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HIV/Aids in Südafrika

Wie Unternehmen davon betroffen sind und personalpolitisch darauf reagieren müssen

©2002 Diplomarbeit 81 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends stehen südafrikanische Unternehmen vor einer Katastrophe, die Ausmaße angenommen hat, wie sie seit der Pest im Mittelalter nicht mehr aufgetreten sind. Die Auswirkungen von HIV und AIDS werden in allen Bereichen von Südafrika zu spüren sein. Dem außenstehenden europäischen Betrachter wird ein möglichst umfassendes Bild der Situation in Südafrika dargelegt.
In der Einleitung wird kurz angeführt, welche Probleme durch HIV/AIDS in Südafrika entstehen werden. Ausführlich werden dagegen die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Krankheit erläutert. Anschließend wird detailliert ein Maßnahmenprogramm erklärt, das zwei verschiedene Ziele als Ausgangspunkt hat. Das eine Ziel ist ein sozialverträglicher Umgang mit HIV/AIDS in Hinsicht auf die infizierten Mitarbeiter. Das zweite soll den Schaden für das Unternehmen so gering wie möglich halten. In dem Kapitel „Soziale Verantwortung“ wird auf die Stellung der Unternehmen in der südafrikanischen Gesellschaft verwiesen. Es genügt jedoch nicht, nur die betriebswirtschaftliche Sicht zu betrachten, da HIV und AIDS auch die südafrikanische Volkswirtschaft betreffen. Zuletzt wird ein Ausblick in die Zukunft gegeben und anhand zweier Erfolgsbeispiele aufgezeigt, dass der Kampf gegen HIV/AIDS noch nicht verloren ist.
Da die Folgen der Krankheit erst seit etwa drei Jahrzehnten bekannt sind und noch nicht vollständig ausgewertet wurden, wurde bei der Recherche der Schwerpunkt auf möglichst aktuelle Daten gelegt. Bücher haben sich leider oft als veraltet erwiesen, da sich vor allem in dem Bereich der medizinischen Behandlung in den letzten zwei Jahren große Veränderungen ergaben und Zahlenangaben nicht mehr aktuell sind. Ferner hat sich bei der Lektüre herausgestellt, dass das HIV/AIDS-Problem zum Zeitpunkt der Publikation unterschätzt worden ist. Die meisten Publikationen wurden deshalb von Universitäten und Non Government Organisations (NGOs) wie den United Nations (UN) und der United States Agency for International Developement (USAID) veröffentlicht. Der Zugang erfolgte über die Universitätsbibliothek der University of Cape Town (UCT). Lokale Zeitungen, globale Konzerne, die besonders von AIDS betroffen sind sowie einige Informationsquellen aus dem Internet vervollständigten die […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


GLIEDERUNG

I. ABBILDUNGSVERZEICHNIS

II. TABELLENVERZEICHNIS

III. ANHANGVERZEICHNIS

IV. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. PROBLEMSTELLUNG UND GANG DER UNTERSUCHUNG

2. EINLEITUNG
2.1. HIV-Ansteckung, HIV und AIDS
2.2. Geschichtlicher Hintergrund von HIV/AIDS
2.3. Einfluss der Krankheit in Südafrika
2.4. Bedrohung für Südafrika

3. BETRIEBLICHE AUSWIRKUNGEN VON HIV/AIDS
3.1. Steigerung der Kosten
3.1.1. Verlust von Know-how
3.1.2. Krankenversicherung
3.1.3. Rekrutierungs-/Einarbeitungskosten
3.1.4. Begräbniskosten
3.1.5. Abwesenheit

3.1.5.1. Begräbnis
3.1.5.2. Krankheit
3.2. Sinkende Moral
3.3. Akademikermangel
3.3.1. Berufstätige Akademiker
3.3.2. Zukünftige Akademiker
3.3.3. Brain Drain

3.4. Nachfrage sinkt
3.4.1. Verschiebung der Altersstruktur
3.4.2. Geldknappheit für Güterkauf
3.4.3. Profiteure der Pandemie

4. MASSNAHMENPROGRAMM
4.1. Investition in ein HIV/AIDS-Programm
4.1.1. Verringerung der Neuerkrankungen
4.1.1.1. HIV/AIDS-Aufklärung
4.1.1.2. HIV-Test
4.1.1.3. Individuelle Beratung
4.1.1.4. Verteilung von Kondomen
4.1.2. Versorgung von bereits Erkrankten
4.1.2.1. Hintergrund
4.1.2.1.1. Soziale Gesichtspunkte
4.1.2.1.2. Kosten

4.1.2.2. Umsetzung
4.1.2.2.1. Finanzielle Absicherung der Mitarbeiter
4.1.2.2.2. Betriebliche Krankenstationen
4.1.2.2.3. Behandlung von erkrankten Mitarbeitern

4.2. Kostenvermeidungsprogramm
4.2.1. HIV-Test vor Einstellungen
4.2.2. Outsourcing
4.2.3. Reduzierung von Sozialleistungen
4.2.4. Weitere Gründe

5. SOZIALE VERANTWORTUNG
5.1. Rentabilität vor sozialer Verantwortung
5.2. Moralische Bedenken
5.3. Unterschied des Lebens der Mitarbeiter
5.4. Einbeziehung der Familien und Kommunen

6. AUSWIRKUNGEN AUF DIE VOLKSWIRTSCHAFT
6.1. Armut
6.2. Auswirkungen auf Kinder
6.3. Die Infrastruktur
6.4. Rückgang des Wirtschaftswachstums
6.4.1. Sparsumme sinkt6.4.2. Investitionsbereitschaft sinkt
6.5. Steigerung der Inflation
6.6. Arbeitslosigkeit

