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Projektmanagement in Multimedia-Agenturen

Ein Leitfaden

©2002 Diplomarbeit 79 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Schon lange wird Projektmanagement für komplexe und umfangreiche Vorhaben erfolgreich angewendet. Egal, ob ein Unternehmen ein neues Produkt entwickelt, ein EDV-System einführt oder eine bestimmte Strategie umsetzt: Fast alle Vorhaben in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Forschung und Politik werden heute in Form von Projekten verwirklicht. Auch kleinere, interne Aufgabenstellungen realisieren die Unternehmen in Projektteams. Vor allem komplexe interdisziplinäre Probleme lassen sich mit Hilfe von Projektmanagement besser bewältigen. Dies erfordert Wissen über Verfahrensweisen und Instrumente des Projektmanagements, um Projekte effizienter und mit Erfolg bearbeiten zu können.
Ohne durchdachtes Planungs- und Projektmanagementkonzept für Multimedia-Projekte bleibt ein erwünschter Projekterfolg nicht selten aus. Das Erreichen von vorgegebenen Projektzielen in einem geplanten Zeitraum, mit einem bestimmten Ressourcenbedarf und vorgegebenen Projektvolumen machen den Erfolg oder Nichterfolge eines Projektvorhabens aus. Von der Idee bis zum fertigen multimedialen Produkt sind vielfältige organisatorische, gestalterische und technische Aspekte zu berücksichtigen. Immer mehr Verantwortung wird dabei dem Projektleiter übertragen. Hinzu kommen ständig neue Technologien, Methoden und Werkzeuge. Damit wird Projektmanagement mehr und mehr zu einer Managementaufgabe.
Die vorliegende Arbeit beschreibt, anhand des Aufbaus, einen durchführbaren Projektprozess in Verbindung mit entsprechenden Strukturen und Elementen wie sie bei der Durchführung multimedialer Projektvorhaben vorkommen können. Dabei werden notwendige Grundlagen, Werkzeuge und Projektschritte – von der Entwicklung über die Planung und Umsetzung bis zum Abschluss eines Projektes – erläutert. Dem Projektmanager sollen dabei aufgabengerechte Optimierungsvorschläge zur Entwicklung eigener Strukturen und Prozesse vermittelt werden, um den Herausforderungen multimedialer Projekte gerecht zu werden und Projekte mit Erfolg durchführen zu können.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
2.Grundlagen2
2.1Aufgabe - Problem - Handlung2
2.2Begriffsdefinitionen4
2.3Zieldreieck: Kosten, Leistung und Termin6
3.Projektentwicklung8
3.1Projektorganisation8
3.2Projektdefinition20
4.Projektplanung25
4.1Strukturplan25
4.2Ablauf- und Terminplan26
4.3Kapazitätsplan27
4.4Kostenplan und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5818
Miller, Frank: Projektmanagement in Multimedia-Agenturen - Ein Leitfaden
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Leipzig, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
III
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
Bibliografischer Nachweis und Autorreferat
Formblatt zur Ausgabe der Diplomarbeit
1.
Einleitung ... 1
2.
Grundlagen ... 2
2.1
Aufgabe ­ Problem ­ Handlung ... 2
2.2
Begriffsdefinitionen ... 4
2.3
Zieldreieck: Kosten, Leistung und Termin ... 6
3.
Projektentwicklung... 8
3.1
Projektorganisation ... 8
3.2
Projektdefinition ... 20
4.
Projektplanung ... 25
4.1
Strukturplan ... 25
4.2
Ablauf- und Terminplan ... 26
4.3
Kapazitätsplan ... 27
4.4
Kostenplan und Gesamtkostenbetrachtung ... 27
4.5
Qualitätsplanung ... 27
4.6
Risikoanalyse... 28
4.7
Projektoptimierung ... 28
5.
Projektumsetzung... 29
5.1
Agenturbriefing ... 29
5.2
Konzeption ... 30
5.3
Produktion ... 46
5.4
Testing ... 47
5.5
Dokumentation ... 49
6.
Projektsteuerung ... 52
6.1
Projektcontrolling... 53
6.2
Change Management... 57
6.3
Kommunikation ... 58
6.4
Berichtwesen im Projekt... 62
6.5
Projekt-Review ... 63

