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Taekwondo als Schulsport

Auswirkungen auf Gewaltbereitschaft & beobachtbares aggressives Handeln

©2001 Examensarbeit 149 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Taekwondo als koreanische Kampfsportart, bekannt geworden als neue olympische Disziplin bei den Olympischen Spielen 2000 im australischen Sydney und meist auch aus Actionfilmen, soll in meiner Arbeit/diesem Buch vorgestellt und auf seine Tauglichkeit für den Schulsport (Änderungen/Modifikationen) im Wahlbereich untersucht werden. Darüber hinaus möchte ich die Problematik näher beleuchten, die sich aus der Konfrontation von Schülern mit Kampfsport (bezüglich aggressivem Handeln) ergeben kann !
Vor Allem im Kontext der in diesem Jahrzehnt aktuellen Thematik „Gewalt in der Schule“ untersuche ich die Kampfsportart Taekwondo hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf Gewaltbereitschaft und aggressive Handlungen. Ich möchte in meiner Arbeit auf die Entstehung von Gewalt eingehen und die möglichen Formen von Gewalt darstellen sowie Lösungsvorschläge (auch bezüglich für das Taekwondo modifizierter Spiele) erarbeiten beziehungsweise vorstellen.
Hier sollen an Taekwondo interessierte Lehrer sowie Vereinstrainer einen kurzen Überblick über geschichtliche Hintergründe etc. bekommen und Anregungen für Schulsport und Kindertraining mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention/Interaktion erhalten. Auch Vorschläge zur Umstrukturierung der Organisationsformen im Verein für den Gebrauch im Schulsport können für beide Seiten nützlich sein.
Ich möchte bereits zu Beginn klarstellen, dass meine Arbeit kein Patentrezept, sondern nur Vorschläge zum Umgang mit Gewalt im beziehungsweise durch Kampfsport bietet.
Kampfsport ist mehr als jeder andere Schulsport stark von der Konstellation der Klasse abhängig. Auch ist Kampfsport meiner Meinung nach bei manchen (gewaltbereiten) Jugendlichen keinesfalls empfehlenswert, worauf ich im Laufe meiner Arbeit noch näher eingehen werde.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Was ist Taekwondo?1
1.1Traditionelles Taekwondo7
1.1.1Formenlauf10
1.1.2Sparring (Einstep- und 1-1)11
1.1.3Bruchtest12
1.1.4Selbstverteidigung13
1.1.5Wettkampf16
1.2Modernes Taekwondo – Ausblick auf Olympia18
1.2.1Modernes Taekwondo?20
1.2.2Militär contra Vereins- und Schulsport - Kindgemäßheit?22
1.3Vom Verein in die Schule23
1.3.1Bezug zum Bildungsplan24
1.3.2Modifikationsvorschläge zur Anpassung an den Schulsport30
1.3.3Modell: Wettkampf-Taekwondo als Schulsport in Bayern36
1.4Trainingsmethoden für den Mädchensport37
1.4.1Was ist Mädchen wichtig?39
1.4.2Selbstverteidigung für Frauen42
2.Taekwondo und Aggression44
2.1Kampfsport als […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5636
Radtke, Jennifer: Taekwondo als Schulsport: Auswirkungen auf Gewaltbereitschaft &
beobachtbares aggressives Handeln / Jennifer Radtke -
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Weingarten, Universität, Staatsexamensarbeit, 2001
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis:
Seite
1. Was ist Taekwondo ?
1
1.1
Traditionelles Taekwondo
7
1.1.1 Formenlauf
10
1.1.2 Sparring (Einstep- und 1-1)
11
1.1.3 Bruchtest
12
1.1.4 Selbstverteidigung
13
1.1.5 Wettkampf
16
1.2
Modernes Taekwondo ­ Ausblick auf Olympia
18
1.2.1 Modernes Taekwondo ?
20
1.2.2 Militär contra Vereins - und Schulsport - Kindgemäßheit ?
22
1.3 Vom Verein in die Schule
23
1.3.1 Bezug zum Bildungsplan
24
1.3.2 Modifikationsvorschläge zur Anpassung an den Schulsport
30
1.3.3 Modell: Wettkampf - Taekwondo als Schulsport in Bayern
36
1.4 Trainingsmethoden für den Mädchensport
37
1.4.1 Was ist Mädchen wichtig ?
39
1.4.2 Selbstverteidigung für Frauen
42

2.
Taekwondo und Aggression
44
2.1 Kampfsport als Gewaltprävention? - Vergleich mit anderen
Kampfsportarten
58
2.1.1 Zielgruppe Problemschüler
65
2.1.2 Karate
67
2.1.3 Jujutsu
68
2.1.4 Judo
69
2.1.5 Boxen
71
2.1.6 Ringen
72
2.2 Beobachtbare Aggressionen bei Schülern
verschiedener Altersstufen
73
2.2.1 Problemfälle bei jüngeren Schüler/innen
76
2.2.2 Bei älteren Jungen
76
2.2.3 Bei älteren Mädchen
·
79
2.2.4 Fazit
80
2.3 Gibt es sinnvolle Aggressionen ?
Wieviel Aggression ist gesund ?
83
2.3.1 Kritik: Ist das Gewaltproblem gelöst?
83
2.3.2 Aggression = Gewalt
~
84
2.3.3 Sinnvolle (hilfreiche) Aggressionen und aggressive Handlungen 85
2.4 Bedeutung für den Sportunterricht
86
2.4.1 Ursachensuche
86
2.4.2 Vorschläge zur Vorbeugung
87
2.4.3 Vorschläge zur Intervention
93
2.4.4 Welche Altersstufe ? Wie ist die Klasse zusammengesetzt ?
94

2. Taekwondo- Spiele
95
3.1 Gemeinschafts - Spiele
95
3.1.1 Allgemein
95
3.1.2 Taekwondo- spezifisch
96
3.2 Spiele zur Technik- Verbesserung
98
3.2.1 Traditionelle Technik
98
3.2.2 Moderne Technik (Wettkampfspiele)
98
3.3 Spiele zur Gewaltprävention
99
3.3.1 Konflikte vorzeitig erkennen
100
3.3.2 Reduzierung der Gewaltbereitschaft durch
Konfliktbewältigung im Spiel
101
4.
Unterrichtsentwurf für den Wettkampf :
Gewaltprävention durch Spielregel- Erarbeitung
104
4.1 Unterrichtsraster für zwei Doppelstunden
105
4.1.1 Voraussetzungen
105
4.1.2 Ziele
106
4.1.3 Raster
108
4.2 Fragebogen
118
4.2.1 Exemplarischer Entwurf
119
4.2.2 Auswertung und Schlussfolgerung
122

