Distribution in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung des Internethandels
					
	
		©2002
		Diplomarbeit
		
			
				93 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die VR China stellt einen riesigen Markt dar, der für Investoren besonders nach dem Beitritt zur WTO eine große Anziehungskraft aufgrund des möglichen Absatzpotentials besitzt. Gleichzeitig sollten aber auch die Gefahren, die ein derartiges Engagement mit sich bringt, nicht unterschätzt werden. Nicht zuletzt durch die (noch) unsichere Rechtslage, das geringe Wissen und Verständnis über dieses Land, seine besonderen Eigenschaften, Sitten und Gebräuche kann ein Eintritt in den Markt zum Wagnis werden. Insbesondere die Distribution der Waren wird als ein solches Risiko verstanden, da sie sozusagen noch in den Kinderschuhen steckt.
Diese Arbeit soll veranschaulichen, inwieweit eine Distribution in der VR China unter Berücksichtigung des Internethandels möglich ist. Sie soll die Rahmenbedingungen aufzeigen und versucht, zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren.
Gang der Untersuchung:
Im ersten Teil wird auf das Konsumverhalten, die Kaufkraft und die zukünftigen Perspektiven des chinesischen Konsumgütermarktes eingegangen. Hierbei sollen die Besonderheiten des Marktes aufgrund der geographischen Größe deutlich gemacht werden, die v.a. bei der Distribution eine entscheidende Rolle spielt. Im zweiten Teil beschäftigt sich diese Arbeit zunächst mit dem Internet als Grundvoraussetzung des E-Business, das im Anschluss erläutert wird. Anschließend werden die Probleme sowie die Auswirkungen des WTO Beitritts dargestellt. Im letzten Teil werden schließlich die Kanäle für den Vertrieb und die Distribution off- und online bestellter Waren erklärt. Außerdem erfolgt eine Analyse der Probleme bei der Distribution, deren Ursachen in der mangelnden Infrastruktur liegen. Des weiteren werden die zu erwartenden Veränderungen für die Distribution, die der Beitritt zur WTO mit sich bringt, prognostiziert und die Stadt Shanghai als bedeutendes Distributionszentrum für ganz China porträtiert.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
VORWORTII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVI
ABBILDUNGSVERZEICHNISVII
A.Einleitung1
B.Konsumgütermarkt der VR China2
1.Konsumverhalten2
2.Kaufkraft nach Provinzen4
3.Zukünftige Perspektiven5
C.Internethandel in der VR China8
1.Internet8
1.1Entwicklung der Userzahlen und Potentiale8
1.2Struktur der Internetnutzer9
1.2.1Nach demographischen Gesichtspunkten9
1.2.2Geographische Verteilung innerhalb Chinas10
1.3Infrastruktur11
1.3.1Golden Projects11
1.3.2Technische Entwicklungen13
1.3.3 Liberalisierung […]
	Die VR China stellt einen riesigen Markt dar, der für Investoren besonders nach dem Beitritt zur WTO eine große Anziehungskraft aufgrund des möglichen Absatzpotentials besitzt. Gleichzeitig sollten aber auch die Gefahren, die ein derartiges Engagement mit sich bringt, nicht unterschätzt werden. Nicht zuletzt durch die (noch) unsichere Rechtslage, das geringe Wissen und Verständnis über dieses Land, seine besonderen Eigenschaften, Sitten und Gebräuche kann ein Eintritt in den Markt zum Wagnis werden. Insbesondere die Distribution der Waren wird als ein solches Risiko verstanden, da sie sozusagen noch in den Kinderschuhen steckt.
Diese Arbeit soll veranschaulichen, inwieweit eine Distribution in der VR China unter Berücksichtigung des Internethandels möglich ist. Sie soll die Rahmenbedingungen aufzeigen und versucht, zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren.
Gang der Untersuchung:
Im ersten Teil wird auf das Konsumverhalten, die Kaufkraft und die zukünftigen Perspektiven des chinesischen Konsumgütermarktes eingegangen. Hierbei sollen die Besonderheiten des Marktes aufgrund der geographischen Größe deutlich gemacht werden, die v.a. bei der Distribution eine entscheidende Rolle spielt. Im zweiten Teil beschäftigt sich diese Arbeit zunächst mit dem Internet als Grundvoraussetzung des E-Business, das im Anschluss erläutert wird. Anschließend werden die Probleme sowie die Auswirkungen des WTO Beitritts dargestellt. Im letzten Teil werden schließlich die Kanäle für den Vertrieb und die Distribution off- und online bestellter Waren erklärt. Außerdem erfolgt eine Analyse der Probleme bei der Distribution, deren Ursachen in der mangelnden Infrastruktur liegen. Des weiteren werden die zu erwartenden Veränderungen für die Distribution, die der Beitritt zur WTO mit sich bringt, prognostiziert und die Stadt Shanghai als bedeutendes Distributionszentrum für ganz China porträtiert.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
VORWORTII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVI
ABBILDUNGSVERZEICHNISVII
A.Einleitung1
B.Konsumgütermarkt der VR China2
1.Konsumverhalten2
2.Kaufkraft nach Provinzen4
3.Zukünftige Perspektiven5
C.Internethandel in der VR China8
1.Internet8
1.1Entwicklung der Userzahlen und Potentiale8
1.2Struktur der Internetnutzer9
1.2.1Nach demographischen Gesichtspunkten9
1.2.2Geographische Verteilung innerhalb Chinas10
1.3Infrastruktur11
1.3.1Golden Projects11
1.3.2Technische Entwicklungen13
1.3.3 Liberalisierung […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 6086 
Glumpler, Stefan: Distribution in der Volksrepublik China unter besonderer 
Berücksichtigung des Internethandels 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002  
Zugl.: München, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2002 
Printed in Germany
II
VORWORT 
Durch mehrfache studienbedingte wie auch private Aufenthalte in der 
Volksrepublik China angeregt, habe ich mich dazu entschlossen, meine 
Diplomarbeit mit Bezug auf dieses faszinierende Land zu schreiben. Ich 
möchte mit dieser Arbeit dem interessierten Leser einen Einblick in die 
Komplexität der Thematik ermöglichen und nicht zuletzt zu einem besseren 
Verständnis dieses Kulturkreises beitragen. 
