Down"-Ansatz werden insbesondere neue allgemeine Konzepte gefördert.
Dadurch sind die Ziele einheitlicher. Hiermit kann vor allem Effizienz erreicht werden, und
somit sind Skalenkostenersparnisse wahrscheinlicher.
In der Praxis werden jedoch meistens Mischformen dieser beiden Ansätze verwendet, bei
denen zur Ideensammlung zuerst der ,,Bottom-Up"-Ansatz angewendet wird und dann anhand
der gewonnenen Ideen die Ziele mit dem ,,Top-Down"-Ansatz festgelegt werden.
Bei der Bestimmung der E-Government-Strategie muss ebenfalls das Konzept ausgewählt
werden. Die öffentliche Verwaltung kann sich dazu entscheiden, die aktuelle Strategie nur
geringfügig zu ändern, d. h. lediglich die angebotenen Dienste im Internet zur Verfügung zu
stellen und die untergeordneten Instanzen (Land, Region, Stadt) zu koordinieren. Bei dieser
Art von Konzepten sind der Aufwand und die Anfangsinvestitionen niedriger. Langfristig
betrachtet liegen die gesamten Kosten jedoch höher, da dadurch ein einfacher Mehraufwand
für die zusätzlichen Dienste entsteht.
Die zweite mögliche Konzeptauswahl ist eine Reorganisation der Strukturen, Überarbeitung
der Prozesse und Zentralisierung der Anlaufstelle für Bürger und Unternehmen.
14
Dieses
Konzept lehnt stärker an das NPM an. Eine Weiterentwicklung dieser Strategie führt zum
Konzept der Lebenslagenorientierung, welches starke Ähnlichkeiten mit dem aus dem
Marketing bekannten Category Management aufweist. Category Management ist diejenige
Strategie, bei der Warengruppen (Kategorien) bzw. im Falle von E-Government-Lösungen
Dienstleistungsgruppen, als strategische Geschäftseinheiten geführt werden, und diese
Warengruppenbetrachtung über den überorganisatorischen Prozess hinweg angewandt wird.
15
Bei der Bildung solcher Kategorien stehen die Bedürfnisse der Kunden, hier also Bürger,
Unternehmen und andere öffentliche Verwaltungen, und ein größtmöglicher Kundennutzen
im Vordergrund. Es gilt also beim Category Management die Sortimente optimal zu bilden.
16
Dies bedeutet für E-Government, dass sich die öffentlichen Verwaltungen beim Bündeln von
Dienstleistungen nach den unterschiedlichen Lebenslagen der Internetnutzer richten müssen,
und sie die Leistungserstellung in überorganisatorischer Zusammenarbeit erstellen müssen.
14
Vgl. Bucher, Peter: E-Government in 10 Schritten Aspekte erfolgreicher Projekte, Arthur Anderson auf der
IDT-Tagung am 21. Mai 2001, S. 21.
15
Vgl. Goerdt, Thomas: Die Marken- und Einkaufsstättentreue der Konsumenten als Bestimmungsfaktoren des
vertikalen Beziehungsmarketing, in: Diller, Hermann: Schriften zum innovativen Marketing, Band 2,
(Gesellschaft für Innovatives Marketing) Nürnberg 1999, S. 10-13.
16
Vgl. Olbrich, Rainer; Braun, Daniela: Handelsmarkenführung und Category Management, in: Ahlert, Dieter
(Hrsg.): Vertikales Marketing und Markenführung im Zeichen von Category Management, (Deutscher
Fachverlag) Frankfurt am Main 2001, S. 107-123, S. 109-110.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
7
2.1.5
Ausprägungen des E-Government
Da E-Government ein paralleler Aufgabenbereich zu E-Business ist, können die
Ausprägungen des E-Government ähnlich denen des E-Business strukturiert werden. Im
Allgemeinen werden, wie Abbildung 2 zeigt, die Funktionen in Electronic Procurement (E-
Procurement), Electronic Organisation (E-Organisation) und E-Commerce aufgeteilt. Dabei
handelt es sich respektiv um computerunterstützte Beschaffung (elektronische
Katalogverwaltung, Ausschreibungen, elektronische Marktplätze), Organisation (inklusive
(inkl.) Produktion) und Handel (Supply Chain Management (SCM), elektronische
Marktplätze).
