Konzeption und Funktionen der Aktienindizierung
					
	
		©2002
		Diplomarbeit
		
			
				184 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die Zahl der Aktienindizes hat Anfang des 21. Jahrhunderts weltweit eine Größenordnung von über 33000 erreicht und nimmt ständig weiter zu. In den Medien sind Aktienindizes mittlerweile präsenter als die zugrundeliegenden Aktien selber. Der breiten Bevölkerung sind Aktienindizes, wie der DAX oder der Dow Jones-Index, bekannt. Fundierte Kenntnisse liegen i.d.R. jedoch nicht vor.
Für am Börsengeschehen interessierte Benutzer von Aktienindizes sind Hintergrundinformationen von entscheidender Natur. Diese Informationen und ihre Zusammenhänge sind zwingend, um ein rationales Urteil über die Aussagekraft der jeweiligen Aktienindizes zu bilden.
Die bedeutendsten deutschsprachigen Werke zur Aktienindizierung stammen aus den Jahren 1966 bis 1992. Bleymüller stellte 1966 zum ersten Mal eine Arbeit zu Aktienindizes zusammen. Andere wesentliche Arbeiten folgten von weiteren Verfassern. Nach 1992 erschienen keine umfassenden wissenschaftlichen Werke mehr, die sich primär mit Konzeptionen und Funktionen der Aktienindizierung befaßten. In den letzten Jahren publizierten hauptsächlich Anbieter von Aktienindizes aktuelle und konkrete Auslegungen ihrer eigenen Indizes. Seitdem fehlt es an einem konzeptionellen Werk, das allgemein und zugleich zeitgemäß die Aktienindizierung diskutiert.
Diese Arbeit stellt ein umfassendes Werk zu diesem Thema dar. Das Ziel liegt darin begründet, die angeführte Lücke in der Wissenschaft zu schließen, indem konzeptionelle Ansätze unter aktuellen Bedingungen kritisch diskutiert werden. Zudem setzt sich dieses Werk mit den Funktionen der Aktienindizierung umfangreich auseinander, da sich diese in den letzten Jahren erheblich erweitert haben. Angereichert wird diese Diskussionsgrundlage mit vielen praktischen Beispielen bedeutender Aktienindizes. Darüber hinaus werden ausführlich die aktuellen Gewichtungsumstellungen auf den Free-Float behandelt, sowie die Versuche einiger Anbieter, die Qualität ihrer Aktienindizes durch restriktivere Auswahlkriterien zu steigern.
Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit besteht aus acht Kapiteln. Dazu greift sie zunächst allgemeine und für das Verständnis notwendige Grundlagen auf, die im zweiten Kapitel dargestellt werden. Anschließend werden im dritten Kapitel ausführlich die verschiedenen Ansätze der Aktienindizierung diskutiert, bevor im vierten Kapitel mit der Konzeption ein zentraler Bestandteil dieses Werks umfassend und zeitgemäß erörtert wird. Im fünften Kapitel wird […]
	Die Zahl der Aktienindizes hat Anfang des 21. Jahrhunderts weltweit eine Größenordnung von über 33000 erreicht und nimmt ständig weiter zu. In den Medien sind Aktienindizes mittlerweile präsenter als die zugrundeliegenden Aktien selber. Der breiten Bevölkerung sind Aktienindizes, wie der DAX oder der Dow Jones-Index, bekannt. Fundierte Kenntnisse liegen i.d.R. jedoch nicht vor.
Für am Börsengeschehen interessierte Benutzer von Aktienindizes sind Hintergrundinformationen von entscheidender Natur. Diese Informationen und ihre Zusammenhänge sind zwingend, um ein rationales Urteil über die Aussagekraft der jeweiligen Aktienindizes zu bilden.
Die bedeutendsten deutschsprachigen Werke zur Aktienindizierung stammen aus den Jahren 1966 bis 1992. Bleymüller stellte 1966 zum ersten Mal eine Arbeit zu Aktienindizes zusammen. Andere wesentliche Arbeiten folgten von weiteren Verfassern. Nach 1992 erschienen keine umfassenden wissenschaftlichen Werke mehr, die sich primär mit Konzeptionen und Funktionen der Aktienindizierung befaßten. In den letzten Jahren publizierten hauptsächlich Anbieter von Aktienindizes aktuelle und konkrete Auslegungen ihrer eigenen Indizes. Seitdem fehlt es an einem konzeptionellen Werk, das allgemein und zugleich zeitgemäß die Aktienindizierung diskutiert.
Diese Arbeit stellt ein umfassendes Werk zu diesem Thema dar. Das Ziel liegt darin begründet, die angeführte Lücke in der Wissenschaft zu schließen, indem konzeptionelle Ansätze unter aktuellen Bedingungen kritisch diskutiert werden. Zudem setzt sich dieses Werk mit den Funktionen der Aktienindizierung umfangreich auseinander, da sich diese in den letzten Jahren erheblich erweitert haben. Angereichert wird diese Diskussionsgrundlage mit vielen praktischen Beispielen bedeutender Aktienindizes. Darüber hinaus werden ausführlich die aktuellen Gewichtungsumstellungen auf den Free-Float behandelt, sowie die Versuche einiger Anbieter, die Qualität ihrer Aktienindizes durch restriktivere Auswahlkriterien zu steigern.
Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit besteht aus acht Kapiteln. Dazu greift sie zunächst allgemeine und für das Verständnis notwendige Grundlagen auf, die im zweiten Kapitel dargestellt werden. Anschließend werden im dritten Kapitel ausführlich die verschiedenen Ansätze der Aktienindizierung diskutiert, bevor im vierten Kapitel mit der Konzeption ein zentraler Bestandteil dieses Werks umfassend und zeitgemäß erörtert wird. Im fünften Kapitel wird […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 5645 
Tiemann, Lars: Konzeption und Funktionen der Aktienindizierung / Lars Tiemann - Hamburg: 
Diplomica GmbH, 2002  
Zugl.: Bielefeld, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2002 
Printed in Germany 
Gliederung 
III
Gliederung 
Inhaltsverzeichnis   
             ab Seite: IV 
Abbildungsverzeichnis 
VII 
Tabellenverzeichnis 
XI 
Abkürzungsverzeichnis 
XII 
Textteil 
         (Seiten 1-129)
Anhang           
XIV 
Literaturverzeichnis  
  XLIX 
Versicherung  
      LV 
Inhaltsverzeichnis 
IV
Inhaltsverzeichnis 
Kapitel 1: Einführung 
      ab Seite: 1 
Kapitel 
2: 
Grundlagen 
       3 
2.1 Motive und Ziele der Aktienindizierung 
3 
2.2 
Vorstellung 
der 
Index-Theorie     4 
2.2.1 
Einführung 
      4 
2.2.2 
Elementarindizes 
     6 
2.2.3 
Generalindizes      8 
2.2.4 
Gewichtete 
Indizes 
     10 
2.3 Historie   
10 
  2.3.1 
Aktienindizierung 
weltweit 
    10 
  2.3.2 
Aktienindizierung 
in 
Deutschland 
   13 
2.4 
Emmitenten 
von 
Aktienindizes     15 
2.5 Anforderungen an die Aktienindizierung 
17 
Kapitel 3: Arten 
20 
3.1 
Einführung 
       20 
3.2 
Kurs- 
und 
Performanceindizes     21 
 3.3 
All-Share- 
und 
Auswahlindizes     23 
 3.4 
Marktsegmentierte 
Indizes 
     25 
 3.5 
Subindizes 
       28 
Kapitel 
4: 
Konzeption 
       29 
4.1 
Einführung 
       29 
4.2 
Basierung        30 
 4.3 
Berechnungsformeln 
      32 
  4.3.1 
Einführung 
      32 
4.3.2 
Formel 
nach 
Laspeyres 
    33 
  4.3.3 
Formel 
nach 
Paasche     34 
  4.3.4 
Wertindex 
      35 
4.3.5 Ungewogener arithmetischer Kursdurchschnitt   
36 
Inhaltsverzeichnis 
V
  4.3.6 
Zusammenfassung 
     37 
 4.4 
Gewichtungsgrundlagen 
     40 
  4.4.1 
Einführung 
      40 
4.4.2 
Marktkapitalisierung 
     41 
  4.4.3 
Free-Float 
      42 
  4.4.4 
Börsenumsatz      44 
  4.4.5 
Kursgewichtung 
     45 
  4.4.6 
Zusammenfassung 
     46 
 4.5 
Auswahlgrundlagen 
      49 
  4.5.1 
Einführung 
      49 
  4.5.2 
Anzahl 
der 
Aktien 
     50 
  4.5.3 
Auswahlverfahren 
     51 
  4.5.4 
Bedingungen 
      54 
  4.5.5 
Zusammenfassung 
     56 
Kapitel 5: Laufende Anpassungen 
59 
5.1 
Einführung 
       59 
5.2 
Korrekturen 
       59 
5.2.1 
Dividendenbereinigungen 
    59 
 5.2.2 
Kapitalveränderungen     62 
5.3 Änderungen der Indexzusammensetzung   
66 
5.4 
Verkettungen 
       68 
 5.5 
Zusammenfassung 
      71 
Kapitel 6: Deskriptive Funktionen 
73 
 6.1 
Einführung 
       73 
 6.2 
Aktienerfolg 
       73 
 6.3 
Benchmarking 
       75 
  6.3.1 
Einführung 
      75 
6.3.2 
Aktienmärkte 
      76 
  6.3.3 
Anlageformen 
      77 
  6.3.4 
Individuelle 
Anlagestrategien    78 
  6.3.5 
Aktienfonds 
      78 
  6.3.6 
Unternehmensergebnisse 
    80 
Inhaltsverzeichnis 
VI
6.3.7 
Anlageempfehlungen     81 
6.3.8 
Zusammenfassung 
     82 
6.4 
Prognose        83 
6.4.1 
Einführung 
      83 
6.4.2 
Charts 
       84 
6.4.3 
Trends 
und 
Zyklen 
     85 
6.4.4 
Methoden 
      87 
6.4.5 
Zusammenfassung 
     92 
6.5 
Abweichungsanalyse 
      93 
  6.5.1 
Einführung 
      93 
  6.5.2 
Konzept 
der 
Volatilitäten 
    94 
  6.5.3 
Konzept 
der 
Beta-Faktoren 
    97 
  6.5.4 
Zusammenfassung 
     99 
 6.6 
Konjunkturindikator 
      101 
Kapitel 7: Operative Funktionen 
 104 
 7.1 
Einführung 
       104 
7.2 Grundlage für Terminmarktinstrumente 
105 
 7.2.1 
Einführung 
      105 
 7.2.2 
Motive 
       106 
7.2.3 
Aktienindex-Futures 
     108 
  7.2.4 
Aktienindex-Optionen     110 
7.2.5 
Weitere 
Instrumente 
     113 
7.2.6 
Zusammenfassung 
     115 
7.3 
Indexnachbildung 
      117 
7.3.1 
Einführung 
      117 
  7.3.2 
Programmhandel 
     118 
  7.3.3 
Indexfonds 
      120 
  7.3.4 
Indexzertifikate      123 
7.3.5 
Zusammenfassung 
     124 
Kapitel 8: Fazit 
126
Abbildungsverzeichnis 
VII
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1: 
Die ersten DJIA-Werte am 26.05.1896 
(Seite 12) 
 Quelle: Rühle, Alf-Sibrand (1991): 
Aktienindizes in Deutschland, 
    Wiesbaden, 
DUV, 
S.32 
Abbildung 2: 
Die ersten Werte der Börsenindexziffer vom 01.09.1920 
(Seite 13)  
Quelle: Rühle, Alf-Sibrand (1991): 
Aktienindizes in Deutschland, 
    Wiesbaden, 
DUV, 
S.46 
Abbildung 3: 
Die ersten DAX-Werte vom 30.12.1987 
(Seite 15)  
Quelle: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): 
Der Deutsche Aktienindex DAX, 
Frankfurt a.M., Fritz Knapp, S.10 
Abbildung 4: 
Aktienindizes und Emmitenten 
(Seite 16)  
Quelle: Deutsche Börse AG (2002): 
Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse, 
Frankfurt a.M., Deutsche Börse, S.41 ff. 