An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich bei der Erstellung dieser 
Diplomarbeit auf verschiedenste Art und Weise unterstützt haben. Ganz 
besonderer Dank gilt meiner Freundin Shin Ji-young, die mich in 
,,unproduktiven Phasen" durch ihre liebevolle Unterstützung zum 
Weiterschreiben motiviert hat. Nicht zu vergessen ihre Mithilfe während 
zahlreicher Stunden im Copy Shop als die Ausleihfrist der Staatsbibliothek 
sich wieder einmal dem Ende zu neigte. Daneben möchte ich mich herzlich 
bei meinen Eltern für die kulinarische Unterstützung bedanken, ohne die es 
wochenlang nur Spaghetti mit Pesto gegeben hätte. Des weiteren danke ich 
meinen Freunden und Bekannten für ihr Verständnis, dass ich während der 
Erstellung der Diplomarbeit nur sehr wenig Zeit für sie erübrigen konnte. 
Auch möchte ich meinem Onkel Reinhold danken, der mir mit sehr guten 
Ratschlägen zur Seite gestanden ist. Vielen Dank auch an Frau Wörmann 
und meinen Bruder Boris für ihre kritischen Anmerkungen. 
III 
INHALTSVERZEICHNIS 
VORWORT ... II 
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ... VI 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... VII 
A. 
Einleitung ... 1 
B. 
Konsumgütermarkt der VR China... 2 
1.  Konsumverhalten ... 2 
2.  Kaufkraft nach Provinzen ... 4 
3.  Zukünftige Perspektiven... 5 
C. 
Internethandel in der VR China... 8 
1.  Internet ... 8 
1.1 
   Entwicklung der Userzahlen und Potentiale... 8 
1.2 
   Struktur der Internetnutzer ... 9 
1.2.1     Nach demographischen Gesichtspunkten... 9 
1.2.2     Geographische Verteilung innerhalb Chinas... 10 
1.3  
Infrastruktur ... 11 
1.3.1    ,,Golden Projects" ... 11 
1.3.2    Technische Entwicklungen... 13 
1.3.3 
 ,,Liberalisierung" im Telekommunikationsmarkt vor dem     
Beitritt zur WTO... 14 
2.  E-Business ... 15 
2.1 
Arten des E-Business und deren Perspektiven in China... 16 
2.1.1  
Electronic Commerce (E-Commerce) ... 16 
2.1.1.1 C2C und B2C ... 17 
2.1.1.2 B2B ... 21 
2.1.2   Mobile Commerce (M-Commerce) ... 23 
IV 
2.2  
Ausländische 
Investitionen im E-Commerce Sektor... 26 
3.  Auftretende Probleme und Hindernisse auf dem E-Commerce Markt. 29 
3.1  
Sicherheit ... 29 
3.1.1   Verschlüsselungstechniken... 30 
3.1.2   Elektronische Authentifizierung ... 31 
3.2  
Technische 
Hindernisse... 33 
3.3  
,,Soziale" 
Hindernisse ... 34 
3.4 
Gesetzgebende Institutionen: Interessenskonflikt und 
überschneidende Kompetenz... 36 
3.5 
Mangelnde Verbreitung geeigneter Zahlungs-  
möglichkeiten ... 38 
3.6 
Distribution der online bestellten Waren... 39 
4.  Veränderungen durch den Beitritt zur WTO ... 41 
D. 
Distribution in der VR China ... 43 
1.  Definition ... 43 
2.  Historische Entwicklung ... 44 
3.  Distribution und Vertrieb... 47 
3.1  
Definition 
Absatzkanal/Absatzwege ... 47 
3.2 
Vertrieb und Distribution von Konsumgütern... 48 
3.2.1   Großhandel ... 49 
3.2.2   Einzelhandel... 51 
3.2.3   
Weitere Formen des Vertriebs (insbesondere   
ausländischer Konsumgüter)... 54 
3.2.3.1 Handelsreisende/Repräsentationsbüros ... 54 
3.2.3.2 Ausländische Handelsgesellschaften... 55 
3.2.3.3 Import über ,,graue Kanäle" ... 56 
3.2.3.4  Eigenvertrieb von Sino-ausländischen Joint Ventures ... 57 
3.2.3.5 Neue Vertriebskanäle... 58 
3.3 
Vertrieb und Distribution von Investitionsgütern ... 59 
3.4  
Kuriositäten ... 60 
V 
4.  Problem der mangelnden Infrastruktur... 61 
4.1 
Zuständigkeiten im chinesischen Verkehrssektor ... 62 
4.2  
Straßenverkehr ... 63 
4.3  
Schienenverkehr ... 66 
4.4  
Schifffahrt... 68 
4.5  
Luftverkehr ... 69 
5.  Zukünftige Entwicklung, besonders im Hinblick auf zu erwartende 
Veränderungen durch den WTO Beitritt ... 69 
6.  Shanghai als bedeutendes Distributionszentrum ... 72 
E. 
