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Regionalpolitische Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen

Theorie und Praxis im Vergleich

©2002 Magisterarbeit 131 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit gibt einen Überblick über die möglichen Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen und deren Messung, sowie über die Fehlerquellen, die bei Event-Analysen am häufigsten auftreten.
Ausschlaggebend für die Bearbeitung dieses Themas ist seine Aktualität. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Events sind ein wichtiges Thema, vor allem im Sport-Marketing und in anderen Managementbereichen. Die Messung dieser Auswirkungen ist schwierig und in vielen Fällen subjektiv, jedoch erforderlich, um ein Event bewerten zu können.
Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wird Fachliteratur zum Thema vorgestellt und ausgewertet. Nachfolgend werden die Auswirkungen diverser Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen anhand von Primär- und Sekundärdatenanalysen untersucht.
Eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und eine Analyse der Übertragbarkeit der in der Fachliteratur dargestellten Konzepte auf die Praxis folgen diesen Datenanalysen. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Ausblick auf die Zukunft - für die Forschung im Bereich Event-Analyse und für das Event-Management in der untersuchten Region.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
INHALTSVERZEICHNISV
ABBILDUNGSVERZEICHNISX
TABELLENVERZEICHNISXII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISXIV
1.EINLEITUNG1
2.AUSWIRKUNGEN VON GROSSVERANSTALTUNGEN IN DER THEORIE3
2.1GROSSVERANSTALTUNGEN/EVENTS4
2.2AUSWIRKUNGEN VON GROSSVERANSTALTUNGEN7
2.2.1Ökonomischer Nutzen10
2.2.1.1Primärer oder Direkter Nutzen11
2.2.1.1.1Gewerbliche Einnahmen11
2.2.1.1.2Einkommen11
2.2.1.1.3Beschäftigung11
2.2.1.1.4Einnahmen der Regierung12
2.2.1.2Sekundärer oder Indirekter Nutzen12
2.2.1.2.1Indirekter Nutzen aus den Ausgaben der direkt begünstigten Unternehmen12
2.2.1.2.2Nutzen generiert durch das Ausgeben von primärem Einkommen13
2.2.2Ökonomische Kosten13
2.2.2.1Private Kosten13
2.2.2.2Nebenkosten13
2.2.2.2.1Direkte Nebenkosten14
2.2.2.2.2Indirekte Nebenkosten14
2.2.3Monetäre und nicht monetäre Kosten und Nutzen15
2.3MESSUNG DER AUSWIRKUNGEN VON GROSSVERANSTALTUNGEN16
2.3.1Verfahren zur Messung der Auswirkungen von Grossveranstaltungen17
2.3.1.1Break-Even oder Gewinn/Verlust-Analyse18
2.3.1.2Return on Investment (ROI)-Analyse18
2.3.1.3Analyse der wirtschaftlichen Dimension19
2.3.1.4Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen19
2.3.1.5Kosten-Nutzen-Analyse20
2.3.2Fehlerquellen bei der Analyse von Grossveranstaltungen21
2.3.2.1Falsche Anwendung und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1 Einleitung

2 Auswirkungen von Grossveranstaltungen in der Theorie
2.1... Grossveranstaltungen/Events
2.2... Auswirkungen von Grossveranstaltungen
2.2.1 Ökonomischer Nutzen
2.2.1.1 Primärer oder Direkter Nutzen
2.2.1.1.1 Gewerbliche Einnahmen
2.2.1.1.2 Einkommen
2.2.1.1.3 Beschäftigung
2.2.1.1.4 Einnahmen der Regierung
2.2.1.2 Sekundärer oder Indirekter Nutzen
2.2.1.2.1 Indirekter Nutzen aus den Ausgaben der direkt begünstigten Unternehmen
2.2.1.2.2 Nutzen generiert durch das Ausgeben von primärem Einkommen
2.2.2 Ökonomische Kosten
2.2.2.1 Private Kosten
2.2.2.2 Nebenkosten
2.2.2.2.1 Direkte Nebenkosten
2.2.2.2.2 Indirekte Nebenkosten
2.2.3 Monetäre und nicht monetäre Kosten und Nutzen
2.3 Messung der Auswirkungen von Grossveranstaltungen
2.3.1 Verfahren zur Messung der Auswirkungen von Grossveranstaltungen
2.3.1.1 Break-Even oder Gewinn/Verlust - Analyse
2.3.1.2 Return on Investment (ROI) - Analyse
2.3.1.3 Analyse der wirtschaftlichen Dimension
2.3.1.4 Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen
2.3.1.5 Kosten - Nutzen - Analyse
2.3.2 Fehlerquellen bei der Analyse von Grossveranstaltungen. 21
2.3.2.1 Falsche Anwendung und Interpretation von Multiplikatoren
2.3.2.2 Ungenaue Definition des Untersuchungsgebietes
2.3.2.3 Unzureichende Unterscheidung zwischen Brutto – und Netto – Nutzen
2.3.2.4 Unzureichende Unterscheidung zwischen Gesamt- und Zusatznutzen
2.3.2.5 Vernachlässigung der Opportunitätskosten
2.3.2.6 Subjektive Analyse und Interpretation der Daten
2.4... Zwischenfazit I – Die Theorie

3 Auswirkungen von Grossveranstaltungen in der Praxis
3.1... Analyse
3.2... Sekundärdatenerhebung
3.2.1 Ziel der Sekundärdatenerhebung
3.2.2 Untersuchungseinheiten
3.2.2.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg
3.2.2.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein
3.2.2.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland
3.2.3 Benötigte Informationen und Datenerhebungsmethoden
3.2.4 Ergebnisse der Sekundärdatenerhebung
3.2.4.1 Veränderung des Einkommens der Anwohner
3.2.4.1.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg
3.2.4.1.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein
3.2.4.1.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland
3.2.4.2 Veränderung der Arbeitsplatzsituation
3.2.4.2.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg
3.2.4.2.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein
3.2.4.2.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland
3.2.4.3 Veränderung der Lebensqualität
3.2.4.3.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg
3.2.4.3.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein
3.2.4.3.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland
3.2.4.4 Veränderung der Reputation/des Image der Region
3.2.4.4.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg
3.2.4.4.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein
3.2.4.4.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland
3.2.5 Zusammenfassung der Sekundärdatenerhebung
3.2.5.1.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg
3.2.5.1.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein
3.2.5.1.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland
3.3... Primärdatenerhebung
3.3.1 Ziel der Primärdatenerhebung
3.3.2 Untersuchungseinheiten
3.3.2.1 Region
3.3.2.2 Gewerbetreibende
3.3.3 Benötigte Informationen und Datenerhebungsmethoden
3.3.4 Datenerhebung. 56
3.3.5 Ergebnisse der Primärdatenerhebung
3.3.5.1 Veränderung des Einkommens der Anwohner
3.3.5.2 Veränderung der Arbeitsplatzsituation
3.3.5.3 Veränderung der Lebensqualität der Anwohner
3.3.5.4 Veränderung der Reputation/des Image der Region
3.3.5.5 Qualitative Analyse der Großveranstaltungen am Kreischberg
3.3.6 Zusammenfassung der Primärdatenerhebung
3.3.6.1.1 FIS Snowboard WC 2002 in Murau/Kreischberg
3.3.6.1.2 FIS Snowboard WM 2003 in Murau/Kreischberg
3.4... Gegenüberstellung von Sekundär- und Primärdaten
3.5... Zwischenfazit II – Die Praxis

4 Theorie und Praxis im Vergleich
4.1... Auswirkungen von Events in Theorie und Praxis
4.2... Messung der Folgen von Events in Theorie und Praxis
4.3... Fehlerquellen bei der Event-Analyse
4.4... Zwischenfazit III – Verbindung von Theorie und Praxis

5 Nutzbarmachung der Ergebnisse
5.1... Für die Forschung
5.2... Für die Region
5.2.1 Tipps für die Durchführung von Grossveranstaltungen
5.2.1.1 Einbindung der Bevölkerung
5.2.1.2 Betonung der Langzeiteffekte
5.2.1.3 Verdeutlichung der Nachhaltigkeit
5.2.2 Konsequenz für geplante Grossveranstaltungen am Kreischberg
5.3... Übertragbarkeit der Ergebnisse

Literaturverzeichnis XV

Bücher

Sammelwerke

Artikel in Fachzeitschriften

Beiträge aus dem Internet

Andere Publikationen

Übrige Quellen

Sekundärliteratur

Inhaltsverzeichnis für den Anhang

Anhang

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildungen in den Kapiteln 1 bis 5:

Abbildung 1: Die Stakeholdergruppen von Events

Abbildung 2: Verschiedene Aspekte von Wintersport – Großveranstaltungen

Abbildung 3: Typologie von Events

Abbildung 4: Auswirkungen von Großveranstaltungen

Abbildung 5: Die Schritte einer Wirtschaftlichkeitsanalyse

Abbildung 6: Beschäftigung nach Sektoren

Abbildung 7: Aufteilung des Tertiären Sektors

Abbildung 8: Nächtigungen in St. Georgen ob Murau und Stadl an der Mur

Abbildung 9: Januarnächtigungen in St. Georgen ob Murau und Stadl an der Mur

Abbildung 10: Einkommensrückgang aufgrund von WC und WM

Abbildung 11: Einkommenszuwachs aufgrund von WC und WM

Abbildung 12: Zusätzliche Arbeitsplätze bei WC und WM

Abbildung 13: Beeinträchtigung der Lebensqualität durch den WC

Abbildung 14: Imageverbesserung aufgrund von WC und WM

Abbildung 15: Das Konzept der Nachhaltigkeit

Abbildungen im Anhang:

