Lade Inhalt...

Hedge Fonds

©2002 Diplomarbeit 74 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Hedge Fonds.
Zunächst werden die zum Verständnis notwendigen Grundlagen erklärt. Dabei wird die geschichtliche Entwicklung wiedergegeben und der Begriff Hedge Fonds definiert. Es folgt eine Beschreibung der Größe des Hedge Fonds Universums und der Performances, die von diesen Fonds erzielt werden. Dem Leser wird die Investmentphilosophie der Hedge Fonds erläutert und die Abgrenzung zu anderen alternativen Anlageformen aufgezeigt. Die Abrundung der Basisinformation erfolgt mit der Darstellung der für Hedge Fonds relevanten rechtlichen Bestimmungen.
Weiterhin werden die von Hedge Fonds angewandten Strategien im Überblick vorgestellt. Es wird beschrieben, wie die einzelnen Managementstrategien entstanden sind und welche Chancen und Risiken sie darstellen.
Ein Vergleich von vier deutschen Hedge Fonds Zertifikaten gibt einen Ausschnitt der am Markt vorhandenen Produkte wieder. Unter anderem werden die Konzepte und wichtige Details der einzelnen Zertifikate erläutert sowie deren Kursverläufe aufgezeigt.
Zum Abschluss dieser Arbeit werden die Perspektiven von Hedge Fonds im gegenwärtigen Marktumfeld diskutiert.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
INHALTSVERZEICHNISVI
MANAGEMENT SUMMARYX
BILDVERZEICHNISXI
TABELLENVERZEICHNISXII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISXIII
1.GRUNDLAGEN1
1.1Allgemeines1
1.1.1Geschichtliche Informationen1
1.1.1.1Erstes Hedge Fonds Modell1
1.1.1.2Weiterentwicklung des ersten Modells2
1.1.1.3Wachstumsphase3
1.1.1.4Konsolidierungsphase3
1.1.1.5Wiederentdeckung3
1.1.1.6Erneute Wachstumsphase4
1.1.1.7Konsolidierungsphase ab 19944
1.1.2Definition des Begriffs Hedge Fonds5
1.1.2.1Verschiedene Definitionen5
1.1.2.2Profil von Hedge Fonds6
1.1.3Größe des Hedge Fonds Marktes7
1.1.4Performance von Hedge Fonds9
1.1.5Investmentphilosophie von Hedge Fonds9
1.1.5.1Vergleich zu traditionellen Ansätzen9
1.1.5.2Hauptmerkmale der Hedge Fonds Philosophie10
1.1.6Abgrenzung zu anderen alternativen Anlageformen11
1.1.6.1Abgrenzung zu Managed Futures Funds11
1.1.6.2Abgrenzung zu Private Equity Funds13
1.1.6.3Abgrenzung zu Venture Capital Funds14
1.1.6.4Zusammenfassung14
1.1.7Der Long Term Capital Management (LTCM)15
1.1.7.1Kurzprofil des LTCM15
1.1.7.2Beinahe-Zusammenbruch des LTCM15
1.2Rechtliche Bestimmungen16
1.2.1Investmentfonds in den USA16
1.2.2Investmentfonds in Deutschland16
1.2.2.1Das Kapitalanlagegesellschaftengesetz […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6051
Bilz, Marco: Hedge Fonds
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Aschaffenburg, Diplomarbeit, 2002
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die
der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen,
der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der
Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung,
vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im
Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der
Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten
wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht
vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die Autoren oder
Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl.
verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS VI
MANAGEMENT SUMMARY
X
BILDVERZEICHNIS XI
TABELLENVERZEICHNIS XII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS XIII
1 GRUNDLAGEN
1
1.1 Allgemeines
1
1.1.1 Geschichtliche Informationen
1
1.1.1.1 Erstes Hedge Fonds Modell
1
1.1.1.2 Weiterentwicklung des ersten Modells
2
1.1.1.3 Wachstumsphase
3
1.1.1.4 Konsolidierungsphase
3
1.1.1.5 Wiederentdeckung
3
1.1.1.6 Erneute Wachstumsphase
4
1.1.1.7 Konsolidierungsphase ab 1994
4
1.1.2 Definition des Begriffs Hedge Fonds
5
1.1.2.1 Verschiedene Definitionen
5

