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Distribution in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung des Internethandels

©2002 Diplomarbeit 93 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die VR China stellt einen riesigen Markt dar, der für Investoren besonders nach dem Beitritt zur WTO eine große Anziehungskraft aufgrund des möglichen Absatzpotentials besitzt. Gleichzeitig sollten aber auch die Gefahren, die ein derartiges Engagement mit sich bringt, nicht unterschätzt werden. Nicht zuletzt durch die (noch) unsichere Rechtslage, das geringe Wissen und Verständnis über dieses Land, seine besonderen Eigenschaften, Sitten und Gebräuche kann ein Eintritt in den Markt zum Wagnis werden. Insbesondere die Distribution der Waren wird als ein solches Risiko verstanden, da sie sozusagen noch in den „Kinderschuhen“ steckt.
Diese Arbeit soll veranschaulichen, inwieweit eine Distribution in der VR China unter Berücksichtigung des Internethandels möglich ist. Sie soll die Rahmenbedingungen aufzeigen und versucht, zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren.
Gang der Untersuchung:
Im ersten Teil wird auf das Konsumverhalten, die Kaufkraft und die zukünftigen Perspektiven des chinesischen Konsumgütermarktes eingegangen. Hierbei sollen die Besonderheiten des Marktes aufgrund der geographischen Größe deutlich gemacht werden, die v.a. bei der Distribution eine entscheidende Rolle spielt. Im zweiten Teil beschäftigt sich diese Arbeit zunächst mit dem Internet als Grundvoraussetzung des E-Business, das im Anschluss erläutert wird. Anschließend werden die Probleme sowie die Auswirkungen des WTO Beitritts dargestellt. Im letzten Teil werden schließlich die Kanäle für den Vertrieb und die Distribution off- und online bestellter Waren erklärt. Außerdem erfolgt eine Analyse der Probleme bei der Distribution, deren Ursachen in der mangelnden Infrastruktur liegen. Des weiteren werden die zu erwartenden Veränderungen für die Distribution, die der Beitritt zur WTO mit sich bringt, prognostiziert und die Stadt Shanghai als bedeutendes Distributionszentrum für ganz China porträtiert.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
VORWORTII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVI
ABBILDUNGSVERZEICHNISVII
A.Einleitung1
B.Konsumgütermarkt der VR China2
1.Konsumverhalten2
2.Kaufkraft nach Provinzen4
3.Zukünftige Perspektiven5
C.Internethandel in der VR China8
1.Internet8
1.1Entwicklung der Userzahlen und Potentiale8
1.2Struktur der Internetnutzer9
1.2.1Nach demographischen Gesichtspunkten9
1.2.2Geographische Verteilung innerhalb Chinas10
1.3Infrastruktur11
1.3.1„Golden Projects“11
1.3.2Technische Entwicklungen13
1.3.3 „Liberalisierung“ […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6086
Glumpler, Stefan: Distribution in der Volksrepublik China unter besonderer
Berücksichtigung des Internethandels
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: München, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

II
VORWORT
Durch mehrfache studienbedingte wie auch private Aufenthalte in der
Volksrepublik China angeregt, habe ich mich dazu entschlossen, meine
Diplomarbeit mit Bezug auf dieses faszinierende Land zu schreiben. Ich
möchte mit dieser Arbeit dem interessierten Leser einen Einblick in die
Komplexität der Thematik ermöglichen und nicht zuletzt zu einem besseren
Verständnis dieses Kulturkreises beitragen.
An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich bei der Erstellung dieser
Diplomarbeit auf verschiedenste Art und Weise unterstützt haben. Ganz
besonderer Dank gilt meiner Freundin Shin Ji-young, die mich in
,,unproduktiven Phasen" durch ihre liebevolle Unterstützung zum
Weiterschreiben motiviert hat. Nicht zu vergessen ihre Mithilfe während
zahlreicher Stunden im Copy Shop als die Ausleihfrist der Staatsbibliothek
sich wieder einmal dem Ende zu neigte. Daneben möchte ich mich herzlich
bei meinen Eltern für die kulinarische Unterstützung bedanken, ohne die es
wochenlang nur Spaghetti mit Pesto gegeben hätte. Des weiteren danke ich
meinen Freunden und Bekannten für ihr Verständnis, dass ich während der
Erstellung der Diplomarbeit nur sehr wenig Zeit für sie erübrigen konnte.
Auch möchte ich meinem Onkel Reinhold danken, der mir mit sehr guten
Ratschlägen zur Seite gestanden ist. Vielen Dank auch an Frau Wörmann
und meinen Bruder Boris für ihre kritischen Anmerkungen.