7. ERFOLGSBEISPIELE
7.1. Das Lesedi-Projekt
7.2. ESKOM

8. AUSBLICK IN DIE ZUKUNFT
8.1. Preissenkungen von Medikamenten
8.2. Einstellung der Regierung zu HIV/AIDS

V. ANHANG

VI. LITERATURVERZEICHNIS

VII. KOPIEN DER VERWENDETEN Internetseiten

VIII. eidesstattliche erklärung

I. ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: HIV-infizierte Menschen pro Erdteil

Abb. 2: Altersverteilung der Verstorbenen in Südafrika in Prozent

Abb. 3: Verteilung der Kosten verursacht durch HIV/AIDS

Abb. 4: Begräbnisse in der Provinz KwaZulu Natal pro Tag

Abb. 5: Nettopräsenzwert in US $ pro Jahr

Abb. 6: Kosten für retrovirale Therapien in US-$ pro Jahr pro Patient

II. TABELLENVERZEICHNIS

Tab. 1: Vergleich No-Change-Szenario und Change-Szenario

Tab. 2: Bevölkerungsvergleich

III. ANHANGVERZEICHNIS

Anhang 1: Südafrika, aufgeteilt in die Provinzen

Anhang 2: Der HIV/AIDS Kreislauf

Anhang 3: Speed kills, so does AIDS (Briefmarke aus Lesotho, vergrößert)

IV. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. PROBLEMSTELLUNG UND GANG DER UNTERSUCHUNG

Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends stehen südafrikanische Unternehmen vor einer Katastrophe, die Ausmaße angenommen hat, wie sie seit der Pest im Mittelalter nicht mehr aufgetreten sind. Die Auswirkungen von HIV und AIDS werden in allen Bereichen von Südafrika zu spüren sein. Dem außenstehenden europäischen Betrachter wird ein möglichst umfassendes Bild der Situation in Südafrika dargelegt.

In der Einleitung wird kurz angeführt, welche Probleme durch HIV/AIDS in Südafrika entstehen werden. Ausführlich werden dagegen die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Krankheit erläutert. Anschließend wird detailliert ein Maßnahmenprogramm erklärt, das zwei verschiedene Ziele als Ausgangspunkt hat. Das eine Ziel ist ein sozialverträglicher Umgang mit HIV/AIDS in Hinsicht auf die infizierten Mitarbeiter. Das zweite soll den Schaden für das Unternehmen so gering wie möglich halten. In dem Kapitel „Soziale Verantwortung“ wird auf die Stellung der Unternehmen in der südafrikanischen Gesellschaft verwiesen. Es genügt jedoch nicht, nur die betriebswirtschaftliche Sicht zu betrachten, da HIV und AIDS auch die südafrikanische Volkswirtschaft betreffen. Zuletzt wird ein Ausblick in die Zukunft gegeben und anhand zweier Erfolgsbeispiele aufgezeigt, dass der Kampf gegen HIV/AIDS noch nicht verloren ist.

Da die Folgen der Krankheit erst seit etwa drei Jahrzehnten bekannt sind und noch nicht vollständig ausgewertet wurden, wurde bei der Recherche der Schwerpunkt auf möglichst aktuelle Daten gelegt. Bücher haben sich leider oft als veraltet erwiesen, da sich vor allem in dem Bereich der medizinischen Behandlung in den letzten zwei Jahren große Veränderungen ergaben und Zahlenangaben nicht mehr aktuell sind. Ferner hat sich bei der Lektüre herausgestellt, dass das HIV/AIDS-Problem zum Zeitpunkt der Publikation unterschätzt worden ist. Die meisten Publikationen wurden deshalb von Universitäten und Non Government Organisations (NGOs) wie den United Nations (UN) und der United States Agency for International Developement (USAID) veröffentlicht. Der Zugang erfolgte über die Universitätsbibliothek der University of Cape Town (UCT). Lokale Zeitungen, globale Konzerne, die besonders von AIDS betroffen sind sowie einige Informationsquellen aus dem Internet vervollständigten die Nachforschungen.

2. EINLEITUNG

Um als Außenstehender das HIV/AIDS-Problem in Südafrika zu verstehen, auch wenn es um die wirtschaftlichen Auswirkungen geht, sollte man zumindest einen Überblick über HIV/AIDS und einen geschichtlichen Hintergrund haben.

2.1. HIV-Ansteckung, HIV und AIDS

Zum heutigen Stand sind etwa 40 Millionen Menschen weltweit an HIV erkrankt (siehe Abb. 1). Es genügt daher nicht mehr, von einer Epidemie zu sprechen. Diese kennzeichnet sich durch Auftreten in einem begrenzten Gebiet. HIV/AIDS ist vielmehr eine Pandemie, da sich die Krankheit über mehrere Erdteile ausgebreitet hat.[1]

Es gibt vier Übertragungswege, auf denen sich der Mensch mit dem HI-Virus anstecken kann. Das Virus kann durch verseuchte Blutkonserven oder mehrfach benutzte Spritzen übertragen werden. Letztere Übertragung kann sowohl bei Drogenkonsum als auch durch nicht sachgerechte Benutzung von medizinischem Material in Krankenhäusern. erfolgen.[2] Die Übertragungsrate durch diese zwei Infektionswege ist in Südafrika eher gering. Die häufigste Ursache einer Infizierung ist ungeschützter Geschlechtsverkehr und Übertragung des Virus von der Mutter auf das Kind. Letzteres geschieht entweder noch vor der Geburt oder anschließend über die Muttermilch.[3]