Inhaltsverzeichnis ­ Seite VII
1.1.2.2 Profil von Hedge Fonds
6
1.1.3 Größe des Hedge Fonds Marktes
7
1.1.4 Performance von Hedge Fonds
9
1.1.5 Investmentphilosophie von Hedge Fonds
9
1.1.5.1 Vergleich zu traditionellen Ansätzen
9
1.1.5.2 Hauptmerkmale der Hedge Fonds Philosophie
10
1.1.6 Abgrenzung zu anderen alternativen Anlageformen
11
1.1.6.1 Abgrenzung zu Managed Futures Funds
11
1.1.6.2 Abgrenzung zu Private Equity Funds
13
1.1.6.3 Abgrenzung zu Venture Capital Funds
14
1.1.6.4 Zusammenfassung
14
1.1.7 Der Long Term Capital Management (LTCM)
15
1.1.7.1 Kurzprofil des LTCM
15
1.1.7.2 Beinahe-Zusammenbruch des LTCM
15
1.2 Rechtliche Bestimmungen
16
1.2.1 Investmentfonds in den USA
16
1.2.2 Investmentfonds in Deutschland
16
1.2.2.1 Das Kapitalanlagegesellschaftengesetz (KAGG)
17
1.2.2.2 Das Kreditwesengesetz (KWG)
17
1.2.3 Hedge Fonds in Deutschland
18
1.2.4 Steuerliche Aspekte
18
2 STRATEGIEN
20
2.1 Entstehung der Managementstrategien
20
2.2 Verfolgte Ziele, Chancen und Risiken
20

Inhaltsverzeichnis ­ Seite VIII
2.3 Vorstellung der unterschiedlichen Strategien
21
2.3.1 Aggressive Growth
22
2.3.2 Distressed Securities
22
2.3.3 Emerging Markets
23
2.3.4 Macro
23
2.3.5 Market Neutral Arbitrage
24
2.3.6 Market Neutral Securities Hedging
24
2.3.7 Market Timing
25
2.3.8 Opportunistic
25
2.3.9 Several
25
2.3.10 Short Selling
26
2.3.11 Special Situations
27
2.3.12 Value
28
2.3.13 Income
28
2.3.14 Fund of Funds
28
2.4 Resümee
30
3 PRODUKTVERGLEICH
31
3.1 Xavex HedgeSelect Zertifikat
31
3.1.1 Konzept des Xavex HedgeSelect Zertifikats
32
3.1.2 Details des Xavex HedgeSelect Zertifikats
34
3.1.3 Kursverlauf des Xavex HedgeSelect Zertifikats
36
3.2 COMAS PLUS Investment Zertifikat Serie B
37
3.2.1 Konzept des COMAS PLUS Zertifikats
38
3.2.2 Details des COMAS PLUS Zertifikats
40

Inhaltsverzeichnis ­ Seite IX
3.2.3 Kursverlauf des COMAS PLUS Zertifikats
41
3.3 Al Global Hedge Zertifikat
42
3.3.1 Konzept des Al Global Hedge Zertifikats
43
3.3.2 Details des Al Global Hedge Zertifikats
46
3.3.3 Kursverlauf des Al Global Hedge Zertifikats
47
3.4 HVB Value Vision Zertifikat 2001/2009
48
3.4.1 Konzept des HVB Value Vision Zertifikats
48
3.4.2 Details des HVB Value Vision Zertifikats
49
3.4.3 Kursverlauf des HVB Value Vision Zertifikats
51
3.5 Unterschiede der Produkte
52
4 FAZIT
55
4.1 Perspektiven im gegenwärtigen Marktumfeld
55
4.2 Kritische Würdigung
57
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS
60

