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Internetradio

Marktstrukturen und Unternehmensstrategien

©2001 Bachelorarbeit 111 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Ein Leben ohne das Internet ist heute nicht mehr vorstellbar. Wegen der Etablierung des Internets in den letzten Jahren haben immer mehr Branchen Einzug in dieses neue Medium gefunden, um sich auf der Suche nach neuen Absatz, - und Vermarktungsmöglichkeiten und im Kampf um neue Kunden und Gewinne einen Platz im World Wide Web zu sichern.
Heutzutage ist ein Auftreten eines Unternehmens ohne virtuelle Beteiligung, die den Zugang zum weltweit empfangbaren Publikum garantiert, unvorstellbar. Firmen mit der Zielsetzung, möglichst viele Menschen anzusprechen, können sich von einer Teilnahme an der „elektronischen Datenautobahn“, nicht mehr fernhalten. Das Internet erlaubt es besser als jedes andere Medium, eine differenzierte Zielgruppe direkt anzusprechen.
Von dieser Entwicklung ist auch der Hörfunk betroffen. Die Vorteile, wie z.B. die unbegrenzte technische Reichweite, des World Wide Web nutzen die klassischen Hörfunkanbieter genauso wie die reinen Internetradioanbieter. Erstgenannte versuchen neben ihren konventionellen Verbreitungswegen wie Terrestrik, Kabel und Satellit auch über das Internet ihr Programm zu verbreiten.
Weltweit gibt es zur Zeit mehr als 2800 sendende Internetradios die sogenanntes Audio-Streaming anbieten. Die meisten dieser Anbieter strahlen ihr Programm auch über konventionelle Sendetechniken aus. Neben Medienunternehmen treten auch Entwickler von Streaming-Software und e- Commerce- Firmen als Anbieter von Webradio auf.
Problemstellung:
Das Internet stellt sich als ein weiterer Vertriebskanal neben Terrestrik, Kabel und Satellit für den Hörfunk dar. Die Anzahl der reinen Internetradiosender steigt. Zusätzlich bieten stetig mehr klassische Hörfunksender im Internet auf ihren Webseiten ihr Programm über einen Live-Stream an.
Da dieses Geschäftsfeld in Deutschland noch vergleichbar jung ist und noch keine richtungsweisenden Erfahrungswerte bekannt sind, soll festgestellt werden, welche Marktbedingungen auf dem bereits fortgeschrittenen Webradio- Markt der USA herrschen, um diese alsdann den Bedingungen, die auf dem deutschen Markt herrschen, gegenüber zu stellen. Daraus wird eine Prognose für die Zukunft des Internetradiomarktes in Deutschland entwickelt.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AbbildungsverzeichnisV
TabellenverzeichnisVI
AbkürzungsverzeichnisVII
1.Einleitung1
1.1Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit2
1.2Vorgehensweise und methodischer […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung

Ein Leben ohne das Internet ist heute nicht mehr vorstellbar. Wegen der Etablierung des Internets in den letzten Jahren haben immer mehr Branchen Einzug in dieses neue Medium gefunden, um sich auf der Suche nach neuen Absatz, - und Vermarktungsmöglichkeiten und im Kampf um neue Kunden und Gewinne einen Platz im World Wide Web zu sichern.

Heutzutage ist ein Auftreten eines Unternehmens ohne virtuelle Beteiligung, die den Zugang zum weltweit empfangbaren Publikum garantiert, unvorstellbar. Firmen mit der Zielsetzung, möglichst viele Menschen anzusprechen, können sich von einer Teilnahme an der „elektronischen Datenautobahn“, nicht mehr fernhalten. Das Internet erlaubt es besser als jedes andere Medium, eine differenzierte Zielgruppe direkt anzusprechen.

Von dieser Entwicklung ist auch der Hörfunk betroffen. Die Vorteile, wie z.B. die unbegrenzte technische Reichweite, des World Wide Web nutzen die klassischen Hörfunkanbieter genauso wie die reinen Internetradioanbieter. Erstgenannte versuchen neben ihren konventio- nellen Verbreitungswegen wie Terrestrik, Kabel und Satellit auch über das Internet ihr Programm zu verbreiten.