4.2.3 Weitere Vorschläge
122
5.
Fazit
124
6.
Nachwort
7.
Quellenverzeichnis
8.
Anhang

Abkürzungsverzeichnis
Ñ
TKD = Taekwondo
Ñ
WK = Wettkampf
Ñ
SV
= Selbstverteidigung
Ñ
DTU = Deutsche Taekwondo- Union
Ñ
aggr. = aggressiv(e)
Ñ
Sch. = Schüler/innen
Ñ
etc. = et cetera
Ñ
z. B. = zum Beispiel
Ñ
usw. = und so weiter
Ñ
d.h. = das heißt
Ñ
bzw. = beziehungsweise

Vorwort
Ich danke allen Personen, die an der Entstehung dieser Arbeit beteiligt waren.
Mein Dank gilt insbesondere den betreuenden Professoren und den
Korrekturlesern!
Auch den geduldigen Helfern aus dem Taekwondo- Bereich (Schul- und
Vereinssport), die mich bei der Erstellung des Fotomaterials und bei der
mehrmaligen Erprobung von Spielen unterstützten, sei herzlich gedankt.
Damit das Mögliche geschieht,
muss das Unmögliche immer wieder versucht
werden!
Hermann Hesse

Einleitung
Taekwondo als koreanische Kampfsportart , bekannt geworden als neue
olympische Disziplin bei den Olympischen Spielen 2000 im australischen Sydney
und meist auch aus Actionfilmen , soll in meiner Arbeit / diesem Buch
vorgestellt und auf seine Tauglichkeit für den Schulsport (
Änderungen/Modifikationen) im Wahlbereich untersucht werden.
Darüber hinaus möchte ich die Problematik näher beleuchten, die sich aus der
Konfrontation von Schülern mit Kampfsport ( bezüglich aggressivem Handeln)
ergeben kann !
Vor Allem im Kontext der in diesem Jahrzehnt aktuellen Thematik
,,Gewalt in der Schule" untersuche ich die Kampfsportart Taekwondo
hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf Gewaltbereitschaft und aggressive
Handlungen.
Ich möchte in meiner Arbeit auf die Entstehung von Gewalt eingehen und die
möglichen Formen von Gewalt darstellen sowie Lösungsvorschläge ( auch
bezüglich für das Taekwondo modifizierter Spiele) erarbeiten beziehungsweise
vorstellen.
Hier sollen an Taekwondo interessierte Lehrer sowie Vereinstrainer
einen kurzen Überblick über geschichtliche Hintergründe etc. bekommen und
Anregungen für Schulsport und Kindertraining mit dem Schwerpunkt
Gewaltprävention/ Interaktion erhalten.
Auch Vorschläge zur Umstrukturierung der Organisationsformen im Verein für
den Gebrauch im Schulsport können für beide Seiten nützlich sein.
Ich möchte bereits zu Beginn klarstellen, dass meine Arbeit kein Patentrezept,
sondern nur Vorschläge zum Umgang mit Gewalt im beziehungsweise durch
Kampfsport bietet.
Kampfsport ist mehr als jeder andere Schulsport stark von der Konstellation der
Klasse abhängig .
Auch ist Kampfsport meiner Meinung nach bei manchen
( gewaltbereiten ) Jugendlichen keinesfalls empfehlenswert, worauf ich im
Laufe meiner Arbeit noch näher eingehen werde.

1
1. Was ist Taekwondo ?
I. Begriffsdefinition
Die Kampfsportart Taekwondo hat ihren Ursprung in Korea und bedeutet
übersetzt
Tae = Fuß
Kwon = Faust
Do = Weg ,geistige Einstellung
Sinngemäß ist diese Sportart also die geistige Kontrolle über Fuß- und
Fausttechniken. Dies gilt zunächst für den Zweikampf als Kunst der
waffenlosen Selbstverteidigung, kann jedoch auch zur Meditation genutzt
werden.
,,Do" ist gleichzeitig ein Symbol für die Philosophie ( Auseinandersetzung mit
geistigen Inhalten) dieser Kampfsportart, die bestimmte
Schlüsselqualifikationen enthält und vom Taekwondoin, also dem TKD-
Betreibenden, bestimmte Charaktereigenschaften erwartet.
Dazu gehören Tugenden wie Bescheidenheit, Demut, Großzügigkeit, Weisheit,
Ausgeglichenheit, Geduld und Ausdauer etc., die auch in den Philosophien der
meisten anderen asiatischen Kampfsportarten enthalten sind.
TKD wird häufig ,,fliegendes Karate" genannt, was sein Wesen meiner
Meinung nach sehr treffend bezeichnet.
TKD unterscheidet sich im Wesentlichen vom Karate dadurch, dass der
Schwerpunkt bei den Fußtechniken liegt und die Armtechniken eine
untergeordnete Rolle spielen.

2
II. Wesen des TKD
Um den pädagogischen Wert und das Wesen des TKD zu verstehen und es für
den Schulsport fruchtbar machen zu können, müssen zunächst die
geschichtlichen Hintergründe bekannt sein.
Auch sollte man Einblick in die Probleme der heutigen TKD- Praxis in
Vereinen, Sportfördergruppen etc. haben, um mögliche Modifikationen für die
Schulpraxis zu erstellen.
TKD ist ursprünglich eine Militärsportart.
Die Entwicklung des heutigen Taekwondo geschah durch einen General
Des koreanischen Militärs.
Auch heute noch sind alle internationalen Kämpfer automatisch auch
Kadersoldaten.
Im Allgemeinen zeichnen sich Kampfsportarten durch drei Hauptmerkmale aus:
1) Die sportliche Auseinandersetzung findet im Zweikampf statt.
2) Körperliche Berührung ist die einzige Möglichkeit, den Gegner zu besiegen.
3) Zielsetzung ist der offensichtliche Sieg über den Gegner .
Es gibt auch keine genauen geschichtlichen Daten, aus denen ersichtlich ist,
wann der Begriff Taekwondo erstmals verwendet wurde.
Vermutlich hat es sich ungefähr 50 v. Chr. aus der südkoreanischen
Privilegierten- Sportart Taekyon entwickelt.
Sicher ist jedoch, dass Korea keineswegs das alleinige Ursprungsland ist,
sondern dass auch Strömungen aus anderen Ländern , wie beispielsweise
Japan ( Ähnlichkeiten mit Karate sind offensichtlich), starken Einfluss auf die
Entwicklung der heute praktizierten Kampfkunst Taekwondo ausübten.
Aufgrund der Besetzung Koreas durch Japan verstärkte sich aber das
Nationalbewußtsein, so dass die Koreaner dazu tendierten , die Sportart
Taekwondo weiterhin für ihr Land zu beanspruchen.
Nach dem Koreakrieg entstand mit der Spaltung in Nord- und Südkorea auch
eine Trennung in die nordkoreanische ITF ( International Taekwondo
Federation) und die von Südkorea befürwortete WTF ( World Taekwondo
Federation) !

