Erdgeschichte zum Anfassen
Die Geologie des Harzes, neu aufbereitet unter Einbeziehung geotouristischer Möglichkeiten und Einrichtungen am Beispiel der geologischen Lehrpfade im Harz
					
	
		©2002
		Diplomarbeit
		
			
				126 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:	
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie Geologie in der heutigen Zeit praxisnah und interessant nicht nur dem Fachpublikum, sondern vor allem dem interessierten Laien vermittelt und für die jeweilige Region vermarktet werden kann.
Im Jahre 2001 wurde das Projekt Geopark Harz ins Leben gerufen. Die Verfasserin nimmt dies zum Anlass, Gestaltungsmöglichkeiten für einen solchen Park aufzuzeigen.
Zusätzlich entwirft sie einen kurzen geologischen Führer für Harzbesucher.
Die ausführliche Abhandlung der historischen Geologie des Harzes erfolgt in Kapitel 3. Es handelt sich dabei nicht nur um eine wissenschaftliche Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen, sondern dem Leser soll ein Roter Faden in die Hand gegeben werden, der sich kontinuierlich vom Präkambrium bis zum Quartär zieht (was geschah wann im Harz).
Zahlreiche Photos von gut zugänglichen und beschriebenen (Straßen-) Aufschlüssen vermitteln dem Leser das Aha-Erlebnis vor Ort.
Der Harzer Bergbau und die Wasserwirtschaft werden in gesonderten Kapiteln abgehandelt.
Den eigentlichen Anstoß zu dieser Arbeit gaben aber die zahlreichen geologischen Lehrpfade, die sich über den gesamten Harz verteilen und sich in einem mehr oder weniger guten Zustand befinden. Siebzehn solcher Pfade konnten von der Verfasserin ausfindig, abgewandert und bewertet werden. Zusätzlich wird eine kritische Bewertung der wichtigsten Exkursionsführer für den Harz vorgenommen, da diese Führer als Handwerkszeug unerlässlich waren.
Nach Beschreibung und Bewertung der einzelnen Lehrpfade werden im letzten Kapitel Merkmale eine guten Geopfades aufgelistet, sowie auf die Gestaltung und Planung zukünftiger Lehrpfade eingegangen.
Der Arbeit ist ein ausführliches Glossar für den geologisch interessierten Laien beigefügt. Es kann interaktiv durch Anklicken der unterstrichenen Fachwörter im Text sofort abgerufen werden.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.0Einführung1
1.1Geopfade im Harz - Vermittlung geologischer Inhalte an Umwelt, Bildung und Fremdenverkehr1
1.2Vermittlung geologischer Inhalte2
1.2.1Wie ist Geologie vermittelbar?3
1.2.2Ist die reine Geologie für den Laien interessant?4
1.2.3Kann Geologie vermarktet werden?5
1.2.4Die Vermittlung geologischer Inhalte über Lehrpfade6
2.0Das Projekt Geopark Harz7
2.1Planung und Grundlagen7
2.2Beispiele8
2.2.1Teufelsmauer8
2.2.2Beispiel Lange Wand von Ilfeld8
2.3Kleine […]
	Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie Geologie in der heutigen Zeit praxisnah und interessant nicht nur dem Fachpublikum, sondern vor allem dem interessierten Laien vermittelt und für die jeweilige Region vermarktet werden kann.
Im Jahre 2001 wurde das Projekt Geopark Harz ins Leben gerufen. Die Verfasserin nimmt dies zum Anlass, Gestaltungsmöglichkeiten für einen solchen Park aufzuzeigen.
Zusätzlich entwirft sie einen kurzen geologischen Führer für Harzbesucher.
Die ausführliche Abhandlung der historischen Geologie des Harzes erfolgt in Kapitel 3. Es handelt sich dabei nicht nur um eine wissenschaftliche Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen, sondern dem Leser soll ein Roter Faden in die Hand gegeben werden, der sich kontinuierlich vom Präkambrium bis zum Quartär zieht (was geschah wann im Harz).
Zahlreiche Photos von gut zugänglichen und beschriebenen (Straßen-) Aufschlüssen vermitteln dem Leser das Aha-Erlebnis vor Ort.
Der Harzer Bergbau und die Wasserwirtschaft werden in gesonderten Kapiteln abgehandelt.
Den eigentlichen Anstoß zu dieser Arbeit gaben aber die zahlreichen geologischen Lehrpfade, die sich über den gesamten Harz verteilen und sich in einem mehr oder weniger guten Zustand befinden. Siebzehn solcher Pfade konnten von der Verfasserin ausfindig, abgewandert und bewertet werden. Zusätzlich wird eine kritische Bewertung der wichtigsten Exkursionsführer für den Harz vorgenommen, da diese Führer als Handwerkszeug unerlässlich waren.
Nach Beschreibung und Bewertung der einzelnen Lehrpfade werden im letzten Kapitel Merkmale eine guten Geopfades aufgelistet, sowie auf die Gestaltung und Planung zukünftiger Lehrpfade eingegangen.
Der Arbeit ist ein ausführliches Glossar für den geologisch interessierten Laien beigefügt. Es kann interaktiv durch Anklicken der unterstrichenen Fachwörter im Text sofort abgerufen werden.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.0Einführung1
1.1Geopfade im Harz - Vermittlung geologischer Inhalte an Umwelt, Bildung und Fremdenverkehr1
1.2Vermittlung geologischer Inhalte2
1.2.1Wie ist Geologie vermittelbar?3
1.2.2Ist die reine Geologie für den Laien interessant?4
1.2.3Kann Geologie vermarktet werden?5
1.2.4Die Vermittlung geologischer Inhalte über Lehrpfade6
2.0Das Projekt Geopark Harz7
2.1Planung und Grundlagen7
2.2Beispiele8
2.2.1Teufelsmauer8
2.2.2Beispiel Lange Wand von Ilfeld8
2.3Kleine […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 5868 
Krieger, Sabrina: Erdgeschichte zum Anfassen - Die Geologie des Harzes, neu aufbereitet 
unter Einbeziehung geotouristischer Möglichkeiten und Einrichtungen am Beispiel der 
geologischen Lehrpfade im Harz 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002  
Zugl.: Heidelberg, Universität, Diplomarbeit, 2002 
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2002 
Printed in Germany
Vorwort 
Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen der Diplomprüfungsordnung Geologie am Geologisch-
Paläontologischen Institut der Universität Heidelberg angefertigt. 
Zusammen mit Herrn Firouz Vladi, Diplom-Geologe und Fachbereichsleiter bei der 
Kreisvolkshochschule in Osterode, wurde die ungewöhnliche Aufgabenstellung für die vorliegende 
Arbeit entwickelt. 
Herr Vladi verschaffte mir auch die notwendigen Kontakte und wichtiges Informationsmaterial, damit 
diese Arbeit im Rahmen der Prüfungsordnung durchgeführt werden konnte. 
Mein Dank geht auch an Herrn Prof. Jürgen Schneider vom Geowissenschaftlichen Zentrum der 
Universität Göttingen (GZG), der die Diplomarbeit als solche annahm, betreute und mich ebenfalls mit 
aktuellen und wichtigen Informationsmaterialien versorgte. 
Herr Prof. Hans Ruppert und Dipl.-Geol. Matthias Deicke (beide GZG) unterstützten mich speziell zu 
den Bereichen Umweltgeologie und Verkarstung. 
Fachkundigen Rat und Hintergrundwissen für geotouristische Einrichtungen wie die Geologischen 
Lehrpfade sowie die Planung von Geoparks in Deutschland und Europa erhielt ich von Herrn Dr. 
Matthias Thomae vom Geologischen Landesamt in Halle, der sich sehr stark im Bereich Geotourismus 
engagiert. 
Bedanken möchte ich mich aber auch bei Herrn Prof. Wolfgang Dachroth, Mitglied des 
Prüfungsausschusses des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Heidelberg, der 
grünes Licht für die Erstellung dieser besonderen Art der Diplomarbeit gab, und auf dessen Buch 
,,Baugeologie in der Praxis" ich bei der Abhandlung der Talsperren im Harz immer wieder gerne 
zurückgriff. 
Eine Diplomarbeit über den gesamten Harz anzufertigen, erfordert sehr viel Zeit im Gelände und einen 
enormen fahrtechnischen Aufwand. 
Diese Arbeit wäre niemals zustande gekommen, wenn mir nicht liebevolle und hilfsbereite Menschen 
zur Seite gestanden hätten, die mich ab und zu von meinem Mutterdasein entlasteten und meine 
kleine Tochter Sara unter ihre Fittiche nahmen. 
Ein ganz besonderes Dankeschön geht daher an Ivanca, an Melanie, an Heike und vor allem an 
meinen Mann, der seine wenigen freien Abende und viele, viele Wochenenden für die Betreuung 
unserer Tochter opferte. 
Meiner Tochter Sara möchte ich diese Diplomarbeit widmen, wenngleich dies unüblich ist. 
Sie jedoch war die treibende Kraft für diese Art von Arbeit. Ihre Ausdauer während unserer 
Wanderungen, ihre Neugier und Begeisterung für die Gesteinswelt und die Natur des Harzes 
inspirierten mich immer wieder zu neuen Ideen in der vorliegenden Arbeit. 
Bad Sachsa, Januar 2002 
FÜR SARA
STEIN-ZEIT 
Stein beherrscht die Erde 
Gibt ihr ein Gesicht und einen Namen 
Zeit ist relativ 
Gebirge kommen und gehen 
Ozeane entstehen und schließen sich 
Kontinente  mal groß, mal klein  driften über die Erde hinweg 
Klein und unscheinbar kriecht das Leben  
- wie eine schleimige Masse -  
über  
das Gestein 
Und nur ganz kurz eilt der Mensch vorüber 
man nimmt ihn kaum wahr 
Wenn Steine reden könnten, 
was würden sie uns erzählen? 
Inhaltsverzeichnis 
1.0 
Einführung 
         1 
1.1 
,,Geopfade im Harz  Vermittlung geologischer Inhalte an Umwelt,  
Bildung 
und 
Fremdenverkehr" 
      1 
1.2 
Vermittlung 
geologischer 
Inhalte 
      2 
1.2.1 
Wie 
ist 
Geologie 
vermittelbar? 
      3 
1.2.2  Ist die ,,reine" Geologie für den Laien interessant? 
4 
1.2.3 
Kann 
Geologie 
,,vermarktet" 
werden? 