Weltweit gibt es zur Zeit mehr als 2800 sendende Internetradios die sogenanntes Audio- Streaming[1] anbieten.[2] Die meisten dieser Anbieter strahlen ihr Programm auch über konventionelle Sendetechniken aus. Neben Medienunternehmen treten auch Entwickler von Streaming- Software und e- Commerce- Firmen als Anbieter von Webradio auf.

1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit

Das Internet stellt sich als ein weiterer Vertriebskanal neben Terrestrik, Kabel und Satellit für den Hörfunk dar. Die Anzahl der reinen Internetradiosender steigt.[3] Zusätzlich bieten stetig mehr klassische Hörfunksender im Internet auf ihren Webseiten ihr Programm über einen Live- Stream[4] an.

Da dieses Geschäftsfeld in Deutschland noch vergleichbar jung ist und noch keine richtungsweisenden Erfahrungswerte bekannt sind, soll festgestellt werden, welche Marktbedingungen auf dem bereits fortgeschrittenen Webradio- Markt der USA herrschen, um diese alsdann den Bedingungen, die auf dem deutschen Markt herrschen, gegenüber zu stellen. Daraus wird eine Prognose für die Zukunft des Internetradiomarktes in Deutschland entwickelt.

1.2 Vorgehensweise und methodischer Denkrahmen

Unter Punkt zwei dieser Arbeit werden zunächst die Begriffe erklärt, die zum Verständnis des Ganzen notwendig sind.

Anschließend werden unter Punkt drei die Marktstrukturen des Internetradios in den USA beschrieben. Damit dieses durchgeführt werden kann, ist es notwendig:

1. Eine Umweltanalyse durchzuführen. Mit der Umweltanalyse soll aufgezeigt werden, unter welchen externen Einflüssen das Geschäfts- feld des Internetradios steht; welche Möglichkeiten und auch Bedrohungen diese Einflüsse für die Unternehmen im Geschäftsfeld darstellen. Es soll zunächst die allgemeine Umwelt des Internetradios untersucht werden. Hier werden die makroökonomisch- natürliche Umwelt, die technologische Umwelt, die politisch- rechtliche Umwelt und die soziokulturelle Umwelt näher betrachtet. Es sollen so möglichst viele potentiell relevante Trends und Entwicklungen erfasst und geprüft werden, die den Internetradiomarkt beeinflussen.[5] Die Ergebnisse dieser Analyseebene dienen dann als Rahmen zur Analyse der zweiten Ebene, der Analyse des Geschäftsfeldes auf dem sich die Internetradios befinden.

2. Bei der Geschäftsfeldanalyse sollen die Wettbewerbsbedingungen untersucht werden. Es soll gezeigt werden, welche Einflussfaktoren den Markt in welchem Maße bestimmen. Dazu wird das Modell der fünf Triebkräfte nach Porter zur Hilfe herangezogen (Abb. 1).

Es soll 1. Die Bedrohung durch potentielle Neuanbieter, 2. Die Abnehmermacht, 3. Die Lieferantenmacht, 4. Die Bedrohung durch Substitutionsprodukte und 5. Der Grad der Rivalität unter den etablierten Unternehmen untersucht werden. Die Triebkräfte und deren Einflüsse auf die sich auf dem Geschäftsfeld befindlichen Unternehmen sollen in Tabellenform dargestellt werden. Dabei wird der Attraktivitätsgrad des Sektors für sich darin befindliche Unternehmen bestimmt. Das Modell der fünf Markttriebkräfte von Michael E. Porter hat sich zur Analyse von Branchen bewährt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Porter´s erfolgsbestimmende fünf Triebkräfte. Quelle: Porter (1999), S.34.

3. Anschließend sollen Markteintrittsbarrieren untersucht werden, die potentielle Neuanbieter daran hindern können, am Marktgeschehen teilzunehmen.