3
Als Urvater des Taekwondo wird der koreanische General Choi Hong Hi
( Präsident des Internationalen TKD-Verbandes) angesehen. Er machte das
TKD 1946 im heutigen Südkorea bekannt und entwickelte ein Buch mit dem
Titel : ,,Taekwondo- der koreanische Weg der Selbstverteidigung ", kurz
,,General " genannt, das bis heute als ,,Bibel " der Taekwondo betreibenden
Sportler bezeichnet wird.
Jedoch halte ich die Ehrfurcht vor diesem Werk für etwas übertrieben, da
einige Elemente bereits veraltet sind und mit der beginnenden Globalisierung
( unter anderem die Zulassung zu den Olympischen Spielen) Modifizierung
verlangen wie die stärkere Orientierung am Wettkampf.
Beispielsweise wurden auch die TKD- Formen des ,,General ", die ,,Hyongs ", in
den meisten Vereinen durch die ,,Taeguks" ersetzt, um eine einheitliche Basis
zu bekommen.
Trotzdem bleibt der ,,General " ein Standardwerk für TKD- Interessierte.
In Korea grenzte der Stolz auf das TKD lange Zeit an Fanatismus: Man kann
TKD sogar studieren und damit in Korea Karriere machen.
Dies wäre allein nicht so schlimm, würde es nicht bedeuten, dass ausländische
Taekwondoin durch die koreanische Vorherrschaft benachteiligt werden.
Somit wird die Philosophie des TKD nicht weniger missverstanden als andere
Sportarten, nur weil weniger darüber berichtet wird. Diese Art von
,,Nationalismus im Sport " ist eventuell sogar schlimmer als der
Fußballfanatismus in Deutschland.
In Deutschland gibt es Parallelen dazu bei der Trennung in ITF und WTF,
wobei das ITF-Taekwondo meist in Privatschulen unterrichtet wird.
Die WTF hingegen wurde in den BLSV aufgenommen.
Taekwondo wird seit 1965 in Deutschland praktiziert und das WTF-
Taekwondo ist olympische Disziplin bei den Sommerspielen in Sydney 2000.
Der schlechte Ruf von Kampfsportarten im Allgemeinen rührt zum Teil vom
Mißbrauch der Zweikampfformen während der imperialistischen Kriege her.
,,Die Lehre vom ,, lautlosen Töten " , ursprünglich ein wichtiges Ausbildungsziel
der japanischen Samurai, später durch die sportliche Entwicklung eliminiert,

4
[wurde] [...] nun in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erneut zur
Erziehung zu Brutalität, Menschenverachtung und Militarismus verwendet "
1
.
Jedenfalls wurde TKD als Militärsportart gegründet, um Feinde nur unter
Einsatz des eigenen Körpers verletzen oder gar töten zu können.
Auch die spektakulären Bruchtests , die heute bei B udogalas oder in
Kampfsportfilmen das Publikum begeistern, waren ursprünglich nur auf die
Anwendung am Feindeskörper ausgelegt.
Durch die Modernisierung des TKD ist dieser Aspekt jedoch in den
Hintergrund getreten. Das Ausklammern der militärischen Komponenten unter
Betonung des sportlichen Vergleichskampfes und der Verbesserung
körperlicher Fitness führte zu einer Sportart, die in allen Altersgruppen als
Breitensport betrieben werden kann.
Der Formenlauf hat zum Beispiel seine ursprüngliche Bedeutung verloren (
siehe 1.1.1)
Darüber hinaus werden Gleichgewichtsgefühl, Beweglichkeit und Schnellkraft
verbessert.
So sollte folglich der heutige Kampfsport unter einem anderen Gesichtspunkt
gesehen werden.
Ziel ist heute hauptsächlich die Vermeidung von Verletzungen durch
körperliche Geschicklichkeit (bei der Ausführung von Techniken) im
Zweikampfformen.
II.
Die Bedeutung von Kampfschrei,
Gleichgewichtsübungen und Materialien
Bei jeder beliebigen Sportart hängt die Atmung hauptsächlich von der
Bewegung des Rumpfes ab: Wird der Rumpf gedreht oder gebeugt, atmet man
automatisch aus. Richtet sich der Körper auf, erfolgt die Einatmung.
1
Ihlo, Heinz : Kampfsport in der Schule, Berlin : Verlag Volk und Wissen, 1981. Seite 94, Abschnitt
2, Zeile 25 ­ 33

5
Im Taekwondo liegt die Betonung auf der Ausatmung, wenn zu einem Schlag
oder Tritt angesetzt wird. Im Moment des Auftreffens wird dann kurz der Atem
angehalten , um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Dies geschieht folgendermaßen:
Das Ausatmen beim Kick verringert den inneren Widerstand und macht den
Körper flexibler , ähnlich einem Luftballon, der beweglicher ist , wenn Luft
abgelassen wurde. Um den Schülern diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, ist
eine solche bildhafte Erklärung angemessen. Flexibilität des Körpers ist für die
Reaktion auf eventuelle Konterschläge notwendig.
Eine kurze Demonstration mit geräuschvollem Ausatmen bei den
Kicktechniken ist ebenfalls anschaulicher als lange Vorträge über den nach
wenig Übungszeit ohnehin schnell automatisierten Ablauf.
Das Anhalten der Luft beim Auftreffen verleiht dem Stoß oder Kick erst die
volle Wirkungskraft.
Der Kampfschrei wird Kihap genannt und auch ebenso ausgerufen, jedoch
häufig mit individuellen Variationen.
Kurz vor Auftreffen des Schlags auf Pratze oder Körper wird der Kihap
ausgestoßen.
Dies dient einerseits dazu, die Luft aus dem Körper zu pressen , um das
Verletzungsrisiko durch einen eventuellen Konterschlag zu minimieren.
Andererseits wird die Konzentration genau in diesem Moment gefördert.
Der Kihap wirkt auch für viele jüngere Kämpfer/innen äußerst motivierend.
Jedoch sollte der Kampfschrei nicht zu früh vor dem Auftreffen des Schlages
erfolgen, da sonst meist zuwenig Kraft entfaltet wird durch mangelnde
Konzentration.
Ohne Kontrolle der Atmung kann ein Angriff oder eine Abwehrreaktion nicht
erfolgreich sein.
Bei einer Konfrontation muss die richtige Reaktionsfähigkeit der
entsprechenden Nerven sowie deren Koordination untereinander vorhanden
sei, dann wird auch die Kraftkapazität voll entfaltet.
Das Phänomen Kraft muss jedoch über einen längeren Zeitraum durch eigene
Erfahrung erfasst werden, um die effektivste Entfaltung der körpereigenen
Energien zu erreichen.

