Lade Inhalt...

Auswirkungen der Europäischen Währungsunion auf die Wettbewerbsbedingungen euroländischer Unternehmen

Hinsichtlich der Faktoren Markttransparenz und Wechselkursvariabilität

©1999 Diplomarbeit 87 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Wettbewerb zwischen Unternehmen findet in einem zunehmend globalen Kontext statt. Im Rahmen der „World Trade Organisation“ (WTO) gibt es Bestrebungen zu einer weltweiten Handelsliberalisierung, die den Wettbewerb fördert, wenngleich dieser kein ausdrückliches Ziel der WTO ist.
Zusätzlich bilden sich auf Länderebene zunehmend Gemeinschaften, die Zoll- oder Freihandelsunionen miteinander vereinbaren. Ein solcher Integrationsprozeß dient nicht zuletzt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Der europäische Integrationsprozeß hat mit Abschluß der „Römischen Verträge“ (Vertrag über die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft – EWG) 1957 seinen Anfang genommen. Bereits 1970 wurde dann mit dem sogenannten „Werner-Plan“ ein erster Entwurf über die Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion vorgelegt, der jedoch nach der Freigabe der internationalen Wechselkurse Anfang der 70er Jahre sowie aufgrund binnenwirtschaftlicher und politischer Divergenzen nicht umgesetzt wurde. Anstatt dessen folgte 1979 zunächst die Einführung des Europäischen Währungssystems (EWS 1), das als eine „Zone mönetärer Stabilität“ angelegt wurde.
Weitere Fortschritte machte der europäische Integrationsprozeß 1987 durch das Inkrafttreten der Einheitlichen Europäischen Akte und das Binnenmarktprogramm mit dem Ziel, bis Ende 1992 den europäischen Binnenmarkt zu vollenden. Das geschah zum einen über die Liberalisierung des Kapitalverkehrs zum 1. Juli 1990 und zum anderen über die Vollendung des Binnenmarktes zu Beginn des Jahres 1993 und einer damit verbundenen Liberalisierung des Warenverkehrs innerhalb der EU.
Ein zweiter Anlauf zur Schaffung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) sollte hingegen in drei aufeinander folgenden Stufen umgesetzt werden. Dabei sollten im Zuge der ersten beiden Stufen die notwendigen Voraussetzungen einer Währungsunion mittels Konvergenzmaßnahmen geschaffen werden.
Nun sind am 1. Januar 1999 die elf im Mai 1998 in Brüssel nach bestimmten Konvergenzkriterien festgelegten EU-Staaten in die dritte Stufe der Europäischen Währungsunion (EWU) eingetreten. Deren bilaterale Umtauschkurse (und damit gleichzeitig die wechselkursbedingte Wettbewerbsposition innerhalb der EWU-Staatengemeinschaft) wurden ebenfalls zum Jahreswechsel gegenüber dem Euro unwiderruflich fixiert.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen die Auswirkungen der EWU auf den Wettbewerb untersucht werden. Dabei werden die […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5947
Herzog, Stefan: Auswirkungen der Europäischen Währungsunion auf die
Wettbewerbsbedingungen euroländischer Unternehmen - Hinsichtlich der Faktoren
Markttransparenz und Wechselkursvariabilität
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Berlin, Universität, Diplomarbeit, 1971
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die
der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen,
der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der
Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung,
vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im
Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der
Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten
wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht
vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die Autoren oder
Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl.
verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

II
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis...II
Abbildungsverzeichnis ...IV
Tabellenverzeichnis ... V
Abkürzungsverzeichnis ...VI
I.
Einleitung ... 1
II.
Der Wettbewerb im Lichte erhöhter Markttransparenz durch die
EWU ... 4
1.
Problemstellung
... 4
2.
Allgemeines zum Wettbewerb
... 5
2.1 Begriff und Eigenschaften von Wettbewerb ... 5
2.2 Funktionsweise und Erscheinungsformen von Wettbewerb ... 6
2.3 Zur Wettbewerbsintensität... 7
2.4 Die wettbewerbliche Ambivalenz von Markttransparenz... 9
3.
Die Industrieökonomik und Wettbewerb
... 13
3.1 Die Industrieökonomik und das structure-conduct-performance
Paradigma... 13
3.2 Die Behandlung des Wettbewerbs in der Industrieökonomik... 15
3.3 Probleme industrieökonomischer Untersuchungen ... 17
4.
Schlußfolgerungen: Auswirkungen der EWU auf die
Markttransparenz
... 18
III.
Auswirkungen der EWU auf den Außenhandel ... 19
1.
Problemstellung
... 19
2.
Die EWU und der intra-euroländische Handel
... 20
2.1 Der Zusammenhang zwischen Wechselkursunsicherheit und
Außenhandel: Eine theoretische Betrachtung ... 21
2.2 Zur Wechselkursvariabilität ... 25
2.2.1
Misalignments... 25
2.2.2
Wechselkursvolatilität ... 26
2.2.3
Die Messung von Wechselkursvariabilität... 29
2.3 Anpassungsträgheiten im Zusammenhang mit
Wechselkursschwankungen ... 31
2.3.1
Das Konzept des pricing-to-market ... 32
2.3.2
Das Phänomen der Hysterese ... 40
2.4 Befund empirischer Studien zum Zusammenhang zwischen
Wechselkursvariabilität und Außenhandel ... 49

