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www.Schmerz-Beschwerden.de

Ein Internet-Informationsportal mit Online-Diagnostik

©2002 Diplomarbeit 132 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Zunehmend mehr Menschen nutzen das Internet, um Informationen zu Ursachen, Bedingungen oder Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen und Beschwerden zu erhalten. Zielstellung der vorliegenden Studie war es, wissenschaftlich fundierte Informationen in einer auch für Laien verständlichen Form im Internet zur Verfügung zu stellen und mittels eines Online-Fragebogens mit Echtzeit-Feedback eine Selbstbeurteilung der eigenen Schmerzen und Beschwerden zu ermöglichen. Die dabei erhobenen Daten sollten darüber hinaus Aussagen zur Auftretenshäufigkeit von Schmerzen und Beschwerden, zu Beeinträchtigungen und zu Zusammenhängen mit soziodemographischen und weiteren psychologischen Variablen in einer repräsentativen Stichprobe von Internet-Usern ermöglichen.
In die Datenanalyse wurden 1.750 Personen einbezogen. Die Studie zeigt, dass neben Schmerzen auch andere körperliche Beschwerden (insbesondere Juckreiz und Krämpfe) von vielen Menschen als sehr beeinträchtigend erlebt werden. Die Online-Erhebung von Schmerzen und Beschwerden bietet eine gute Möglichkeit zur Rekrutierung vergleichsweise großer Untersuchungsstichproben, deren Repräsentativität für die Allgemeinbevölkerung jedoch fraglich ist. Die Integration der Online-Erhebung in ein Informations-Portal, erscheint als eine gute Möglichkeit, Diagnostik und Intervention stärker zu verknüpfen.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
ZUSAMMENFASSUNG2
GLIEDERUNG3
1.EINLEITUNG / PROBLEMSTELLUNG6
1.1BEDEUTUNG DER THEMATIK SCHMERZEN UND KÖRPERLICHE BESCHWERDEN6
1.2AUFGABENSTELLUNG UND HERANGEHENSWEISE8
2.SCHMERZEN UND KÖRPERLICHE BESCHWERDEN9
2.1MERKMALE VON SCHMERZEN9
2.1.1Akuter Schmerz10
2.1.2Chronischer Schmerz10
2.1.3Prozesse der Chronifizierung10
2.1.4Schmerzqualitäten12
2.1.5Schmerzkomponenten13
2.1.6Schmerzbewertung15
2.2KÖRPERLICHE BESCHWERDEN16
2.3SOMATOFORME STÖRUNGEN17
2.3.1Ursachen17
2.3.2Probleme der Behandlung18
2.4DIAGNOSE-KRITERIEN UND -VERFAHREN FÜR SCHMERZEN UND KÖRPERLICHE BESCHWERDEN20
2.4.1Diagnose-Kriterien20
2.4.1.1Klassifikationssysteme für Schmerzen20
2.4.1.2Bio-psycho-soziale Schmerzdiagnostik24
2.4.1.3Biographische Anamnese25
2.4.2Diagnoseverfahren für Schmerzen und körperliche Beschwerden26
2.5ZUSAMMENHÄNGE VON SCHMERZEN UND KÖRPERLICHEN BESCHWERDEN MIT DEM ERLEBEN UND VERHALTEN28
2.5.1Schmerz und psychische bzw. psychosoziale Faktoren28
2.5.1.1Aufmerksamkeit versus Ablenkung28
2.5.1.2Angst, Depression, Hilflosigkeit und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5702
Winkler, Astrid: www.Schmerz-Beschwerden.de - Ein Internet-Informationsportal mit Online-
Diagnostik
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Leipzig, Universität, Diplomarbeit, 2002
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http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
2
Zusammenfassung
Zunehmend mehr Menschen nutzen das Internet, um Informationen zu Ursachen, Bedingun-
gen oder Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen und Beschwerden zu erhalten. Zielstel-
lung der vorliegenden Studie war es, wissenschaftlich fundierte Informationen in einer auch
für Laien verständlichen Form im Internet zur Verfügung zu stellen und mittels eines Online-
Fragebogens mit Echtzeit-Feedback eine Selbstbeurteilung der eigenen Schmerzen und Be-
schwerden zu ermöglichen. Die dabei erhobenen Daten sollten darüber hinaus Aussagen zur
Auftretenshäufigkeit von Schmerzen und Beschwerden, zu Beeinträchtigungen und zu Zu-
sammenhängen mit soziodemographischen und weiteren psychologischen Variablen in einer
repräsentativen Stichprobe von Internet-Usern ermöglichen.
In die Datenanalyse wurden 1.750 Personen einbezogen. Die Studie zeigt, dass neben
Schmerzen auch andere körperliche Beschwerden (insbesondere Juckreiz und Krämpfe) von
vielen Menschen als sehr beeinträchtigend erlebt werden. Die Online-Erhebung von Schmer-
zen und Beschwerden bietet eine gute Möglichkeit zur Rekrutierung vergleichsweise großer
Untersuchungsstichproben, deren Repräsentativität für die Allgemeinbevölkerung jedoch
fraglich ist. Die Integration der Online-Erhebung in ein Informations-Portal, erscheint als eine
gute Möglichkeit, Diagnostik und Intervention stärker zu verknüpfen.
(Schlagworte: Schmerzen, Beschwerden, Psychologie, Diagnostik, Beratung, Therapie, Inter-
net, WWW, online, Online-Fragebogen, Online-Erhebung, Internet-Erhebung)
Danksagung:
An dieser Stelle möchte ich meinem Betreuer Herrn Dr. Jörg Schumacher für seine Unterstüt-
zung und die intensive Zusammenarbeit bei der Erstellung dieser Arbeit danken.

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
3
Gliederung
ZUSAMMENFASSUNG... 2
GLIEDERUNG ... 3
1. EINLEITUNG / PROBLEMSTELLUNG... 6
1.1 B
EDEUTUNG DER
T
HEMATIK
S
CHMERZEN UND KÖRPERLICHE
B
ESCHWERDEN
... 6
1.2
A
UFGABENSTELLUNG UND
H
ERANGEHENSWEISE
... 8
2. SCHMERZEN UND KÖRPERLICHE BESCHWERDEN ... 9
2.1 M
ERKMALE VON
S
CHMERZEN
... 9
2.1.1 Akuter Schmerz... 10
2.1.2 Chronischer Schmerz... 10
2.1.3 Prozesse der Chronifizierung... 10
2.1.4 Schmerzqualitäten ... 12
2.1.5 Schmerzkomponenten ... 13
2.1.6 Schmerzbewertung ... 15
2.2 K
ÖRPERLICHE
B
ESCHWERDEN
... 16
2.3 S
OMATOFORME
S
TÖRUNGEN
... 17
2.3.1 Ursachen ... 17
2.3.2 Probleme der Behandlung ... 18
2.4 D
IAGNOSE
-K
RITERIEN UND
-V
ERFAHREN FÜR
S
CHMERZEN UND KÖRPERLICHE
B
ESCHWERDEN
... 20
2.4.1 Diagnose-Kriterien ... 20
2.4.1.1 Klassifikationssysteme für Schmerzen ... 20
2.4.1.2 Bio-psycho-soziale Schmerzdiagnostik ... 24
2.4.1.3 Biographische Anamnese... 25
2.4.2 Diagnoseverfahren für Schmerzen und körperliche Beschwerden... 26
2.5 Z
USAMMENHÄNGE VON
S
CHMERZEN UND KÖRPERLICHEN
B
ESCHWERDEN MIT DEM
E
RLEBEN UND
V
ERHALTEN
... 28
2.5.1 Schmerz und psychische bzw. psychosoziale Faktoren... 28
2.5.1.1 Aufmerksamkeit versus Ablenkung... 28
2.5.1.2 Angst, Depression, Hilflosigkeit und Ärger... 29
2.5.1.3 Sekundärer Krankheitsgewinn und Verstärker ... 29
2.5.1.4 Einfluss der Familie ... 29
2.5.1.5 Einfluss psychosozialer Faktoren allgemein ... 29
2.5.1.6 Krankheitsattribuierung und Bewältigungsmechanismen ... 30
2.5.1.7 Kompetenzeinschätzungen (Coping-Mechanismen) ... 30
2.5.1.8 Schmerzerfahrungen in Kindheit und Jugend... 30
2.5.1.9 Schmerz und Alter ... 30
2.5.2 Gibt es eine Schmerzpersönlichkeit?... 31
2.6 E
PIDEMIOLOGIE VON
S
CHMERZEN
... 31
3. DIAGNOSTIK, SELBSTHILFE, BERATUNG UND THERAPIE IM INTERNET... 34
3.1 F
ORMEN DER
H
ILFE UND
S
ELBSTHILFE IM
I
NTERNET
... 34