Abbildung 16: Beschäftigte nach Sektoren/Branchen im Bezirk Murau

Abbildung 17: Anteil der Betriebsgrößenklassen

Abbildung 18: Branchenzugehörigkeit der befragten Gewerbetreibenden

Abbildung 19: Festgestellter Einkommensrückgang beim Weltcup

Abbildung 20: Höhe des festgestellten Einkommensrückganges beim Weltcup

Abbildung 21: Festgestellter Einkommenszuwachs beim Weltcup

Abbildung 22: Höhe des festgestellten Einkommenszuwachses in beim Weltcup

Abbildung 23: In der Region verbleibendes Einkommen

Abbildung 24: Direkte Zuordnung des Einkommenszuwachses zum Weltcup

Abbildung 25: Preiserhöhungen während des Weltcups

Abbildung 26: Höhe der Preiserhöhungen während des Weltcups

Abbildung 27: Zusätzliche Arbeitsplätze während des Weltcups

Abbildung 28: Anzahl der zusätzlich eingestellten Personen beim Weltcup

Abbildung 29: Anteil der Teilzeitkräfte an den zusätzlich eingestellten Personen

Abbildung 30: Imagewirkung des Weltcups

Abbildung 31: Beeinträchtigung durch Verkehrsaufkommen während des Weltcups

Abbildung 32: Beeinträchtigung durch Kriminalität während des Weltcups

Abbildung 33: Beeinträchtigung durch Lärmaufkommen während des Weltcups

Abbildung 34: Beeinträchtigung durch Umweltverschmutzung während des WC

Abbildung 35: Beeinträchtigung durch Preiserhöhungen während des Weltcups

Abbildung 36: Beeinträchtigung der Lebensqualität durch den Weltcup

Abbildung 37: Erwarteter Einkommenszuwachs durch die WM

Abbildung 38: Höhe des erwarteten Einkommenszuwachses

Abbildung 39: Von der Weltmeisterschaft erwarteter Einkommensrückgang

Abbildung 40: Höhe des erwarteten Einkommensrückganges

Abbildung 41: Voraussichtliche Preiserhöhungen im Rahmen der WM

Abbildung 42: Voraussichtliche Preissteigerungen im Rahmen der WM

Abbildung 43: Voraussichtliche zusätzliche Einstellungen während der WM

Abbildung 44: Voraussichtliche zusätzliche Arbeitsplätze durch die WM

Abbildung 45: Anteil der Teilzeit- und Kurzzeitarbeitsplätze

Abbildung 46: Erwartete Imagesteigerung durch die WM

Abbildung 47: Änderungsvorschläge für Weltcup und Weltmeisterschaft

TABELLENVERZEICHNIS

Tabellen in den Kapiteln 1 bis 5:

Tabelle 1: Auswirkungen von Großveranstaltungen

Tabelle 2: Erträge bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 3: Aufwendungen bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 4: Erfolg bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 5: Außerordentliche Erträge bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 6: Erträge bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 7: Indirekte Kosten bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 8: Summe der indirekten Kosten bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 9: Erträge bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Tabelle 10: Aufwendungen bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Tabelle 11: Erfolg bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Tabelle 12: Indirekte Kosten bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Tabelle 13: Erfolg II bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Tabelle 14: Erträge bei der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 15: Aufwendungen bei der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 16: Erfolg bei der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 17: Neuer Erfolg bei der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 18: Beschäftigungs-Szenarios bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 19: Beschäftigungsveränderung bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 20: Beschäftigungs-Szenarios bei der Nordischen WM in Ramsau

Tabelle 21: Beschäftigungsveränderung bei der Nordischen WM in Ramsau

Tabelle 22: Beschäftigungs-Szenarios bei der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 23: Beschäftigungsveränderung bei der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 25: Zusammenfassung der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Tabelle 26: Zusammenfassung der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Tabelle 27: Zusammenfassung der Snowboard WM in Berchtesgaden

Tabelle 28: Erträge bei der Snowboard WM in Murau/Kreischberg

Tabelle 29: Aufwendungen für die Snowboard WM in Murau/Kreischberg

Tabelle 30: Erfolg aus der Snowboard WM in Murau/Kreischberg

Tabelle 31: Zusammenfassung des Snowboard WC am Kreischberg

Tabelle 32: Zusammenfassung der Snowboard WM am Kreischberg - Erwartungen

Tabellen im Anhang:

Tabelle 33: Chronologie der FIS-Weltmeisterschaften

Tabelle 34: Wirtschaftsstruktur des Bezirkes Murau 2000 – absolut

Tabelle 35: Wirtschaftsstruktur des Bezirkes Murau 2000 – anteilig

Tabelle 36: Beschäftige in Sektoren/Branchen

Tabelle 37: Nächtigungen von 1990 bis 2001 in St. Georgen/Murau und Stadl/Mur

Tabelle 38: Die Januarnächtigungen in St. Georgen und Stadl an der Mur

Tabelle 39: Betriebsstruktur des Bezirkes Murau

Tabelle 40: Vorläufige Budgetaufstellung für die Snowboard WM 2003

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Regionalpolitische Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen“. Dabei soll insbesondere untersucht werden, ob derartige Großveranstaltungen Auswirkungen haben oder nicht. Für den Fall, dass Auswirkungen feststellbar sind, werden ihre Natur erläutert und ihre Messbarkeit analysiert.

Ausschlaggebend für die Bearbeitung dieses Themas ist seine Aktualität. Der Trend in (fast) allen Wirtschaftsbereichen geht in Richtung Events und Großveranstaltungen.[1] „Uns ist aufgefallen, dass in den letzten Jahren eine Art Wertewandel stattgefunden hat. Der Gast möchte etwas Besonderes im Urlaub erleben...“ sagt z.B. der Leiter von Robinson Events, Jürgen Schmitz.[2] Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Events sind ein wichtiges Thema vor allem im Sport Marketing und anderen Managementbereichen. Die Messung dieser Auswirkungen ist schwierig und in vielen Fällen subjektiv,[3] jedoch erforderlich, um ein Event bewerten zu können.[4] Deshalb gibt diese Arbeit einen Überblick über die möglichen Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen und deren Messung in Theorie und Praxis.

Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wird Fachliteratur zu dem Thema vorgestellt und ausgewertet. In anderen Ländern – vor allem Australien und den USA – sind zahlreiche Studien über Auswirkungen von Großveranstaltungen erhältlich. In Österreich hingegen hält sich die Literatur zu diesem Thema in Grenzen. Fachliteratur, die sich explizit mit dem Thema der Arbeit auseinandersetzt ist im deutschsprachigen Raum nicht leicht erhältlich. Die Analyse und Darstellung der Literatur in der vorliegenden Arbeit stellt deshalb eine Zusammenstellung von Arbeiten über Auswirkungen von Großveranstaltungen/Events verschiedenster Fachbereiche dar.

Ausgangspunkte der theoretischen Abhandlung sind eine Definition des Begriffes „Großveranstaltung“ und eine mögliche Art der Kategorisierung von Event-Typen.

Als Bearbeitungsgrundlage für den zweiten Teil der Arbeit dienen zum ersten die Wintersport-Großveranstaltungen FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft 2001 St. Anton, FIS Nordische Weltmeisterschaft 1999 in Ramsau und FIS Snowboard Weltmeisterschaft in Berchtesgaden, die anhand von Sekundärdatenerhebungen analysiert werden. Zum Zweiten wird eine Primärdatenerhebung in der Region Kreischberg durchgeführt, um die Auswirkungen der FIS Snowboard Weltmeisterschaft am Kreischberg in St. Lorenzen ob Murau, Steiermark, die im Januar 2003 stattfinden wird festzustellen. Die Auswirkungen dieser Snowboard WM sind noch nicht feststellbar, doch die Bevölkerung der Region hat Erfahrung mit Wintersport-Großveranstaltungen, da am Kreischberg bereits einige solcher Ereignisse stattgefunden haben. (FIS-Ski Europameisterschaften, FIS-Snowboard Weltcups und dergleichen).

Die Verbindung von Theorie und Praxis erfolgt anhand einer Gegenüberstellung der Erkenntnisse aus der Primär- und der Sekundärdatenerhebung.

Den Abschluss dieser Arbeit bildet eine Analyse der Übertragbarkeit der in der Fachliteratur dargestellten Konzepte der Auswirkungen von Großveranstaltungen auf die Praxis sowie ein Ausblick auf die Zukunft für die Forschung im Bereich Event-Analyse sowie für die untersuchte Region. Anhand von Vorschlägen für die Event-Organisation wird ein Ansatz geboten, um aus den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit Rückschlüsse für die Praxis zu ziehen.

2 Auswirkungen von Großveranstaltungen in der Theorie

Die derzeit verfügbare Fachliteratur beschäftigt sich nicht explizit mit den regionalen Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen, sondern allgemein mit den möglichen Auswirkungen von Events und deren Messbarkeit.[5] Im Allgemeinen werden bei Event-Analysen folgende Stakeholder-Gruppen berücksichtigt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die Stakeholdergruppen von Events

Quelle: eigene Darstellung

Eine Analyse unter Berücksichtigung der oben abgebildeten Stakeholder Gruppen kann nach Brönnimann im Wesentlichen von drei Gesichtspunkten aus erfolgen:[6]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Verschiedene Aspekte von Wintersport – Großveranstaltungen

Quelle: eigene Darstellung

Hall schreibt über die Analyse von Großveranstaltungen, dass es keine klaren Richtlinien gibt und dass daher Event-Analysen oft nach den Richtlinien der Tourismusforschung durchgeführt werden.[7] Im Folgenden werden verschiedene theoretische Konzepte in ein, dem bearbeiteten Thema entsprechendes Schema zusammengefasst. Unterschiedliche theoretische Ausgangspunkte und Ansichten werden dargestellt.

2.1 Großveranstaltungen/Events

In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff Event synonym zum Begriff Großveranstaltung verwendet. Vorab wird der Begriff Event/Großveranstaltung für die Zwecke dieser Arbeit definiert.

Die Erklärungen des Begriffes ‚Event’ in der Literatur reichen von sehr einfachen, wie „an event can be described as ’something that happens’, an item on a programme or the programme itself“[8] bis hin zu äußerst komplexen:

„Das englische Event im Sinne von ‘Geschehen, Ereignis oder Wettbewerb’ geht auf das lateinische Verb evenire ‚heraus-/hervorkommen, eintreffen’ und die davon abgeleiteten Substantive eventum bzw. eventus zurück. Beide haben u.a. die Bedeutung ‚Ereignis’. Die Entlehnung aus dem Englischen ist seit den 70er Jahren im Deutschen für den Sport belegt: Im Pferdesport bezeichnet das Hauptevent ein besonders wichtiges Rennen.