Bei einer HIV-Infektion steckt sich der menschliche Körper mit dem Human Immuno Deficiency Virus (menschliches Immunschwäche Virus) an. Dabei werden im menschlichen Körper sogenannte CD4-Lymphozyten vom Virus befallen und vernichtet. Diese CD4-Lymphozyten haben die Aufgabe, andere Zellen des Abwehrsystems zu aktivieren.[4]

Eine Verminderung der CD4-Zellzahl durch den HI-Virus schwächt die körpereigene Abwehr. Dies erhöht das Risiko für Infektionen und bösartige Tumore, die von einem gesunden Körper meist abgewehrt werden können.[5] Das Acquired Immuno Deficiency Syndrome (erworbenes Immunmangel- syndrom) ist durch das Vorliegen einer sogenannten AIDS-definierenden Erkrankung gekennzeichnet. Dies sind meist Krankheiten wie Tuberkulose (TBC) oder durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheiten, sogenannte Sexually Transmitted Deseases (STDs). Dazu zählen zum Beispiel Gonorrhöe und Syphillis.[6]

2.2. Geschichtlicher Hintergrund von HIV/AIDS

Es ist unmöglich, genau zu sagen, wann und wo der HI-Virus den menschlichen Körper penetriert hat. In den späten 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Patienten mit unheilbaren und bisher unbekannten Symptomen und Krankheiten behandelt. Jedoch fiel auf, dass alle Verstorbenen eine berufliche Verbindung (z. B. Soldaten, Seeleute oder Flugbegleiter) mit Afrika hatten. Die Krankheit bekam ihren Namen 1982 in Washington, USA, und wurde anfangs als Krankheit der Homosexuellen bezeichnet. Im selben Jahr gab es die erste Aufzeichnung von zwei homosexuellen AIDS-Toten in Südafrika.

Ein Jahr später identifizierten Wissenschaftler den HI-Virus und stellten fest, dass dieser das menschliche Immunsystem komplett zerstört. 1987 wurde bekannt, dass die Verbreitung der Krankheit in Afrika durch Prostituierte bei dem Kontakt mit LKW-Fahrern erfolgte, die daraufhin auch ihre Familien ansteckten. Dies löste eine Kettenreaktion aus und der Virus befiel auf diese Weise die Bevölkerung von Südafrika, Sambia, Simbabwe, Mosambik, Tansania, Uganda und Kenia. Im gleichen Jahr durchgeführte Untersuchungen zeigten, dass fast 100 % der Prostituierten in Uganda, die an Truck-Stops arbeiteten, entweder HIV-positiv oder bereits an AIDS erkrankt waren.[7] Im Jahr 1990 verzeichnete Südafrika mehr als 600 HIV Fälle und 270 AIDS Tote.[8]

Im nachhinein gesehen war Südafrika prädestiniert dafür, unter der Krankheit zu leiden. Die meisten Plagen entstehen in einer bestimmten sozialen und wirtschaftlichen Umwelt, die die Basis für die Ausbreitung der Krankheit bietet. HIV/AIDS ist ein klassisches Beispiel dafür. Die soziale Unordnung, die sich in Südafrika nach dem Ende der Apartheid ausbreitete, ist die Wurzel der Krankheit und der Grund, warum sie so schwer unter Kontrolle zu bringen ist. Armut, Arbeitsimmigranten, auseinander gerissene Familien, Ausbeutung von Frauen, Kriminalität, Korruption, Analphabetentum und ineffektive Regierungen sind der Treibstoff, mit dem sich die Krankheit weiter ausbreitet. Dieser soziale und wirtschaftliche Wandel in Südafrika kann mit dem Umfeld der industriellen Revolution verglichen werden, die etwa vor 150 Jahren in England ausbrach. Dabei wurde die Bevölkerung gegenüber Geschlechtskrankheiten und anderen Infektionen anfällig.

Die aktuellste Veröffentlichung im Dezember 2001 von UNAIDS und der World Health Organization (WHO) berichtet von 5,9 Millionen HIV/AIDS-Erkrankten in Südafrika.[9] Dies bedeutet, dass circa 13 % der Südafrikaner infiziert sind. Damit ist Südafrika das am stärksten betroffene Land der Welt.

Fast jeder Dritte von den weltweit knapp 40 Millionen HIV-Positiven lebt in den Ländern, die zusammengefasst als „Sub-Saharan Africa“ gelten, also Länder südlich der Sahara.[10] Die untenstehende Abbildung zeigt die Verteilung der HIV-Infizierten nach Gebieten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: HIV-infizierte Menschen pro Erdteil[11]

2.3. Einfluss der Krankheit in Südafrika

Die ersten wirtschaftswissenschaftlichen Untersuchungen über HIV/AIDS wurden von großen südafrikanischen Versicherungskonzernen durchgeführt. Dabei haben sich das ASSA 2000 und das Metropolitan Modell als die zuverlässigsten herausgestellt. Hier wird nur das ASSA 2000-Modell aufgeführt, da es das aktuellere und genauere ist.[12]

Die Wissenschaftler gehen von zwei Szenarien aus. Die Basis ist das Jahr 2000. Das erste ist ein Worst-Case-Szenario oder No-Change-Szenario. Es geht von der Annahme aus, dass von der Regierung und den Unternehmen keine nennenswerten Anstrengungen unternommen werden, die Krankheit zu bekämpfen. Das zweite Szenario setzt einen größeren finanziellen Einsatz voraus, um die Pandemie zu besiegen. Es wird in der ASSA 2000 Statistik Change-Szenario genannt.