     5 
1.2.4  Die Vermittlung geologischer Inhalte über Lehrpfade    
6 
2.0 
Das 
Projekt 
,,Geopark 
Harz" 
7
2.1 
Planung 
und 
Grundlagen 
       7 
2.2 
Beispiele 
         8 
2.2.1 
Teufelsmauer 
        8 
2.2.2 
Beispiel 
,,Lange 
Wand 
von 
Ilfeld"      8 
2.3 
,,Kleine Einführung in die Geologie des Harzes" für den Harzbesucher 
9 
3.0 
Die Geologie des Harzes als 
,,Zeitreise" 
    13 
3.1 
Überblick 
         13 
 3.1.1 
Einflüsse 
des 
Klimas 
       15 
3.2 
Präkambrium 
         15 
3.3 
Ordovizium 
17 
3.3.1 
Die 
Wippraer 
Zone 
       19 
3.4 
Silur   
20
3.5 
Devon   
20 
3.5.1 
Die 
Harzgeröder 
Zone 
       22 
3.5.2 
Die 
Blankenburger 
Zone       23 
3.5.3 
Der 
Oberharzer 
Devonsattel 
      23 
3.5.4 
Der 
Elbingeröder 
Komplex 
      24 
3.5.5 
Der 
Iberg/Winterberg-Komplex 
      24 
3.5.6 
Die 
Siebermulde        25 
3.5.7 
Die 
Südharz- 
und 
Selkemulde 
      25 
3.6 
Karbon 
          34 
3.6.1 
Tanner 
Grauwackenzug 
 36 
3.6.2  Der Acker-Bruchberg-Zug 
36 
3.6.3 
Der 
Oberharzer 
Diabaszug 
      36 
3.6.4 
Clausthaler 
Kulmfaltenzone 
      37 
3.6.5 
Die 
Sösemulde 
        37 
3.6.6 
Magmatismus 
im 
Harz 
       37 
3.7 
Perm   
45 
3.7.1 
Das 
Ilfelder 
Becken 
       46 
3.8 
Trias   
50 
3.9 
Jura 
52 
3.10 
Kreide / Die Aufrichtung des Harzer Nordrandes 
55 
3.11 
Tertiär   
59 
3.12 
Pleistozän 
und 
Holozän 
       59 
3.13 
Karstlandschaft 
des 
Südharzes 
      61 
3.13.1 
Der 
Karstwanderweg 
       63 
4.0 
Der Bergbau 
64 
4.1 
Erzlagerstätte 
Rammelsberg 
       67 
4.2 
Roteisenerze des Oberharzer Diabaszuges   
69 
4.3 
Iberger 
Eisenerze 
        69 
4.4 
Kupferschiefer am westlichen und südlichen Harzrand 
69 
4.5 
Ober- 
und 
Mittelharzer 
Erzgänge 
      70 
4.6 
Oolithische 
Eisenerze 
der 
Kreidezeit 
      70 
4.7 
Nutzbare 
Gesteine 
des 
Westharzes 
      71 
4.8 
Der 
Steinkohlebergbau 
im 
Ilfelder 
Becken 
     71 
4.9 
Der 
Ilfelder 
Braunsteinbergbau       72 
5.0 
Die 
Harzer 
Wasserwirtschaft 
73 
5.1 
Talsperren 
früher... 
        73 
5.2 
Talsperren 
heute... 
        73 
5.3 
Stauanlagen 
         74 
5.4 
Der Oderteich   
75 
5.5 
Die 
Nordhäuser 
Talsperre 
       76 
5.6 
Die 
Odertalsperre 
        76 
5.7 
Die 
Sösetalsperre 
        76 
5.8 
Die 
Zillierbachtalsperre        77 
5.9 
Eckertalsperre 
         77 
5.10 
Okertalsperre 
         77 
5.11 
Bodewerk 
 
Rappbodetalsperre 
      79 
5.12 
Die 
Innerstetalsperre 
        80 
5.13 
Die 
Granetalsperre 
        81 
5.14 
Bedrohung 
der 
Trinkwasserqualität 
im 
Harz 
     81 
6.0 
Geopfade 
im 
Harz 
82 
6.1 
Einführung: 
Thematisch 
gebundene 
Wege 
     82 
6.2 Exkursionsführer
82 
6.2.1  K. Mohr: ,,Die klassische Quadratmeile der Geologie"   
82 
6.2.2  K. Mohr: ,,Geologische Wanderungen rund  
um 
die 
Westharzer 
Talsperren" 
      83 
6.2.3 
K. 
Mohr: 
,,Harz, 
Westlicher 
Teil" 
      83 
6.2.4  F. Knolle: ,,Der Harz  Geologische Exkursionen" 
84 
6.3 
Geologische 
Lehrpfade        85 
6.3.1  Der Eisensteinlehrpfad in Lerbach bei Osterode  
85 
6.3.2 
Geologischer 
Wanderpfad 
Goslar 
     85 
6.3.3  Der geologische Pfad im Teufelstal, Bad Grund  
85 
6.3.4 Geologisch-Bergbauhistorischer Wanderweg Beerberg,  
Sankt 
Andreasberg 
       85 
6.3.5 Gesteinskundlicher 
Lehrpfad 
Jordanshöhe, St. Andreasberg 
87 
6.3.6 
Naturlehrpfad 
Rübeland       87 
6.3.7  Der naturkundliche-geologische Lehrpfad Hasserode   
88 
6.3.8  Wald- und Gesteinslehrpfad ,,Knüppeldamm" im Wippertal 
91 
6.3.9 
Wanderweg 
Altbergbaugebiet 
Tilkerode 
     92 
6.3.10 
Geologischer 
Wanderweg 
Blankenburg 
     93 
6.3.11   Bergbaulehrpfad Röhrigschacht bei Wettelrode  
94 
6.3.12 
Bergbauhistorischer 
Lehrpfad 
llfeld 
     96 
6.3.13  Bergbaugeschichtlicher Lehrpfad bei Elbingerode 
97 
6.3.14 
Naturkundlicher 
Lehrpfad 
Ilsetal      97 
6.3.15  Geologische Schautafeln rund um den Ortsteil  
Sieber 
(Herzberg 
a. 
Harz) 
      99 
6.3.16 
Das 
Bodetal 
        99 
6.3.17   Der Karstwanderweg im Südharz 
                     102 
6.3.18  Geführte Wanderungen  
           102 
7.0 
Ergebnisse für die Planung und Gestaltung zukünftiger Lehrpfade    
103 
7.1 
Merkmale eines ,,guten" Geopfades   
             103 
7.2 
Fazit   
             103 
8.0 
Glossar 
105 
Zeittafel 
1 
113 
Zeittafel 
2 
114 
Quellennachweis 
115 
1
1.0 Einführung 
1.1 
,,Geopfade im Harz  Vermittlung geologischer Inhalte an Umwelt, Bildung und 
 Fremdenverkehr" 
So lautete der Arbeitstitel der Diplomarbeit. Als ich mit der Diplomarbeit begann, hatte ich eine 
bestimmte Vorstellung davon, wie diese Pfade auszusehen hätten: ,,Jeder für sich 
repräsentiert einen kleinen Einblick in die regionale Geologie des Harzes. Alle zusammen 
liefern mir ein mehr oder weniger vollständiges geologisches und bergbauhistorisches Bild 
über die einmalige und überaus komplexe Landschaft." 
In der Realität sieht es leider anders aus. Den Harz in seiner Gesamtheit zu erfassen, ist 
aufgrund seiner Vielgestaltigkeit und seines Themenreichtums nahezu unmöglich, außerdem 
ist die Geologie des Harzes nicht ganz einfach und noch heute teilweise heftig umstritten. 
Nachfolgend möchte ich nur einige wenige Punkte aufzählen, die für die Tatsache 
verantwortlich sind, daß die Lehrpfade im Harz eben nicht das sind, was ich von ihnen 
erwartet habe: 
- 
Der Harz war bis zum Jahre 1989 durch die innerdeutsche Grenze zweigeteilt. Ein 
zusammenhängendes Bild des Harzes bis dato zu entwerfen, war überaus schwierig. 
- 
Unter welchen Aspekten wurden die Lehrpfade entworfen? So sind die geologischen 
Wanderungen von K. M
OHR
 keine Wanderungen im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine 
Markierung der im Harz besonders wertvoller geologischer Zeugnisse, die nur unter 
beträchtlichem zeitlichen Aufwand abgefahren und abgearbeitet werden können.  
- 
Das immer größer werdende Problem des Vandalismus: die Schautafeln vieler Lehrpfade 
werden oft mutwillig zerstört oder beschädigt. Die Erhaltungskosten für solche Lehrpfade sind 
z.T. erheblich, und oft fehlt das Geld für die Instandsetzung. So existieren manche der Pfade 
nur noch rudimentär oder überhaupt nicht mehr. 
- 
Es existiert kein einheitliches Profil. Drei Bundesländer (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, 
Thüringen) teilen sich den Harz; davon hat Sachsen-Anhalt den weitaus größten Teil des 
Harzes inne, Thüringen nimmt nur ein kleines Stück im Süden für sich in Anspruch.  
Über den niedersächsischen Teil des Harzes wiederum existieren die meisten geologischen 
und populärwissenschaftlichen Schriften, sowie zahlreiche Wander- und Exkursionsführer.  
- 
Die Bergbaugeschichte nimmt im Harz einen sehr großen Stellenwert ein. Viele Lehrpfade 
beschäftigen sich fast ausschließlich mit den montanhistorischen Sehenswürdigkeiten. 
- 
Wo befinden sich diese Pfade überhaupt? Es ist derzeit nicht möglich, sich eine Übersicht 
über die bestehenden Pfade mittels eines Kurzführers oder einer Karte zu machen. Es 
bedurfte oft intensiver Recherche, bis einige dieser Pfade ausfindig gemacht worden waren. 
Da fragt man sich schon, mit welchem Ziel diese Pfade erstellt wurden und wem sie eigentlich 
nutzen sollen? 
Ziel der vorliegenden Diplomarbeit sollte zum einen eine möglichst anschauliche Darstellung 
der Harz-Geologie sein, zum anderen eine Übersicht über die vorhandenen geologischen 
Lehrpfade geben und überprüfen, inwieweit die Geologie in all ihren Facetten über diese 
abgedeckt und vermittelt wird. 