In der (Spaß-) Gesellschaft des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts hat sich der oder das Event einen festen Platz erobert. Das Event als ‚Ereignis’ oder ‚Erlebnis’, der Event im Sinne von ‚Höhepunkt’ wurde in den 90er Jahren um die Bedeutungskomponente ‚Veranstaltung’ erweitert. Nun steht Event für sportliche oder kulturelle Großveranstaltungen, aber auch für betriebliche oder private Feiern. In diesen Fällen ist zu entscheiden, ob es sich um ein werbewirksames Marketingevent, ein VIP-Event oder gar ein virtuelles Web-Event handeln soll. Entstanden sind dabei auch neue Berufsbilder: Um ein Event zu gestalten, versichert man sich der Dienste professioneller Eventmanager (Eventer) und Eventagenturen, die die Eventkonzeption für Firmenjubiläen, Galas oder Generalversammlungen übernehmen und durch gelungene Eventkommunikation, ausgefeilte Eventtechnik und umfassenden Eventservice die Durchführung gewährleisten. Das Spektrum der angebotenen Dienstleistungen umfasst die gesamte Eventorganisation, die sich wiederum auf die Eventgastronomie oder gar den Eventtourismus erstrecken kann.“[9]

Darüber hinaus werden in der einschlägigen Literatur spezielle Events, wie z.B. Marketing Events konkreter abgegrenzt, wie die folgende Definition aus Gablers Wirtschaftslexikon zeigt.

“’Marketing Event’, inszeniertes Ereignis in Form einer Veranstaltungen (!) oder einer Aktion, die den Kunden firmen- oder angebotsbezogene Kommunikationsinhalte erlebnisorientiert vermitteln soll.“[10]

Für die Zwecke dieser Arbeit ist die Definition von special events von Getz am geeignetsten. Getz definiert special events als Feste, Ausstellungen oder andere Veranstaltungen zu einem bestimmten Thema über einen begrenzten Zeitraum, außerhalb des täglichen Angebotes and Freizeitaktivitäten, kulturellen oder sozialen Angeboten.[11] Auch der Zusatz von Scherhag dass diese Events für die Öffentlichkeit meist gegen ein Entgelt zugänglich sind, fließt in die Definition ein.[12] Ein Beispiel, um den Gebrauch dieser Begriffsbestimmung von Events oder Großveranstaltungen zu rechtfertigen, ist eine Snowboard Weltmeisterschaft (WM). Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung zum Thema Snowboard, die in dem begrenzten Zeitraum von einer bis zwei Wochen stattfindet. Das Angebot, das der Veranstalter in diesem Zeitraum bietet, geht über das tägliche Angebot an Freizeit-, kulturellen und sozialen Aktivitäten hinaus und ein Großteil des zusätzlichen Angebotes ist der Öffentlichkeit gegen ein Entgelt zugänglich.

Eine Einteilung von Events in verschiedene Arten oder Typen erfolgt in der Literatur meist nach Kriterien wie Entstehung, Häufigkeit, Größe, Anlass, Authenzität oder Thema des Events.[13] Eine mögliche Einteilung von Events oder Großveranstaltungen wird anhand nachstehender Abbildung verdeutlicht.[14]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Typologie von Events

Quelle: Getz, 1997, S. 6f

Aus dieser Darstellung lässt sich die Einteilung von Großveranstaltungen in verschiedene Klassen nachvollziehen. Die Haupteinteilung erfolgt nach Getz anhand des Veranstalters in öffentliche und private Events.

2.2 Auswirkungen von Großveranstaltungen

Es ist wissenschaftlich belegt, dass Events Auswirkungen haben. Die Art dieser Auswirkungen hängt dabei von der Definition des Begriffes „Event“ ab. In manchen Fällen werden auch Hochzeiten, Geburten, Scheidungen, etc. als Events bezeichnet, was eine Reihe von möglichen psychologischen Auswirkungen von Events nach sich zieht.[15] In anderen Studien werden die allgemeinen Auswirkungen des Tourismus – dem die in dieser Arbeit analysierten Events zurechenbar sind – dargestellt.[16] Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Wesentlichen mit den wirtschaftlichen Auswirkungen von Events, andere Arten von Auswirkungen werden nur am Rande behandelt.

In einem Artikel von der ABN-Amro Bank unterteilen die Autoren, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Fußball Europameisterschaft (EM) in direkte und indirekte Auswirkungen.[17] Die selbe Unterteilung macht auch Frechtling, wenngleich er die Auswirkungen als ‚primary’ und ‚secondary impacts’ bezeichnet.[18]

Der genannten Analyse der ABN-Amro Bank zufolge, haben Großveranstaltungen nicht nur Auswirkungen auf ihre Veranstalter, sondern auch auf ihre Teilnehmer. In der Studie werden die Auswirkungen der Fußball EM genauer betrachtet und die Autoren analysieren unter anderem die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Nation, deren Mannschaft die Fußball Europameisterschaften gewinnt.[19] Dies ist eine sehr umfangreiche Sichtweise der Auswirkungen von Events und sie bedarf einer präzisen Analyse der Veranstaltung anhand volkswirtschaftlicher Faktoren. Die oben zitierte Stelle weist auf die umfangreichen Konsequenzen von Großveranstaltungen und auf die differenzierten Betrachtungsweisen zu diesem Thema hin.

Auch die Olympischen Spiele von Sydney haben die Region Sydney und deren Bewohner beeinflusst. Unternehmen aller Sektoren haben ihre Geschäftspraktiken während der Zeit der Olympischen Spiele geändert. Dennoch hat in einigen Bereichen die Nachfrage nicht die prognostizierten Zahlen erreicht.[20] Diese Fakten belegen zahlreiche Studien unterschiedlichster Institutionen in der Zeit vor, während und nach den Olympischen Spielen.

Zu den Auswirkungen des Tourismus schreibt McKercher im Journal of Sustainable Tourism, dass sowohl vorteilhafte als auch schädliche Auswirkungen auf die gastgebende Gemeinde und deren Umwelt auftreten. Die schädlichen Auswirkungen werden hier von der einschlägigen Literatur vor allem dem Massentourismus zugeschrieben. Deshalb rät McKercher, dass sich künftige Tourismusgemeinden, bevor sie sich dem Tourismus als Einnahmequelle zuwenden, darauf vorbereiten müssen, dass der Massentourismus verschiedenste Auswirkungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens haben wird.[21]

Viele Autoren sehen die allgemeinen Auswirkungen von Großveranstaltungen sehr differenziert.[22] Nach Mules und Faulkner beeinflussen sie unter anderem auch die generelle wirtschaftliche Aktivität.[23] Bei einer Annahme von solchen Auswirkungen müssen die Größe des Events oder die Definition der generellen wirtschaftlichen Aktivität in Betracht gezogen werden. So hat z.B. der Formel 1 Grand Prix (GP) von Melbourne Auswirkungen auf die Stadt Melbourne an sich und auf den Staat Victoria. Da Victoria ein sehr dicht besiedeltes Gebiet ist, beeinflusst der GP auch die wirtschaftliche Aktivität von Australien als Ganzes. Ein Aborigine Festival in Alice Springs hingegen ist für die Stadt eine Großveranstaltung, aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte im Northern Territory beeinflusst es aber die gesamtaustralischen Wirtschaftsdaten nicht im selben Ausmaß wie der GP von Melbourne.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Großveranstaltungen für die betreffende Region wirtschaftliche, industrielle sowie soziale Auswirkungen haben. Unter den wirtschaftlichen Auswirkungen sind vor allem eine Steigerung des lokalen Einkommens und der wirtschaftlichen Aktivität der Region zu verstehen. Industrielle Auswirkungen sind zu beobachten wenn sich in der Region, in der das Event stattfindet, mit der Art des Events verwandte Industrien niederlassen. Im Falle eines Musikfestivals ist dies z.B. die Niederlassung von Tonstudios in der Region, in der das Musikfestival stattfindet. In den Bereich der sozialen Auswirkungen fallen sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Einerseits können die Anwohner während der Durchführung der Großveranstaltung einer höheren Lärm- und Verkehrsbelastung, einer Zunahme von Verkehrsunfällen, einer Steigerung der Grundstückspreise etc. ausgesetzt sein, andererseits kann sich aufgrund des Events ein größeres kulturelle Bewusstsein und eine Zunahme des Vertrauens in die Gemeinschaft ergeben.[24]

Zusammenfassend lassen sich die oben genannten Auswirkungen von Großveranstaltungen wie folgt darstellen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Auswirkungen von Großveranstaltungen

Quelle: Frechtling, 1994, S. 363f

Die einzelnen Teilbereiche der zu beobachtenden Auswirkungen werden im Folgenden genauer analysiert.

2.2.1 Ökonomischer Nutzen

Der ökonomische Nutzen von Großveranstaltungen bezeichnet die positiven Auswirkungen, die eine Großveranstaltung nach sich zieht.[25] Im Allgemeinen wird in der Literatur zwischen direktem, indirektem und zusätzlichem Nutzen von Events unterschieden.[26] Eine Erklärung der verschiedenen Arten von ökonomischem Nutzen folgt an den entsprechenden Stellen dieser Arbeit.

Dass der Nutzen von Großveranstaltungen für die Region sehr vielschichtig ist, zeigt folgende Darstellung: Regionale Events ziehen Besucher von außerhalb der Region an, die in der lokalen Wirtschaft Geld ausgeben (für Essen, Unterkunft, Souvenirs, etc.). Dabei generieren sie direkt und indirekt eine Erhöhung des lokalen Einkommens. Das zusätzliche Einkommen verursacht, wenn es in der lokalen Wirtschaft ausgegeben wird, Umsatzzuwächse für die Betriebe in der Region. Dies wiederum bewirkt zusätzliches Einkommen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer und dadurch einen neuen Zyklus des „Geldausgebens“. Dieser Prozess setzt sich fort, wobei das Geld, das lokal ausgegeben wird stetig abnimmt, da immer mehr Geld aus der Region abfließt.[27]

Dem College of Business der Arizona State University zufolge haben Sport-Großveranstaltungen insbesondere kurzzeitige wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region, in der sie stattfinden. Diese Tatsache resultiert primär aus den oben erwähnten zusätzlichen Ausgaben der Besucher des Events, die der regionalen Wirtschaft zugute kommen.[28] Der Zuwachs der wirtschaftlichen Aktivität in der untersuchten Region wird häufig anhand von Umsatzveränderungen, Einkommen, Beschäftigung und Steuereinnahmen gemessen. Zumal werden auch Indikatoren wie Bevölkerungswachstum, Steuersätze und Immobilienpreise zur Messung dieser Auswirkungen herangezogen.[29] Die Auswahl der Variablen, die analysiert werden hängt von der Größe des Events, von den erwarteten Auswirkungen und vom Ziel der Analyse ab.