Fazit ... 73 
LITERATURVERZEICHNIS... 74 
ERKLÄRUNG ... 84 
VI 
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 
AOL  
America 
Online 
ASEAN 
Association of Southeast Asian Nations 
AT&T   
American Telephone & Telegraph 
BIP  
Bruttoinlandsprodukt 
BRT  
Bruttoregistertonnen 
B2B  
Business-to-Business 
B2C  
Business-to-Consumer 
CDMA  
Code Division Multiple Access 
CEO   
Chief Executive Officer 
CERNet 
China Education and Research Network 
ChinaGBN  China Golden Bridge Network 
CNCNet 
China Netcom Network 
CNNIC 
China Internet Network Information Center 
C2C  
Consumer-to-Consumer 
HP  
Hewlett 
Packard 
ICP   
Internet Content Provider 
IPO   
Initial Public Offering 
ISCP   
Internet Service Content Provider 
JV  
Joint 
Venture 
Mbps   
Megabit per second 
MEI   
Ministry of Electronic Industry 
MII 
Ministry of Information Industry 
MOFTEC 
Ministry of Foreign Trade and Economic Cooperation 
o.S.  
ohne 
Seitenangabe 
RMB   
Renminbi, chinesische Währung 
SEAC  
State Encryption Administration Commission 
t  Tonne 
VR  
Volksrepublik 
WAP   
Wireless Application Protocol 
WTO   
World Trade Organization/Welthandelsorganisation 
VII 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 
Abb. 1 Landkarte der VR China ... 4 
Abb. 2 Entwicklung des Umsatzes im chinesischen Einzelhandel ... 6 
Abb. 3 Zunahme der chinesischen Internet Nutzer ... 8 
Abb. 4 Triangel-Segmentierung des Marktes ... 21 
Abb. 5 Anzahl der Nutzer eines Mobiltelefons in Mio... 25 
Abb. 6 Anteil der Lieferarten in % in der VR China  ... 40 
Abb. 7 Mögliche Vertriebsorgane in der VR China ... 48 
Abb. 8 Vertriebskette für Santana und Santana 2000 ... 58 
Abb. 9 Anteil einzelner Verkehrsträger am Gesamtgüterverkehr ... 63 
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
1
A. Einleitung 
1
Die VR China stellt einen riesigen Markt dar, der für Investoren besonders 
nach dem Beitritt zur WTO eine große Anziehungskraft aufgrund des 
möglichen Absatzpotentials besitzt. Gleichzeitig sollten aber auch die 
Gefahren, die ein derartiges Engagement mit sich bringt, nicht unterschätzt 
werden. Nicht zuletzt durch die (noch) unsichere Rechtslage, das geringe 
Wissen und Verständnis über dieses Land, seine besonderen Eigenschaften, 
Sitten und Gebräuche kann ein Eintritt in den Markt zum Wagnis werden. 
Insbesondere die Distribution der Waren wird als ein solches Risiko 
verstanden, da sie sozusagen noch in den ,,Kinderschuhen" steckt.  
Diese Arbeit soll veranschaulichen, inwieweit eine Distribution in der VR 
China unter Berücksichtigung des Internethandels möglich ist. Sie soll die 
Rahmenbedingungen aufzeigen und versucht, zukünftige Entwicklungen zu 
prognostizieren. 
Im ersten Teil wird auf das Konsumverhalten, die Kaufkraft und die 
zukünftigen Perspektiven des chinesischen Konsumgütermarktes 
eingegangen. Hierbei sollen die Besonderheiten des Marktes aufgrund der 
geographischen Größe deutlich gemacht werden, die v.a. bei der Distribution 
eine entscheidende Rolle spielt. Im zweiten Teil beschäftigt sich diese Arbeit 
zunächst mit dem Internet als Grundvoraussetzung des E-Business, das im 
Anschluss erläutert wird. Anschließend werden die Probleme sowie die 
Auswirkungen des WTO Beitritts dargestellt. Im letzten Teil werden 
schließlich die Kanäle für den Vertrieb und die Distribution off- und online 
bestellter Waren erklärt. Außerdem erfolgt eine Analyse der Probleme bei der 
Distribution, deren Ursachen in der mangelnden Infrastruktur liegen. Des 
weiteren werden die zu erwartenden Veränderungen für die Distribution, die 
der Beitritt zur WTO mit sich bringt, prognostiziert und die Stadt Shanghai als 
bedeutendes Distributionszentrum für ganz China porträtiert.  
1
 Die in dieser Arbeit verwendeten Daten und Zahlen entsprechen wahrscheinlich nicht 
immer der Realität. Dabei handelt es sich um ein typisch chinesisches Phänomen. Je nach 
Erhebungsmethodik und Herkunft der Quellen unterscheiden sich diese z.T. erheblich.  
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
2
B. 
Konsumgütermarkt der VR China 
Die Volksrepublik China zählt mit ihren 1,3 Milliarden Einwohnern 
2
 bei einer 
jährlichen Wachstumsrate von 1% zu den Ländern mit dem größten 
potentiellen Konsumgütermarkt.
3
 Da allerdings der Grossteil des Konsums 
hauptsächlich auf die reichen Küstenprovinzen und -städte konzentriert ist, 
muss diese Aussage differenziert betrachtet werden. 