Management Summary
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Hedge Fonds.
Zunächst werden die zum Verständnis notwendigen Grundlagen er-
klärt. Dabei wird die geschichtliche Entwicklung wiedergegeben und der
Begriff Hedge Fonds definiert. Es folgt eine Beschreibung der Größe des
Hedge Fonds Universums und der Performances, die von diesen Fonds
erzielt werden. Dem Leser wird die Investmentphilosophie der Hedge
Fonds erläutert und die Abgrenzung zu anderen alternativen Anlagefor-
men aufgezeigt. Die Abrundung der Basisinformation erfolgt mit der Dar-
stellung der für Hedge Fonds relevanten rechtlichen Bestimmungen.
Weiterhin werden die von Hedge Fonds angewandten Strategien im
Überblick vorgestellt. Es wird beschrieben, wie die einzelnen
Managementstrategien entstanden sind und welche Chancen und Risiken
sie darstellen.
Ein Vergleich von vier deutschen Hedge Fonds Zertifikaten gibt einen
Ausschnitt der am Markt vorhandenen Produkte wieder. Unter anderem
werden die Konzepte und wichtige Details der einzelnen Zertifikate erläu-
tert sowie deren Kursverläufe aufgezeigt.
Zum Abschluss dieser Arbeit werden die Perspektiven von Hedge
Fonds im gegenwärtigen Marktumfeld diskutiert.
Genannte Produkte sind jeweils eingetragene Marken der angegebe-
nen Firmen.

Bildverzeichnis
Bild 1: Verwaltetes Vermögen und Anzahl der existierenden Hedge Fonds...8
Bild 2: Aufteilung der Beteiligungen nach Phasen...13
Bild 3: Hedge Fonds Branche aufgeteilt nach Strategien...21
Bild 4: US Hedge Fonds Netto-Renditen p.a. ...29
Bild 5: Zusammensetzung des Xavex HedgeSelect Portfolios am 31. Januar 2002 ...33
Bild 6: Kursverlauf des Xavex HedgeSelect Zertifikats...37
Bild 7: Zusammensetzung des COMAS PLUS Portfolios im Emissionszeitpunkt...39
Bild 8: Im Al Global Hedge Zertifikat enthaltene Dachfonds...44
Bild 9: Strategien des Al Global Hedge Zertifikats im Zeitpunkt der Emission ...45
Bild 10: Kursverlauf des Al Global Hedge Zertifikats ...47
Bild 11: Kursverlauf des HVB Value Vision Zertifikats...52

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Performance verschiedener Indizes (in % p.a.) ...9
Tabelle 2: Vergleich von Hedge Funds und Managed Futures Funds...12
Tabelle 3: Merkmale der einzelnen Phasen...14
Tabelle 4: Informationen zum Xavex HedgeSelect Zertifikat...35
Tabelle 5: Schlüsselmerkmale des COMAS PLUS Zertifikats...40
Tabelle 6: Wichtige Daten des Al Global Hedge Zertifikats ...46
Tabelle 7: Details des HVB Value Vision Zertifikats ...50
Tabelle 8: Rendite- und Volatilitätserwartungen der untersuchten Zertifikate ...53

Abkürzungsverzeichnis
a.M. am
Main
Abs. Absatz
AG Aktiengesellschaft
AIS
Alternative Investment Strategies Group
bzw. beziehungsweise
ca. circa
Co. Company
d.h. das
heißt
EG eingetragene
Genossenschaft
EStG Einkommensteuergesetz
EURIBOR
Euro Interbank Offered Rate
FED
Federal Reserve Bank
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Hrsg. Herausgeber
HVB HypoVereinsbank
i.d.R.
in der Regel
i.H.v.
in Höhe von
Inc. Incorporated
KAGG Kapitalanlagegesellschaftengesetz
KGV Kurs-Gewinn-Verhältnis
KWG Kreditwesengesetz
LBO
Leveraged Buy Out
LTCM
Long Term Capital Management
Ltd. Limited
MBI
Management Buy In
MBO
Management Buy Out
Mio. Million
Mrd. Milliarde
MSCI
Morgan Stanley Capital International
Nr. Nummer
o.J. ohne
Jahr
o.O. ohne
Ort
o.V. ohne
Verfasser
p.a. pro
Jahr
S&P 500
Standard and Poor`s 500
S. Seite

Abkürzungsverzeichnis ­ Seite XIV
S.A. Societé
Anonyme
u.a. unter
anderem
US United
States
USA
United States of America
USD
United States Dollar
v.a. vor
allem
z.B. zum
Beispiel
zzgl. zuzüglich