E-Procurement
E-Organization
E-Commerce
E-Business
E-Procurement
E-Organization
E-Commerce
E-Business
Abb. 2: Ausprägungen des E-Business.
17
Öffentliche Verwaltungen müssen ebenfalls beschaffen und organisieren. Lediglich der
Vertrieb weist wesentliche Unterschiede zum privaten Sektor auf. Zum einen handelt es sich
bei den durch öffentliche Verwaltungen vertriebenen Gütern hauptsächlich um
Dienstleistungen, die oft starken rechtlichen Regelungen unterlegen sind. Zum anderen,
haben die öffentlichen Verwaltungen eine monopolistische Marktposition. Hinzu kommt, dass
Zielgruppen von E-Government (andere öffentliche Verwaltungen, private Wirtscha ft,
Bürger) gänzlich anders strukturiert sind, als dies in der privaten Wirtschaft üblich ist. Diese
Unterschiede haben dazu geführt, die Absatzseite in Electronic Adminstration (E-
Administration), Electronic Assistance (E-Assistance) und Electronic Democracy (E-
Democracy) zu unterteilen, was durch Abbildung 3 visualisiert wird.
17
In Anlehnung an: Gisler, Michael: Einführung in die Begriffswelt des eGovernment, in: Gisler, Michael;
Spahni, Daniel (Hrsg.): eGovernment eine Standortbestimmung, 2. Aufl., (Paul Haupt) Bern; Stuttgart; Wien
2001, S. 13-30, S. 19.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
8
E-Government
E-Procurement
E-Organization
E-Assistance
E-Administration
E-Democracy
E-Government
E-Procurement
E-Organization
E-Assistance
E-Administration
E-Democracy
Abb. 3: Ausprägungen des E-Government.
18
Unter E-Democracy versteht man die elektronische Unterstützung der politischen
Partizipation, z. B. Gesetzestexte, politische Diskussionsforen oder Wahlen. Da sich
vorliegende Arbeit auf den Unternehmenswettbewerb bezieht und Unternehmen als solche
nur eine marginale politische Partizipation aufweisen, wird dieser Aufgabenbereich des E-
Government hier vernachlässigt. Unter E-Assistance wird die computergestützte
Lebensgestaltung verstanden. Für Unternehmen bedeutet dies die Unterstützung des
alltäglichen Geschäftsverkehrs, z. B. Informationen für Arbeitsgeber, Jobbörsen und
öffentlich zugängliche Ausbildungen. Unter E-Administration versteht man die elektronische
Unterstützung des Kontakts mit Behörden, z. B. Behördenwegweiser, Runterladen von
Dokumenten und Formularen und interaktive Unterstützung bei der Ausfüllung von
Formularen und Steuererklärungen.
19
Bei den oben ausgeführten Ausprägungen handelt es sich um partizipierende E-Government,
d. h. die öffentliche Verwaltung nutzt die IuKT zur Unterstützung seiner Leistungs-
erstellungen. Darüber hinaus hat E-Government eine regulative Aufgabe, die in der Literatur
auch oft als Electronic Governance (E-Governance) bezeichnet wird. In dieser Arbeit soll
jedoch dieser Aufgabenbereich nach Gisler als das regulative E-Government bezeichnet
werden. Diese besteht darin die notwendigen rechtlichen, technischen und sozialen
18
In Anlehnung an: Gisler, Michael: Einführung in die Begriffswelt des eGovernment, in: Gisler, Michael;
Spahni, Daniel (Hrsg.): eGovernment eine Standortbestimmung, 2. Aufl., (Paul Haupt) Bern; Stuttgart; Wien
2001, S. 13-30, S. 20.
19
Vgl. Aichholzer, Georg; Schmutzer, Rupert: E-Government in Österreich, in: Schweighofer, Erich; Menzel,
Thomas (Hrsg.): E-Commerce und E-Government Aktuelle Fragestellungen der Rechtsinformatik, (Österreich)
Wien 2000, S. 79-87, S. 81, Schaeff, Alexander: Auf dem Holzweg, in: Kommune21, o. Jg.(2001)5, S. 12-13, S.
12.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
9
Rahmenbedingungen für eine effiziente und effektive Nutzung der oben beschriebenen
Aufgabenbereiche zu schaffen.