Abbildung 5: 
Entwicklung vom DAX-Kursindex und  
(Seite 23)  
DAX-Performanceindex 
Quelle: Deutsches Aktieninstitut (2000): 
Aktienindizes, 
Frankfurt a.M., Deutsches Aktieninstitut, S.21 
Abbildung 6: 
Entwicklung des DAX (Auswahlindex) und des 
(Seite 24)  
CDAX (Composite-DAX) 
Quelle : Deutsches Aktieninstitut (2000): 
Aktienindizes, 
Frankfurt a.M., Deutsches Aktieninstitut, S.23 
Abbildungsverzeichnis 
VIII
Abbildung 7: 
Abgrenzungsarten für Aktienindizes 
(Seite 27)  
Quelle: Deutsches Aktieninstitut (2000): 
Aktienindizes, 
Frankfurt a.M., Deutsches Aktieninstitut, S.25 
Abbildung 8: 
Entwicklungen verschiedener Berechnungsformeln 
(Seite 39)  
Quelle: Eigene Darstellung 
Abbildung 9: 
Indexformeln wichtiger Aktienindizes 
(Seite 39)  
Quelle: Deutsches Aktieninstitut (2000): 
Aktienindizes, 
Frankfurt a.M., Deutsches Aktieninstitut, S.16 
Abbildung 10:   
Streubesitz in verschiedenen Ländern 
(Seite 48)  
Quelle: Deutsches Aktieninstitut (2000): 
Aktienindizes 
Frankfurt a.M., Deutsches Aktieninstitut, S.18 
Abbildung 11:   
Umfang bedeutender Aktienindizes 
(Seite 51)  
Quelle: Eigene Darstellung 
Abbildung 12:   
Mögliche Auswahlkriterien 
(Seite 52)  
Quelle: Eigene Darstellung 
Abbildung 13:   
Überprüfungstermine der Deutschen Börse AG 
(Seite 67)  
Quelle: Deutsche Börse AG (2002): 
Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse, 
Frankfurt a.M., Deutsche Börse, S.21 
Abbildung 14:   
Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte 
(Seite 76) 
 Quelle: O.V: So verändern sich die Aktienmärkte, 
in: Finanztest vom 01.05.2002 
Abbildung 15: 
 Benchmarking auf 20 Jahre mit diversen Anlageformen 
(Seite 77)  
Quelle: http://www.creditsuisse.com (30.06.2001) 
Abbildungsverzeichnis 
IX
Abbildung 16: 
 Linienchart, Balkenchart und Point-and-Figure-Chart 
(Seite 85) 
 Quelle: http://www.consors.de (20.04.2002) 
Abbildung 17:   
Durchschnittslinien beim DJIA am 24.04.2002 
(Seite 89)  
Quelle: http://www.consors.de (24.04.2002) 
Abbildung 18:   
Trendlinien und Trendkanäle 
(Seite 90)  
Quelle: Perridon, Louis; Steiner, Manfred (1999): 
Finanzwirtschaft der Unternehmung,  
München, Vahlen, S.245 
Abbildung 19:   
Widerstands- und Unterstützungslinien 
(Seite 91)  
Quelle: Perridon, Louis; Steiner, Manfred (1999): 
Finanzwirtschaft der Unternehmung,  
München, Vahlen, S.246 
Abbildung 20:   
Mehrdeutigkeit von Formationen 
(Seite 92)  
Quelle: Perridon, Louis; Steiner, Manfred (1999): 
Finanzwirtschaft der Unternehmung,  
München, Vahlen, S.249 
Abbildung 21:   
Trendlinien und Trendkanäle 
(Seite 94)  
Quelle: Sautter, Jörg (1996): 
Messung und Prognose von Volatilitäten,  
Frankfurt a.M., HfB, S.5 
Abbildung 22:   
VDAX und CDAX 
(Seite 96)  
Quelle: http://de.finance.yahoo.com (26.04.2002) 
Abbildung 23:   
Konjunkturindikatoren 
(Seite 101) 
Quelle: Peto, Rudolf (2001): 
Grundlagen der Makroökonomik, 
München, Oldenbourg, S.173 f. 
Abbildungsverzeichnis 
X
Abbildung 24:   
Systematisches und unsystematisches Risiko 
(Seite 107) 
Quelle: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): 
Der Deutsche Aktienindex DAX,  
Frankfurt a.M., Fritz Knapp, S.48 
Abbildung 25:   
Entwicklung eines Futures 
(Seite 109) 
Quelle: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): 
Der Deutsche Aktienindex DAX,  
Frankfurt a.M., Fritz Knapp, S.60 
Abbildung 26:   
Entwicklung einer Kaufoption 
(Seite 112) 
Quelle: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): 
Der Deutsche Aktienindex DAX,  
Frankfurt a.M., Fritz Knapp, S.90 
Abbildung 27:   
Entwicklung einer Verkaufoption 
(Seite 112) 
Quelle: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): 
Der Deutsche Aktienindex DAX,  
Frankfurt a.M., Fritz Knapp, S.90 
Abbildung 28:   
Positionierung bei Optionen 
(Seite 113) 
Quelle: Perridon, Louis; Steiner, Manfred (1999): 
Finanzwirtschaft der Unternehmung, 
München, Vahlen, S.316 
Abbildung 29:   
Terminbörsen 
(Seite 115) 
Quelle: http://www.traders-online.de/boersen.htm 
    (30.03.2002) 
Abbildung 30:   
Anzahl der Kontrakte von Terminbörsen 
(Seite 116) 
Quelle: Eurex Frankfurt AG (2000): 
Eurex  The European Derivatives Market 
Frankfurt a.M., Eurex Frankfurt AG, S.8 
Tabellenverzeichnis 
XI
Tabellenverzeichnis 
Tabelle 1: 
Entwicklung eines Elementarindexes 
(Seite 6) 
Quelle: Eigene Darstellung 
Tabelle 2: 
Veränderung des Wertes im Basiszeitpunkt 
(Seite 7) 
Quelle: Eigene Darstellung 
Tabelle 3: 
Entwicklung eines Basiszeitraums 
(Seite 7) 
Quelle: Eigene Darstellung 
Tabelle 4: 
Entwicklung eines ungewogenen Indexes 
(Seite 9) 
Quelle: Eigene Darstellung 
Tabelle 5: 
Entwicklung eines Generalindexes mit der Mittelwertbildung 
(Seite 9) 
Quelle: Eigene Darstellung 
Tabelle 6: 
Volatilität und Beta-Faktoren (250 Tage)  
(Seite 100)   
des DAX am 26.04.2002 
   Quelle: 
http://www.deutsche-boerse.com (29.04.2002) 
Abkürzungsverzeichnis 
XII
Abkürzungsverzeichnis 
a.a.O.: 
am angeführten Ort 
Abb.: 
  Abbildung 
AG: 
  Aktiengesellschaft 
BIP: 
  Bruttoinlandsprodukt 
BSP: 
  Bruttosozialprodukt 
bzw.: 
  beziehungsweise 
ca.: 
  circa 
CAC:   
Compagnie des Agents de Change 
CBOT: 
Chicago Board of Trade 
CDAX: 
Composite Deutscher Aktienindex 
CME: 
  Chicago 
Mercantile 
Exchange 
COE: 
  Chicago 
Options 
Exchange 
c.p.: 
  ceterius 
parius 
DAX: 
  Deutscher 
Aktienindex 
d.h.: 
  das 
heißt 
DJIA:   
Dow Jones Industrial Average 
DJTA:  
Dow Jones Transportation Average 
DTB: 
  Deutsche 
Terminbörse 
Ebd.: 
  Ebenda 
ETF: 
  Exchange 
Traded 
Funds 
Eurex: 
  European 
Exchange 
f.: 
  folgende 
(Seite) 
ff.: 
  fortfolgende 
(Seiten) 
F.A.Z.: 
Frankfurter Allgemeine Zeitung 
FTSE:  
Financial Times Stock Exchange 
GmbH : 
Gesellschaft mit beschränkter Haftung 
IAS: 
  International 
Accounting 
Standards 
IBZ: 
  Index 
der 
Börsen-Zeitung 
i.d.R.: 
  in 
der 
Regel 
Inc.: 
  Incorporated 
IT: 
  Informationstechnologie 
Abkürzungsverzeichnis 
XIII
KAGG: 
Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften 
KGAA:   
Kommanditgesellschaft auf Aktien 
KGV: 
  Kurs-Gewinn-Verhältnis 
LIFFE: 
London International Financial Futures Exchange 
Ltd.: 
  Limited 
MDAX : 
Mid Cap-Deutscher Aktienindex 
Mio.: 
  Millionen 
Mrd.: 
  Milliarden 
MSCI:  
Morgan Stanley Capital International 
Nasdaq: 
National Association of Securities Daily Adjusted Quotes 
NEMAX:   Neuer-Markt-Index 
NYMEX: 
New York Mercantile Exchange 
NYSE: 
New York Stock Exchange 
o.a.: 
  oben 
angeführten 
OTC: 
  Over-The-Counter 
o.V.: 
  ohne 
Verfasser 
REX: 
  Deutscher 
Rentenindex 
S.: 
  Seite 
S.A.: 
  Société 
Anonyme 
SMAX: 
Small Cap Index 
SWX: 
  Swiss 
Exchange 
S&P: 
  Standard 
and 
Poor`s 
Tab.: 
  Tabelle 
u.a.:   
und andere / unter anderem 
US: 
  United 
States 
USA:   
United States of America 
US-GAAP:               United States Generally Accepted Accounting Principles 
VDAX:  Volatilitäts-Deutscher Aktienindex 
Vgl.: 
  Vergleiche 
WpÜG: 
Gesetz zur Regelung von öffentlichen Angeboten von 
Wertpapieren und von Unternehmensübernahmen  
XTF: 
  Exchange 
Traded 
Funds 
z.B.: 
  zum 
Beispiel 
z.Z.: 
  zur 
Zeit 
Kapitel 1: Einführung 
1
Kapitel 1: Einführung 
Die Zahl der Aktienindizes hat Anfang des 21. Jahrhunderts weltweit eine 
Größenordnung von über 33000 erreicht und nimmt ständig weiter zu.