In der Wissenschaft ist der Begriff der Markteintrittsbarriere relativ eindeutig definiert. Ausgangspunkt ist die Definition, die sich aus der Industrieökonomie entwickelt hat. Michel E. Porter integrierte erst einige Zeit später die Markteintrittsbarrieren in den Bereich des strategischen Marketing. Die Markteintrittsbarrieren spielen aber auch eine größere Rolle im Wettbewerbsrecht. Wenn wir von der Definition des Markteintritts ausgehen, tritt eine Markteintrittsbarriere auf, wenn ein Unternehmen beim Markteintritt Nachteile gegenüber dem etablierten Anbieter hat. Dieser Wettbewerbsnachteil drückt sich darin aus, dass dem Eindringling durch den Markteintritt Kosten, wie z.B. durch die Anschaffung der zur Produktion notwendigen Maschinen etc. entstehen, die etablierte Anbieter nicht tragen müssen. Für den potentiellen Konkurrenten besteht somit die Gefahr von Verlusten. Aus diesem Grund können die Newcomer oft nicht rentabel im Markt operieren. Markteintrittsbarrieren sind also alle Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit des Eintritts potentieller Konkurrenten vermindern. Je höher die Eintrittsbarrieren sind, desto größer ist das Risiko des Markteintritts.

4. Als vierter Schritt der Analyse werden einzelne Unternehmen vorgestellt und untersucht. Betrachtet wird, nach welchem generischen Strategietyp das Unternehmen handelt. Es wird unterschieden zwischen Kostenführerschaft und Differenzierungsstrategie.[6] Die Strategie der Kostenführerschaft setzt voraus, einen umfassenden Kostenvorsprung innerhalb der Branche durch eine Reihe von betriebswirtschaftlichen Maßnahmen zu erlangen, um den Konsumenten schließlich ein Produkt anbieten zu können, das preislich gesehen unter dem der Konkurrenz liegt. Der zweite Strategietyp besteht darin, das Produkt oder die Dienstleistung des Unternehmens zu differenzieren und damit ein Produkt zu schaffen, das sich von dem der Konkurrenz unterscheidet. Ferner sollen die firmenspezifischen Unternehmensressourcen unter- sucht werden. Man unterteilt sie in tangible und intangible Ressourcen.[7] Tangible, transaktionsfähige Güter befinden sich auf der Aktivseite der Bilanz. Dazu gehören z.B. Gebäude und Maschinen, aber keine imma-teriellen bilanzierungsfähigen Vermögensgegenstände wie gekaufte Patente oder Lizenzen.

Intangible, nicht transaktionsfähige Güter sind solche, die in personen-abhängige und personenunabhängige Ressourcen unterteilt werden können. Zu den personenabhängigen Ressourcen gehört z.B. das Know- How. Personenunabhängige Ressourcen sind z.B. der Ruf des Unternehmens beim Kunden und die Unternehmenskultur.[8]

Die Schritte 1-4 finden dann unter Punkt vier der Arbeit ihre Anwendung in der gleichen Reihenfolge zur Analyse des deutschen Internetradio- marktes.

Unter Punkt fünf dienen die in der Arbeit gewonnenen Ergebnisse als Grundlage für eine Prognose über die Entwicklungsmöglichkeiten des Internetradios in Deutschland. Danach soll unter Punkt sechs mit einem Resümee die Arbeit abgeschlossen werden.

2. Begriffserklärungen und Definitionen

2.1 Rundfunk

Rundfunk, im Englischen Broadcast, ist die Verbreitung von für die Allgemeinheit bestimmten Informationen und Darbietungen aller Art in Wort und Ton (beim Hör- oder Tonrundfunk; Hörfunk) sowie als Bild (beim Fernsehrundfunk; Fernsehen) mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Im eigentlichen Sinne ist Rundfunk, die Gesamtheit der Anlagen, die zur Aufnahme akustischer und optischer Signale und ihrer Übertragung auf funktechnischem Wege (als Rundfunksendungen) einschließlich ihrer Rückwandlung in Rundfunkempfängern dienen.[9]

2.2 Online- Rundfunk

Online- Rundfunk ist die Übermittlung von radio- oder fernsehähnlichen Inhalten über Datenverbindungen und ein (Computer-) Netzwerk. Diese Definition umfasst sowohl die Übertragung klassischen Rundfunks über das Internet als auch rundfunkähnliche Dienste, die im Internet verbreitet werden.[10]

2.3 Der Hörfunk

Hörfunk, umgangssprachlich auch Radio, ist die Abkürzung aus dem englisch- amerikanischen Wort radiotelegraphy. Technisch ist es die Übermittlung von Nachrichten durch elektromagnetische Wellen, Bezeichnung für Rundfunk- bzw. Hörfunkgerät bzw. für Rundfunk bzw. Hörfunk.[11]

2.4 Internetradio

Internetradio wird auch Webradio oder Cyberradio genannt und ist die Verschmelzung von Internet und Hörfunk und bietet dem Rezipienten die Möglichkeit Audiocontent über die Internetseiten der Anbieter abzurufen.