III
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT ... II
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ... VI
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... VII
A.
Einleitung ... 1
B.
Konsumgütermarkt der VR China... 2
1. Konsumverhalten ... 2
2. Kaufkraft nach Provinzen ... 4
3. Zukünftige Perspektiven... 5
C.
Internethandel in der VR China... 8
1. Internet ... 8
1.1
Entwicklung der Userzahlen und Potentiale... 8
1.2
Struktur der Internetnutzer ... 9
1.2.1 Nach demographischen Gesichtspunkten... 9
1.2.2 Geographische Verteilung innerhalb Chinas... 10
1.3
Infrastruktur ... 11
1.3.1 ,,Golden Projects" ... 11
1.3.2 Technische Entwicklungen... 13
1.3.3
,,Liberalisierung" im Telekommunikationsmarkt vor dem
Beitritt zur WTO... 14
2. E-Business ... 15
2.1
Arten des E-Business und deren Perspektiven in China... 16
2.1.1
Electronic Commerce (E-Commerce) ... 16
2.1.1.1 C2C und B2C ... 17
2.1.1.2 B2B ... 21
2.1.2 Mobile Commerce (M-Commerce) ... 23

IV
2.2
Ausländische
Investitionen im E-Commerce Sektor... 26
3. Auftretende Probleme und Hindernisse auf dem E-Commerce Markt. 29
3.1
Sicherheit ... 29
3.1.1 Verschlüsselungstechniken... 30
3.1.2 Elektronische Authentifizierung ... 31
3.2
Technische
Hindernisse... 33
3.3
,,Soziale"
Hindernisse ... 34
3.4
Gesetzgebende Institutionen: Interessenskonflikt und
überschneidende Kompetenz... 36
3.5
Mangelnde Verbreitung geeigneter Zahlungs-
möglichkeiten ... 38
3.6
Distribution der online bestellten Waren... 39
4. Veränderungen durch den Beitritt zur WTO ... 41
D.
Distribution in der VR China ... 43
1. Definition ... 43
2. Historische Entwicklung ... 44
3. Distribution und Vertrieb... 47
3.1
Definition
Absatzkanal/Absatzwege ... 47
3.2
Vertrieb und Distribution von Konsumgütern... 48
3.2.1 Großhandel ... 49
3.2.2 Einzelhandel... 51
3.2.3
Weitere Formen des Vertriebs (insbesondere
ausländischer Konsumgüter)... 54
3.2.3.1 Handelsreisende/Repräsentationsbüros ... 54
3.2.3.2 Ausländische Handelsgesellschaften... 55
3.2.3.3 Import über ,,graue Kanäle" ... 56
3.2.3.4 Eigenvertrieb von Sino-ausländischen Joint Ventures ... 57
3.2.3.5 Neue Vertriebskanäle... 58
3.3
Vertrieb und Distribution von Investitionsgütern ... 59
3.4
Kuriositäten ... 60

V
4. Problem der mangelnden Infrastruktur... 61
4.1
Zuständigkeiten im chinesischen Verkehrssektor ... 62
4.2
Straßenverkehr ... 63
4.3
Schienenverkehr ... 66
4.4
Schifffahrt... 68
4.5
Luftverkehr ... 69
5. Zukünftige Entwicklung, besonders im Hinblick auf zu erwartende
Veränderungen durch den WTO Beitritt ... 69
6. Shanghai als bedeutendes Distributionszentrum ... 72
E.
Fazit ... 73
LITERATURVERZEICHNIS... 74
ERKLÄRUNG ... 84

VI
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AOL
America
Online
ASEAN
Association of Southeast Asian Nations
AT&T
American Telephone & Telegraph
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BRT
Bruttoregistertonnen
B2B
Business-to-Business
B2C
Business-to-Consumer
CDMA
Code Division Multiple Access
CEO
Chief Executive Officer
CERNet
China Education and Research Network
ChinaGBN China Golden Bridge Network
CNCNet
China Netcom Network
CNNIC
China Internet Network Information Center
C2C
Consumer-to-Consumer
HP
Hewlett
Packard
ICP
Internet Content Provider
IPO
Initial Public Offering
ISCP
Internet Service Content Provider
JV
Joint
Venture
Mbps
Megabit per second
MEI
Ministry of Electronic Industry
MII
Ministry of Information Industry
MOFTEC
Ministry of Foreign Trade and Economic Cooperation
o.S.
ohne
Seitenangabe
RMB
Renminbi, chinesische Währung
SEAC
State Encryption Administration Commission
t Tonne
VR
Volksrepublik
WAP
Wireless Application Protocol
WTO
World Trade Organization/Welthandelsorganisation

VII
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1 Landkarte der VR China ... 4
Abb. 2 Entwicklung des Umsatzes im chinesischen Einzelhandel ... 6
Abb. 3 Zunahme der chinesischen Internet Nutzer ... 8
Abb. 4 Triangel-Segmentierung des Marktes ... 21
Abb. 5 Anzahl der Nutzer eines Mobiltelefons in Mio... 25
Abb. 6 Anteil der Lieferarten in % in der VR China ... 40
Abb. 7 Mögliche Vertriebsorgane in der VR China ... 48
Abb. 8 Vertriebskette für Santana und Santana 2000 ... 58
Abb. 9 Anteil einzelner Verkehrsträger am Gesamtgüterverkehr ... 63