6
Das Gleichgewicht
Das Üben von Standsicherheit und Gleichgewichtsvermögen ist im Taekwondo
( und den meisten anderen Kampfsportarten ) ein bedeutender Bestandteil des
Trainings.
Der Stabilitätsgrad eines Körpers hängt ab von:
-
Gewicht
-
Größe der Unterstützungsfläche
-
Entfernung des Körperschwerpunkts von der Unterstützungsfläche
Da sich der Körperschwerpunkt physikalisch bestimmen läßt, kann man somit
recht einfach auch die Auswirkungen einer Kraft F errechnen, die am
Körperschwerpunkt angreift:
Das Ergebnis ist, dass diese Kraft den Körper schneller aus dem Gleichgewicht
bringen kann, je höher der Schwerpunkt liegt und je kleiner die
Unterstützungsfläche ist.
Für den Wettkampf bedeutet dies, dass entweder a) die Unterstützungsfläche
vergrößert , etwa durch einen Ausfallschritt,
oder b) der Körperschwerpunkt abgesenkt werden muss.
Die typische Verteidigungsstellung beinhaltet daher beide Elemente, was
jedoch auf Kosten der Beweglichkeit geht.
Aus diesem Grund nehmen Angreifer eine weniger stabile Haltung ein und sind
damit auch leichter angreifbar bezüglich des Gleichgewichts.
Bei einem wirkungsvollen Angriff werden nicht nur Faust oder Bein, sondern der
ganze Körper stark beschleunigt, also mit großer Kraft ausgeführt.
Dies bedeutet für den Wettkampf, dass der Verteidiger vor dem Kontern vor
allem auf seine Stabiliät achten muss.
Materialien :
Traditionelles Taekwondo kommt meist mit sehr wenig Materialien aus, da
hauptsächlich in Einzelarbeit oder in Zweiergruppen geübt wird und folglich der
Partner bereits den wichtigsten ,,Trainingsgegenstand" darstellt.

7
Lediglich zum Verbessern der Zielfähigkeit und der Dosierung des
Krafteinsatzes für Fuß- und Fausttechniken werden sogenannte Pratzen
(meist in Zweiergruppen) verwendet.
Im Wettkampf- Bereich stellen sie jedoch einen unersetzlichen Bestandteil des
alltäglichen Trainings dar.
Mit Hilfe der Pratzen lernt der Taekwondoin, seine Schlagkraft, -härte und
-geschwindigkeit einzuschätzen und zu dosieren, eine für den späteren
Zweikampf elementare Fertigkeit.
Auch Sandsack und aufgehängte Tennisbälle sind sehr nützlich für die
Verbesserung der Kraftdosierung und Zielfähigkeit .
Weichbodenmatten lassen sich für Fallübungen und Stoßtechniken mit Fuß und
Faust verwenden.
Für Sprungtechniken benutzt man zunächst am Besten eine Zauberschnur und
später ein großes Tau, das locker gehalten wird.
Darüber hinaus gibt es spezielle Schutzausrüstung für Kopf, Rumpfvorderseite
Unterarme, Genitalien und Schienbeine , die meist gegen Ende des Trainings
getragen wird ( siehe 1.1.5 ), um an die Wettkampfsituation bei Turnieren zu
gewöhnen.
1.1 Traditionelles Taekwondo
Taekwondo lässt sich in modernes ( Wettkampf) und traditionelles TKD
unterteilen, wobei der nicht modernisierte Wettkampf trotzdem Bestandteil des
traditionellen TKD ( auch bei den Gürtelprüfungen) ist.
Ich werde in dieser Arbeit weitgehend deutsche Bezeichnungen verwenden, da
ich der Meinung bin, dass der ohnehin immer noch zu große Einfluss
militärischer Methoden und Dogmen aus Korea nicht noch mehr Bestätigung
verdient.
Eine große Bedeutung kommt der Verbesserung der Dehnfähigkeit zu!
Was durch Paradigmawechsel in manchen anderen Sportarten erst langsam
entstanden ist, spielte schon in den Vorstufen des TKD eine wichtige Rolle.
Wurde beispielsweise im Fußball früher zunächst ruckartig gedehnt,

8
folgten häufig Zerrungen und man ging langsam über zum statischen und
schließlich zum dynamischen Dehnen (bei Sprintvorbereitung).
Hingegen war diese unphysiologische Verbindung von intensiver Belastung und
Dehnung in fernöstlichen Kampfsportarten bereits vor Jahrzehnten äußerst
selten zu finden.
Dies gilt jedoch hauptsächlich und pauschal für die Praxis,
da Dehnmethoden ja in jeder Sportart bekannt waren. Sie wurden ,wie z. B. im
Fußball, lediglich häufiger und stärker vernachlässigt.
Rumpfdehnung im Vereinstraining
Dehnung der Adduktoren

9
Um Folgeschäden im frühen Schulkindalter zu vermeiden,
ist besonders auf geringe Gewichtsbelastung bei der
Beindehnung zu achten! (Fotos: privat)
Eine weitere Besonderheit des TKD ist die Kennzeichnung des
Leistungsfortschritts durch verschiedenfarbige Gürtel (Kups).
Anfänger tragen einen weißen Gürtel zum Anzug (Tobok) ! Dann folgen zwei
gelbe und zwei grüne Gürtel ! Fortgeschrittene tragen zunächst den blauen,
dann den braunen oder roten Gürtel. Schließlich erhalten die ,,Meister" in dieser
Sportart den Schwarzgurt (Dan).
Mit Ausnahme des Schwarzgurts werden jeweils zwei Prüfungen innerhalb
einer Gürtelfarbe und in einem Zeitraum von circa drei Monaten abgelegt.
Bei den Danprüfungen ist ein Aufstieg bis zum Großmeister möglich , danach
werden Schwarzgurte nur noch ehrenhalber oder in Erbfolge verliehen, wobei
mir Letzte res jedoch vollkommen veraltet erscheint..
10. Kup : weiß
9. Kup : weiß- gelb
8. Kup : gelb
5. Kup : gelb- grün
6. Kup : grün
5. Kup : grün- blau
4. Kup : blau
3. Kup : blau- braun/rot
2. Kup : braun /rot
1. Kup : braun/rot- schwarz
1., 2., 3.,... Dan