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
4
3.1.1 Newsgroups und Mailinglisten ... 34
3.1.2 Selbsthilfe, Beratung und Therapie per Email oder Chat ... 36
3.1.3 Psychologische Tests und Selbstdiagnosen... 37
3.1.4 Informationsportale ... 38
3.2 V
ERGLEICH VON TRADITIONELLER
D
IAGNOSTIK UND
B
ERATUNG MIT DER DES
I
NTERNETS
... 41
3.2.1 Besonderheiten der Kommunikation im Internet... 41
3.2.2 Besonderheiten der Befragung und Diagnostik über das Medium Internet... 41
3.2.2.1 WWW-Umfragen als alternative Datenerhebungstechnik... 41
3.2.2.2 Besonderheiten der Online-Diagnostik ... 42
3.2.3 Besonderheiten der Beratung und Therapie im Internet... 43
4. FRAGESTELLUNG UND HYPOTHESEN ... 46
5. UNTERSUCHUNGSMETHODEN UND UNTERSUCHUNGSABLAUF ... 48
5.1 I
TEM
-
UND
S
KALENAUSWAHL
... 48
5.1.1 Beschreibung von Schmerzen bzw. Beschwerden... 48
5.1.2 Psychologische Skalen ... 52
5.1.3 Anamnese bzw. demographische Daten ... 55
5.2 A
UFBAU DES
F
RAGEBOGENS UND MULTIMEDIALER
A
BLAUF
... 56
5.3 M
ETHODIK DER
I
NTERNETBEFRAGUNG
... 60
5.3.1 Plattform- und Serverauswahl... 60
5.3.2 Programmierung, Design und Interaktivität... 60
5.3.3 Testläufe... 61
5.3.4 Organisation der Werbung ... 61
5.3.5 Datensicherung ... 61
5.3.6 Aufbereitung der Daten und zu lösende Probleme... 62
5.3.7 Rückmeldungen und Interaktion während der Untersuchung... 63
5.4 G
ESTALTUNG DES
I
NFORMATIONSPORTALS
... 63
6. STICHPROBENBESCHREIBUNG ... 65
6.1 D
EMOGRAPHISCHE
M
ERKMALE
... 65
6.2 P
SYCHOLOGISCHE
M
ERKMALE
... 67
7. ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG ... 70
7.1 A
BHÄNGIGKEIT DER
S
CHMERZEN UND
B
ESCHWERDEN VON DEMOGRAPHISCHEN
V
ARIABLEN
... 70
7.1.1 Abhängigkeit der psychologischen Variablen von soziodemographischen Merkmalen ... 71
7.1.1.1 Abhängigkeit vom Alter... 71
7.1.1.2 Abhängigkeit vom Geschlecht ... 72
7.1.1.3 Abhängigkeit vom Familienstand... 73
7.1.1.4 Abhängigkeit von der Kinderzahl ... 74
7.1.1.5 Abhängigkeit von Berufstätigkeit und Arbeitsunfähigkeit ... 74
7.1.1.6 Abhängigkeit von Invalidität sowie dem Auftreten ähnlicher Beschwerden in der Familie... 76
7.1.2 Haupteffekte und Wechselwirkungen der demographischen Daten... 77
7.1.2.1 Anzahl der Beschwerden... 79
7.1.2.2 Einnahme von Medikamenten ... 80

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
5
7.1.2.3 Psychische Gesamtbelastung ... 81
7.1.2.4 Beeinträchtigung in den verschiedenen Lebensbereichen ... 83
7.1.2.5 Lebenszufriedenheit ... 83
7.1.2.6 Stress ... 85
7.2 H
ÄUFIGSTE
B
ESCHWERDEQUALITÄTEN UND
-
REGIONEN
... 86
7.2.1 Beschwerdequalitäten... 86
7.2.2 Beschwerderegionen ... 87
7.2.3 Zusammenhang von Qualität und Region der Beschwerden ... 89
7.2.4 Abhängigkeit der Variablen von der Qualität der Beschwerden ... 90
7.3
B
EEINTRÄCHTIGUNGSBEREICHE DURCH
S
CHMERZEN UND KÖRPERLICHE
B
ESCHWERDEN
... 92
7.4 Z
USAMMENHANG VON
S
CHMERZEN UND KÖRPERLICHEN
B
ESCHWERDEN MIT ANDEREN
PSYCHOLOGISCHEN
V
ARIABLEN
... 100
7.5 I
DENTIFIZIERUNG SOMATOFORMER
S
TÖRUNGEN IN DER
S
TICHPROBE
... 102
8. DISKUSSION... 105
8.1 D
ISKUSSION DER
E
RGEBNISSE AUF
G
RUNDLAGE DER VORHANDENEN
T
HEORIEN
... 105
8.2 A
USBLICK
... 111
LITERATUR... 113
ANHANG ... 116
A
NHANG
I: A
BBILDUNGEN DES
I
NFORMATIONSPORTALS
... 116
A
NHANG
II: A
USZÜGE AUS DEM INTERAKTIVEN
F
RAGEBOGEN
... 117
A
NHANG
III: B
EGRIFFSERLÄUTERUNGEN
... 119
A
NHANG
IV: B
EISPIELE FÜR
A
NBIETER PSYCHOLOGISCHER
O
NLINEBERATUNG UND
T
HERAPIE
... 121
A
NHANG
V: R
ÜCKMELDUNG DER
O
NLINE
-A
USWERTUNG DES
F
RAGEBOGENS
... 124
ABBILDUNGSVERZEICHNIS... 127
TABELLENVERZEICHNIS... 130

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
6
1. Einleitung / Problemstellung
1.1 Bedeutung der Thematik Schmerzen und körperliche Beschwerden
Schmerzen und körperliche Beschwerden sind nahezu jedem bekannte Phänomene unseres
Körpers. Sie werden in der Regel als unangenehm empfunden und treten relativ häufig auf.
Allein Schmerzen haben eine 6-Monats-Prävalenz von ca. 50% (vgl. Schumacher & Brähler,
1999). Hinzu kommen die Prävalenzen anderer körperlicher Beschwerden, für die jedoch erst
wenig genaue Zahlen vorliegen. Aufgrund der relativ großen Häufigkeit des Auftretens von
Schmerz- und Beschwerdephänomenen in der Bevölkerung und der mit ihnen einhergehenden
unangenehmen Empfindungen ist die Thematik Schmerzen und körperliche Beschwerden ein
wichtiges Forschungsgebiet der Medizin sowie der Medizinischen und Klinischen Psycholo-
gie.
Subjektive Beschwerden werden in der Regel als Warnsignale unseres Körpers interpretiert,
die auf einen entsprechenden objektiven körperlichen Befund hindeuten. Jedoch ist das Ver-
hältnis von objektivem Befund und subjektiven Beschwerden nicht immer eindeutig. So
kommt es bei ca. jedem dritten bis fünften Patienten vor, dass trotz subjektiver Beschwerden
des Patienten sich kein objektiver körperlicher Befund nachweisen lässt (vgl. Nickel & Egle,
1999; Brähler & Schumacher, 2002). Auf der anderen Seite kann es sein, dass trotz vorhande-
ner physischer Störung oder Erkrankung keine subjektiven Beschwerden vom Patienten
wahrgenommen werden (beispielsweise bei Bluthochdruck). Dies birgt eine Gefahr in sich, da
die betroffenen Personen keine Warnsignale von ihrem Körper erhalten und nicht entspre-
chend handeln können.
Nach Brähler und Schumacher (2002) lässt sich das Verhältnis von "subjektiven Beschwer-
den" und "objektivem körperlichem Befund" in folgender Klassifikation darstellen (vgl.
Abbildung 1):
(1) Personen mit körperlichem Befund und mit subjektiven Beschwerden
(2) Personen ohne körperlichen Befund und ohne subjektive Beschwerden
(3) Personen mit körperlichem Befund aber ohne subjektive Beschwerden
(4) Personen ohne körperlichen Befund aber mit subjektiven Beschwerden
Die ersten beiden Gruppen entsprechen dem ,,Regelfall" des Verhältnisses von subjektiven
Beschwerden und objektivem Befund bei einer Erkrankung / Schädigung des Körpers bzw.
bei Gesundheit der betreffenden Person. Im ersten Fall ist eine körperliche Ursache vorhan-

