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Stuhlverstopfung

Das vorwiegend ernährungsbedingte Symptom einer Erkrankung

©2002 Studienarbeit 51 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Ernährungsbedingte Erkrankungen haben im vergangenen Jahrhundert in erschreckendem Ausmaß zugenommen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Krankheiten wird mit 70 bis 80 % angenommen, wobei besonders die Bewohner der sogenannten zivilisierten Länder betroffen sind.
Die Bezeichnung einer Erkrankung als ernährungsbedingt wird häufig - trotz gegenteiliger klinischer Erfahrungen - als umstritten dargestellt oder gar verleugnet. Für dies Vorgehen sind nicht im geringen Maße Naturwissenschaftler, deren Überlegungen von lebensferner Denkweise oder gar von den Einflüssen kommerzieller Interessengruppen bestimmt werden, verantwortlich zu machen.
Ernährungsbedingte Krankheiten verursachen nicht nur persönliches Leid, sondern ziehen erhebliche Kosten nach sich. So ergaben sich im Jahre 1990 zum Beispiel aus den direkten und indirekten Kosten, die durch diese Krankheiten verursacht wurden, wirtschaftliche Verluste von 275,8 Mrd. DM, dies entspricht einem Anteil von 11,4 % des damaligen Bruttosozialproduktes.
Einer Information der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vom 17. Mai 2001 zufolge steht für das Jahr 2001 dem Gesundheitswesen der Betrag von 271 Mrd. DM zu Verfügung. Wenn nun bedacht wird, daß mehr als diese Summe schon 1990 allein durch ernährungsbedingte Erkrankungen verbraucht wurde, und daß der allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung sich trotz der Fortschritte in Teilbereichen der Medizin nicht verbessert hat, zeigt sich der Mißstand mehr als deutlich.
So liegt Deutschland zum Beispiel im Rahmen einer unlängst durchgeführten Vergleichsstudie zum Gesundheitszustand der Bevölkerung zwischen 13 Ländern nach den USA auf den 13. Platz. Länder wie Australien (5. Platz), Spanien (6. Platz) und Finnland (7. Platz) liegen weit vor Deutschland.
Einem großen Teil der Bevölkerung hingegen ist bis heute nicht bewußt, wie groß der Anteil von Erkrankungen ist, die auf die Ernährung zurückgeführt werden können. Selbst Personen, die an bereits chronisch gewordenen Verdauungsstörungen leiden, sind erstaunt, wenn als Ursache die Ernährung genannt wird. Einige sind sogar der Ansicht, daß es ernährungsbedingte Krankheiten aufgrund der auf dem Markt befindlichen „hochwertigen“ Nahrungsmittel gar nicht geben kann. Dazu kommt die weitverbreitete Vorstellung, daß es wegen der „Aufsichts- und Vorsorgepflicht des Staates“ gesundheitsgefährdende Nahrungsmittel nicht im Angebot sein können.
Erstaunlicherweise ist das Vertrauen des […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5324
Graupner, Bernd: Stuhlverstopfung: Das vorwiegend ernäh
rungsbedingte Symptom einer
Erkrankung / Bernd Graupner - Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Lörrach, Berufsfachschule/Weiterbildung, Studienarbeit, 2002
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http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
Zum Anliegen dieser Arbeit
Seite 01
Diagnose: Ernährungsbedingte Stuhlverstopfung
Seite 03
Die Verdauungsorgane
Seite 03
Die Darmflora
Seite 07
Unsere Nahrung
Seite 09
Die alte Ernährungslehre
Seite 12
Die Grundnährstoffe
Seite 12
Die neue Ernährungslehre
Seite 18
Vitamine
Seite 19
Mineralstoffe
Seite 21
Enzyme
Seite 22
Ungesättigte Fettsäuren
Seite 23
Faserstoffe
Seite 23
Aromen- Farb- und andere Inhaltsstoffe
Seite 24
Die Ordnung unserer Nahrung
Seite 28
Lebens- und Nahrungsmittel
Seite 29
Biologische Entwertung der Nahrung
Seite 30
Die Rolle der Getränke
Seite 37
Bewegungsmangel
Seite 40
Vorbeugung und Behandlung der ernährungsbedingten Verstopfung
Seite 40
Allgemeine Hinweise
Seite 41
Epilog
Seite 42
Literaturverzeichnis
Seite 43
Erklärung Seite 48

1
Stuhlverstopfung,
das vorwiegend ernährungsbedingte Symptom einer Erkrankung
Zum Anliegen dieser Arbeit
Ernährungsbedingte Erkrankungen haben im vergangenen Jahrhundert in erschreckendem
Ausmaß zugenommen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Krankheiten wird mit 70 bis 80 %
angenommen, wobei besonders die Bewohner der sogenannten zivilisierten Länder betroffen
sind. (1)
Die Bezeichnung einer Erkrankung als ernährungsbedingt wird häufig - trotz gegenteiliger
klinischer Erfahrungen - als umstritten dargestellt oder gar verleugnet. Für dies Vorgehen
sind nicht im geringen Maße Naturwissenschaftler, deren Überlegungen von lebensferner
Denkweise oder gar von den Einflüssen kommerzieller Interessengruppen bestimmt werden,
verantwortlich zu machen.
