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Einsatz aktueller XML/XSL- Technologien im Rahmen der objektorientierten Entwicklung von Internet Applikationen

©2002 Wissenschaftliche Studie 78 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Die Entwicklung eines webbasierten Informationssystems für den Customer Support einen führenden Mobilfunkanbieter zeigt exemplarisch wie XSLT zur Umsetzung des MVC - Paradigmas in einem J2EE Environment zum Einsatz kommen kann. Im Stil einer „best practice“ Referenzimplementierung für Web Development Projekte werden dabei alle Designentscheidungen argumentativ untermauert.
Da in der Darstellung immer wieder auf die Referenzapplikation „handyEngine“ zurückgegriffen werden wird, dient es der Verständlichkeit, eine kurze Einführung in diese Anwendung an den Anfang zu stellen. Kapitel 2 beschreibt deshalb das Userinterface für Administratoren und Nutzer.
Die in diesem Szenario verwendeten Technologien XML und Web Development werden in den beiden folgenden Kapiteln 3 und 4 fundiert dargestellt und erläutert. Der Schwerpunkt liegt dabei immer auf den Aspekten, die im Beispiel zum Tragen kommen. Die Metasprache XML wird dabei im Bottom – Up – Prinzip erläutert, d.h. zunächst werden elementare Regeln eingefügt um darauf aufbauend fortgeschrittenere Anwendungen wie XSL darzustellen. Der Themenkomplex Web Development im Kapitel 4 wird zunächst historisch betrachtet, da sich viele Gründe für die aktuellen Architekturprinzipien aus Erfahrungen in der Vergangenheit ableiten. Im Anschluss wird das MVC – Paradigma vorgestellt, welches heute als dominierendes Architekturprinzip gilt.
Im Kapitel 5 wird auf Basis der zuvor eingeführten Technologien und Paradigmen das anfangs eingeführte Beispiel im Detail beschrieben und dabei insbesondere auf die Verbindung von Theorie und Praxis abgestellt.
Im letzten Kapitel werden aktuelle Entwicklungen und Frameworks vorgestellt, die die Art und Weise der Entwicklung von Applikationen im Umfeld des Internets erheblich verändern werden. Hier soll vor allem deutlich werden, dass die vorliegende Arbeit lediglich ein Schnappschuss des gegenwärtigen Stands der Technik in einem sich permanent weiterentwickelnden Umfeld ist.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung7
1.1Motivation7
1.2Ziel der Arbeit7
1.3Kapitelübersicht8
2.Die Applikation „handyEngine“9
2.1Umfeld und Intention9
2.2Funktionsumfang11
2.2.1Nutzer-Interface11
2.2.2Admin-Interface14
3.XML und Substandards16
3.1Ziele und Begriffe16
3.1.1Entwicklung16
3.1.2Ziele von XML17
3.1.3wellformed XML18
3.1.4valid XML19
3.1.5Namespaces20
3.2Dokumenttypdefinition21
3.2.1DTD21
3.2.2XML […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5539
Pohle, Nikolaus: Einsatz aktueller XML/XSL- Technologien im Rahmen der objektorientierten
Entwicklung von Internet Applikationen / Nikolaus Pohle -
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Hannover, Berufsakademie, Abschlussarbeit, 2002
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verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

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1. Einleitung ... 7
1.1. Motivation... 7
1.2. Ziel
der Arbeit... 7
1.3. Kapitelübersicht... 8
2. Die
Applikation ,,handyEngine" ... 9
2.1. Umfeld
und
Intention ... 9
2.2. Funktionsumfang ... 11
2.2.1. Nutzer
- Interface ... 11
2.2.2. Admin
- Interface ... 14
3. XML und Substandards ... 16
3.1. Ziele
und
Begriffe ... 16
3.1.1. Entwicklung ... 16
3.1.2. Ziele
von XML... 17
3.1.3. wellformed XML... 18
3.1.4. valid XML ... 19
3.1.5. Namespaces ... 20
3.2. Dokumenttypdefinition... 21
3.2.1.