Die Idee, einen eigenen Geologischen Lehrpfad zu entwickeln, in dem die Geologie des 
Harzes vollständig enthalten sein sollte, verwarf ich bereits kurze Zeit später wieder, da das 
Überangebot an geologischer-bergbauhistorischer Information im Harz nicht innerhalb einer 
einzigen Exkursionsroute abgedeckt werden kann.  
Wollte ich jeden Aspekt  sei es historische Geologie, Bergbau, Wasserwirtschaft, 
Verkarstung  auch nur ansatzweise einbringen, so hätte ich nicht weniger als 50 Stationen, 
die anzufahren wären. Außerdem müßte ein erheblicher Fahraufwand in Kauf genommen 
werden, da die einzelnen Aufschlußpunkte über die riesige Fläche des Harzes verstreut 
liegen. 
2
Dennoch wollte ich von meinem Vorhaben nicht ablassen, einen roten Faden in diese 
undurchsichtige Informationsflut zu ziehen.  
Unter der Schirmherrschaft der UNESCO sollen in Europa in den nächsten Jahren sog. 
Geoparks  (s. Kap. 2.0) eingerichtet werden. Für Deutschland sind 2 solcher Einrichtungen 
vorgesehen. 
Da der Harz aufgrund seiner geologischen Vielfalt einen ,,heißen" Anwärter in der Auswahl für 
einen zukünftigen 
Geopark
 in Deutschland darstellt, bietet sich mir die Möglichkeit, mir 
Gedanken zu machen, wie so ein Geopark in Zukunft aussehen und gestaltet werden könnte. 
Deshalb möchte ich zu Beginn der Diplomarbeit einige Vorschläge zur Gestaltung eines 
Geoparks Harz machen, ohne jedoch weiter in Details zu gehen, denn dies würde den 
Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen. Es folgt eine kurze Beschreibung der 
Harzgeologie, die den interessierten Laien wie auch den Fachmann ansprechen soll. 
Nachdem ich alle bekannten und weniger bekannten in der Literatur beschriebenen 
Aufschlußpunkte aufgesucht hatte, soweit das überhaupt möglich war, kam ich weiterhin zu 
dem Entschluß, die interessantesten Aufschlüsse in chronologischer Reihenfolge zu sortieren 
und in die geologische Historie einzubinden.  
Für die Auswahl der Aufschlüsse waren für mich 2 Dinge entscheidend: 
1. 
Die Aufschlußpunkte mußten leicht und schnell erreichbar sein 
2. 
Dem Besucher sollte bei der Betrachtung sofort ein ,,Aha"-Erlebnis vermittelt werden. 
Die Beschreibung der geologischen Ereignisse werden zunächst wissenschaftlich 
zusammengefaßt, darüber hinaus wird an manchen Stellen auch versucht, die Geschehnisse 
in einfachen Worten für den geologisch interessierten Laien wiederzugeben. Natürlich kann 
eine solche Arbeit, die sich mit einer Vielzahl geologischer Phänomene beschäftigen muß, 
keine Einführung in die allgemeine und historische Geologie sein. Das würde zu weit führen. 
Wichtige Fachbegriffe werden aber bereits im Text erklärt oder finden sich im Glossar am 
Ende der Arbeit. 
Im zweiten Teil erfolgt eine Auflistung und kritische Bewertung der wichtigsten geologischen 
Exkursionsführer durch den Harz sowie der vorhandenen Geologischen Lehrpfade. Letztere 
konnten leider nicht in den ersten Teil miteingebaut werden, da sie oft bergbauhistorisch oder 
landschaftsbezogen orientiert sind. 
Mit dem geologischen ,,Zeitreiseführer" durch den Harz und den weiterführenden Kapiteln 
wurde meines Erachtens jedoch ein solides Basiswissen über den Harz geschaffen. 
Da die Gestaltung der Lehrpfade oft zu wünschen übrig läßt, wurden von mir eigene 
Vorschläge entwickelt, inwieweit Geologie über solche Lehrpfade aktiv vermittelt werden kann, 
ohne daß immense Kosten dafür aufgewendet werden müssen oder die Natur Schaden 
nimmt. 
1.2 
Vermittlung geologischer Inhalte 
Allgemein stellen sich bei der Vermittlung geologischer Inhalte 3 Fragen: 
Wie ist Geologie vermittelbar? 
Ist die ,,reine" Geologie für den Laien interessant? 
Wie kann Geologie ,,vermarktet" werden? 
Die Geologie als Naturwissenschaft nimmt in unserem kulturellen Bildungsstandard immer 
noch einen ganz kleinen Stellenwert ein. Im Stundenplan unserer Kinder finden wir regelmäs-
sig und wie selbstverständlich Biologie, Physik und Chemie. Geologie ist, wenn überhaupt, 
Bestandteil des Faches Umweltkunde (auch Erdkunde, Weltkunde etc. genannt). Kein Fach 
hat größere Probleme mit seinem Namen und der Vermittlung seines Sinnes und seiner 
Inhalte. Allein während meiner 13-jährigen Schulzeit in den 70er und 80er Jahren hat dieses 
Fach dreimal seinen Namen geändert!  
Im ersten Semester meines Geologiestudiums fragte ein Dozent uns, in welche 
erdgeschichtliche Epoche wir die Schwäbische Alb einordnen würden? 30 angehende 
3
Geologiestudenten saßen im Raum und nur ganz wenige wußten etwas mit dem Begriff ,,Jura" 
anzufangen. Im geologischen Sinne natürlich! Das stimmt bedenklich. 
Nicht erst seit dem Bekanntwerden der teilweise niederschmetternden Ergebnisse der PISA-
Studie in Deutschland, in der der Wissenstand unserer Schüler unter die Lupe genommen 
wurde, wissen wir, wie mangelhaft unsere Schulen und Ausbildungsstätten im Vergleich zu 
den Nachbarländern seit Jahren abschneiden.  
Man werfe einmal einen Blick über den großen Ozean hinüber in die USA.  
Deren Schulsystem läßt sicher auch viel zu wünschen übrig, aber Wissensvermittlung hört in 
den USA nicht nach Schulschluß auf. ,,Learning by doing" ist das Motto und wird dort auch auf 
Schritt und Tritt praktiziert. 
Geologie wird als gleichberechtiger und wichtiger Teil der Umwelt angesehen.  
Geologie findet in der Öffentlichkeit statt, nicht im Verborgenen.  
Natürlich - werden Sie jetzt denken  ist es in Amerika leichter, Geologie zu zeigen und dafür 
Interesse zu wecken. Wo sonst gibt es eine derart monumentale Vielfalt der Gesteinswelt, und 
wo sonst ist sie auch noch relativ leicht zugänglich? 
Man darf dabei die Relation nicht vergessen. Deutschland hat mit einer Fläche von 357 000 
km
2
 gerade mal die Größe eines US-Bundesstaates (US-Bundesstaat Montana: 381 000 km
2
), 
im Vergleich dazu aber wesentlich mehr geologische Vielfalt  zu bieten.  
Der Yellowstone-National-Park in Wyoming entspricht im kleinen unserer Eifel. 
Utah hat den Zion- und den Arches N.-P. - Deutschland das Elbsandsteingebirge und 
Helgoland. 
Das Dinosaur N.-M. in Colorado als Fossilienattraktion. Der Solnhofener Plattenkalk in der 
Fränkischen Alb und die Grube Messel bei Darmstadt - im übrigen Weltkulturerbe! - sind nicht 
weniger interessant! 
Die Appalachen im Osten der USA? - Variszisches Grundgebirge hat Deutschland mehr als 
genug: Schwarzwald, Harz, Rheinisches Schiefergebirge... 
Natürlich kann Deutschland nicht mit einem Grand Canyon aufwarten.  
Aber werfen Sie einen Blick ins Bodetal bei Thale im Nordharz. Wandern sie den alten 
Jägerpfad hinunter zur Teufelsbrücke und Sie werden ähnlich berührt sein wie im Grand 
Canyon. Garantiert! 
1.2.1  Wie ist Geologie vermittelbar? 
Wie bei allen Naturwissenschaften gehört ein solides Basiswissen zum Handwerkszeug eines 
jeden Geologen. Basiswissen wird vor allem in theoretischen Publikationen, also über 
Fachliteratur, in Sachbüchern und Lexika vermittelt. Anschaulich darstellen kann man 
Naturwissenschaft passiv über Abbildungen und Bilddokumentationen oder über Filmmaterial. 
Die aktive und spannendste Erfahrung bietet aber die Natur selbst. Die meisten Eltern gehen 
mit ihren Kindern in den Zoo oder in den botanischen Garten. Welches Kind lauscht nicht 
gerne den Vogelstimmen im Wald, entdeckt die Verschiedenartigkeit der einheimischen 
Gehölze? Wie entsteht ein Regenbogen, warum regnet es? 
Eltern hingegen, die ihrem Kind erklären (können), wie Gesteine entstehen, warum der Ätna 
immer wieder ausbricht oder Los Angeles auf das große Erdbeben wartet, warum aber Filme, 
in denen New York von Vulkanausbrüchen heimgesucht wird, ,,an den Haaren herbeigezogen" 
sind, gibt es nur wenige. 
Es ist schon verwunderlich, daß gerade auf diesem Gebiet so wenig Wissen besteht, wo wir 
doch alle tagtäglich damit zu tun haben. Ich selbst habe eine Tochter von 2 Jahren. Sie ist 
ganz versessen auf Steine. Fast jeder Stein wird aufgehoben und genau begutachtet.  
Aktive Erfahrung kann so leicht sein, besonders in der Geologie, denn Steine gibt es überall. 
4
1.2.2  Ist die ,,reine" Geologie für den Laien interessant? 
Abstraktes Wissen, das nicht auf den ersten Blick irgendwo anwendbar ist, ist niemals 
interessant. Was nützt mir eine Sprache, wenn ich sie nicht sprechen kann? Das macht es für 
den Lateinlehrer oft auch so schwierig, seine Schüler für diese ,,tote" Sprache zu begeistern. 
Vielen Menschen können keinen Bezug zwischen der klassischen Geologie und ihrer Umwelt 
herstellen. Geologen werden mißtrauisch beäugt. Das sind ,,Verrückte", die auf jeden Vulkan 
rennen, wenn er gerade am Brodeln ist, und die man an Straßenrändern beim Steineklopfen 
sieht. 
Geologen treten oft erst dann in der Öffentlichkeit auf, wenn irgendwo auf der Welt eine 
Naturkatastrophe passiert ist. 