Inhaltsverzeichnis
IV
7.
Projektabschluss ... 64
7.1
Abschlussentscheidung ... 64
7.2
Ergebnisübergabe ... 65
7.3
Ressourcenauflösung... 67
7.4
Projektauswertung ... 67
7.5
Projektbetreuung ... 68
8.
Zusammenfassung und Ausblick ... 69
Quellenverzeichnis
Selbständigkeitserklärung
Thesen

Abbildungsverzeichnis V
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1: Handlung... 2
Abbildung 2: Magisches Dreieck... 6
Abbildung 3: Projektaufbauorganisation ... 9
Abbildung 4: Projektleiter Schnittstellenfunktion ... 11
Abbildung 5: Aufbauorganisation Teamaufteilung ... 14
Abbildung 6: Wasserfall-Modell... 16
Abbildung 7: Prototyping... 17
Abbildung 8: Spiralmodell... 18
Abbildung 9: Aufbau eines Strukturplanes ... 25
Abbildung 10: Ablaufplan ... 26
Abbildung 11: Aufwandsverteilung ... 31
Abbildung 12: Strukturbaum/Sitetree ... 36
Abbildung 13: Sub-Strukturbaum... 37
Abbildung 14: Page View Model ... 38
Abbildung 15: Function Abstract Description ... 40
Abbildung 16: Bemaßung Screen... 41
Abbildung 17: Inhaltlicher Aufbau... 43
Abbildung 18: Formaler Aufbau ... 43
Abbildung 19: Contentbereich... 44
Abbildung 20: Case Study... 51
Abbildung 21: Prinzip der Projektsteuerung ... 52
Abbildung 22: Theoretischer Projektablauf ... 54
Abbildung 23: Praktischer Projektablauf... 55
Abbildung 24: Kostenüberwachungsplan ... 56
Abbildung 25: Bestandteile der Qualitätssicherung ... 56
Abbildung 26: Change-Request Auswahlprozess)... 57
Abbildung 27: All-Kanal-System... 59
Abbildung 28: Nomenklatur für Projektdateien... 60
Abbildung 29: Projektabschlussprozess... 64

Tabellenverzeichnis
VI
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1: Checkliste Projektkriterien ... 5
Tabelle 2: Page Abstract Description... 39
Tabelle 3: Arten der Datengewinnung ... 53
Tabelle 4: Checkliste Abschlussentescheidungen ... 65
Tabelle 5: Checkliste Ergebnisübergabe ... 66
Tabelle 6: Checkliste Projektauswertung... 68

Einleitung
1
1. Einleitung
Schon lange wird Projektmanagement für komplexe und umfangreiche Vorhaben er-
folgreich angewendet. Egal, ob ein Unternehmen ein neues Produkt entwickelt, ein
EDV-System einführt oder eine bestimmte Strategie umsetzt: Fast alle Vorhaben in
Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Forschung und Politik werden heute in Form von
Projekten verwirklicht. Auch kleinere, interne Aufgabenstellungen realisieren die Un-
ternehmen in Projektteams. Vor allem komplexe interdisziplinäre Probleme lassen
sich mit Hilfe von Projektmanagement besser bewältigen. Dies erfordert Wissen über
Verfahrensweisen und Instrumente des Projektmanagements, um Projekte effizienter
und mit Erfolg bearbeiten zu können.
Ohne durchdachtes Planungs- und Projektmanagementkonzept für Multimedia-
Projekte bleibt ein erwünschter Projekterfolg nicht selten aus. Das Erreichen von vor-
gegebenen Projektzielen in einem geplanten Zeitraum, mit einem bestimmten Res-
sourcenbedarf und vorgegebenen Projektvolumen machen den Erfolg oder Nichterfol-
ge eines Projektvorhabens aus. Von der Idee bis zum fertigen multimedialen Produkt
sind vielfältige organisatorische, gestalterische und technische Aspekte zu berücksich-
tigen. Immer mehr Verantwortung wird dabei dem Projektleiter übertragen. Hinzu
kommen ständig neue Technologien, Methoden und Werkzeuge. Damit wird Projekt-
management mehr und mehr zu einer Managementaufgabe.
Die vorliegende Arbeit beschreibt, anhand des Aufbaus, einen durchführbaren Projekt-
prozess in Verbindung mit entsprechenden Strukturen und Elementen wie sie bei der
Durchführung multimedialer Projektvorhaben vorkommen können. Dabei werden not-
wendige Grundlagen, Werkzeuge und Projektschritte ­ von der Entwicklung über die
Planung und Umsetzung bis zum Abschluss eines Projektes ­ erläutert. Dem Projekt-
manager sollen dabei aufgabengerechte Optimierungsvorschläge zur Entwicklung ei-
gener Strukturen und Prozesse vermittelt werden, um den Herausforderungen multi-
medialer Projekte gerecht zu werden und Projekte mit Erfolg durchführen zu können.