DTD ... 21
3.2.2. XML
Schema ... 21
3.3. Parser ... 23
3.3.1. Begriffsdefinition ... 23
3.3.2.
SAX... 24
3.3.3.
DOM ... 25
3.3.4. Einbindung... 26
3.4. XPath ... 28
3.5. XSL... 30
3.5.1. Transformations ... 30
3.5.2. Formatting Objects ... 34
4. Architektur
von
Webapplikationen ... 36
4.1. Evolution ... 36
4.2. n-Tier
Konzeption ... 41
4.2.1. Einordnung ... 41
4.2.2. Data-
/
Backend Tier ... 42
4.2.3. Application Server Tier... 43
4.2.4. Presentation Layer ... 45
4.3.
Model ­ View ­ Controller ... 48
5. Implementierung der Applikation ,,handyEngine" ... 50
5.1. Vorbemerkungen... 50
5.1.1. Abgrenzung ... 50
5.1.2. Runtime
Environment ... 50
5.2. Design... 52
5.2.1. Model ... 52
5.2.2. Controller... 53
5.2.3.
View ... 56
5.3. Projektstatus... 60
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6. Ausblick... 62
6.1. WebServices ... 62
6.1.1. Herausforderung ... 62
6.1.2.
SOAP ... 64
6.1.3.
WSDL ... 65
6.1.4.
UDDI ... 66
6.1.5. Schlussfolgerung ... 66
6.2. komponentenbasierte Frameworks ... 67
6.2.1.
J2EE ... 67
6.2.2.
.NET ... 68
6.2.3. SunONE ... 69
7. Schlussbetrachtung... 70
Literaturverzeichnis ... 71
Anhang ... 72
Erklärung ... 73
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Abbildung 1: Komponentendiagramm EHB ... 9
Abbildung 2: Screenshot handyEngine Startseite ... 11
Abbildung 3: Screenshots handyEngine Funktionsseiten ... 12
Abbildung 4: Sequenzdiagramm Modellreferenzierung ... 14
Abbildung 5: Screenshot handyEngine-Admin Interface... 15
Abbildung 6: Aufbau eines XML Dokuments ... 18
Abbildung 7: SAX Parser-Events ... 24
Abbildung 8: Aufbau eines DOM ... 25
Abbildung 9: Syntax eines XPath-Ausdrucks ... 28
Abbildung 10: XSLT Einsatzbeispiele... 30
Abbildung 11: Beispiel einer XSLT - Transformation ... 31
Abbildung 12: XSL Spezifikationen... 33
Abbildung 13: Architektur eines XSL Prozessors... 34
Abbildung 14: Ablauf eines XSL:FO Renderings ... 35
Abbildung 15: Prinzip der CGI Programmierung ... 37
Abbildung 16: fastCGI Einbindung ... 38
Abbildung 17: Architektur der Servlet-Schnittstelle ... 39
Abbildung 18: 3-tier Konzeption ... 42
Abbildung 19: Die Rolle des Application Server... 44
Abbildung 20: Komposition eines Presentation Layers ... 45
Abbildung 21: Anforderungen an clientbasierte Technologien ... 46
Abbildung 22: MVC ­ Desing Pattern... 49
Abbildung 23: Anwendungsfalldiagramm handyEngine... 50
Abbildung 24: Klassendiagramm Datenbeans... 53
Abbildung 25: Klassendiagramm Controller ... 54
Abbildung 26: Sequenzdiagramm Referenzierung ... 55
Abbildung 27: verteilte Anwendung... 63
Abbildung 28: Aufbau einer SOAP Message ... 64
Abbildung 29: Einsatz von UDDI... 66
Abbildung 30: Architektur des .NET Frameworks ... 68
Abbildung 31: Bestandteile des SunONE Frameworks ... 69
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ANSI
American National Standards Institute
API
Application Programming Interface
ASP
Active Server Pages
CGI
Common Gateway Interface
cHTML compact
HTML
CORBA
Common Request Broker Architecture
CSS
Cascading
Style
Sheet
DCOM
Distributes Component Object Model
DHTML Dynamic
HTML
DOM