III
3.
Exkurs: Wechselkursvariabilität und Investitionen
... 61
4.
Schlußfolgerungen: Außenhandelseffekte der Eliminierung der
Wechselkursvariabilität durch die EWU
... 65
IV.
Implikationen für den Wettbewerb in Euroland ... 69
1.
Auswirkungen erhöhter Markttransparenz
... 69
2.
Auswirkungen der Eliminierung der Wechselkursvariabilität
... 71
Literaturverzeichnis... VII

IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das structure-conduct-performance Paradigma der
Industrieökonomik... 15
Abbildung 2: Einordnung der Industrieökonomik ... 16
Abbildung 3: Auswirkungen der Risikoallokation auf den Außenhandel ... 22
Abbildung 4: Wachstumsraten des realen DM/US-Dollar Wechselkurses
(logarithmische Differenzen mit 100 multipliziert, Feb. 1960 bis
Dez. 1989) ... 28
Abbildung 5: Wechselkurse vs. Importpreise ... 35
Abbildung 6: Elementare Hysterese-Schleifen der Exportmenge einzelner
Unternehmen bei Markteintritts-sunk costs (aus der Perspektive
eines inländischen Exporteurs)... 42

V
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Veränderungen der relativen Preise der USA gegenüber
Deutschland bzw. Japan (prozentuale Veränderung der relativen
Exportpreise zwischen 1980:IV und 1984:IV) ... 34
Tabelle 2:
Kumulierte Preisveränderungen zwischen 1980:IV und 1985:I... 34
Tabelle 3:
Bilaterale nominale Wechselkurse gegenüber 12 EU-Währungen
(Variabilität als gewichtete Summe der Standardabweichungen
monatlicher Veränderungsraten) ... 66
Tabelle 4:
Deutsche Außenhandelsanteile 1996 (in % des BIP) ... 67

VI
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
BIP
Bruttoinlandsprodukt
bzw.
beziehungsweise
cet. par.
ceteris paribus (unter sonst gleichen Annahmen)
Hrsg.
Herausgeber
i.a.
im
allgemeinen
i.d.R.
in
der
Regel
i.F.v.
in
Form
von
i.S.v.
im
Sinne
von
Industrieökonomik
m.a.W.
mit anderen Worten
Tab.
Tabelle
u.a.
unter
anderem
u.a.O.
und
andere
Orte
usw.
und
so
weiter
u.U.
unter
Umständen
z.T.
zum
Teil

1
I. Einleitung
Der Wettbewerb zwischen Unternehmen findet in einem zunehmend globalen
Kontext statt. Im Rahmen der ,,World Trade Organisation" (WTO) gibt es Bestre-
bungen zu einer weltweiten Handelsliberalisierung, die den Wettbewerb fördert,
wenngleich dieser kein ausdrückliches Ziel der WTO ist.
1
Zusätzlich bilden sich auf Länderebene zunehmend Gemeinschaften, die Zoll-
oder Freihandelsunionen miteinander vereinbaren.
2
Ein solcher Integrationspro-
zeß dient nicht zuletzt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Der europäische Integrationsprozeß hat mit Abschluß der ,,Römischen Ver-
träge" (Vertrag über die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ­
EWG) 1957 seinen Anfang genommen. Bereits 1970 wurde dann mit dem so-
genannten ,,Werner-Plan" ein erster Entwurf über die Schaffung einer Wirt-
schafts- und Währungsunion vorgelegt, der jedoch nach der Freigabe der in-
ternationalen Wechselkurse Anfang der 70er Jahre sowie aufgrund binnen-
wirtschaftlicher und politischer Divergenzen nicht umgesetzt wurde.
3
Anstatt
dessen folgte 1979 zunächst die Einführung des Europäischen Währungs-
systems (EWS 1), das als eine ,,Zone mönetärer Stabilität" angelegt wurde.
4
Weitere Fortschritte machte der europäische Integrationsprozeß 1987 durch
das Inkrafttreten der Einheitlichen Europäischen Akte und das Binnenmarktpro-
gramm mit dem Ziel, bis Ende 1992 den europäischen Binnenmarkt zu voll-
enden. Das geschah zum einen über die Liberalisierung des Kapitalverkehrs
zum 1. Juli 1990 und zum anderen über die Vollendung des Binnenmarktes zu
Beginn des Jahres 1993 und einer damit verbundenen Liberalisierung des Wa-
renverkehrs innerhalb der EU.
Ein zweiter Anlauf zur Schaffung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungs-
union (EWWU) sollte hingegen in drei aufeinander folgenden Stufen umgesetzt
werden. Dabei sollten im Zuge der ersten beiden Stufen die notwendigen Vor-
1
Vgl. Hoekman/Mavroidis(1994), S. 4, OECD (1998).
2
Neben der EU gibt es beispielsweise Zusammenschlüsse zwischen Kanada, Mexiko und den
USA zur NAFTA sowie zwischen Island, Norwegen und der Schweiz zur EFTA.
3
Vgl. Jochimsen (1994), S. 33.
4
Vgl. Gros/Thygesen (1998), S. 35 ff.