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
1
A. Einleitung
1
Die VR China stellt einen riesigen Markt dar, der für Investoren besonders
nach dem Beitritt zur WTO eine große Anziehungskraft aufgrund des
möglichen Absatzpotentials besitzt. Gleichzeitig sollten aber auch die
Gefahren, die ein derartiges Engagement mit sich bringt, nicht unterschätzt
werden. Nicht zuletzt durch die (noch) unsichere Rechtslage, das geringe
Wissen und Verständnis über dieses Land, seine besonderen Eigenschaften,
Sitten und Gebräuche kann ein Eintritt in den Markt zum Wagnis werden.
Insbesondere die Distribution der Waren wird als ein solches Risiko
verstanden, da sie sozusagen noch in den ,,Kinderschuhen" steckt.
Diese Arbeit soll veranschaulichen, inwieweit eine Distribution in der VR
China unter Berücksichtigung des Internethandels möglich ist. Sie soll die
Rahmenbedingungen aufzeigen und versucht, zukünftige Entwicklungen zu
prognostizieren.
Im ersten Teil wird auf das Konsumverhalten, die Kaufkraft und die
zukünftigen Perspektiven des chinesischen Konsumgütermarktes
eingegangen. Hierbei sollen die Besonderheiten des Marktes aufgrund der
geographischen Größe deutlich gemacht werden, die v.a. bei der Distribution
eine entscheidende Rolle spielt. Im zweiten Teil beschäftigt sich diese Arbeit
zunächst mit dem Internet als Grundvoraussetzung des E-Business, das im
Anschluss erläutert wird. Anschließend werden die Probleme sowie die
Auswirkungen des WTO Beitritts dargestellt. Im letzten Teil werden
schließlich die Kanäle für den Vertrieb und die Distribution off- und online
bestellter Waren erklärt. Außerdem erfolgt eine Analyse der Probleme bei der
Distribution, deren Ursachen in der mangelnden Infrastruktur liegen. Des
weiteren werden die zu erwartenden Veränderungen für die Distribution, die
der Beitritt zur WTO mit sich bringt, prognostiziert und die Stadt Shanghai als
bedeutendes Distributionszentrum für ganz China porträtiert.
1
Die in dieser Arbeit verwendeten Daten und Zahlen entsprechen wahrscheinlich nicht
immer der Realität. Dabei handelt es sich um ein typisch chinesisches Phänomen. Je nach
Erhebungsmethodik und Herkunft der Quellen unterscheiden sich diese z.T. erheblich.

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
2
B.
Konsumgütermarkt der VR China
Die Volksrepublik China zählt mit ihren 1,3 Milliarden Einwohnern
2
bei einer
jährlichen Wachstumsrate von 1% zu den Ländern mit dem größten
potentiellen Konsumgütermarkt.
3
Da allerdings der Grossteil des Konsums
hauptsächlich auf die reichen Küstenprovinzen und -städte konzentriert ist,
muss diese Aussage differenziert betrachtet werden.
1. Konsumverhalten
Wer als inländischer oder ausländischer Hersteller von Konsumgütern Erfolg
im Land der Mitte haben will, muss die Besonderheiten des chinesischen
Konsumverhaltens bei der Produktwahl und der gesamten Produktplanung
berücksichtigen.
Hier spielt vor allem die Qualität der Konsumgüter eine entscheidende Rolle.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte konnte ein Wandel in der Konsumnachfrage
festgestellt werden. Dieser Trend geht immer mehr hin zu qualitativ
hochwertigeren Konsumgütern, da der Grundbedarf mittlerweile bereits
gedeckt wurde.
4
Sind seit den 70er Jahren v.a. ,,einfache" Güter des
täglichen Bedarfs wie Fahrräder, Armbanduhren und Kühlschränke
nachgefragt worden, sind es heutzutage DVD-Player, PCs und in
zunehmendem Masse auch Kraftfahrzeuge.
5
Nach wie vor genießen ausländische Produkte in der VR China hohes
Ansehen, da sie qualitativ hochwertiger erscheinen. Nicht zuletzt wegen
2
Die genaue Einwohnerzahl der VR China lässt sich nicht genau ermitteln, da z.B. Millionen
Wanderarbeiter nicht registriert in den Großstädten wohnen.
3
vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S. 1,
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
4
vgl. von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb ­ Vertriebskonzepte europäischer
Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China, St. Gallen, 2000, S. 125
5
vgl. Urhan, Ayfer: Die erfolgreiche Erschließung des Produktions- und Absatzmarktes VR
China am Beispiel der Volkswagen AG, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21.
Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian, Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 189
sowie von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb ­ Vertriebskonzepte europäischer
Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China, St. Gallen, 2000, S. 125