Das ASSA 2000-Modell geht in seinem No-Change-Szenario von einer Steigerung der HIV-Rate von 13 % (im Jahr 2001) auf ein Maximum von 16,2 % im Jahr 2006 aus. Das entspricht einer Steigerung von 5,9 auf 7,7 Millionen infizierter Menschen. Bis zum Jahr 2001 verstarben durch AIDS insgesamt etwa 463.000 Menschen. Diese Zahl wird bis zum Jahr 2006 auf über 2.300.000 ansteigen.

Hätte es HIV/AIDS nie gegeben, so wäre ein Bevölkerungsanstieg auf etwa 54 Millionen Menschen bis zum Jahr 2015 realistisch gewesen.[13] Bei dem jetzigen Stand erwartet man eine Bevölkerung von knapp über 46 Millionen Menschen in Südafrika.

Für eine verbesserte Übersichtlichkeit sind die wichtigsten Daten in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Vergleich No-Change-Szenario und Change-Szenario[14]

Ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Südafrika zeigt die Ausmaße der Krankheit. Im Jahr 2001 infizierten sich in Deutschland etwa 2000 Menschen.[15] In Südafrika dagegen stecken sich pro Tag mehr Personen mit der Krankheit an als in Deutschland im ganzen Jahr.[16]

Wegen der unvorhersehbaren Zukunft haben die Experten der HIV/AIDS Forschung große Schwierigkeiten konkrete wirtschaftliche Folgen abzuschätzen. Noch ist erst die Spitze des Eisbergs sichtbar. Auch müssen die genannten Zahlen der AIDS-Verstorbenen vorsichtig betrachtet werden. Oft wird nicht akzeptiert, dass ein Familienangehöriger an AIDS verstorben ist. In diesem Fall wird häufig TBC als Todesursache angegeben.

2.4. Bedrohung für Südafrika

Die hohe Zahl HIV-infizierter Menschen stellt Südafrika vor sehr große Probleme. Entsprechend den zwei Szenarien, steht das Land vor zwei Möglichkeiten: Entweder Südafrika entscheidet sich, das Bestmögliche für die Bevölkerung zu unternehmen oder es drohen wirtschaftliche und soziale Risiken. Das zweite Szenario lässt der Pandemie freien Lauf, es wird nichts dagegen unternommen.

Eines der größten Probleme ist, dass die Krankheit nicht die Schwachen oder Alten trifft, sondern die Bevölkerung zwischen 20 und 40 Jahren. In der folgenden Abbildung wird dies sehr deutlich. Hier zeigt sich auch das Dilemma für die Unternehmen, wenn vor allem junge Angestellte betroffen sind. Sie stellen in den meisten Firmen die produktivsten Mitarbeiter dar. Sie zu ersetzen, wird mit großen Problemen behaftet sein, wie im Kapitel Rekrutierungs-/Einarbeitungskosten erläutert wird.

Die folgende Grafik zeigt die Altersverteilung der Verstorbenen in Südafrika in Prozent. Die 16 Balken jeweils einer Farbe stellen zusammen prozentual die Anzahl aller Verstorbenen dar. Das heißt im Falle der Kleinkinder (bis vier Jahre), dass in einem Szenario ohne HIV/AIDS 23 % aller Verstorbenen auf diese Altersgruppe fällt und die Sterblichkeit der 30- bis 34-Jährigen deutlich unter 5 % liegt. In einem Szenario mit HIV/AIDS sinkt die Prozentzahl der verstorbenen Kleinkinder auf zehn und die der 30- bis 34-Jährigen schnellt auf über 25 % nach oben. Diese Balken sagen jedoch nichts über die absoluten Zahlen der Verstorbenen aus. Deutlich wird jedoch die Verzerrung in der Altersstruktur.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Altersverteilung der Verstorbenen in Südafrika in Prozent[17]

Ein zweites Problem ist die maximale Lebenserwartung. Sie wird für Männer und Frauen in den nächsten Jahren sinken. Frauen hatten im Jahre 1999 eine Lebenserwartung von durchschnittlich 54 Jahren, die sich voraussichtlich auf 43 Jahre bis 2005 und 37 Jahre bis 2010 verringert. Bei Männern sinkt die Lebenserwartung auf 38 im Jahr 2010.[18] Die Trends treffen aber nur bei dem No-Change-Szenario zu. In diesem Fall müssen sich die Unternehmen darauf einstellen, dass die Fluktuation ihrer Mitarbeiter todesbedingt ansteigt.

Die Generation der Kinder in Südafrika wird ebenfalls nicht von der Pandemie verschont. Sie stecken sich oft schon vor der Geburt mit dem Virus an oder nehmen ihn mit der Muttermilch auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Neugeborenes von der Mutter infiziert wird, liegt bei 90 %.[19] Dazu kommt noch im schlimmsten Fall, dass sie ohne Eltern aufwachsen, da beide schon an der Krankheit verstorben sind. Im Kapitel Auswirkungen auf die Volkswirtschaft wird noch genauer auf die Probleme der Kinder in Südafrika eingegangen.