2.5 Live- Stream

Mediendaten werden allgemein sequentiell, das heißt beginnend vom Dateianfang bis zum Dateiende abgespielt. Statt das Ende der Datei- Übertragung abzuwarten, wird beim Streaming mit dem Abspielen begonnen, bevor die komplette Datenmenge übertragen wurde.[12]

2.6 Streamies

Sind diejenigen Internetnutzer, die schon mal Audio- oder Videocontent über das Internet konsumiert haben.

Es wird unterteilt in 1. Audio Streamies: Das sind jene Internet- nutzer, die Streaming Audio, das heißt, hörbare Angebote über das Internet konsumiert haben.

2.Video Streamies: Das sind jene Internetnutzer, die Streaming Video, das heißt, sehbare Angebote über das Internet konsumiert haben. 3.Active Streamies: Das sind jene Internetnutzer, die Streaming Media in der letzten Woche oder im letzten Monat genutzt haben.[13]

2.7 Page Impressions

Ist die Anzahl der Zugriffe auf eine Internetseite, unabhängig von der Menge der darin eingebundenen Elemente. Ein Zugriff wird als qualifiziert bewertet, wenn der Abruf vollständig und technisch einwandfrei erfolgt ist. Andere Arten Zugriffe zu messen sind sogenannte AdClicks, Hits und Visits.[14]

2.8 On- demand

Kommt aus dem Englischen und bedeutet „nach Bedarf“. On- demand- Angebote werden auf Wunsch des Nutzers aktiviert und an ihn individuell übertragen.[15]

2.9 Bandbreite

Im Englischen Bandwidth, ist die maximale Informationsmenge pro Kommunikationskanal je Zeiteinheit.[16]

3. Marktstrukturen des Internetradiomarktes in den USA

3.1 Analyse der allgemeinen Umwelt (USA)

3.1.1 Die makroökonomisch- natürliche Umwelt

Das Internet wird nur geringfügig durch seine makroökonomisch- natürliche Umwelt beeinflusst. Steigende Ölpreise, schwankende Börsenkurse, Arbeitslosigkeit und sich verändernde politische Strukturen, wie z.B. die Wahl eines neuen US- Präsidenten, ändern nichts an der weiterhin hohen Nachfrage nach diesem Medium. Die Zahl der Internetnutzer steigt weltweit weiter und ein Ende des Wachstums ist noch nicht abzusehen. Waren es in den USA 1998 noch 24 Prozent, 1999 35 Prozent der Haushalte, die einen Internetzugang hatten, stieg diese Zahl im Jahr 2000 auf 47 Prozent. Derzeit sind es sogar 53 Prozent aller amerikanischen Haushalte, die Zugang zum Internet haben. Trotz eines enttäuschenden vierten Verkaufsquartals im Jahr 2000, stieg die Zahl derjenigen Haushalte in den USA, die einen Computer besitzen von 61 Prozent im Januar 2000 auf 67 Prozent im Januar 2001.[17]

3.1.2 Die technologische Umwelt

An dieser Stelle soll kurz erläutert werden, welche technischen Möglichkeiten es zur Übertragung und Empfang von Internetradio zur Zeit gibt. Dazu sollen unter diesem Punkt die Datenüber- tragungsmöglichkeiten und Geschwindigkeiten im Internet sowie die Soft- und Hardwarekomponenten aufgezeigt werden.