Document Object Model
DSSSL
Style Semantics and Specification Language
DTD
Document Type Definition
EHB
Elektronisches
Handbuch
EJB
Enterprise
JavaBeans
GIF
Graphical Interchange Format
GML
Generalized Markup Language
GUI
Graphical User Interface
HTML
Hypertext Markup Language
HTTP
Hypertext Transport Protocol
IDL
Interface Definition Language
IE Internet
Explorer
IIOP
Internet Inter ORB Protocol
IIS
Internet Information Server
ISO
International Organization for Standardisation
IT Information
Technology
J2EE
Java 2 Enterprise Edition
J2SE
Java 2 Standard Edition
J2ME
Java 2 Micro Edition
JAXP
Java API for XML Processing
JDBC
Java Database Connectivity
JSP
Java
Server
Pages
JVM
Java
Virtual
Maschine
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KDE
K Desktop Environment
MVC
Model ­ View ­ Controller
NS
Netscape
OMG
Open Management Group
ORB
Object Request Broker
PERL
Practical Extraction and Report Language
PDF
Portable Document Format
PHP
PHP: Hypertext Preprocessor
RAD
Rapid Application Development
RPC
Remote Procedure Call
SAX
Simple API for XML
SVG
Scalable Vector Graphics
TCP / IP
Transmission Control Protocol / Internet Protocol
RFC
Request For Comment
RMI
Remote Method Invocation
SGML
Standard Generalized Markup Language
UML
Unified Modeling Language
URL
Unified Ressource Locator
W3C
World Wide Web Consortium
WML
Wireless Markup Language
XHTML
Extensible Hypertext Markup Language
XML
Extensible Markup Language
XSL
Extensible Stylesheet Language
XSLT
Extensible Stylesheet Language Transformation
XSL:FO
Extensible Stylesheet Language Formatting Objects
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Am 15.11.2001 wurde der Mikroprozessor 30 Jahre alt
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und am 13.01.2001 das
World Wide Web 10 Jahre
2
. Betrachtet man rückblickend die exponentielle
Entwicklung, die dieses Medium in der relativ kurzen Zeit sowohl quantitativ als
auch qualitativ genommen hat, kann man eine Vorstellung davon entwickeln,
welche Entwicklungssprünge wir in Zukunft erleben werden. Allein im Jahr 2001
wurden 195 RFC veröffentlicht
3
, die die Entwicklung von Webanwendungen
direkt oder indirekt beeinflussen. Diese Situation ist freilich nicht ungewöhnlich,
zumal im IT ­ Bereich. In ihrer Massivität stellt die Entwicklung jedoch eine neue
Qualität dar, der mit adäquaten Methoden begegnet werden muss. Das der
präferierte Ansatz zur Beherrschung der Situation selbst ein Standard ist, erscheint
nur auf den ersten Blick seltsam: XML ist mit dem Anspruch entwickelt worden,
als eine Art Metastandard zunächst die Syntax zu vereinheitlichen. Das dieses Ziel
auf den ersten Blick eher bescheiden ausfällt, darf dessen enormen Nutzen nicht
marginalisieren.
Trotz der Bemühung einer Vereinheitlichung ist vor allem im Onlinebereich eine
stetige Zunahme der Komplexität von Anwendungen zu verzeichnen, zumal auch
ein Metastandard wie XML implementiert und beherrscht werden muss. Dies ist
vor allem der vielerorts angestrebten vollständig browserbasierten Bedienung von
Unternehmensanwendungen zuzuschreiben.