1
 In den 
Medien sind Aktienindizes mittlerweile präsenter als die zugrundeliegenden 
Aktien selber. Der breiten Bevölkerung sind Aktienindizes, wie der DAX oder 
der Dow Jones-Index, bekannt. Fundierte Kenntnisse liegen i.d.R. jedoch nicht 
vor. 
Für am Börsengeschehen interessierte Benutzer von Aktienindizes sind 
Hintergrundinformationen von entscheidender Natur. Diese Informationen und 
ihre Zusammenhänge sind zwingend, um ein rationales Urteil über die 
Aussagekraft der jeweiligen Aktienindizes zu bilden. 
Die bedeutendsten deutschsprachigen Werke zur Aktienindizierung  stammen 
aus den Jahren 1966 bis 1992. Bleymüller
2
 stellte 1966 zum ersten Mal eine 
Arbeit zu Aktienindizes zusammen. Andere wesentliche Arbeiten folgten von 
weiteren Verfassern. Nach 1992 erschienen keine umfassenden 
wissenschaftlichen Werke mehr, die sich primär mit Konzeptionen und 
Funktionen der Aktienindizierung befaßten. In den letzten Jahren publizierten 
hauptsächlich Anbieter von Aktienindizes aktuelle und konkrete Auslegungen 
ihrer eigenen Indizes. Seitdem fehlt es an einem konzeptionellen Werk, das 
allgemein und zugleich zeitgemäß die Aktienindizierung diskutiert. 
Diese Arbeit stellt ein umfassendes Werk zu diesem Thema dar. Das Ziel liegt 
darin begründet, die angeführte Lücke in der Wissenschaft zu schließen, indem 
konzeptionelle Ansätze unter aktuellen Bedingungen kritisch diskutiert werden. 
Zudem setzt sich dieses Werk mit den Funktionen der Aktienindizierung 
umfangreich auseinander, da sich diese in den letzten Jahren erheblich 
erweitert haben. Angereichert wird diese Diskussionsgrundlage mit vielen 
praktischen Beispielen bedeutender Aktienindizes. Darüber hinaus werden 
1
 Nach: Deutsche Börse AG (2000a): Vision + Money (Juli), Frankfurt a.M., S.14 
2
 Bleymüller, Josef (1966): Theorie und Technik der Aktienkursindizes, Wiesbaden, 154 Seiten 
Kapitel 1: Einführung 
2
ausführlich die aktuellen Gewichtungsumstellungen auf den Free-Float 
behandelt, sowie die Versuche einiger Anbieter, die Qualität ihrer Aktienindizes 
durch restriktivere Auswahlkriterien zu steigern. 
Diese Arbeit besteht aus acht Kapiteln. Dazu greift sie zunächst allgemeine und 
für das Verständnis notwendige Grundlagen auf, die im zweiten Kapitel 
dargestellt werden. Anschließend werden im dritten Kapitel ausführlich die 
verschiedenen Ansätze der Aktienindizierung diskutiert, bevor im vierten Kapitel 
mit der Konzeption ein zentraler Bestandteil dieses Werks umfassend und 
zeitgemäß erörtert wird. Im fünften Kapitel wird dieser Teil fortgesetzt, indem 
die konstituierende Konzeption des vierten Kapitels unter Aktualisierungs-
bestrebungen betrachtet wird. Ab dem sechsten Kapitel wird der zweite zentrale 
Teil dieser Arbeit diskutiert. Dieser betrifft zunächst die unterschiedlichen 
deskriptiven Aufgabenbereiche der Aktienindizierung. Abschließend werden im 
siebten Kapitel die operativen Aufgaben erläutert, welche deutlich an 
Bedeutung gewonnen haben und die Konzeption beeinflussen. Die deskriptiven 
und operativen Funktionen werden umfassend dargestellt, jedoch beschränkt 
sich der Verfasser auf die wesentlichen Inhalte. Für jeweils vertiefte 
Darstellungen wird auf die einschlägige Literatur verwiesen. Das achte Kapitel 
rundet die Arbeit mit einem Fazit ab. 
Der Begriff Aktienkursindex, welcher in den Standardwerken eine zentrale 
Stellung einnimmt, hat im Jahr 2002 eine andere Bedeutung gewonnen. 
Während die Autoren, geprägt von Bleymüller, den Begriff im Zusammenhang 
mit dem statistischen Vergleich von Preisen in Form von Kursen sahen, ist 
heute der Sinn in der Beziehung von Aktienkursindizes zu 
Aktienperformanceindizes zu suchen. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit sind die 
Begriffe Aktienindex und Index synonym zu verwenden. Das Gleiche gilt i.d.R. 
für die Ausdrücke Aktie, Wert und Titel. Als Grundlage dienen die weiterhin 
gültigen Regeln der alten deutschen Rechtschreibung. Das Internet hat bei der 
Beschaffung von aktuellen Informationen für die Anfertigung dieser Arbeit eine 
bedeutende Stellung eingenommen. Im Bewußtsein von teilweise unseriösen 
Informationen im Internet hat sich der Verfasser auf die glaubwürdigen Quellen 
in diesem Medium beschränkt. 
Kapitel 2: Grundlagen 
3
Kapitel 2: Grundlagen 
2.1 Motive und Ziele der Aktienindizierung 
Grundsätzliche  Ziele stehen am Anfang jeder Arbeit. Sie gelten als 
Voraussetzung der Planung und Realisation, sowie der abschließenden 
Kontrolle. Ziele geben die einzuschlagende Richtung vor und dienen als 
Orientierungshilfe.
1
 Selbst wenn in dieser Arbeit kein neuer idealer Aktienindex 
abgeschlossen konzipiert wird, ist dieser Ausgangspunkt von Bedeutung für die 
Beurteilung und den Vergleich von bestehenden Konzepten, die später 
diskutiert werden. Weiter können aufgrund von Zielen konzeptionelle 
Verbesserungen angeführt werden, die die vielfältigen Funktionen von 
Aktienindizes erweitern bzw. verfeinern. Die grundlegenden Ziele zur Bildung 
von Aktienindizes sind in deskriptive und operative Ziele zu differenzieren. 
Deskriptive Betrachtung: Der Hintergrund des deskriptiven Ziels ist das 
ursprüngliche  Motiv für die Existenz von Aktienindizes: Ein Aktienmarkt mit 
vielen einzelnen Kursen, aber ohne Systematik bei der Kursinformation, ist 
wenig geeignet, eine typische Aussage über den gesamten Markt 
hervorzubringen. Gerade diese Aussage benötigen die Marktteilnehmer und 
andere Nutzer für ihre vielseitigen Zwecke, die im weiteren Verlauf noch 
dargestellt werden. Das deskriptive Ziel von Aktienindizes ist daher, die 
Entwicklung des betreffenden Aktienmarktes möglichst charakteristisch zu 
beschreiben und anzuzeigen. Der Index aggregiert die Summe einzelner Kurse 
zu einer Aussage
2
, zu einem Indexstand, und ermöglicht damit allgemeine 
Kapitalmarktentwicklungen zu beobachten.
3
 Diese Informationen dienen als 
Grundlage für Entscheidungen und finden Anwendung in verschiedenen 
Funktionen von Aktienindizes. 
1
 Nach: Wöhe, Günter (2000): Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, München, 
S.139 
2
 Nach: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): Der Deutsche Aktienindex DAX, Frankfurt a.M., 
S.2 
3
 Nach: Deutsches Aktieninstitut (2000): Aktienindizes, Frankfurt a.M., S.7 
Kapitel 2: Grundlagen 
4
Operative Betrachtung: Von operativer Natur ist das andere Motiv. 
Kapitalmarktteilnehmer suchen nach Formen, um neben klassischen Fonds 
auch repräsentative Marktportfolios, sprich Aktienindizes, handeln zu können. 
Anbieter von Finanzprodukten verfügen demnach über erweiterte 
Möglichkeiten, ihren Kunden maßgeschneiderte Anlageformen anbieten zu 
können. Aktienindizes lassen sich nicht nur in einer passiven und 
beschreibenden Form vorstellen, sondern können indirekt auch selbst 
Gegenstand des Börsenhandels werden. Dieser Handel wird durch Derivate 
oder indexnahen Instrumenten, die entweder von Indizes abgeleitet werden 
oder in enger Beziehung zu ihnen stehen, ermöglicht. Der Index ist handelbar 
zu gestalten. Die beschriebene Ausrichtung von Aktienindizes auf diesen Zweck 
stellt das zweite und operative Ziel der Indexbildung dar.
4
Unter Investitionsgesichtspunkten ist ein weiteres Motiv erkennbar. 
Aktienindizes werden i.d.R. von privaten Institutionen emmitiert. Diese verfolgen 
das Ziel der Gewinnmaximierung. Aktienindizes werden selbst zu einem 
Geschäftsgegenstand, da mit Verkäufen von Lizenzen für später noch zu 
erläuternde Indexprodukte Erträge erzielt werden können. Dieses Motiv und das 
damit verbundene Ziel der Gewinnerzielung gewann aufgrund der steigenden 
Börsenakzeptanz in der breiten Bevölkerung in den letzten Jahren immer mehr 
an Einfluß. Zwar ist der Börsenboom, speziell der IT-Boom, im Frühjahr 2000 
vorläufig zu Ende gegangen, dennoch hat sich das Indexgeschäft bis ins Jahr 
2002 stetig weiterentwickelt. 
2.2 Vorstellung der Index-Theorie 
2.2.1 Einführung 
Um die Entwicklung eines Marktes mit seinen vielen einzelnen Preisen 
transparenter darzustellen, wird eine quantitative Aussage benötigt, die 
möglichst den gesamten Markt repräsentativ abdeckt und zugleich knapp und 
anschaulich ist. Dazu sind Kennzahlen geeignet, die sich in folgende zwei 
4
  Vgl. ausführliche Darstellungen zu den deskriptiven und operativen Funktionen ab S.73 im 
sechsten Kapitel und ab S.104 im siebten Kapitel 
Kapitel 2: Grundlagen 
5
Gruppen gliedern: Die absoluten Kennzahlen und die relativen Kennzahlen. 