 ,,Was macht man denn damit?" höre ich in 90% der Fälle, wenn ich nach meiner Ausbildung 
gefragt werde. 
Doch gerade über die Medien kann Interesse geweckt werden. Weshalb gibt es Erdbeben? 
Wo sind Sie möglich? Was hat es mit dem Ätna auf sich?  
Warum werden derartige Themen nicht je nach aktueller Lage in den Schulen diskutiert? 
Geschieht jedoch in der Politik oder in der Wirtschaft ein Ereignis von wesentlicher Tragweite, 
dann reagieren die Medien mit einer übersättigenden Informationsflut. Es herrscht dann 
geradezu Informationspflicht. 
Es gibt sehr viele Gebiete auf der Erde, in denen die Menschen sehr wohl an Geologie 
interessiert sind. Sie kommen an ihr nicht vorbei, weil das Wissen um die natürlichen 
Vorgänge für diese Menschen dort oft überlebenswichtig ist. 
Auf Hawaii z.B. interessiert sich jeder für Geologie, weil die Auswirkungen der geologischen 
Ereignisse allgegenwärtig sind: Vulkanausbrüche, Lavaströme, Erdbeben, Tsunamis.  
Die Geologie ist Teil ihres Lebens. Geologische Erläuterungen richten sich dort vor allem an 
Laien, geologische Literatur für Kinder ist selbstverständlich, an vielen Stellen in der Natur 
finden sich Informationstafeln. 
Mittlerweile gibt es erste Ansätze auch bei uns in Deutschland, diesem Informationsdefizit 
entgegenzuwirken. Die Einrichtung von Naturparks (Nationalparke) nach amerikanischen 
Vorbild, Ausstellungen zur Erdgeschichte (z.B. in Speyer: September 2001 - April 2002: 
,,Eiszeit"), Angebote der Volkshochschulen zu geologischen Exkursionen, Wanderführer zur 
regionalen Geologie, Sachbücher für Kinder, die sich mit den Naturgewalten der Erde 
beschäftigen, leisten einen wichtigen Beitrag. 
Und trotzdem will in Deutschland kein geologisches ,,Bewußtsein" aufkommen, nach wie vor 
bleibt die Geologie Randthema in der Gesellschaft. 
Im Rahmen meiner Diplomkartierung am Rande des Odenwaldes bezog ich auch so manche wertvollen Hinweise zu 
meiner Aufgabenstellung über das Informationszentrum des Naturparks Neckartal-Odenwald in Eberbach / Baden. Da 
diese Einrichtung mich in ihrem Aufbau und ihrer Funktion damals schon beeindruckte, möchte ich sie hier kurz 
anführen. 
Sie wird von der dort ansässigen Bevölkerung, insbesondere von Schulen, sehr geschätzt. 
Auszug aus der Diplomkartierung ,,Geologische Kartierung am Südostrand des Odenwaldes" (K
RIEGER 
2000), Kap. 7: 
Exkursionsvorschläge: 
Wer sich generell für die Naturkunde sowie die geologische Entstehungsgeschichte des Neckartals und 
Buntsandstein-Odenwaldes interessiert, dem sei ein Besuch im Informationszentrum des Naturparks Neckartal  
Odenwald in Eberbach empfohlen. In liebevoller und intensivster Kleinarbeit wurden hier ein dreidimensionales 
geologisches Modell des Naturparks Neckartal-Odenwald erstellt, das sich von Heidelberg über Eberbach  Mosbach 
 bis nach Adelsheim erstreckt.  
Die in der hauseigenen Werkstatt hergestellten Hinweisschilder, die in der freien Natur den geologisch und 
naturkundlich Interessierten über die regionalen Besonderheiten informieren, sind - auf mehrere Stockwerke verteilt - 
auch Bestandteil des Info-Zentrums und beeindrucken in Text und Darstellung nicht nur den Laien. 
In einer 25minütigen Multivisionsshow werden die geologische und historische Vergangenheit dem ,,Istzustand" des 
weitläufigen Naturparks gegenübergestellt. Dem Besucher wird in übersichtlicher Erzählweise und eindrucksvollen 
Bildern den Sinn und die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung vor Augen geführt. 
Nicht nur der naturkundlich Interessierte, sondern vor allem Kinder und Jugendliche sollen für ihre natürliche 
Umgebung wieder mehr sensibilisiert werden. Wissenschaftliche Untersuchungen werden so auf höchst anschauliche 
Weise dargestellt. Für kleine ,,Wissenschaftler" stehen Binokulare, ein Stereoskop und eine reichhaltige Bibliothek zur 
Verfügung. 
Das seit 3 Jahren eingerichtete Informationszentrum in der Altstadt von Eberbach wird ständig aktualisiert. 
Öffnungszeiten: 
Di  Fr 10 12 Uhr,14 17 Uhr, Mai-Okt.: So 12  17 Uhr  
Tel.: 0 6271 / 7 29 85 
5
NUR in ganzheitlichen Betrachtungen unserer Umwelt haben wir die Möglichkeit, Geologie 
gesellschaftsfähig zu machen. Keine Wissenschaft kann für sich alleine existieren, und es 
sollte uns in der heutigen Zeit möglich sein, unserer Umwelt begreiflich zu machen, wie sehr 
das Bewußtwerden um die natürlichen Vorgänge um uns herum unser Leben beeinflussen 
und ändern kann. 
Ich möchte zum Abschluß dieses Kapitels eine kleine Anekdote dazu erzählen: 
Als ich mit meinem Mann, einem Geologen, im September 1994 das erste Mal zusammen in USA Urlaub machte, 
besuchten wir natürlich auch den Grand Canyon. Von Geologie hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig 
Ahnung, ich sollte erst im Oktober mein Studium aufnehmen. 
Voller Begeisterung führte er mich zu der Schlucht, und neugierig blickte ich hinab. Ein seltsames Gefühl machte sich 
in mir breit. Ich hatte soviel vom Grand Canyon gehört, ich hatte etwas unwahrscheinlich Spektakuläres erwartet, und 
nun schaute ich in 1800 m Tiefe und sah nichts als steile Felswände und ein kleines Flüßchen von dreckiger, brauner 
Farbe sich tief unten dahinschlängeln. Ich war enttäuscht und konnte noch nicht mal sagen, weshalb. 
Mein Mann sah mir die Enttäuschung an und machte den Vorschlag, wenigstens am nächsten Tag in die Schlucht 
hinabzuwandern, um meinem sportlichen Ehrgeiz Genüge zu tun. 
Das hob meine Stimmung wieder etwas, aber trotzdem blieb ein ungutes Gefühl der Verständnislosigkeit und etwas 
verpaßt zu haben, bei mir zurück. 
1997 - ich befand mich mittlerweile im Hauptstudium - standen wir auf meinen Wunsch hin wieder an der gleichen 
Stelle.  
Meine Gefühle in diesem Augenblick, als ich zum zweiten Mal in die Schlucht starrte, waren ungeheuerlich. Ich war 
von tiefer Ehrfurcht ergriffen und brannte darauf, hinabzusteigen, um den Gesteinen am Grund des Canyon näher zu 
sein, sie berühren zu können und mir vorzustellen, daß ich beim Hinabsteigen eine Zeitreise von 1,7 Milliarden Jahre 
machen würde; so alt sind nämlich die ältesten Gesteine des Canyon, der Vishnu Schist. 
Der Canyon läßt mich seitdem nicht mehr los
1
.  
Wie gerne möchte man dann diese unbeschreiblichen Gefühle, die man empfindet, wenn 
einem ,,bewußt wird", wie groß die Kräfte der Erde sind, und wie unbedeutend der Mensch 
daneben ist, mit seiner Umwelt teilen. Und wie ernüchternd trifft einem dann die Erkenntnis, 
daß die Menschen um einem herum mit der gleichen Verständnislosigkeit und dem Unwissen 
am Rand des Canyon stehen, die einem selbst drei Jahre zuvor um dieses ungeheuerliche 
Erlebnis brachten. Wieviel reicher an Erfahrungswerten und Emotionen könnte das Leben 
eines jeden sein, wenn er ein wenig mehr Verständnis und Wissen um die natürlichen 
Vorgänge um sich herum hätte. 
Dazu ist kein Studium nötig, aber Chancen sollten genutzt werden, die Gesellschaft sensibler 
für derartige Dinge um sie herum zu machen. Das kann man z.B. mittels Diavorträgen, 
Exkursionsangeboten, oder auch in der Gestaltung von Lehrpfaden.  
1.2.3  Kann Geologie ,,vermarktet" werden? 
Das Beispiel USA zeigt, daß es möglich ist, ,,zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen": 
Die Öffentlichkeit zu informieren und gleichzeitig den Naturtourismus anzukurbeln. 
Es ist bei weitem nicht so, daß sich in Deutschland niemand für Natur interessiert. Aktiver 
Naturtourismus und Naturschutz schließen sich dabei nicht aus. Aufgrund unserer hohen 
Bevölkerungsdichte stehen mittlerweile die wenigen weitgehend noch intakten 
Naturlandschaften unter Naturschutz. Das ist in den USA von der Relation her gesehen nicht 
anders. Die Besucher fahren auf bequemen Straßen zu den Highlights und werden durch 
Parkplätze an hervorragenden Aussichtspunkten auf Abstand gehalten. Die vorgegebenen 
Wege dürfen nicht verlassen werden. Lediglich ein schmales anstrengendes Wegenetz (10%) 
gehört dem anspruchsvollen Naturliebhaber und dort herrschen eiserne Regeln und 
Vorschriften zum Schutz der Natur. 
Die Einfahrt in die National Parks ist kostenpflichtig, beim Besuch mehrerer Parks gibt es 
Ermäßigungen. Erste Anlaufstelle sind üblicherweise großzügige Besucherzentren, in denen 
auch hervorragendes Informationsmaterial in jeder Preislage erhältlich ist. 
In den Besucherzentren gibt es kostenlose Schauerlebnisse (Filme, Vorträge, 
Informationstafeln, wichtige Hinweise) sowie geschultes Personal. 
Die Parkranger erfüllen ihre Funktion als Ansprechpartner für die Besucher und treten weniger 
als Polizei in Erscheinung. 
Es wird dem Besucher psychologisch geschickt die Erkenntnis vermittelt, daß die Natur 
wertvoll und einmalig ist, und deshalb ihren Preis hat. 