10
1.1.1 Formenlauf
Der Formenlauf war und ist fester Bestandteil der Gürtelprüfung und sogar ein
Kriterium, das bei ungenügender Leistung ein Bestehen der Prüfung unmöglich
macht. .
Der Begriff ,,Taekwondo" wird hier in seiner Bedeutung genauso treffend
angewandt wie im reinen Wettkampf ( siehe 1.1.5 ) !
In dieser zentralen Übungsform, werden , um die sogenannte ,,Grundschule" zu
erlernen, Arm- und Beintechniken sowie der Kampfschrei in Kombination und
feststehender Reihenfolge ausgeführt.
Dieser ,,Kampf gegen einen oder mehrere unsichtbare Gegner" kann mit
einer Kür aus dem Gerätturnen, der Gymnastik oder mit einem Tanz verglichen
werden.
Die Elemente sind jedoch vorgegeben und nicht variabel oder austauschbar.
Das bedeutet aber nicht, dass ein Sch. nicht die Möglichkeit zum
Experimentieren ( z. B. Musikformen erstellen ) hat . Die ,,Freiräume" liegen
schließlich im Ermessen der Lehrperson.
Die Bedeutung der Formen hat sich gewandelt, seitdem Taekwondo nicht
mehr ausschließlich von Soldaten betrieben wurde.
Sie sind nicht länger Übungsformen für den Kampf gegen mehrere Gegner,
sondern Übungen zur Verbesserung der Technik, somit erfüllen sie heute einen
ästhetischen Zweck !
Die inzwischen am Weitesten verbreiteten Formen heißen ,,Taeguks".
Die TKD- Formen des ,,General ", die ,,Hyongs "wurden in den letzten Jahren
bei den meisten Vereinen durch die ,,Taeguks" ersetzt.
Dies geschah hauptsächlich zur Vereinheitlichung des TKD , da der einzige
nennenswerte Unterschied darin liegt, dass bei den Taeguks ( im Gegensatz zu
den Hyongs) der Körperschwerpunkt meist kaum abgesenkt wird.
Erstaunlich war, dass, wie ein mir bekannter TKD- Trainer beim Besuch eines
T´ai Ji- Kursus feststellen konnte , viele Parallelen zu den Taekwondo- und
Karateformen bestehen , obwohl diese im Vergleich zum chinesischen Kung
Fu ( zu dem auch die von Frauen entwickelte Stilrichtung des Wing Tsun
gehört) sehr entfernte Verwandte des T`ai Ji darstellen.

11
Interessant waren vor allem Stellungen, in denen kurz verharrt wurde:
Meist ließen sie sich als ursprüngliche Fixierungshaltung deuten.
Das bedeutet, die Formen stellen zumindest teilweise ebenfalls einen Kampf
gegen imaginäre Gegner dar.
Ein Beispiel ist die sogenannte Kranichstellung : Die Hand wird so geführt, dass
sie ein gefasstes Handgelenk des Gegners in dem Maße verdreht, dass der
Arm bei korrekter Fixierung zunächst bewegungsunfähig wird.
Parallel lässt sich auch der ursprüngliche Ablauf der Form (mit Angreifern)
rekonstruieren, auch von den Sch. selbst durch Ausprobieren.
1.1.2 Sparring (Einstep- und 1-1)
Das Ein- ( Zwei- und Drei-) Step - Sparring wird von vielen Taekwondo-
Trainern nicht als eigene Disziplin, sondern als reine Übungsform gesehen. Da
es aber relativ umfangreich ist und einiger Übung und Kreativität bedarf zur
gewohnheitsmäßigen Ausführung, sehe ich es daher als eigenen Teilbereich
des TKD.
Um die neu erlernten Kicks und Armtechniken zu festigen und ein besseres
Distanz- Gefühl zu bekommen, werden diese in Partnerarbeit geübt:
Die Partner stehen sich dem anderen gegenüber circa. Eine Armlänge entfernt
auf.
Abwechselnd greift ein Partner mit Fauststoß an , wobei der andere blockt und
kontert mit vorgegebenen oder selbst erstellten Kombinationen aus Arm- und
Beintechnik (z. B. B lock mit Arm links, Handkantenschlag und Seitwärtstritt ) ,
je nach Können.
Beim Zwei- und Dreistep- Sparring geht der Partner einfach zwei bzw. drei
schritte nach vorne , jedesmal mit fauststoß. Der Verteidiger block t jede faust
ab und kontert.
Beim 1-1 Sparring ist Bestandteil des Wettkampfs, sozusagen die Vorstufe.

12
Die Sch. führen abwechselnd schnelle Kicks aller Art aus, wobei das
Reaktionsvermögen, die Schnelligkeit verbessert und die Kreativität gefördert
wird. Später führt jeder Sch. bis zu drei Kicks hintereinander aus.
1.1.3 Bruchtest
Bei höher graduierten Schülern ist es Pflicht, ein bis fünf Bretter ( von ein bis
drei Helfern gehalten) bei der Prüfung mit einer Arm- oder Beintechnik zu
brechen.
Die Bretter haben bei Kindern einen , bei Jugendlichen und Damen zwei und
bei Herren drei Zentimeter Durchmesser und messen 30 X 30 cm.
Die Bretter müssen selbst ,,eingerichtet " werden ( Höhe, Neigungswinkel).
Nach dem zweiten Fehlversuch gilt die Prüfung meist als nicht bestanden.
Auch dieser Punkt wird des Öfteren nicht als Teilbereich gesehen.
Um ein Brett mit der richtigen Geschwindigkeit, im richtigen Winkel und an der
richtigen Stelle zu treffen , sind eine gute Zielfähigkeit und hohe Präzision bei
der Ausführung des Tritts erforderlich.
Vor allem Doppelbruchtests erfordern enorme Schnelligkeit und optimales Timing (Fotos: privat)

13
1.1.4 Selbstverteidigung
Die Disziplin der Selbstverteidigung enthält ausgewählte Elemente aus dem
TKD- Wettkampf, Ju Jutsu , Judo und Karate .
Es gibt wie beim Formenlauf in ihrer Abfolge festgelegte Abwehrtechniken,
die aufgrund ihrer Komplexität praktisch auswendig gelernt werden müssen.
Die SV besteht zum größten Teil aus Block- und Hebeltechniken ( Armeinsatz).
Beintechniken werden seltener , d. h. bei der Verteidigung auf Distanz
eingesetzt.
Die Verwandtschaft der meisten Kampfsportarten untereinander zeigt sich vor
allem dadurch, dass manche Übungen im Ju- Jutsu und TKD nahezu identisch
sind.
Beim Judo finden sich beispielsweise große Ähnlichkeiten in den Techniken
der Fallschule ( Rolle vorwärts und seitliches Fallen ).
Im Gegensatz zum Judo wird der Gegner selten durch Haltegriffe, sondern
meist durch Armhebeltechniken fixiert.
(Foto: privat)
Prinzipiell wird die Abwehr folgender Angriffe in der TKD- Selbstverteidigung
( gegen einen oder mehrere Gegner und aus verschiedenen Richtungen )
behandelt :
-
Nahangriff durch Fassen, Halten, Klammern ( Würgen etc.)
-
Attacke aus der Distanz ( Schlag, Tritt )