2.2.1.1 Primärer oder Direkter Nutzen

Der primäre oder direkte ökonomische Nutzen von Events besteht im Wesentlichen aus gewerblichen Einnahmen der regionalen Firmen, aus dem Einkommen der Anwohner, aus der Beschäftigung und aus den Einnahmen für die Regierung, die unmittelbar aus der Durchführung der Großveranstaltung entstehen.[30]

2.2.1.1.1 Gewerbliche Einnahmen

Gewerbliche Einnahmen für die regionalen Firmen sind durch die Besucher des Events zusätzlich generierte Umsätze. Bei der Berechnung dieser zusätzlichen Umsätze ist es wichtig zwischen dem Umsatz aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und „zusätzlichem“ Umsatz zu unterscheiden.

2.2.1.1.2 Einkommen

Das Einkommen der Anwohner besteht im Zusammenhang mit Events nicht nur aus der Erhöhung des Lohnes/Gehaltes, die ein Arbeitnehmer von einem Arbeitgeber bezieht, sondern auch aus dem zusätzlichen Einkommen für den Arbeitgeber selbst. D.h. aus, aus der Umsatzsteigerung resultierenden, zusätzlichen Dividenden, Zinsen und Pachten und aus zusätzlichen Gewinnen von Unternehmen.[31]

2.2.1.1.3 Beschäftigung

Bei den zusätzlichen Arbeitsplätzen, die durch die Durchführung einer Großveranstaltung geschaffen werden, ist zwischen den verschiedenen Arten der Beschäftigung zu unterscheiden. Es kann sich z.B. um privat beschäftigte oder um öffentlich beschäftigte Personen handeln.[32] Wichtig ist des weiteren die Unterscheidung zwischen Teilzeitarbeitsplätzen und Vollzeitarbeitsplätzen, sowie zwischen kurzfristiger und langfristiger Beschäftigung. Oft werden im Rahmen der Durchführung von Events zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen, die kurzfristiger Natur sind. Die der Steigerung der Beschäftigungszahlen ist in einem solchen Fall nicht nachhaltiger Natur.

2.2.1.1.4 Einnahmen der Regierung

Unter den Einnahmen der Regierung aus Großveranstaltungen versteht man das durch das Event generierte, zusätzliche Steueraufkommen. Eine Unterteilung dieser Einnahmen ist anhand einer Differenzierung der Regierungsebenen am einfachsten durchführbar. Dabei wird zwischen Einnahmen auf Bundes-, auf Landes und auf Kommunalebene unterschieden.[33]

2.2.1.2 Sekundärer oder Indirekter Nutzen

Indirekte Auswirkungen treten auf, wenn Privatpersonen und Unternehmen, die direkten finanziellen Nutzen aus dem Event gezogen haben, ihr zusätzliches Einkommen wiederum für regional produzierte Waren und Dienstleistungen ausgeben.[34] Diese sekundären Gewinne werden z.B. in „indirekter Nutzen aus den Ausgaben der direkt begünstigten Unternehmen“ und „indirekter Nutzen generiert durch das Ausgeben von primärem Einkommen“ unterteilt.[35] Durch den indirekten Nutzen profitieren auch natürliche und juristische Personen, die nicht direkt an der Durchführung der Großveranstaltung beteiligt sind.

2.2.1.2.1 Indirekter Nutzen aus den Ausgaben der direkt begünstigten Unternehmen

Ein solcher Nutzen ergibt sich, wenn Unternehmen, die ihre zusätzlichen Einnahmen direkt vom Besucher des Events bekommen, mit diesem zusätzlichen Einkommen Waren und Dienstleistungen von Unternehmen in der untersuchten Region kaufen. Ein Beispiel hierfür ist ein Hotel, das mit seinem zusätzlichen Gewinn beim lokalen Tischler neue Möbel kauft. Dieses Konzept des indirekten Nutzens aus gewerblichen Einnahmen lässt sich auf alle Teilbereiche des direkten ökonomischen Nutzen übertragen. So stellt es z.B. einen indirekten Nutzen dar, wenn ein Unternehmen durch die zusätzlich generierten Erträge einen neuen Beschäftigten aus der Region einstellen kann oder aufgrund des höheren Gewinnes mehr Körperschafts- und Einkommenssteuer an die Regierung zahlen muss.

2.2.1.2.2 Nutzen generiert durch das Ausgeben von primärem Einkommen

Indirekte Vorteile für die Region können auch entstehen, wenn Privatpersonen ihr zusätzliches Einkommen aus dem Event (aus Lohnerhöhungen, zusätzlichen Miet- oder Pachterträgen, etc.) in der regionalen Wirtschaft ausgeben. Die zugrundeliegenden Einnahmen resultieren in diesem Fall aus Quellen außerhalb der Region (vom Event-Besucher), werden aber innerhalb der Region re-investiert und wirken sich daher positiv auf den regionalen Handel aus. Diese Ausgaben von Privatpersonen werden zu indirekten Gewinnen für die Regierung, wenn die Person z.B. mehr Steuern zahlen muss.[36]

2.2.2 Ökonomische Kosten

2.2.2.1 Private Kosten

Unter den privaten Kosten versteht man im Tourismus jene Kosten, die der Reisende/Tourist selbst bezahlt.[37] Im Sinne des Event-Managements und im Sinne dieser Arbeit muss hier von den Kosten des Events gesprochen werden, die der Event-Besucher selbst bezahlt. Darunter fallen unter anderem Eintrittskarten, Unterkunft, Verpflegung, zusätzliche Kosten für Unterhaltung, und unzählige andere Güter und Dienstleistungen. Es kann sich bei privaten Kosten auch um Kosten handeln, die nicht explizit vom Touristen, sondern von anderen getragen werden. Bei Geschäftsreisen z.B. kommt der Arbeitgeber für einen Großteil der Reisekosten auf.[38]

2.2.2.2 Nebenkosten

Unter Nebenkosten versteht man Kosten, die nicht vom Reisenden selbst getragen werden, sondern von den Bewohnern der Region. Solche Kosten sind z. B. Kosten für ungenutzte Überkapazitäten oder Kosten für Ressourcen, die der Event-Besucher während seines Aufenthaltes konsumiert. Diese Kosten, die nicht ausdrücklich vom Touristen getragen werden, stellen schädliche Kosten für den Tourismus in der betreffenden Region dar, da sie nicht durch den Reisenden kompensiert werden.[39]

Im Wesentlichen lassen sich die Nebenkosten, die Großveranstaltungen haben können, in direkte und indirekte Nebenkosten unterteilen.

2.2.2.2.1 Direkte Nebenkosten

Zu den direkten Nebenkosten zählen Kosten im Rahmen der Lebensqualität, wie z.B. ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zur Zeit der Durchführung des Events, eine höhere Umweltbelastung durch den Verkehr und den, beim Event anfallenden Müll, und Gefahr für Leben, Eigentum und Gesundheit.[40] Letztere ergibt sich besonders bei sehr großen Veranstaltungen oder bei Veranstaltungen bestimmter Sportarten, bei denen tendenziell die Kriminalitätsrate ansteigt. Ein Beispiel für solche Kosten sind die Schäden, die Hooligans bei Fußballspielen anrichten.

Weiters zählen zu den direkten Nebenkosten von Events die steuerlichen Kosten. Darunter versteht man die Kosten für den öffentlichen Service (Polizei, Gendarmerie, Feuerwehr etc.) und die Kosten für öffentliche Investitionen, wie z.B. den Ausbau der Infrastruktur in einer Region, aufgrund des dort stattfindenden Events.[41]

2.2.2.2.2 Indirekte Nebenkosten

Unter die indirekten Nebenkosten von Events fallen einerseits die Kosten im Rahmen der Lebensqualität und andererseits indirekte steuerliche Kosten.[42]

Die Kosten im Rahmen der Lebensqualität setzen sich dabei im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten zusammen:[43]

- Qualität der öffentlichen Schulen
- Qualität der Gesundheitseinrichtungen
- Klima
- Erholungseinrichtungen und –aktivitäten
- Kunst/Kultur und Unterhaltung
- Verfügbarkeit von Unterkunft und Kosten dafür
- Verkehrsbelastung
- Kriminalitätsrate

Zu den indirekten steuerlichen Nebenkosten zählen Kosten für das öffentliche Service und für öffentliche Investitionen, die nicht unmittelbar mit der Planung, Organisation und Durchführung der Großveranstaltung in Zusammenhang stehen. So z.B. Sozialausgaben für Personen, die bei dem Event verletzt wurden, Steuerrückgänge und dergleichen.

2.2.3 Monetäre und nicht monetäre Kosten und Nutzen

Alle obengenannten Arten von Kosten und Nutzen können auch in monetäre und nicht monetäre Kosten bzw. Nutzen unterteilt werden. Das primäre Merkmal von monetären Kosten ist, dass sie in Währungseinheiten gemessen werden können. Alle Arten von direkten Kosten und Nutzen fallen in diese Kategorie.

Vor allem Kosten im Rahmen der Lebensqualität, die unter die Nebenkosten fallen, sind schwer zu messen, da sie nicht oder nur sehr schwer in Währungseinheiten ausgedrückt werden können. Sie zählen daher zu den nicht monetären Kosten. Lebensqualität an sich ist ein sehr subjektiver Begriff und unterschiedliche demographische Gruppen schätzen unterschiedliche Elemente von Lebensqualität,[44] was in einer Event-Studie, die sich mit nicht monetären Kosten beschäftigt, berücksichtigt werden muss.

2.3 Messung der Auswirkungen von Großveranstaltungen

Für eine umfassende Analyse einer Großveranstaltung ist es nicht genug, die möglichen Auswirkungen zu kennen. Es muss festgestellt werden, ob, wie und in welchem Ausmaß bestimmte Veränderungen in der Region auftreten. In der Literatur werden verschiedene Modelle zur Analyse von Events vorgestellt. Im nächsten Abschnitt dieser Arbeit werden die einzelnen Verfahren dargestellt. Den Abschluss dieses Kapitels bildet ein Überblick über die Fehler, die bei solchen Analysen am häufigsten auftreten, und ihre Vermeidung.