20
2.2
Definitorische Abgrenzung und Indikatoren der digitale Spaltung
2.2.1
Abgrenzung des Begriffs
Die Digitale Spaltung bezieht sich auf die Lücke zwischen denen, die Zugang zu
Informations- und Kommunikationstechnologien haben und denjenigen, die keinen oder
zumindest nur einen beschränkten Zugang haben. Hierbei hat sich durchgesetzt, dass man
unter dem Zugang zu IuKT insbesondere den Zugang zu Internet in allen Formen versteht.
21
In der heutigen IuKT-Zeit wird der mangelnde Zugang in der Tat als wirtschaftliche und
soziale Einschränkung betrachtet und wird auch immer häufiger als neue Form des
Analphabetismus bezeichnet.
22
Dieser Problematik wird nicht immer ausreichend Achtung
geschenkt, jedoch wird sie zunehmend von Politikern, Soziologen und
Wirtschaftswissenschaftlern als reales ökonomisches Problem wahrgenommen.
23
Wenn digitale Spaltung analysiert wird, dann wird demzufolge der Zugang zu IuKT zweier
Gruppen miteinander verglichen. Dabei werden die Zugänge von Unternehmen, Sozialen
Gruppen, demografischen Gruppen oder geografischer Orte, seien es regionale, urbane bzw.
nicht urbane, nationale oder internationale Gebiete, miteinander verglichen. In dieser Arbeit
wird besonders auf die digitale Spaltung zwischen Unternehmen, unterschieden nach Branche
und nach Größe, und zwischen Standorten eingegangen.
20
Vgl. Gisler, Michael: Einführung in die Begriffswelt des eGovernment, in: Gisler, Michael; Spahni, Daniel
(Hrsg.): eGovernment eine Standortbestimmung, 2. Aufl., (Paul Haupt) Bern; Stuttgart; Wien 2001, S. 13-30,
S. 14-16.
21
Vgl. Lance, David: Creating Tools of the Trade, in: eGov Präsenz, o. Jg.(2002)1/02, S. 9,
[3]
Europäische
Kommission (Hrsg.): Stellungnahme des Wirtschafts- und Sozialausschusses zu der ,,Mitteilung der Kommission
an den Rat, das Europäische Parlament, den Wirschafts - und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen:
eEurope 2002: Zugang zu der öffentlichen Webseite und deren Inhalt" am 18. April 2002,
<URL: http://europa.eu.int/eur-lex/de/dat/2002/c_094/c_09420020418de00090013.pdf>, online: 13.04.2002,
S. 1.
22
Vgl. Belgisches Ministerium für Inneres (Hrsg.): Economic reform of the products, services and capital
markets Belgian report for the European Union, <URL: http://europa.eu.int/comm/economy_finance/
publications/epc/b-cardiff_en.pdf>, online: 13.04.2002, S. 28.
23
Vgl. Booz, Allen & Hamilton (Hrsg.): Digitale Spaltung in Deutschland, (Booz, Allen & Hamilton) 2000 o.
O., S. 6.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
10
2.2.2
Auswahl aussagekräftiger Indikatoren
Da digitale Spaltung selbst noch unklar definiert ist, gibt es auch noch keine wissenschaftlich
festgelegten Indikatoren über sie. Man findet jedoch bereits einige Indikatoren, die in Studien
verwendet werden. Eine zuverlässige Quelle ist derzeit die EU, die im Rahmen der eEurope-
2002-Initiative einen Benchmarking entwickelt hat, in dem 23 Indikatoren verwendet
werden.
24
Unter einem Benchmark versteht man einen Referenzwert, an dem man eine
Leistung messen kann. Daraus resultiert, dass Benchmarking die Definition, Messung und
Erreichung der Benchmarks ist.
25
Die für diese Arbeit wichtigsten Indikatoren sollen hier
umrissen werden.
Der erste Indikator ist der Prozentsatz der Haushalte, die über einen Internetanschluss
verfügen. Die Angaben hierüber können nochmals nach Geschlecht, Berufsgruppe,
Altersgruppe, Wohnort des Benutzers, Art der Internetverbindung und die Art des
verwendeten Geräts differenziert werden. Dies ermöglicht eine genauere Analyse über die
möglichen Ursachen des mangelnden Internetzugangs und somit der digitalen Spaltung.