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Dabei kommt wirkt sich positiv aus, dass alle eingesetzten Standards nicht im
luftleeren Raum entwickelt wurden, sondern immer ein dediziertes Problem
adressieren und damit quasi einen ,,best practice" ­ Ansatz für ihren Einsatz
mitliefern. Diesen an einem konkreten Beispiel zu verdeutlichen soll Ziel der
vorliegenden Arbeit sein. Einzelne Technologien und Konzepte sollen gezielt
1
http://www.heise.de/newsticker/data/ciw-15.11.01-001/default.shtml
2
http://www.heise.de/newsticker/data/fr-13.01.01-001/default.shtml
3
http://www.ietf.org/iesg/1rfc_index.txt
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herausgegriffen werden um ihre Bedeutung innerhalb des ,,big picture"
darzustellen.
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Da in der Darstellung immer wieder auf die Referenzapplikation ,,handyEngine"
zurückgegriffen werden wird, dient es der Verständlichkeit, eine kurze Einführung
in diese Anwendung an den Anfang zu stellen. Kapitel 2 beschreibt deshalb das
Userinterface für Administratoren und Nutzer.
Die in diesem Szenario verwendeten Technologien XML und Web Development
werden in den beiden folgenden Kapiteln 3 und 4 fundiert dargestellt und
erläutert. Der Schwerpunkt liegt dabei immer auf den Aspekten, die im Beispiel
zum Tragen kommen. Die Metasprache XML wird dabei im Bottom ­ Up ­ Prinzip
erläutert, d.h. zunächst werden elementare Regeln eingefügt um darauf
aufbauend fortgeschrittenere Anwendungen wie XSL darzustellen. Der
Themenkomplex Web Development im Kapitel 4 wird zunächst historisch
betrachtet, da sich viele Gründe für die aktuellen Architekturprinzipien aus
Erfahrungen in der Vergangenheit ableiten. Im Anschluss wird das MVC ­
Paradigma vorgestellt, welches heute als dominierendes Architekturprinzip gilt.
Im Kapitel 5 wird auf Basis der zuvor eingeführten Technologien und Paradigmen
das anfangs eingeführte Beispiel im Detail beschrieben und dabei insbesondere
auf die Verbindung von Theorie und Praxis abgestellt.
Im letzten Kapitel werden aktuelle Entwicklungen und Frameworks vorgestellt, die
die Art und Weise der Entwicklung von Applikationen im Umfeld des Internets
erheblich verändern werden. Hier soll vor allem deutlich werden, dass die
vorliegende Arbeit lediglich ein Schnappschuss des gegenwärtigen Stands der
Technik in einem sich permanent weiterentwickelnden Umfeld ist.
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Das Mobilfunkunternehmen ePlus betreibt im Rahmen des Customer Relationship
Managements eine Telefonhotline als 1st Level Support. Um die
Kundenzufriedenheit auf einem hohen Niveau zu halten, ist es für die Hotline
Agents essentiell schnell und umfassend zu allen Fragen der Kunden Auskunft
erteilen zu können. Nicht nur die, zum Teil sehr komplexen, Vertragsarten und
rechtlichen Rahmenbedingungen müssen jedem Agent bekannt sein, sondern
auch aktuelle Informationen wie zum Beispiel Netzstörungen oder Aktionen des
Kampagnenmanagements.
Neben der intensiven Schulung aller Call Center Mitarbeiter werden diese durch
das Informationsportal ,,EHB" bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Dieses bietet
direkten Zugriff auf rund 8000 Seiten redaktionell bearbeiteter Texte und
Grafiken. Zur Pflege dieses Pools unterhält ePlus ein etwa 20 Personen starkes
Team technischer Redakteure, die, jeweils mit eigenem Kompetenzbereich, Fakten
sammeln und aufbereiten.
Zur optimalen Unterstützung dieses Teams wurde ein leistungsfähiges Content
Management System entwickelt, das durch die konsequente Trennung von Inhalt
und Layout, die medienunabhängige Erstellung von so genannten ,,InfoObjekten"
in einem Repository erlaubt und Workflowfunktionen für deren Pflege bereitstellt.