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
7
den und der Körper produziert als Warnsignal subjektive Beschwerden. Im zweiten Fall ist
der Körper gesund und produziert auch keine subjektiven Beschwerden. Bei beiden Typen
kann von einem ausgewogenen Verhältnis von subjektiven Beschwerden und objektivem Be-
fund gesprochen werden. Diese beiden Fälle (1 und 2) werden theoretisch als ,,angemessenes
Krankheitsverhalten" angesehen.
Der dritte und vierte Fall der Typologie wird im Sinne einer Nichtübereinstimmung von ob-
jektivem Befund und subjektiven Beschwerden als ,,unangemessenes" Krankheitsverhalten
bezeichnet. Bei Typ 3 ist ein körperlicher Befund vorhanden, ohne dass subjektive Warnsig-
nale des Körpers wahrgenommen werden. Im vierten Fall ist das Verhältnis genau umgekehrt.
Es treten subjektive Beschwerden auf, ohne dass eine körperliche Schädigung oder Erkran-
kung zu Grunde liegt. Eine Fehlinterpretation solcher Beschwerden kann unter Umständen zu
einer somatoformen Störung führen (vgl. Abschnitt 2.3). Weiterhin ist es möglich, dass Be-
schwerden im Zusammenhang mit einer objektiven Verursachung auftreten, jedoch nach dem
Abklingen der Erkrankung weiter bestehen. In diesem Fall spricht man von chronischen Be-
schwerden.
Abbildung 1: Typologie von Personen basierend auf dem Verhältnis von objektivem Befund und
subjektiven Beschwerden nach Brähler Schumacher (2002), (modifiziert durch die
Autorin).
Ursachen und Therapie somatoformer Störungen und chronischer Schmerzen sind auch heute
noch ein wichtiges Forschungsgebiet, das viele Fragen offen lässt. So sind die Chancen einer
Heilung bzw. Therapie chronischer Beschwerden (rund 3 Millionen Menschen leiden allein in
den alten Bundesländern unter chronischen Schmerzen; vgl. Egle et al. 1999) und somatofor-
mer Störungen (genaue Prävalenzzahlen sind noch unklar) immer noch viel zu gering. Die
Gründe hierfür liegen nicht zuletzt in der Komplexität dieser Störungen, die eine fachüber-
greifende Zusammenarbeit von Ärzten und Psychologen erfordert (vgl. Egle Hoffmann,
1993).
Objektiver körperlicher Befund
vorhanden
nicht vorhanden
Subjektive
körperliche
Beschwerden
nicht
vorhanden
vorhanden
(3) sich gesund fühlende
körperlich Erkrankte
(1) sich krank fühlende
körperlich Erkrankte
(2) sich gesund fühlende
körperlich Gesunde
(4) sich krank fühlende
körperlich Gesunde

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
8
1.2 Aufgabenstellung und Herangehensweise
Aufgrund der Häufigkeit und Bedeutung von Schmerzen und körperlichen Beschwerden für
die Klinische und Medizinische Psychologie ist das Ziel der vorliegenden Arbeit die einge-
hende Beschäftigung mit Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden sowie deren
Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten. Um die genauen Merkmale von Schmerzen
und körperlichen Beschwerden und deren Folgen zu ermitteln, wurde auf der Basis bisher
vorhandener Theorien und Studien eine Zusammenstellung von Items und Skalen erarbeitet
(siehe Abschnitt 5.1.2). Einen Schwerpunkt sollten dabei die somatoformen Störungen und
chronischen Beschwerden bilden.
Da zur Auswertung der mit dem zusammengestellten Fragebogen erhaltenen Daten eine
möglichst große Stichprobe wünschenswert war, wählte die Autorin das Medium Internet zur
Umsetzung der Untersuchung. Anhand eines ausführlichen Informationsportals zur Thematik
(im Internet unter www.schmerz-beschwerden.de / Abbildungen siehe Anhang I) sollten inte-
ressierte Schmerz- und Beschwerdepatienten erreicht und zur Weiterbildung und Selbsterfah-
rung motiviert werden. Der erarbeitete Fragebogen wurde in die Web-Site eingegliedert und
gab den Benutzern eine sofortige individuelle Rückmeldung bezüglich ihres Schmerzverhal-
tens sowie Hinweis auf die Fortbildungsmöglichkeiten der Web-Site (Umsetzung siehe Ab-
schnitt 5.1.2).
Die Wahl des Mediums Internet als Datenbasis für psychologische Untersuchungen, Informa-
tionen und Beratungen ist ein in letzter Zeit immer häufiger diskutierter Ansatz und stellt ei-
nen weiteren Analysepunkt der vorliegenden Arbeit dar.

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
9
2. Schmerzen und körperliche Beschwerden
2.1 Merkmale von Schmerzen
Was Schmerz ist, weiß wahrscheinlich jeder aus eigener Erfahrung. Trotzdem gibt es noch
keine wirklich zufriedenstellende Definition des Begriffes Schmerz. Durch die internatio-
nale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (International Association for the Study of
Pain, IASP) ist Schmerz folgendermaßen definiert:
Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer echten
oder potenziellen Gewebsschädigung einher geht oder als solches beschrieben wird.
Schmerz ist immer subjektiv (IASP).
Die Dauer eines Schmerzes ist neben dem Entstehungsort ein wichtiger Aspekt zur Beurtei-
lung von Schmerzen. Beispielsweise ist bei akuten Schmerzen (Unfall, Blinddarmentzündung
usw.) der Schmerz oft auf den Ort der Entstehung begrenzt. Der jeweilige Ort ist meist genau
bestimmbar. Das Ausmaß des Schmerzes hängt direkt vom Ausmaß der Schädigung des Kör-
pers an diesem Ort ab. Die Aufgabe dieser Schmerzen ist die Warnung bei eintretender oder
bereits eingetretener Gewebsschädigung und hat zur Folge, dass wir uns den Schmerzen ent-
sprechend vorsichtig verhalten (z.B. nicht in eine Wunde fassen o.ä.). Akute Schmerzen ha-
ben somit eindeutig eine Signal- oder Warnfunktion. Nach dem Abheilen der Schädigung
klingen auch die Schmerzen rasch wieder ab (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Abgesehen von diesen akuten Schmerzen gibt es verschiedene Schmerzen, die für längere
Zeit anhalten (z.B. Rückenschmerzen, Tumorschmerzen) oder in mehr oder weniger regelmä-
ßigen Abständen wiederkehren (z.B. Migränekopfschmerzen, Trigeminusneuralgie, Herz-
schmerzen bei Angina Pectoris). Diese Schmerzformen (Dauerschmerz und immer wieder-
kehrender Schmerz) fasst man unter dem Begriff Chronische Schmerzen zusammen. Aus
medizinischer Sicht besteht beim chronischen Schmerz häufig keine eindeutige Beziehung
zwischen dem Ausmaß der Organschädigung und der Schmerzintensität, vor allem wenn der
Schmerz für lange Zeit fortbesteht. Es kommt beim chronischen Schmerz im Verlauf der Zeit
zu einer deutlichen Lösung des Schmerzerlebnisses von der ursprünglich zugrundeliegenden
Störung oder Schädigung. Diese Verselbstständigung lässt den chronischen Schmerz als ein
eigenständiges Krankheitssyndrom erscheinen, das sich deutlich vom akuten Schmerz unter-
scheidet. Eine Aufgabe hat der chronische Schmerz meist nicht. So gesehen sind viele chroni-

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
10
sche Schmerzen aus medizinischer Sicht nutzlos für unseren Körper und sollten daher gelin-
dert werden (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
2.1.1 Akuter Schmerz
Akuter Schmerz hat eine sinnvolle und lebenserhaltende Funktion. Er dient dazu, Schädigun-
gen am Organismus zu melden. Durch die Wahrnehmung des Schmerzes werden entspre-
chende Schutzreaktionen ausgelöst, wie z.B. das Wegziehen der Hand von einer heißen Herd-
platte. Eine weitere Schädigung des Organismus wird dadurch verhindert. Akuter Schmerz
fördert die Wundheilung, indem beispielsweise eine verletzte Extremität aufgrund des
Schmerzes ruhig gestellt wird. Therapeutisch gesehen stellt die Linderung akuter Schmerzen
meist kein größeres Problem dar (Striebel, 1992).
2.1.2 Chronischer Schmerz
Im Gegensatz zum akuten Schmerz hat der chronische Schmerz die sinnvolle Melde-, Schutz-
und Heilfunktion verloren. Ein chronischer Schmerz wird zu einer eigenständigen Schmerz-
krankheit. Häufig findet man die Bezeichnung chronischer Schmerz für Schmerzen, die länger
als 6 Monate andauern. Chronische Schmerzen führen zu Leiden im physischen, psychischen
und sozialen Bereich. Schmerzbedingt kann es zu depressiver Verstimmung, Reizbarkeit,
Schwäche, eingeengten Interessen und verminderten sozialen Aktivitäten sowie Kontakten
kommen. Die Aufmerksamkeit eines Schmerzpatienten ist dann von der Umwelt weg zum
eigenen Körper hin gerichtet. Die Therapie chronischer Schmerzen gestaltet sich somit we-
sentlich schwieriger, da viele verschiedene Bereiche betroffen sind (Striebel, 1992).
2.1.3 Prozesse der Chronifizierung
Über die Prozesse der Chronifizierung gibt es in der Literatur eine ganze Reihe von Theorien
und Ansätzen. Beispielsweise kann die Verursachung chronischer Beschwerden wie folgt
gesehen werden:
Das dauerhafte Vermeiden sozialer Zusammenkünfte mit anderen Menschen begünstigt und
verstärkt eine depressive Stimmungslage, indem es neben der kurzfristigen Reduktion aversi-
ver Gefühle langfristig zu einem Verlust primärer Verstärkung kommt, d.h. zu einem Verlust
an Freude oder Ablenkung, die durch das Zusammensein mit anderen Menschen ausgelöst
werden kann. Das Meiden körperlicher Aktivitäten kann über die Minderbeanspruchung der