Eine absolute Zahl vermittelt keinen Sinnzusammenhang, da sie isoliert von 
anderen dargestellt wird.
5
  Deshalb erscheinen nur relative Kennzahlen als 
geeignet, die mindestens aus zwei einzelnen Informationen gebildet werden. 
Sie aggregieren eine Vielzahl von einzelnen Informationen zu einer kompakten 
Größe oder Aussage.
6
 Relative Kennzahlen oder Verhältniszahlen kommen in 
der Statistik in drei Ausprägungen vor: Als Gliederungszahlen, 
Beziehungszahlen oder Indexzahlen
7
. 
Gliederungszahlen: Sie geben das Verhältnis eines Teils zu einem Ganzen 
an. Der Dividend ist in diesem Fall dem Divisor untergeordnet. Als Beispiel 
würde gelten, daß gelistete Softwareaktien einen bestimmten Teil der 
insgesamt gelisteten Aktien an einer Börse ausmachen.  
Beziehungszahlen: Sie geben das Verhältnis von zwei gleichrangigen Größen 
zueinander an. So stehen hier der Dividend und der Divisor auf einer Ebene. 
Die einzelnen Größen können wesensverschieden sein, sollten aber in einem 
Zusammenhang stehen. Ein verständliches Beispiel wäre das Verhältnis von 
gelisteten Softwareaktien zu gelisteten Automobilaktien. 
Indexzahlen: Sie geben im Gegensatz zu den oben genannten Kennzahlen 
statt einer Momentaufnahme einen Vergleich einer Entwicklung wieder. Die 
oben aufgeführten Größen können daher als statisch angesehen werden, 
während die Indexzahlen als dynamisch gelten. Indexzahlen werden in der 
Literatur nicht einheitlich betrachtet. Es existieren Elementarindizes (auch 
einfache Indizes genannt) und Generalindizes
8
 (auch zusammengesetzte 
Indizes genannt). Da i.d.R. Preise Grundlage des statistischen Vergleichs sind, 
wird allgemein von Preisindizes gesprochen. 
5
 Nach: Ploch, Hans Uwe (1971): Konstruktion und Anwendung von Aktienkursindizes, 
Dissertation, Wien, S.18 
6
 Nach: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): a.a.O., S.2 
7
 Begriff: Index (lateinisch): Anzeiger; auch als Indexziffern, Meßzahlen oder Meßziffern bekannt 
8
 Nach: Bohley, Peter: Statistik (1992): Einführendes Lehrbuch für Wirtschafts- und 
Sozialwissenschaftler, München, S.30 ff. 
Kapitel 2: Grundlagen 
6
2.2.2 Elementarindizes 
Der  Elementarindex stellt die Grundlage bei der Annäherung an einen 
umfassenden Index dar. Bei einer Meßzahl nach Bücker (damit ist der 
Elementarindex gemeint) wird nur eine Zeitreihe betrachtet, die die zeitliche 
Entwicklung eines Merkmals wiedergibt.
9
  Die zu betrachtende Zeitreihe wird 
basiert, d.h., es wird ein Basiszeitpunkt gewählt, in dem die dazugehörige 
Ausprägung durch eine Berechnung mit der unten aufgeführten Formel die 
Meßzahl 1 oder 100% annimmt. In diesem Fall sind Basiszeitpunkt und 
Vergleichszeitpunkt gleich. Die Formel für Elementarindizes lautet: 
o
t
t
o
p
p
P
=
                             (
Formel 1: Elementarindizes) 
mit:
t
o
P   
= Meßzahl 
t
p  
= aktueller Preis
o
p  
= Preis zum Basiszeitpunkt 
Alle folgenden Ausprägungen der Zeitreihe sind auf diesen Wert proportional 
anzupassen. Verglichen wird eine Ausprägung anschließend nur noch mit der 
des Basiszeitpunkts. Die nachfolgende Darstellung verdeutlicht diesen 
Zusammenhang: 
Kurs Aktie in  
Jahresende 
Indexzahl % 
150 1997 100 
200 1998 133 
250 1999 167 
320 2000 213 
100 2001  67 
 Tab. 1: Entwicklung eines Elementarindexes 
 Quelle: Eigene Darstellung 
9
 Nach: Bücker, Rüdiger (1999): Statistik für Wirtschaftswissenschaftler, München, S.70 
Kapitel 2: Grundlagen 
7
Die Basierung, im obigen Beispiel 100% zum Jahresende 1997, ist typisch für 
Indizes. Ohne dieses Merkmal würde es sich nicht um Indizes handeln. Die 
Bestimmung des geeigneten Basiszeitpunktes mit der entsprechenden 
Ausprägung stellt eine der größten Herausforderungen der Indexbildung dar, da 
alle folgenden Indexwerte auf ihn zurückgehen. Dieser sollte charakteristisch für 
den Gegenstand der Untersuchung sein. Wäre dieser Wert ein Sonderfall, z.B. 
bei einem Aktienkurs durch eine große Spekulation verursacht, ist die 
Aussagekraft des gesamten Indexes gemindert. Im nächsten Beispiel, aus 
Tabelle 1 folgend, ist der Basiswert in 1997 statt 150  nur 130 . Die 
Auswirkungen auf die Indexstände der Folgejahre sind signifikant abweichend: 
Kurs Aktie in  
Jahresende 
Indexzahl % 
130 1997 100% 
200 1998 154% 
250 1999 192% 
320 2000 246% 
100 2001 77% 
Tab. 2: Veränderung des Wertes im Basiszeitpunkt 
Quelle: Eigene Darstellung 
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, statt einem Zeitpunkt einen Zeitraum 
als Basis zu bilden. Dieser kann durch eine Mittelwertbildung von 
Ausprägungen mehrerer Zeitpunkte erfolgen. Die folgende Aussage wäre 
charakteristischer, ist aber aufgrund des Aufwands in der Praxis nicht relevant. 
Die Tabelle 3 zeigt die Entwicklung eines Basiszeitraums von einem Jahr, 
ermittelt aus dem arithmetischen Mittel der vier Quartale: 
Kurs Aktie in  
Quartalsende   
Summe der Kurse in  
150 1.Quartal 
635 
170 2.Quartal 
160 
3.Quartal 
Arithmetisches Mittel in  
155 4.Quartal 
158,75 
Tab. 3: Entwicklung eines Basiszeitraums 
Quelle: Eigene Darstellung 
Kapitel 2: Grundlagen 
8
2.2.3 Generalindizes 
Die bisher aufgeführten Kennzahlen genügen nicht den Anforderungen, die ein 
ganzer Markt, wie der Aktienmarkt, mit vielen Merkmalen fordert. Indizes sollen 
eine Auskunft über die Entwicklung eines ganzen Bündels von Merkmalen 
geben, einer ganzen Situation.
10
  Dieses leisten Generalindizes. Hier werden 
die Ausprägungen mehrerer Merkmale eines Zeitpunktes zusammengesetzt 
und daraus der Index gebildet. Aus mehreren Elementarindizes wird ein 
Generalindex.  
Es bestehen mehrere Möglichkeiten einen Generalindex zu bilden. 
Beispielsweise können die Ausprägungen aufsummiert und anschließend mit 
der Summe des Basiszeitpunktes verglichen werden. Es entsteht ein 
ungewogener Index. Bei diesem Index besteht die Gefahr, daß einzelne, 
besonders hohe Ausprägungen, das Bild dominieren und alle anderen, 
kleineren Ausprägungen, vernachlässigt werden.
11
 Die Formel in der folgenden 
Darstellung zeigt die allgemeine Vorgehensweise. 
=
=
=
n
i
i
o
n
i
i
t
t
o
p
p
P
1
)
(
1
)
(
              (
Formel 2:Ungewogene Generalindizes)
mit:
t
o
P   
= ungewogene lndexzahl 
t
p  
= aktueller Preis
o
p  
= Preis zum Basiszeitpunkt 
Die Tabelle 4 verdeutlicht den beispielhaft genannten Zusammenhang. Obwohl 
sich drei Werte verdoppelt haben, verändert sich der Indexstand nur um 15%. 
10
 Nach: Bücker, Rüdiger (1999): a.a.O., S.70 
11
 Nach: Bohley, Peter (1992): a.a.O., S.32 
Kapitel 2: Grundlagen 
9
Kurse Aktien in  
Summe in  
Indexzahl % 
Basis 1997 
Ende 2001 
in 1997: 295  
in 1997: 100 
A: 10 
A: 20 
in 2001: 340  
in 2001: 115 
B: 15 
B: 30 
C: 20 
C: 40 
D: 250 
D: 250 
Tab. 4: Entwicklung eines ungewogenen Indexes 
Quelle: Eigene Darstellung 
Eine weitere Möglichkeit einen Generalindex zu bilden, wäre eine 
Mittelwertbildung von Meßzahlen. Bei dieser Mittelwertbildung werden nicht 
mehr die absoluten Ausprägungen, sondern die einzelnen Meßzahlen oder 
Elementarindizes eines Zeitpunktes summiert, durch die Anzahl der Indizes 
dividiert und anschließend mit dem Basiszeitpunkt verglichen. Denkbar sind 
neben dem hier angeführten arithmetischen Mittel auch geometrische und 
harmonische Mittel, die aber in der Praxis aufgrund ihrer schweren 
Kommunizierbarkeit gegenüber der Öffentlichkeit nicht geläufig sind.
12
 Jeder 
Elementarindex hat bei der Mittelwertbildung den gleichen Einfluß. Der 
Generalindex ist weiter ungewogen. Die entsprechende Formel ist nachfolgend 
dargestellt: 
=
=
n
i
i
t
o
t
o
p
n
P
1
)
(
1
    (
Formel 3: Mittelwert von mehreren Elementarindizes)
mit:
t
o
P   
= durchschnittliche lndexzahl 
t
o
p  
= Elementarindizes
n  
= Anzahl der Elementarindizes   
Die Veränderung des Indexstandes in Tabelle 5 ist nachweislich deutlicher als 
die Veränderung in Tabelle 4: 
Meßzahlen 1997    Meßzahlen 2001
Arithmetisches Mittel 
Indexzahl % 
A: 100 
A: 200 
in 1997: 100 
in 1997: 100 
B: 100 
B: 200 
in 2001: 175 
in 2001: 175 
C: 100 
C: 200 
D: 100 
D: 100 
Tab. 5: Entwicklung eines Generalindexes mit der Mittelwertbildung 
Quelle: Eigene Darstellung
12
 Nach: Fisher, Irving (1967): The Making of Index Numbers, New York (New York), S.29 ff. 