Abbildung 1: Komponentendiagramm EHB
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,,Kanalredakteure" nutzen die so verfügbaren Inhalte um damit beispielsweise
Webseiten mit einheitlichem Layout zu publizieren. Einer der so versorgten Kanäle
ist das, vor allem in den Call Centern genutzte, ,,elektronische Handbuch (EHB)".
Ein großer Teil der von den Call Centern bearbeiteten Kontakte lässt sich dem
Themenkomplex Mobiltelefonauswahl und ­benutzung zuordnen. Insbesondere
Schwierigkeiten bei der Bedienung der Geräte nehmen einen wichtigen Platz ein
und fordern die Mitarbeiter der Hotline besonders, da sich die Zahl der von ePlus
vertriebenen Modelle auf inzwischen nahezu 100 summiert hat. Die redaktionelle
Betreuung dieses Bereichs wurde bisher von 2 technischen Redakteuren
übernommen, die über die spezifischen Kompetenzen verfügen. Die Publikation
erfolgte im Rahmen des ,,EHB". Da die Strukturierung der Inhalte ­ in diesem Fall
vor allem Bedienungsanleitungen ­ für jedes Telefon ähnlich erfolgt, ergeben sich
perpetuierte Arbeitsabläufe bei der Pflege von Ablagestrukturen im Repository
sowie der Komposition von Webseiten. Eine weitergehende Unterstützung durch
das System stellt also ein offensichtliches Rationalisierungspotenzial dar. Wird
dieses genutzt, kann sich der Redakteur seiner eigentlichen Aufgabe widmen.
Neben den Vorteilen, die eine gesonderte Berücksichtigung des Bereichs
,,Mobiltelefone" für den Redakteur mit sich bringt, kann auch der Leser von
einem angepassten Layout profitieren. Die bisherige Lösung im Rahmen des
,,EHB" erlaubt zwar die Nutzung spezifischer Templates, kann jedoch lediglich
eine eindimensionale Navigation in Form der hierarchischen Kategorisierung von
Webseiten bieten da es sich hier um eine contentunabhängige Universallösung
handelt. Insbesondere inhaltliche Faktoren, wie zum Beispiel technische Daten
können für Orientierungsfunktionen nicht genutzt werden.
Motiviert durch diese, für alle Seiten unbefriedigende, Situation wurde eine Vision
entwickelt, die zwei Ziele definiert:
-
Masterstruktur: uniforme Inhalte sollen nur einmal strukturiert werden müssen
-
spezialisiertes Interface: contentbasierte Funktionalität generiert Mehrwert
Die Aufgabe umfasst also eine vollständig vertikal integrierte Lösung, die vom
Zugriff auf das Repository über die Aufbereitung der Inhalte bis zur Bereitstellung
erweiterter Suchfunktionen alle Aspekte einer webbasierten Applikation tangiert.
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2.2.1.
Nutzer - Interface
Da es in der täglichen Praxis des Call Centers meist um Fragen zu bereits
verkauften Mobiltelefonen geht, steht der schnelle Zugriff auf ein bekanntes
Modell im Vordergrund. Das Layout der Anwendung trägt dem Rechnung, indem
sichergestellt ist, dass jedes Modell mit maximal 2 Nutzeraktionen erreichbar ist.
Abbildung 2: Screenshot handyEngine Startseite
Grundsätzlich gliedert sich das Interface dazu in 2 Bereiche, die als HTML Frames
implementiert wurden. Der obere Frame erlaubt den Zugriff auf die
Hauptfunktionen ,,Übersicht", ,,Berater" und ,,Vergleich" sowie einen
Schnellzugriff mittels Auswahl von Hersteller und Modellname (optional). Dieser
Frame bleibt in jeder Situation unverändert, so dass dem Nutzer immer die
Möglichkeit bleibt, zur Ausgangssituation zurückzukehren. Der untere Frame
bietet Platz um die Ein- und Ausgaben der jeweiligen Funktion darzustellen. So
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können hier beispielsweise Suchergebnisse in Form von Thumbnails oder die
Bedienungsanleitungen eines selektierten Modells eingeblendet werden. Bei
Bedarf ist dieser Frame vertikal scrollbar. Grundsätzlich kann durch Klick auf ein
Thumbnail immer zur Detailseite eines Modells gesprungen werden, um
technische Daten und Bedienungsanleitungen abzurufen.