Problematisch bei dieser Messung ist der Mangel an klarer Trennung zwischen
Internetzugang am Arbeitsplatz und Internetzugang im Wohnraum.
26
Eine befragte Person
kann sowohl beim Arbeitsplatz und im Wohnraum einen Internetzugang haben, als auch nur
am Arbeitsplatz oder nur im Wohnraum einen Internetzugang haben. Im ersten Fall sollte die
Person dann nicht doppelt in der Statistik vorkommen und im zweiten Fall muss
berücksichtigt werden, dass wenn eine Person einen Internetzugang nur am Arbeitsplatz hat,
der Rest des Haushaltes keinen hat, bzw. wenn der Haushalt über einen Internetzugang
verfügt, muss die Anzahl der Haushaltsmitglieder (bspw. über 6 Jahre alt) mit erfasst werden.
Diesem komplexen Zusammenhang wird in dem eEurope-2002-Benchmarking nicht
Rechnung getragen, jedoch ist zu berücksichtigen, dass es sich hierbei um ein kaum lösbares
Statistikproblem handelt.
Es besteht eine inverse Relation zwischen den Kosten für einen Internetzugang und der
Anzahl der Haushalte mit Internetverbindungen,
27
das bedeutet, dass hohe Preise zu einer
24
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Benchmarking eEurope, <URL: http://europa.eu.int/information_
society/eeurope/benchmarking/index_de.htm>, am 19. Mai 2002.
25
Vgl. Grieble, O.; Scheer, A.-W.: Grundlagen des Benchmarkings öffentlicher Dienstleistungen, in: Scheer, A.-
W. (Hrsg.): Veröffentlichungen des Instituts für Wirtschaftsinformatik, Nr. 166, Saarbrücken 2000, S. 4.
26
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 5.
27
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
11
niedrigen Internetnutzung führen.
28
Daher liegt es nahe, die Preise für Internetanbindungen zu
untersuchen. Die EU hat sich als Indikator für die Internetzugangskosten für den Preis für
Asymmetric
Digital Subscriber Line Verbindung
(ADSL-Verbindung) und
Kabelverbindungen im Bereich der Hochgeschwindigkeitsverbindungen entschlossen. Die
meisten Haushalte sind jedoch über eine klassische Telefonverbindung mit dem Internet
verbunden. Daher werden im eEurope-2002-Benchmarking ebenfalls die Preise für einen
Internetzugang in Haupt- und Nebenzeiten erhoben.
29
Ein weiterer Indikator ist die Verknüpfung durch extrem schnelle Leitungen der Forschungs-
und Bildungsinstitutionen in der EU. Dieser soll zeigen, wie die Infrastruktur der
Internetanbindungen für Studenten als zukünftige Arbeitnehmer und für Forscher als
Entwickler neuer Technologien ist.
30
Diesem Indikator wird in dieser Arbeit nur marginal
Betrachtung geschenkt.
Zum Einschätzen der Sicherheit im Internet werden zwei Indikatoren verwendet. Der erste
Indikator betrifft die Anzahl der gesicherten Server pro Million Einwohner. Der zweite
Indikator misst den Anteil der Internetbenutzer, die bereits mit Sicherheitsproblemen,
insbesondere Viren, konfrontiert waren.
31
Sicherheit wird oft als erster Grund dafür genannt,
keine Transaktionen über das Internet zu führen und bildet somit eine wesentliche
Hemmschwelle. Dies behindert den Übergang zu einer weit verbreitenden Nutzung des
Internets für E-Commerce und bremst somit die Wirtschaft.
Für eine breite Nutzung von Computern und Internet ist es von entscheidender Bedeutung die
Jugend adäquat auszubilden. Dem entsprechend werden die Anzahl der Computer, die Anzahl
der Computer mit Internetanbindung und die Anzahl der Computer mit
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 6.
28
Vgl. Belgisches Ministerium für Inneres (Hrsg.): Economic reform of the products, services and capital
markets Belgian report for the European Union, <URL: http://europa.eu.int/comm/economy_finance/
publications/epc/b-cardiff_en.pdf>, online: 13.04.2002, S. 5.
29
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 5-8.
30
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 9.
31
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 10-11.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
12
Hochgeschwindigkeitsinternetanbindung pro 100 Schüler als Indikatoren verwendet.