Grundlagen
2
2. Grundlagen
Projekte haben ihren Ursprung in der Lösung eines vorhandenen Problems. Die Basis
jeder Projektplanung liegt beim Erkennen des Problems und den sich daraus resultie-
renden Anspruch eines Individuums oder einer Organisation an die Lösung des Prob-
lems. Um das Problem als solches zu erkennen, ist eine Abgrenzung von Aufgabe,
Problem und Handlung erforderlich.
2.1 Aufgabe ­ Problem ­ Handlung
Die Lösung von Aufgaben und Problemen erfordert Handlungen. Probleme und Aufga-
ben lassen sich durch drei Komponenten strukturieren. Diese drei Komponenten wer-
den definiert als [5, S. 8]:
Ist, dem Anfangszustand,
Soll, dem Zielzustand (Endzustand) und
Transformation, der Weg vom Anfangszustand zum Zielzustand (die Lösung als
geistige Handlung).
Ist bei der Transformation des Ist-Zustandes in den Soll-Zustand produktives Denken
notwendig, so wird diese Situation als Problem bezeichnet. Andernfalls handelt es sich
um eine Aufgabe. Die Umsetzung der Transformation, die Analyse aller Möglichkeiten,
die von einem gegebenen Anfangszustand in einen angestrebten Zielzustand führen
können, wird als Handlung bezeichnet (Abbildung 1). [5, S. 9]
Abbildung 1: Handlung
Anfangszustand
Zielzustand
Transformation

Grundlagen
3
Die Auswahl von verschiedenen Handlungsmöglichkeiten vollzieht sich in einem geisti-
gen Arbeitsprozess, der als Problemlöse- und Entscheidungsprozess bezeichnet wird.
Dieser Prozess definiert die zu erbringende Leistung eines dienstleistenden Unter-
nehmens. Die beiden Teilfunktionen des Problemlöse- und Entscheidungsprozesses
können
folgendermaßen beschrieben werden [5, S. 9]:
Problemlösung
Diagnose: Identifikation der vorliegenden Situation
Auflisten von Handlungsalternativen
Prognose: Bestimmung möglicher Konsequenzen
Entscheidung
Informationsauswahl/-sammlung
Abschätzen der Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer bestimmten Konsequenz
Festsetzen der Nutzererwartung für eine bestimmte Konsequenz
Wahl einer Transformation
Wird ein Individuum oder eine Organisation mit einem Problem konfrontiert, so ist die
Anwendung der Problemlöse- und Entscheidungsprozesse notwendig. Dazu sind die
Ermittlung und Analyse aller Möglichkeiten (Transformationen), die vom Ausgangszu-
stand in den Zielzustand führen, notwendig. Wurden alle möglichen Handlungsvarian-
ten analysiert, müssen deren Vor- und Nachteile erörtert und bewertet werden (Stra-
tegische Planung). Die Auswahl der optimalen Möglichkeit, die den Zielzustand unter
den gegebenen Bedingungen zugänglich macht führt zur entsprechenden Entschei-
dung und damit zur Lösung des Problems. Die Klärung folgender Fragen können dabei
hilfreich sein: [1, S. 34]
Situationsanalyse: Was ist los?
Zielsetzung: Was soll erreicht werden?
Konzept: Welche Lösungen sind möglich?
Bewertung: Welche davon sind sinnvoll?
Entscheidung: Wie die Lösung realisieren?
Ressourcen: Welche Hilfsmittel werden benötigt?