Ernährungsbedingte Krankheiten verursachen nicht nur persönliches Leid, sondern ziehen
erhebliche Kosten nach sich. So ergaben sich im Jahre 1990 zum Beispiel aus den direkten
und indirekten Kosten, die durch diese Krankheiten verursacht wurden, wirtschaftliche Ver-
luste von 275,8 Mrd. DM, dies entspricht einem Anteil von 11,4 % des damaligen
Bruttosozialproduktes. (2)
Einer Information der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vom 17. Mai 2001 zufolge
steht für das Jahr 2001 dem Gesundheitswesen der Betrag von 271 Mrd. DM zu Verfügung.
(3) Wenn nun bedacht wird, daß mehr als diese Summe schon 1990 allein durch ernäh-
rungsbedingte Erkrankungen verbraucht wurde, und daß der allgemeine Gesundheitszu-
stand der Bevölkerung sich trotz der Fortschritte in Teilbereichen der Medizin nicht verbes-
sert hat, zeigt sich der Mißstand mehr als deutlich.
So liegt Deutschland zum Beispiel im Rahmen einer unlängst durchgeführten Vergleichs-
studie (4) zum Gesundheitszustand der Bevölkerung zwischen 13 Ländern nach den USA
auf den 13. Platz. Länder wie Australien (5. Platz), Spanien (6. Platz) und Finnland (7. Platz)
liegen weit vor Deutschland (5).
Einem großen Teil der Bevölkerung hingegen ist bis heute nicht bewußt, wie groß der An-
teil von Erkrankungen ist, die auf die Ernährung zurückgeführt werden können. Selbst Per-
sonen, die an bereits chronisch gewordenen Verdauungsstörungen leiden, sind erstaunt,
wenn als Ursache die Ernährung genannt wird. Einige sind sogar der Ansicht, daß es ernäh-
rungsbedingte Krankheiten aufgrund der auf dem Markt befindlichen "hochwertigen" Nah-
rungsmittel gar nicht geben kann. Dazu kommt die weitverbreitete Vorstellung, daß es wegen
der "Aufsichts- und Vorsorgepflicht des Staates" gesundheitsgefährdende Nahrungsmittel
nicht im Angebot sein können.
Erstaunlicherweise ist das Vertrauen des Verbrauchers in ein Nahrungsmittel um so grö-
ßer, je aufwendiger Werbung und Verpackung gestaltet sind. Offenbar gelingt es auf diese
Weise, den Käufer von der Frage abzulenken, wie die Nahrung entstanden ist.
(1) Bruker, Sprechstunde, Band 1, Nahrung, 39-41, geschätzt.
(2) Kohlmeier et al., Krankheiten, 322.
(3) Schmidt, ARD.
(4) Starfield, Balancing Health.
(5) Starfield, Bevölkerung.

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Dieses Verhalten ist vorwiegend dadurch begründet, daß durch verschiedene Interessen-
gruppen die möglichen Ursachen von Zivilisationskrankheiten jahrzehntelang bewußt oder
unbewußt verschwiegen oder verschleiert wurden. Eine damit einhergehende Verwendung
unklarer oder gar falscher (weil überholter) Begriffe trägt dazu bei, daß sich lückenhaftes
Wissen oder sogar Vorurteile über Generationen vererben konnten und können.