1. Konsumverhalten 
Wer als inländischer oder ausländischer Hersteller von Konsumgütern Erfolg 
im Land der Mitte haben will, muss die Besonderheiten des chinesischen 
Konsumverhaltens bei der Produktwahl und der gesamten Produktplanung 
berücksichtigen.  
Hier spielt vor allem die Qualität der Konsumgüter eine entscheidende Rolle. 
Im Laufe der letzten Jahrzehnte konnte ein Wandel in der Konsumnachfrage 
festgestellt werden. Dieser Trend geht immer mehr hin zu qualitativ 
hochwertigeren Konsumgütern, da der Grundbedarf mittlerweile bereits 
gedeckt wurde.
4
 Sind seit den 70er Jahren v.a. ,,einfache" Güter des 
täglichen Bedarfs wie Fahrräder, Armbanduhren und Kühlschränke 
nachgefragt worden, sind es heutzutage DVD-Player, PCs und in 
zunehmendem Masse auch Kraftfahrzeuge.
5
Nach wie vor genießen ausländische Produkte in der VR China hohes 
Ansehen, da sie qualitativ hochwertiger erscheinen. Nicht zuletzt wegen 
2
 Die genaue Einwohnerzahl der VR China lässt sich nicht genau ermitteln, da z.B. Millionen 
Wanderarbeiter nicht registriert in den Großstädten wohnen. 
3
 vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S. 1, 
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
4
 vgl. von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb  Vertriebskonzepte europäischer 
Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China,  St. Gallen, 2000,  S. 125 
5
 vgl. Urhan, Ayfer: Die erfolgreiche Erschließung des Produktions- und Absatzmarktes VR 
China am Beispiel der Volkswagen AG, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. 
Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian, Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 189  
sowie von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb  Vertriebskonzepte europäischer 
Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China, St. Gallen, 2000,  S. 125 
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
3
eines starken Nationalbewusstseins und zunehmender Qualität wird damit 
gerechnet, dass die chinesischen Unternehmen jedoch aufholen werden.
6
Ein gutes Beispiel hierfür ist der PC-Hersteller Legend Group Ltd., der seine 
Position als Marktführer in China vor namhafter ausländischer Konkurrenz 
wie Dell oder HP behaupten kann.  
Chinesische Konsumenten sind sehr preis- und qualitätsbewusst und haben 
ein ausgeprägtes Technik- und Markenbewusstsein, das sich leider auch in 
der hohen Nachfrage nach gefälschter Ware niederschlägt.
7
Aber auch der sog. ,,gesellschaftliche Konsum" darf nicht außer Acht 
gelassen werden. Hierbei handelt es sich um den durch Korruption und 
Diebstahl verursachten Schwund an Staatseigentum, der selbstverständlich 
auch wieder für den Konsum von Gütern verwendet wird. Schätzungen 
zufolge beträgt er jährlich ca. 100 Mrd. Renminbi.  
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Betrachtung des Konsumverhaltens ist 
das mangelnde Selbstbewusstsein und die mangelnde Souveränität 
chinesischer Verbraucher, die sich oftmals an der Gesellschaft und deren 
Konsum orientieren. Dieses mangelnde Selbstvertrauen hat historische und 
kulturelle Gründe, auf die an dieser Stelle aber nicht näher eingegangen 
werden soll. Exzessiver ,,Demonstrativer Konsum" nach außen, d.h. Erwerb 
ausländischer Luxusgüter und Konsumwellen bestimmter Produkte der 
aktuellen Modeerscheinungen sind hier als bedeutende Schlagworte zu 
nennen.
8
6
 vgl. Semetkeova, Andrea: Marketing und Distribution in China, Hangzhou, 2001, S. 1 f. 
7
 vgl. von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb  Vertriebskonzepte europäischer 
Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China, St. Gallen, 2000, S. 197  
sowie Semetkeova, Andrea: Marketing und Distribution in China, Hangzhou, 2001, S. 2 
8
 vgl. Song, Xueming: Konsumgütermarkt und Marketing in China, Duisburg, 1994, S. 9 ff., 
www.uni-duisburg.de/fb5/vwl/oawi/arbeitspapiere/paper05.html
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
4
2. 
Kaufkraft nach Provinzen 
Wer den chinesischen Markt als einen einzigen großen homogenen Markt 
mit unglaublich hohem Absatzpotential für seine Produkte betrachtet, 
unterliegt einem Irrglauben. Die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen 
Provinzen unterscheidet sich erheblich zwischen Stadt und Land (ca. 64% 
der Bevölkerung) und zwischen den östlichen durch die Wirtschaftsreformen 
seit 1978 bevorzugten Küstenprovinzen und den westlichen 
unterentwickelten Regionen. In den westlichen Regionen besteht u.a. ein 
sehr großer wirtschaftlicher Nachholbedarf bzgl. der Infrastruktur, dem 
Ausbau bestehender bzw. dem Bau neuer Industriestandorte. 
Dementsprechend unterscheiden sich die einzelnen Regionen auch sehr 
stark hinsichtlich der Einkommensverhältnisse der Bewohner und somit der 
vorhandenen Kaufkraft. 