Ein weiteres Problem ist die lange Inkubationszeit, die eine Zeitverschiebung von der Ansteckung bis zum Ausbrechen der Krankheit bedeutet. Sie beträgt etwa sechs bis acht Jahren. Der durch AIDS verursachte Tod folgt dem Ausbruch der Krankheit wiederum mit einer Verzögerung von etwa 2 Jahren. Dies zeigt, dass sich Südafrika noch in der Frühphase der Pandemie befindet und es schwierig ist, Schlüsse auf das gesamte Ausmaß der Katastrophe zu ziehen.[20]

Die oben genannten Tatsachen, warum HIV/AIDS für Südafrika ein Problem wird, können teilweise nicht mehr aufgehalten werden. Eine Ansteckung mit HIV kann man nicht mehr rückgängig machen oder heilen. Versuchen kann man nur noch, Schadensbegrenzung zu betreiben, indem den Erkrankten Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Das Hauptaugenmerk sollte deswegen auf die Eindämmung der Krankheit und Versorgung der bereits Infizierten gelegt werden.

Aber auch die Bekämpfung der HIV/AIDS-Pandemie stellt Südafrika vor unvorstellbare Schwierigkeiten. Will das Land das Beste unternehmen, um die Zukunft für seine Bevölkerung zu erhalten, steht es vor hohen finanziellen Kosten. Der Finanzminister von Südafrika, Trevor Manuel, erklärte, dass die Kosten für die Behandlung aller infizierten Südafrikaner höher wären als das gesamte Gesundheitsbudget.[21]

Dies zeigt das Dilemma, in welchem Südafrika steckt. Im nächsten Kapitel wird aufgezeigt, wie Unternehmen von den Konsequenzen, verursacht durch HIV/AIDS, tangiert werden.

3. BETRIEBLICHE AUSWIRKUNGEN VON HIV/AIDS

Krankheit und Tod auf Grund von HIV und AIDS werden für Unternehmen in Südafrika immer größere Ausmaße annehmen. Allerdings herrscht Ungewissheit unter den Experten über die konkreten Auswirkungen von HIV und AIDS. Einig hingegen sind sich die Fachleute lediglich in der Tatsache, dass die Unternehmen in eine ungewisse Zukunft gehen, sofern nicht Gegenmaßnahmen ergriffen werden.[22] Die Kosten bei Ignorierung von HIV/AIDS werden aber in Zukunft wohl höher sein als die Kosten von ergriffenen Gegenmaßnahmen.

Alan Whiteside von der University of Natal ist der Leiter der HIV/AIDS Research Division und Mitglied einer internationalen HIV/AIDS-Forschungsgesellschaft. Whiteside verfasste eine Abhandlung über die wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen von HIV/AIDS in Südafrika. Hierauf wird im folgenden Bezug genommen und es wird analysiert, welche Bereiche von Kostensteigerungen durch HIV/AIDS betroffen sind.

Weitere Auswirkungen werden anschließend näher betrachtet. Sinkende Moral, der befürchtete Akademikermangel und ein Nachfragerückgäng dürfen nicht unterschätzt oder vergessen werden. Sie sind nicht in der untenstehenden Abbildung enthalten, weil sie entweder nicht mit einem direkten Geldabfluss aus dem Unternehmen verbunden sind oder weil sie schwer zu quantifizieren sind.[23]

Zum Teil werden auch Lösungsansätze genannt, welche von Unternehmen eingeführt werden, um den Schaden gering zu halten. Langfristig sinnvolle Maßnahmen, um sozialverträglich und ökonomisch gegen HIV/AIDS anzukämpfen, werden im Punkt „Maßnahmenprogramm“ erläutert.

3.1. Steigerung der Kosten

In der folgenden Abbildung wird gezeigt, auf welche Bereiche sich die Kosten verteilen. Als Quelle dient eine Fallstudie, die in mehreren südafrikanischen Unternehmen durchgeführt wurde. Sofort ersichtlich wird dabei, dass die Kosten wegen Abwesenheit mit Abstand den größten Teil ausmachen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Verteilung der Kosten verursacht durch HIV/AIDS[24]

3.1.1. Verlust von Know-how

Unternehmen in Südafrika müssen sich auf einen zunehmenden Verlust von Know-How und spezifischen Fähigkeiten einstellen, wenn ein Mitarbeiter plötzlich aus dem Unternehmen ausscheidet und noch keine Maßnahmen zur Einarbeitung eines neuen Angestellten oder Arbeiters ergriffen wurden.

Erhöhte Abwesenheit durch Krankheit oder das Ausscheiden eines verstorbenen Mitarbeiters lässt die Fluktuation unter der Belegschaft steigen. Obwohl die Zahl der Gesamtbelegschaft durch Neueinstellungen konstant bleibt, kommt es zu einer Verschiebung im Verhältnis zwischen erfahrenen und unerfahrenen Arbeitnehmern. Dies kann ein Absinken der Produktivität zur Folge haben.

So wird von einem südafrikanischem Wasserkraftwerk berichtet, das vorübergehend außer Betrieb war, weil ein leitender Ingenieur an einer durch AIDS verursachten Krankheit verstarb und kein geeigneter Ersatz gefunden werden konnte.[25]

3.1.2. Krankenversicherung

In einigen Jahren wird eine Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge erwartet.[26] Die Erhöhung ergibt sich zwangsläufig aus der Tatsache, dass in Zukunft mehr und mehr Mitarbeiter an AIDS erkranken, was die Kosten nach oben treiben wird. Da sich in Südafrika der Arbeitgeber mit 50 % an der Krankenversicherung beteiligt, erhöhen sich auch für diesen die Kosten.