Am Beispiel der ernährungsbedingten Stuhlverstopfung sollen im Rahmen der vorliegen-
den Arbeit die wichtigsten Erkenntnisse der modernen Ernährungsforschung aufgezeigt wer-
den. Das Krankheitsbild ist dafür gut geeignet, denn es ist weit verbreitet, und außerdem
kann ein konsequentes Befolgen der vorliegenden Empfehlungen schon in wenigen Tagen
Abhilfe schaffen. Es wird sich zeigen, daß diese erfolgversprechenden Maßnahmen im Ein-
satz einfachster Mittel bestehen.
Obwohl die Hauptursache bei allen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten die glei-
che ist, gibt es wenig andere Leiden, bei denen Betroffene innerhalb so kurzer Zeit unter
Einsatz einfachster Mittel derartig verblüffende Erfolge erzielen können, wie bei der Beseiti-
gung der Stuhlverstopfung.
Diese Arbeit soll auch dazu beitragen, daß die genannten Erkenntnisse Eingang in den
Alltag des Verbrauchers finden. Dazu muß er sich bewußt dafür entscheiden, sein Wissen
über biologische Vorgänge auf wissenschaftlich fundierte Weise zu erweitern. Die im Anhang
genannten Quellen können dieses Bemühen unterstützen, nicht aber umsatzorientierte Wer-
bung oder Beiträge aus bunten Zeitschriften.
Der ernsthaft Interessierte wird sich aber auch damit konfrontiert sehen, daß liebgeworde-
ne Gewohnheiten, die durch sein bisheriges Umfeld entstanden sind, durchbrochen werden
müssen. Es besteht kein Zweifel daran, daß das gelingt, wenn Unkenntnis durch Wissen
ersetzt wird. Geht es doch dabei um das Kostbarste aller menschlichen Güter, die Gesund-
heit.
,,Die Nahrung mit dem maximalen Wirkungsvermögen, dem höchsten Heilwert und
überraschenden Nährwert aber ist eine richtig zusammengesetzte und zubereitete
pflanzliche Rohkost. Ihre Heilwirkung im Zusammenhang mit geordnetem Leben
grenzt ans Wunderbare. Sie ,heilt` nicht die Krankheit, sondern den Gesamtorganis-
mus, dem sie die Kraft gibt alles Krankhafte zu überwinden, so es nicht zu spät ist."
Dr. med. Max Bircher-Benner, Zürich, 1938; aus ,,Mein Testament", Bircher-Benner-Verlag, Bad Homburg

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Diagnose: Ernährungsbedingte Stuhlverstopfung
Darmträgheit, auch Obstipation genannt, ist in den sogenannten zivilisierten Ländern weit
verbreitet. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Betroffenen. Schätzungsweise sind
75% der über 40 Jahre alten Frauen von dieser Gesundheitsstörung betroffen. (6)
Das Erscheinungsbild ist geläufig, schwieriger wird es jedoch, die Ursachen und ihre Beseiti-
gung zu bestimmen.
Verstopfung ist keine Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom dafür, daß im Organismus
etwas nicht in Ordnung ist. In dieser Signalfunktion kann sie mit Kopfschmerzen verglichen
werden, in beiden Fällen liegt es am Betroffenen, auf das Signal richtig zu reagieren.
Störungen der Darmentleerung sind häufig eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen,
wie zum Beispiel Magen-, Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Fettsucht
(Adipositas) oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Auch krankhafte Gefäßveränderungen
(Arteriosklerose) und Bluterkrankungen (Thrombose) werden oft durch jahre- oder jahrzehn-
telange Verstopfungen eingeleitet bzw. begleitet. (6)
Die Produktwerbung vermittelt stets den Eindruck, daß durch Einnahme des entsprechen-
den Präparates die Verstopfung behoben sei.
Einfach ,,XY-Lax", das ja ,,Magen und Darm
praktisch nicht belastet", nehmen, und das Problem ist gelöst. Leider liegt die Wahrheit ganz
sicher nicht bei einer symptomatischen Behandlung.
Etwa 90% aller Fälle von Stuhlverstopfung können auf Ernährungsfehler zurückgeführt
werden. Die zweite Form stellt die lebens- oder spannungsbedingte Verstopfung dar. Beide
Arten sind relativ leicht zu unterscheiden. Die Behandlungsformen sind jedoch grundver-
schieden. (7)
Während erstere innerhalb weniger Tage ohne Einsatz von Abführmitteln unter strenger
Beachtung nachfolgender Zusammenhänge und Kostform dauerhaft beseitigt werden kann,
erfordert letztere nicht selten längere Zeit und oft das Einfühlungsvermögen eines Arztes.