Grundlagen
4
Zur Lösungsermittlung werden Dienstleistungsunternehmen beauftragt, um vorhan-
dene Probleme des Auftraggebers zu analysieren, die passende Lösung anhand des
Problemlöse- und Entscheidungsprozess zu finden und dementsprechend die Leistung
zur Lösung des Problems anzubieten. Die vorhandenen Problemlöse- und Entschei-
dungsprozesse werden dabei mit Hilfe von Projektmanagement organisiert und koor-
diniert. Ergänzt wird diese Koordination und Organisation durch Kontroll- und Rege-
lungsaufgaben.
2.2 Begriffsdefinitionen
2.2.1 Multimedia
Nach gängiger Definition des Deutschen Multimedia Verbandes (dmmv) umfasst Mul-
timedia ,,[...] alle computergestützten, interaktiven Online-, Offline- und Kommunikati-
onsmedien bzw. -produkte, die mindestens drei Darstellungsformen wie zum Beispiel
Text, Bild, Bewegtbild und Ton beinhalten". [17]
Multimediaprodukte kategorisieren sich dabei meist auch unter der Bezeichnung
,,Neue Medien", die folgende Produktgruppen zusammenfasst:
Internet-/Intranet-Publishing
E-Commerce
Hybrid-Produktionen (Cross-Media)
POI- und POS-Systeme
Computer-Based-Training (E-Learning)
Spiel-Programmierung
Multimedia-Agenturen befassen sich überwiegend mit der Bearbeitung von Projekten
aus diesem Produktumfeld. Entsprechend fokussiert sich vorliegende Arbeit auf die-
sen Bereich und dessen Projektarten, die als Kundenauftragsprojekte mit techni-
schem und betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt verstanden werden können.

Grundlagen
5
2.2.2 Projekt
Ein Projekt ist sehr klar von den sogenannten Aufgaben zu trennen und zielt auf die
Behandlung und Lösung von Problemen. Nach Meinung des Autors definiert sich ein
Projekt als
... ein Anspruch verursachendes Problem, das
in einer bestimmten Zeit mit eindeutigem Anfang und Ende
mit klar definierten Mitteln (Ressourcen)
in Form von Teamarbeit zu lösen ist.
Bei der praktischen Auseinandersetzung mit Projekten ist zunächst zu klären, ob es
sich bei geplanten Vorhaben um Aufgaben oder um ein Projekt handelt. Denn Projekt-
management sollte nur dann eingesetzt werden, wenn sich der Einsatz und der damit
verbundene Aufwand lohnt. Um zu ermitteln, ob ein Vorhaben tatsächlich ein Projekt
sein kann, sollten folgende Projektkriterien (Tabelle 1) zur Abgrenzung eines Projektes
verwendet werden. [15, S. 1]
Tabelle 1: Checkliste Projektkriterien
ja
nein
Es existiert ein klares Ziel
Es sind klare Begrenzungen gegeben
in der Zeit (Anfang und Ende)
in bezug auf Kosten
hinsichtlich der agierenden Personen
Die Aufgabenstellung ist
neuartig
risikoreich
komplex
einmalig/erstmalig
Es bedarf einer besonderen Organisationsform
die für die Projektdauer existiert
Treffen alle Kriterien zu, so handelt es sich um ein Projekt. Da Projektmanagement
einen nicht zu vernachlässigenden Teil des Projektaufwandes verursacht, ist es nur
lohnend und sinnvoll, wenn diese Kriterien erfüllt sind.