2
aussetzungen einer Währungsunion mittels Konvergenzmaßnahmen geschaf-
fen werden.
5
Nun sind am 1. Januar 1999 die elf im Mai 1998 in Brüssel nach bestimmten
Konvergenzkriterien festgelegten EU-Staaten
6
in die dritte Stufe der Europäi-
schen Währungsunion (EWU) eingetreten. Deren bilaterale Umtauschkurse (und
damit gleichzeitig die wechselkursbedingte Wettbewerbsposition innerhalb der
EWU-Staatengemeinschaft) wurden ebenfalls zum Jahreswechsel gegenüber
dem Euro unwiderruflich fixiert.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen die Auswirkungen der EWU auf den
Wettbewerb untersucht werden. Dabei werden die Wettbewerbsbedingungen
der euroländischen
7
Unternehmen hinsichtlich zweier Faktoren untersucht: Zum
einen wird die Wettbewerbswirkung der mit der EWU verbundenen erhöhten
Markttransparenz anhand eines industrieökonomischen Ansatzes untersucht.
Zum anderen wird gefragt, welche Auswirkungen die EWU über die Eliminierung
der Wechselkursunsicherheit auf den Außenhandel als Wettbewerbskanal hat.
In einem Exkurs wird außerdem auf die Investitionen als einem weiteren Wett-
bewerbskanal eingegangen. Dabei werden sowohl theoretische als auch em-
pirische Befunde herangezogen, um zu einer Aussage zu gelangen.
Bei der Bearbeitung des Themas konnten einige Aspekte nicht berücksichtigt
werden, obgleich auch sie mehr oder weniger wettbewerbsrelevant sind oder
sein können. So ist auf die Behandlung von Transaktionskosten (i.F.v. Umtausch-
und Währungssicherungskosten), Zins- und Wachstumseffekten (die
insbesondere in Verbindung mit Investitionen von Bedeutung sind) sowie auf
die Behandlung der Arbeitsmärkte verzichtet worden, weil eine gebührende
Abhandlung den Rahmen dieser Arbeit übersteigen würde.
Des weiteren beschränkt sich die vorliegende Arbeit auf die Auswirkungen der
EWU innerhalb Eurolands. Zum einen hängt die Wirkung der EWU im Außenver-
hältnis von einer Vielzahl zusätzlicher Faktoren ab, deren Behandlung den Um-
5
Vgl. Deutsche Bundesbank (1990), S. 30 und (1994), S. 27.
6
Diese sind Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Nieder-
lande, Österreich, Portugal und Spanien.
7
Mit Euroland sind die elf EU-Staaten gemeint, die an der ersten Runde der EWU teilnehmen.

3
fang dieser Arbeit übersteigen würde. Zum anderen sind die Effekte in dieser
Wirkungsrichtung theoretisch und empirisch weniger erforscht, wodurch die
Aussagen einen eher spekulativen Charakter bekämen.
Die Arbeit ist nun folgendermaßen aufgebaut: Im nächsten Kapitel wird zu-
nächst der Wettbewerb konzeptionalisiert. In dem Rahmen wird auch auf die
Markttransparenz theoretisch eingegangen. Anschließend wird die Theorie der
Industrieökonomik vorgestellt, die zur Erklärung der Auswirkungen der EWU auf
die Markttransparenz und letztlich den Wettbewerb herangezogen wird.
In Kapitel 3 werden dann die Auswirkungen der EWU auf den Außenhandel
durch die Eliminierung der Wechselkursunsicherheit thematisiert. Dazu werden
Aussagen aus der theoretischen und empirischen Literatur hinsichtlich eines
Zusammenhanges zwischen Wechselkursvariabilität und Außenhandel präsen-
tiert.
Im letzten Kapitel werden dann Schlußfolgerungen aus den zuvor gemachten
Aussagen im Hinblick auf den Wettbewerb gezogen.