9
Abb. 1 Landkarte der VR China, schwarz umrandete Gebiete zählen zu den 
wirtschaftlich erfolgreichsten Provinzen
10
9
 vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S. 2, 
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
10
 eigene Darstellung in Anlehnung an 
www.shanghai-integrata.de/ge/map_cn.htm
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
5
Zu den Regionen mit dem höchsten Einkommen und BIP pro Kopf zählen 
Shanghai, Beijing und Guangzhou. In der unmittelbar Beijing unterstehenden 
Stadt Shanghai wurde im Jahr 2000 ein BIP pro Kopf in Höhe von TSD 34,5 
RMB erwirtschaftet. Damit zählt das Einzugsgebiet Shanghai zu dem 
reichsten Gebiet innerhalb Chinas. Wenn man im Gegenzug dazu Chongqing 
in Zentralchina mit einem pro Kopf BIP in Höhe von TSD 5,2 RMB betrachtet, 
wird dieser Unterschied ziemlich deutlich. Jedoch gibt es auch innerhalb 
dieser reichen Regionen Unterschiede zwischen Stadt und Land. So lag der 
Konsum im Shanghaier Stadtgebiet im Jahr 2000 pro Haushalt bei TSD 13,4 
RMB , während er in den ländlichen Gebieten Shanghais weniger als die 
Hälfte (TSD 6,3 RMB, entspricht in etwa auch dem landesweiten 
Durchschnitt) betrug. 
11
Auch im Hinblick auf E-Commerce und Distribution verspricht ein 
Engagement eines Investors in den Küstengebieten einen schnelleren 
wirtschaftlichen Erfolg. Dies ist durch die Bereitschaft der dortigen 
Bevölkerung zu überdurchschnittlichen Konsumausgaben in Verbindung mit 
besseren allgemeinen Rahmenbedingungen wie u.a. Infrastruktur begründet. 
3. Zukünftige 
Perspektiven 
Im Export liegt der größte Teil des chinesischen Wirtschaftswachstums 
begründet. Da zur Zeit ein weltweiter Abschwung der Konjunktur herrscht 
und somit die ausländische Nachfrage nach chinesischen Produkten 
zwangsläufig abgenommen hat, wird die durchschnittliche jährliche 
Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes von 10,3% in den letzten 10 
Jahren nicht mehr zu halten sein. Schätzungen der Weltbank zufolge wird sie 
jedoch trotzdem mit jährlich 7,4% bis zum Jahr 2004 wachsen.
12
 Eine 
wesentliche Antriebskraft für die Wirtschaft ist jedoch nach wie vor das 
Konsumverhalten der chinesischen Bevölkerung, das im vorigen Kapitel  
erläutert wurde. So hat sich z.B. der Einzelhandelsumsatz 2000 im Vergleich 
11
 vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S. 
2, 
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
12
 Anm. d. Verf.: Lt. Bfai, DIHK und Auswärtigem Amt Wachstumsprognose für 2003 von 7%. 
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
6
zum Vorjahr um 10% gesteigert bzw. innerhalb der letzten 10 Jahre 
vervierfacht.
13
Da der Einzelhandel eine sehr große Rolle spielt (fast alle Konsumgüter 
werden über diese Form abgesetzt), kann vom Umsatz ausgehend das 
Potential des Konsumgütermarktes abgeleitet werden. Für das Jahr 2000 
ergibt sich ein Marktvolumen in Höhe von 3.415 Mrd. RMB (entspricht ca. 
411 Mrd. US$).  
1626
2062
2477
2684
2916
3104
3415
30,5
26,8
20,1
8,4
8,6
6,4
10
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Jahr
Umsatz in Mrd. RMB
0
5
10
15
20
25
30
35
W
achstum in % (Vergleich 
zum Vorjahr)
Abb. 2 Entwicklung des Umsatzes im chinesischen Einzelhandel 
14
Mit einer zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung, einer besseren 
Ausbildung und damit einhergehenden höheren Löhnen und Gehältern wird 
die Nachfrage nach hochwertigen und hochpreisigen Konsumgütern in den 
nächsten Jahren v.a. in den Städten noch weiter ansteigen. Durch die jetzt 
konsequente wirtschaftliche Förderung der westlichen Regionen durch 
Beijing werden aber auch diese Gebiete an Bedeutung gewinnen  und somit 
für die Konsumgüterindustrie interessant werden. 
15
13
 vgl. Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 2002, S. 
1, 
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
14
 eigene Darstellung in Anlehnung an von Perfall, Axel: Interkulturelles Lernen im Vertrieb  
Vertriebskonzepte europäischer Konsumgüterhersteller in der Volksrepublik China,  St. 
Gallen, 2000, S. 124,  
ergänzt durch Wong, Marina; Yu, Carrie: Retail & Consumer Market in China, Hong Kong, 
2002, S. 2, 
www.pwcglobal.com/gx/eng/about/ind/retail/rcworlds_insert_China_april.pdf
15
 vgl. Song, Xueming: Konsumgütermarkt und Marketing in China, Duisburg, 1994, S. 8, 
www.uni-duisburg.de/fb5/vwl/oawi/arbeitspapiere/paper05.html
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
7
Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass das Wirtschaftswachstum und 
die damit verbundene Konsumnachfrage durch das innerchinesische 
Problem des Bevölkerungswachstums von 0,9% pro Jahr gebremst werden 
könnte.
16
 Trotz eingeführter Maßnahmen der Geburtenkontrolle wird die 
Bevölkerung Chinas in den nächsten 10 Jahren um jährlich 10 Millionen 
Menschen wachsen. Dies bedeutet eine starke Belastung für die 
Gesellschaft und nicht zuletzt für die Wirtschaft, die u.a. in Form von 
Unterhaltszahlungen an Bedürftige Hilfe leisten.