Van Blarcom zeigt in einem Artikel wie wichtig die Durchführung einer Analyse der oben erwähnten Auswirkungen ist:

„With the ability to capture the effects of change in the demand for goods and services in a region, economic impact analysis can provide critical information on the efficacy of economic development policies. Such analysis therefore represents an important policy tool which can be used to assess the effectiveness of recreational facilities and events in increasing local economic activity”.[45]

So wichtig umfassende Event-Analysen sind, so komplex sind sie. Um festzustellen, ob eine Veranstaltung am Ende Kosten oder Nutzen für die Region verursacht hat, ist eine systematische Untersuchung unumgänglich. Eine solche Untersuchung muss auch Variablen wie z.B. die Bedeutung des Events für die Region, seine direkten und indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen, und seine sozialen Kosten berücksichtigen.[46] In der Literatur werden einige Verfahren zur Analyse von Events vorgestellt. Manche dieser Verfahren sind sehr ökonomisch ausgerichtet, andere wiederum konzentrieren sich nur auf die sozialen Kosten, die eine Großveranstaltung mit sich bringen kann. Es bleibt jedoch zu erwähnen, dass einige Autoren die Stichhaltigkeit von Event-Analysen als Ganzes bezweifeln.[47]

2.3.1 Verfahren zur Messung der Auswirkungen von Großveranstaltungen

Es ist zweckmäßig, die Verfahren zur Messung der Auswirkungen von Events in folgende Teilbereiche zu unterteilen:[48]

- Break-Even- oder Gewinn/Verlust- Analyse
- Return on Investment - Analyse
- Analyse der wirtschaftlichen Dimension
- Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen
- Kosten – Nutzen – Analyse

Unabhängig davon, welches Verfahren angewandt wird, muss eine durchdachte Analyse immer folgende Schritte beinhalten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Die Schritte einer Wirtschaftlichkeitsanalyse

Quelle: Kotler und Bliemel, 1999, S. 192

Der folgende Abschnitt ist eine kurze Darstellung dieser Verfahren. Für ausführliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Bereichen wird auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen.[49]

2.3.1.1 Break-Even oder Gewinn/Verlust - Analyse

Diese Methode der Analyse von Events ist die am wenigsten komplexe und daher auch jene, die am leichtesten durchzuführen ist. Bei der Break-Even-Analyse wird der direkte Gewinn oder Verlust für den Veranstalter des Events festgestellt. Die direkten Kosten, die dem Veranstalter aus dem Event entstehen werden den direkten Erträgen aus der Veranstaltung gegenübergestellt.[50] Die Break-Even-Analyse bedient sich einer eingeschränkten Sichtweise. Erstens werden nur die direkten Kosten und Erträge gegenübergestellt, zweitens wird das Event nur aus der Sicht des Veranstalters und nicht aus der Sicht der „Stakeholder“ analysiert und drittens ist die Break-Even-Analyse ein statisches Instrument, da nur Kosten und Nutzen zu einem bestimmten Zeitpunkt berücksichtigt werden.

Dessen ungeachtet stellt die Break-Even-Analyse ein häufiges Instrument der Wirtschaftlichkeitsanalyse für private Veranstalter (Firmen, Vereine, Gemeinden, etc.) dar. Sie ist aber nicht geeignet, regionalpolitische Auswirkungen und die Nachhaltigkeit einer Großveranstaltung für eine gesamte Region darzustellen.

2.3.1.2 Return on Investment (ROI) - Analyse

Die Berechnung des ROI wird vor allem verwendet, wenn öffentliche und private Sponsoren wissen wollen, ob ihr „Sponsorship“ Früchte trägt. Private Sponsoren sind in diesem Zusammenhang vorwiegend an marketingtechnischen Kennzahlen interessiert. Solche Kennzahlen können der Anstieg der Verkaufszahlen oder die Verbesserung der Marktpräsenz der Firma sein. Auch anderen Größen wie eine Verbesserung der PR werden oft in eine Berechnung des ROI miteinbezogen – sofern sie quantifizierbar sind. Öffentliche Sponsoren von Events sind hingegen vorwiegend an qualitativen Größen interessiert. Im Rahmen einer ROI-Berechnung wird versucht, diese qualitativen Variablen in Währungseinheiten auszudrücken.

Die Berechnung des ROI erfolgt meist anhand der Standardformel aus der Buchhaltung bzw. der Kostenrechnung. Die grundlegendste Formel zur Berechnung des ROI ist dabei:[51]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei Anwendung des ROI im Rahmen der Analyse von Events ist zu beachten, dass sich die Messgröße auf finanzielle Performance bezieht. Zur Analyse von regionalpolitischen Auswirkungen von Events ist der ROI nicht geeignet. Wichtig bei der Berechnung des ROI ist es, die Opportunitätskosten für das Event in Betracht zu ziehen. Verschiedene Investitionsmöglichkeiten müssen bei einer ROI-Berechnung berücksichtigt werden, um die Kennzahl vergleichbar zu machen.

2.3.1.3 Analyse der wirtschaftlichen Dimension

Unter der wirtschaftlichen Dimension einer Großveranstaltung versteht man das Gesamtausmaß der Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Veranstaltung getätigt werden. Das Problem bei einer solchen Analyse der wirtschaftlichen Dimension liegt in der Exaktheit, mit der die Ausgaben dem Event zugeschrieben werden müssen. Im Rahmen dieser Analyse müssen die Besucher des Events jedoch nicht in Personen aus der Region und „Fremde“ unterteilt werden um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Eine plausible Art, die wirtschaftliche Dimension einer Großveranstaltung zu messen, ist, zu untersuchen, wie viele Touristen das Event besucht haben und wie viel Geld sie dabei ausgegeben haben.[52]

2.3.1.4 Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen

Der Grundgedanke einer Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen von Veranstaltungen ist den Nutzen, den eine Region aus der Durchführung einer Veranstaltung zieht, zu messen.[53] Im Vergleich zur Analyse der wirtschaftlichen Dimension eines Events sind für die Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen spezifischere Methoden vonnöten. Ziel einer solchen Analyse ist es, den Einkommenszuwachs und die zusätzlichen Arbeitsplätze, die der Region aus der Durchführung des Events entstehen zu untersuchen und zu messen. In manchen Fällen werden auch indirekte Langzeitauswirkungen in Betracht gezogen. Darunter versteht man z.B. eine bessere Reputation der Region, etc.[54] Variablen wie Image und Public Relations sind wichtig im Rahmen einer derartigen Studie, durch ihre qualitative Natur sind sie jedoch schwerer messbar, als quantitative Indikatoren.[55]

Eine Möglichkeit die wirtschaftliche Auswirkung von Events zu analysieren besteht in der Verwendung von Multiplikatoren, wenngleich hier ein hohes Potenzial für Fehlanalysen und Fehlinterpretationen vorhanden ist.[56] Multiplikatoren sind Maßzahlen, die Veränderungen von Ausgaben der Besucher des Events in der lokalen Wirtschaft mit Veränderungen in den lokalen Ausgaben, dem lokalen Einkommen, der lokalen Beschäftigung etc. in Relation setzen.[57] Multiplikatoren sind sehr spezifische Maßzahlen und nicht von Region zu Region oder von Veranstaltung zu Veranstaltung übertragbar. Sie hängen stark von regionalen Einflussfaktoren wie Größe der Region, interne Wirtschaftsstruktur und externen Wirtschaftsbeziehungen ab.[58]

Eine simple Schlussfolgerung, wie “all in all, what can be concluded from these reports is that the Dutch and Belgian economies will get a small boost from spending on Euro 2000: somewhere in the range of 0,03% and 0,07% of [Gross domestic product] GDP”[59] erfordert also eine sehr komplexe Analyse aller Faktoren, die von der entsprechenden Großveranstaltung beeinflusst werden, und auf das Brutto-National-Produkt (BNP) Auswirkungen haben.

2.3.1.5 Kosten - Nutzen - Analyse

Eine Kosten – Nutzen – Analyse geht über den Rahmen der anderen Arten von Event-Analysen hinaus, da sie nicht nur ökonomische Größen beachtet, sondern auch immaterielle Werte in eine Bewertung miteinbezieht. In den letzten Jahrzehnten wurden bei der Quantifizierung dieser immateriellen Werte einige Fortschritte gemacht. Die Vorteile einer Kosten – Nutzen – Analyse sind die Verbindung von wirtschaftlichen Faktoren mit sozialen, kulturellen und ökologischen[60] und die Beachtung von Lang- und Kurzzeitauswirkungen. In Anbetracht dieser Vorteile ist es naheliegend, dass Mules und Faulkner die Kosten-Nutzen-Analyse als den üblichen wirtschaftlichen Ansatz zur Analysen öffentlicher Ausgaben im Tourismus bezeichnen.[61]

2.3.2 Fehlerquellen bei der Analyse von Großveranstaltungen

Alle der unter Punkt 2.3.1 vorgestellten Methoden zur Analyse der Auswirkungen von Events haben ihre Vor- sowie Nachteile. Bei einigen Modellen wurde dies in der kurzen Beschreibung aufgezeigt. Einige Autoren setzen sich in der Literatur sehr intensiv mit den möglichen Schwierigkeiten bei einer Event-Analyse auseinander. Ihre Erkenntnisse werden im Folgenden kurz dargestellt. Die häufigsten Fehlerquellen bei der Analyse von Events sind:[62]

2.3.2.1 Falsche Anwendung und Interpretation von Multiplikatoren

Der Grundtenor der Darstellungen in der Literatur ist das Problem der falschen Anwendung oder Interpretation von Multiplikatoren.[63] Wie unter Punkt „2.3.1.4 Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen“ erwähnt, sind Multiplikatoren sehr komplexe Maßzahlen, deren sachgemäße Anwendung einige Erfahrung verlangt. Der Zweck von Multiplikatoren ist es, die Einkommensveränderungen, die der Region aus der Großveranstaltung erwachsen, zu messen. Der Keynes’sche Multiplikator misst z.B. wie viel zusätzliches Einkommen die Ausgaben der Event-Besucher generiert haben. Ein Beispiel:

Die Besucher haben bei dem Event insgesamt 100 Währungseinheiten (WE) ausgegeben. Diese Ausgaben haben in der Region ein zusätzliches direktes Einkommen von 20 WE und darüber hinaus ein zusätzliches indirektes Einkommen von 10 WE generiert. Das zusätzliche Gesamteinkommen beträgt also 30 WE. Der Keynes’sche Multiplikator ergibt sich aus dem Quotienten des zusätzlichen Gesamteinkommens und den Ausgaben der Besucher:

30/100 = 0,3, wobei gilt:

30 = zusätzliches Einkommen in der Region (direkt und indirekt)

100 = Gesamtausgaben der Besucher in der Region

0,3 = Keynes’scher Multiplikator

Hat die betreffende Region davor ein Einkommen von 100 WE gehabt, ergibt sich mit dem Keynes’schen Multiplikator ein neues Gesamteinkommen von 130 WE:

100 + 100*0,3 = 130, wobei gilt

100 = Einkommen der Region ohne Event

100*0,3 = 30 = zusätzliches Einkommen aus dem Event

130 = Gesamteinkommen mit Event

Ein weiterer Ansatz zur Berechnung von Multiplikatoren ist der „Ratio“ Ansatz. Dabei ergibt sich der Multiplikator aus dem Quotienten des gesamtes Zusatzeinkommens und des direkten Zusatzeinkommens. Der rationale Multiplikator misst jedoch das Ausmaß des Zusammenhanges zwischen dem Einkommen einzelner Wirtschaftssektoren.