4
II.
Der Wettbewerb im Lichte erhöhter Markttransparenz durch
die
EWU
1. Problemstellung
Die EWU wird nicht wirkungslos in Bezug auf den euroländischen Wettbewerb
sein. Bereits mit dem Binnenmarktprogramm und der Schaffung eines einheit-
lichen europäischen Marktes 1994 wurden wesentliche Wettbewerbsschranken
in Form von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen abgeschafft.
Dadurch standen europäische Unternehmen in einem direkteren Wettbewerb
zueinander.
War in der Folge der europäische Markt immer noch durch die Existenz unter-
schiedlicher Währungen national separiert, so fiel mit der Einführung des Euro
am 1. Januar 1999 auch diese Barriere. Das ermöglicht eine weitaus größere
Markttransparenz, weil nun direkte Preisvergleiche ohne vorherige Umrechnung
mit dem jeweiligen Wechselkurs möglich sind. In diesem Kapitel wird deshalb
als Arbeitshypothese verwendet, daß die EWU einen Wettbewerbsschock auf
euroländische Unternehmen ausübt.
Dazu wird zunächst allgemein auf den Wettbewerb und dessen Behandlung in
der Theorie eingegangen. Anschließend wird die Industrieökonomik als Theorie
eingeführt, anhand der die Arbeitshypothese untersucht wird.

5
2.
Allgemeines zum Wettbewerb
2.1
Begriff und Eigenschaften von Wettbewerb
Wirtschaftlicher Wettbewerb bedeutet das eigenständige, zielgerichtete Stre-
ben von sich gegenseitig hinsichtlich ihres Erfolgs beeinflussenden Marktteil-
nehmern (Anbietern und Nachfragern). Er dient der Lösung der Probleme, was
und wie produziert werden soll, sowie der Allokation der gesamtwirtschaftlichen
Produktionsergebnisse. Hiermit wird auch die Effizienz der Ressourcenallokation,
der Produktion, sowie der Angebotsstruktur angesprochen.
8
Ein wichtiges konstituierendes Merkmal des Wettbewerbs ist die Ungewißheit
über den (wirtschaftlichen) Erfolg. Daher nimmt das Bewußtsein über die Kon-
kurrenzbeziehung zwischen den Wettbewerbern im gleichen Maße ab, wie sich
die Gewißheit über den Erfolg erhöht.
9
Die Wettbewerbstheorie versteht funktionsfähigen Wettbewerb als einen dyna-
mischen Prozeß, ,,in dem Unternehmen versuchen, durch das Erbringen einer
besseren Leistung zu Lasten ihrer Konkurrenten (Wettbewerber) Nachfrage zu
gewinnen und ihre unternehmerischen Ziele zu verwirklichen."
10
Funktionsfähig
ist Wettbewerb dann insofern, als er zu einer verbesserten Marktversorgung
führt. Unternehmerische Ziele können vielfältige Erscheinungsformen haben wie
z.B. Gewinne, Umsätze und Marktanteile, die auch als wesentliche Antriebs-
elemente des Wettbewerbs bezeichnet werden.
11
Dadurch schafft Wettbewerb
einen Zwang zu aktivem Handeln, sofern der Unternehmer keine Marktnachtei-
le (i.F.v. Einbußen bei Gewinnen, Umsätzen oder Marktanteilen) hinnehmen
müssen will.
8
Vgl. Aberle (1980), S. 10, Dichtl/Issing (1987), Bd. 2, S. 937, Vickers (1994), S. 1.
9
Vgl. Tuchfeldt (1966), S. 48.
10
Dichtl/Issing (1987), Bd. 2, S. 937.
11
Vgl. Aberle (1980), S. 10.