1
Lit.-empf.: W.H. Calvin: Der Strom, der bergauf fließt. Eine Reise durch die Evolution (dtv)
6
Ähnliche Bemühungen finden mittlerweile auch hier in Deutschland statt. Aber die erhoffte 
Resonanz bleibt bisher aus.  
Und das vor allem aus einem Grund: die Bevölkerung erfährt nur wenig von diesen Aktivitäten 
und Einrichtungen, ihrem Sinn und Nutzen. Die Bereitschaft, außerhalb der schulischen 
Vergangenheit neue Dinge zu erfahren und zu lernen, ist in großen Teilen der Bevölkerung 
klein, so lange kein ,,Spaß"-Erlebnis mitverbunden ist. 
Der Naturfreund kann aus einer Fülle von Freizeitangeboten wählen und er wird diejenigen 
auswählen, bei denen er unter möglichst wenig Zeitaufwand die für ihn optimale Befriedigung 
herausholen kann.  
Bei der Vorbereitung zu dieser Diplomarbeit habe ich selbst erlebt, wie sehr die Begeisterung, 
Geologische Lehrpfade abzuwandern, in ein Gefühl der Lustlosigkeit bis hin zu Frustation 
umschlagen kann, wenn kostbare Zeit dafür aufgewendet werden muß, solche Wege 
mühselig ausfindig zu machen, und dann - abgesehen von dem oft katastrophalen Zustand 
derselben  feststellen zu müssen, daß sie dem interessierten Laien nur wenig Informatives 
bieten. 
1.2.4  Vermittlung geologischer Inhalte über Lehrpfade  
Geologie aktiv erleben kann man nur in der Natur. Geologiestudenten müssen in ihrem Stu-
dium eine bestimmte Anzahl geologischer Exkursionen aufweisen, um zur Prüfung zugelassen 
zu werden. Und nur in diesen Exkursionen und in ihrer Nachbereitung ist Geologie greifbar 
und wirklich interessant.  
Meines Erachtens sind gerade geologische Lehrpfade das ideale Mittel, um mit möglichst 
wenig Kostenaufwand viele Besucher und Naturliebhaber für die Gesteinswelt zu 
sensibilisieren (s. Kap. 7.0): Auf Wanderwegen, Radwegen, Höhlenbesuchen, Bergwerks-
besichtigungen, Steinbruchführungen. Das alles kann Teil der Lehrpfade sein... 
Die Gelegenheit ist günstig wie nie, den Harz als geologische Sehenswürdigkeit in den Köpfen 
der ,,breiten Masse" zu etablieren! 
7
2.0 
Das Projekt ,,Geopark Harz"  
2.1 
Planung und Grundlagen 
Geoparks werden als in sich geschlossene Gebiete definiert, die von einer besonderen 
geologischen Bedeutsamkeit zeugen. 
Der Harz ist ein solches Gebiet. Aufgrund seiner Morphologie läßt er sich zudem gut 
eingrenzen. Auf jeder Karte sticht er als Pultscholle deutlich hervor. 
Hat man die Grenzen festgelegt, stellt sich die Frage nach den Eingängen. Irgendwo sollen 
die Touristen in den ,,geologischen Harz" symbolhaft eingelassen werden. Diese Eingänge 
sollten als diese auch gut zu erkennen sein. Natürlich kann man von überall her in den Harz 
einfahren, daran würde sich ja nichts ändern, aber der Geopark an sich könnte über spezielle 
Eingänge in Form von ,,Visitor-Centern" (Besucherzentren) verfügen, die dem Touristen als 
Anlaufstelle für seine Fragen, Wünsche und Informationsbedürfnisse zur Verfügung stünden. 
Die Sehenswürdigkeiten sollten nicht allzu weit davon entfernt liegen. Die Möglichkeit zur 
Übernachtung und/oder Einkehrmöglichkeiten sind mit zu berücksichtigen. 
Bei der Auswahl der möglichen ,,Tore in den Harz" eignen sich 5 Städte aufgrund ihrer 
geographischen Lage besonders gut: Osterode, Goslar, Thale, Mansfeld und Ilfeld: 
1.  Alle drei Bundesländer, die Anteil am Harz haben, verfügen somit über mindestens 
einen Zugang zum Geopark 
2.  Die verschiedensten Aspekte der Harzgeologie werden über diese Städte und 
Gemeinden abgedeckt und sie bilden einen Gürtel um den Harz. Aus jeder 
Himmelsrichtung wird man in den Geopark eingelassen. 
3.  Die geologischen Highlights sind von dort aus leicht zu erreichen. 
4.  Goslar, Thale und Ilfeld sind touristisch erfahren. Osterode und Mansfeld könnten aus 
dieser neuen Situation als ,,Tor zum Harz" auch wirtschaftlich profitieren und ihren 
Bekanntheitsgrad steigern.  
Die Highlights um Osterode: 
1. 
Der Iberg bei Bad Grund 
Die Highlights um Goslar:  
2.  
Erzbergwerk Rammelsberg 
3. 
Romkerhaller Wasserfälle / Kästeklippen
Die Highlights um Thale: 
4.  
Bodetal (Rambergpluton), Geologischer 
       Lehrpfad 
     5. 
 Teufelsmauer 
Weiterfahrt durch Rübeland:
  6.  
Elbingeröder  Riffkomplex,  Baumanns-  und 
      Hermannshöhle 
Die Highlights um Mansfeld: 
7. 
Schaubergwerk Röhrigschacht bei Wettelrode
       mit 
Bergbauhistorischem 
Lehrpfad 
Die Highlights um Ilfeld:  
8.  
Naturdenkmal ,,Lange Wand" (mit Kupfer-
            schieferbergwerk) 
9.  
Rabensteiner Stollen (Kohle)  eines der 
   wenigen 
Kohleschaubergwerke 
Deutschlands! 
   (keine 
karbonische, 
sondern 
permische 
Koh-
le!) 
10.          
KZ-Lager Mittelbau-Dora  
(riesiges Stollensystem im Anhydrit zur 
Schaffung eines unterirdischen Zentrallagers
 für 
Kraftstoffe) 
Im Harzinneren: 
11. 
Der Brocken als höchster Berg       
des Harzes 
8
Nun sind aber alle Sehenswürdigkeiten recht zeitintensiv und auf keinem Fall in einem, 
geschweige denn in 2 Tagen zu schaffen. 
Sind diese Stationen jedoch Teil eines geologischen Rahmenprogramms, so weiß der Tourist, 
wo er sich befindet, was er sieht und bekommt natürlich zu dieser Sehenswürdikgeit auch 
weiterführendes Informationsmaterial. 
2.2 Beispiele 
2.2.1 Teufelsmauer: 
Der Besucher steht an der Teufelsmauer, hält eine geologische Übersicht, z.B. in Form eines 
Prospektes oder eines kleinen Exkursionsführers in Händen, wird darin informiert, daß er sich 
nun geologisch gesehen in der Kreide befindet, ferner, wie die Teufelsmauer entstanden ist. 
Er wird aufgefordert, sich doch auch die Gegensteine von Ballenstedt anzuschauen oder auf 
die Harznordrandstörung verwiesen, die er - fährt er die B 6 von Goslar bis Ballenstedt - an 
manchen Steinbrüchen und morphologischen Besonderheiten sehen kann (Wolfstein, 
Butterberg). 
2.2.2  Beispiel ,,Lange Wand von Ilfeld": 
Nachdem der Besucher erfahren hat, daß er sich nun im Perm befindet, und wie es zu den 
Ablagerungen kam, die an der Langen Wand zu beobachten sind, wird ihm anhand des 
Führers auch beschrieben, wie sehr dieses Zeitalter die Landschaft des Südharzes prägte 
(Verkarstung, Vulkanismus). Die Straße von Bad Sachsa nach Ellrich über Walkenried bietet 
wunderschöne Einblicke in das permische Zeitalter (Steinbrüche (Führungen!), Walkenrieder 
Rotliegendsande, Erdfälle etc.). Die Problematik des landschaftverzehrenden Gipsabbaus 
muß hier ebenfalls zur Sprache gebracht werden. Weiterführende Aufschlußpunkte bieten sich 
hier entweder als Hinweis auf den berühmten Karstwanderweg oder das Naturdenkmal 
Felsentor in Neustadt. Weitere Beispiele sind denkbar wie der Periodische See von Roßla, die 
Alabasterknollen in Questenberg oder der Rüdigsdorfer Schweiz. 
9
2.3 
,,Kleine Einführung in die Geologie des Harzes" für den Harzbesucher 
(Kap. 2.3 ist ein Zusammenfassung des anschließenden Kapitels 3.0 und für den interessierten Laien gedacht, der 
sich kurz und knapp über die Entstehungsgeschichte des Harzes informieren möchte. Die Verfasserin hat dieses 
Kapitel mit in ihre Arbeit aufgenommen, da die Möglichkeit besteht, einen kurzen geologischen Führer Harz zu 
entwickeln, der sich an interessierte Touristen wenden soll. Skizzen oder Photos zu Kap. 2.3 wären wünschenswert, 
in der vorliegenden Arbeit wird darauf weitgehend verzichtet, da Kap. 3.0 reich bebildert und mit erklärenden Skizzen 
versehen wurde. 
Unterstrichene Fachwörter werden in alphabetischer Reihenfolge im Glossar im Anhang erläutert (das Glossar ist mit 
dem Textteil in der PC-Version verknüpft und durch Anklicken sofort abrufbar). 
Kap. 3.0 beschäftigt sich ausführlicher mit der Harzgeologie. Dort sind dann auch die geologischen Aufschlüsse zum 
jeweiligen Event eingebunden. Kap. 2.3 und 3.0 sind jeweils als selbständige Einheiten zu betrachten. 
Wiederholungen sind, da die Kap. 2.3 die Kurzfassung von Kap. 3.0 ist, nicht zu vermeiden.) 