1 Grundlagen
1.1
Allgemeines
Im ersten Teil dieses Kapitels werden allgemeine Informationen zu Hedge
Fonds gegeben. Zunächst wird die Entstehung und Entwicklung der Hed-
ge Fonds dargestellt. Es folgt eine Definition des Begriffs Hedge Fonds.
Danach wird die Philosophie dieser Fonds charakterisiert und das Seg-
ment Hedge Fonds zu anderen alternativen Anlageformen abgegrenzt.
Als bekanntester Vertreter von Hedge Fonds wird der Long Term Capital
Management (LTCM) kurz dargestellt.
Im zweiten Teil dieses Kapitels wird auf rechtliche Bestimmungen in
Verbindung mit Investmentfonds bzw. Hedge Fonds eingegangen. Es
werden die jeweiligen gesetzlichen Auflagen in den USA und in Deutsch-
land erläutert. Besonders wird hierbei auf die Situation von Hedge Fonds
Zertifikaten in Deutschland, auch in steuerlicher Hinsicht, eingegangen.
1.1.1
Geschichtliche Informationen
1
1.1.1.1
Erstes Hedge Fonds Modell
Entwickelt wurde das erste Hedge Fonds Modell von Alfred Winslow Jo-
nes. Als Autor war Jones beim Fortune Magazin und bei der Zeitung Ti-
mes tätig. Da er großes Interesse am Investmentbereich hatte, entwickel-
te er im Jahr 1949 das erste Hedge Fonds Modell. Dieses war ein in der
Rechtsform eines ,,limited partnerships"
2
aufgelegter Eigenkapital-Fonds.
Jones verfolgte damit folgendes Ziel:
1
Vgl. Pichl, Hedge Funds, S.1-5
2
Vergleichbar mit der Rechtsform der Kommanditgesellschaft in Deutschland

1 Grundlagen ­ Seite 2
Basierend auf zwei spekulativen Strategien wollte er sowohl steigende als
auch fallende Marktbewegungen ausnutzen, um davon zu profitieren. Es
sollten somit in Zeiten von Hausse wie auch Baisse Gewinne erwirtschaf-
tet werden.
Die beiden von Jones eingesetzten Strategien waren:
1. Durchführung von Leerverkäufen
2. Einsatz von Fremdkapital
Mit diesen Instrumenten war Jones recht erfolgreich. Sein Hedge
Fonds Modell erwirtschaftete auch in Zeiten fallender Aktienkurse positive
Erträge. Durch die Fremdkapitalaufnahme kam es zum sogenannten Le-
verage-Effekt und die Rendite erhöhte sich entsprechend der Höhe des
Fremdkapitalanteils.
1.1.1.2
Weiterentwicklung des ersten Modells
1952 änderte Jones die Rechtsform des Fonds in ein ,,general limited
partnership"
3
. Er verfolgte die bisher betriebenen Strategien weiter und
führte eine erfolgsabhängige Gebühr ein. Diese betrug 20% der innerhalb
eines Jahres erwirtschafteten Gewinne.
Um der Diversifikation Rechnung zu tragen, führte Jones 1954 wieder-
holt eine Änderung durch. Er machte aus dem Fonds einen Multi-Manager
Hedge Fonds. ,,[D]urch die unterschiedlichen Strategien verschiedener
Manager, wie z.B. Dick Radcliff, [erfolgte] eine Spezialisierung in ver-
schiedenen Märkten."
4
In den folgenden Jahren erweiterte sich die Zahl
der Manager auf acht, welche ihre Entscheidungen weitestgehend auto-
nom trafen.
In der Zeit von 1950 bis 1966 entstanden einige Nachahmerprodukte
zu dem von Jones gegründeten Hedge Fonds. Zu nennen wären:
Ohama-based Buffett Partners (gegründet von Warren Buffett)
Walter Schloss`s WJS Partners (gegründet von Walter Schloss)
City Associates (gegründet von Carl Jones)
Fairfield Partners (gegründet von Dick Radcliff und Baraton Biggs)
3
Vergleichbar mit der Rechtsform der GmbH & Co.KG in Deutschland
4
Pichl, Hedge Funds, S.2