Eine zahlenmäßig untergeordnete Rolle spielen diejenigen Verstopfungen, die durch fie-
berhafte Erkrankungen, organische Darmerkrankungen, neurogene Störungen, Fremdkörper
im Darm o.ä. ausgelöst werden. Sie werden nur der Vollständigkeit halber erwähnt und sind
nicht Gegenstand dieser Arbeit.
Die Verdauungsorgane
Zum besseren Verständnis wird vorausgeschickt, daß sich in den Verdauungsorganen Vor-
gänge abspielen, die den Grundstock für Gesundheit oder Krankheit, manchmal sogar für
Leben und Tod bilden. In diesen Organen beginnt jede Art von Energiegewinnung, und damit
auch der komplizierte Prozeß der Reproduktion von Zellen.
In den Verdauungsorganen wird die zugeführte Nahrung derart verarbeitet, daß die ver-
wertbaren Bestandteile Körperfunktionen aufrechterhalten und dadurch das Leben ermögli-
chen. Nicht verwertbare oder aus den unterschiedlichsten Gründen nicht verwertete Teile
werden ausgeschieden.
(6) Bruker, Sprechstunde, Band 4, Stuhlverstopfung, 11,12.
(7) Bruker, Sprechstunde, Band 4, Stuhlverstopfung, 11.

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Die mannigfaltigen biochemischen Reaktionen, die für diese Aufgaben notwendig sind,
können nur dann optimal ablaufen, wenn die dafür nötigen Stoffe in ausgewogener Qualität
und Quantität zur Verfügung stehen.
Einige Reaktionen können, wie ein Pawlow'scher Reflex, schon durch Anblick und / oder
Geruch von Nahrung ausgelöst werden.
Die Verdauungsorgane stellen die größte Kontaktfläche des Körpers mit der Umwelt dar.
Daher kommen sie auch ständig mit den durch die Nahrung zugeführten Mikroorganismen in
Berührung. Von diesen aber haben einige krankheitserregende Wirkungen. Das Immunsys-
tem des Verdauungstraktes mit seinen Helfern, den Darmbakterien, kann diesen und damit
den gesamten Körper aber nur dann wirksam schützen, wenn möglichst naturbelassene
Nahrung in ausgewogener Zusammensetzung zur Verfügung gestellt wird.
Die Verdauung beginnt durch das Zerkleinern der Nahrung bereits im Mund.
Dabei kommt
es darauf an, die Nahrung durch intensives Kauen gut zu zerkleinern und einzuspeicheln.
Der bei einer ausgewogenen Ernährung gesunde Speichel (täglich werden durch drei Drü-
senpaare ca. 1,5 Liter bereitgestellt (8) zerstört mit der Nahrung aufgenommene Bakterien,
enthält den höchsten Anteil an zur Verdauung der Kohlenhydrate wichtigen Enzymen (Amy-
lasen) und stellt Enzyme zur Fettverdauung bereit (Lipasen).
In der Speiseröhre ist die Weiterleitung und Verarbeitung der Nahrung nicht mehr unseren
Willen unterworfen. Hier tritt das vegetative (autonome, weitgehend vom Willen unabhängi-
ge) Nervensystem in Funktion. Es wird vom Hypothalamus im Gehirn über Reflexbögen ge-
steuert und reguliert Zusammenspiel und Funktion der Organe.(9) So erklärt es sich auch,
daß man zum Beispiel bei Kopfstand entgegen der Schwerkraft schlucken kann. Ein unüber-
sehbarer Vorteil für die Astronauten.
Über die Speiseröhre gelangt der Speisebrei in den Magen, das Zentrum der Verdauung.