Der Harz ist das nördlichste deutsche Mittelgebirge. Seine Entstehung beginnt vor mehr als 
450 Mio. Jahren im Erdzeitalter des Ordoviziums. Damals waren weite Teile Europas vom 
Meer bedeckt. Auch das Gebiet des heutigen Harzes war Teil eines großen Ozeans, in 
dessen Becken je nach Ablagerungsverhältnissen Sandsteine, Grauwacken, Tonschiefer und 
Kalksteine abgelagert wurden. Tonschiefer werden als Tonschlämme in tiefen Stellen des 
Ozeans abgelagert. Dort herrschen aufgrund der mangelnden Luftzufuhr und der geringen 
Wasserbewegung sauerstoffarme Verhältnisse. Nur feinste Teilchen gelangen bis in diese 
Tiefen, da größere Gesteinsbruchstücke aufgrund ihrer Schwere bereits früher am Rand von 
Tiefbereichen zur Ablagerung kommen. Steigender Auflastdruck des überlagernden Materials 
läßt diese Schlämme in Jahrmillionen zu Stein werden. Eigentlich heißt diese Gestein dann 
korrekterweise Schieferton. Erst wenn dann noch der komplizierte Vorgang der Faltung und 
einer leichten 
Metamorphose
, d.h. eine erneute Umwandlung des festgewordenen Schlamms 
einsetzt, wird von Tonschiefer gesprochen. Tonschiefer sind oft recht fossilreich, denn in der 
sauerstoffarmen Umgebung (im euxinischen Milieu) bleiben hartschalige Überreste 
verstorbener Lebewesen, die dahin abgesunken und zur Ablagerung gekommen waren, gut 
erhalten, weil sie aufgrund der strömungsarmen und lebensfeindlichen Milieus nicht durch 
andere Lebewesen zerstört werden. 
Kalksteine dagegen können nur dort entstehen, wo das Meer Leben zuläßt, also in geringen 
Tiefen und in strömungs- und sauerstoffreichem Wasser. Es gibt verschiedene Möglichkeiten 
der Kalksteinentstehung, z.B. durch Lebewesen, die Kalkskelette tragen. Nach deren Tod 
sammeln sich die kalkigen Überreste am Meeresboden an und versteinern. Ganze 
Riffgemeinschaften (Korallen, Schwämme) können so zu Kalkgestein werden. Dafür gibt es im 
Harz viele Beispiele (z.B. der Iberg und Elbingeröder Komplex). 
Eine weitere, aber weitaus seltenere Möglichkeit ist die chemische Ausfällung. Die obersten 
Meerwasserschichten sind generell mehrfach übersättigt an Kalziumkarbonat (CaCO
3
). 
CaCO
3 
 liegt im Wasser normalerweise in gelöster Form vor. Bei steigender Konzentration der 
Salzgehalte infolge ariden Klimas kann es zu Ausfällungen kommen, d.h. Kalk wird 
ausgeschieden. Das heißt aber, es müssen rund 75 % der Wassermenge verdunsten, bevor 
Karbonat ausfällt
2
. 
Sandsteine entstehen aus Sanden, dem durch Flüsse und Bäche transportierten 
Verwitterungsschutt von Gebirgsmaterial. Sie werden hauptsächlich in Küstennähe abgelagert 
(Strände und Vorstrände). Die quarzreichen kleinen Körner verbacken zu hartem Gestein. 
Grauwacken
 sind ein besonderes Phänomen. Im Aussehen eher langweilig und unscheinbar 
grau, erzählen sie jedoch eine ganze Menge. Der Begriff ,,Grauwacke" ist bergmännisch und 
stammt sogar aus dem Harz (die ,,graue Wacke des Harzes"). Es gibt sie hier fast überall. 
Es handelt sich aber dabei um ,,unreine" Sandsteine, denn zusätzlich enthalten sie einen 
großen Anteil an gröberen Gesteinsbruchstücken. Diese sind meist eckig ausgebildet. 
Grauwacken entstehen aus dem Abtragungsschutt gebirgsbildender Gesteinsmassen und 
haben ein ausgedehntes Liefergebiet. Es sind mechanisch gebildete Sedimentgesteine von 
Landoberflächen, die nur wenig transportiert wurden.  
In Form von Trübeströmen (turbidity currents) sind sie dann vom Schelf in tiefe Meeresteile 
abgeglitten. Zunächst lagerten sich dabei die gröberen Bestandteile ab, in den folgenden 
2
Unter natürlichen Bedingungen kam bei den 
Evaporit
becken der geologischen Vergangenheit noch der Umstand hinzu, daß in 
den flachen Salinenbecken eine große Biomasse (Mikrobenmatten) vorhanden war. Deren Photosyntheseprodukte u.ä. konnten 
Komplexe (stabile Verbindungen) mit Ca-Ionen bilden und so die Keimbildung, bzw. Ausfällung von Karbonat verhindern. Nach 
SCHNEIDER 
(1995) gibt es bisher keinen Nachweis für eine rein anorganische Ausfällung von Karbonat in normalem 
Meerwasser. 
10
Zeitabschnitten die feinen und feinsten Sedimentpartikel. In den einzelnen Bänken ist deshalb 
eine Korngrößenabnahme von unten nach oben zu erkennen (,,B
OUMA
-Sequenz" oder ,,fining-
upward"), typ. Merkmal für 
Turbidit
e. Die Hauptbildungszeit solcher Grauwacken fällt in das 
Paläozoikum. 
Im Harz entstanden sie im Zuge der Gebirgsbildung, die ihren Anfang im Oberdevon vor 370 
Mio. Jahren nahm und ca. 60 Mio. Jahren andauerte. Im Dreieckschema wird die Einordnung 
und Klassifikation der Grauwacken veranschaulicht: 
Der Harz ist Teil des sog. Variszischen Gebirges, dessen Name sich von einem Volkstamm in 
Nordbayern ableitet. Der Ozean, das Gebiet, in dem unser heutiger Harz liegt, wurde im 
Verlauf des 
Oberdevon
s und 
Unterkarbon
s immer mehr eingeengt. Süd- und Nordküste 
zweier großer Kontinente näherten sich immer weiter an. Der Ozeanboden kam in Bewegung, 
Spalten bildeten sich, erste vulkanische Erscheinungen traten auf. Das heiße Magma gelang 
an die Oberfläche des Meeresbodens, kühlte im kalten Wasser ab und zurück blieben 
rundliche Gebilde, die als ,,
Pillowlaven
" (Kissenlava) bezeichnet werden. Aber auch Dämpfe 
und wässrige Lösungen stiegen auf und es kam zu den ersten Vererzungen (Rammelsberg). 
Erze sind metallhaltige Gesteine. Die Dämpfe und heißen Lösungen enthielten Metalle in 
gelöster Form, die sich in den Spalten und Klüften, durch die sie sich einen Weg nach oben 
bahnten, abschieden. 
Im 
Karbon
 (354  290 Mio. Jahren) fand die eigentliche Gebirgsbildung statt. Nachdem sich 
die Kontinentalränder immer weiter annäherten, eine Kontinentalplatte sich über die andere 
schob, wurde der Ozeanboden nun auch noch versenkt und gefaltet. Dabei war er sehr 
großen Drücken und hohen Temperaturen ausgesetzt (z.B. durch Reibung, Hitze aus dem 
Erdinneren). Die Sedimente wurden dadurch ,,metamorph" überprägt, d.h. es kam zu erneuten 
Veränderungen im bereits bestehenden Gestein. Neue Strukturen bildeten sich und aufgrund 
von Mineralneubildungen im Gestein veränderte sich auch sein Aussehen in Farbe und 
Körnigkeit. 
Je nachdem, wie stark so eine Metamorphose auf seine Umgebung einwirkt, wird auch das 
Gestein verschieden stark verändert. Manche metamorphisierten Gesteine ähneln ihrem 
Ursprungsgestein in keinster Weise mehr, andere lassen wenigstens ansatzweise noch 
Strukturen wie z.B. Schichtungen erkennen. 
Als die Kontinente aufeinanderprallten, hoben sich auch die gefalteten Serien an und das 
Gebirge türmte sich langsam auf. Wieder kam es zu Verfaltungen und bruch
tektonischen
Veränderungen. Gegen Ende der gebirgsbildenden Vorgänge drangen große Mengen Magma 
in die gefalteten Gesteinsserien ein. Sie bilden heute das Brocken- und Rambergmassiv sowie 
den Okergranit, wurden aber erst im Verlauf der Gebirgsabtragung (Erosion) freigelegt. Da ein 
Gebirge nicht von einem auf den anderen Tag entsteht, ist es im gleichen Maße, wie es zur 
Aufrichtung kam, der Verwitterung, also der Abtragung, unterworfen. Das Variszische Gebirge 
Abb. 1 (aus Füchtbauer 1988)
Grau-
wacke 
Quarz 
Feldspat 
Gesteinsbruchstücke 
11
war bereits im darauffolgenden Zeitalter, dem 
Perm
 (290-248 Mio. Jahre) wieder fast völlig 
eingeebnet. Das Klima im frühen Perm war wüstenhaft: trocken und heiß. Die 
Rotliegendsande von Walkenried belegen dies.  
Kontinentalverschiebung heißt der Mechanismus, durch den die Gipsfällung im Zechsteinmeer 
erst möglich war. Im Perm lag, was dann Europa wurde, am Äquator. Trockenes, heißes 
Klima brachte das Meerwasser zum Eindampfen, so wie im Toten Meer. In der heutigen 
kühlen Nordsee wäre dies ganz unmöglich!   
Nachdem die Gebirgsbildung abgeschlossen war, kam es im Untergrund zu Dehnungen in der 
Erdkruste. Klingt unlogisch, ist aber leicht zu erklären. Durch die Vereinigung von Kontinental-
platten zu einem großen Kontinent (in diesem Fall bildete sich bis zum Perm der 
Superkontinent Pangaea, d.h. alle damaligen Kontinente waren für kurze Zeit miteinander 
verbunden) entsteht unter der Erdkruste ein enormer Hitzestau, der nicht nach oben 
entweichen kann. Dieser Druck zerrt an Schwachstellen der großen Platte und versucht, einen 
Weg zu finden, sich zu entlasten. Dies führt zu Spannungen und Dehnungen in der Erdkruste, 
solange, bis diese auseinanderreißt und der Druck entweichen kann (vgl. den Versuch mit 
Styroporplatten in einem Topf mit kochenden Wasser Kap. 3.7). So fand flüssiges 
Gesteinsmaterial seinen Weg nach oben durch die sich ausdünnende Erdkruste und ergoß 
sich an der Oberfläche. Der permische Vulkanismus war kurz, aber heftig. Der Ravensberg 
von Bad Sachsa, der Kleine und der Große Knollen bei Bad Lauterberg entstanden in dieser 
Zeit. Das Ilfelder Steinkohlerevier hatte ebenfalls seinen Ursprung im vulkanischen 
Geschehen. Durch die starke Hitzeeinwirkung wurden die bestehenden Braunkohleflöze zu 
Glanzkohle umgewandelt. 