14
-
Angriff mit Waffen (Messer , Stock)
-
Bedrohung mit Pistole
Letzteres ist ein relativ heikles Thema, weil es in vielen Fällen vernünftiger
erscheint, sich in einer solchen Situation nicht zur Wehr zu setzen.
Eine fehlgelaufene Abwehr kann schließlich tödlich enden ! Auch muss man
sich über das Motiv des Angreifers im Klaren sein. Bei einem Raubüberfall ist
es besser , alles herzugeben und nicht sein Leben zu riskieren.
Anders verhält es sich natürlich in Situationen, in denen der Angreifer z. B. aus
Panik ( misslungene Entführung, Ausrasten...) wahrscheinlich in jedem Fall
zustechen oder schießen wird.
Das abzuschätzen ist allerdings schwierig.
In einem solchen Fall aber muss der Angreifer so ,,bearbeitet " werden, dass er
keine Möglichkeit mehr zum Aufstehen hat. Kampfsportler unterschätzen oft die
Hartnäckigkeit eines Angreifers. Daher gilt als oberstes Gebot :
-
Gegner durch Haltegriffe sichern oder
-
notfalls kampfunfähig machen
-
Waffe sichern
Besteht irgendwie eine Möglichkeit zur Flucht, so ist diese unbedingt zu nutzen.
Unabhängig vom Können des Kampfsportlers. Warum unnötigerweise ein
Risiko eingehen ?
Er ist sehr wichtig, auch Kindern diese Einstellung gleich zu Beginn zu
vermitteln.
Ist ein Trainer auf dem Gebiet der SV sehr geübt, bietet sich eine
Demonstration an:
ein zweiter Erwachsener soll versuchen, den Trainer ( realistisch) zu
umklammern, zu werfen etc. Danach hilft ihm ein Schüler bei den Angriffen.
Die Sch. können beobachten, welche Techniken effektiv sind und welche
Situationen auch für einen ,,Profi" kritisch werden.
Beispielswiese kann es genügen, wenn der Sch. dem Trainer ( der mit dem
Angreifer beschäftigt ist ) ein Bein stellt, um diesen zu überwältigen.
Selbstverständlich fallen bei Kindern unter 15 Jahren bis auf wenige
Ausnahmen Waffenangriffe weg. Aufgrund der unterschiedlichen Körpergröße

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(Hebelverhältnisse) und ­masse würde die Abwehr mit großer
Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht funktionieren.
Außerdem kommt es äußerst selten vor, dass Kinder von Gleichaltrigen oder
Erwachsenen mit dem Messer angegriffen werden und es keine Möglichkeit
zur Flucht gibt.
Auch bei (männlichen) Jugendlichen bleibt es fraglich, ob Selbstverteidigung
gegen Waffen überhaupt den gewünschten Effekt hat oder ganz einfach nur
leichtsinniger macht ( Provokation gefährlicher Situationen).
Viele SV- Kombinationen müssen durch häufiges Üben und ständiges
Wiederholen verinnerlicht werden, damit sie irgendwann automatisch ablaufen
können.
Dieser Prozess benötigt also relativ viel Zeit.
Deshalb besteht bezüglich Gewaltzunahme ( Mittel zum Prügeln in die Hand
geben) bei SV-Kursen ( die auch in Schulen angeboten werden) kein großes
Risiko im Vergleich zum Wettkampf. Die Zeitspanne ist viel zu kurz , um zu
erreichen , dass die komplexen Techniken ,,funktionieren", d.h. gefährlich
werden können.
Teilnehmer, die ihre ,,Aggressionen ausleben" wollen, verlieren
erfahrungsgemäß bald das Interesse an solchen Techniken.
Stattdessen werden zum Prügeln eher einfachere Kicks wie der ,,Paltun"
benutzt.
Somit wirft sich die Frage auf : ,,Wann und für welche Personen ist SV also
realistisch ?"
Mit anderen Worten, jeder Trainer muss sich auf eine bestimmte Zielgruppe
beschränken.
Bei Kindern bis zu 13 Jahren bietet sich das Auswendiglernen von Technik-
Kombinationen als Übungsform aber durchaus an, weil keine Situation unter
Angst und Bedrohung erprobt , sondern lediglich Techniken und Reaktion
verbessert werden sollen.
Hier ist also umgekehrt gerade die kognitive Leistung beim Lernen von
Kombinationen erwünscht.
Es ist sehr unwahrscheinlich, das ein Kind bei Gleichaltrigen in eine Situation
kommt, in der es speziell diese Kombinationen auch einsetzen kann.

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Da die Größenverhältnisse vor der Pubertät in der Regel noch einheitlicher
sind , werden Techniken, die auf den Ausgleich der Körpergröße und ­masse
oder auf die Verteidigung des Lebens zielen ( z. B. aus der Frauen- SV )
unbedeutender.
Krasse SV- Techniken ( aus dem Straßenkampf) wie Angriffe auf Augen oder
Kehlkopf könnten Schüler sogar befähigen, andere Kinder unfreiwillig schlimm
zu verletzen. Gleiches gilt für den Angriff mit Waffen.
Häufig wird von ,,effektiver SV " gesprochen. Dieser Begriff gibt vor allem im
Bereich der Frauen- SV immer wieder Anlass zu Diskussionen.
Fakt ist, dass es kein Patentrezept gegen jeden Angriff und Angreifer gibt.
Auch bei erfahrenen Trainern in der Selbstverteidigung kommt es immer wieder
vor, dass ein Angriff falsch eingeschätzt wurde oder beispielsweise in einer
Prüfungssituation im wahrsten Sinne des Wortes ,,in`s Messer gelaufen" wird.
1.1.5 Wettkampf
Der Wettkampf, auch Freikampf genannt, ist ein Zweikampf nach K.O.-
System, bei dem die Gegner Fuß- und (seltener) Fausttechniken auf erlaubte
Körperregionen ausführen.

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Foto Jugendwettkampf : Maier, Sybille (Redaktion) :
Taekwondo-aktuell , Fachorgan der
Deutschen Taekwondo- Union (DTU),Park Soo-Nam (Hrsg.) ,Heft Nr.10 , 24. Jahrgang,
Stuttgart:: Park- Verlag GmbH, Oktober 2000. Seite 10, Abb. 3
Jeder von den Punktrichtern gewertete Treffer gilt als ein Punkt, eine
Verfehlung ( zum Beispiel Schlag auf den Rücken ) wird mit Abzug eines oder
eines halben Punktes bestraft.
Es gibt einer Reihe von leichten ( Festhalten des Gegners ) und schweren
(Angriff auf die Genitalien).
Kinder mit grundlegenden Kenntnissen im TKD sind aufgrund der eigenen
Erfahrungen meist schnell in der Lage, selbständig eine Liste von Verfehlungen
zu erstellen ( siehe Punkt 4). Somit erübrigt sich größtenteils eine Einführung in
die Regeln (,,Auswendiglernen" etc.).
Am eine einer Runde gewinnt der Kämpfer mit Vorsprung nach Punkten (nach
Abzug der Verfehlungen) !
Trefferflächen sind der vordere Teil des Kopfes ( jeweils bis zur Mittellinie der
Ohren) , die Rumpfvorderseite und die Flanken (unterhalb des Schlüsselbeins
und oberhalb des Unterleibs).
Hinterkopf, Rücken und Extremitäten gehören nicht dazu. Ein Treffer in diesem
Bereich wird mit Abzug von Punkten bestraft.
Im Taekwondo gibt es zwei Arten des Zweikampfes: Vollkontakt und
Semikontakt (semi= halb) .
Der Vollkontakt ist am Weitesten verbreitet, wird jedoch bei traditionell
eingestellten Vereinen aus verschiedenden Gründen oft als eine Art ,,fünftes"
Rad am Wagen" mit unterrichtet.
Das finde ich sehr bedauerlich, zumal Pratzenübungen und Spielsparring mit
einem oder mehreren Gegnern nicht kontraproduktiv zum Formenlauf sein
müssen, sondern sowohl die Technik (Präzision) als auch die
Reaktionsfähigkeit verbessern.