Grundlagen
6
2.2.3 Projektmanagement
Das Know-how zur Koordination und zur Erreichung der erforderlichen Lösung eines
Problems innerhalb der zeitlichen (In Time), finanziellen (In Budget) und inhaltlichen
Vorgaben (In Quality) lässt sich zusammenfassend als Projektmanagement bezeich-
nen. [4, S.13] Dieses Know-how beinhaltet die ,,Gesamtheit von Führungsaufgaben, -
organisation, -techniken, und -mittel für die Abwicklung eines Projektes". [2] Dem-
nach umfasst Projektmanagement sowohl die Leitung der Entwicklung, der Planung,
der Durchführung und der Steuerung von Projekten als auch die Organisation der Per-
sonen, die in einem Projekt involviert sind ­ immer im Rahmen der vorhandenen Ziel-
vorgaben, die sich aus Kosten, Leistung und Termin ergeben.
2.3 Zieldreieck: Kosten, Leistung und Termin
Ist ein Projekt als solches definiert, gehen daraus klare Ziele hervor. Das Zieldreieck
(,,magisches Dreieck") veranschaulicht die drei zentralen Ziele Kosten (Budget), Leis-
tung (Qualität) und Termin (Zeit) von Projektmanagement (Abbildung 2).
Abbildung 2: Magisches Dreieck
Leistung
(Qualität)
Termin (Zeit)
Kosten
(Budget)
angemessen
maximal
minimal
minimal

Grundlagen
7
Der Erfolg von Projektmanagement lässt sich an den Eckpunkten des Zieldreiecks
messen. Dabei ist die Erreichung der Leistung (Qualität), die Einhaltung der Kosten
(Budget) und des Termins (Zeit) zu verfolgen.
Daraus ergeben sich Zielkonflikte: Wird eine maximale Qualität angestrebt, wird das
Projekt teurer und die Termine werden kaum mehr gehalten. Soll das Projekt in kür-
zester Zeit fertiggestellt werden, gehen die Kosten in die Höhe und die Qualität ent-
spricht nicht mehr den Erwartungen. Und sollen Kosten gespart werden, leidet darun-
ter die Qualität und die Projektdauer verlängert sich. Die drei konkurrierenden Ziel-
größen ,,Kosten, Leistung und Termin" sind durch das Projektmanagement zu integrie-
ren und zu steuern, damit die Ziele in angemessenen Größen erreicht werden.

Projektentwicklung ­ Projektorganisation
8
3. Projektentwicklung
Die Projektentwicklung setzt sich zusammen aus Projektorganisation und Projektdefi-
nition.
3.1 Projektorganisation
Um die Ziele des Projektmanagements steuern und koordinieren zu können, müssen
Projekte schon vor der eigentlichen Umsetzung des Projektvorhabens organisiert wer-
den. Durch eine sinnvolle Projektorganisation kann
die Komplexität eines Projektes strukturiert und damit vermindert werden,
der Projektumfang gegliedert und damit übersehbar, handhabbar, kontrollierbar
und messbar werden,
die Tätigkeit der unterschiedlichen Fachgebiete effizient abgestimmt werden,
die zeitliche Endlichkeit des Projektes erreicht werden.
Die Projektorganisation muss gestaltet werden. Diese Gestaltung fixiert ,,Regelungen,
die sowohl für die Projektumgebung wie auch für den Projektmanager und die Pro-
jektmitarbeiter verbindlich sind." [14, S. 26]
3.1.1 Projektaufbauorganisation
Die Projektaufbauorganisation eines Unternehmens beschreibt die Strukturen des
Projektes. Sie umfasst das Organigramm, die Projektstruktur und gegebenenfalls auch
Schnittstellen zu verbundenen Projekten (Abbildung 3).
Im Interesse eines konfliktfreien Projektablaufes wird die Projektaufbauorganisation
zu Beginn des Projektes definiert. Zumindest Projektleitung, Lenkungsausschuss, die
Anbindung an die Betriebsorganisation und gegebenenfalls die Lokalisierung sollten
hierbei definiert werden.