32
Diese
Indikatoren sind besonders wichtig, da Schüler die zukünftigen Hauptnutzer der neuen IuKT
sind, und Informationstechnologiekenntnisse (IT-Kenntnisse) auf dem Arbeitsmarkt eine
gefragte Qualifikation sind.
Parallel dazu ist es ebenfalls wichtig, die IT-Qualifikationen der aktuellen Arbeitnehmer zu
erfassen. In diesem Indikator wird gemessen, wie hoch der Anteil an Arbeit nehmern ist (inkl.
der Arbeitslosen), die eine qualifizierte Computerausbildung bekommen haben verglichen,
mit dem Anteil der Arbeitnehmer, die einen Computer für die Arbeit nutzen.
33
Dies soll zum
einen deutlich machen, wie hoch bereits die Benutzung von Computern bei der Arbeit ist, und
zum anderen zeigen, ob der Bedarf an entsprechend qualifiziertem Persona l gedeckt ist. Diese
Indikatoren kann man weiter nach Geschlecht, Alter, Berufsgruppe und Arbeitstätigkeit
unterscheiden.
Für diese Arbeit kommt den Indikatoren über die Nutzung des Internets für E-Commerce und
E-Business eine ganz besondere Bedeutung zu. Hier wird der Anteil der Internetnutzer
gemessen, die bereits online eingekauft haben, unterteilt nach Häufigkeit pro Jahr. Die
relevantesten Indikatoren sind jedoch die Anzahl der Unternehmen, die das Internet zum
einkaufen und die Anzahl der Unternehmen, die das Internet zum Verkaufen verwenden.
Diese kann man wiederum nach Größe und nach Branche unterteilen und den Anteil am
Gesamtumsatz messen.
34
Die Relevanz dieser Indikatoren für digitale Spaltung und
Unternehmenswettbewerb werden zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Arbeit erläutert. Im
weiteren Verlauf dieser Arbeit werden zusätzliche Indikatoren auf Basis einer von der
Europäischen Kommission beauftragten Studie entwickelt, die zur Messung der digitalen
Spaltung zwischen Unternehmen beitragen.
Als letztes sollen an dieser Stelle noch die Indikatoren zum Fortschritt von E-Government
aufgeführt werden. Hier verwendet die EU drei Stück. Der erste Indikator misst den Anteil
der grundlegenden Dienste, die online zur Verfügung stehen. Mittlerweile ist bereits
32
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 11-12.
33
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 12-15.
34
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Wirtschafts - und Sozialausschuss
und den Ausschuss der Regionen: eEurope 2002: eEurope Benchmarking-Bericht am 5. Februar 2002, <URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/new_documents/benchmarking/benchmarking_de.
pdf>, online: 13.04.2002, S. 15-17.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
13
festgelegt worden, welche Dienste zu den grundlegenden Diensten gehören. Es wird zwischen
zwölf Diensten an den Bürger und acht Diensten an Unternehmen unterschieden. Tabelle 1
stellt die Liste der grundlegenden Dienste an Unternehmen dar. Diese grundlegenden Dienste
sind jedoch nicht die einzigen Dienste, die in diesem Rahmen für Unternehmen wichtig sind.
Einige der grundlegenden Dienste an den Bürger betreffen ebenfalls die Unternehmen
besonders stark. So z. B. sind die elektronischen Dienste Einkommenssteuer, Kfz-Zulassung,
Baugenehmigung und Arbeitssuche je nach Branche mehr oder weniger stark für
Unternehmen relevant. Weitere grundlegende Dienste an den Bürger können ebenfalls noch
für Unterne hmen von Vorteil sein, wenn sie als E-Government-Dienstle istung online
angeboten werden. Aus diesem Grunde sollen bei der Betrachtung des Fortschritts des
partizipierenden E-Government alle Dienste gemeinsam betrachtet werden.
Acht grundlegenden Dienste von E-Government an Unternehmen
1. Sozialbeiträge für Arbeitnehmer
2. Körperschaftssteuer: Erklärung, Steuerbescheid
3. Mehrwertsteuer: Erklärung, Steuerbescheid
4. Anmeldung eines neuen Unternehmens
5. Datenübermittlung an statistische Ämter
6. Zollerklärung
7. Umweltgenehmigung
8. Öffentliches Beschaffungswesen
Tab. 1: Grundlegende E-Government Dienste an Unternehmen.