Den gesamten Magen kleidet die Magenschleimhaut aus. Sie schützt ihn vor Schäden (wie
zum Beispiel der Selbstverdauung) und erneuert sich ca. alle drei Tage vollständig. Hier
werden täglich ca. 1,0 bis 1,5 Liter Magensaft (Pepsin, Salzsäure) bereitgestellt, die zur Ei-
weißverdauung benötigt werden. Die im Mund begonnene Zerstörung von Bakterien wird
hier fortgesetzt. Dem sauren Milieu (pH-Wert 2,5 bis 3,0) können nur wenige ungebetene
Gäste widerstehen. (10)
Die Magensaftproduktion ist an einen sensiblen Mechanismus gebunden, der durch eine
Vielzahl von Einflüssen gestört werden kann. Dazu gehören die Nahrungszusammenset-
zung, Genußmittel- und Medikamentenmißbrauch ebenso, wie Ärger (,,etwas schlägt auf den
Magen"), Trauer, Freude und andere Ereignisse, die die Durchblutung der Magenwand und
die Magensaftsekretion erheblich beeinflussen können.
Ein wesentlicher, oft unterschätzter Einfluß auf die Vorgänge im Magen geht von der unkri-
tischen Anwendung verschiedener Medikamente, zum Beispiel zur Eindämmung der Säure-
produktion (Säurehemmer) oder ihrer Pufferung. aus. Ihr Einsatz stellt in der Regel nur die
Unterdrückung von Symptomen dar und läßt das dahinterstehende Leiden unbehandelt, so
daß es sich weiter entwickeln kann.
Im Durchschnitt verbleibt eine Mahlzeit 3 bis 4 Stunden im Magen. Die Verweildauer ist
stark von der Zusammensetzung abhängig. Kohlenhydrate verbleiben etwa 1 bis 2 Stunden
und Eiweiße 3 Stunden im Magen. Bei fettreicher Nahrung kann der Aufenthalt 7 und mehr
Stunden betragen. Flüssigkeiten hingegen verlassen den Magen bereits nach wenigen Minu-
ten. (11)
(8) Künzel, Organismus, 215.
(9) Mensch 4D, CD-ROM 1, s.v. vegetatives Nervensystem.
(10) Bruker, Ärztlicher Rat, 146.
(11) Mensch 4D, CD-ROM 1, s.v. Magen-Darm-Trakt.

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Weniger die Menge, als vielmehr der naturbelassene Zustand, die Art der Zubereitung und
die Reihenfolge der Nahrung sind ausschlaggebend dafür, wieviel verdaut und dem Körper
als Energiespender zur Verfügung gestellt werden kann.
Als eine Art Vorratsbehälter sorgt der Magen auch dafür, daß Nahrung zur Verarbeitung
bereit steht, ohne daß ununterbrochen gegessen werden muß. Daß seine störungsfreie
Funktion die Effektivität der Nahrungsverwertung bestimmt, ergibt sich aus den vorgenann-
ten Punkten von selbst.
Der Speisebrei gelangt in den hufeisenförmigen Zwölffingerdarm, in den auch die Gallen-
wege der Leber und der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse münden. Deren Sekrete
setzen die Verdauungsarbeit des Magens fort. Sein Name ist darin begründet, daß seine
Länge etwa der von zwölf nebeneinander gelegten Fingern eines erwachsenen Menschen
entspricht.
Im linken Oberbauch geht der Zwölffingerdarm in den Dünndarm über. Je nach der Kon-
traktion seiner Längsmuskeln ist dieser zwischen drei und fünf Meter lang, sein basenüber-
schüssiges Milieu ist keimfrei. (12) Die Oberfläche des Dünndarms ist durch tiefe Ausbuch-
tungen (Krypten) und Ausstülpungen (Zotten) samtartig aufgelockert und nimmt, da hier viele
Enzyme ihre volle Wirkung entfalten, die vom Organismus benötigten Substanzen (Amino-
säuren, Glucose, Fettsäuren) auf. Diese werden durch die Darmwand über den Lymphstrom
in den Blutkreislauf zu den Stoffwechselorganen (Leber, Milz, Niere und anderen) weiterge-
leitet. (13)
Der weitgehend verarbeitete Speisebrei gelangt in den Dickdarm, nachdem er an der Ü-
bergangsstelle den Blinddarm passiert hat. In dessen unteren Pol befindet sich ein Wurm-
fortsatz (Appendix). Er ist der Störenfried, wenn von einer ,,Blinddarmentzündung" gespro-
chen wird, die unter anderem durch Rückstau des Darminhalts entstehen kann.