Die vulkanischen Phasen bildeten mitunter auch die Grundlage für die Bildung der 
Erzlagerstätten im Südosten des Harzes (Wettelrode, Sangerhausen).  
Dort wurde bis vor wenigen Jahren noch Kupferschiefer abgebaut. 
Beim Kupferschiefer handelt es sich um ehemaliges Faulschlammsediment, das sich vor ca. 
256 Mio. Jahren im Zechsteinmeer unter sauerstoffarmen Verhältnissen ablagerte. Im 
Tiefenwasser und im Faulschlamm herrschten aus Mangel an Sauerstoff ,,reduzierende" 
Bedingungen, Bakterien zersetzten die organischen Substanzen und produzierten 
Schwefelwasserstoffgas, das die Eigenschaft hatte, zahlreiche im Wasser gelöste 
Schwermetalle als Sulfide zu fällen. Besonders hohen Metallgehalt zeigt der Kupferschiefer in 
ehemaligen Küstenbereichen, wo auf dem Festland vulkanisches Gesteinsmaterial aus dem 
frühen Perm verwitterte und relativ metallreiche Flußwässer ins Meer gelangten. 
Wie bereits angedeutet, kam es im Perm trotz des wüstenhaften Klimas immer wieder zu 
Meeresvorstößen aus dem Norden, aus einem Gebiet nördlich von Grönland. Dieses Meer 
war jedoch nicht besonders tief, aber aufgrund der hohen Verdunstungsrate sehr salzhaltig. 
Es überflutete Norddeutschland, die heutige Nordsee und Ostgrönland. Seine südlichen 
Ausläufer reichten bis zum unteren Neckar, zum Thüringischen Schiefergebirge, Erzgebirge 
und den Sudeten.  
Gipse und andere Salze wurden ausgeschieden und sammelten sich als Schlamm am 
Meeresboden an. Mächtige Schichtfolgen bildeten sich, die heute noch die Landschaft des 
Südharzes prägen. 
Bewegung kam erst vor 180 Mio. Jahren, im 
Jura
, wieder in das Gebiet des heutigen Harzes. 
Bis dahin blieb der Harz Flachmeergebiet und die permische Landoberfläche war bereits 
wieder mit großen Mengen an Sedimentabfolgen überdeckt worden. 
Die erneute Hebungsphase dauerte bis in die Oberkreide vor 95 Mio. Jahren und erfolgte nicht 
überall zur gleichen Zeit. Nach neuesten Untersuchungen wurde zuerst der Harzer Nordrand 
im Osten angehoben, erst wenig später im Bereich um Goslar. Insgesamt kam es zu einem 
Versatz um fast 3000 m. Mit der Aufrichtung des Harzer Nordrandes kam es ebenfalls wieder 
zum Aufstieg heißer Lösungen. Ihnen verdanken wir die Entstehung der Ober- und 
Mittelharzer Gangzüge. Unter der Harz-Nordrand-Störung verstehen wir also eine komplizierte 
Bruchzone, an der die Deckschichten des Harzes aufgefaltet wurden und sich gleichzeitig eine 
starke Absenkung des bereits bestehenden Beckens im Harzvorland entwickelte 
(Subhercynes Becken). 
Da der Harz im Norden so steil herausgehoben wurde und mit wenigen Grad nach Südwesten 
einfällt, spricht man auch von einer Pultscholle. 
12
Das 
Känozoikum
 (Tertiär bis heute) prägte die Landschaftsformen des heutigen Harzes. 
Das feuchtwarme Klima führte zu einer sehr starken Verwitterung der Granite und zur 
Verkarstung des Südharz-Gipses mit all seinen spektakulären Erscheinungsformen. 
Karstlandschaften im Sulfatgestein sind sehr selten.  
Der Südharzkarst ist bewaldet und von Weiden und Äckern bedeckt. Das unterscheidet ihn 
von vielen Karstgebieten der Erde, die durch die Überweidung oft durch vegetationslose oder 
karge Flächen auffallen (Jugoslawien, Irland). 
Im 
Pleistozän
 während der Eiszeiten kam es zu einer intensiven Talbildung (Okertal, Odertal, 
etc.). Besonders der Ostharz war von Vergletscherungen betroffen. In den Kaltzeiten gingen 
die Täler teilweise im Schutt unter, in den Warmzeiten prägten Erdfälle und Dolinen das 
Landschaftsbild mit. 
13
3.0 
Die Geologie des Harzes als ,,Zeitreise" 
(Die Verfasserin ist keine ,,Einheimische" und mußte sich erst in mühevoller Detailarbeit mit den geographischen und 
geologischen Besonderheiten des Harzes vertraut machen. Sich einen strukturellen und geologischen Überblick über 
den Harz zu verschaffen, ist trotz der Vielfalt der vorhandenen Harzliteratur - und vielleicht auch gerade deshalb - 
recht schwierig. Der Verfasserin ist kein Werk bekannt, in dem der Harz in seiner geologischen Gesamtheit unter 
Berücksichtigung der zeitlichen Einordnung (von seiner Entstehung bis heute) abhandelt wird. Kap. 3.0 entstand, weil 
sich die Verfasserin ein Bild über die geologische Geschichte des Harzes unter Einbindung der regionalgeologischen 
Strukturen verschaffen wollte und mußte, um ihre eigentliche Aufgabe, die Suche nach Geologischen Lehrpfaden und 
ihrer Bewertung, optimal lösen zu können.) 
3.1 Überblick 
Die geologische Geschichte des Harzes, das am nördlichsten gelegenen Mittelgebirge 
Deutschlands, reicht fast nahtlos bis ins mittlere Ordovizium, d.h. ca. 470 Mio. Jahre weit 
zurück. Einzig die Eckergneisscholle ist noch ein wesentliches Stück älter. 
Unglücklicherweise wurde der Harz durch die innerdeutsche Grenze jahrelang in 2 Hälften 
geteilt, so daß eine einheitliche Forschung erschwert und teilweise unmöglich war. Die 
Grenzziehung erfolgte an einer Linie entlang Walkenried über Hohegeiß - Braunlage bis 
östlich von Bad Harzburg. Seit der Einheit im Jahre 1989 aber wird der Harz in seiner 
geologischen Gesamtheit erforscht. 
Der Harz gilt geologisch als direkte nordöstliche Fortsetzung des Rheinischen 
Schiefergebirges im Westen Deutschlands. 
Morphologisch
  stellt er eine nach SW gekippte, 
ca. 90 km lange und 30 km breite Pultscholle dar, die an ihrem Nordostrand steil aus 
mesozoischem
 Deckgebirge aufsteigt und auf das Harzvorland überschoben wurde, an der 
Südseite taucht sie flach unter permische Deckschichten ab. Unterschiede zum Rheinischen 
Schiefergebirge sind zum einen das freigelegte 
magmatische
 Tiefengestein (Brockengranit, 
Rambergpluton) sowie eiszeitliche Spuren von Vergletscherungen. 
Der innere Aufbau des Harzes wird durch erzgebirgisch 
streichende
 Bauelemente 
gekennzeichnet (SW-NE), während seine äußere Form 
hercynische Streichrichtung
 aufweist 
(WNW-ESE). 
Durch die typischen erzgebirgischen streichenden Elemente der Wippraer Zone, des Tanner 
Zuges und des Acker-Bruchberg-Zuges läßt sich der Harz in drei Großbereiche gliedern: dem 
Ober-, Mittel- und Unterharz. 
Der Oberharz umfaßt den Oberharzer Devonsattel, die Clausthaler Kulmfaltenzone, den 
Oberharzer Diabaszug, die Sösemulde  und den Acker-Bruchberg-Zug sowie Teile des 
Brocken-Massivs. Zum Mittelharz  gehören die Sieber-Mulde, Teile des Brocken-Massivs, 
die Blankenburger Zone mit Ramberg-Pluton, der Elbingröder Komplex und die Tanner Zone. 
er südöstlich sich anschließende Unterharz besteht aus der Harzgeröder Zone, der 
Südharz- und der Selke-,,Mulde" und der Wippraer Zone. Südharz- und Selke-,,Mulde" sind 
nach heutiger Sicht Relikte eine aus dem Bereich der Wippraer Zone stammenden 
Ostharzdecke (W
ALTER
 1995). 
Die 
jungtertiären
  Rumpfflächen des Harzes erreichen im Oberharz bis 1142 m ü.NN 
(Brocken), im Mittel und Unterharz zwischen 300 und 600 m ü. NN. Damit überragt der Harz 
das Rheinische Schiefergebirge um ca. 200 m. 
14
     Abb.2: Die geologisch-strukturellen Einheiten des Harzes 
15
3.1.1  Einflüsse des Klimas 
Die feuchtwarmen Bedingungen im Tertiär bedingten eine hohe Niederschlagsrate. Die 
Verwitterung der Gesteine ging schnell voran, das verwitterte Material wurde durch die 
wasserreichen Flüsse schnell abtransportiert. Diese erosiven Vorgänge führten zur Anlage 
breiter, ausladender Täler, sog. Flachmuldentälern. 
Für die heutige Oberflächenform des Harzes sind vor allem die letzten Vereisungszeiten sehr 
entscheidend gewesen. Die extremen Klimaschwankungen führten zu einer 
Härtlingslandschaft. 
Im Hochharz waren im Pleistozän weite Bereiche von Dauerfrostböden eingenommen. Das 
typische Auftauen der oberen Bodenschichten führte schon bei geringem Gefälle zu 
Solifluktion (,,Bodenfließen"). Der aufgetaute Boden rutschte auf dem noch gefrorenen 
Untergrund ab. Dabei wurden oft zentnerschwere Gesteinsbrocken mittransportiert und es 
entstanden weit verbreitete Schutt- und Blockhalden. Deren Material kam vor allem aber auch 
durch die Frostverwitterung zustande, denn sie sprengte die Gesteine durch das Gefrieren 
des in die Spalten eingedrungenen Wassers. 
Die bizarren Felsen und Klippen im Brockengebiet sind ebenfalls das Ergebnis tertiärer und 
pleistozäner Klimabedingungen. Der durch das feuchtwarme Klima im Tertiär angewitterte 
Granit bildete Spalten aus, in die nun der Frost eindrang und das Material unter der 
Oberfläche auseinandersprengte (physikalische Verwitterung). Die auseinandergesprengten 
Gesteinsblöcke wurden durch die weitere Verwitterung abgerundet. Es kam zur Ausbildung 
der vom Granit bekannten ,,Wollsackformen". 