35
Der zweite Indikator misst den Prozentsatz der Internetnutzer, die Internetpräsenzen der
öffentlichen Verwaltungen besuchen. Der dritte Indikator misst die Art, in der die
Internetnutzer Internetpräsenzen der öffentlichen Verwaltungen nutzen, unterschieden nach
Informationssuche, Formularausfüllung und Electronic Mail(E-Mail)-Anfragen.
Dieser Indikator ist jedoch zu ungenau, da nur spezifische Funktionen betrachtet werden. Um
die Entwicklung von Internetpräsenzen der öffentlichen Verwaltungen zu beschreiben,
werden in dieser Arbeit ebenfalls die Entwicklungsstufen elektronischer Plattformen
verwendet. Man unterscheidet dabei folgende vier Stufen. In der ersten Phase werden nur
Informationen über das Unternehmen bzw. die öffentliche Verwaltung, die Produkte und
Dienstleistungen oder die Plattform bereitgestellt. In der zweiten Phase werden Dokumente,
35
In Anlehnung an: Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Rat und das
Europäische Parlament: eEurope 2002: Auswirkungen und Prioritäten am 13. März 2002, <URL: http://
europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/pdf_files/communication_de.pdf>, online: 13.04.2002,
S. 22-23.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
14
Broschüren oder Statistiken angeboten, und der Inhalt dynamisch angepasst. Zweiseitige
Interaktionen, wie z. B. die interaktive Bearbeitung eines Formulars, finden ab der dritten
Phase statt und in der letzten Phase finden Transaktionen statt, bei denen der Benutzer z. B.
online Zahlen kann.
36
Komplexität / Interoperabilität
Geschäftstätigkeit /
Wertschöpfung
Phase 2
Einseitige
Interaktion
Phase 1
Information
Phase 4
Transaktion
Phase 3
Zweiseitige
Interaktion
Komplexität / Interoperabilität
Geschäftstätigkeit /
Wertschöpfung
Phase 2
Einseitige
Interaktion
Phase 2
Einseitige
Interaktion
Phase 1
Information
Phase 1
Information
Phase 4
Transaktion
Phase 4
Transaktion
Phase 3
Zweiseitige
Interaktion
Phase 3
Zweiseitige
Interaktion
Abb. 4: Entwicklungsphasen elektronischer Plattformen.
37
Alle weiteren Indikatoren, die im eEurope-2002-Benchmarking enthalten sind werden in
dieser Arbeit lediglich am Rande verwendet, da sie entweder die Unternehmen, E-
Government oder die digitale Spaltung nicht betreffen.
An dieser Stelle soll nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass derzeit noch
keine allgemein gültigen Indikatoren wissenschaftlich festgelegt worden sind und noch
weitere Indikatoren entwickelt werden. Auch die oben umschriebenen Indikatoren sind noch
unvollständig definiert, und es existieren für einige von ihnen noch keine statistisch
erhobenen Daten.
38
36
Vgl. KPMG (Hrsg.): Electronic Commerce Status Quo und Perspektiven '99, (KPMG Consulting) Berlin
1999, S. 4-5, Europäische Kommission (Hrsg.): Summary Report October 2001 Web-based Survey on
Electronic Public Services,
<URL:
http://europa.eu.int/information_society/eeurope/news_library/
documents/bench_online_services.doc >, online: 14.05.2002, S. 4.
37
In Anlehnung an. KPMG (Hrsg.): Electronic Commerce Status Quo und Perspektiven '99, (KPMG) Berlin
1999, S. 5.
38
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische
Parlament: eEurope 2002: Auswirkungen und Prioritäten am 13. März 2002, <URL: http://europa.eu.int/
information_society/eeurope/news_library/pdf_files/communication_de.pdf>, online: 13.04.2002, S. 5.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
15
2.3
Definition von Unternehmenswettbewerb
2.3.1
Bedeutung des Unternehmenswettbewerbs für diese Arbeit und
Analysemethoden
Der Unternehmenswettbewerb gewinnt immer mehr an Bedeutung für die strategischen
Entscheidungen von Unternehmen in Europa. Zum einen öffnet sich der Markt innerhalb von
Europa, zum anderen wird es, unter anderem wegen den IuKT, für Unternehmen außerhalb
der EU immer einfacher sich in Europa niederzulassen.