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
11
Muskulatur zu einer Muskelatrophie führen, wodurch die Muskulatur bei Belastung vor-
schnell mit Schmerzen reagiert. (Basler et al., 1999)
Nach Egle et al. (1999) gibt es verschiedene Faktoren, die zu einer Chronifizierung von
Schmerzen beitragen können. Diese lassen sich in folgende Kategorien einordnen:
Faktoren der Chronifizierung:
1. Beitrag des Arztes:
-
oft keine umfassende Anamnese
-
eventuell fehlendes Wissen über die Grenzen des eigenen Fachgebietes hinaus
-
reduktionistisches Reiz-Reaktions-Konzept von Schmerz, das psychische Aspekte als
Restkategorie betrachtet
-
ausgeprägtes Bedürfnis nach schnellem Handeln
-
kommunikative Defizite über die Fachgrenzen hinaus, die eine gezielte Vermittlung der
Patienten verhindern
2. Beitrag des Patienten:
-
ein auf dem Reiz-Reaktions-Konzept beruhendes Schmerzverständnis, das auf rasches
Handeln des Arztes drängt
-
verschiedene Formen von Krankheitsgewinn, die dem Patienten meist nicht bewusst sind
(Beschäftigung mit körperlichen Schmerzen hilft dem Patienten, sich nicht mit den da-
hinter stehenden psychischen Konflikten oder psychosozialen Belastungsfaktoren be-
schäftigen zu müssen; Entlastung von Aufgaben und Pflichten; Erfahren von Aufmerk-
samkeit und Zuwendung; Schmerz bzw. Erkrankung stabilisiert bedrohte Beziehungsge-
füge)
-
Neigung zu Katastrophierung oder zu external-fatalistischer Krankheitskontrollüberzeu-
gung (Doctor-Shopping und Neigung, Schmerzen als Schicksal zu verstehen)
-
Unkontrollierte Eigenmedikation
3. Rolle der Arzt-Patient-Beziehung:
-
problematisch ist das Drängen des Patienten darauf, dass schnell etwas geschieht und das
Bedürfnis des Arztes, möglichst schnell und umfassend zu handeln
-
zunehmende Frustration des Arztes über den Patienten, der mit nichts zufrieden zu stellen
ist und dem nichts hilft, kann zu verstärkter Überweisung zu anderen Fachkollegen beitra-
gen
-
Das Ausstellen von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen über längere Zeiträume kann den
Patienten nicht nur darin bestärken, dass er eine schwerwiegende Erkrankung hat, sondern
dazu beitragen, dass er wieder schwer in den normalen Arbeitsalltag zurückfindet.

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
12
-
Die Bedürfnisse von Patienten mit einem unsicher-ambivalenten Bindungsverhalten kann
auch der verständnisvollste und fürsorglichste Arzt nie vollständig erfüllen. Die Folge ist
oft Beziehungsabbruch zum Arzt und Aufsuchen eines neuen Arztes, womit der Kreislauf
von vorn beginnt.
-
Sicheres Bindungsverhalten von Seiten des Arztes kann Chronifizierung verhindern
-
Verschiedene problematische Bindungsverhalten von Patienten können die Gesprächsfüh-
rung des Arztes überfordern
-
Wissen um die Bindungstypologie und ihre Erkennung beim Patienten sowie beim Arzt
kann als präventiver Faktor angesehen werden
4. Gesellschaftliche Faktoren:
-
Arbeitsmarktsituation (nur eingeschränkt vorhandene Möglichkeiten der schrittweisen
beruflichen Wiedereingliederung kranker Menschen; Schwierigkeit, Arbeitsplätze mit re-
duzierter körperlicher Belastung zu finden)
-
Fehlende Umsetzung von Präventionsprogrammen im Arbeitsfeld
-
Folge: erhebliches Ausmaß an Frühberentungen gerade durch chronische Schmerzzustän-
de
-
Aber: dadurch keinesfalls Besserung der Beschwerden sondern meist eher weitere Chroni-
fizierung!
2.1.4 Schmerzqualitäten
Schmerzen lassen sich gemäß Abbildung 2 im Hinblick auf den Ort ihrer Entstehung in die
Qualitäten somatischer und visceraler Schmerz unterteilen (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Somatischer Schmerz. Somatische Schmerzen haben als Entstehungsort die Haut (Oberflä-
chenschmerz) bzw. Muskelgewebe, Knochen, Gelenke oder Bindegewebe (Tiefenschmerz).
Oberflächen- und Tiefenschmerz sind dementsprechend (Sub-)Qualitäten des somatischen
Schmerzes.
Beim Einstich einer Nadel in die Haut wird ein Oberflächenschmerz ausgelöst. Der erste
empfundene Schmerz ist von ,,hellem" Charakter, gut lokalisierbar und klingt nach Entfer-
nung des Reizes schnell ab. Diesem ersten Schmerz des Nadelstiches folgt oft mit einer La-
tenz von 0,5 bis 1,0 s ein zweiter Schmerz von ,,dumpfem" (brennendem) Charakter, der
schwerer zu lokalisieren ist und nur langsam abklingt.
Visceraler Schmerz. Der viscerale oder Eingeweideschmerz ist eine weitere wichtige
Schmerzqualität. Er kann beispielsweise bei rascher und starker Dehnung der Hohlorgane

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
13
(z.B. der Gallenblase oder des Nierenbeckens) auftreten. Weiterhin sind Spasmen oder starke
Kontraktionen schmerzhaft, besonders wenn sie mit fehlender Durchblutung (Ischämie) ein-
hergehen (Birbaumer Schmidt, 1991).
Abbildung 2: Qualitäten des Schmerzes nach ihrem Entstehungsort mit Schmerzbeispielen (aus:
Birbaumer Schmidt, 1991, S. 349).
2.1.5 Schmerzkomponenten
Die Komponenten des Schmerzes sind in Abbildung 3 dargestellt.
Sensorische Komponente. Beim Eintauchen der Hand in Wasser über 45 °C werden die
Schmerzsensoren der Hand erregt. Diese Schmerzsensoren schicken über die Nervenbahnen
Informationen über Lokalisation des Hitzereizes, über seinen Beginn, seine Intensität (die von
der Wassertemperatur abhängt) und über sein Ende, sobald die Hand aus dem Wasser gezo-
gen wird. Diese Informationen werden als Sinnesempfindungen genauso bewusst wahrge-
nommen wie andere Sinneseindrücke auch, beispielsweise wenn die Hand in lauwarmes Was-
ser oder kühles Wasser getaucht und damit eine Warm- oder Kaltempfindung ausgelöst wür-
Schmerz
somatisch
visceral
Oberflächen-
schmerz
Tiefen-
schmerz
Eingeweide-
schmerz
2. Schmerz
1. Schmerz
Haut
Bindegewebe, Muskeln,
Knochen, Gelenke
Eingeweide
Nadelstich,
Quetschen
Muskelkrampf, Kopf-
schmerz
Gallenkolik,
Ulcusschmerz, Blinddarm-
entzündung

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
14
de. Diesen Aspekt des Schmerzes nennt man die sensorische oder sensorisch-
diskriminative Komponente des Schmerzes (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Affektive Komponente. Beispielsweise löst ein kühles Bad an einem heißen Sommertag nicht
nur einen Kältereiz auf unserer Haut sondern gleichzeitig ein angenehmes Gefühl der Erfri-
schung aus. Im Winter würde das gleiche Bad als unangenehm kühl empfunden werden. Ein
Sinneseindruck kann dementsprechend, je nach Ausgangslage und Umständen, lust- oder un-
lustbetonte Gefühle hervorrufen. Dies gilt praktisch für alle Sinnesempfindungen, zum Bei-
spiel vom Auge, vom Ohr, vom Geruch oder vom Geschmack ­ mit Ausnahme des Schmer-
zes. Dieser löst fast immer nur unlustbetonte Affekte aus und stört das Wohlbefinden da-
durch, dass er weh tut und Leiden verursacht. Dieser Aspekt des Schmerzes wird als die emo-
tionale oder affektive Komponente bezeichnet (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Vegetative Komponente. Beim Eintauchen der Hand in heißes Wasser werden nicht nur
Schmerzen und Unlust ausgelöst, sondern gleichzeitig auch eine Erweiterung der Hautgefäße
und damit eine erhöhte Durchblutung, sichtbar an der Rötung der Haut. Auf der anderen Seite
verengt das Eintauchen der Hand in Eiswasser die Hautgefäße, und die Durchblutung nimmt
entsprechend ab. Zudem steigt sowohl beim Eintauchen in heißes als auch in Eiswasser in der
Regel der Blutdruck an, die Herzfrequenz nimmt zu, die Pupillen erweitern und die Atmung
verändert sich. Diese Reaktionen auf die schmerzhafte Reizung werden reflektorisch über das
autonome oder vegetative Nervensystem abgewickelt und werden daher als autonome oder
vegetative Komponente des Schmerzgeschehens bezeichnet. Besonders bei visceralen
Schmerzen kann die vegetative Komponente sehr ausgeprägt sein und sich z.B. bei einer
Gallenkolik als Übelkeit mit Erbrechen, Schweißausbruch und Blutdruckabfall äußern (vgl.
Birbaumer Schmidt, 1991).
Motorische Komponente. Beispielweise beim Berühren einer heißen Herdplatte wird ein Re-
flex ausgelöst, so dass die Hand sehr schnell von der Schädigungsquelle zurückgezogen wird.
Die Hand ist schon zurückgezuckt, bevor der Schmerz wirklich wahrgenommen wird oder
eine willkürliche Reaktion darauf erfolgt wäre. Diese motorische Komponente des Schmerzes
ist als Flucht- und Schutzreflex bekannt. Sie ist vor allem bei von außen einwirkenden noxi-
schen Reizen wichtig. Auch bei Tiefenschmerzen und visceralen Schmerzen können motori-
sche Reaktionen, z.B. in Form von Muskelverspannungen beobachtet werden. Andere Ver-
haltensäußerungen auf den Schmerz, beispielsweise Mimik, Wehklagen oder willkürliche
Bewegungen, die aus der Schmerzbewertung resultieren, sind als motorische oder besser
psychomotorische Komponente des Schmerzes anzusehen (vgl. Birbaumer Schmidt,
1991).