1 Grundlagen ­ Seite 3
1.1.1.3
Wachstumsphase
Von 1966 bis 1968 zeichnete sich im Bereich der Hedge Fonds ein ra-
sches Wachstum ab.
Die Veröffentlichung des Artikels ,,The Jones nobody keeps up with"
5
in 1966
führte bis ins Jahr 1968 zur Lancierung von mehr als 140 Funds. Dieser Artikel
erregte in Finanzmarktkreisen hohes Aufsehen, da der bis dahin relativ unbe-
kannte Hedge Fund von Alfred W. Jones die zu dieser Zeit bereits bemerkens-
werten Renditen der Mutual Funds übertraf.
6
1.1.1.4
Konsolidierungsphase
Von 1969 bis 1974 folgte eine Konsolidierungsphase. Gründe für diese
Konsolidierung waren einmal das ungünstige Marktumfeld und zum zwei-
ten der Drang vieler Portfoliomanager, die alle ihre eigenen Fonds grün-
den wollten, was jedoch bei den meisten nicht von Erfolg gekrönt war.
Durch die Tatsache bedingt, dass viele Fonds negative Erträge erwirt-
schafteten, was auf Unprofessionalität und unzureichende Qualifikation
vieler Fondsmanager zurückzuführen ist, schrumpfte das verwaltete Ver-
mögen in diesem Zeitraum um etwa 70 Prozent. Über 30 Prozent der
Fonds mussten aufgelöst werden.
Im Zeitraum von 1975 bis 1985 war es relativ ruhig im Bereich der
Hedge Fonds. Einige, wie z.B. Odyssey (1976) oder Tiger (1980), konnten
sich auf dem Markt etablieren.
1983 wurde der von Alfred Winslow Jones gegründete Hedge Fonds zu
einem Fund of Funds
7
umgewandelt.
1.1.1.5
Wiederentdeckung
Im Mai 1986 kam das Marktsegment Hedge Fonds wieder in den Fokus
der Anleger. Anlass hierfür war ein Artikel, der sich mit den überdurch-
schnittlichen Renditen des Julian Robertson`s Tiger Fund auseinander
setzte. Dieser Fonds erwirtschaftete in den sechs vorangegangenen Jah-
ren eine durchschnittliche Rendite von etwa 50 Prozent p.a. Im gleichen
Zeitraum konnte der Index S&P 500 nur eine Performance von 18,7 Pro-
zent p.a. vorweisen. Aufgrund dieses Artikels entstand in den Folgejahren
eine große Anzahl von erfolgreichen Hedge Fonds. Diese Fonds entfern-
5
Vgl. Loomis, The Jones nobody keeps up with, S.238
6
Pichl, Hedge Funds, S.2
7
Fund of Funds: siehe Kapitel 2.3.14