Die Technologie, mit der Internetradio möglich wird, hat sich in ihren wesentlichen Punkten seit 1995 nicht verändert. Das digitalisierte Audiosignal wird als Datenstrom paketweise vom Server des Anbieters über das Netz zum Rechner des Nutzers übertragen, dessen Wiedergabesoftware (Player)[18] die Audiosignale im Computer aufbe- reitet und über die Soundkarte wiedergibt.[19]

3.1.2.1 Die Geschwindigkeiten der Datenübertragung

Die Technik, durch welche die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten verbessert wird, hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt und verbessert. In den vergangenen Jahren hat sich die sogenannte Bandbreite durch technische Neuerungen erhöhen lassen. Dieses ermöglicht das störfreie Rezipieren, also in diesem Falle Hören, da pro Zeiteinheit mehr Daten vom Anbieter an den Empfänger gelangen. 1997 ließen geringe Bandbreiten von ca. 30 k Bit kaum Mittelwellenniveau zu. Heute lassen sich mittels schnellerer Datenübertragungstechnologien über das Telefonnetz (z.B. DSL[20] ), über das Kabelnetz (DVB[21] ), über Glasfasernetz (T1, T3[22] ), über Terrestrik (z.B. UMTS[23] ), über Satelliten-netz und auch über das konventionelle Stromnetz weitaus höhere Übertragungsgeschwindigkeiten verwirklichen als es herkömmliche Modems und ISDN- Anschlüsse[24] zuließen.

Mit normalen Telefonverbindungen lassen sich über ein Modem im günstigen Falle 56 Kbps[25] erreichen.

Technologien wie Kabelmodem und DSL ermöglichen hingegen Geschwindigkeiten in der Größenordnung von über 100 Kbps. Verbindungen, die den Schwellenwert von 100 Kbps übertreffen, werden Breitbandverbindungen, im Englischen Broadband, genannt.[26]

In den USA verfügt heute die Mehrheit der Haushalte über einen Anschluss mit der konventionellen Technik. Die Zahl der Internetnutzer mit einem Internetzugang, der Übertragungsgeschwindigkeiten von über 56 Kbps zulässt, stieg jedoch von 3,6 Millionen im Oktober 1999 auf 8 Millionen im Juli 2000 (Abb.2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung 2, Quelle: Arbitron/ Coleman (2000), S. 5.

Auch in Zukunft wird die Zahl der Internetnutzer in den USA, die mit Hochgeschwindigkeitstechnologien wie DSL oder Kabelmodem Zugang zum Internet haben, steigen (Abb.3).

Konsumentenverhalten untersuchende Organisationen wie Scarborough Research haben ferner ermittelt, dass sich 8,9 Prozent der US- Bürger in den nächsten 12 Monaten dazu entschließen werden, einen Internetzugang mit entweder DSL oder Kabelmodem anzuschaffen.[27] Heute nutzen 67 Prozent der Breitbandhaushalte ein Kabelmodem, 24 Prozent DSL und die anderen entweder ISDN,- T1- oder Satellitenver- bindungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3, Quelle: Arbitron/ Coleman (2000), S. 6.

3.1.2.2 Software- Anforderungen

Um das Internet nutzen und Inhalte für das Internet erstellen bzw. aufbereiten zu können, brauchen Internetradioanbieter sowie die Konsumenten verschiedene Softwarekomponenten.

Zunächst braucht man ein Betriebssystem, welches einerseits Soft- und Hardware eines Computers miteinander koordiniert und andererseits bestimmte Programmcodes bzw. Programmiersprachen für den Computer verständlich macht. Heute sind die Betriebssysteme so ausgerichtet, dass sie die Internetaktivitäten unterstützen und es wird seitens der Hersteller versucht, die Programme immer sicherer und zuverlässiger zu gestalten.[28]

Für Hör- und Fernsehfunkanbieter ist die gegenwärtige und zukünftige Verbreitung von Betriebssystemen sehr wichtig. Nicht jedes Betriebssystem unterstützt alle Browser oder deren Multimedia- funktionen. Setzt ein Rundfunkveranstalter bei der Konzeption und Programmierung seiner Internetangebote auf das falsche Betriebssystem, reicht möglicherweise die Anzahl der potentiellen Nutzer nicht aus, um Gewinne aus Internetaktivitäten zu erzielen oder durch Gewinnung neuer Kunden den Marktanteil ausbauen zu können.[29]