Bei oben angeführtem Beispiel ergibt sich also ein rationaler Multiplikator von 1,5:

(20 + 10) / 20 = 1,5, wobei gilt:

20 = zusätzliches direktes Einkommen

10 = zusätzliches indirektes Einkommen

1,5 = rationaler Multiplikator

Man ist verleitet, den rationalen Multiplikator gleich zu verwenden, wie den Keynes’schen. Doch der Keynes’sche Multiplikator misst die Einkommensveränderung, wohingegen, wie bereits erwähnt, der rationale Multiplikator das Ausmaß des Zusammenhanges zwischen den Einkommen einzelner Wirtschaftssektoren darstellt. Eine Vergleichbarkeit der beiden Ansätze ist daher in keinem Fall gegeben.[64]

2.3.2.2 Ungenaue Definition des Untersuchungsgebietes

Getz bezeichnet es als eine falsche Vermutung, dass Großveranstaltungen [65] immer ökonomisch erfolgreich sind. Die Realität beweist, dass dies bei vielen Veranstaltungen nicht der Fall ist, vor allem, da sie vorwiegend von lokalen Gästen besucht werden.[66] Um hier eine stichhaltige Bewertung einer Veranstaltung zu erhalten ist eine genaue Definition der Untersuchungseinheit unerlässlich. Aus einer Studie muss ersichtlich sein, ob im Rahmen der Analyse die Auswirkungen auf den Veranstalter (Privatperson, Firma, öffentliche Einrichtung, etc.) oder auf die Lokalität, an dem das Event stattfindet untersucht werden. Für den Fall, dass sich die Analyse auf eine Lokalität bezieht, muss ferner ersichtlich sein, was diese genau ist. Ist es allein der Ferienort in den Tiroler Alpen, in dem eine Ski Weltmeisterschaft (WM) stattfindet oder bezieht sich die Analyse auch auf die benachbarten Orte, die von dieser WM unmittelbar betroffen sind, oder sollen die Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes Tirol untersucht werden?

Ferner ist es bei einer Event-Analyse wichtig, die Einnahmen und Ausgaben, die dem Event zuzuordnen sind, genau zu definieren. Die Wirtschaft der untersuchten Region steht für den Zeitraum des Events nicht still. Die Anwohner, sowie auch ein Teil der Event-Besucher, gehen ihrem Tagesgeschäft nach und tätigen dabei Ausgaben und Einnahmen, die auch ohne die Großveranstaltung aufgetreten wären. Des weiteren ist es verfänglich, alle Ausgaben von Touristen, die sich zur Zeit der Großveranstaltung in der untersuchten Region aufhalten, dem Event zuzurechnen. Teile dieser Ausgaben werden – vor allem im Fall von kleinen geographischen Untersuchungseinheiten – außerhalb getätigt. Diese Ausgaben stellen keine Einnahmen für die untersuchte Region dar.

Es ist offensichtlich, dass es bei der Bewertung der Kosten und des Ertrages von Großveranstaltungen wichtig ist, zwischen normalen Kosten/Erträgen und zusätzlichen Kosten/Erträgen zu unterscheiden. Ausgaben, die Anwohner der Region in dieser Zeit ohnehin tätigen würden, sind kein von der Großveranstaltung generierter zusätzlicher Umsatz für die betreffende Region.[67]

Eine weitere Schwachstelle sieht Crompton in der Miteinbeziehung von „Time-Switchern“ und „Casuals“. Unter „Time-Switchern“ versteht man Besucher des Events, die ohnehin in die untersuchte Region gekommen wären, sie haben nur den Zeitpunkt ihrer Reise auf den Zeitpunkt der Großveranstaltung verlegt. Die Einnamen für die Region wären demnach auch ohne das Event entstanden. „Casuals“ sind Personen, die der Großveranstaltung ungewollt beiwohnen, z.B. Touristen, die ihren Urlaub zur Zeit der WM gebucht haben, weil sie jedes Jahr zur selben Zeit in die untersuchte Region kommen. Auch diese Einnahmen sind nicht dem Event zuordenbar.

2.3.2.3 Unzureichende Unterscheidung zwischen Brutto – und Netto – Nutzen

Eine weiteres Defizit, das bei Event-Analysen auftreten kann, ist, dass dem Nutzen der Großveranstaltung keine Kosten gegenübergestellt werden. Wenn die gesamten Kosten für die Durchführung des Events von Personen oder Institutionen übernommen werden, die sich außerhalb der untersuchten Region befinden, scheint der Fall gegeben, dass der Region keine Kosten sondern nur Nutzen aus dem Event entstehen. Dieses Vorgehen zeigt eine Beschränkung auf ökonomische Variablen. Auch wenn der untersuchten Region keine finanziellen Kosten entstehen, wird sie doch durch immaterielle Kosten, wie z.B. eine Minderung der Lebensqualität während der Durchführung des Events, beeinträchtigt.[68]

2.3.2.4 Unzureichende Unterscheidung zwischen Gesamt- und Zusatznutzen

Vor allem im Fall von Event-Analysen für einzelne Veranstalter läuft man Gefahr, den gesamten Nutzen des Events für sich selbst geltend zu machen. Kosten – Nutzen – Analysen müssen berücksichtigen, welchen Teil der Kosten des Events der Veranstalter getragen hat und welchen Teil des Erfolges er somit für sich in Anspruch nehmen kann. Vor allem die Investitionshilfen von öffentlichen Einrichtungen bleiben in zu ungenau dokumentierten Analysen oft unberücksichtigt.[69]

2.3.2.5 Vernachlässigung der Opportunitätskosten

Bei der Bewertung von Events werden oft die Opportunitätskosten für den Investor außer Acht gelassen. Theoretisch kann der Investor das in ein Event investierte Geld auch für andere Zwecke verwenden. Der Ertrag, der aus dieser alternativen Verwendung resultiert, stellt die Opportunitätskosten des Events dar. Eine detaillierte Event-Analyse muss daher auch die alternativen Möglichkeiten, die dem Investor zur Verfügung stehen, aufzeigen, bewerten und dem Ertrag des Events gegenüberstellen.[70]

2.3.2.6 Subjektive Analyse und Interpretation der Daten

Aus dem Zusammenspiel der oben genannten Schwachstellen ergibt sich die Tatsache, dass Events oft sehr subjektiv analysiert werden. Eine ungenaue Definition der Untersuchungseinheit geht zu Lasten der Wissenschaftlichkeit einer Event-Analyse, kann aber zu einer positiveren Gesamtdarstellung des Events führen. Dieser Sachverhalt ergibt sich auch bei allen anderen genannten Schwachstellen. Fehlanalysen und Missinterpretationen sind oft auf eine Beschönigung des Events für die Region oder den Investor zurückzuführen.[71]

2.4 Zwischenfazit I – Die Theorie

Das vorangegangene Kapitel hat gezeigt, dass schon die Definition des Begriffes „Event“ nicht einfach ist und dass der Begriff in der Literatur unterschiedlich gehandhabt wird. Die Grundaussage der möglichen Definitionen von „Event“ ist, dass es sich um etwas Besonderes oder Außergewöhnliches handelt und eine Definition des Begriffes, die diese Tatsache berücksichtigt, wurde für den Zweck dieser Arbeit aus der Literatur zusammengestellt.

Eine vereinfachte Darstellung der Auswirkungen von Großveranstaltungen, wie sie in der Theorie vorkommen, kann wie folgt aussehen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Auswirkungen von Großveranstaltungen

Quelle: Betteridge, 1997, S. 14

Darüber hinaus wurde auf den vorhergehenden Seiten dieser Arbeit erläutert, wie die Auswirkungen von Großveranstaltungen gemessen werden können. Man bedient sich dabei verschiedenster Arten von Wirtschaftlichkeitsanalysen.

Den Abschluss des vorangehenden Kapitels bildet die Darstellung von Problemen, die bei Event-Analysen auftreten können. Vor allem beim Gebrauch von Multiplikatoren ist ein weiter Interpretationsspielraum möglich. Weitere Schwierigkeiten im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsanalysen können sich durch eine zu ungenaue Definition der Untersuchungseinheit, durch eine ungenügende Unterscheidung zwischen Gesamt- und Zusatznutzen, durch eine ungenügende Unterscheidung zwischen Brutto- und Netto – Nutzen und aus der Vernachlässigung von Opportunitätskosten ergeben. Eine weitere, schwer quantifizierbare Schwierigkeit bei der Event-Analyse stellt die Subjektivität des Analysten dar. Durch die große Anzahl von Modellen, die zur Verfügung stehen und durch den beachtlichen Interpretationsspielraum bei einigen Analyse-Methoden können Ergebnisse leicht beeinflusst werden.