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
3
eines starken Nationalbewusstseins und zunehmender Qualität wird damit
gerechnet, dass die chinesischen Unternehmen jedoch aufholen werden.
6
Ein gutes Beispiel hierfür ist der PC-Hersteller Legend Group Ltd., der seine
Position als Marktführer in China vor namhafter ausländischer Konkurrenz
wie Dell oder HP behaupten kann.
Chinesische Konsumenten sind sehr preis- und qualitätsbewusst und haben
ein ausgeprägtes Technik- und Markenbewusstsein, das sich leider auch in
der hohen Nachfrage nach gefälschter Ware niederschlägt.
7
Aber auch der sog. ,,gesellschaftliche Konsum" darf nicht außer Acht
gelassen werden. Hierbei handelt es sich um den durch Korruption und
Diebstahl verursachten Schwund an Staatseigentum, der selbstverständlich
auch wieder für den Konsum von Gütern verwendet wird. Schätzungen
zufolge beträgt er jährlich ca. 100 Mrd. Renminbi.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Konsumverhaltens ist
das mangelnde Selbstbewusstsein und die mangelnde Souveränität
chinesischer Verbraucher, die sich oftmals an der Gesellschaft und deren
Konsum orientieren. Dieses mangelnde Selbstvertrauen hat historische und
kulturelle Gründe, auf die an dieser Stelle aber nicht näher eingegangen
werden soll. Exzessiver ,,Demonstrativer Konsum" nach außen, d.h. Erwerb
ausländischer Luxusgüter und Konsumwellen bestimmter Produkte der
aktuellen Modeerscheinungen sind hier als bedeutende Schlagworte zu
nennen.
8
6
vgl. Semetkeova, Andrea: Marketing und Distribution in China, Hangzhou, 2001, S. 1 f.
7
vgl. von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb ­ Vertriebskonzepte europäischer
Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China, St. Gallen, 2000, S. 197
sowie Semetkeova, Andrea: Marketing und Distribution in China, Hangzhou, 2001, S. 2
8
vgl. Song, Xueming: Konsumgütermarkt und Marketing in China, Duisburg, 1994, S. 9 ff.,
www.uni-duisburg.de/fb5/vwl/oawi/arbeitspapiere/paper05.html

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
4
2.
Kaufkraft nach Provinzen
Wer den chinesischen Markt als einen einzigen großen homogenen Markt
mit unglaublich hohem Absatzpotential für seine Produkte betrachtet,
unterliegt einem Irrglauben. Die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen
Provinzen unterscheidet sich erheblich zwischen Stadt und Land (ca. 64%
der Bevölkerung) und zwischen den östlichen durch die Wirtschaftsreformen
seit 1978 bevorzugten Küstenprovinzen und den westlichen
unterentwickelten Regionen. In den westlichen Regionen besteht u.a. ein
sehr großer wirtschaftlicher Nachholbedarf bzgl. der Infrastruktur, dem
Ausbau bestehender bzw. dem Bau neuer Industriestandorte.
Dementsprechend unterscheiden sich die einzelnen Regionen auch sehr
stark hinsichtlich der Einkommensverhältnisse der Bewohner und somit der
vorhandenen Kaufkraft.
9
Abb. 1 Landkarte der VR China, schwarz umrandete Gebiete zählen zu den
wirtschaftlich erfolgreichsten Provinzen
10
9
vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S. 2,
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
10
eigene Darstellung in Anlehnung an
www.shanghai-integrata.de/ge/map_cn.htm