Eine Studie in Südafrika hat den zu erwartenden Einfluss von HIV/AIDS auf den Arbeitgeberanteil der Krankenversicherung für die Mitarbeiter untersucht. Diese hat gezeigt, dass der Anteil von 7 % der Lohnkosten im Jahr 1995 auf 19 % im Jahr 2005 steigen wird.[27]

3.1.3. Rekrutierungs-/Einarbeitungs kosten

Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass der Aufwand für Rekrutierung und Einarbeitung in den nächsten Jahren steigen werden. Mit fortschreitender Zeit werden wegen der HIV/AIDS-Pandemie hohe Fluktuationsraten erwartet.

Bezüglich der Rekrutierungskosten ist jedoch zu unterscheiden, ob ausgebildete oder ungelernte Mitarbeiter gesucht werden. Da Südafrika einen Rückgang der Akademiker verzeichnet, kann die Suche nach einem geeigneten potenziellen Mitarbeiter dementsprechend lange dauern und kostspielig sein. Anders ist es bei ungelernten Arbeitern. Die Einstellung kann sich unter Umständen als sehr schnell und billig erweisen, da die Arbeitslosigkeit unter Hilfsarbeitern in Südafrika sehr hoch ist.[28]

Ähnlich verhält es sich bei der Einarbeitungszeit. Diese kann sich für Akademiker unnötig verlängern, wenn ein organisierter und effektiver Arbeitsübergang von einem kranken Mitarbeiter auf seinen Nachfolger nicht stattfindet. In vielen Betrieben wissen die Vorgesetzten oft nicht, wer krank ist und bald ausscheidet. Der Vorstand muss damit rechnen, dass einzelne Mitarbeiter ohne vorherige Bekanntgabe permanent wegen Krankheit fernbleiben. Bei ungelernten Arbeitern verhält sich dies anders. Die Einarbeitungszeit beträgt hier oft nur wenige Stunden, so dass der Schaden gering bleibt.

Ein Report von USAID berichtet zum Beispiel von einer Firma, die ihre Mitarbeiter in gehobenen Positionen zu einer vierwöchigen Ausbildungsperiode nach Europa schickt. Die gleiche Firma gab an, dass die Kosten sich auf 100.000 US $ beziffern, wenn eine dieser Führungspositionen neu zu besetzen ist.[29]

Einen Lösungsansatz haben einige Unternehmen gefunden, indem sie Planstellen mit mehreren Arbeitnehmern besetzen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Weitergehend bilden die Unternehmen ihre Mitarbeiter zu multifunktionellen „Allroundern“ aus, um sie, je nach Personalstand, in verschiedenen Tätigkeiten einsetzen zu können.[30] Mit dem Motto „Generalisten statt Spezialisten“ versuchen die Unternehmen sich auf die kommende HIV/AIDS-Fluktuationswelle einzustellen.[31]

3.1.4. Begräbniskosten

Wie bereits aufgezeigt, wird Südafrika in den nächsten Jahren ein rapides Ansteigen der AIDS-Toten verzeichnen (siehe Tab. 1). Das wird sich an der Zahl der Begräbnisse zeigen, die ebenfalls steigen wird. Viele Unternehmen in Südafrika, vor allem große Farmen oder Bergbauunternehmen, bei denen die Arbeiter auf dem Firmengrundstück wohnen, tragen die Begräbniskosten für den verstorbenen Mitarbeiter.[32]

Aus dieser Tatsache heraus müssen die Arbeitgeber mit Kosten rechnen, die auf sie zukommen werden. Vorsichtige Schätzungen ergaben Kosten in Höhe des 2,3-fachen monatlichen Durchschnittslohns eines einfachen Arbeiters.[33]

Aber die vermehrte Anzahl von Beerdigungen wird nicht nur die Kosten steigen lassen, sondern auch eine höhere Zahl von Trauernden nach sich ziehen. Finden die Beerdigungen während der Arbeitszeit statt, kann eine Disorganisation des Arbeitsablaufs folgen, was einen Rückgang der Produktivität bedeutet.

3.1.5. Abwesenheit

Der größte Teil der Kosten verursacht durch HIV oder AIDS resultiert durch Abwesenheit. Dies verdeutlicht auch Abbildung drei. Zu unterscheiden gilt, ob der oder die Abwesende wegen Krankheit oder wegen einer Begräbnisteilnahme nicht zur Arbeit erscheint.

Ein typisches Beispiel für die entstehenden Kosten ist die Abwesenheit eines Mitarbeiters mit einer besonderen Aufgabe. Ist ein Sprengmeister einer Unter-Tage-Mine abwesend, so steht unter Umständen die ganze Mine still, da keiner der übrigen Anwesenden in der Lage ist, diese Tätigkeit auszuüben.[34]

3.1.5.1. Begräbnis

Eine Beerdigung hat im ländlichen Südafrika einen anderen Stellenwert als in den urbanen Gegenden. Oft ist das ganze Dorf anwesend und Familienangehörige kommen aus weit verstreuten Gegenden, um gemeinsam zu trauern. Das Problem, das sich für Unternehmen ergibt, wird dabei ersichtlich. Ein Fernbleiben der Arbeitnehmer wegen eines Begräbnisses bringt die normale Arbeitsorganisation leicht durcheinander.