Kapitel 2: Grundlagen 
10
2.2.4 Gewichtete Indizes 
Da Merkmale verschiedenartige Bedeutungen aufweisen können, wie z.B. beim 
Index der Lebenshaltungskosten
13
, ist eine entsprechende Gewichtung der 
Ausprägungen notwendig. Damit werden die tatsächlichen Verhältnisse 
genauer abgebildet. Aus diesem Zusammenhang sind gewogene Indizes 
entstanden. Die bekanntesten Indizes sind: Der Index nach Laspeyres, der 
Index nach Paasche, sowie der Wertindex.  
Diese Indizes gewichten ihre Merkmale mit der jeweiligen Bedeutung. Bei den 
drei Erstgenannten kann die Gewichtung sowohl die Menge als auch der Preis 
sein. Allerdings ist für einen Preisindex, der die Veränderung von Preisen oder 
Kursen aufzeigen soll, nur die Gewichtung mit Mengen relevant. Im anderen 
Fall entsteht ein Mengenindex, der durch Preise gewichtet ist. In beiden 
Konstruktionen ist die Gewichtungsgrundlage, also Menge oder Preis, über den 
Vergleichszeitraum konstant, da sonst die zu ermittelnde andere Größe nicht 
isoliert betrachtet werden kann.  
Dieser Abschnitt stellt nur eine allgemeine Einführung in die Indextheorie dar. 
Die oben angeführten Indizes nach Laspeyres, Paasche und der Wertindex, 
sowie die Kenngröße aus einem ungewogenen arithmetischen Mittel werden 
weiter im vierten Kapitel ab Seite 32 beschrieben. Hier findet dann die 
Verbindung zum Untersuchungsgegenstand Aktienindex statt. 
2.3 Historie 
2.3.1 Aktienindizierung weltweit 
Aktienindizes haben ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika. 
Der weltweit erste Aktienindex ist untrennbar mit dem Namen Dow verbunden. 
Charles Henry Dow wurde am 06.11.1851 in Sterling, Connecticut, geboren. Er 
wuchs als Sohn einer Bauernfamilie auf, und schon früh wandte er sich dem 
Journalismus zu. Folgerichtig fand Dow in Springfield, Massachusetts, bei der 
13
 Erläuterung: Der Index der Lebenshaltungskosten ist gewichtet mit der unterschiedlichen 
Bedeutung der enthaltenen Güter. 
Kapitel 2: Grundlagen 
11
dortigen Zeitung, dem ,,Springfield Republican", seine erste Beschäftigung. Mit 
28 Jahren zog er 1879 nach New York City, wo Dow zunächst als 
Wirtschaftsreporter tätig war. Im November 1882 gründete er hier zusammen 
mit Edward D. Jones und Charles M. Bergstresser ein Unternehmen: Die Dow 
Jones & Company, Inc. 
Das Unternehmen war zunächst eine Nachrichtenagentur, welches für 
Brokerhäuser an der Wall Street täglich kurze Mitteilungen vom 
Börsengeschehen verfaßte.  Ein Jahr später, im November 1883, wurde zum 
ersten Mal eine Zeitung herausgegeben, der ,,Customer`s Afternoon Letter". In 
dieser Zeitung, einem Vorläufer vom ,,Wall Street Journal", veröffentlichte Dow 
am 03.07.1884 seinen ersten Aktienindex. 
Obwohl Dow als einziger der drei Partner über keine akademische Ausbildung             
verfügte, hatte er überlegt, daß Amerika etwas benötigte, um den Aktienmarkt 
auf einen Blick im Griff zu haben.
14
 Aus diesen Beweggründen entwickelte er 
zunächst unter der Überschrift ,,Average Movement of Prices" einen 
Aktienindex, der aus elf Aktien bestand. Der damaligen Bedeutung des 
Eisenbahnbaus entsprechend, stammten die umsatzstärksten Aktien beim 
Handel an der Wall Street von Eisenbahnunternehmen. Aus diesem Grund 
waren zehn Aktien der Eisenbahnbranche im Index enthalten, und es setzte 
sich die Bezeichnung Railroad Average durch. Später wurde dieser Aktienindex 
umbenannt in Dow Jones Transportation Average, kurz DJTA, und umfaßt seit 
1897 20 Werte. Der Index besteht heute hauptsächlich aus Werten der 
Automobil- und Luftfahrtbranche. 
Dow entwickelte einen weiteren Aktienindex, der auch die aufstrebende 
Industriebranche berücksichtigen sollte. Es entstand der Dow Jones Industrial 
Average, kurz DJIA, der erstmalig am 26.05.1896 im von Dow 
herausgegebenen  ,,Wall Street Journal" veröffentlicht wurde. Er hat seine 
Heimat, wie auch der Dow Jones Transportation Average, an der New Yorker 
Börse, der New York Stock Exchange, kurz NYSE. Der DJIA umfaßte damals 
die folgenden zwölf Werte: 
14
 Nach: Stillman, Richard (1986): Dow Jones Industrial Average, Homewood (Illinois), S.18  
Kapitel 2: Grundlagen 
12
 American Cotton Oil 
 Laclede Gas 
 American Sugar 
 National Lead 
 American Tobacco 
 North American 
 Chicago Gas 
 Tennessee Coal & Iron 
 Distilling and Cattle Feeding 
 U.S. Leather Preferred 
 General Electric 
 U.S. Rubber 
Abb. 1: Die ersten DJIA-Werte am 26.05.1896 
Quelle: Rühle, Alf-Sibrand (1991): Aktienindizes in Deutschland, Wiesbaden, S.32 
Die Berechnung erfolgte aus der Summe der Kurse dividiert mit der Anzahl. Der 
erste Indexwert betrug 40,94.
2
 Ein Zeitbezug, typisch für einen Index, war nicht 
gegeben. Im Jahr 1916 erhöhte sich die Anzahl der Werte im Index auf 20 und 
im Jahr 1928 auf 30, wobei es bis heute geblieben ist. 1929 kam ein weiterer 
Aktienindex hinzu, der Dow Jones Utility Average, welcher aus 15 Aktien der 
Versorgungsbranche bestand. Der Dow Jones Composite Average rundete das 
Bild der Indexfamilie ab, indem er eine Aussage über die gesamten 65 Werte 
wiedergab.  
Heute existieren diese vier Aktienindizes weiter, doch wenn in der Gegenwart 
vom  Dow Jones-Index gesprochen wird, ist damit der bedeutende 
Industrieindex gemeint. Der DJIA hat sich bis zum Jahr 2002 zum wohl 
populärsten Aktienindex der Welt entwickelt. General Electric, Inc. ist das 
einzige Unternehmen, welches von den ursprünglich im DJIA gelisteten Werten 
auch noch heute dort zu finden ist. Da diese Aktienindizes unbasiert berechnet 
werden, stellen sie im statistischen Sinn keine Indizes dar, sondern bilden nur 
einen aktuellen Kursdurchschnitt ab. Es fehlt der Zeitbezug, die Basierung, die 
typisch für Indizes ist. 
Der Value Line Composite Index stellte im Februar 1982 den ersten Aktienindex 
dar, auf den Terminkontrakte als Basiswerte gehandelt wurden. Handelsobjekt 
war damals ein Aktienindex-Future an der Börse von Kansas City, dem Kansas 
City Board of Trade. Im April 1982 konnte erstmalig mit Derivaten auf den 
bekannten S & P 500 gehandelt werden. Vor dieser Zeit existierten auch schon 
Terminkontrakte auf Aktienindizes, allerdings wurden diese in nicht 
standardisierter Form abseits von reglementierten Börsen gehandelt. 
15
 Nach: Stillman, Richard (1986): a.a.O., S.41 
Kapitel 2: Grundlagen 
13
2.3.2 Aktienindizierung in Deutschland 
Der erste Aktienindex in Deutschland war die Börsenindexziffer der ,,Frankfurter 
Zeitung". Diese Börsenindexziffer setzte sich aus den Kursen von 25 Aktien und 
10 Anleihen zusammen.
16
 Berechnet wurde sie aus der Summe aller Kurse und 
als absolute Zahl ab dem 01.09.1919 veröffentlicht. Ein Zeitbezug fehlte. Dieser 
folgte im Jahr 1920 bei einem Indexstand von 8767 Punkten am 01.01.1920 mit 
der Basierung 100.
17
 Von diesem Zeitpunkt an kann erst von einem Index im 
statistischen Sinn gesprochen werden. 
 AEG AG 
 Kleyer AG 
 Akkumulatoren Hagen AG 
 Laurahütte AG 
 Aschaffenburger Papier AG 
 Mannesmann AG 
 Badische Anilin AG 
 Maschinen Augsburg-Nürnberg AG 
 Baltimore and Ohio AG 
 Orenstein und Koppel AG 
 Brauerei Schultheiß 
 Scheidenanstalt AG 
 Deutsche Bank AG 
 Spinnerei Pfersee AG 
 Deutsche Erdöl AG 
 Vereinigte Glanzstoff AG 
 Deutsche Überseebank AG 
 Waggonfabrik Fuchs AG 
 Dresdner Bank AG 
 Westeregeln AG 
 Gelsenkirchen AG 
 Zementwerk Heidelberg AG 
 Hapag AG 
 Zuckerfabrik Frankenthal AG 
 Harpen AG 
Abb. 2: Die ersten Werte der Börsenindexziffer vom 01.09.1919 
Quelle: Rühle, Alf-Sibrand (1991): a.a.O., S.46 
Bei der Auswahl der Aktien entschied man sich für eine beschränkte Zahl 
möglichst charakteristischer Papiere, wobei man sich bemühte, jede Branche 
zu berücksichtigen.
18
 Die Börsenindexziffer  existiert heute nicht mehr, jedoch 
sind noch drei Werte aus der oben angeführten Auswahl im aktuellen 
Deutschen Aktienindex, kurz DAX,  zu finden: BASF AG, Deutsche Bank AG 
und MAN AG. 
Eine Kontinuität bei der Aktienindexierung, wie sie die USA mit den Dow Jones- 
Indizes  seit fast 118 Jahren kennen, war in Deutschland aufgrund zweier 
Weltkriege nicht möglich. Entweder waren die kriegsbedingten wirtschaftlichen 
16
 Nach: O.V.: Unsere Börsenindexziffer, in: Frankfurter Zeitung vom 05.09.1920; zitiert nach: 
Rühle, Alf-Sibrand (1991): Aktienindizes in Deutschland, Wiesbaden, S.45 
17
 Ebd.: -/S.45 
18
 Nach: Rühle, Alf-Sibrand (1991): a.a.O., S.33 
Kapitel 2: Grundlagen 
14
Verzerrungen verantwortlich für eine mangelnde Vergleichbarkeit, oder es 
wurden überhaupt keine Kurse festgestellt. Nach dem 2. Weltkrieg war es das 
Statistische Bundesamt, welches ab Mai 1956 wieder einen Aktienindex 
einführte. Der Index wurde rückwirkend vom Jahr 1950 an berechnet. Die 
Grundlage waren 430 Aktien, die zu der Zeit in der Bundesrepublik Deutschland 
gehandelt wurden. Aufgrund der damit verbundenen hohen 
Repräsentationsquote galt er als einer der präzisesten deutschen 
Aktienindizes.