Der Harz stellt in klimatischer Hinsicht auch heute noch eine Besonderheit dar. Darauf wird 
vor allem unter dem Kapitel ,,Talsperren" noch näher eingegangen. 
3.2  
Präkambrium 
Die Erde entstand vor ca. 4,6 Milliarden Jahren. Das Präkambrium stellt jenen Zeitabschnitt 
dar, der von der Entstehung der Erde bis zur Entwicklung erster hartschaliger Lebewesen an 
der Basis des Kambriums vor ca. 570 Mio. Jahren reicht
3
. 
Als eines der ältesten Gesteinskomplexe des Harzes gilt der Eckergneis, der südlich von Bad 
Harzburg zwischen dem Harzburger 
Gabbro
 im Westen und den Graniten des 
Brockengebietes im Osten gelegen an der Eckertalsperre aufgeschlossen ist.  
Interpretiert wird er als ein vom Brockenpluton kontaktmetamorph überprägter cadomischer 
Gneis (
Cadomische Orogenese
, d.h. Gebirgsbildung, zur Wende Präkambrium-Kambrium vor 
ca. 570 Mio. Jahren) 
sedimentären
 Ursprungs, der aus dem tieferen Untergrund mitgeschleppt 
wurde.  
Als Gneise werden Gesteine bezeichnet, die unter starker Auflast und Bewegungen, also 
durch Druck und Hitze umgewandelt wurden (Metamorphose). Da die Metamorphose hier ein 
großes Gebiet erfaßte und durch tiefe Versenkung und starke tektonische Kräfte in der Erde 
verursacht wurde, spricht man auch von Regionalmetamorphose. 
Zusätzlich zur Regionalmetamorphose ist der Eckergneis, der vermutlich vom Granitmagma 
aus der Tiefe mitgeschleppt wurde, durch Hitzeeinwirkung am Kontakt zu diesem stark 
umgewandelt worden (Kontaktmetamorphose). Untersuchungen am Gneis ergaben ein 
Hauptmetamorphosealter von 500-600 Mio. Jahren (
U-Pb-Datierung
 an Zirkonen), das der 
Kontaktmetamorphose konnte anhand von Messungen im 
Titanit
 auf 290 Mio. Jahre 
festgesetzt werden (W
ALTER
 1995).  
Der 6 km lange und ca. 2 km breite Eckergneiskomplex soll bei Temperaturen von 580 bis 
770°C und Drücken um die 6 kbar entstanden sein. Typisch für den Gneis ist seine lagige 
Textur
; feldspat- und quarzreiche Lagen wechseln mit glimmerreichen Lagen (Biotit-Cordierit-
Schieferhornfels). Charakteristisch sind seine cm-dm großen Falten. Der Eckergneis ist mittel- 
bis grobkörnig und grau (M
OHR 
1989).  
Wahrscheinlich bildete der Eckergneis das primäre Dach des Gabbros, er fällt als flache Platte 
unter dem Brockengranit nach Osten ein.  
Eine Übersicht über den aktuellen Stand der Eckergneisforschung ist bei F
RANZKE
 (1996) 
nachzulesen. 
3
s. auch Zeittafel im Anhang
16
Zusammenfassung: Die Entstehung des Eckergneises 
An der Wende Präkambrium  Kambrium kam es zur Gebirgsbildung. Sedimentäres Gestein wurde versenkt und 
durch den enormen Druck und der Temperaturänderung, die durch die Faltung erfolgten, zu Gneis umgewandelt. In 
den Millionen Jahren danach wurde dieses Gebirge wieder abgetragen, Meer überdeckte bis ins Karbon (355 290 
Mio. Jahre) Mitteleuropa, neue, mächtige Sedimente wurden abgelagert. Was jetzt noch vom damaligen Gebirge 
übrig war, lag tief unter der Erdoberfläche vergraben. Beim Aufstieg des Magmas im Oberkarbon, also zum Zeitpunkt 
der Entstehung des Brockenplutons, wurde die alte Gneisscholle mit nach oben gerissen und vor allem durch die 
erneute Hitzeeinwirkung nochmals metamorph überprägt. Das Entstehungsalter des Ursprungsgestein kann nicht 
mehr festgestellt werden, wohl aber das Hauptmetamorphosealter, also der Zeitpunkt, als das Sedimentgestein zum 
ersten Mal metamorphisiert wurde. Und das konnte anhand feinst verteilter Zirkone (ein bei der Metamorphose 
entstehendes Mineral) auf 500-600 Mio. Jahre datiert werden. 
Abb.3: Regional- und Kontaktmetamorphose (P
RESS 
& 
SIEVER 
1995) 
(a) Regionalmetamorphose 
(b) Kontaktmetamorphose 
Schichtung 
(Schieferton u.a.) 
Transversal-
schieferung 
(Tonschiefer) 
Kristalline 
Schieferung 
Bänderung 
(Gneis) 
Zunahme der Kristallgröße  
---------------------------------
Zunehmender Abstand der 
Schieferungsflächen  
---------------------------------
Abb. 4: Klassifikation geschieferter Gesteine (P
RESS 
& S
IEVER 
1995) 
17
3.3 Ordovizium 
Vom Ordovizium bis ins Karbon nahm ein weiter Ozean das Gebiet des heutigen 
Mitteleuropas ein. Durch Hebungs- und Senkungsbewegungen der Erdkruste entwickelten 
sich zahlreiche - durch Schwellenregionen - getrennte Becken, in die hinein über Jahrmillionen 
gewaltige Massen von Sedimenten geschüttet wurden. 
Vor 510 Mio. Jahren gehörten Teile des nördlichen Mitteleuropas zu Baltica, einem relativ 
kleinen Kontinent. Baltica driftete damals vom Südpol in Richtung Norden und erreichte im 
Mittelsilur, also ca. 90 Mio. Jahre später, den Äquator. Das Klima im Ordovizium war für das 
Gebiet um den heutigen Harz entweder gemäßigt oder subtropisch, das Meer nicht besonders 
tief. 
Abb.5: Lage der Festlandsmassen im mittleren  
Ordovizium (S
TANLEY 
1994) 
Abb.6:  
Bewegung von ,,Baltica" 
während des 
Ordoviziums nach 
Norden. Die Karte zeigt 
die Paläogeographie 
des mittleren 
Ordoviziums; der 
schwarze Pfeil deutet in 
die Richtung, in der 
Baltica, Süd-Irland und 
England während des 
oberen Ordoviziums 
drifteten.  
Die vergrößerte 
Darstellung des 
Ostseegebietes zeigt 
die ausgedehnte 
Verbreitung von 
marinem Kalkstein in 
diesem Gebiet während 
des mittleren 
Ordoviziums.(S
TANLEY 
1994) 
18
Die Zone von Wippra im äußersten Südosten des Harzes beherbergt  sieht man vom 
Eckergneis einmal ab - die ältesten Gesteine des Harzes. Dabei handelt es sich überwiegend 
um 
Grünschiefer
, 
Metagrauwacken
 und 
Metakieselschiefer
, also durchweg Gesteine, die einer 
relativ schwachen P-/T-Metamorphose (P= Druck, T= Temperatur) unterlagen und deren 
originäre (ursprüngliche) Strukturen somit noch erkennbar sind. Biostratigraphisch konnte dort 
Phytoplankton (gr. 
 Pflanze,  das Umhergetriebene) aus dem Llanvirn 
(Mittleres Ordovizium) nachgewiesen werden.  
Exkurs in die Plattentektonik: 
Wenn wir unsere Zeitreise im Ordovizium beginnen, müssen wir uns bewußt sein, daß die Kontinente und deren 
Lage, wie wir sie heute gewohnt sind, damals so noch nicht existierten. Der obere Teil der Erde (Erdkruste und der 
obere Teil des Oberen Mantels) setzt sich aus Platten zusammen, die auf dem zähflüssigen Teil darunter 
,,schwimmen". Dabei driften sie in die unterschiedlichsten Richtungen, stoßen zusammen, tauchen unter einer 
anderen Platte ab und verschwinden oder entstehen an anderer Stelle neu. Beim Zusammenprall zweier Platten 
kommt es zu Gebirgsbildungen. Bewegen sich Platten voneinander weg, so kommt es zu Dehnungen in der 
Erdkruste. Sie dünnt aus, und neues, flüssiges Gesteinsmaterial sucht sich seinen Weg an diesen Schwachstellen 
nach oben. Oft sind Ozeanböden solche ,,Spreizungszentren", da hier die Erdkruste besonders dünn ist. Amerika und 
Europa entfernen sich jährlich um ca. 1-2 cm, da der Atlantik sich noch immer ausdehnt. Am Ozeanischen Rücken 
entsteht ständig neuer Ozeanboden; dieser Vorgang vergrößert den Atlantischen Ozean.
Abb.7: Einordnung der Grünschieferfazies 
innerhalb der metamorphen Fazieseinheiten 
(P
RESS 
& 
SIEVER 
1995) 
Abb.8: Die Lithosphäre (die äußerste Schale der Erde) 
ist eine starre, feste Schicht, die aus der Kruste und 
den äußeren Bereichen des Mantels besteht. Sie 
schwimmt auf dem plastischen, teilweise 
geschmolzenen Bereich des Erdmantels, der 
Asthenosphäre genannt wird (P
RESS 
& 
SIEVER 
1995) 
Abb.9:  
Die Plattenbewegung von 
einer divergierenden hin 
zu einer konvergierenden 
Grenze. Dargestellt sind 
die damit verbundenen 
geologischen 
Erscheinungen. Die 
Lithospäre wächst im 
Bereich der 
Spreizungszone, wobei 
das Seafloor-Spreading 
mit Vulkanismus und 
Erdbeben einhergeht. An 
den konvergierenden 
Grenzen kommt es 
ebenfalls zu geologischen 
Prozessen, die mit dem 
Entstehen und Aufsteigen 
von Magma verknüpft 
sind: Plutonismus, 
Vulkanismus, 
Gebirgsbildung, 
Entstehung von Tiefsee- 
rinnen und Erdbeben. 
(P
RESS 
& 
SIEVER 
1995) 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2002
- ISBN (eBook)
- 9783832458683
- ISBN (Paperback)
- 9783838658681
- DOI
- 10.3239/9783832458683
- Dateigröße
- 14.7 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg – unbekannt
- Erscheinungsdatum
- 2002 (September)
- Note
- 2,0
- Schlagworte
- harz geopfade geopark geotouristik bergbau
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					