Da als unternehmensweiter Standard Netscape Navigator 4.7x vorgegeben ist,
wurde das Layout für diesen Browser optimiert, dabei jedoch auch die Darstellung
in alternativen Browsern berücksichtigt.
Abbildung 3: Screenshots handyEngine Funktionsseiten
Als Mimimalanforderung können die Unterstützung von HTML 3.2 sowie von
CSS 1 genannte werden. Sofern verfügbar, werden Javascript- und Cookie ­
Unterstützung genutzt, um Angaben im ,,Handyberater" persistent beim Nutzer
zu hinterlegen und ihm so eine erneute Eingabe bei wiederholtem Aufruf der
Seite zu ersparen.
Die Steuerung der Anwendung erfolgt vollständig über URL ­ Parameter. Das
heißt, alle Zustände in den einzelnen Frames können mittels spezifischer URLs
reproduziert werden. Dies gilt auch für die komplexen Suchabfragen im
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,,Handyberater". Dieser Umstand ermöglicht es dem Nutzer auch, einzelne
Zustände als Link in seine ,,Bookmark" ­ Liste aufzunehmen. Im folgenden sind
die Hauptfunktionen kurz umrissen:
-
Übersicht
im unteren Frame werden alle als ,,im Shop verfügbar" gekennzeichneten
Handymodelle als Thumbnails aufgeführt.
-
Berater
im unteren Frame wird eine detaillierte Parameterauswahl angezeigt, die es
ermöglicht, spezialisierte Selektionen in der Modelldatenbank vorzunehmen.
Das Ergebnis der Suche wird im Stil der Übersicht dargestellt.
-
Vergleich
im unteren Frame werden die Parameter von zwei Modellen tabellarisch
gegenübergestellt. Die Auswahl der Modelle erfolgt im Stil des Schnellzugriffs
-
Schnellzugriff
im oberen Frame ermöglichen zwei Drop ­ Down ­ Listen die Auswahl von
Hersteller und Modell. Nach erfolgter Selektion des Herstellers wird die
Modellliste mit passenden Einträgen gefüllt. Der Klick auf ,,auswählen" führt
bei selektiertem Hersteller auf eine ,,Thumbnail" ­ Übersicht der Modelle des
jeweiligen Herstellers und bei bereits gewähltem Modell direkt zur Detailseite
dieses Modells.
-
Details
Wurde auf einem der beschriebenen Wege ein Modell eindeutig selektiert,
wird dieses mit Abbildung und technischen Daten im unteren Frame
präsentiert. Am rechten Rand ist eine 2 ­ stufige hierarchische
Mikronavigation verfügbar, die Bedienungsanleitungen thematisch sortiert
anbietet.
Zusätzlich sind zur optimalen Unterstützung der Bedienungsanleitungen
Macromedia Flash ­ Animationen implementiert. Da diese jedoch vom System,
abgesehen von der Einbindung in die HTML ­ Seiten, wie gewöhnliche
Abbildungen behandelt werden, sollen sie ihr nicht weiter betrachtet werden.
Sowohl Seiten mit statischem als auch solche mit dynamischen Inhalten sind das
Ergebnis von XSLT Transformationen und somit leicht modifizierbar.
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2.2.2.
Admin - Interface
Wie im Kapitel 2.1 bereits ausgeführt, lässt sich die vorgestellte Anwendung
konzeptionell zwischen Repository und Client PC anordnen. Sie macht dem Client
die Inhalte des Repositorys zugänglich indem sie diese mithilfe von Templates in
ein sinnvolles Layout einpasst und weitere Funktionen zur Navigation hinzufügt.