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
5
Zu den Regionen mit dem höchsten Einkommen und BIP pro Kopf zählen
Shanghai, Beijing und Guangzhou. In der unmittelbar Beijing unterstehenden
Stadt Shanghai wurde im Jahr 2000 ein BIP pro Kopf in Höhe von TSD 34,5
RMB erwirtschaftet. Damit zählt das Einzugsgebiet Shanghai zu dem
reichsten Gebiet innerhalb Chinas. Wenn man im Gegenzug dazu Chongqing
in Zentralchina mit einem pro Kopf BIP in Höhe von TSD 5,2 RMB betrachtet,
wird dieser Unterschied ziemlich deutlich. Jedoch gibt es auch innerhalb
dieser reichen Regionen Unterschiede zwischen Stadt und Land. So lag der
Konsum im Shanghaier Stadtgebiet im Jahr 2000 pro Haushalt bei TSD 13,4
RMB , während er in den ländlichen Gebieten Shanghais weniger als die
Hälfte (TSD 6,3 RMB, entspricht in etwa auch dem landesweiten
Durchschnitt) betrug.
11
Auch im Hinblick auf E-Commerce und Distribution verspricht ein
Engagement eines Investors in den Küstengebieten einen schnelleren
wirtschaftlichen Erfolg. Dies ist durch die Bereitschaft der dortigen
Bevölkerung zu überdurchschnittlichen Konsumausgaben in Verbindung mit
besseren allgemeinen Rahmenbedingungen wie u.a. Infrastruktur begründet.
3. Zukünftige
Perspektiven
Im Export liegt der größte Teil des chinesischen Wirtschaftswachstums
begründet. Da zur Zeit ein weltweiter Abschwung der Konjunktur herrscht
und somit die ausländische Nachfrage nach chinesischen Produkten
zwangsläufig abgenommen hat, wird die durchschnittliche jährliche
Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes von 10,3% in den letzten 10
Jahren nicht mehr zu halten sein. Schätzungen der Weltbank zufolge wird sie
jedoch trotzdem mit jährlich 7,4% bis zum Jahr 2004 wachsen.
12
Eine
wesentliche Antriebskraft für die Wirtschaft ist jedoch nach wie vor das
Konsumverhalten der chinesischen Bevölkerung, das im vorigen Kapitel
erläutert wurde. So hat sich z.B. der Einzelhandelsumsatz 2000 im Vergleich
11
vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S.
2,
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
12
Anm. d. Verf.: Lt. Bfai, DIHK und Auswärtigem Amt Wachstumsprognose für 2003 von 7%.

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
6
zum Vorjahr um 10% gesteigert bzw. innerhalb der letzten 10 Jahre
vervierfacht.
13
Da der Einzelhandel eine sehr große Rolle spielt (fast alle Konsumgüter
werden über diese Form abgesetzt), kann vom Umsatz ausgehend das
Potential des Konsumgütermarktes abgeleitet werden. Für das Jahr 2000
ergibt sich ein Marktvolumen in Höhe von 3.415 Mrd. RMB (entspricht ca.
411 Mrd. US$).
1626
2062
2477
2684
2916
3104
3415
30,5
26,8
20,1
8,4
8,6
6,4
10
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Jahr
Umsatz in Mrd. RMB
0
5
10
15
20
25
30
35
W
achstum in % (Vergleich
zum Vorjahr)
Abb. 2 Entwicklung des Umsatzes im chinesischen Einzelhandel
14
Mit einer zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung, einer besseren
Ausbildung und damit einhergehenden höheren Löhnen und Gehältern wird
die Nachfrage nach hochwertigen und hochpreisigen Konsumgütern in den
nächsten Jahren v.a. in den Städten noch weiter ansteigen. Durch die jetzt
konsequente wirtschaftliche Förderung der westlichen Regionen durch
Beijing werden aber auch diese Gebiete an Bedeutung gewinnen und somit
für die Konsumgüterindustrie interessant werden.
15
13
vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S.
1,
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
14
eigene Darstellung in Anlehnung an von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb ­
Vertriebskonzepte europäischer Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China, St.
Gallen, 2000, S. 124,
ergänzt durch Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong,
2002, S. 2,
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
15
vgl. Song, Xueming: Konsumgütermarkt und Marketing in China, Duisburg, 1994, S. 8,
www.uni-duisburg.de/fb5/vwl/oawi/arbeitspapiere/paper05.html

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
7
Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass das Wirtschaftswachstum und
die damit verbundene Konsumnachfrage durch das innerchinesische
Problem des Bevölkerungswachstums von 0,9% pro Jahr gebremst werden
könnte.
16
Trotz eingeführter Maßnahmen der Geburtenkontrolle wird die
Bevölkerung Chinas in den nächsten 10 Jahren um jährlich 10 Millionen
Menschen wachsen. Dies bedeutet eine starke Belastung für die
Gesellschaft und nicht zuletzt für die Wirtschaft, die u.a. in Form von
Unterhaltszahlungen an Bedürftige Hilfe leisten.
17
Doch trotz dieser
Maßnahmen wird für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung
ausschließlich der Konsum des täglichen Grundbedarfs in Frage kommen,
während der Konsum gehobener Güter einer relativ kleinen Oberschicht
vorbehalten bleibt.
16
vgl. o.V.: Länderinformationen VR China, o.O., 2002,
www.ixpos.de/laender_und_branchen/laender_und_branchen.html?content=laender_und_re
gionen/laender_und_regionen.html
17
vgl. o.V.: Zustand und Aussicht, o.O., o.J.,
www.china.org.cn/de-book/7/2.htm