39
Der Druck seitens der Kunden steigt
ebenfalls. Wo früher Unternehmen eine Kostenführerschaftsstrategie oder eine
Differenzierungsstrategie fahren konnten, verlangt die Nachfragerseite zunehmend hohe
Qualität zu niedrigen Preisen.
40
Aus diesen Gründen müssen Unternehmen innerhalb der EU
wettbewerbsfähiger werden.
Zur Analyse der Einflussfaktoren auf den Unternehmenswettbewerb wird das Fünf-Kräfte-
Modell von Porter verwendet. Porter unterscheidet fünf Kräfte, die den
Unternehmenswettbewerb extern beeinflussen können, welche in Abbildung 5 grafisch
dargestellt sind.
Brancheninterne
Rivalität
Verhandlungsmacht
der Lieferanten
Verhandlungsmacht
der Abnehmer
Neue
Konkur-
renten
Substi-
tutions-
güter
Brancheninterne
Rivalität
Verhandlungsmacht
der Lieferanten
Verhandlungsmacht
der Abnehmer
Neue
Konkur-
renten
Substi-
tutions-
güter
Abb. 5: Fünf-Kräfte-Modell nach Porter.
41
39
Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Communication from the Commission The international dimension
of the european research area am 25. Juni 2001, <URL: http://europa.eu.int/eur-lex/en/com/pdf/2001/
com2001_0346en01.pdf>, online 13.04.2002, S. 4.
40
Vgl. Ahlert, Dieter: Vertikales Marketing und Markenführung im Zeichen von Category-Management,
(Deutscher Fachverlag) Frankfurt am Main 2001, S. 25-26, Porter, Micheal E.; Millar, Victor E.:
Wettbewerbsvorteile durch Information, in : Porter, Michael E. (Hrsg.):Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999
München, S. 83-106, S. 85.
41
In Anlehnung an: Porter, Micheal E.: Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 28.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
16
Die erste Kraft ist die brancheninterne Rivalität. Die interne Rivalität kann bspw. dadurch
angereizt werden, dass zahlreiche Wettbewerber in dieser Branche sind, die Branche sich nur
langsam expandiert, die Konkurrenten wachsen wollen, die Produkte wenig differenzierbar
sind oder hohe Austrittsbarrieren diese Branche kennzeichnen. Durch die Rivalität wird der
Unternehmenswettbewerb stärker. Dadurch fallen die Preise und somit auch c. p. (ceteris
paribus) die Gewinnmargen.
42
Die zweite Kraft ist der Eintritt neuer Konkurrenten in die Branche. Neue Konkurrenten
führen zu neuen Kapazitäten, was wiederum den Wettbewerb verstärkt. Eintrittsbarrieren für
neue Konkurrenten können Größenvorteile bilden, d. h. Konkurrenten müssten gleich mit
höheren Volumina oder Kostennachteilen einsteigen. Weitere Barrieren sind eine hohe
Produktdifferenzierung, ein hoher Kapitalbedarf besonders wenn das Kapital langfristig
gebunden oder uneinbringlich ist -, der Zugang zu Vertriebskanälen mit begrenzten
Kapazitäten, ein staatlicher Eingriff (Lizenzen, Sicherheitsbestimmungen, Infrastruktur) oder
von der Größe unabhängige Barrieren bzw. Kostennachteile, die z. B. Standort bedingt sind
oder dadurch entstehen, dass sich Unternehmen aus der Branche weiter auf der Lernkurve
befinden. Unter Lernkurve wird die negative Korrelation zwischen der Erfahrung in der
Produktion und den Produktionskosten verstanden.
43
Die dritte Kraft ist die Verhandlungsmacht der Lieferanten. Diese kann z. B. daraus entstehen,
dass nur wenige Unternehmen den Lieferantenmarkt beherrschen, dass das zu beschaffende
Gut einzigartig ist oder die Transitionskosten hoch sind, d. h. diejenigen Kosten, die bei
einem Wechsel des Lieferanten entstehen würden, oder dass Lieferanten mit einer
Vorwärtsintegration drohen können. Eine hohe Verhandlungsmacht der Lieferanten erhöht
den Druck in der Branche dadurch, dass diese leicht zu anderen Kunden wechseln können,
woraus sich Preisgestaltungsräume nach oben ergeben, die die Gewinnmarge der
beschaffenden Unternehmen entsprechend reduzieren.