6
2.2
Funktionsweise und Erscheinungsformen von Wettbewerb
Wettbewerb wirkt als ein gesellschaftlicher Sanktionsmechanismus, der bei Er-
bringung marktgerechter Leistungen mit Gewinnen ,,belohnt" (positive Sanktion)
und bei nicht kundenorientiertem Angebot mit Verlusten bzw. bei dauerhafter
Leistungsschwäche mit dem zwangsweisen Ausscheiden aus dem Markt ,,be-
straft" (negative Sanktion).
12
Bei freier Preisbildung gewährleistet Wettbewerb die
Koordination der dezentral aufgestellten Wirtschaftspläne: Preisanpassungen
führen zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Hier wird häufig von Adam
Smith`s ,,unsichtbarer Hand des Marktes" gesprochen, weil der Marktmecha-
nismus als ein anonymes, entpersonifiziertes und somit nicht-autoritäres Anreiz-,
Lenkungs- und Kontrollsystem wirkt.
13
Ein Gleichgewicht bei vollkommenem
Wettbewerb wird dann definiert als ,,eine Menge von Preisen, die die Nach-
frage und das Angebot bestimmen, und besitzt die Eigenschaft, daß sämtli-
che Märkte (einer für jedes Gut) geräumt werden (die Gesamtnachfrage nicht
das Gesamtangebot übersteigt)."
14
Wettbewerb kann nur dort entstehen und gewährleistet werden, wo Wettbe-
werbsvoraussetzungen erfüllt sind und eine Politik betrieben wird, die vor Aufhe-
bung oder Einschränkung des Wettbewerbs (z.B. durch Marktzutrittsbeschrän-
kungen oder Ausnutzung von Marktmacht) schützt.
15
Wesentliche Voraus-
setzung für die Existenz von Wettbewerb sind ökonomische Freiheitsspielräume,
die wiederum durch Wettbewerb erhalten werden. Die Freiheit, zwischen im
Wettbewerb stehenden Alternativen wählen zu können, hat dabei den Effekt,
die Abhängigkeit des einzelnen Marktteilnehmers zu verringern.
16
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Wettbewerb in seinen Erscheinungsformen ka-
tegorisiert werden kann.
17
Eine davon ist die Unterteilung in Produkt- und Preis-
wettbewerb, die an dieser Stelle von Interesse ist, wobei im Rahmen dieser Ar-
beit nur die Kategorie des Preiswettbewerbs Relevanz zeigen wird.
18
12
Vgl. Dichtl/Issing (1987), Bd. 2, S. 937.
13
Ebenda, S. 938.
14
Tirole (1995), S. 12.
15
Vgl. Dichtl/Issing (1987), Bd. 2, S. 938.
16
Vgl. Aberle (1980), S. 10, Vickers (1994), S. 5 f.
17
Vgl. dazu z.B. Aberle (1980), S. 11 ff.
18
Dies wird jedoch erst im weiteren Verlauf der Arbeit ersichtlich.

7
Im Produktwettbewerb werden unterschiedliche Produktqualitäten, Neben-
leistungen (z.B. Service) oder Zusatzleistungen entscheidungsrelevant.
19
Hierzu
zählen auch Produkteigenschaften, die dem Nachfrager z.B. durch Werbung
suggeriert werden, aber nicht tatsächlich vorhanden sind. Diese Form des
Wettbewerbs ist jedoch fast ausschließlich im Konsumgüterbereich von Be-
deutung, weil hier ­ im Unterschied zu Investitionsgütern ­ die Marktgegenseite
nur selten in der Lage ist, die behaupteten Eigenschaften objektiv zu überprü-
fen.
20
Außerdem finden meist dann Parameter des Produktwettbewerbs ver-
stärkt Anwendung, wenn der Parameter Preis im Wettbewerb wegfällt.
21
Anders verhält es sich im Preiswettbewerb, der den Produktpreis als für den Kauf
hauptsächlich relevantes Kriterium in den Mittelpunkt rückt. Der Preiswettbewerb
wird dabei umso größer, je homogener die gehandelten Produkte sind. Dies
kann z.B. Folge von technologischer Diffusion oder Standardisierung durch ge-
setzliche Vorschriften (Normierungen) sein, die keine Qualitätsunterschiede er-
kennen lassen. Dadurch bestimmt bzw. dominiert letztlich der Preis die Wahl.
22
Schließlich ist der Preis ein schnell einsetzbarer Wettbewerbsparameter, der
deshalb kurzfristig die wichtigste Politikvariable eines Unternehmens darstellt.
23
2.3 Zur
Wettbewerbsintensität
Die Wettbewerbsintensität ist Ausdruck der Dynamik des Wettbewerbsprozesses.
In der Literatur wurde von Erhard Kantzenbach
24
das Konzept der optimalen
Wettbewerbsintensität formuliert, das in der Vergangenheit von erheblicher
wettbewerbspolitischer Bedeutung gewesen ist. Die Wettbewerbsintensität ist
demnach durch die Geschwindigkeit, mit der Vorsprungsgewinne durch er-
folgreiche Imitation ,,weggeschmolzen" werden, gekennzeichnet. Die Ge-
schwindigkeit ist dabei abhängig von der Zahl der Wettbewerber (d.h. vom
Konzentrationsgrad auf Anbieter- bzw. Nachfragerseite), die den Zwang zur
19
Vgl. u.a. Aberle (1980), S. 11, Kaufer (1980), S. 26.
20
Vgl. Aberle (1980), S. 11.
21
Vgl. Oberender/Väth (1986), S. 195.
22
Vgl. Aberle (1980), S. 11.
23
Vgl. Tirole (1995), S. 447, sowie Oberender/Väth (1986), S. 194 und Abschnitt 2.4.