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
8
C.
Internethandel in der VR China
1. Internet
1.1
Entwicklung der Userzahlen und Potentiale
Das Internet hat in der VR China innerhalb der letzten Jahre eine signifikante
Entwicklung durchlaufen. Laut einer Studie des China Internet Network
Information Centers (CNNIC) gab es Ende 2001 ca. 12,5 Mio. PCs in China,
einem Zuwachs von 40,6% zum Vorjahr entsprechend. Die Anzahl der User
hat eine ähnliche Entwicklung durchlaufen.
0,62 1,175 2,1
4
8,9
16,9
22,5 26,5
33,7
60
85
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Ok
t 9
7
Ju
l 9
8
Ja
n
99
Ju
l 9
9
Ja
n
00
Ju
l 0
0
Ja
n
01
Ju
l 0
1
Ja
n
02
20
03
(S
)
20
05
(S
)
Jahr
Internet Nutzer in Mio
.
Abb. 3 Zunahme der chinesischen Internet Nutzer
18
19
, (S) für Schätzung
So nutzten im Jahr 2001 33,7 Mio. Chinesen das Internet ­ ein Zuwachs von
fast 50% gegenüber dem Vorjahr. Wenn man bedenkt, dass diese Anzahl
der Nutzer gerade einmal 2,59% der Bevölkerung entsprechen (Deutschland
14% der Bevölkerung), lässt sich daraus ein weiteres enormes
18
eigene Darstellung in Anlehnung an Wong, John; Nah, Seok Ling: China´s Emerging New
Economy. The Internet and E-Commerce, Singapore, 2001, S. 9 u. 18 f.
sowie o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January
2002), o.O., 2002,
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
und o.V. : China-WTO Briefing-Is China ready for E-Commerce?, Newsletter No. 2 (updated
in October 2000), o.O., 2000, S. 3,
http://www.pwcglobal.com/extweb/manissue.nsf/2e7e9636c6b92859852565e00073d2fd/630
2e68447269a6185256b8a00211c5b/$file/newsletter+no+2.pdf
19
Anm. d. Verf.: Die Angaben der Nutzerzahlen sind bei der Quelle des CNNIC mit falschen
Werten angegeben. Hierbei handelt es sich nicht um Werte in TSD, sondern lt. Überprüfung
u.a. bei Wong, John; Nah, Seok Ling, 2001, S. 9 u. 18 f. um Werte in 10TSD.

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
9
Wachstumspotential sowohl für die PC Industrie als auch für die Internet
Service Provider und nicht zuletzt für die E-Commerce Industrie ableiten.
20
Schätzungen zufolge könnten die Nutzerzahlen bis 2005 auf 85 Mio. bzw.
6,6% der Bevölkerung ansteigen.
Jedoch müssen diese Zahlen auch wieder differenziert betrachtet werden.
Offiziell müssen sich Internet Nutzer mit Angabe ihrer Personalausweisdaten
bei ihrem Provider bzw. Internet Café anmelden. In der Realität lässt sich
dies aber nicht immer durchsetzen.
21
In den zahllosen illegalen ,,Hinterhof
Internet Bars" finden derartige Kontrollen nicht statt.
22
Genauso wenig wie
bei der Benutzung sog. Prepaid Karten für den heimischen Internetzugang.
Somit ist die Zahl der tatsächlichen Internet Nutzer wahrscheinlich um
einiges höher anzusetzen.
1.2
Struktur der Internetnutzer
1.2.1
Nach demographischen Gesichtspunkten
Um die zukünftigen Möglichkeiten und Potentiale im Internethandel
abschätzen zu können, wird an dieser Stelle u.a. auf die Internetnutzer,
deren Altersstruktur und deren Einkommen eingegangen.
Einer seit Oktober 1997 halbjährlich durch CNNIC durchgeführten Befragung
chinesischer Internet User zufolge wird das Internet nach wie vor zum
Grossteil von der männlichen Bevölkerung in Anspruch genommen, wenn
auch deren Anteil von 87,7% im Jahr 1997 auf 60% im Jahr 2002 gesunken
ist. Somit wird für den online Verkauf mit anschließender Distribution
gewisser Konsumgüter auch zunehmend die weibliche Zielgruppe
20
vgl. o.V.: Internet in China ­ Report 2002, o.O., 2002,
www.ahk-china.org/china-
economy/internet-china-cnnic_2002.htm
sowie o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January
2002), o.O., 2002,
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
21
vgl. Groth, Martin: Wirtschaftliche, politische und technische Perspektiven des Internets in
China, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian,
Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 161
22
Von den allein in Peking betriebenen 2.400 Internet Bars sind 2.200 illegal.
vgl. o.V.: 24 Tote bei Brand in Internet-Cafe in Peking, Peking, 2002,
http://de.news.yahoo.com/020616/71/2t6ix.html