Um Dienstleistungen und Informationen des World Wide Web nutzen zu können, werden sogenannte Browser benötigt. Diese Programme ermöglichen: 1. Texte und Grafiken darzustellen und zu empfangen. 2. Die Wiedergabe von Video- oder Audiosignalen über Systemfunktionen wie Java und/ oder integrierte Plug- Ins wie den Realaudio- Player. 3. Die Interaktion zwischen Nutzer und Anbieter von Internetangeboten. Der Hauptanteil des Browsermarktes wird heute zwischen den Unternehmen Microsoft und Netscape aufgeteilt. Die Browser dieser beiden Hersteller bieten die höchste Sicherheit bei der Nutzung und Übertragung von Informationen über das Internet. Auch wurden in den aktuellen Versionen bestimmte Multimediafunktionen überarbeitet, die das Internet als ein wichtiges Trägermedium für Rundfunkinhalte positionieren soll.[30]

Die einzelnen Programme unterscheiden sich sehr, so dass jeder Rundfunkveranstalter für sich die Entscheidung treffen muss, an welche Browser die Internetangebote ausgerichtet werden sollen. Dieses wird beim Einsatz von interaktiven oder multimedialen Inhalten zu einer strategischen Entscheidung. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass in den verschiedenen Browsern Funktionen wie Multimedia und Interaktion immer noch durch unterschiedliche Softwareroutinen oder Plug- Ins[31] realisiert werden und dadurch nicht jede Idee auf jedem Browser umsetzbar oder in der Optik bzw. Funktionalität für den Endnutzer identisch ist.[32]

Möchte man Audio- bzw. Videosignale über das Internet übertragen bzw. empfangen, so braucht man bestimmte Softwarekomponenten. Die Internetnutzer brauchen sogenannte Plug- Ins, die entweder im Betriebssystem oder als Browsererweiterung kostenlos über das Internet installiert werden können. Diese Plug- Ins, die als selbständiges Programm oder als Programmfunktion dem Onlinenutzer zur Verfügung stehen, dienen insbesondere zur Ergänzung fehlender Multimedia- funktionen der Betriebssysteme bzw. Internetbrowser. Die bekanntesten Plug- Ins für die Übertragung (Streaming) von Audio- und Videodaten sind der Realnetworks Realplayer und der Microsoft Mediaplayer. Meistens werden von den Webradioanbietern beide oder mehrere Plug- Ins der verschiedenen Hersteller zum Download angeboten.[33]

Will man Internetseiten gestalten, so benötigt man keine besondere Software. HTML (Hyper- Text- Markup- Language) ist eine Program- miersprache, die in jedem verfügbaren Textverarbeitungsprogramm angewendet werden kann. Ohne großen Aufwand können damit Text und Grafikinformationen für das Internet hergestellt als auch die erforderlichen Bildschirmmasken und Navigationsmöglichkeiten für Internetseiten entwickelt werden.[34]

3.1.2.3 Hardware- Anforderungen

Neben der Software wird auch spezielle Hardware benötigt, um Informationen und Dienstleistungen im Internet nutzen zu können. Diese Hardwarekomponenten werden unterteilt in Computer und in Peripheriegeräte.

Am Markt für Hardwarekomponenten werden ständig neue Produkte angeboten, die mit immer schnelleren High- End- Computerprozessoren ausgestattet sind. Die aktuellen Prozessorgeschwindigkeiten der beiden großen Anbieter liegen bereits bei über 1000 Megaherz, also einem Gigaherz.

Die Speicherkapazitäten von Computern für den Privatgebrauch übertreffen heute bei weitem die Möglichkeiten der Rechnergeneration zu Beginn der 90er- Jahre. Die Standardspeichergrößen liegen derzeit bei über 20 Gigabyte und für den Arbeitsspeicher bei 128 Megabyte. Die Standardbildschirme sind in den Größen 15, 17 und 19 Zoll zu bekommen. Es gibt aber auch bereits LCD- Flachbildschirme mit einer noch höheren Wiedergabefrequenz, die auf dem Weg sind sich als Marktstandard durchzusetzen.

Die heute verfügbaren Grafikkarten ermöglichen mit einem Videospeicher von 32 und mehr Megabyte und speziellen Grafikbeschleunigern fließende Darstellungen in 3D sowie Auflösungen in Farbtiefen, wie sie vor kurzem nur im High- End- Bereich benötigt wurden. Oftmals werden Grafikkarten auch schon von vornherein mit Funktionen für den Empfang und die Wiedergabe von Fernseh- und Videotextsignalen versehen.[35]

Soundkarten unterstützen die Aufnahme und Wiedergabe von Audiodaten in digitaler Qualität, d.h. Dolby- Surround- Stereo und Frequenzen für Audiodateien von über 44 Kiloherz.