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
15
Meist treten alle vier Schmerzkomponenten gemeinsam auf. Die Weiterleitung der Kompo-
nenten erfolgt über unterschiedliche Bahnen des Nervensystems, so dass sie in voneinander
unabhängiger Intensität auftreten können (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Abbildung 3: Schematische Darstellung der durch noxische Signale aktivierten Komponenten des
Schmerzes (aus: Birbaumer Schmidt, 1991, S. 351).
2.1.6 Schmerzbewertung
Bei der Bewertung eines Schmerzes (ob er beispielsweise als mild, unangenehm, beunruhi-
gend, heftig oder unerträglich empfunden wird) haben die Komponenten des Schmerzes in je
nach Schmerzursache und Begleitumständen variierendem Ausmaß einen Anteil (Abbildung
3), (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Bei der Schmerzbewertung werden die aktuellen Schmerzen mit den Schmerzen der Vergan-
genheit und ihren damaligen Auswirkungen verglichen. Der aktuelle Schmerz wird an den im
Kurz- und Langzeitgedächtnis gespeicherten Schmerzerfahrungen gemessen und entspre-
chend dieser Erfahrungen bewertet. Die Schmerzbewertung wird als die erkennende oder
kognitive Komponente des Schmerzes bezeichnet. Das Ergebnis dieses kognitiven Bewer-
tungsprozesses führt zu entsprechenden Schmerzäußerungen (psychomotorische Komponen-
te, z.B. Mimik, Wehklagen, Verlangen nach schmerzstillenden Medikamenten). Die Bewer-
Sensorisch-
diskriminative
Komponente
Affektive
(emotionale)
Komponente
Vegetative
(autonome)
Komponente
Motorische
Komponente
Schmerz-
bewertung
(kognitive
Komponente)
Schmerzäußerung
(psychomotorische
Komponente)
Aufnahme,
Weiterleitung
und Verarbei-
tung noxischer
Signale

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
16
tung hat aber auch Einfluss auf die affektive und vegetative Komponente. Personen leiden
mehr an einem Schmerz, den sie im Hinblick auf ihr Wohlergehen als wichtig einschätzen,
als an einem, der ihnen (bei gleicher Intensität) unwichtig erscheint (vgl. Birbaumer
Schmidt, 1991).
Weiterhing ist die Schmerzbewertung ebenfalls abhängig von der aktuellen sozialen Situation,
vom familiären Herkommen, von der Erziehung und auch von der ethnischen Herkunft. Ein
Indianer am Marterpfahl verhält sich in Bezug auf seine Schmerzäußerungen völlig anders als
eine süditalienische Hausfrau mit einer Gallenkolik, auch dann, wenn beide an Schmerzen
gleicher Intensität leiden (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
Außerdem ist für die Schmerzbewertung oft entscheidend, unter welchen Umständen ein
Schmerzereignis auftritt. So ist gut bekannt, dass bei Kriegsverwundungen der Bedarf an
schmerzstillenden Mitteln weitaus geringer ist, als bei vergleichbaren Verletzungen im Zivil-
leben. Anscheinend vermindert die Aussicht auf baldige Heimreise und das Glücksgefühl, die
Schlacht überlebt zu haben, Schmerzwahrnehmung und Bewertung in einem erheblichen
Ausmaß (vgl. Birbaumer Schmidt, 1991).
2.2 Körperliche Beschwerden
Der Titel der Arbeit ,,Schmerzen und körperliche Beschwerden" könnte den Schluss zulassen,
dass Schmerzen und körperliche Beschwerden verschiedene Dinge sind. Vielmehr ist es je-
doch so, dass Schmerzen ebenfalls zu den körperlichen Beschwerden zählen und unter diesen
sogar die größte Gruppe einnehmen. Der wissenschaftlich korrekte Titel der Arbeit müsste
daher ,,Schmerzen und andere körperliche Beschwerden" heißen. Jedoch sollte der Titel der
Web-Site möglichst prägnant sein und sowohl die große Gruppe der Schmerzpatienten als
auch Patienten mit anderen Beschwerden in die Befragung integrieren. Aus diesem Grund
entstand der leicht widersprüchliche Titel der Web-Site und der vorliegenden Arbeit.
Andere körperliche Beschwerden sind beispielsweise der Juckreiz, Kribbeln, Krämpfe, Taub-
heit, nervöse Beschwerden, Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen) oder Herz-
Kreislauf-Beschwerden (Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schwindelgefühle). Aufgrund
des unzureichenden Forschungsstandes zu den Merkmalen dieser Beschwerden ging die Au-
torin von der Vermutung aus, dass prinzipiell allen körperlichen Beschwerden ähnliche Be-
schreibungsmerkmale wie der Gruppe der Schmerzbeschwerden zugrunde liegen. Entspre-
chend sind in der Ausarbeitung des Fragebogens die Kriterien von Schmerzen hinterlegt, je-

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
17
doch werden diese für alle theoretisch möglichen Beschwerden in der gleichen Art und Weise
erfragt.
2.3 Somatoforme Störungen
Bei ca. jedem dritten (vgl. Nickel Egle, 1999) bis fünften Patienten (vgl. Brähler Schu-
macher, 2002), der wegen körperlicher Beschwerden einen Arzt aufsucht, kann trotz vielfälti-
ger medizinischer Untersuchungen keine eindeutige körperliche Ursache für die geschilderten
Beschwerden gefunden werden. Wenn der Patient trotz der fehlenden medizinischen Befunde
weiterhin der Auffassung ist, dass er körperlich krank sei, weiterführende medizinische Un-
tersuchungen verlangt und sich durch seine Beschwerden in wichtigen Lebensbereichen stark
beeinträchtigt fühlt, sollte die Diagnose einer somatoformen Störung in Erwägung gezogen
werden (Brähler Schumacher, 2002).
Die vom Patienten geschilderten Beschwerden sind meist vielfältig und legen auf den ersten
Blick eine körperliche Verursachung nahe. Die Beschwerden können alle Teile des Körpers
betreffen. Viele Patienten leiden unter multiplen Schmerzen (z.B. Kopfschmerzen, Rücken-
schmerzen, Gesichtsschmerzen, Muskelschmerzen, Beschwerden im Magen-Darm-Bereich),
es kann aber auch zu Beschwerden des Herzens, der Atmungsorgane oder zu neurologischen
Symptomen wie Schwindelgefühl, Gangunsicherheit oder Muskelschwäche kommen. Men-
schen mit somatoformen Störungen leiden trotz der fehlenden Befunde genauso stark unter
ihren Beschwerden wie Menschen, die körperlich erkrankt sind. Es fällt ihnen jedoch oftmals
sehr schwer, eine psychische Verursachung ihrer Beschwerden (z.B. durch Stress,
Überlastung oder zwischenmenschliche Konflikte) zu akzeptieren oder auch nur in Betracht
zu ziehen.
2.3.1 Ursachen
Eine häufige Ursache somatoformer Störungen sind Stress und Überlastung. Durch eine lang
andauernden Überforderung kann es zu körperlichen Reaktionen und Beschwerden kommen,
die vom Arzt nicht eindeutig einer bestimmten medizinischen Erkrankung zugeordnet werden
können. Manchmal liegen auch körperliche Fehlhaltungen, psychische Belastungen oder eine
übermäßige Selbstbeobachtung des eigenen Körpers der somatoformen Störung zugrunde.
Oft kann es auch vorkommen, dass keine klare Verursachung der körperlichen Beschwerden
gefunden werden kann. Bei einmaligem Ausschluss einer körperlichen Erkrankung sollten
dann keine weiteren körperlichen Untersuchungen durchgeführt werden, da dies die Gedan-