1 Grundlagen ­ Seite 4
ten sich jedoch immer weiter vom ursprünglichen Gedanken des Hedge
Fonds, nämlich der Absicherung von Wertpapiergeschäften durch das
Eingehen von Hedging-Strategien. So entstanden im Bereich der Hedge
Fonds die verschiedensten Investmentstrategien, die mit dem ursprüngli-
chen Hedge Fonds Modell von Alfred W. Jones nicht mehr viel gemein-
sam hatten. Trotzdem wurden und werden sie auch heute noch Hedge
Fonds genannt.
1.1.1.6
Erneute Wachstumsphase
Anfang der 90er Jahre konnte eine erneute Wachstumsphase im Markt-
segment der Hedge Fonds beobachtet werden. Gründe hierfür waren ein
gefestigter Aktien- und Bondmarkt sowie sehr stark schwankende Wech-
selkurse. Diese Umfeldfaktoren boten geradezu optimale Voraussetzun-
gen für Hedge Fonds. In dieser Zeit wurden sehr hohe Gewinne realisiert.
Das in Hedge Fonds verwaltete Vermögen wuchs zu dieser Zeit außer-
gewöhnlich stark an. ,,Manchen Fondsmanagern war es laut Aussage von
Michael Goldmann, Analyst bei Momentum Asset Management, sogar
möglich, ihr Anlagevolumen zu quadrieren."
8
Welch enormen Einfluss Hedge Fonds auf die Wirtschaft haben kön-
nen, wurde zum ersten mal ersichtlich, als am sogenannten ,,Schwarzen
Freitag" im September 1992 das britische Pfund aus dem europäischen
Wechselkurssystem gedrängt wurde. Grund dafür waren nach Meinung
von Finanzanalysten die spekulativen Strategien des Quantum Funds von
George Soros, die auf ein fallendes Pfund setzten. Soros soll die britische
Zentralbank in einer phänomenalen Währungsschlacht gezwungen ha-
ben, das britische Pfund abzuwerten. Mit dieser Aktion soll er ca. 1 Milli-
arde US Dollar realisiert haben.
1.1.1.7
Konsolidierungsphase ab 1994
Die zu Beginn der 90er Jahre begonnene Wachstumsphase war nicht von
langer Dauer. Das schlechte Marktumfeld ab 1994, gekennzeichnet durch
Marktkorrekturen, bremste den Aufschwung im Bereich der Hedge Fonds.
Nachdem die amerikanische Notenbank FED
9
eine unerwartete Zinserhö-
hung durchgeführt hatte, verzeichneten v.a. Macro Hedge Fonds erhebli-
che Verluste, da diese ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen
konnten und deshalb Notverkäufe tätigen mussten. Die daraus resultie-
rende Konsolidierung im Hedge Fonds Bereich wird ,,Valentine Day Mas-
sacre" genannt. Die Anzahl der Hedge Fonds ging abrupt zurück und es
wurde zunehmend weniger Fremdkapital als strategisches Werkzeug
8
Pichl, Hedge Funds, S.4
9
FED = Federal Reserve Bank

1 Grundlagen ­ Seite 5
eingesetzt. Kapitalerhaltung und nicht mehr Kapitalvermehrung war das
Anlageziel, das in dieser Zeit verfolgt wurde. Die oft sehr jungen Fonds-
manager (Durchschnittsalter 25 Jahre) bemerkten, dass nicht nur Rendi-
tebetrachtungen, sondern auch Investor Relations sowie eine offene Ver-
ständigung mit den Investoren entscheidende Erfolgsfaktoren für die Ent-
wicklung von Hedge Fonds darstellen. Gefragt waren nicht mehr große
Hedge Fonds, sondern zunehmend kleinere, auf bestimmte Strategien
spezialisierte Fonds.
Insgesamt ist festzustellen, dass seit der Auflegung des ersten Hedge
Fonds von Alfred Winslow Jones im Jahre 1949 eine durch Wechsel und
Expansion geprägte Entwicklung in dieser Branche stattgefunden hat.
Beeinflussender Faktor dieser Branche war in besonderem Maße das
Zusammenspiel zwischen Marktpsychologie und Marktzusammenset-
zung.
1.1.2
Definition des Begriffs Hedge Fonds
1.1.2.1
Verschiedene Definitionen
In der Literatur gibt es die vielfältigsten Definitionen für den Begriff Hedge
Fonds. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Arten dieser Fonds gibt es
keine einheitliche und für jeden Hedge Fonds zutreffende Definition. Dies
liegt an den verschiedenen Strategien, welche die einzelnen Gattungen
dieser Fonds verfolgen. In letzter Zeit ist ein neuer Name für Hedge
Fonds entstanden: Edge Funds. Auch dafür gibt es keine einheitliche
Definition. Allgemein jedoch kann über Edge Funds gesagt werden, dass
es sich dabei um Fonds handelt, die eine über dem Durchschnitt liegende
Rendite erzielen.
Im Online-Lexikon der Kapitalanlagegesellschaft Union Investment
kann man folgende Definition zum Begriff Hedge Fonds nachschlagen:
Hedge Fonds: Investmentfonds, der durch häufiges Umschichten seiner Anla-
gen, insbesondere durch spekulative Operationen wie Termingeschäfte, Leer-
verkäufe und Kreditaufnahmen versucht, schnelle Gewinne zu erzielen. In
Deutschland sind die sehr risikoreichen Hedge Funds verboten.
10
Eine weitere Definition, entnommen aus dem Investmentlexikon der In-
fo AG, lautet wie folgt:
10
http://www.union-investment.de/university/wissen/index.html