19
 1967 wurde seine Berechnung grundlegend geändert. 
Der  Commerzbank-Index von 1953 ist der Aktienindex, der am längsten 
kontinuierlich berechnet wird. Er umfaßt seit 49 Jahren 60 deutsche 
Standardwerte und wird einmal börsentäglich berechnet. Allerdings ist seine 
Bedeutung gering. 
Bedeutender und bekannter ist der ebenfalls täglich berechnete F.A.Z.-Index 
der  ,,Frankfurter Allgemeinen Zeitung". In ihm werden seit 1958 100 deutsche 
Aktien zusammengefaßt. Hier erfolgt allerdings eine Rückrechnung für 
ausgewählte Börsentage bis 1950 zurück. 
Der heute entscheidende Aktienindex in Deutschland ist der Deutsche 
Aktienindex. Er wird seit dem 01.07.1988 veröffentlicht, wobei die Berechnung 
auf den 30.12.1987 mit einem Indexstand von 1000 Punkten zurückgeht. Die 
Deutsche Börse AG als Emmitent berechnet den Indexstand seitdem als 
Laufindex in kurzen Abständen neu. Damit ist eine Voraussetzung gegeben, um 
zeitnah mit Terminmarktinstrumenten auf einen Aktienindex als Basiswert 
handeln zu können, was im November 1990 zum ersten Mal geschah. Der DAX 
umfaßt 30 deutsche Standardwerte. Verknüpft wurde er mit dem Index der 
Börsen-Zeitung, kurz IBZ, (Berechnung seit 1981) und dem Hardy-Index 
(Berechnung seit 1959), um ihm eine Vergangenheit zu geben.
20
  In der ersten 
Zusammensetzung des DAX von Ende 1987 waren folgende Werte enthalten: 
19
 Nach: Rühle, Alf-Sibrand (1991): a.a.O., S.54 
20
 Nach: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): a.a.O, S.7 
Kapitel 2: Grundlagen 
15
 Allianz Holding AG 
 Hoechst AG 
 BASF AG 
 Karstadt AG 
 Bayer AG 
 Kaufhof AG 
 Bay. Hypo- & Wechselbank AG 
 Linde AG 
 Bayerische Vereinsbank AG 
 Lufthansa AG 
 BMW AG 
 MAN AG 
 Commerzbank AG 
 Mannesmann AG 
 Continental AG 
 Nixdorf Computer AG 
 Daimler-Benz AG 
 RWE AG 
 Degussa AG 
 Schering AG 
 Deutsche Babcock AG 
 Siemens AG 
 Deutsche Bank AG 
 Thyssen AG 
 Dresdner Bank AG 
 VEBA AG 
 Feldmühle Nobel AG 
 VIAG 
 Henkel KGAA 
 Volkswagen AG 
Abb. 3: Die ersten DAX-Werte vom 30.12.1987 
Quelle: Janßen, Birgit; Rudolph, Bernd (1992): Der Deutsche Aktienindex DAX,  
Frankfurt a.M., S.10 
16 Werte von damals sind am 13.05.2002 nicht mehr im DAX vertreten, wobei 
es bei fünf Unternehmen zu Fusionen oder Übernahmen gekommen ist, bei 
denen sich nur der Name des Unternehmens geändert hat. 
2.4 Emmitenten von Aktienindizes 
Hinter Aktienindizes stehen Institutionen, die diese konstruieren und dem Markt 
anbieten. Dabei handelt es sich entweder um die einzelnen Börsen selber oder 
es sind externe Institutionen beteiligt, die dem Börsenwesen nahe stehen, wie 
Verlage mit einem wirtschaftlichen Schwerpunkt, Banken oder andere 
börsenorientierte Organisationen. Da Aktienindizes i.d.R. mit dem Namen ihres 
Emmitenten verbunden sind, werden diese Institutionen im Zusammenhang mit 
Meldungen vom Börsengeschehen in den Medien vielfach genannt und bleiben 
im Bewußtsein der Öffentlichkeit. Die Emmitenten erhoffen sich mit dieser 
Verbindung einen Kompetenzzuwachs in Wirtschaftsfragen. Allerdings 
berechnen auch öffentliche Organisationen Aktienindizes, wie das Statistische 
Bundesamt. Hier stehen rein statistische Beweggründe im Vordergrund. Die 
folgende Abbildung ausgewählter Indizes verdeutlicht die Herkunft von 
bedeutenden Aktienindizes: 
Kapitel 2: Grundlagen 
16
Aktienindex Emmitent 
Branche 
DAX 
Deutsche Börse AG 
Börse 
Nemax 50 
Deutsche Börse AG 
Börse 
F.A.Z.-Index Frankfurter 
Allgemeine Zeitung GmbH 
Verlag 
Dow Jones    
EuroStoxx 50 
Stoxx Ltd.: Konsortium aus Dow Jones & 
Company, Inc., Deutsche Börse AG, 
Euronext Paris Bourse S.A. &             
SWX Swiss Exchange AG 
Verlag & Börse 
FTSE 100 
FTSE International Ltd.: Konsortium aus 
Financial Times Ltd. &                      
London Stock Exchange Ltd. 
Verlag & Börse 
DJIA 
Dow Jones & Company, Inc. 
Verlag 
S & P 500 
Standard & Poor`s Index Services, Inc. 
Rating-Agentur  
Nasdaq 100 
The Nasdaq Stock Market, Inc. 
Börse 
MSCI World 
Morgan Stanley Capital Investment, Inc.  Investmentbank 
Abb. 4: Aktienindizes und Emmitenten 
Quelle: Deutsche Börse AG (2002): Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse, 
Frankfurt a.M., S.41ff. 
Der Emmitent ist verantwortlich für die Gestaltung von Aktienindizes. So obliegt 
es ihm anfangs, die einzelnen Merkmale zu erarbeiten, auszufüllen und später 
laufend zu überprüfen. Da viele Marktteilnehmer sich an Aktienindizes 
orientieren, erhalten die Emmitenten indirekt einen starken Einfluß auf das 
Börsengeschehen.
21
Die emmitierende Institution bildet i.d.R. ein Gremium, das den 
Entscheidungsträger berät. Bei der Deutschen Börse AG ist das der 
Arbeitskreis Aktienindizes, der Vorschläge für den letztendlich zu 
entscheidenden Vorstand erarbeitet.
22
 Dem Arbeitskreis Aktienindizes gehören 
Mitarbeiter der Deutschen Börse AG und Abgesandte von Banken und 
Investmentgesellschaften an. Er tritt viermal im Jahr zusammen. 
Große Indexanbieter, wie Stoxx Ltd. oder FTSE International Ltd., sind bereits 
eigenständige Unternehmen, die von Verlagen und Börsen gegründet worden 
sind. Der Gegenstand dieser Anbieter ist ausschließlich das Geschäft mit 
Indizes. Außer der Imagewerbung für verbundene Unternehmen profitieren 
diese Anbieter auch von Lizenzgebühren für Indexprodukte
23
 auf ihre Indizes, 
wie z.B. für Derivate, oder für die Veröffentlichung von Indexinformationen, wie 
21
  Vgl. dazu ausführliche Darstellungen ab S.104 im siebten Kapitel 
22
 Nach: Deutsche Börse AG (2002): Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse, 
Frankfurt a.M., S.16 
23
  Ebd: S.16 
Kapitel 2: Grundlagen 
17
z.B. von MSCI, die von Banken oder ähnlichen Institutionen in Anspruch 
genommen werden.
24
Die größeren Emmitenten bieten i.d.R. eine Vielzahl von Aktienindizes an, um 
jedes Segment marktgerecht abdecken zu können. Die Deutsche Börse AG 
berechnet täglich 98 Aktienindizes aus den unterschiedlichsten Segmenten.
25
Die Gesamtheit der Indizes eines Anbieters wird auch als Indexfamilie 
bezeichnet.
26
 MSCI, Inc. ist mit 11000 Indizes der größte Anbieter weltweit.
27
2.5 Anforderungen an die Aktienindizierung 
Um den bereits genannten Motiven und Zielen gerecht zu werden, müssen bei 
der Bildung von Aktienindizes börsenspezifische Anforderungen eine 
Berücksichtigung finden. Diese Anforderungen werden in der folgenden 
Darstellung qualitativ erläutert, bevor sie im vierten Abschnitt quantitativ 
konkretisiert und gelöst werden. 
Repräsentativität: Eine der wichtigsten Bedingungen an einen Aktienindex ist 
die  Repräsentativität. Der Index sollte das betreffende Segment weitgehend 
typisch abbilden, um eine Aussage über die charakteristische Entwicklung des 
Marktes zu ermöglichen. Die repräsentative Abbildung umfaßt, neben der 
Auswahl von typischen Werten, den Versuch Schwerpunkte des Marktes, wie 
Branchenschwerpunkte, abzudecken. Auch die unterschiedliche Bedeutung der 
Bestandteile sollte mittels einer entsprechenden Gewichtung berücksichtigt 
werden. Veränderungen des Marktes sind ebenso anzupassen.  
Exaktheit: Der Anspruch an die Exaktheit des Indexes ergibt sich bereits aus 
den oben genannten Punkten. Zusätzlich ist die Berechnung methodisch genau 
durchzuführen und das Ergebnis exakt zu veröffentlichen, um die Entwicklung 
des betreffenden Marktes nicht zu verfälschen. 
24
 Nach: http://www.grzebeta.de/indizes/img0.htm (30.06.2001) 
25
 Nach: Deutsche Börse AG (2002): a.a.O., S.13 ff. 
26
 Anlage: Die Indexfamilie der Deutschen Börse AG ist im Anhang 1 abgebildet. 
27
 Erläuterung: Die Angabe umfaßt neben Aktienindizes auch Rentenindizes u.a. Nach: MSCI, 
Inc. (2001): MSCI Methodology Book, New York (New York), S.1 
Kapitel 2: Grundlagen 
18
Aktualität:  Weiter ist die Aktualität von enormem Interesse. Der betreffende 
Aktienindex ist so zu gestalten, daß er aktuell veröffentlicht wird. Waren früher 
noch tägliche Veröffentlichungen die Regel und ausreichend, erfordert heute die 
hohe Volatilität am Aktienmarkt eine fortlaufende Ermittlung während der 
Handelszeit.