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
18
ken der Patienten verstärkt, sie könnten eine (schwere) körperliche Erkrankung haben, was
dazu führen kann, dass die Symptome stärker werden.
In Abbildung 4 ist ein Modell für die Entstehung somatoformer Störungen dargestellt.
Abbildung 4: Bedingungsmodell somatoformer Störungen (Rief Hiller, 1998).
2.3.2 Probleme der Behandlung
Patienten mit somatoformen Beschwerden haben oft schon einen langen Weg durch das Ge-
sundheitswesen hinter sich, bevor sie sich in psychiatrische oder psychotherapeutische Be-
handlung begeben bzw. dorthin überwiesen werden (Brähler Schumacher, 2002). Häufige
Arztbesuche bei wechselnden Ärzten (Doctor Shopping) sowie zahlreiche und teilweise
überflüssige medizinische Untersuchungen und Behandlungen bergen dabei die Gefahr einer
iatrogenen Chronifizierung. Dies bedeutet, dass die Patienten das von vielen Ärzten bevor-
zugte organmedizinische Krankheitsmodell, welches die Ursache der Beschwerden in einer
zugrundeliegenden organischen Erkrankung nahe legt, für sich als Erklärung der Beschwer-
den annehmen und somit nur noch auf die Entdeckung der zugrundeliegenden Erkrankung
bei weiteren Arztkonsultationen hoffen. Subjektive bzw. psychische Ursachen gehen meist
nicht in die Erwägungen mit ein.
Auslöser oder ,,Trigger"
(z.B. spezielle Informationen,
physiologische Erregung,
Krankheit)
Körperliche
Veränderungen
(Körperreaktionen, Miß-
empfindungen, Symptome)
Wahrnehmung
Fehlinterpretation als
(bedrohliche)
Krankheitszeichen
Symptomverstärkung
( = erhöhte Aufmerksam-
keit auf eigenen Körper)
(physiologische Erregung)
Krankheitsverhalten
(aufrechterhaltende Funktion)
·
,,Checking" des Körpers
· übermäßige
Gesundheits-
sorgen
· häufige
Arztbesuche
(,,Doctor Shopping") und
viele medizinische Unter-
suchungen
· Medikamenteneinnahme
· Schonverhalten

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
19
Diese (Fehl-)Behandlungen sind mit enormen Kosten verbunden. Überflüssige Untersuchun-
gen und unnötig verschriebene Medikamente belasten die Krankenkassen; lange Krankschrei-
bungen und Arbeitsausfälle verursachen Unkosten beim Arbeitgeber. Es kann davon ausge-
gangen werden, dass für Patienten mit einer Somatisierungsstörung das Neunfache der durch-
schnittlichen Kosten für medizinische Behandlungen ausgegeben wird. Dagegen kann eine
angemessene psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung wesentlich zur Kostenre-
duktion beitragen (vgl. Brähler Schumacher, 2002).
Meist ist bei unklaren körperlichen Beschwerden der Hausarzt die erste Anlaufstelle der Pati-
enten. Dieser sollte möglichst versuchen,
· eine organische Erkrankung auszuschließen,
· angemessene Aufklärung und Beratung zu den somatoformen Symptomen zu geben,
· falsche Krankheitsvorstellungen sowie Schon- und Vermeidungsverhalten nicht zu
verstärken,
· einfache psychologische oder rehabilitative Maßnahmen zu ergreifen,
· in angemessener Form Psychopharmaka zu verschreiben, etwa bei gleichzeitig beste-
hender depressiver Symptomatik,
· sich als Hauptbehandler und Vertrauensperson für den Patienten zur Verfügung zu
stellen sowie
· bei Bedarf an einen Psychotherapeuten zu überweisen (Brähler Schumacher, 2002).
Wie bereits dargelegt, bildet die Gruppe der Patienten mit somatoformen Störungen einen
immer größer werdenden Anteil der Patienten mit Schmerzen und körperlichen Beschwerden.
Aus diesem Grunde sollten die wichtigsten Bestimmungsmerkmale von somatoformen Stö-
rungen laut ICD-10 (,,Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und ver-
wandter Gesundheitsprobleme") bzw. DSM-IV (,,Diagnostisches und Statistisches Manual
Psychischer Störungen") mit in die Befragung einfließen, so dass im Nachhinein eine Zuord-
nung der Teilnehmer zur Gruppe der somatoformen Störungen möglich wäre.
Laut ICD-10 bzw. DSM-IV müssen die folgenden Kriterien für die Diagnose einer somato-
formen Störung vorhanden sein:
- Vorhandensein von körperlichen Symptomen, die einen medizinischen Krankheitsfaktor nahe legen
- ... und die durch einen medizinischen Krankheitsfaktor, die Wirkung einer Substanz oder eine andere
psychische Störung nicht vollständig erklärt werden können.
- Die Symptome müssen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen,
beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen.

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
20
Folgende zusätzliche Kriterien sind für die genaue Diagnostik einer somatoformen Störung
ebenfalls von Bedeutung:
· Beginn der Beschwerden
· Dauer der Beschwerden
· Aufsuchen einer Behandlung
· Symptome sind nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht
· Symptome werden nicht durch eine andere psychische Störung besser erklärt
· Eventueller Zusammenhang zwischen Beschwerden und psychischen Faktoren (Ver-
schlechterung / Verbesserung / Auslösung / Aufrechterhaltung durch bestimmte psy-
chische Situationen)
· Übermäßige Beschäftigung mit der Angst oder Überzeugung, eine ernsthafte Krank-
heit zu haben, was auf einer Fehlinterpretation körperlicher Symptome durch die be-
troffene Person beruht
· Beschäftigung mit Krankheitsängsten bleibt trotz angemessener medizinischer Abklä-
rung und Rückversicherung durch den Arzt bestehen
· Übermäßige Beschäftigung mit einem eingebildeten Mangel oder einer Entstellung in
der äußeren Erscheinung. Wenn eine leichte körperliche Anomalie vorliegt, so ist die
Besorgnis der Person stark übertrieben.
2.4 Diagnose-Kriterien und -Verfahren für Schmerzen und körperliche
Beschwerden
2.4.1 Diagnose-Kriterien
2.4.1.1 Klassifikationssysteme für Schmerzen
Die diagnostische Klassifikation von Schmerzen ist ein mittlerweile weit fortgeschrittenes
Forschungsgebiet. Die geläufigsten Klassifikationen von Schmerz sind wohl die des DSM-IV
und der ICD-10. Bei beiden Klassifikationssystemen handelt es sich um eine phänomenologi-
sche Klassifikation von Schmerzen. Die Klassifikation des DSM-IV erfasst jedoch nur psy-
chosomatische Symptome, d.h. dass die Schmerzen ohne körperlich nachweisbare Verursa-
chung auftreten müssen. Mögliche Obergruppen von Störungsbildern zur Klassifikation eines
Schmerzpatienten mit Beschwerden ohne nachweisbare körperliche Verursachung sind so-
matoforme Störungen, Störungen durch psychotrope Substanzen, Schizophrenie, vorge-
täuschte Störung sowie körperliche Zustände, bei denen psychische Faktoren eine Rolle spie-

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
21
len. Hierbei bilden die somatoformen Störungen wohl die wichtigste Obergruppe der Störun-
gen mit Schmerzen und körperlichen Beschwerden. In Tabelle 1 ist eine Untergliederung der
somatoformen Störungen zu sehen. Die Klassifikation von Schmerzen und Beschwerden ohne
eindeutig nachweisbare körperliche Verursachung der ICD-10 Kapitel V ist ebenfalls in
Tabelle 1 aufgeführt und der Klassifikation des DSM gegenübergestellt.
Tabelle 1:
Gegenüberstellung der Klassifikation somatoformer Störungen in DSM-IV und ICD-10.
DSM-IV:
ICD-10:
300.81 Somatisierungsstörung
F45.0 Somatisierungsstörung
300.81 Undifferenzierte somatoforme Störung
F45.1 Undifferenzierte Somatisierungsstörung
300.11 Konversionsstörung
F44
Konversionsstörung
300.7 Hypochondrie
F45.2 Hypochondrische Störung
F45.3 Somatoforme autonome
Funktionsstörung
307.xx Schmerzstörung
F45.4 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
300.7 Körperdysmorphe
Störung
(Dysmorphe Störung / F45.2x)
F45.8 Sonstige somatoforme Störungen
300.81 Nicht näher bezeichnete somatoforme
Störung
F45.9 Nicht näher bezeichnete
somatoforme Störung
Ein weiteres Klassifikationsschema für Schmerzen ist das von der IASP (International Asso-
ciation for the study of pain) entwickelte Klassifikationsmanual, welches 1986 als Supple-
ment in der Zeitschrift ,,Pain" veröffentlicht wurde (vgl. Egle Hoffmann, 1993). Auf fünf
Achsen kann hier eine Kodierung bezüglich Schmerzregion, schmerzverursachendem System,
zeitlicher Charakteristika des Schmerzes und Erscheinungsbild, Intensität und Beschwerdebe-
ginn sowie Ätiologie vorgenommen werden. Egle und Hoffmann (1993) bezeichnen das Klas-
sifikationssystem alles in allem als ,,anwendbar". Problematisch schildern sie die Skala der
Ätiologie, vor allem wenn keine genaue körperliche Verursachung nachweisbar ist.
In Abbildung 5 sind die Achsen des Klassifikationsschemas in eine Übersicht gebracht.
Eine Erweiterung, die an den Kritikpunkten der Klassifikation der IASP ansetzt, wurde von
Beyeler, Adler und Hürny (1991) vorgestellt (vgl. Egle Hoffmann, 1993). Die Klassifikati-
on ist sowohl vom Manual der IASP als auch vom DSM-III abgeleitet und soll den psychi-
schen Faktoren des Schmerzes entsprechendes Gewicht einräumen. Eine Übersicht über das
Klassifikationsschema ist der Abbildung 6 zu entnehmen.