3 Auswirkungen von Großveranstaltungen in der Praxis

Dieser Abschnitt der vorliegenden Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Wintersport Großveranstaltungen, die in der Praxis aufgetreten sind. Das folgende Kapitel gliedert sich in zwei Abschnitte. Zuerst werden anhand von Sekundärdaten die Auswirkungen der Alpinen Ski WM in St. Anton am Arlberg, der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein und der Snowboard WM in Berchtesgaden in Deutschland analysiert. Ziel dieser Analyse ist es, die bisher aufgetretenen Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen herauszufinden, um eine Grundlage für die Primärdatenerhebung, die den zweiten Teil dieses Kapitels bildet, zu erhalten.

Grundlage des zweiten Teiles dieses Kapitels bildet eine Gegenüberstellung der Auswirkungen des Snowboard Welt Cups (WC) und der erwarteten Auswirkungen der Snowboard Weltmeisterschaft am Kreischberg in St. Georgen ob Murau. Die Analyse der Events am Kreischberg stellt eine Primärdatenerhebung dar und wird nachfolgend mit den vorliegenden Berichten über einige andere Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen verglichen. Die Gliederung dieses Kapitels ergibt sich aus der empfohlenen Vorgangsweise bei Event-Analysen.[72] Statistische Auswertungen und theoretische Grundlagen fließen an den entsprechenden Stellen in die Arbeit ein.

3.1 Analyse

Bei der folgenden Analyse der Wintersport-Großveranstaltungen in St. Anton am Arlberg, Ramsau am Dachstein und Berchtesgaden handelt es sich um eine Kosten – Nutzen – Analyse des jeweiligen Events. Eine Bewertung der wirtschaftlichen Auswirkungen fließt in diese Kosten – Nutzen – Analyse mit ein. Auf eine reine Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen anhand von Multiplikatoren wurde bewusst verzichtet, da es sich dabei, wie oben erwähnt, um sehr spezifische Messzahlen handelt, die nicht von Region zu Region oder von Veranstaltung zu Veranstaltung übertragbar sind. Weiters hängen sie stark von regionalen Einflussfaktoren ab und bergen ein hohes Potenzial für Fehlanalysen. Von Wirtschaftsforschern errechnete Einkommensmultiplikatoren für österreichische Regionen, die in anderen Regionen üblich sind,[73] wurden nicht errechnet und die Erstellung von Einkommens-multiplikatoren für die drei untersuchten Regionen ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. Die Kosten – Nutzen – Analyse wurde gewählt, um einerseits eine fundierte Darstellung der wirtschaftlichen Auswirkungen zu ermöglichen und um andererseits immaterielle Konsequenzen aus oben genannten Veranstaltungen zu berücksichtigen.

3.2 Sekundärdatenerhebung

3.2.1 Ziel der Sekundärdatenerhebung

Ziel der Sekundärdatenerhebung ist es, herauszufinden, welche der theoretisch möglichen Auswirkungen vergangene Events wirklich gehabt haben und aufzuzeigen, wie diese Auswirkungen in der Praxis aussahen. Die Untersuchung konzentriert sich auf Auswirkungen, die Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen hatten, um eine, für den zweiten Teil dieses Kapitels relevante Vergleichbarkeit mit der FIS Snowboard WM 2003 am Kreischberg zu gewährleisten. Restriktionen bei der Sekundärdatenerhebung ergeben sich vor allem aus dem Fehlen relevanten Zahlenmaterials und den unterschiedlichen Ausrichtungen der diversen Studien.

3.2.2 Untersuchungseinheiten

Im Rahmen der Sekundärdatenerhebung wurden die FIS Alpine Ski WM 2001 in St. Anton am Arlberg, die FIS Nordische WM 1999 in Ramsau am Dachstein und die FIS Snowboard WM 1999 in Berchtesgaden (D) analysiert. Im Folgenden werden diese drei Wintersport-Großveranstaltungen kurz vorgestellt.

3.2.2.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg

1994 begann die Bewerbung von St. Anton am Arlberg um die FIS Alpine Ski WM 2001. [74] 1995 erhielt St. Anton den Zuschlag des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) als österreichischer Kandidat für die alpine Ski WM 2001 kandidieren zu dürfen. Im Mai 1996 erhielten die Veranstalter von der FIS die definitive Zusage für die Austragung der FIS Ski WM 2001.

Im Zeitraum von 1996 bis 2001 wurden in St. Anton unzählige strategische, organisatorische und infrastrukturelle Maßnahmen getätigt, um eine Durchführung der WM zu ermöglichen.

Vom 28. Januar bis 10. Februar 2001 fand die FIS alpine Ski WM statt. Eine Großveranstaltung mit 8.128 akkreditierten Personen und rund 350.000 Besuchern.

3.2.2.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein

1994 kandidierte Ramsau am Dachstein zum dritten Mal für die Austragung der Nordischen [75] Weltmeisterschaft und erhielt Mitte des Jahres von der FIS den Zuschlag zur Durchführung dieser WM.

Von 1994 bis zur WM in 1999 wurden in der Region Strukturverbesserungen durchgeführt sowie bereits bestehende Projekte verwirklicht.

Im Zeitraum 18. bis 28. Februar 1999 wurde die FIS Nordische WM in Ramsau am Dachstein ausgetragen. Es handelte sich dabei um eine Großveranstaltung mit rund 125.000 Besuchern und 4.500 berufsbedingt anwesenden Personen, für dessen Durchführung ca. 1.500 Mitarbeiter verantwortlich waren.[76]

3.2.2.3 FIS Snowboard WM 1999 Berchtesgaden, Deutschland

Im Juli 1997 fällt kurzfristig die Entscheidung innerhalb der FIS, die Snowboard WM 1999 [77] an Berchtesgaden in Deutschland zu vergeben, da der eigentliche Veranstalter von der Organisation und Durchführung der Veranstaltung zurückgetreten ist.

In den Jahren 1997 bis 1999 werden EUR 3,4 Millionen (DEM 6,6 Mio.) vorwiegend in eine WM-relevante Verbesserung der Sport-Infrastruktur investiert.

Vom 10. bis zum 17. Januar 1999 fand schließlich die FIS Snowboard-WM in Berchtesgaden statt, bei der ca. 35.000 Besucher die Rennen in 6 Disziplinen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm verfolgten.

3.2.3 Benötigte Informationen und Datenerhebungsmethoden

Wie bereits unter Punkt 3.1 erwähnt, handelt es sich bei der vorliegenden Analyse um eine Kosten – Nutzen – Analyse. Ziel dieser Analyse ist es, festzustellen, welche wirtschaftlichen und immateriellen Auswirkungen (sowohl positiv als auch negativ) die untersuchten Weltmeisterschaften hatten.

Die Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen erfolgt basierend auf der Einkommens- und Beschäftigungsveränderung in den betreffenden Regionen aufgrund der Großveranstaltung. Die immateriellen Konsequenzen beziehen sich auf Kosten und Nutzen im Rahmen der Lebensqualität.

Aus der Zielsetzung für die Sekundäranalyse ergibt sich der Informationsbedarf wie folgt:

- Veränderung des Einkommens der Anwohner
- Veränderung der Arbeitsplatzsituation
- Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner, wie:
- Veränderung des Verkehrsaufkommens
- Veränderungen der Lärmbelastung
- Veränderung der Kriminalitätsbereitschaft
- Veränderungen der Umweltbelastung
- Auswirkungen auf die Reputation/das Image der Region

3.2.4 Ergebnisse der Sekundärdatenerhebung

3.2.4.1 Veränderung des Einkommens der Anwohner
3.2.4.1.1 FIS Alpine Ski WM 2001 St. Anton am Arlberg

Aus der öffentlich zugänglichen Broschüre „Schlussbericht Koordinationsstelle [78] St. Anton am Arlberg“ ergibt sich folgendes Bild der Einnahmen und Ausgaben:

Direkt der WM zurechenbare Kosten und Erträge:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Aufwendungen bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Quelle: Schlussbericht der Koordinationsstelle St. Anton am Arlberg

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: Erfolg bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Quelle: Schlussbericht der Koordinationsstelle St. Anton am Arlberg

Aus den offiziellen Angaben der WM Koordinationsstelle von St. Anton am Arlberg ergibt sich aus der WM 2001 weder ein Gewinn noch ein Verlust. Nach diesen Angaben wurde der erwirtschaftete Überschuss in voller Höhe für Aufwendungen für den Verkehr, die Ortsgestaltung, das Rahmenprogramm, die Verwaltung, das Büro, die Rekultivierung der Bau- und Abfahrtsflächen und die Nachnutzung der zusätzlich entstandenen Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Aus der offiziellen Broschüre lässt sich vorerst der Schluss ziehen, dass dem Veranstalter der WM keine Nutzen und keine Kosten aus der WM entstanden sind. Werden in der Analyse des Veranstalters nicht inkludierte Ertragspositionen der WM in die Analyse miteinbezogen, so ergibt sich ein anderes Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5: Außerordentliche Erträge bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg[79]

Quelle: Schlussbericht der Koordinationsstelle St. Anton am Arlberg

Unter Berücksichtigung der Erträge aus den [80] verkauften Eintrittskarten ergibt sich für die WM 2001 ein Erfolg von EUR 2,5 Mio. Diese Erträge wurden jedoch von der Koordinationsstelle nicht in die Erträge aus der WM miteingerechnet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 6: Erträge bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Quelle: Schlussbericht der Koordinationsstelle St. Anton am Arlberg

Ein weiterer Faktor, der bei der Analyse der Veränderung des Einkommens der Region berücksichtigt werden sollte, sind die indirekten Kosten. Hier werden Investitionen berücksichtigt, die von ortsansässigen Betrieben und Organschaften für die WM getätigt wurden, in die Abrechnung der Koordinationsstelle jedoch nicht einfließen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 7: Indirekte Kosten bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Quelle: Schlussbericht der Koordinationsstelle St. Anton am Arlberg

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 8: Summe der indirekten Kosten bei der Ski WM in St. Anton am Arlberg

Quelle: Schlussbericht der Koordinationsstelle St. Anton am Arlberg

Unter Berücksichtigung dieser indirekten Kosten ergibt sich für die Region ein finanzieller Verlust – somit eine negative Einkommensveränderung von ca. EUR 36 Mio. Hinzu kommen noch in der offiziellen Broschüre nicht bezifferte indirekte Kosten für Umsatzeinbußen ortsansässiger Betriebe. Auf eine Schätzung dieser Kosten wird hier verzichtet, da Zahlen von der Koordinationsstelle nicht vorliegen und eine Ansprache jedes einzelnen Geschäftstreibenden in der Region im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich ist.