28
 Um die geforderte Aktualität weiter zu gewährleisten, ist es 
notwendig, daß die zugrundeliegenden Werte liquide im Handel an der Börse 
sind, da sonst Verzerrungen durch nicht feststellbare Kurse entstehen. Dieses 
ist besonders bei den operativen Funktionen nötig, da die Marktteilnehmer hier 
laufend faire Indexstände für ihre Anlageentscheidungen erwarten. 
Einfachheit: In der Gegenwart werden Aktienindizes sowohl von privaten wie 
auch von institutionalisierten Marktteilnehmern, wie Banken, Versicherungen 
oder Kapitalanlagegesellschaften, benutzt. Für jeden Marktteilnehmer sollte das 
Ergebnis, der jeweilige Indexstand, transparent und schnell nachvollziehbar 
sein. Der Index hat somit nicht zwingend allen formal-mathematischen Kriterien 
zu entsprechen.
29
 Der Aktienindex ist vielmehr einfach zu gestalten, um eine 
entsprechende Akzeptanz unter den Marktteilnehmern zu erhalten. 
Bekanntheit: In diesem Zusammenhang steht auch die Bekanntheit. Nur 
bekannte Aktienindizes genießen das Interesse von Marktteilnehmern. Die 
weniger bekannten Indizes stehen im Schatten. Letztere rentieren sich für den 
Emmitenten nicht, da der erwähnte Imageeffekt ausbleibt und Lizenz- und 
Infogebühren von Banken aufgrund mangelnder Vermittlungschancen ausfallen. 
Vertrauen: Ähnlich ist das Vertrauen in einen Index zu sehen. Nur wenn der 
Aktienindex seriös erscheint, wird er von der Öffentlichkeit akzeptiert und 
beachtet. Gerade dieser Punkt ist in den letzten Monaten zu einer der 
wichtigsten Anforderungen geworden. Der Neue Markt hat in Deutschland bis 
ins Jahr 2002 hinein durch Unstimmigkeiten wie Insolvenzen, Bilanz-
fälschungen oder Betrügereien viel Vertrauen verloren. Die mangelnden 
Gewinne der enthaltenen Gesellschaften lassen an einer Ernsthaftigkeit der 
Indizes in diesem Segment zweifeln. 
28
 Nach: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O., S.11 
29
 Nach: Richard, Hermann-Josef (1992): Aktienindizes, Bergisch-Gladbach, S.24 
Kapitel 2: Grundlagen 
19
Vergleichbarkeit: Stammen Aktienindizes von einem großen Indexanbieter, 
der eine ganze Familie von Indizes emmitiert, ist bei all diesen Aktienindizes die 
Vergleichbarkeit untereinander von Bedeutung. Die Gestaltung dieser ist 
konsistent vorzunehmen.
30
 Auch der zeitliche Vergleich ist wichtig. Die 
Entwicklung des Aktienmarktes ist von einem charakteristischen Zeitpunkt an 
vorzunehmen, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Dazu sollte der 
Index in diesem Zeitpunkt einen einprägsamen Indexwert annehmen, um 
Vergleiche deutlicher zu gestalten. 
Historie: Aktienindizes dienen auch für langfristige Vergleiche. Er ist im Idealfall 
so zu konzipieren, daß für die Zeit vor der erstmaligen Veröffentlichung eine 
Zeitreihe, die dem Aktienindex ähnelt, besteht und mit derer die Entwicklungen 
der Vergangenheit abgebildet werden können. Hier wird eine entsprechende 
Historie gefordert. 
Die angeführten Anforderungen stehen nicht immer konform zueinander. 
Vielmehr widersprechen sich einige. In diesem Fall sind individuelle 
Schwerpunkte zu setzen. Eine repräsentative und in vielen Einzelheiten 
aufwendige Abbildung erscheint schwer möglich, wenn gleichzeitig ein knapper 
und einfacher Aufbau des Aktienindexes gefordert wird. Zusätzlich widerspricht 
die statistisch möglichst exakte Berechnungsmethode der schnellen und 
einfachen Nachvollziehbarkeit.  
Zumindest eine konträre Beziehung ist gelöst worden: Die geforderte aktuelle 
und schnelle Verfügbarkeit der Indexstände steht nicht länger im Widerspruch 
zu einer exakten und aufwendigen Berechnung, welche zudem repräsentativ 
abbildet, denn die Möglichkeiten der Informationstechnologie vereinfachen den 
Aufwand für die Berechnungen erheblich. Da einige Anforderungen aufgrund 
ihrer Selbstverständlichkeit und leichten Umsetzbarkeit nicht weiter konkretisiert 
werden müssen, werden bei der Konzeption im vierten Kapitel nur die 
bedeutsamsten näher erläutert und gelöst. 
30
 Nach: http://www.grzebeta.de/indizes/img0.htm (30.06.2001) 
Kapitel 3: Arten 
20
Kapitel 3: Arten 
3.1 Einführung 
Bei der Aktienindizierung existieren mehrere grundlegende Ansätze. Diese sind 
in Form von verschiedenen Arten zu bestimmen, bevor mit einer konkreten 
Konzeption begonnen werden kann. Die Art der Aktienindizierung gibt eine 
spezifische Aussage über den jeweiligen Aktienmarkt wieder. Eine ähnliche, 
aber abweichende Art wird bei gleicher Konzeption prinzipiell unterschiedliche 
Ergebnisse aufzeigen und eine andere Aussage treffen. 
Differenziert werden wesentliche Ansätze zur Bestimmung des Wertes einer in 
einem Index enthaltenen Aktie, womit ein Vergleich von Kurs- zu 
Performanceindizes angeführt wird. 
Ferner betrifft die Differenzierung von Arten auch den Umfang von 
Aktienindizes. Die angeführte Unterscheidung bezieht sich auf All-Share- und 
Auswahlindizes. 
Zusätzlich ist festzulegen, über welchen Aktienmarkt eine Aussage getroffen 
werden soll. Dazu ist eine Marktsegmentierung notwendig, welche durch 
verschiedene Abgrenzungsarten dargestellt wird. 
Abschließend werden in diesem Kapitel Subindizes diskutiert. Diese stehen in 
Verbindung zu anderen Aktienindizes. I.d.R. betrifft dieser Punkt Mitglieder 
einer Indexfamilie. Bei einzeln zu konzipierenden Indizes entfällt diese 
Betrachtung. 
Kapitel 3: Arten 
21
3.2 Kurs- und Performanceindizes 
Eine wichtige Differenzierung bei den Arten der Aktienindizierung findet sich bei 
der Gegenüberstellung von Kursindizes zu Performanceindizes
1
. Grundsätzlich 
gelten Aktienindizes als Preisindizes, weisen jedoch einen bedeutenden 
Unterschied zu ihnen auf. Aktien verändern nicht nur ihren Wert, sondern 
werden auch mittels Ausschüttungen begünstigt. Diese erfolgen i.d.R. durch 
jährliche Dividendenzahlungen von Seiten der Aktiengesellschaften. Auch 
einmalige Ausschüttungen sind denkbar.
2
Da ausgeschüttete Werte nicht mehr zum Unternehmen gehören, der Kurs 
einer Aktie aber durch den Wert eines Unternehmens bestimmt wird, beeinflußt 
eine derartige Auszahlung den Kurs einer Aktie negativ und damit den Stand 
eines Indexes.
3
 Werden die Ausschüttungen bei der Berechnung eines 
Aktienindexes miteinbezogen, handelt es sich um einen Performanceindex
4
, 
bleiben sie unbeachtet, liegt ein reiner Preisindex, auch Kursindex
5
 genannt,  
vor. 
Die ersten Aktienindizes waren reine Kursindizes. Dieses lag einerseits in der 
einfacheren Berechnungsweise begründet. Andererseits sollten Aktienindizes 
nach Dow nur eine Aussage zum durchschnittlichen Niveau der Aktienkurse 
geben.
6
 Die Kapitalmarktforschung interessierte sich bald für eine Methode, die 
den ganzen Anlageerfolg in Aktien, auch Performance
7
 genannt, wiedergab. Da 
dieser nicht nur durch Kurse, sondern auch durch Ausschüttungen bestimmt 
wird, mußten diese ebenso berücksichtigt werden. Die daraus entwickelten 
Aktienindizes wurden Performanceindizes genannt. 
1
 Begriff: Auch bekannt als Total-Return-Index 
2
 Erläuterung: Dazu zählen neben Sonderausschüttungen auch Erträge, die im Zusammenhang 
mit Bezugsrechten bei Kapitalerhöhungen anfallen. Dabei ist die Einordnung von Erträgen aus 
Bezugrechten in der Wissenschaft nicht eindeutig geklärt, denn einige bedeutende Autoren 
bereinigen diese auch in den Kursindizes. Der Verfasser dieser Arbeit aber zählt diese Werte, 
genauso wie alle anderen Erträge, nur zu den Performanceindizes, um den einheitlichen 
Charakter zu wahren. 
3
 Nach: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O., S.19 
4
 Nach: O.V. (2000): Performanceindex, in: Die Börse, München, S.164 
5
 Nach: O.V. (2000): Kursindex, in: Die Börse, München, S.164 
6
 Nach: Rühle, Alf-Sibrand (1991): a.a.O., S.29 
7
 Erläuterung: Bezeichnet die gesamte Wertentwicklung einer Investition oder eines Portfolios. 
Kapitel 3: Arten 
22
Dividendenzahlungen werden bei Performanceindizes berücksichtigt, indem der 
jeweilige Ausschüttungsbetrag entsprechend seiner Gewichtung imaginär im 
Index enthalten bleibt. Diese Vorgehensweise unterstellt, daß ein Investor die 
erhaltenen Zahlungen wieder in die betreffende Aktie reinvestiert und damit der 
Erfolg insgesamt beurteilt werden kann. Eine andere Möglichkeit der 
Reinvestition ist die Wiederanlage in das gesamte Indexportfolio.
8
 Da die 
genannten Wiederanlagen
9
 in der Realität bei Investoren nicht andauernd der 
Fall sind, können die Ergebnisse von Performanceindizes eine leicht bessere 
Entwicklung vortäuschen. 
Kursindizes werden heute verwendet, wenn ausschließlich das allgemeine 
Niveau der gesamten Kurse wiedergegeben werden soll. Performanceindizes 
werden verwendet, wenn der gesamte Anlageerfolg in Aktien im Vordergrund 
der Betrachtungen steht. Der letzte Punkt erscheint weitreichender, daher wird 
der Einfluß von Performanceindizes zunehmend größer. 
Die Deutsche Börse AG berechnet den DAX-Performanceindex  jede 15. 
Sekunde neu, wobei der DAX-Kursindex
10
 nur einmal börsentäglich errechnet 
wird.
11
 Diese Tatsache allein verdeutlicht die unterschiedliche Bedeutung von 
Kurs- und Performanceindizes im 21. Jahrhundert.