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
22
Code
Achse 1: Schmerzregion
000
Kopf, Gesicht und Mund
100
Hals und Nacken
200
Schulter und obere Extremitäten
300
Thorakaler Bereich
400
Abdomen
500
Kreuz, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein, Steißbein
600
untere Extremitäten
700
Beckenbereich
800
Anal-, Perianal-, Genitalbereich
900
mehr als 3 Hauptschmerzbereiche
Code
Achse 2: Schmerzverursachendes System
00
Nervensystem (zentral, peripher, autonom) und Sinne
10
Psyche (psychische Störungen ohne nachweisbare organische Ursache)
20
Respiratorisches und kardiovaskuläres System
30
Muskoloskelettales System und Bindegewebe
40
Haut, Unterhaut und assoziierte Drüsen
50
Gastrointestinales System
60
Urogenitalsystem
70
Andere Organe oder Organsysteme (z.B. lymphatisches System, Blut)
80
mehr als ein System
Code
Achse 3: Zeitliche Charakteristika des Schmerzes; Erscheinungsbild
0
nicht erfasst, nicht anwendbar oder unbekannt
1
Einzelepisode begrenzter Dauer
2
ununterbrochen oder fast ununterbrochen, ohne Schwankungen
3
ununterbrochen oder fast ununterbrochen, wechselnde Schmerzstärke
4
unregelmäßige Wiederkehr
5
regelmäßige Wiederkehr
6
anfallsartig
7
anhaltend mit überlagerten Anfällen
8
andere Kombinationen
9
Keine der Kombinationen
Code
Achse 4: Intensität und Beschwerdebeginn (Patientenangabe)
.0
nicht erfasst, nicht anwendbar oder unbekannt
.1
leichte Schmerzen seit
­ 1 Monat oder weniger
.2
­ 1-6 Monate
.3
­ mehr als 6 Monate
.4
mäßige Schmerzen seit
­ 1 Monat oder weniger
.5
­ 1-6 Monate
.6
­ mehr als 6 Monate
.7
starke Schmerzen seit
­ 1 Monat oder weniger
.8
­ 1-6 Monate
.9
­ mehr als 6 Monate
Code
Achse 5: Ätiologie
.00
genetische oder angeborene Störungen
.01
Traumata, Operationen, Verbrennungen
.02
Infektionen, Parasiten
.03
Entzündungen unbekannter Ätiologie, Immunerkrankungen
.04
Neoplastische Ursachen
.05
Vergiftungen, Stoffwechselstörungen, Strahlenschäden
.06
mechanische Degeneration
.07
Dysfunktion (einschl. psychosomatischer Dysfunktion)
.08
unbekannt oder anderer Ätiologie
.09 psychische Genese (ohne nachweisbare organische Ursache)
Abbildung 5: Klassifikation chronischer Schmerzen der IASP 1986 (aus: Egle Hoffmann, 1993, S.
177, 178).

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
23
A. Somatische Ebene
Achse I:
Schmerzregion: wie IASP
Achse II: Schmerzsysteme: wie IASP
Achse III: Ätiologie: Symptomanalyse: wie IASP Achse III, IV, V
B. Psychische Ebene
Achse IV: Klinische Syndrome plus psychodynamische Konzepte: ähnlich DSM-III, Achse I
Achse V: Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen (einschließlich ,,pain-proness"): ähnlich
DSM-III, Achse II
C. Soziale Ebene
Achse VI: Schwere der psychosozialen Stressoren: wie DSM-III, Achse IV
Achse VII: Soziales und berufliches Funktionieren: wie DSM-III, Achse V
D. Integrierte Diagnose
E. Therapieplanung
Abbildung 6: Klassifikationsvorschlag von Beyeler, Adler und Hürny (1991) (aus: Egle Hoffmann,
1993, S.179).
1. Migräne
2. Kopfschmerz vom Spannungstyp
3. Clusterkopfschmerz und chronisch paroxysmale Hemikranie
4. Verschiedenartige Kopfschmerzformen ohne begleitende strukturelle Läsionen
5. Kopfschmerz
nach
Schädeltrauma
6. Kopfschmerz bei Gefäßstörungen
7. Kopfschmerz bei nichtvaskulären intrakraniellen Störungen
8. Kopfschmerz durch Einwirkung von Substanzen und deren Entzug
9. Kopfschmerz bei einer primär nicht den Kopfbereich betreffenden Infektion
10. Kopfschmerz bei Stoffwechselstörungen
11. Kopfschmerz oder Gesichtsschmerz bei Erkrankungen des Schädels sowie im Bereich von
Hals, Augen, Ohren, Nase, Nebenhöhlen, Zähnen, Mund oder anderen Gesichts- oder Kopf-
strukturen
12. Kopf- und Gesichtsneuralgien, Schmerz bei Affektion von Nervernstämmen und Deafferenzie-
rungsschmerzen
13. Nichtklassifizierbarer Kopfschmerz
Abbildung 7: IHS-Klassifikation von Kopfschmerzen (aus: Egle Hoffmann, 1993, S. 180).
Eine speziellere Klassifikation von Schmerzen ist die der IHS (International Headache So-
ciety). Die Klassifikation der IHS ist nur auf Kopfschmerzen bezogen. Insgesamt umfasst sie
13 Kategorien, die in Abbildung 7 dargestellt sind. Diese 13 Kategorien sind vielfach weiter
untergliedert und bilden eine sehr detaillierte Einteilung von Kopfschmerzen (vgl. Egle
Hoffmann, 1993).

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
24
2.4.1.2 Bio-psycho-soziale Schmerzdiagnostik
Die bisher vorgestellten Konzepte der Klassifikation von Schmerzen haben alle gemeinsam,
dass sie sehr stark auf phänomenologische und biomedizinische Gesichtspunkte ausgerichtet
sind und weniger die psychische, soziale und ätiologische Ebene der Schmerzen und Be-
schwerden erfassen. Für eine umfassende Schmerzdiagnostik sollten jedoch alle Ebenen be-
trachtet werden. Dieses Ziel verfolgt die psychosoziale multidimensionale Schmerzdiagnos-
tik. Hier sollen möglichst die kognitiv-emotionale (bzw. subjektive Verhaltensebene), die
behaviorale (bzw. motorische Verhaltensebene) sowie die physiologische Ebene getrennt er-
fasst werden (vgl. Basler et al., 1999). Die physiologische Ebene soll an dieser Stelle nicht
genauer betrachtet werden. Hierzu sei auf Abschnitt 2.1 verwiesen.
a) Kognitiv-emotionale Ebene:
Erste Ansätze der Erfassung von Schmerzen waren Verfahren zur Messung der Intensität von
Schmerzen. Hier sind vor allem die Schmerzskalen zu nennen, auf welchen der Patient Aus-
künfte über die Stärke der Schmerzen geben sollte. Beispielsweise musste der Klient auf einer
Skala mit den Endpunkten ,,kein Schmerz" und ,,stärkster vorstellbarer Schmerz" den Punkt
markieren, an dem er sich momentan befand. Diese Schmerzintensitätserhebungen sollten mit
dem Ziel einer Verlaufsbeschreibung erfolgen. Auch sollte der Schmerz immer in Bezug zu
zeitgleichen Ereignissen gesetzt werden, was im Konzept der Schmerztagebücher realisiert
wird. Weitere Ansätze sind Adjektivlisten, auf welchen eine verbale Beschreibung der
Schmerzqualität vom Patienten gegeben werden soll (bspw. Schmerz-Empfindungs-Skala
von Geissner, vgl. Geissner Jungnitsch, 1992). Ebenso unerlässlich wie Schmerzintensitäts-
und ­qualitätserfassungen ist die Erfassung der Dauer und Häufigkeit des Schmerzes.
Die Erhebung komplexer Verarbeitungsprozesse auf der kognitiv-emotionalen Ebene kann
beispielsweise anhand von Verfahren geschehen, die bestimmte Erwartungen, Überzeugun-
gen und Einstellungen hinsichtlich des Schmerzes bzw. seiner Folgen erfassen. Als Ergän-
zung zu den biomedizinischen Daten über Funktionsdefizite können die Überzeugungen des
Patienten hinsichtlich seiner schmerzabhängigen Behinderung erfasst werden. Wichtig ist an
dieser Stelle auch die Erfassung depressiver Symptome, da laut empirischen Erkenntnissen
häufig solche Symptome bei Schmerzpatienten auftreten (vgl. Basler et al., 1999).
Ein weiterer bedeutsamer Punkt in der Diagnostik sollte die Erfassung von Ursacheattributi-
onen der Schmerzen sein, da dies einen Einfluss auf den Verlauf der Therapie zu haben
scheint. Weiterhin spielen auch Bewältigungsstrategien der Patienten für den Verlauf einer
Therapie einer chronischen Erkrankung eine wichtige Rolle (vgl. Basler et al., 1999).