Aus der Zusammenstellung der Hardwarekomponenten kann man ersehen, dass der Computer immer mehr dafür aufgerüstet wird, um ihn für multimediale Zwecke nutzen zu können. Die Übertragungsqualität von Text-, Audio- und Videoinformationen kann durch die modernen Übertragungstechnologien und Hardwarekomponenten mit der Qualität der konventionellen Medien wie Radio, Fernsehen, Zeitung etc. mithalten.[36]

3.1.3 Die politisch- rechtliche Umwelt

Das Copyright Office, das in den USA für alle Fragen des Urheberrechts und der Copyright- Lizenzen zuständig ist, legte Anfang Dezember 2000 fest, dass Internetradios an die Musikindustrie Lizenzgebühren zahlen müssen. Vorher mussten Radiostationen, die eine sogenannte „Statuory License“ nach dem „Millenium Copyright Act“ für Radioprogramme per terrestrischer oder Kabelausstrahlung besaßen, für zusätzliche Webradioangebote keine weiteren Lizenzgebühren bezahlen.

Laut diesem Beschluss, gegen den eine Klage seitens der „National Association of Broadcasting“ (NAB), „Infinity Broadcasting“ und anderen Stationen eingereicht wurde, müssen nun jedoch Gebühren abgegeben werden. Durch die amerikanische Regulierungsbehörde FCC[37] lizenzierten Radiostationen könnten bei der digitalen Übertragung nicht vom Urheberrecht der Copyright Inhaber ausgenommen werden, die über die Aufführung ihrer Werke mittels digitaler Medien entscheiden könnten. Einige Stationen, die nur per Streaming- Media im Internet arbeiten, leisten bereits Abgaben an die Musikindustrie. Die Höhe der zu zahlenden Gebühren wurde jedoch nicht festgelegt.[38]

Man braucht in den USA, wenn man einen Internetradiosender gründen möchte zuerst eine Erlaubnis für das Senden bzw. Streamen von Musik. Diese Erlaubnis nennt sich „Performance Licence“ und man erhält sie beim Copyright- Inhaber der Musik. Ferner müssen folgende Lizenzen erworben werden:

Auf der einen Seite müssen 1. die Rechte des Künstlers („Musical work“) und auf der anderen Seite 2. die Rechte des Produzenten und der restlichen an der Produktion beteiligten Personen („Sound recording“) gewahrt werden. Diese Lizenzen können je nach Bedarf entweder bei ASCAP[39], BMI[40] oder SESAC[41] erworben werden. Die Wahl der Organisation hängt davon ab, bei welcher der gewünschte Titel registriert ist.[42]

3.1.4 Die soziokulturelle Umwelt

Marktforschungen in den USA haben ergeben, dass heute 62 Prozent der amerikanischen Bevölkerung das Internet nutzen (ca. 170 Mio. US- Bürger). Die Zahl der Internetnutzer ist dabei von 31 Prozent, (ca. 85 Mio. US- Bürger) im Jahr 1998 um das Doppelte bis heute angestiegen. Der Anteil der weiblichen Internetnutzer hat den der Männer überschritten (54% zu 46%), siehe Tabelle 1. Auch wächst die Internetnutzung innerhalb der hispanischen und afroamerikanischen Gruppen in den USA. Der Prozentsatz der hispanischen Gruppen, die einen Internetzugang haben, stieg von 15 Prozent im August 1998 auf 35 Prozent im Januar 2000. Im gleichen Zeitraum stieg auch die Internetnutzung der Afroamerikaner von 22 Prozent auf 34 Prozent. Die Hälfte der afroamerikanischen Internetnutzer sagt, sie habe sich einen Internetanschluss im vergangenen Jahr angeschafft.[43]

Bereits 22 Prozent der US- Bürger (50 Mio. Menschen) ab 12 Jahren haben sich die Seite eines Radiosenders im Internet angesehen (Abb.4). Von diesen Besuchern sind 27 Prozent Männer und 18 Prozent Frauen.[44]