Es ist offensichtlich, dass in dieser Situation viele Funktionen parametrisiert sein
müssen, um den langfristigen Betrieb gewährleisten zu können. Zu diesem Zweck
wurde eine leistungsfähige Administrationskomponente entwickelt, mit der in
erster Linie das Erscheinungsbild den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden
kann.
Im Wesentlichen sind hier die verfügbaren Modelle sowie das spezifische Layout
inklusive der Gestaltungselemente, wie zum Beispiel die verwendeten Grafiken, zu
nennen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die in der Suche angebotenen
Modellmerkmale in Schlagwortlisten zu pflegen.
Abbildung 4: Sequenzdiagramm Modellreferenzierung
Damit ein Modell in der Anwendung berücksichtigt wird, muss es dem System
bekannt gemacht werden. Hierzu wird ein ,,InfoObjekt" aus dem Repository
referenziert. Dabei werden der Name des Modells, der Hersteller sowie die SAP ­
Materialnummer als eindeutiger Schlüssel übernommen. Diese Stammdaten
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werden durch Bewegungsdaten, etwa die aktuelle Verfügbarkeit in den Shops,
ergänzt. Der Anwendung ist das jeweilige Modell nun inklusive aller technischen
Daten (aus dem referenzierten InfoObjekt) bekannt. Gegebenenfalls vorhandene
Bedienungsanleitungen können nun mittels der, ebenfalls im Administrationstool
hinterlegten, ,,Masterstruktur" gefunden werden.
Diese Struktur definiert allgemeingültig die, für alle Modelle gleich strukturierte,
Ablage von ,,InfoObjekten" für Bedienungsanleitungen. Dazu wird für jeden
Navigationseintrag in der Mikromavigation der ,,Handydetailseite" der Ablagepfad
zum korrespondierenden ,,InfoObjekt" im Repository angegeben.
,,_EHB40\Handys und Zubehör\Handy-Anleitung\Erste Schritte\Akku\%H %N"
wobei substituiert wird:
%H = Name des Herstellers
%N = Name des Modells
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, jeder Handydetailseite ein Template
zuzuordnen. Diese werden ebenfalls, zusammen mit dem Templates für
Systemseiten, als XSLT ­ Dokumente im Administrationstool gepflegt.
Abbildung 5: Screenshot handyEngine-Admin Interface
Da als Application Server für die Gesamtanwendung Lotus Domino vorgegeben
wurde, konnte bei der Implementierung des Administrationstools auf die RAD ­
Funktionen dieser Plattform zurückgegriffen werden, was den
Entwicklungsaufwand erheblich reduzierte.
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3.1.1.
Entwicklung
Der Bedarf nach Möglichkeiten Informationen mit weiteren Angaben, zum
Beispiel ihrer Darstellung in einem spezifischen Medium anzureichern, besteht
schon sehr lange. Waren es am Anfang Schriftsetzer, die mittels eines
einheitlichen Satzes von Zeichen den zu druckenden Text auszeichneten, war es
spätestens mit der Einführung der IT in der Dokumentenverarbeitung
unumgänglich, neben dem reinen Text weitere Vorgaben zur Art und Weise des
Drucks zu machen.
Der Schritt von physikalischen Angaben, wie zum Beispiel ,,Arial, 9pt, bold", hin
zur logischen Auszeichnung mit zentraler Formatierung, wie zum Beispiel
,,.header" ­ auch bekannt als ,,Formatvorlage" in Textverarbeitungssystemen, ist
dann nicht mehr weit. Da zunächst jedes verfügbare System eine eigene
Konvention für diese Form der Auszeichnung vorsah (,,generic coding"), kam es,
insbesondere in großen Organisationen, schnell zu Problemen beim Austausch
entsprechender Dokumente. Um diesem Missstand zu begegnen, gab es schon
früh Bestrebungen, einen einheitlichen Satz von Markierungen zu entwickeln, den
jedes System ,,versteht". Die erste Übereinkunft in diesem Zusammenhang stellt
GML (,,Generalized Markup Language")
4
dar. Die Entwicklung geht auf eine
Arbeitsgruppe bei IBM zurück, die 1969 bereits bekannte Verfahren
vereinheitlichte und zusätzlich das Konzept eines formal definierten
Dokumententyps mit eingebetteten Elementen einführte. Da IBM zu diesem
Zeitpunkt der weltweit zweitgrößte Verlag war, etablierte sich mit GML quasi ein
Industriestandard.