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
25
b) Behaviorale Aspekte bei chronischen Schmerzen:
Für behaviorale Aspekte von Schmerzen wird sehr häufig der Begriff des ,,Schmerzverhal-
tens" verwendet. Zum Schmerzverhalten zählen der verbale Schmerzausdruck (spontane Kla-
gen und Beschwerden), der paraverbale Schmerzausdruck (Stöhnen, Gestik, Mimik und Kör-
perhaltung) sowie Rückzugs- und Schonverhalten. Weitere Verhaltensvariablen sind der Me-
dikamentengebrauch sowie das Verhalten im Gesundheitsversorgungssystem (vgl. Basler,
1999). Grob kann man die Erfassung der Verhaltensaspekte in die zwei großen Kategorien der
Selbstauskünfte und der Fremdbeobachtung untergliedern. Ein wichtiges Instrumentarium zur
Selbstauskunft ist das bereits erwähnte Schmerztagebuch. Hier können neben Schmerzpara-
metern wie Intensität, Häufigkeit und Dauer auch Medikamentenkonsum und Aktivitäten
kontinuierlich über den Tag hinweg erfasst werden. Weitere wichtige Verhaltensmerkmale
sind Beeinträchtigungen und Behinderungen durch den Schmerz auf der Verhaltensebene.
Direkte Verhaltensbeobachtungsmethoden werden wegen der Aufwendigkeit sowie der frag-
lichen Validität relativ selten eingesetzt (vgl. Basler et al., 1999).
c) Soziale Aspekte des Schmerzgeschehens:
Der dritte wichtige diagnostische Bereich ist der soziale Aspekt des Schmerzes. Hierbei sollen
die Wahrnehmungen und Bewertungen bzw. das Verhalten der nächsten Angehörigen in Be-
zug auf den Schmerzpatienten erfasst werden. Wichtig erscheint ebenfalls, wie der Patient das
Verhalten anderer ihm gegenüber wahrnimmt.
Laut Egle et al. (1999) ist es von Bedeutung, dass eine umfassende Sozialanamnese erfolgt.
Aspekte wie Arbeitssituation, Arbeitslosigkeit, Wohnsituation, Freizeitgestaltung und soziale
Unerstützung sollten erfasst werden, da diese Bereiche Auswirkungen auf das Schmerzge-
schehen haben können.
2.4.1.3 Biographische Anamnese
Eine umfassende biographische Anamnese ist bei der Schmerzdiagnostik unerlässlich. Ein
Beispiel für eine biographische Anamnese ist die von G. L. Engel entwickelte Anamnese (vgl.
Abbildung 8), welche sowohl eine traditionelle medizinische Anamnese beinhaltet als auch
einen ebenso ausführlichen bio-sozialen Teil. (vgl. Egle et al., 1999). Die Anamneseerhebung
erfolgt primär anhand offener Fragen und lässt damit dem Patienten den Freiraum, seine Be-
schwerden und deren Entwicklung sowie seine persönliche Situation und deren Entwicklung
in eigenen Worten darzustellen. Der Patient kann somit seine Beziehung zum Untersucher

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
26
selbst gestalten. Außerdem werden beispielsweise irrationale Kognitionen und Kontrollüber-
zeugungen des Patienten deutlich.
1. Schritt:
Begrüßung und Kontaktaufnahme
2. Schritt:
Erkundigung nach augenblicklichem Befinden, Anteilnahme, Erläuterung des
zeitlichen Rahmens des Gespräches
3. Schritt:
Schilderung aller Beschwerden und Grund der Konsultation, Verhaltensbeo-
bachtung dabei
4. Schritt:
Symptomabklärung (Lokalisation; Ausstrahlung; Qualität; Intensität; Zeit-
punkt des Auftretens und zeitlicher Verlauf bis heute; Umstände, unter denen
das Symptom auftritt; Umstände, unter denen sich das Symptom intensiviert
oder bessert; Zusammenhang mit anderen Symptomen, Begleitsymptomen)
5. Schritt:
Altanamnese (frühere Krankheiten, Umgang damit, Zusammenhang zu heuti-
gen Beschwerden, Hinweise auf psychisch bedingte körperliche Beschwer-
den aus früherer Zeit)
6. Schritt:
Erfassung Gesundheit / Krankheit der Familienmitglieder
7. Schritt:
Erfassung der jetzigen Lebensumstände (Sozialanamnese)
8. Schritt:
systematische Erfragung von Beschwerden in einzelnen Körperbereichen,
falls etwas vom Patienten vergessen wurde
9. Schritt:
Frage, ob etwas noch nicht besprochen wurde, kurze Zusammenfassung des
Gesprächs, weiteres Vorgehen wird besprochen
Abbildung 8: Neun Schritte der biographischen Anamnese nach G. L. Engel (vgl. Egle et al. 1999).
2.4.2 Diagnoseverfahren für Schmerzen und körperliche Beschwerden
Entsprechend der Kriterien von Schmerzen und körperlichen Beschwerden (vgl. Abschnitt
2.4.1) wurden verschiedene Diagnostik-Instrumente entwickelt. Die wichtigsten Verfahren
sind in Tabelle 2 und Tabelle 3 aufgeführt.
Neben sehr vielen verschiedenen Einzelinstrumentarien bildet die Batterie der Deutschen Ge-
sellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) eine sehr umfangreiches Instrumentarium, das
auf dem bio-psycho-sozialen Modell des Schmerzes basiert. Alle wichtigen Erkenntnisse und
Fragebögen zum Thema chronische Schmerzen sind hier auf 20 eng beschriebenen Seiten in
einem Fragebogen zusammengefasst. Der Fragebogen wurde im Zeitraum von 1993 bis 1997
an einer Stichprobe von insgesamt rund 5.000 Personen validiert und eingesetzt. Die Beant-
wortung des Fragebogens dauert im Durchschnitt 90 Minuten (vgl. www.dgss.org).

Auswirkungen von Schmerzen und körperlichen Beschwerden auf Erleben und Verhalten
27
Tabelle 2: Eindimensionale Verfahren zur Erfassung von Schmerzen und körperlichen
Beschwerden bzw. Auswirkungen auf Erleben und Verhalten.
Kategorie
Abk.
Autor
Bezeichnung
Beschwerdelisten
GBB
FBL
Brähler Scheer 1995
Fahrenberg 1994
Gießener Beschwerdebogen
Freiburger Beschwerdeliste
Selbstbeobachtungs-
bögen und Symptom-
tagebücher
-
DAI
Hrabal et al. 1992
Kröner-Herwig 1995
Ulmer Schmerztagebuch
Daily Activity Inventory
Schmerzskalen und ­
fragebögen
MASK-P
HSAL
SES
KSI
Klinger et al. 1992
Hoppe 1991
Geissner et al. 1996
Hasenbring 1994
Multiaxiale Schmerzklassifikation
Hamburger Schmerz-Adjektiv-Liste
Schmerzempfindungsskala
Kieler Schmerz-Inventar
Befindlichkeitsfrage-
bögen / Lebensqualität
BBS
PLC
MDBF
Hobi 1985
Siegrist et al. 1996
Steyer et al. 1996
Basler Befindlichkeitsskala
Profil der Lebensqualität chronisch
Kranker
Mehrdimensionaler Befindlichkeits-
fragebogen
Beeinträchtigungsfra-
gebögen / Schmerz-
verhalten
PDI
TBS
Dillmann et al. 1994
Keefe Block 1982
Pain Dissability Index
Tübinger Bogen zur Erfassung von
Schmerzverhalten
Bewältigungsfragebö-
gen / kognitive Reakti-
onen
FSS
FSR
BEFO
FKV
TSK
KKG
Flor et al. 1991
Schermelleh-Engel
1995
Heim et al. 1991
Muthny 1989
Klauer Filipp 1993
Lohaus Schmitt 1989
Fragebogen zu schmerzbezogenen
Selbstinstruktionen
Fragebogen zur Schmerzregulation
Berner Bewältigungsformen
Freiburger Fragebogen z. Krank-
heitsverarbeitung
Trierer Skalen zur Krankheitsbewälti-
gung
FB z. Erhebung von Kontrollüber-
zeug. zu Krankheit und Gesundheit
FB zu somatoformen
Störungen
SOMS
HHI
Rief et al. 1997
Süllwold 1995
Screening für Somatoforme Störun-
gen
Hypochondrie-Hysterie-Inventar
FB zu depressiver
Verstimmungen
ADS
BDI
FDD-DSM-
IV
Hautzinger Bailer
1993
Beck, Hautzinger 1995
Kühner 1997
Allgemeine Depressions-Skala
Beck-Depressions-Inventar
Fragebogen zur Depressionsdia-
gnostik nach DSM-IV

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832457020
ISBN (Paperback)
9783838657028
DOI
10.3239/9783832457020
Dateigröße
2.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Leipzig – Biowissenschaften, Pharmazie, Psychologie
Erscheinungsdatum
2002 (August)
Note
1,0
Schlagworte
beratung befragung diagnostik therapie
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Titel: www.Schmerz-Beschwerden.de
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