3.1.4.1 Altersgruppen und Verbreitung

Die größte Altersgruppe der Internetnutzer in den USA ist die der 45 bis 54- Jährigen mit 21 Prozent, gefolgt von der Altersgruppe der 35 bis 44- Jährigen mit 20 Prozent. In Tabelle 1 sieht man jedoch, dass das Internet von allen Altersklassen ähnlich stark genutzt wird. Das Medium ist auf dem Weg zum Bevölkerungsdurchschnitt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Demographische und soziokulturelle Profile der US- Bevölkerung, Internetnutzer und Streamies.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Edison Media Research/ The Arbitron Company (2001), S. 20.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4, Quelle: Edison Media Research/ The Arbitron Company (2000b), S. 4.

[...]


[1] Fachbegriff für die Übertragung von Rundfunksignalen über das Internet.

[2] www.radio-locator.com, 3.3.2001.

[3] Zur Zeit gibt es in Deutschland ca. 33 reine Internetradioveranstalter.

[4] Vgl. Punkt 2.4.

[5] Vgl. Schreyögg/ Steinmann (1997), S. 159.

[6] Vgl. Porter (1999), S. 71 ff.

[7] Vgl. Grant (1998), S. 159 ff.

[8] Vgl. Sjurts (1996), S.6.

[9] Vgl. Lexirom, Version 2.0.

[10] Vgl. Goldhammer/ Zerdick (2000), S. 19.

[11] Vgl. Lexirom, Version 2.0.

[12] Vgl. Goldhammer/ Zerdick (2000), S. 37.

[13] Vgl. The Arbitron/ Edisonresearch (2001), S.16.

[14] Informationsbroschüre der Webradio- Alliance.

[15] Nippa (2000), S. 231.

[16] Vgl. Nippa (2000), S. 227.

[17] Vgl. The Arbitron/ Edisonresearch (2001), S.5.

[18] Es gibt Player von verschiedenen Softwarefirmen wie z.B. den Realplayer

von RealNetworks und den Windows Media Player von Windows.

[19] Vgl. Barth/ Münch (2001), S. 47.

[20] Digital Subscriber Line.

[21] Digital Video Broadcasting.

[22] Glasfaserkabeltechnologie.

[23] Universal Mobile Telecommunication System.

[24] Integrated Services Digital Network, Digitales Netzwerk zur Übermittlung verschiedener Kommunikationsdienste.

[25] Kilobit pro Sekunde: Die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten wird in dieser Maßeinheit angegeben. Ein Byte hat 8 Bit und entspricht genau einem ASCII- Buchstaben. Deshalb kann ein 28.8er Modem theoretisch 28.800 Bit, also knapp zwei Seiten Text pro Sekunde übertragen – gleiches gilt für 33.6 und 56 K Modems bzw. für ISDN mit 64 oder 128 Kbit.

[26] Vgl. Barth/Münch (2001), S.48.

[27] Arbitron/ Coleman (2000), S. 8.

[28] Vgl. Nippa (2000), S. 100 ff.

[29] Ebenda.

[30] Ebenda, S. 102 f.

[31] Plug- Ins erweitern die Funktionalität eines Computer- Programms. Sie können aus dem Internet heruntergeladen werden. Es gibt Plug- Ins, die das Radiohören über das Internet möglich machen.

[32] Vgl. Nippa (2000), S. 100 ff.

[33] Ebenda, S. 104 ff.

[34] Ebenda, S. 107 f.

[35] Ebenda, S.109 ff.

[36] Ebenda, S.111.

[37] Federal Communications Comission.

[38] www.heise.de, 17.3.2001.

[39] The American Society of Composers, Authors and Publishers.

[40] Broadcasting Music, Inc.

[41] Society of European Stage Authors & Composers.

[42] www.riaa.com, 20.3.2001.

[43] Vgl. Edison Media Research/ The Arbitron Company (2000a), S. 4.

[44] Vgl. Edison Media Research/ The Arbitron Company (2000b), S. 4.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832459208
ISBN (Paperback)
9783838659206
DOI
10.3239/9783832459208
Dateigröße
878 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) – unbekannt
Erscheinungsdatum
2002 (Oktober)
Note
2,7
Schlagworte
deutschland internetstream strategische analyse
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Titel: Internetradio
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