10 Jahre später begannen sich auch die wichtigen Standardisierungs-
organisationen mit diesem Thema zu beschäftigen. Das erste Komitee richtete
1978 das American National Standards Institute (ANSI) ein, das 1980 einen ersten
,,working draft" der ,,Standard Generalized Markup Language (SGML)"
veröffentlichte und 1986, nachdem es von der International Organisation for
Standardization (ISO) anerkannt worden war, den endgültigen Text als
4
http://www.oasis-open.org/cover/sgmlhist0.html
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ISO8879:1986 publizierte. Dieser basierte auf GML, enthielt jedoch Konzepte für
,,short references" und ,,link processes" sowie einige andere Erweiterungen.
Weitere 10 Jahre später, 1996, ergriff Jon Bosak von Sun Microsystems die
Initiative und rief eine Arbeitsgruppe beim W3C ins Leben, die sich zum Ziel
setzte, eine für das Internet geeigneten Adaption von SGML zu entwickeln. Die
komplexe Spezifikation von SGML war für die schnelle Verbreitung im Netz
kontraproduktiv, da es kaum Implementierungen gab. Folglich wurde eine
Reduktion von Komplexität und Implementierungsaufwand auf etwa 20%
vorgenommen bei der jedoch 80% der SGML Funktionalität erhalten blieb
5
.
Dieses 100% SGML konforme Arbeitsergebnis wurde 1998 als
,,Recommendation" veröffentlicht und ,,eXtensible Markup Language (XML)"
6
genannt. Wie SGML handelt es sich um eine Metasprache, die genutzt werden
kann, um eigene Auszeichnungssprachen zu definieren. Diese Definitionen
können, sofern sie vom W3C ebenfalls als ,,Recommendation" veröffentlicht sind,
zu XML Substandards werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist XHTML.
3.1.2.
Ziele von XML
Bei der Entwicklung von XML verfolgte das W3C verschiedene Ziele, die sämtlich
einer höheren Akzeptanz im Internet dienen sollen. Deshalb gilt:
-
XML soll sich im Internet auf einfache Weise nutzen lassen.
-
XML soll ein breites Spektrum von Anwendungen unterstützen.
-
XML soll zu SGML kompatibel sein.
-
Es soll einfach sein, Programme zu schreiben, die XML-Dokumente verarbeiten.
-
Die Zahl optionaler Merkmale in XML soll minimal sein, Idealerweise Null.
-
XML-Dokumente sollten für Menschen lesbar und angemessen verständlich sein.
-
Der XML-Entwurf sollte zügig abgefasst sein.
-
Der Entwurf von XML soll formal und präzise sein.
-
XML-Dokumente sollen leicht zu erstellen sein.
-
Knappheit von XML-Markup ist von minimaler Bedeutung.
5
http://www.softwareag.com/germany/news/01_01/xml_co_t4.htm
6
http://www.w3.org/TR/REC-xml
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Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832455392
ISBN (Paperback)
9783838655390
DOI
10.3239/9783832455392
Dateigröße
2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Leibniz Akademie Hannover - Berufsakademie Hannover – Informationsmanagement
Erscheinungsdatum
2002 (Juni)
Note
1,0
Schlagworte
informatik java xslt j2ee informationssysteme
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Titel: Einsatz aktueller XML/XSL- Technologien im Rahmen der objektorientierten Entwicklung von Internet Applikationen
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