1 Grundlagen ­ Seite 6
Hedge Fonds sind Investmentfonds, die keinen gesetzlichen oder sonstigen
Beschränkungen unterliegen. Sie können daher nicht nur in Wertpapiere inves-
tieren, sondern auch Leerkäufe tätigen und Derivate einsetzen. Termingeschäf-
te und Derivate wurden ursprünglich ausschließlich zu Absicherungszwecken
verwendet. Daher bezeichnet man Fonds, die diese Anlageinstrumente einset-
zen, als Hedge-Fonds, auf deutsch Absicherungsfonds. Das Risiko ist sehr
spekulativ.
11
Folgende Definition spiegelt ein sehr zutreffendes Bild von Hedge
Fonds wider:
Bei Hedge Funds handelt es sich vor allem in den USA um private Anlagege-
meinschaften, die an den globalen Kapitalmärkten agieren und einen raschen
Vermögenszuwachs anstreben. Um von gesetzlichen und sonstigen Beschrän-
kungen befreit zu sein, dürfen sie nur eine begrenzte Anzahl an Investoren auf-
nehmen und können somit ihre Investmentstrategien flexibel gestalten. Die
Mehrzahl der Fonds unterliegt nicht der amerikanischen Wertpapieraufsicht
,,Securities Exchange Commission" (SEC).
12
1.1.2.2
Profil von Hedge Fonds
13
Im Allgemeinen wird das Wort ,,hedge" übersetzt mit ,,absichern". Hedge
Fonds haben jedoch nichts mit Absicherung zu tun. Vielmehr handelt es
sich bei Hedge Fonds um spekulative und risikobehaftete Vermögensan-
lagen.
Bei Hedge Fonds kommen Finanzinstrumente wie z.B. Swaps
14
, Futu-
res
15
oder Forward Agreements
16
zum Einsatz. Diese Instrumente können
i.d.R. von privaten Anlegern nicht verwendet werden. Zur Erzielung von
hohen Erträgen gehen die Manager von Hedge Fonds bewusst hohe Risi-
ken ein. Deshalb werden Hedge Fonds oft auch als Risikofonds bezeich-
net. Eine treffendere Bezeichnung für Hedge Fonds wäre der Begriff ,,Ab-
solut Return Investments", da sie versuchen, Ineffizienzen von Märkten
11
http://www.infoag.at/wwwinfo/fond/lexikon/lexi.html
12
Pichl, Hedge Funds, S.7
13
Vgl. Pichl, Hedge Funds, S.5-7
14
Swap = Vereinbarung über den Austausch künftiger Zahlungsströme, zum Bei-
spiel bezüglich Zinsen (Zinssatz-Swap) oder Währungen (Währungs-Swap); de-
rivative Finanzinstrumente; vgl. Dresdner Bank AG, Investitionen in die neue Un-
abhängigkeit: Al Global Hedge Zertifikat, Informationsbroschüre
15
Future = Standardisierter, börsengehandelter Terminkontrakt; derivatives Finanz-
instrument; vgl. Dresdner Bank AG, Investitionen in die neue Unabhängigkeit: Al
Global Hedge Zertifikat, Informationsbroschüre
16
Forward Agreement = Vereinbarung zwischen zwei Parteien, eine spezielle Aktie
an einem bestimmten zukünftigen Termin zu einem fest vereinbarten Preis zu
kaufen oder zu verkaufen. Forward Agreements werden nicht an der Börse ge-
handelt; vgl. Cottier, Hedge Funds and Managed Futures, S.277

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832460518
ISBN (Paperback)
9783838660516
DOI
10.3239/9783832460518
Dateigröße
685 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Aschaffenburg – Wirtschaft und Recht
Erscheinungsdatum
2002 (November)
Note
2,3
Schlagworte
hedge-fonds-universum hedge-fonds-strategien hedge-fonds-zertifikate hedge-fonds-markt
Zurück

Titel: Hedge Fonds
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
74 Seiten
Cookie-Einstellungen