12
Aufgrund der angeführten Reinvestitionen von Ausschüttungen, wie 
Dividenden, entwickelt sich ein Performanceindex regelmäßig besser als ein 
Kursindex. Die folgende Darstellung verifiziert dieses. Weitergehende 
Ausführungen zu diesem Thema, besonders zu Dividendenzahlungen, sind ab 
Seite 59 im fünften Kapitel hinterlegt. 
8
 Nach: Richard, Hermann-Josef (1992): a.a.O., S.83 
9
 Erläuterung: Eine dritte Möglichkeit der Reinvestition ist die Anlage in Anleihen. Diese Form 
erscheint anlagenfremd und ist daher in der Praxis unbedeutend. In dieser Arbeit wird von einer 
Anlage in die entsprechenden Aktien ausgegangen. Bei einigen Aktienindizes wird nach einer 
gewissen Zeit von dieser Form zu einer Reinvestition in das Indexportfolio übergegangen. Vgl. 
dazu ausführliche Darstellungen ab S.59 im fünften Kapitel und S.118 im siebten Kapitel 
10
 Erläuterung: Erträge aus Kapitalveränderungen, was im wesentlichen Bezugsrechtswerte 
sind, werden beim DAX-Kursindex bereinigt. Nach: Deutsche Börse AG (2002): a.a.O., S.25 ff. 
11
 Nach: Deutsche Börse AG (2002): a.a.O., S.10 
12
 Erläuterung: Diese Anmerkung gilt nur für den deutschsprachigen Raum. Weltweit nimmt der 
Kursindex noch eine bedeutende Stellung ein. Vgl. dazu ausführliche Beispiele bedeutender 
Aktienindizes in den Anhängen 2 und 3. 
Kapitel 3: Arten 
23
Abb. 5: Entwicklung vom DAX-Kurs- und DAX-Performanceindex 
Quelle: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O., S.21 
3.3 All-Share- und Auswahlindizes 
Eine weitere wesentliche Unterscheidung der mit einem Aktienindex 
verbundenen Aussage findet beim Umfang statt. Hier kann zwischen einem All-
Share-Index
13
 und einem Auswahlindex
14
 differenziert werden. Ein All-Share-
Index repräsentiert alle Aktien, die am Markt gelistet sind. Dagegen werden bei 
einem Auswahlindex nur wenige, für den Markt besonders typische Titel 
berücksichtigt.  
Ein All-Share-Index erfüllt bereits eine wichtige Anforderung. Aufgrund der 
gesamten Einbeziehung aller gelisteten Aktien ist er repräsentativ für einen 
Aktienmarkt. Eingeschränkt wird diese Aussage zunächst noch von einer 
marktüblichen Gewichtung der einzelnen Aktien, da anzunehmen ist, daß nicht 
jede Aktie die gleiche Bedeutung am Aktienmarkt aufweist.
15
 Der Anspruch an 
die Repräsentativität wird bei Auswahlindizes durch die Annahme beachtet, daß 
die angeführten typischen Titel in einem solchen Index den gesamten 
Aktienmarkt wiederspiegeln. 
13
 Begriff: Auch bekannt als Composite-Index oder Gesamtmarktindex 
14
 Vgl. dazu ausführliche Darstellungen ab S.49 im vierten Kapitel 
15
 Vgl. dazu ausführliche Darstellungen ab S.40 im vierten Kapitel 
Kapitel 3: Arten 
24
All-Share-Indizes sind aufgrund ihres Umfangs besonders geeignet, wenn das 
Marktgeschehen vollständig abgebildet werden soll.
16
 Die noch darzustellenden 
deskriptiven Funktionen
17
 erhalten nahezu optimale Informationen über die 
Entwicklung des Aktienmarktes.
18
 Stehen operative Funktionen im Vordergrund, 
erscheinen Auswahlindizes mit wenigen Titeln eher geeignet. Dieses liegt darin 
begründet, daß die meisten Auswahlindizes in kurzen Abständen neu berechnet 
werden, um als Grundlage für den Handel mit indexorientierten Derivaten 
regelmäßig aktuelle Indexstände aufweisen zu können. Wird ein Aktienindex 
von zu vielen Titeln bestimmt, liegt die Gefahr nahe, daß auch unbedeutendere 
und damit illiquide Aktien enthalten sind, die mit teilweise nur historischen 
Kursen
19
 das aktuelle Bild verzerren.
20
 Darüber hinaus erschweren 
umfangreiche Aktienindizes die geforderte schnelle Nachvollziehbarkeit.
21
Bis auf den Nasdaq Composite sind alle bedeutenden Aktienindizes dieser Welt 
Auswahlindizes. Die Fokussierung auf Auswahlindizes bringt ein höheres 
Indexniveau mit sich, da sich das Interesse der Marktteilnehmer auf die starken 
und liquiden Titel, die nur in Auswahlindizes sind, konzentriert. Die folgende 
Darstellung verdeutlicht diesen Zusammenhang: 
Abb. 6: Entwicklung des DAX (Auswahlindex) und des CDAX (Composite-DAX) 
Quelle: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O., S.23 
16
 Nach: Richard, Hermann-Josef (1992): a.a.O., S.46 
17
 Vgl. dazu ausführliche Darstellungen ab S.73 im sechsten Kapitel 
18
 Nach: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O., S.23 
19
 Erläuterung: Weil kein Handel stattfindet und damit der letzte Kurs berücksichtigt wird. 
20
 Nach: Richard. Hermann-Josef (1992): a.a.O., S.44 
21
 Ebd.: S.23 
Kapitel 3: Arten 
25
3.4 Marktsegmentierte Indizes 
Für die letzte wichtige Unterscheidung von Arten der Aktienindizierung dient die 
Abgrenzung des Aktienmarktes. Dazu dient als Oberbegriff die 
Marktsegmentierung. Der gesamte Aktienmarkt, weltweit mit allen Titeln, ist 
wenig geeignet, um differenzierte Aussagen zu treffen
22
. Viele Bereiche dieses 
Marktes sind für die meisten Marktteilnehmer uninteressant. Unter Beobachtung 
stehen eher die Entwicklungen von Teilmärkten, auf die sich die 
Marktteilnehmer spezialisiert haben oder von denen sie am meisten erwarten. 
Daher wird der Aktienmarkt segmentiert. Die Aktienindizes geben nur noch eine 
Aussage zum betreffenden Marktsegment. Die Bestimmung des Segmentes ist 
eine der wichtigsten Aufgaben bei der Planung von Indizes. 
Regionale Aktienindizes: Die bekannteste Marktsegmentierung ist die 
Abgrenzung nach Regionen. Länderindizes stellen hier die Entwicklung von 
nationalen Aktienmärkten dar, wie der DAX für Deutschland. Vorstellbar sind 
auch kleinere Segmente, wie Indizes für Bundesländer oder Bundesstaaten. 
Hier bilden die politischen Grenzen die Abgrenzung. Länderübergreifende 
Indizes können die Entwicklung von wirtschaftlich oder geographisch 
zusammenhängenden Regionen nachzeichnen.
23
 Als Beispiel können die 
paneuropäischen Aktienindizes gelten, wie der EuroStoxx 50. Weltindizes sind 
abschließend für globale Aussagen und Entwicklungen geeignet.  
Bei länderübergreifenden Segmenten sind die Umstände wichtig, unter denen 
die Aktien im jeweiligen Land gehandelt werden. Die Bedingungen sollten sich 
zumindest ähneln. Zudem ist eine Vergleichbarkeit der Kurse bei 
unterschiedlichen Währungen zu gewährleisten. 
Branchenindizes: Eine weitere Abgrenzung folgt den verschiedenen 
Branchen. Es existieren für alle wichtigen Branchen eines Aktienmarktes 
Branchenindizes, die die einzelnen Entwicklungen jeder Branche wiedergeben. 
In Deutschland sind Branchenindizes wie der DAX 100 Banken-Index oder der 
22
 Vgl. dazu ausführliche Darstellungen ab S.4 im zweiten Kapitel 
23
 Nach: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O., S.24 
Kapitel 3: Arten 
26
DAX 100 Chemie-Index bekannt. Falls ein Unternehmen in mehreren Branchen 
tätig und nicht eindeutig einer Branche zuzuordnen ist, dient als Abgrenzung 
i.d.R. der Umsatz. Das Unternehmen ist der Branche zuzuordnen, in der anteilig 
der größte Umsatz erwirtschaftet wird.
24
Unternehmensgrößebedingte Aktienindizes: Verbreitet sind auch Ab-
grenzungen hinsichtlich der Unternehmensgröße. Aktienindizes werden für 
große, mittlere und kleine börsennotierte Aktiengesellschaften gebildet. 
Kriterien der Unternehmensgröße können der Umsatz, die Anzahl der 
Mitarbeiter oder die Bilanzsumme sein. Börsenbedingt ist die 
Marktkapitalisierung, folglich die wertmäßige Summe aller Aktien eines 
Unternehmens, von großer Bedeutung. 
Stylebedingte Aktienindizes
25
: Bei dieser Abgrenzung handelt es sich um 
eine neue Differenzierung. Die in einem Aktienindex enthaltenen Werte werden 
hinsichtlich ihrer Wachstums- und Ertragschancen unterschieden. Titel, die seit 
Jahren ertragsstark sind, werden unterschieden von Titeln, bei denen die 
Unternehmen stark wachsen oder die Aussichten auf ein Wachstum sehr gut 
erscheinen. I.d.R. sind stark wachsende Unternehmen noch relativ neu und 
ertragsschwach. Diese Unternehmen können von einer kleinen Basis aus 
überproportional wachsen, welches sehr kapitalintensiv ist und noch keine 
großen Gewinne ermöglicht. Dagegen wachsen ertragsstarke Werte nur noch 
durchschnittlich, da diese bereits eine gewisse Größe auf hohem Niveau 
aufweisen.  
Der Neue Markt in Deutschland ist ein Segment für wachstumsstarke Titel aus 
allen Branchen. Der DAX dagegen beinhaltet hauptsächlich ertragsstarke Titel. 
Die folgende Darstellung faßt die gesamten Ergebnisse noch einmal 
zusammen. 
24
 Nach: Deutsche Börse AG (2002): a.a.O., S.8 
25
 Nach: Deutsches Aktieninstitut (2000): a.a.O.,S.25 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2002
- ISBN (eBook)
- 9783832456450
- ISBN (Paperback)
- 9783838656458
- DOI
- 10.3239/9783832456450
- Dateigröße
- 1.9 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Fachhochschule Bielefeld – Wirtschaftswissenschaften
- Erscheinungsdatum
- 2002 (Juli)
- Note
- 1,5
- Schlagworte
- aktienmarkt aktienindex aktienindizes aktien kapitalmarkt
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					