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Das Argument, die Techniken würden durch Wettkampf schlampiger werden,
gilt nur, wenn die ,,Grundschule" vernachlässigt und intensivstes Kampftraining
vorgenommen wird.
Das trifft aber weder auf den Breitensport noch für Turniere unter Landesebene
zu.
Fakt ist, dass man sich meist für eine ,,Schiene" entscheiden muss, wenn bei
Turnieren oder Formenmeisterschaften Spitzenerfolge erzielt werden wollen
oder Taekwondo als Leistungssport betrieben wird.
In der Praxis finden die strengen Bestimmungen bei aggressiven Handlungen
( Gegensatz Fußball/ Handball: oft geringere Konsequenzen) tatsächlich
Anwendung : sogar aggressive verbale Äußerungen gelten als Verfehlung und
ziehen Punkteabzug nach sich !
Auch der Angriff auf einen zu Fall gekommenen Gegner wird streng bestraft
und suggertiert somit faires Verhalten ( eindeutig Unterlegene sind ,,tabu").
Strenge Regeln sind unbedingt erforderlich in dieser Sportart, bei der schwere
Verletzungen durch absichtliches Anwenden von Tritten etc. entstehen
können.
1.2 Modernes Taekwondo ­ Ausblick auf Olympia
Der durch Erweiterung der Step- Techniken und Änderung einiger Regeln
modifizierte Wettkampf ( Freikampf) wird als modernes Taekwondo bezeichnet.
Modernes TKD kann auch als Leistungssport betrieben werden.
Bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney 2000 war Taekwondo als
neue Disziplin erstmals dabei.

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Allerdings gab es zuvor heftige Diskussionen wegen der immer noch
Vorherrschaft und Anzahl koreanischer Punktrichter und Kämpfer( Gefahr der
Voreingenommenheit) , was der internationalen Gleichberechtigung natürlich
entgegenläuft.
Aus diesem Grund wäre das TKD fast nicht aufgenommen worden.
Für die Olympischen Spiele waren jedoch Punktrichter verschiedener
Nationalitäten in ungefähr gleichen Verhältnissen vertreten.
Es gibt folgende Olympische Bestimmungen:
Gewichtsklassen:
Damen: bis 49 kg, - 67 kg, + 67 kg
Herren: bis 58 kg, - 68 kg, - 80 kg, + 80 kg
Kampfdauer: 3 x 3 Minuten , KO- Modus
Kampffläche 8 x 8 m, Wettkampffläche 12 x 12 m
Schutzausrüstung:
1) Weste : Brustpanzer mit roter oder blauer Markierung
2) Unterarm- und Schienbeinschutz
3) Kopfschutz aus Schaumstoff
4) Tiefschutz
Leider sind die fünf bei Olympia 2000 erstmals zugelassenen Sportarten sehr
rudimentär vorgestellt worden und wurden auch zu entsprechend ungünstigen
Tageszeiten übertragen. Wer sich dafür interessierte, musste ( wie ich )in Kauf
nehmen, einen vollen Tag vor dem Fernseher zu verbringen, um wenigstens
den Endkampf der Herren (+ 80 kg , Deutschland gegen Kuba ) nicht zu
verpassen. Dieser wurde dann exakt 9 Minuten ohne Ankündigung und unter
falschen Erklärungen des Kommentators zu den Techniken gesendet.
Darüber hinaus muss ich bemerken, dass die Kämpfe an sich durch das hohe
Kämpferniveau nicht sehr spektakulär und für das Publikum reizvoll ausfielen.
Interessant wird ein Wettkampf erst für TKD- Ausübende mit geübtem Auge
und eigener Erfahrung.
Ein Laie würde sich vermutlich wenig von dieser Sportart angesprochen fühlen.

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Abschließend lässt sich sagen, dass Taekwondo in naher Zukunft als
Freizeitsportart sehr wahrscheinlich wenig Resonanz von der Öffentlichkeit
(durch mehr aktive Sportler) erhalten wird.
Dies hat weniger mit einem schlechten Image von Kampfsportarten zu tun,
sondern die Versuche zur Medienwirksamkeit des Taekwondo gingen meiner
Meinung nach in die falsche Richtung.
Hier erinnere ich mich gerne an den ,,Boom" im Kindersport, den ein einziger
Ballettfilm namens ,,Anna" vor ungefähr 17 Jahren in Deutschland auslöste.
Die Darstellung der Sportart sprach in diesem Fall die Interessen der breiten
Bevölkerung an.
Fakt ist, dass der Wettkampf als olympische Disziplin nur ein Teilgebiet des
Taekwondo darstellt.
Ich plädiere durchaus dafür , jeden dieser Bereiche zu praktizieren, da die
einzelnen Disziplinen, allein vom Trainingsaspekt her gesehen, eng
miteinander verbunden sind und oftmals ergänzend wirken.
Nur wenige Ausnahmetalente schaffe n es, ohne die sogenannte ,,Grundschule"
ein guter Wettkämpfer zu werden. Auch für den Formenlauf ist die verbesserte
Präzision aus den Bruchtest- Übungen von Vorteil.
1.2.1 Modernes Taekwondo ?
Einige veraltete oder unangemessene Strukturen machen das TKD als
Freizeitsport für viele Anfänger oft nicht sehr attraktiv.
Dies kann zum Einen an der mangelhaften Ausbildung von Trainern liegen,
was vor alllem im Kindertraining fatale Folgen hat.
Die traditionelle Aufstellungsform , bei der die Anfänger ganz hinten stehen,
gehört beispielsweise dazu.
Des Weiteren werden immer noch schädliche Dehn- oder Kräftigungsübungen
wie das bekannte ,,Klappmesser" ausgeführt
Darüber hinaus wird die Philosophie bezüglich der Disziplin im TKD häufig
missverstanden und lässt diese zu militärischem Drill ,,verkommen".