Projektentwicklung ­ Projektorganisation
9
Unternehmensleitung
Unternehmensleitung
Unternehmensleitung
Unternehmensleitung
Projektleiter
Projektleiter
Projektleiter
Projektleiter
Mitarbeiter
am Projekt
Lenkungsausschuss
Lenkungsausschuss
Lenkungsausschuss
Lenkungsausschuss
Team 1
Team 1
Team 1
Mitarbeiter
am Projekt
Mitarbeiter
am Projekt
Führungskräfte oder
Mitarbeiter aus von der
Projektarbeit betroffenen
Fachbereichen
Abbildung 3: Projektaufbauorganisation
3.1.1.1
Lenkungsausschuss und Lenkungskreis
Als Steuerungsstelle im Projekt wird der Lenkungsausschuss eingerichtet. Er existiert
neben der Projektgruppe mit ihrem Projektleiter und wird mit dem Auftraggeber ge-
bildet. Der Lenkungsausschuss trägt einen Teil der Projektverantwortung und hat fol-
gende Aufgaben: [5, S. 157 f]
Ausarbeitung des Projektauftrags mit Festlegung des Grobziels und den dazuge-
hörigen Randbedingungen,
Abgleich von Projektzielen mit übergeordneten strategischen Zielen,
Bereitstellung von Ressourcen aus den Fachbereichen, Ernennung des Projektlei-
ters, Festlegung der Projektorganisation, Abgrenzung der Entscheidungskompe-
tenzen des Projektleiters gegenüber der Linienhierarchie im Unternehmen,
Betreuung der Projektphasen und Zustimmung beim Übergang von der einen Pha-
se zur nächsten,
Eingriff und Entscheidungsfindung bei starken Abweichungen gegenüber der
eigentlichen Planung,

Projektentwicklung ­ Projektorganisation
10
Entscheidung bei Konflikten und Ausnahmesituationen personeller und sachlicher
Art und
Steuerung der Führungsverantwortung für die Mitglieder des Projektteams bis zur
Wiedereingliederung in die entsprechenden Unternehmensbereiche nach Projekt-
abschluss.
Zu Beginn der Projektarbeit werden fixe Termine für die Zusammenkünfte des Len-
kungsausschusses festgelegt. Diese Zusammenkünfte finden meist nach Abschluss
einer festgelegten Projektphase statt, in denen der Projektleiter entsprechende Sta-
tusberichte liefert, die mit dem Soll-Zustand abgeglichen werden.
3.1.1.2 Projektleiter
Der Projektleiter bestimmt wesentlich den Erfolg eines Projektes durch kompetente
Führung. Dabei hat Führung im Projekt nur eine Aufgabe: Das Projektziel erreichen.
Die Verantwortung dafür wird dem Projektleiter übertragen. Die Führungsaufgabe in
einem Projekt stellt somit besondere Anforderungen an den Projektleiter hinsichtlich
persönlicher Qualifikation und Führungskompetenz. Teamfähigkeit, Motivationsfähig-
keit, Entscheidungsfähigkeit, Verhandlungsgeschick etc sind Eigenschaften, die einen
Projektleiter für diese Führungsaufgabe befähigen. Es sind in erster Linie die soge-
nannten ,,Soft Skills" sind, die einen Projektleiter auszeichnen. Dies bedeutet in der
Konsequenz auch, dass der Projektleiter keinesfalls das fachlich kompetenteste Mit-
glied im Projektteam sein muss. [18]
Üblich ist die Leitung eines Projektes durch einen Projektmanager. Die Mitarbeiter in
einem Projekt sind dem leitenden Projektmanager fachlich, aber nicht disziplinarisch
untergestellt. Um vereinbarte Projektziele erreichen zu können, muss daher folgende
Mindestanforderung erfüllt sein: Der Projektleiter trägt die alleinige Verantwortung für
die Einsatzplanung der Ressourcen und verfügt über die erforderlichen Vollmachten.
[1, S. 21] Dabei plant und steuert der Projektleiter das ihm übertragene Projekt in be-
zug auf Termin, Kosten und Ergebnisse (,,Magisches Dreieck", Kapitel 2.3). Die Aufga-
ben des Projektleiters gegenüber anderen Teammitgliedern bestehen aus:
Führung im Projekt,
Projektorganisation, -planung und -steuerung,
Koordination, Unterstützung und fachliche Verantwortung für Aufgabenumsetzung,