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
10
interessant. Bei der Altersstruktur sind die unter 35-Jährigen mit seit 1997
durchschnittlich 85% die stärkste Gruppe. Wenn man allgemein annimmt,
dass mit zunehmend besserer Ausbildung auch das Einkommen und damit
auch der Konsum steigt, kann anhand dieser Studie folgende Beobachtung
gemacht werden: der Anteil der Absolventen einer Universität bzw.
derjenigen mit einer noch höher qualifizierten Ausbildung an den gesamten
Internet Benutzern sinkt fast kontinuierlich (von 49,6% bzw. 9,3% im Jahr
1997 auf 30,4% bzw. 2,5% im Jahr 2002). Dagegen steigt der Anteil der
Schüler und Studenten von insgesamt 41,1% im Jahr 1997 auf 67,1% im
Jahr 2002. Die Ursache liegt wahrscheinlich weniger an der intensiven
Nutzung des Internets als elektronische Einkaufsplattform, sondern vielmehr
an den damit verbundenen Unterhaltungsmöglichkeiten, wie z.B. Chatting mit
Freunden oder Online-Spiele.
Der Stichprobenuntersuchung von CNNIC zufolge ist der Anteil der User
auch nicht auf alle Gehaltsklassen gleichmäßig verteilt. Der Anteil derjenigen
mit einem Gehalt von unter 1000 RMB pro Monat betrug Anfang 2002 48,9%,
während der Anteil der als Mittelklasse anzusehenden bis 2000 RMB/Monat
25,3% betrug. Dieses Ergebnis wird noch im Hinblick auf die Perspektiven
und Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich des Internet Handels von
Bedeutung sein.
23
1.2.2
Geographische Verteilung innerhalb Chinas
Die Benutzung des Internets ist in China regional unterschiedlich stark
ausgeprägt. Diese Verteilung hängt hauptsächlich mit der jeweiligen
wirtschaftlichen Entwicklung zusammen. Der Grossteil der User konzentriert
sich in den drei Metropolen Shanghai, Beijing und Guangdong, die lt.
der CNNIC Studie vom Januar 2002 29,4% der Internetnutzer auf sich
vereinen. Die Ursachen für deren sehr gute wirtschaftliche Stellung sind in
den Reformen der Open Door Policy von Deng Xiaoping seit 1978 und der
23
vgl. o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January
2002), o.O., 2002,
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
11
daraus resultierenden bevorzugten Behandlung dieser Gebiete zu finden,
z.B. in Form von Steuerbegünstigungen für ausländische Investoren. Ziel
dieser Reformen in den neu geschaffenen Sonderwirtschaftszonen waren
und sind nach wie vor der Import von Know-how und Investitionen aus dem
Ausland.
24
Nachdem die chinesische Regierung aber mit der Förderung der
Nicht-Küstenprovinzen und Binnenstädte begonnen hat, wird es langfristig
auch zu einer Verschiebung dieser Konzentration zu Gunsten der westlichen
Provinzen kommen. Im Moment sieht die Verteilung aber noch wie folgt aus:
Nord-China (v.a. Beijing und Tianjin):
17,7%
Ost-China (v.a. Shanghai und Jiangsu):
36,0%
Süd-China (v.a. Guangdong):
24,3%
25
Aufgrund dieser Konzentration der Internet Benutzer auf einige wenige
Gebiete, die dazu noch weitere Vorzüge genießen (auf die im Verlauf der
Arbeit nicht näher eingegangen wird), bieten sich diese für den Einstieg in
den chinesischen E-Commerce Markt an.
1.3 Infrastruktur
1.3.1 ,,Golden
Projects"
Um das Internet bzw. E-Commerce überhaupt möglich zu machen, musste
zunächst erst die dafür nötige Infrastruktur geschaffen werden. Mit Hilfe und
auf Wunsch der politischen Führung unter dem damaligen Vize Premier Zhu
Rongji und dem Staatspräsidenten Jiang Zemin wurden Mitte 1993 vom
ehemaligen MEI die ,,Golden Projects" ins Leben gerufen.
26
Sie sollten zur
weiteren wirtschaftlichen Stärkung Chinas beitragen.
24
vgl. Groth, Martin: Wirtschaftliche, politische und technische Perspektiven des Internets in
China, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian,
Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 162
25
vgl. o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January
2002), o.O., 2002,
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
26
Anm. d. Verf.: Das Ministry of Electronic Industry (MEI) wurde mit dem Ministry of Posts &
Telecommunications und dem Ministry of Radio, Film & TV zum Ministry of Information