8
Reaktion der zunächst noch passiven Unternehmer erhöhen. Die Reaktion wird
umso notwendiger sein, je größer die existenzielle Bedrohung bei passivem
Verhalten ist.
25
Die zwei wichtigsten Bestimmungsfaktoren der Wettbewerbsin-
tensität sind für Kantzenbach die Zahl der Anbieter im Markt und der Grad der
Marktvollkommenheit. Die Marktvollkommenheit umfaßt die beiden Faktoren
Produktheterogenität und Markttransparenz. Der Autor macht für die Be-
stimmungsfaktoren Zahl der Anbieter und Markttransparenz, die in den fol-
genden Abschnitten noch von Bedeutung sein werden, folgende Aussagen:
Die Wettbewerbsintensität steigt mit der Abnahme der Anbieterzahl und mit
steigender Markttransparenz.
26
Die Aussage hinsichtlich der Anbieterzahl wird
vor dem Hintergrund verschiedener (oligopolistischer) Marktstrukturen formuliert,
anhand derer versucht wird, einen Zusammenhang zwischen Marktstruktur und
wettbewerbsbeschränkendem Verhalten herzustellen.
27
Verschiedene Autoren weisen auf einen umgekehrten Zusammenhang zwi-
schen Anbieterzahl und Wettbewerbsintensität hin, d.h. daß letztere mit der
Anzahl an Anbietern steigt. So geht Aberle
28
neben dem Konzept zur Wettbe-
werbsintensität von Kantzenbach auch auf jenes von A. Philips ein. Darin stellen
multilaterale Unternehmensabsprachen (sogenannte ,,interfirm organization")
eine Wettbewerbsbeschränkung dar, die mit zunehmender Anbieterzahl er-
schwert wird und dadurch an Einfluß verliert. Daraus wird in der Folge geschlos-
sen, daß die Wettbewerbsintensität mit zunehmender Anbieterzahl steigt.
Vickers
29
geht auf Aussagen von Adam Smith zurück, der außer der individuel-
len ökonomischen Freiheit auch der Anzahl an Konkurrenten Bedeutung bei-
mißt:
,,If...capital... [Auslassungen im Abdruck] is divided between two different gro-
cers, their competition will tend to make both of them sell cheaper, than if it
were in the hands of one only; and if it were divided among twenty, their com-
24
Vgl. Kantzenbach (1967): Die Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs.
25
Vgl. Dichtl/Issing (1987), Bd. 2, S. 941.
26
Vgl. Mantzavinos (1994), S. 98.
27
Auf eine ausführlichere Behandlung von Wettbewerbsbeschränkungen wird im Rahmen die-
ser Arbeit verzichtet. Diese werden im folgenden nur thematisiert, sofern es für das Verständnis
von Fragestellungen bedeutsam ist, die in dieser Arbeit relevant sind. Zu Wettbewerbsbe-
schränkungen vgl. u.a. Aberle (1980), S. 40-68 sowie die dort angegebene Literatur.
28
Vgl. Aberle (1980), S. 38.
29
Vgl. Vickers (1994), S. 5 f.