44
Die vierte Kraft ist die hohe Verhandlungsmacht der Kunden. Hohe Verhandlungsmacht der
Kunden ist immer dann gegeben, wenn es nur wenige Abnehmer gibt, die Produkte
standardisiert sind oder die Abnehmer mit Rückwertintegration drohen können. Diese hohe
Verhandlungsmacht wirkt sich preissenkend und somit wettbewerbserhöhend aus.
45
Die fünfte Kraft im Fünf-Kräfte-Modell sind die Substitutionsgüter. Diese beschränken die
Gewinnmargen, indem sie eine Höchstgrenze für die Preise bilden, bei dem die Käufer auf
42
Vgl. Porter, Micheal E.: Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 39-40.
43
Vgl. Porter, Micheal E.: Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 30-34.
44
Vgl. Porter, Micheal E.: Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 34-38.
45
Vgl. Porter, Micheal E.: Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 34-38.
Abgrenzung der im Thema verwendeten Begriffe
17
Substitutionsgüter zurückgreifen. So kann z. B. auch eine Veränderung der
Wettbewerbssituation auf dem Markt der Substitutionsgüter den Druck auf die betrachtete
Branche erhöhen, wenn die Preise auf diesem Markt sinken und dadurch das Preis-
Leistungsverhältnis der Substitutionsgüter besser wird.
46
Dieses Modell wurde ausgewählt, weil es im Vergleich zu anderen Modellen wie die
Wertschöpfungskette, das 3C-Modell oder das SWOT-Analyse-Modell besonders auf die
externen Einflusskräfte auf den Unternehmenswettbewerb eingeht und eine Strukturierung
letzterer ermöglicht.
47
Es betrachtet ebenfalls eher einen Markt oder eine Branche, anstatt nur
ein Produkt.
Zur vollständigen definitorischen Abgrenzung soll an dieser Stelle noch erläutert werden, was
unter Wettbewerbsverzerrung verstanden wird. Unter Wettbewerbsverzerrung versteht man
Wettbewerbsnachteile, die nicht von der Produktivität oder Effizienz der Unternehmen
abhängig sind.
48
2.3.2
Internationale Unternehmensstrategien
Ein Unternehmen kann seine Strategie nach der internationalen Ausrichtung einer Branche
richten. Zum Zweck der vereinfachten Entscheidung wurde die ,,Global-Local-Grid"
entwickelt. Dieses Modell unterscheidet zwei wesentliche Kriterien zur Bestimmung der
Strategie. Auf der einen Seite wird gemessen, wie hoch der Bedarf an globaler Integration
ist, d. h. wie hoch der Druck in einer Branche oder auf einem Markt ist, global zu agieren (z.
B. wegen Konkurrent die global agieren). Auf der anderen Seite wird gemessen, wie hoch
die Notwendigkeit einer lokalen Anpassung ist, z. B. wenn ein Produkt für jeden Markt
angepasst werden muss. Daraus ergeben sich drei internationale Hauptstrategien und eine
nationale bzw. regionale Strategie. Abbildung 6 verdeutlicht diese Zusammenhänge.
46
Vgl. Porter, Micheal E.: Wettbewerb und Strategie, (Econ) 1999 München, S. 38.
47
Vgl. Hans, Stehpanie; Köppen, Alexander: Problemlösung in der Beratung, in: Scheer, A.-W.; Köppen,
Alexander (Hrsg.): Consulting, 2. Aufl., (Springer) Berlin et al. 2001, S. 79-113, S. 88-96.
48
Vgl. Reuther, Gabriele C.: Nationale Regulierungsunterschiede als komparativer Wettbewerbsvorteil oder
Wettbewerbsverzerrung? Eine Studie zur Ökodumpingdiskussion als Problem der Welthandelsordnung, Diss.,
Universität St. Gallen 2001, S.85.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2002
- ISBN (eBook)
- 9783832461065
- ISBN (Paperback)
- 9783838661063
- DOI
- 10.3239/9783832461065
- Dateigröße
- 691 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität des Saarlandes – Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2002 (November)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- verwaltung wettbewerb
- Produktsicherheit
- Diplom.de