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Für Kinder ist es meiner Meinung nach unnötig , zur Disziplinierung hundert
Liegestützen am Stück zu machen, wobei ein Trainer bei falscher Ausführung
regelmäßig mit dem Fuß auf Rücken oder Finger steht.
Gleiches gilt für eine permanente Habachtstellung.
Diese Kritik soll jedoch nicht implizieren, dass keine strenge Regeln gelten
sollen, im Gegenteil:
Erklärt der Trainer eine Übung, hat absolute Ruhe zu herrschen. Ist dies nicht
der Fall , sind Sanktionen wie wenige Liegestützen, kurzzeitiges Absetzen etc.
durchaus legitim.
Ich selbst habe mit dem TKD in einem Verein mit oben beschriebenen
Praktiken angefangen :
Beispielsweise galt für den Wettkampf : ,,Draufhauen , auch wenn`s auf die
Deckung ist, und wenn` s weh tut , weitermachen."
Also schlugen alle mit dem Spann regelmäßig auf die Ellbogen des Gegners .
Das war natürlich schmerzhaft und nicht gerade motivierend.
Vor Allem hat diese Übung überhaupt nichts mit Härte und
Durchhaltevermögen zu tun, sondern vielmehr mit Unwissenheit.
Hätte ich damals bereits gewußt, dass die Hüfte beim gestreckten Bein generell
so weit eingedreht werden muss , dass der Spann auf einer waagrerechten
Linie, d.h. seitlich auf den Ellbogen auftrifft, wäre mir und den anderen im TKD
einiger Schmerz erspart geblieben.
Zum Anderen wird modernes TKD z.B. von jugendlichen ,,Problemschülern "
häufig mit der Erwartung besucht, auf der ,,Straße" durch coole
Kampftechniken Anerkennung ( z.B. in Banden ) zu finden.
Ein Problem ist, dass solche Schüler meist schnell die Lust am TKD verlieren,
weil zunehmend komplexer wird. Ein Fortschritt im technischen Können
erfordert nach Erlernen der ,,Grundschul"- Techniken ( z.B. ,,Paltun") somit viel
Zeit und Übung.
Aus diesem Grund verlassen viele Schüler das Training, bevor durch zahlreiche
Erfahrungen im Spielsparring ein Sinneswandel stattfinden konnte.
Sie haben jetzt lediglich einige Mittel mehr, um zu raufen. Das heißt, ihre
Bereitschaft zu Gewalthandlungen hat sich auf jeden Fall nicht reduziert ;
sie ist eher eher gestiegen.

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1.2.2 Militär contra Vereins - und Schulsport - Kindgemäßheit ?
Natürlich wurden bereits einige methodische Änderungen vorgenommen , um
das TKD als ursprüngliche Militärsportart auch für Kinder zugänglich und vor
allem interessant zu machen.
Trotzdem liegt es laut Erfahrungsberichten einiger engagierter Trainer der DTU
gerade bei den Methoden im Kindertraining immer noch im Argen.
Darauf werde ich in Punkt 1.3 genauer eingehen.
Die Mängel in der Methodik stehen hä ufig in direktem Bezug zur Problematik
der Gewaltzunahme
Wie in wenigen anderen Sportarten spielt der Trainer in seiner Funktion als
Vorbild eine entscheidende Rolle , was den Umgang mit kämpferischem
Können betrifft.
Ein Sprichwort beschreibt diese große Macht, die ein Trainer in diesem Fall
besitzt : ,,Nachahmung ist die höchste Form der Bewunderung."
Vom entwicklungspsychologischen Standpunkt her betrachtet ist Nachahmung
( von Lehrern ,Eltern etc. ) gerade für Schüler vor der Pubertät geradezu
typisch. Dieses Kopieren einer Verhaltensweise wird als ,,Lernen am Modell"
bezeichnet.
Zeigt also der Trainer bereits aggressives Verhalten ( ,,Sei es auch nur verbal:
,,Mach ihn fertig ! ") , wird dies sehr wahrscheinlich nachgeahmt.
Prinzipiell sollte sich eine Lehrperson nicht zu Vergleichskämpfen provozieren
lassen ( wenn, dann gezielt und mit einem erwachsenen TKD-Kämpfer als
Gegner) und trotzdem sein Können in Übungen unter Beweis stellen.
Am Wichtigsten ist jedoch praktizierte Fairness und die Bereitschaft,
Unterlegenheit oder Fehler selbstbewußt zugeben zu können.
Trotzdem muss der Trainer immer noch Respektsperson bleiben und
rebellische Schüler in ihre Schranken weisen können.
Das Tolerieren aggressiver Handlungen kann von Schülern bereits als
Ermutigung zur Fortsetzung ihres Verhaltens gesehen werden.
Nicht gerade kindgemäß sind auch manche Bestimmungen für Kinderturniere
Im Wettkampf:

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Der Fersendrehschlag ist beispielsweise einer der gefährlichsten Kicks im
TKD, weil er das Gesicht mit der Ferse trifft.
Ein Treffer mit einer solchen Technik ist nicht nur wegen der Verletzungsgefahr
so fatal. Vielmehr kann die Überraschung über die Wirkung zu Schocks und
/oder dauerhafter Angst vor Wettkämpfen führen.
Ein Kind, das k.o. geschlagen wurde, wird sehr wahrscheinlich kein zweites Mal
die Kampffläche betreten.
Erwachsene sind sich im Gegensatz zu Kindern bewußt, welches Risiko sie
eingehen und Handeln daher eigenverantwortlich.
Wie Oliver Knecht als Vize- Studentenweltmeister und langjähriger
Kindertrainer im Wettkampf, halte auch ich ein Verbot dieser Technik für
notwendig.
1.3 Vom Verein in die Schule
Will man Taekwondo für den Schulsport verwenden, müssen in jedem Fall
methodische Änderungen vor allem in bezug auf Altersgemäßheit und
Organisationsformen gemacht werden.
Aus eigener Erfahrung aus Tages- und Blockpraktikas weiß ich, dass einige
Organisationsformen des Vereinssports in der Schule auf Dauer nicht sehr
funktional sind, sondern eher des Zweck eines Rituals erfüllen. Zum Beispiel
läßt sich die Aufstellung bei Formenlauf oder Technik- ,,Grundschule" als
mangelhaft bezeichnen:
Die besten und höhergraduierten Schüler (schwarzer und brauner Gürtel)
stehen in der ersten Reihe, die Anfänger mit abnehmendem Gürtelgrad in den
Reihen direkt hinter dem Vordermann, was die Sicht auf den Trainer
unnötigerweise erschwert.
1 2 3 4 5 Reihe 1
8
Eine sinnvollere Aufstellung wäre der Halbkreis
6 7 8 9 10 Reihe 2 oder versetztes Stehen !
11 12 13 14 15 Reihe 3 Der Vorteil des Halbkreises ist, dass sich die
usw. Lehrperson immer noch von der Gruppe abhebt
und die Demonstration im Gegensatz zur
Kreisaufstellung problemlos nachzuahmen ist.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832456368
ISBN (Paperback)
9783838656366
DOI
10.3239/9783832456368
Dateigröße
2.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten – Erziehungswissenschaften
Erscheinungsdatum
2002 (Juli)
Note
2,0
Schlagworte
unterrichtsentwürfe kampfsport prävention aggression problemschüler
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Titel: Taekwondo als Schulsport
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