3.2.4.1.2 FIS Nordische WM 1999 Ramsau am Dachstein

Aus der vorhandenen Wirtschaftlichkeitsanalyse des TVB Ramsau am Dachstein ergibt sich für die Nordische WM 1999 vorerst folgendes Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 9: Erträge bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Quelle: TVB Ramsau, www.ramsau.com/weltmeisterschaft_1999/analyse.html vom 7. April 2002

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 10: Aufwendungen bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Quelle: TVB Ramsau, www.ramsau.com/weltmeisterschaft_1999/analyse.html vom 7. April 2002

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 11: Erfolg bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Quelle: TVB Ramsau, www.ramsau.com/weltmeisterschaft_1999/analyse.html vom 7. April 2002

Aus obigen Berechnungen ergibt sich für die Nordische WM in der Ramsau ein direkter Erfolg von rund EUR 11,8 Mio. Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten für die WM sind jedoch auch Investitionen in die Infrastruktur vorgenommen worden, die nicht direkt der WM zurechenbar sind:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 12: Indirekte Kosten bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Quelle: TVB Ramsau, www.ramsau.com/weltmeisterschaft_1999/analyse.html vom 7. April 2002

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Tabelle 13: Erfolg II bei der Nordischen WM in Ramsau am Dachstein

Quelle: TVB Ramsau, www.ramsau.com/weltmeisterschaft_1999/analyse.html vom 7. April 2002

Selbst unter Berücksichtigung der [81] indirekten Kosten ergibt sich für die WM in der Ramsau ein wirtschaftlicher Erfolg von rund EUR 8,6 Mio. Dieser wirtschaftliche Erfolg wird von weiteren, in der Wirtschaftlichkeitsanalyse nicht bezifferten, Komponenten beeinflusst. Die Autoren der Wirtschaftlichkeitsanalyse erwähnen in ihrer Studie Investitionen der ortsansässigen Hotels in Komfortverbesserung, Werbung und Marketing sowie Umsatzsteigerungen bei einigen Betrieben der Region von bis zu 15 %.

[...]


[1] vgl. Freyer, 1998, S. 18, Bette und Schimank, 2000, Krüdener und Schulze-Krüdener, 2000 und www.absatzwirtschft.de vom 9. April 2002

[2] Brockmeier, 2001, www.faz.net/IN/Intemplates/faznet/default.asp?tpl=travel/content/ vom 6. April 2002

[3] vgl. Lee, 2001, www.thesportjournal.org/2001Journal/spring/economic-sports.htm, vom 12. Februar 2002

[4] vgl. Watt, 1998, S. 75 - 77

[5] vgl. z.B. Steiner und Thöni, 1996/4, S. 3

[6] vgl. Brönnimann, 1982, S.30 – 39

[7] vgl. Hall, 1992, S. 7

[8] Betteridge, 1997, S. 2

[9] www20.wissen.de/txt/default.do, aus Wissen Schwerpunkt vom 12. Februar 2002

[10] Gablers Wirtschaftslexikon auf CD-Rom

[11] vgl. Getz, 1991, S. 44

[12] vgl. Scherhag, 1998, S. 85

[13] vgl. Scherhag, 1998, S. 87

[14] für weiterführende Literatur wird hier z.B. auf Getz, 1997 verwiesen

[15] vgl. Allison, 1984, S. 5

[16] vgl. z.B. Lickorish, 1991, S. 92 – 104, Högl, 1995, Högl, 2002 und Rhomberg, 1993

[17] vgl. van Berg, de Jong und Lie, 2000, www.abnamro.com vom 23. April 2002

[18] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[19] vgl. van Berg, de Jong und Lie, 2001, www.abnamro.com vom 23. April 2002

[20] vgl. Thömmes, 2000, www.clickfish.com/clickfish/guidearea/sport/sport/olympia/archiv/sydney1.htm vom 6. April 2002

[21] vgl. McKercher, 1993, S. 6 - 16

[22] vgl. Hitzler, 2000, S. 401ff

[23] vgl. Mules and Faulkner, 1996, S. 107 - 117

[24] vgl. Mules and Faulkner, 1996, S. 107 - 117

[25] vgl. Lee, 2001, www.thesportsjournal.org/2001Journal/spring/economic-sports.htm vom 12. Februar 2002

[26] vgl. z.B. College of Business, Arizona State University, 2001, www.cob.asu.edu/seid/cbr/pir.pdf, vom 12. Februar 2002, Lee, 2001, www.thesportjournal.org/2001Journal/spring/economic-sports.htm, vom 12. Februar 2002, Van Blarcom, 2000, www.lin.ca/lin/resource/html/mm20.htm vom 12. Februar 2002

[27] vgl. Van Blarcom, 2000, www.lin.ca/lin/resource/html/mm20.htm vom 12. Februar 2002

[28] vgl. College of Business, Arizona State University, 2001, www.cob.asu.edu/seid/cbr/pir.pdf vom 12. Februar 2002

[29] vgl. Van Blarcom, 2000, www.lin.ca/lin/resource/html/mm20.htm vom 12. Februar 2002

[30] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[31] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[32] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[33] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[34] vgl. Van Blarcom, 2000, www.lin.ca/lin/resource/html/mm20.htm vom 12. Februar 2002

[35] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[36] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[37] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[38] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[39] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[40] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[41] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[42] vgl. Frechtling, 1994, S. 359 - 365

[43] vgl. Terrace Economic Development Authority, 1999, www.osg.net/multiplex-old/teda.htm vom 12. Februar 2002

[44] vgl. Terrace Economic Development Authority, 1999, www.osg.net/multiplex-old/teda.htm vom 12. Februar 2002

[45] Van Blarcom, 2000, www.lin.ca/lin/resource/html/mm20.htm vom 12. Februar 2002

[46] vgl. Mules and Faulkner, 1996, S. 107 - 117

[47] vgl. Matheson, 2002, www.thesportsjournal.org/2002Journal/Vol5-No1/studies.htm vom 11. April 2002

[48] vgl. Getz, 1994, S. 437

[49] Hier empfiehlt sich z.B. Crompton, 1995, Mules & Faulkner, 1996, Archer, 1984, Getz, 1994

[50] vgl. Getz, 1994, S. 438

[51] vgl. z.B. Pietschmann und Vahs, 1997, S.187

[52] vgl. Getz, 1994, S. 438

[53] vgl. Crompton, 1995, S. 15

[54] vgl. Getz, 1994, S. 438

[55] vgl. Getz, 1994, S. 438

[56] vgl. Getz, 1994, S. 438

[57] Für eine genauere Erklärung von Multiplikatoren wird hier auf Crompton, 1995 und Archer, 1984 verwiesen.

[58] vgl. Van Blarcom, 2000, www.lin.ca/lin/resource/html/mm20.htm vom 12. Februar 2002

[59] Van den Berg, de Jong, Lie, 2000, www.abnamro.com vom 24. April 2002

[60] vgl. Getz, 1994, S. 439

[61] vgl. Mules und Faulkner, 1996, S. 111

[62] vgl. Getz, 1994, S. 439 – 449, Lee, 2001, www.thesportjournal.org/2001Journal/spring/economic-sports.htm

vom 12. Februar 2002

[63] vgl. Getz, 1994, S. 442 – 449, Crompton, 1995, S.18 – 24, Archer, 1984, S. 517 – 518, Lee, 2001, www.thesportjournal.org/2001Journal/spring/economic-sports.htm vom 12. Februar 2002

[64] Für weiterführende Literatur wird hier vor allem auf Getz, 1994 und Archer ,1984, verwiesen.

[65] vgl. Crompton, 1995, S. 14 - 35

[66] vgl. Getz, 1994, S. 439

[67] vgl. Mules and Faulkner, 1996, S. 107 - 117

[68] vgl. Crompton, 1995, S. 14 – 35, Getz, 1994, S. 439 – 443 und Mules and Faulkner, 1996, S. 107 - 117

[69] vgl. Crompton, 1995, S. 29

[70] vgl. Crompton, 1995, S. 30 - 31

[71] vgl. Lee, 2001, www.thesportjournal.ort/2001Journal/spring/economic-sports.htm vom 12. Februar 2002

[72] vgl. Getz, 1994, S. 444 - 448

[73] vgl. Frechtling, 1994, S. 384

[74] vgl. Koordinationsstelle WM 2001 St. Anton, 2001, S. 6 und S. 17

[75] vgl. TVB Ramsau am Dachstein, www.ramsau.com/weltmeisterschaft_1999/analyse.html, www.kleinezeitung.at vom 29. Jan. 1999

[76] vgl. OGM, 1999, S. 4ff

[77] vgl. Schäfer, 2000, 112ff

[78] vgl. Koordinationsstelle WM 2001 St. Anton, 2001, S. 6 – 26

[79] Dieser Wert errechnet sich wie folgt: 350.000 Besucher à 100 ATS = 35.000.000 Bei den ATS 100 für die Karten handelt es sich um eine Schätzung. Laut dem Veranstalter lagen die Kartenpreise zwischen ATS 150 und ATS 250, wobei Kinder bis 15 Jahre keinen Eintritt bezahlten.

[80] Dieser Wert errechnet sich wie folgt: 1.350 Mitarbeiterüberstunden à ATS 296,30 =~ ATS 500.000. Bei den Kosten je Überstunde handelt es sich um eine Schätzung.

[81] Der Betrag für die regionale Wertschöpfung wurde aus den Daten der Wirtschaftlichkeitsanalyse der OGM (Österreichische Gesellschaft für Marketing, 1999, S. 8) übernommen. Laut den Verfassern dieser Studie sind in der Wertschöpfung von ATS 216.000.000 Aufwendungen für Verpflegung, Restaurant, Nächtigung, Sport, Shopping, Dienstleistungen, Transport und Eintrittskarten vermindert um alle Kosten aus Steuern, Wareneinsatz und Vorleistungen enthalten.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832460501
ISBN (Paperback)
9783838660509
DOI
10.3239/9783832460501
Dateigröße
1.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kufstein Tirol – unbekannt
Erscheinungsdatum
2002 (November)
Note
1,0
Schlagworte
event eventmanagement analyse wirtschaftlichkeit event-analyse
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Titel: Regionalpolitische Auswirkungen von Wintersport-Großveranstaltungen in den Alpen
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