17
 Doch trotz dieser 
Maßnahmen wird für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung 
ausschließlich der Konsum des täglichen Grundbedarfs in Frage kommen, 
während der Konsum gehobener Güter einer relativ kleinen Oberschicht 
vorbehalten bleibt.  
16
 vgl. o.V.: Länderinformationen VR China, o.O., 2002,  
www.ixpos.de/laender_und_branchen/laender_und_branchen.html?content=laender_und_re
gionen/laender_und_regionen.html
17
 vgl. o.V.: Zustand und Aussicht, o.O., o.J., 
www.china.org.cn/de-book/7/2.htm
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
8
C. 
Internethandel in der VR China 
1. Internet 
1.1 
Entwicklung der Userzahlen und Potentiale 
Das Internet hat in der VR China innerhalb der letzten Jahre eine signifikante 
Entwicklung durchlaufen. Laut einer Studie des China Internet Network 
Information Centers (CNNIC) gab es Ende 2001 ca. 12,5 Mio. PCs in China, 
einem Zuwachs von 40,6% zum Vorjahr entsprechend. Die Anzahl der User 
hat eine ähnliche Entwicklung durchlaufen.  
0,62 1,175 2,1
4
8,9
16,9
22,5 26,5
33,7
60
85
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Ok
t 9
7
Ju
l 9
8
Ja
n 
99
Ju
l 9
9
Ja
n 
00
Ju
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Ja
n 
01
Ju
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1
Ja
n 
02
20
03
 (S
)
20
05
 (S
)
Jahr
Internet Nutzer in Mio
.
Abb. 3 Zunahme der chinesischen Internet Nutzer 
18
19
, (S) für Schätzung 
So nutzten im Jahr 2001 33,7 Mio. Chinesen das Internet  ein Zuwachs von 
fast 50% gegenüber dem Vorjahr. Wenn man bedenkt, dass diese Anzahl 
der Nutzer gerade einmal 2,59% der Bevölkerung entsprechen (Deutschland 
14% der Bevölkerung), lässt sich daraus ein weiteres enormes 
18
 eigene Darstellung in Anlehnung an Wong, John; Nah, Seok Ling: China´s Emerging New 
Economy. The Internet and E-Commerce, Singapore, 2001, S. 9 u. 18 f.  
sowie o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January 
2002), o.O., 2002, 
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
und o.V. : China-WTO Briefing-Is China ready for E-Commerce?, Newsletter No. 2 (updated 
in October 2000), o.O., 2000, S. 3,   
http://www.pwcglobal.com/extweb/manissue.nsf/2e7e9636c6b92859852565e00073d2fd/630
2e68447269a6185256b8a00211c5b/$file/newsletter+no+2.pdf
19
 Anm. d. Verf.: Die Angaben der Nutzerzahlen sind bei der Quelle des CNNIC mit falschen 
Werten angegeben. Hierbei handelt es sich nicht um Werte in TSD, sondern lt. Überprüfung 
u.a. bei Wong, John; Nah, Seok Ling, 2001, S. 9 u. 18 f. um Werte in 10TSD. 
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
9
Wachstumspotential sowohl für die PC Industrie als auch für die Internet 
Service Provider und nicht zuletzt für die E-Commerce Industrie ableiten. 
20
Schätzungen zufolge könnten die Nutzerzahlen bis 2005 auf 85 Mio. bzw. 
6,6% der Bevölkerung ansteigen. 
Jedoch müssen diese Zahlen auch wieder differenziert betrachtet werden. 
Offiziell müssen sich Internet Nutzer mit Angabe ihrer Personalausweisdaten 
bei ihrem Provider bzw. Internet Café anmelden. In der Realität lässt sich 
dies aber nicht immer durchsetzen.
21
 In den zahllosen illegalen ,,Hinterhof 
Internet Bars" finden derartige Kontrollen nicht statt.
22
 Genauso wenig wie 
bei der Benutzung sog. Prepaid Karten für den heimischen Internetzugang. 
Somit ist die Zahl der tatsächlichen Internet Nutzer wahrscheinlich um 
einiges höher anzusetzen.  
1.2 
Struktur der Internetnutzer 
1.2.1 
Nach demographischen Gesichtspunkten 
Um die zukünftigen Möglichkeiten und Potentiale im Internethandel 
abschätzen zu können, wird an dieser Stelle u.a. auf die Internetnutzer, 
deren Altersstruktur und deren Einkommen eingegangen.  
Einer seit Oktober 1997 halbjährlich durch CNNIC durchgeführten Befragung 
chinesischer Internet User zufolge wird das Internet nach wie vor zum 
Grossteil von der männlichen Bevölkerung in Anspruch genommen, wenn 
auch deren Anteil von 87,7% im Jahr 1997 auf 60% im Jahr 2002 gesunken 
ist. Somit wird für den online Verkauf mit anschließender Distribution 
gewisser Konsumgüter auch zunehmend die weibliche Zielgruppe 
20
 vgl. o.V.: Internet in China  Report 2002, o.O., 2002,  
www.ahk-china.org/china-
economy/internet-china-cnnic_2002.htm
sowie o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January 
2002), o.O., 2002, 
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
21
 vgl. Groth, Martin: Wirtschaftliche, politische und technische Perspektiven des Internets in 
China, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian, 
Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 161 
22
 Von den allein in Peking betriebenen 2.400 Internet Bars sind 2.200 illegal.  