9
petition would be just so much the greater, and the chance of their combining
together, in order to raise price, just so much the less."
30
Es findet demnach also eine Intensivierung des Wettbewerbs statt, wenn die
Zahl der Wettbewerber steigt und damit einhergehend Wettbewerbsabspra-
chen erschwert werden.
Die Argumentationslogik der vorliegenden Arbeit folgt dieser Auffassung.
2.4
Die wettbewerbliche Ambivalenz von Markttransparenz
Mit Markttransparenz ist die Übersicht über das wirtschaftliche Geschehen eines
Marktes gemeint. Diese Übersicht beinhaltet u.a. die Kenntnis über Preise,
Mengen und Reaktionsweisen anderer Wirtschaftssubjekte.
31
Die Abgrenzung
eines ,,Marktes" erfolgt in Bezug auf den Verwendungszweck: dort, wo Anbieter
und Nachfrager für Transaktionen hinsichtlich eines Gutes bzw. einer Dienstlei-
stung bestimmter Verwendung zusammentreffen.
32
Die Markttransparenz wird
dann als ,,vollständig" bezeichnet, wenn die Marktteilnehmer (Anbieter und
Nachfrager) alle wesentlichen Informationen über das Marktgeschehen (insbe-
sondere hinsichtlich der Preisbildung maßgebenden Faktoren) besitzen.
33
Märkte mit hoher Transparenz wirken auf die Preisbildung dergestalt, daß Ab-
weichungen vom Marktpreis durch Arbitragegeschäfte
34
minimiert
35
werden.
Anbieter versuchen durch Marktforschung die Markttransparenz ihrerseits syste-
matisch zu vergrößern, während derartige Aktivitäten seitens der Nachfrager
selten zu beobachten sind. Das bedingt eine entsprechend gering ausge-
prägte Markttransparenz auf Nachfragerseite (hier ist insbesondere jedoch die
30
Smith, zitiert nach: Vickers (1994), S. 6.
31
Vgl. Oberender/Väth (1986), S. 191.
32
Vgl. Lindemann (1968), S. 13.
33
Vgl. Dichtl/Issing (1987), Bd. 1, S. 125.
34
Arbitragegeschäfte sind Transaktionen zur Ausnutzung von Preisdifferenzen für homogene
Produkte, die auf zeitlich oder lokal verschiedenen Märkten gehandelt werden und darauf
gerichtet sind, durch Veränderung von Angebot oder Nachfrage eine Preisangleichung zu
bewirken (vgl. Dichtl/Issing (1987), Bd. 1, S. 114 f.).
35
Nur im Falle von Transaktionskosten (TAK) = 0 würden jegliche Preisdifferenzen durch Arbitra-
gegeschäfte verschwinden. Andernfalls muß gelten: TAK Arbitragegewinn.

10
Arbeit von Verbraucherschutzverbänden zu erwähnen, die dem entgegen-
wirkt).
,,Ist der Austausch von Marktleistungen möglichst unbehindert und reibungslos,
so wirkt eine gute räumliche Markttransparenz darauf hin, Sonderbewegungen
der Preise an einzelnen Plätzen zu erschweren. Denn dann kann durch Aus-
gleichs- oder gar Differenzarbitrage ein örtlich massiert auftretendes Marktun-
gleichgewicht auf den Gesamtmarkt verteilt und seine Wirkung entsprechend
abgeschwächt werden."
36
Die Wirkungsweise von Markttransparenz auf den Wettbewerb ist ambivalent:
Während sich eine Erhöhung der Markttransparenz auf der Nachfrageseite po-
sitiv, d.h. wettbewerbsfördernd, auswirkt, beeinflußt eine angebotsseitige Erhö-
hung der Markttransparenz den Wettbewerb in negativer Weise. Eine ange-
botsseitige Erhöhung der Markttransparenz könnte zur bewußten Ausnutzung
der Schwächen der Marktgegenseite (Nachfrager) verwendet werden. Letzte-
res könnte durch eine geeignete Preispolitik verfolgt werden und das um so
effektiver, je asymmetrischer die Marktkenntnisse zugunsten der Anbieter verteilt
sind.
37
,,Unter Preispolitik sind alle marktbedeutsamen
38
Maßnahmen und Entschei-
dungen zu verstehen, die durch Gestaltung von Preisen das Erreichen be-
stimmter Ziele fördern sollen."
39
Die durch Preispolitik der Unternehmen (z.B. Preisdifferenzierung) entstehenden
Zusatzgewinne können eine Stärkung der Macht bedeuten, die über die wirt-
schaftliche Einflußnahme hinausgeht. Somit wird Markttransparenz als eine Ur-
sache für Macht in der Wirtschaft betrachtet. Es wird vermutet, daß Markttrans-
parenz und die Tendenz zu wirtschaftlicher Machtbildung in gewisser Ab-
hängigkeit voneinander stehen. Dabei wird angenommen, daß bei atomisti-
schem Wettbewerb die Entwicklung kaum zu starker Wirtschaftsmacht einiger
weniger führen kann, wenn für alle Marktteilnehmer stets die gleiche Übersicht
über alle Einflußfaktoren gegeben ist. Das heißt mit anderen Worten, daß es
36
Lindemann (1968), S. 35 f.
37
Vgl. Lindemann (1968), S. 9.
38
Hiermit ist gemeint, daß es auf das Vermögen der Durchsetzbarkeit am Markt, d.h. der
Macht zur Beeinflussung des Marktgeschehens, ankommt.
39
Lindemann (1968), S. 61.