Projektentwicklung ­ Projektorganisation
11
Kommunikation, Information und Integration neuer Unternehmensbereiche und
Projektmitglieder,
Motivation und Konflikt- beziehungsweise Krisenbewältigung,
Know-how Transfer im Projektteam,
Berichterstattung auf fachlicher Ebene durch regelmäßige Statusberichte an den
Lenkungsausschuss,
Beratung des Auftraggebers.
Der Projektleiter bildet letztendlich die Kommunikationsschnittstelle nach innen, zwi-
schen den verschiedenen Kompetenzbereichen im Projektteam, und nach außen, zwi-
schen dem Projektteam, dem Auftraggeber und gegebenenfalls dem Fremd- oder
Drittdienstleister; also zwischen allen an einem Projekt beteiligten Disziplinen (Abbil-
dung 4).
Abbildung 4: Projektleiter Schnittstellenfunktion
Darüber hinaus tritt der Projektleiter in seiner Funktion auch als Kontakter, Berater,
Verkäufer und Stratege im Projekt auf.
Auftraggeber/Kunde
Projektteam
Kreation
Produktion
Pr
Pr
Pr
Projektle
ojektle
ojektle
ojektleiiiiter
ter
ter
ter
Controller
Führer
Moderator
Kalkulator
Berater
Kontakter
Verkäufer
Stratege

Projektentwicklung ­ Projektorganisation
12
3.1.1.3 Projektteam
Das Projektteam setzt sich aus allen Personen, die am Projektgeschehen operativ
beteiligt sind (Projektmitarbeiter), zusammen. Zum Teil wird der Begriff des Projekt-
teams auch auf Projektleiter, Teilprojektleiter und Arbeitspaketverantwortliche einge-
schränkt. Zu Beginn eines Projektes muss in der Projektplanung (Kapitel 4) festgelegt
werden, aus welchen Personen sich das Projektteam zusammensetzen wird. [18]
Durch das Projektteam wird die Projektaufgabe analysiert, werden Lösungsalternati-
ven diskutiert und gemeinsame Beschlüsse für Lösungskonzepte und Vorgehenswei-
sen verabschiedet. Zu den Verpflichtungen aller Teammitglieder gehören folgende
Aufgaben und Verantwortlichkeiten: [5, S. 160 f]
Analyse der Projektziele und Projektthematik,
Aufwandschätzung der zugeteilten Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Pro-
jektleiter,
Aufgabendurchführung gemäß des vom Projektleiter und dem Team erstellten
Ablauf- und Terminplanes,
Teilnahme an Projektbesprechungen und Qualitätskontrollen,
Aufwandserfassung der durchgeführten Aktivitäten für ein Projekt,
Soll-Ist Vergleich der einzelnen Aufgaben.
Für einen Projektleiter ist es besonders wichtig, den Unterschied zwischen einer
Gruppe und einem Team zu erkennen. Eine Gruppe existiert dann, wenn sich mindes-
tens zwei Menschen zusammen finden. ,,Gruppen sind freie, eher losgelöste Gemein-
schaften, die sich thematisch oder punktuell treffen. Aus solchen Gruppen werden nur
dann Teams, wenn ein Prozess des Zusammenwachsens durchlaufen wird." [15, S. 5]
Dieser Prozess wird als Teambildungsprozess bezeichnet und soll im folgendem näher
erläutert werden:

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2002
ISBN (eBook)
9783832458188
ISBN (Paperback)
9783838658186
DOI
10.3239/9783832458188
Dateigröße
1.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig – unbekannt
Erscheinungsdatum
2002 (September)
Note
2,0
Schlagworte
projektentwicklung projektplanung projektumsetzung projektsteuerung projektabschluß
Produktsicherheit
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