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
12
Als Herzstück der Golden Projects und des öffentlichen Informationsnetzwerk
fungiert die Golden Bridge. Ihr Ziel ist es, die bereits bestehenden privaten
Netzwerke der Regierungsorganisationen, der 30 Informationszentren des
Landes und der 12.000 großen Staatsbetriebe in über 400 Städten innerhalb
Chinas zu verbinden, um so erstmalig den Betrieb von landesweiten
Anwendungen zu ermöglichen.
Je nach Quelle unterscheiden sich die Angaben über die Anzahl der
Projekte. Exemplarisch sollen hier die wichtigsten aufgeführt werden, ohne
die das Informationszeitalter keinen Einzug in der VR China gehalten hätte:
· Golden Enterprises Project:
Verbindung von 1000 Schlüssel-Staatsbetrieben mit der State
Economic and Trade Commission. Das Ziel ist, zeitnahe Informationen
über die Produktion und die allgemeine Wirtschaftslage der Betriebe
zu erhalten.
· Golden Taxation Project:
Entwicklung eines elektronischen Steuersystem, um die
Steuerhinterziehung einzudämmen, beispielsweise mittels einer
Chipkarte für die online Bestellung neuer Rechnungsformulare.
· Golden Card Project:
Ziel ist es, den Anteil der bargeldlosen Bezahlung zu erhöhen. Dies
soll großteils durch die Verbreitung von sog. Debit-Cards und
Kreditkarten verwirklicht werden. Hierfür werden die Anzahl der
Geldautomaten erhöht und die erforderlichen Schnittstellen zwischen
den einzelnen Geldinstituten geschaffen.
· Golden Health Care Project:
Einrichtung eines landesweiten Gesundheitsnetzwerkes.
27
Industry (MII) zusammengeschlossen. Vgl. Fan, Xing: Communications and Information in
China ­ Regulatory Issues, Strategic Implications, Oxford usw., 2001, S. 104
27
vgl. Fan, Xing: Communications and Information in China ­ Regulatory Issues, Strategic
Implications, Oxford usw., 2001, S. 47 ff.
sowie Fries, Manuel: China and Cyberspace ­ The Development of the Chinese National
Information Infrastructure, Bochum, 2000, S. 121 ff.
und Wong, John; Nah, Seok Ling: China´s Emerging New Economy. The Internet and E-
Commerce, Singapore, 2001, S. 28

Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels
13
1.3.2 Technische
Entwicklungen
China zählt heute hinter den USA zum zweitgrößten
Telekommunikationsmarkt der Welt. Allein in den Jahren 1996 bis 2001
wurden von China 800 Milliarden Yuan (US$ 96,6 Mill.) in infrastrukturelle
Maßnahmen investiert.
28
Derzeit gibt es in China fünf offiziell zugelassene Netzwerke, von denen das
Bekannteste das von China Telecom unterhaltene ChinaNet (163.com) ist.
Bis Ende 1998 waren 230 Städte an das Netz angeschlossen. Somit stellt es
mit seinen 31 Provinzknoten auch das größte Netzwerk dar. Von den
bestehenden fünf Netzen haben bis dato vier vom einflussreichen Ministry of
Information Industry (MII) die Genehmigung für kommerzielle Aktivitäten
erhalten. Dazu gehören: ChinaGBN (Gründung 1994, Angebot für
Regierungsstellen und Großkunden), UniNet (Abdeckung 1999: 90 Städte,
Ziel: wollte bis 2000 mit ChinaNet gleichziehen) und CNCNet (Gründung:
1999, Ziel: Errichtung eines Breitbandnetzwerks in den prosperierenden
Gebieten Ost-Chinas).
Daneben existieren noch Non-Profit Netzwerke wie z.B. das CERNet, das für
ausbildungsbedingte und wissenschaftliche Recherchen zur Verfügung steht.
An dieser Stelle sei noch anzumerken, dass sowohl die chinesische Armee
wie auch die Bahn eigene große Informationsnetzwerke besitzt.
29
Die Bandbreiten der oben erwähnten Netzwerke sind bis Januar 2002 um
das 300-fache im Vergleich zu 1997 erhöht worden (von 25,408 Mbps auf
7597,5 Mbps) Somit haben sie einen wesentlichen Teil zur Entwicklung des
Internets in der VR China beigetragen, wenngleich dies für die Zukunft noch
28
vgl. Meng, Yan; Jia Hepeng: E-Commerce a growing engine of economy, in: China Daily,
o.O., 2001, o.S. sowie Hsieh, David: China´s Internet users second to US, Beijing, 2002,
www.asiamedia.ucla.edu/weekly2002/04.23.2002/china6.htm
29
vgl. Fan, Xing: Communications and Information in China ­ Regulatory Issues, Strategic
Implications, Oxford usw., 2001, S. 21 f.
sowie o.V. : China-WTO Briefing-Is China ready for E-Commerce?, Newsletter No. 2
(updated in October 2000), o.O., 2000, S. 8,
http://www.pwcglobal.com/extweb/manissue.nsf/2e7e9636c6b92859852565e00073d2fd/630
2e68447269a6185256b8a00211c5b/$file/newsletter+no+2.pdf
und Groth, Martin: Wirtschaftliche, politische und technische Perspektiven des Internets in
China, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian,
Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 160

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832460860
ISBN (Paperback)
9783838660868
DOI
10.3239/9783832460860
Dateigröße
914 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für angewandte Wissenschaften München – Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2002 (November)
Note
1,0
Schlagworte
konsumgüter e-commerce vertrieb verkehr/infrastruktur
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