11
Markttransparenz kaum zu einer konzentrierten Machtbildung kommen kann.
Dies wird u.a. damit begründet, daß viele Arten der Preispolitik bei annähernd
vollkommener Markttransparenz der Nachfrager gar nicht anwendbar sind.
40
Die oben beschriebene Doppeldeutigkeit von Markttransparenz hinsichtlich
ihrer Wirkung auf den Wettbewerb resultiert daraus, daß eine Erhöhung der
Markttransparenz auf der Marktgegenseite (d.h. hier
41
der Nachfrageseite) wie
oben erwähnt positiv und auf der Marktnebenseite (d.h. hier der Anbieterseite)
negativ auf den Wettbewerb wirkt.
42
Die Bezeichnungen Marktgegenseite und
Marktnebenseite sind dabei im Zusammenhang mit den Handlungen (Aktio-
nen und Reaktionen) der Marktakteure im Wirtschaftsprozeß zu sehen: Zum ei-
nen findet ein Austauschprozeß zwischen Anbietern und Nachfragern statt,
wobei die Wahlfreiheit der Marktgegenseite um so höher einzuschätzen ist, je
größer die Substituierbarkeit der Produkte auf der Nachfrageseite (und je stärker
die Produktionsflexibilität auf der Anbieterseite) ausgeprägt ist. Zum anderen
stellt sich Wettbewerb als Parallelprozeß dar, in dem sich die bereits im Markt
befindlichen Anbieter (bzw. Nachfrager) sowie auch potentielle, noch außer-
halb des Marktes befindliche Konkurrenten (Marktnebenseite) gegenüber ste-
hen.
43
Während nun eine Erhöhung der Markttransparenz auf der Marktgegenseite
positiv in dem Sinne wirkt, als sie die Wahlmöglichkeiten der Nachfrager erhöht,
kommt es bei einer Erhöhung der Markttransparenz auf der Marktnebenseite
verstärkt zu Wettbewerbsbeschränkungen. Dies wird damit begründet, daß mit
steigender Markttransparenz die Anbieter zunehmend in der Lage sind, die Ak-
tions-Reaktions-Verbundenheit zu durchschauen, d.h. jegliches Handeln (Agie-
ren und Reagieren) wird zunehmend sichtbar und kontrollierbar.
44
Wett-
bewerbliches Verhalten, das als Versuch verstanden wird, durch Einsatz wettbe-
werbswirksamer Parameter (Preis, Werbung usw.) Vorsprungsgewinne zu erzie-
len, wird immer unwahrscheinlicher, weil die Akteure damit rechnen müssen
40
Vgl. Lindemann (1968), S. 11 f.
41
Die Bezeichnungen werden in der Literatur nicht einheitlich verwendet. So bezieht Aberle z.B.
sowohl auf der Marktgegenseite als auch auf der Marktnebenseite Anbieter und Nachfrager
mit ein (vgl. Aberle (1980), S. 10).
42
Vgl. u.a. Oberender/Väth (1986), S. 193.
43
Vgl. Aberle (1980), S. 10.
44
Vgl. Oberender/Väth (1986), S. 193.

12
(bzw. im Falle der Identifikation der Aktions-Reaktions-Verbundenheit besteht
Gewißheit), daß ihre Initiativen durch entsprechende Gegenmaßnahmen der
Konkurrenten konterkariert werden. Zunehmende Passivität bzw. Handlungsun-
fähigkeit der Akteure ist die Folge, weil diese erkennen, daß eine Gewinnerzie-
lung durch individuellen Einsatz von Parametern unmöglich ist (Morgenstern-
Paradoxon). Der Preis ist als Aktionsparameter besonders sensibel, weil hier der
Zusammenhang zwischen Aktion und Reaktion meist als erstes erkannt wird. Der
zeitliche Horizont ist sehr kurz, d.h. Preisveränderungen werden schnell transpa-
rent. Daher scheint eine Verbesserung der Markttransparenz auf der Marktne-
benseite zur Intensivierung des Wettbewerbs wenig hilfreich. Gerade das Ge-
genteil wäre erreicht, weil sich die Akteure durch oligopolistisches (abgestimm-
tes) Verhalten gegenseitig behindern würden. Das bedeutet, daß es vermehrt
zu Wettbewerbsbeschränkungen käme anstelle einer Wettbewerbsintensivie-
rung.
45
45
Ebenda, S. 193 f.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
1999
ISBN (eBook)
9783832459475
ISBN (Paperback)
9783838659473
DOI
10.3239/9783832459475
Dateigröße
647 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Freie Universität Berlin – Wirtschaftswissenschaften
Erscheinungsdatum
2002 (Oktober)
Note
2,0
Schlagworte
industrieökonomik außenhandel handel
Produktsicherheit
Diplom.de
Zurück

Titel: Auswirkungen der Europäischen Währungsunion auf die Wettbewerbsbedingungen euroländischer Unternehmen
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
87 Seiten
Cookie-Einstellungen