Mit der steigenden Zahl AIDS-Kranker und Verstorbener erhöht sich dementsprechend auch die Zahl der Begräbnisse. Die Zahl der Toten hat bereits so hohe Ausmaße angenommen, dass die üblichen Begräbnistage Samstag und Sonntag nicht mehr ausreichen. Begräbnisse finden jetzt auch an Arbeitstagen statt.[35]

Unternehmen, die besonders schwer davon betroffen waren, haben jetzt Maßnahmen ergriffen. Es wurden offizielle Trauernde ausgewählt, die an dem Begräbnis teilnehmen, um die Abwesenheit der Belegschaft und den Schaden für das Unternehmen in Grenzen zu halten. Diese Trauernden sind oft Mitarbeiter, die am Begräbnistag einen freien Tag haben und von der Geschäftsleitung angewiesen werden, das Unternehmen zu vertreten.

In dem folgenden Schaubild wird die Anzahl der Begräbnisse pro Tag für zwei verschiedene Szenarien gezeigt. In blauen Balken, und fast konstant über 20 Jahre, die Entwicklung, wenn es kein HIV/AIDS gäbe. In roten Balken dagegen die Entwicklung wie sie mit der AIDS-Katastrophe (No-Change-Szenario) prognostiziert wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Begräbnisse in der Provinz KwaZulu Natal pro Tag[36]

3.1.5.2. Krankheit

HIV-infizierte Mitarbeiter leben zumeist beschwerdefrei und unbemerkt mit der Krankheit. Erst wenn AIDS ausbricht, treten ernsthafte Gesundheitsprobleme auf, die den Arbeitsablauf massiv beeinträchtigen können. Wie im Punkt „Bedrohung für Südafrika“ dargestellt, vergehen etwa sechs bis acht Jahre bis die Krankheit ausbricht. Erst in den zwei Jahren, die auf die Inkubationszeit folgen, leidet der Infizierte an den AIDS-Symptomen. Und es sind diese letzten zwei Lebensjahre des Erkrankten, die das Unternehmen maßgeblich betreffen.

In einer langfristigen Studie einer Zuckerfabrik in der Provinz KwaZulu-Natal wurde untersucht, wieviel Krankheitstage wegen HIV/AIDS verloren gingen. Durchschnittlich sind dies 27,7 Tage pro Jahr und Mitarbeiter, wobei 11,7 Tage zu Hause und 5,4 Tage im Krankenhaus verbracht wurden. Die restlichen 10,6 Tage gingen durch Arztbesuche verloren, wobei angenommen wurde, dass jeder Arztbesuch einen halben Tag dauert und während der Arbeitszeit stattfindet.[37] Eine andere Schätzung geht von insgesamt 250 Fehltagen aus, die von der Infektion bis zum Ausscheiden oder Tod des Mitarbeiters anfallen.[38]

KwaZulu-Natal ist eine Provinz an der Ostküste der Republik Südafrika und wird im Folgenden noch öfter erwähnt. Es ist der Teil Südafrikas, der am schlimmsten von HIV/AIDS betroffen ist (siehe Anhang 1). Hier spielt sich das Leben noch in kleinen Gemeinden auf dem Land ab. Viele Familien leben in Armut, da es fast keine Möglichkeit gibt, eine Arbeit zu finden.

3.2. Sinkende Moral

HIV/AIDS kann einen substanziellen Einfluss auf die Moral der Belegschaft haben, die sich wiederum auf die Produktivität auswirkt. Die Moral wird über eine Zeitspanne sinken, in der die Arbeitskräfte ihre Kollegen an AIDS sterben sehen. Unternehmen müssen aber auch in Betracht ziehen, dass die übrige Belegschaft zusätzliche Arbeit übernehmen muß, die von den Kranken nicht mehr erledigt werden kann. Daher sollten die Unternehmen einen zusätzlichen Anstieg der Lohnkosten berücksichtigen, da für die Überstunden bezahlt werden muss.

Weiterhin ist auch eine Abnahme der Qualität und Quantität der Produkte oder Dienstleistungen möglich, da Stress, Übermüdung und Überarbeitung mit einberechnet werden müssen.[39] Die Einstellung der Belegschaft zur Arbeit und zum Leben generell wird umso negativer, je mehr Kollegen an der Krankheit sterben. Aber auch die Menschen, die sich um die Erkrankten bemühen, sind davon betroffen. Dazu zählt das medizinische Personal und die direkten Vorgesetzten. Auch sie brauchen Hilfe, um mit Hoffnungslosigkeit, Verlust, Wut und Depression fertig zu werden.[40]

3.3. Akademikermangel

Südafrika hat seit einigen Jahren einen Mangel an Akademikern und es wird befürchtet, dass dieser Zustand sich in Zukunft noch verschlimmern wird.[41] Es ist zu erwarten, dass wegen der Krankheit viele Akademikerpositionen nicht neu besetzt werden können. Nur acht Prozent aller erwachsenen Südafrikaner zwischen 25 und 64 haben eine abgeschlossene Schulausbildung. Die Aufteilung nach Bevölkerungsanteilen zeigt Tabelle 2.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Bevölkerungsvergleich[42]

Wie im Folgenden aufgezeigt wird, bieten weder der jetzige Arbeitsmarkt noch die nachrückenden Studenten eine Entlastung. Auch das Phänomen Brain Drain, erläutert im Kapitel 3.3.3., wird nicht dazu beitragen, dass der Akademikermangel beseitigt wird.

[...]