vgl. o.V.: 24 Tote bei Brand in Internet-Cafe in Peking, Peking, 2002, 
http://de.news.yahoo.com/020616/71/2t6ix.html
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
10
interessant. Bei der Altersstruktur sind die unter 35-Jährigen mit seit 1997 
durchschnittlich 85% die stärkste Gruppe. Wenn man allgemein annimmt, 
dass mit zunehmend besserer Ausbildung auch das Einkommen und damit 
auch der Konsum steigt, kann anhand dieser Studie folgende Beobachtung 
gemacht werden: der Anteil der Absolventen einer Universität bzw. 
derjenigen mit einer noch höher qualifizierten Ausbildung an den gesamten 
Internet Benutzern sinkt fast kontinuierlich (von 49,6% bzw. 9,3% im Jahr 
1997 auf 30,4% bzw. 2,5% im Jahr 2002). Dagegen steigt der Anteil der 
Schüler und Studenten von insgesamt 41,1% im Jahr 1997 auf 67,1% im 
Jahr 2002. Die Ursache liegt wahrscheinlich weniger an der intensiven 
Nutzung des Internets als elektronische Einkaufsplattform, sondern vielmehr 
an den damit verbundenen Unterhaltungsmöglichkeiten, wie z.B. Chatting mit 
Freunden oder Online-Spiele.  
Der Stichprobenuntersuchung von CNNIC zufolge ist der Anteil der User 
auch nicht auf alle Gehaltsklassen gleichmäßig verteilt. Der Anteil derjenigen 
mit einem Gehalt von unter 1000 RMB pro Monat betrug Anfang 2002 48,9%, 
während der Anteil der als Mittelklasse anzusehenden bis 2000 RMB/Monat 
25,3% betrug. Dieses Ergebnis wird noch im Hinblick auf die Perspektiven 
und Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich des Internet Handels von 
Bedeutung sein.
 23
1.2.2 
 Geographische Verteilung innerhalb Chinas 
Die Benutzung des Internets ist in China regional unterschiedlich stark 
ausgeprägt. Diese Verteilung hängt hauptsächlich mit der jeweiligen 
wirtschaftlichen Entwicklung zusammen. Der Grossteil der User konzentriert 
sich in den drei Metropolen Shanghai, Beijing und Guangdong, die lt.  
der CNNIC Studie vom Januar 2002 29,4% der Internetnutzer auf sich 
vereinen. Die Ursachen für deren sehr gute wirtschaftliche Stellung sind in 
den Reformen der Open Door Policy von Deng Xiaoping seit 1978 und der 
23
 vgl. o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January 
2002), o.O., 2002, 
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
11
daraus resultierenden bevorzugten Behandlung dieser Gebiete zu finden, 
z.B. in Form von Steuerbegünstigungen für ausländische Investoren. Ziel 
dieser Reformen in den neu geschaffenen Sonderwirtschaftszonen waren 
und sind nach wie vor der Import von Know-how und Investitionen aus dem 
Ausland.
24
 Nachdem die chinesische Regierung aber mit der Förderung der 
Nicht-Küstenprovinzen und Binnenstädte begonnen hat, wird es langfristig 
auch zu einer Verschiebung dieser Konzentration zu Gunsten der westlichen 
Provinzen kommen. Im Moment sieht die Verteilung aber noch wie folgt aus: 
Nord-China (v.a. Beijing und Tianjin):    
17,7% 
Ost-China (v.a. Shanghai und Jiangsu):  
36,0% 
Süd-China (v.a. Guangdong): 
24,3% 
25
Aufgrund dieser Konzentration der Internet Benutzer auf einige wenige 
Gebiete, die dazu noch weitere Vorzüge genießen (auf die im Verlauf der 
Arbeit nicht näher eingegangen wird), bieten sich diese für den Einstieg in 
den chinesischen E-Commerce Markt an.  
1.3 Infrastruktur 
1.3.1 ,,Golden 
Projects" 
Um das Internet bzw. E-Commerce überhaupt möglich zu machen, musste 
zunächst erst die dafür nötige Infrastruktur geschaffen werden. Mit Hilfe und 
auf Wunsch der politischen Führung unter dem damaligen Vize Premier Zhu 
Rongji und dem Staatspräsidenten Jiang Zemin wurden Mitte 1993 vom 
ehemaligen MEI die ,,Golden Projects" ins Leben gerufen.
26
  Sie sollten zur 
weiteren wirtschaftlichen Stärkung Chinas beitragen.  
24
 vgl. Groth, Martin: Wirtschaftliche, politische und technische Perspektiven des Internets in 
China, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian, 
Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 162 
25
 vgl. o.V.: Semiannual Survey Report on the Development of China´s Internet (January 
2002), o.O., 2002, 
www.cnnic.net.cn/develst/rep200201-e.shtml
26
 Anm. d. Verf.: Das Ministry of Electronic Industry (MEI) wurde mit dem Ministry of Posts & 
Telecommunications und dem Ministry of Radio, Film & TV zum Ministry of Information 
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
12
Als Herzstück der Golden Projects und des öffentlichen Informationsnetzwerk 
fungiert die Golden Bridge. Ihr Ziel ist es, die bereits bestehenden privaten 
Netzwerke der Regierungsorganisationen, der 30 Informationszentren des 
Landes und der 12.000 großen Staatsbetriebe in über 400 Städten innerhalb 
Chinas zu verbinden, um so erstmalig den Betrieb von landesweiten 
Anwendungen zu ermöglichen.  