[1] Vgl. Honos Verlagsgesellschaft (Hrsg.), Großes Universal Lexikon, Schweinfurter Tagblattdruckerei, Schweinfurt, 1982, S. 1578

[2] Vgl. Roberts, Matthew und andere, Private Sector AIDS Policy:Business managing AIDS, A guide for Managers, FHI (Hrsg.), o.J., S. 10

[3] Vgl. http://www.redribbon.co.za/basics/default.asp

[4] Vgl. http://62.138.193.41/cgi-bin/WebObjects/BMS.woa/1/wa/Directory

WithId/1000008?wosid=Y5BbnnM51LRSw3yh0mapu0

[5] Vgl. http://www.gib-aids-keine-chance.de/a-z/a-z_1.html

[6] Vgl. Mommsen, H. (Hrsg.), Der Gesundheitsbrockhaus, F.A. Brockhaus, Wiesbaden, 1999, S. 265

[7] Vgl. Parker, Lucille, Hitting The Road, in: Perspective - African Journal on HIV/AIDS, 1/2002, S. 22

[8] Vgl. Whiteside, Alan, The Economic Impact of HIV and AIDS in southern Africa, Kapstadt, 2001, S. 19

[9] Vgl. UNAIDS/WHO (Hrsg.), Global overview – AIDS epedemic update, 2001, S. 14

[10] Vgl. McIntosh, Peter, HIV/AIDS – The latest figures, in: Cape Argus v. 25.06.2002, S. 9

[11] Vgl. http://www.unaids.org/epidemic_update/report_dec01/index.html

[12] Vgl. http://www.thinkit.co.za/assa/downloads/aids/summarystats.htm

[13] Vgl. Smit, Ben und andere , The macro-economic impact of HIV/AIDS in South Africa, BER, University of Stellenbosch (Hrsg.), 2001, S. 29

[14] Vgl. http://www.thinkit.co.za/assa/downloads/aids/summarystats.htm

[15] Vgl. Robert Koch Institut (Hrsg.), Epidemiologisches Bulletin, 9.8.2002, S. 3

[16] Vgl. Van Niftrik, Jack, The tragedy of lessons not learned, in: Perspective - African Journal on HIV/AIDS, 1/2002, S. 46

[17] Vgl. www.lifesense.co.za

[18] Vgl. o.V., HIV to chop 17 years off women’s lives by the year 2010, Cape Times v. 19.04.2002, S. 9

[19] Vgl. http://www.avert.org/motherchild.htm

[20] Vgl. Keir Douglas, HIV to AIDS: The myth of the ten-year incubation period, in: Clarke Elizabeth/ Strachan, Kathryn (Hrsg.), Everybody’s Business, Kapstadt, 2000, S. 149

[21] Vgl. Bell, Gordon, Manuel warns on cost of antiretrovirals, in Mail & Guardian v. 21.02.2002, S. 5

[22] Vgl. Mpumzi, Mark, SA’s future in jeopardy, in: Cape Times v. 08.01.2002, S. 2

[23] Vgl. Nattrass, Nicoli , AIDS, growth and distribution in South Africa, CSSR, UCT (Hrsg.), 2002, S. 13

[24] Vgl. Whiteside, Alan/ Sunter, Clem, AIDS – The challenge for South Africa, Kapstadt, 2000, S. 101

[25] Vgl. Bollinger, Lori/ Stover, John, The economic impact of AIDS in South Africa, USAID (Hrsg.), 1999, S. 11

[26] Vgl. National Department of Health (Hrsg.), Workplace guidelines, o.J., S. 78

[27] Vgl. ESKOM (Hrsg.), Managing the impact of AIDS in the workplace, 1999, S. 4

[28] Vgl. Nattrass, Nicoli, a.a.O., S. 4

[29] Vgl. USAID (Hrsg.), How does HIV/AIDS affect African Businesses?, o.J., S. 4

[30] Vgl. Aventin, Laurent/ Huard, Pierre , HIV/AIDS and business in Africa: A socio-medical response to the economic impact?, UNESCO (Hrsg.), 1998, S. 5

[31] Vgl. McPherson, Malcolm und andere , The impact on economic growth in Africa of rising costs and labor productivity losses associated with HIV/AIDS, HIID, 2000, S. 37

[32] Vgl. Kennedy, Carolyn, From the coalface: A study of the response of a South African colliery to the threat of AIDS, CSSR, UCT (Hrsg.), 2002, S.12

[33] Vgl. Nattrass, Nicoli, a.a.O., S.20

[34] Vgl. Kennedy, Carolyn, a.a.O., S.22

[35] Vgl. Price, Lynda, Weekend funerals not enough, in: Cape Argus v. 14.04. 2002, S. 3

[36] Vgl. Bollinger, Lori/ Stover, John, a.a.O., S. 5

[37] Vgl. Nattrass, Nicoli, a.a.O., S.14

[38] Vgl. ING Barings (Hrsg.), The demographic impact of AIDS on the South African economy, 1999, S. 37

[39] Vgl. USAID (Hrsg.), How does HIV/AIDS affect African Businesses ?, a.a.O., S. 9

[40] Vgl. Wilkinson, Jennifer, Who looks after the carers?, in: Perspective - African Journal on HIV/AIDS, 1/2001, S. 36

[41] Vgl. Nattrass, Nicoli, a.a.O., S. 4

[42] Vgl. Naidu, Veni, The impact of HIV/AIDS on the macro market environment, CSSR, UCT (Hrsg.), 2002, S. 7

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832462543
ISBN (Paperback)
9783838662541
DOI
10.3239/9783832462543
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Regensburg – Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2002 (Dezember)
Note
1,3
Schlagworte
human resources soziale verantwortung kosten
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Titel: HIV/Aids in Südafrika
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