Je nach Quelle unterscheiden sich die Angaben über die Anzahl der 
Projekte. Exemplarisch sollen hier die wichtigsten aufgeführt werden, ohne 
die das Informationszeitalter keinen Einzug in der VR China gehalten hätte: 
·  Golden Enterprises Project: 
Verbindung von 1000 Schlüssel-Staatsbetrieben mit der State 
Economic and Trade Commission. Das Ziel ist, zeitnahe Informationen 
über die Produktion und die allgemeine Wirtschaftslage der Betriebe 
zu erhalten. 
·  Golden Taxation Project: 
Entwicklung eines elektronischen Steuersystem, um die 
Steuerhinterziehung einzudämmen, beispielsweise mittels einer 
Chipkarte für die online Bestellung neuer Rechnungsformulare.  
·  Golden Card Project: 
Ziel ist es, den Anteil der bargeldlosen Bezahlung zu erhöhen. Dies 
soll großteils durch die Verbreitung von sog. Debit-Cards und 
Kreditkarten verwirklicht werden. Hierfür werden die Anzahl der 
Geldautomaten erhöht und die erforderlichen Schnittstellen zwischen 
den einzelnen Geldinstituten geschaffen. 
·  Golden Health Care Project: 
Einrichtung eines landesweiten Gesundheitsnetzwerkes. 
27
Industry (MII) zusammengeschlossen. Vgl. Fan, Xing: Communications and Information in 
China  Regulatory Issues, Strategic Implications, Oxford usw., 2001, S. 104 
27
 vgl. Fan, Xing: Communications and Information in China  Regulatory Issues, Strategic 
Implications, Oxford usw., 2001, S. 47 ff.  
sowie Fries, Manuel: China and Cyberspace  The Development of the Chinese National 
Information Infrastructure, Bochum, 2000, S. 121 ff.  
und Wong, John; Nah, Seok Ling: China´s Emerging New Economy. The Internet and E-
Commerce, Singapore, 2001, S. 28 
Distribution in der VR China unter besonderer Berücksichtigung des Internet Handels 
13
1.3.2 Technische 
Entwicklungen 
China zählt heute hinter den USA zum zweitgrößten 
Telekommunikationsmarkt der Welt. Allein in den Jahren 1996 bis 2001 
wurden von China 800 Milliarden Yuan (US$ 96,6 Mill.) in infrastrukturelle 
Maßnahmen investiert. 
28
Derzeit gibt es in China fünf offiziell zugelassene Netzwerke, von denen das 
Bekannteste das von China Telecom unterhaltene ChinaNet (163.com) ist. 
Bis Ende 1998 waren 230 Städte an das Netz angeschlossen. Somit stellt es 
mit seinen 31 Provinzknoten auch das größte Netzwerk dar. Von den 
bestehenden fünf Netzen haben bis dato vier vom einflussreichen Ministry of 
Information Industry (MII) die Genehmigung für kommerzielle Aktivitäten 
erhalten. Dazu gehören: ChinaGBN (Gründung 1994, Angebot für 
Regierungsstellen und Großkunden), UniNet (Abdeckung 1999: 90 Städte, 
Ziel: wollte bis 2000 mit ChinaNet gleichziehen) und CNCNet (Gründung: 
1999, Ziel: Errichtung eines Breitbandnetzwerks in den prosperierenden 
Gebieten Ost-Chinas). 
Daneben existieren noch Non-Profit Netzwerke wie z.B. das CERNet, das für 
ausbildungsbedingte und wissenschaftliche Recherchen zur Verfügung steht. 
An dieser Stelle sei noch anzumerken, dass sowohl die chinesische Armee 
wie auch die Bahn eigene große Informationsnetzwerke besitzt.
29
Die Bandbreiten der oben erwähnten Netzwerke sind bis Januar 2002 um 
das 300-fache im Vergleich zu 1997 erhöht worden (von 25,408 Mbps auf 
7597,5 Mbps) Somit haben sie einen wesentlichen Teil zur Entwicklung des 
Internets in der VR China beigetragen, wenngleich dies für die Zukunft noch 
28
 vgl. Meng, Yan; Jia Hepeng: E-Commerce a growing engine of economy, in: China Daily,  
o.O., 2001, o.S. sowie Hsieh, David: China´s Internet users second to US, Beijing, 2002, 
www.asiamedia.ucla.edu/weekly2002/04.23.2002/china6.htm
29
 vgl. Fan, Xing: Communications and Information in China  Regulatory Issues, Strategic 
Implications, Oxford usw., 2001, S. 21 f.  
sowie o.V. : China-WTO Briefing-Is China ready for E-Commerce?, Newsletter No. 2 
(updated in October 2000), o.O., 2000, S. 8,        
http://www.pwcglobal.com/extweb/manissue.nsf/2e7e9636c6b92859852565e00073d2fd/630
2e68447269a6185256b8a00211c5b/$file/newsletter+no+2.pdf
und Groth, Martin: Wirtschaftliche, politische und technische Perspektiven des Internets in 
China, in: Shanghai: Wirtschaftszentrum im 21. Jahrhundert, hrsg. v. Theisen, Christian, 
Band 3, Düsseldorf, 2001, S. 160   
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2002
- ISBN (eBook)
- 9783832460860
- ISBN (Paperback)
- 9783838660868
- DOI
- 10.3239/9783832460860
- Dateigröße
- 914 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Hochschule für angewandte Wissenschaften München – Betriebswirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2002 (November)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- konsumgüter e-commerce vertrieb verkehr/infrastruktur
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					