An der Übergangsstelle zum Dickdarm regulieren Schleimhautwülste wie eine Klappe die
portionsweise Weiterführung des Nahrungsbreis. Sie verhindern den Rücktritt des hier wie-
der mit Bakterien in großer Anzahl angereicherten Darminhalts in den Dünndarm.
Für den Namen des Dickdarms gibt es zwei mögliche Erklärungen: Zum einen sorgt er für
das Eindicken des Speisebreis, zum andern ist sein Durchmesser etwa doppelt so groß wie
der des Dünndarms.
Die Schleimhaut des etwa 1,5m langen Dickdarms ist im Gegensatz zum Dünndarm nicht
mehr mit Zotten besetzt. Mit seinem aufsteigenden, querlaufenden und absteigenden Teil
rahmt er praktisch den Dünndarm ein. Hier kommt es vorwiegend nur noch zur Resorption
von Salzen und Wasser aus dem verbliebenen Darminhalt und damit zu einer Eindickung der
ausgewerteten Nahrungsreste. Die Verweildauer dieser Reste kann, durch Zusammenset-
zung der Nahrung, Konsum von Genußmitteln und anderen Faktoren beeinflußt, 18 Stunden
und länger betragen
(14)
Die Ausscheidung des Kotes (Stuhl, Faeces) läßt sich willkürlich beeinflussen. Sie ist aber
an bestimmte reflektorische Vorgänge gebunden, die nicht vom Willen bestimmt werden
können. Dehnungsrezeptoren im Mastdarm, dem ca. 15 bis 20 cm langen Endstück des
Dickdarms, leiten bei entsprechender Kotmenge Impulse weiter, die eine Erschlaffung des
inneren Schließmuskels bewirken. Durch gleichzeitige Senkung des Zwerchfells, willkürliche
Kontraktion der Bauchmuskeln und ebenso willkürliche Beeinflussung des äußeren Schließ-
muskels verläßt der verbliebene Rest der Nahrung den Körper.
(12) Bruker, Ärztlicher Rat, 98;
(13) Künzel, Organismus, 146, 214.
(14) Mensch 4D, CD-ROM 1, s.v. Dickdarm;

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Das Aussehen des Kotes hängt von der Zusammensetzung der Nahrung, ihrer Verwer-
tung, aber auch evtl. vorhandenen gesundheitlichen Störungen und andere Faktoren ab. Die
verbliebene Flüssigkeit, die im Normalfall ca. 70 bis 75% des Kotes ausmacht, beeinflußt die
Festigkeit, Gallenfarbstoffe verursachen die Braunfärbung. Die nicht verwertbaren Nahrungs-
reste verändern Aktivität und Zusammensetzung der Dickdarmflora. Diese Faktoren wieder-
um ergeben den Geruch der Ausscheidung. Im allgemeinen wird nach dem Genuß von
fleischhaltiger Nahrung der Kot einen stärkeren Geruch verströmen als nach Pflanzenkost.
Bezüglich der Häufigkeit des Stuhlgangs und seine Regelmäßigkeit herrschen unterschied-
liche Auffassungen. ,,Zwei bis drei Stuhlgänge in der Woche gelten bei Medizinern durchaus
als normal.", ist die Auffassung der Krankenkasse DAK. (15)
Deutschlands größte Krankenkasse, die BARMER, formuliert das vorsichtiger: ,,Viele Men-
schen kommen mit 2 bis 3 Stuhlentleerungen in der Woche aus." und beruft sich dabei auf
Prof. Dr. med. R. Rost. (16)
Auf diese Weise wird ein krankhaftes Erscheinungsbild zum Normalfall erklärt, wobei ver-
schwiegen wird, wie sich die Betroffenen mit einer solchen Lebensweise fühlen, und welche
Folgen daraus erwachsen können.
Es gibt Patienten, die der Meinung sind, der Darm lasse sich trainieren oder gar erziehen
und versuchen daher, ,jeden Tag zur selben Zeit eine Stuhlentleerung zu erzielen.
Prof. Dr. med. R. Rost meint dazu: ,,Auch ein Darm will gut erzogen sein."
(17)
Nach einem Blick in die Natur sind beide Positionen nicht mehr haltbar. Kein Tier entleert
sich pünktlich nach der Uhr oder nach dem Sonnenstand, sondern es folgt einfach seinem
natürlichen Drang. Ausschlaggebend sind dabei vor allem Qualität und Menge der zugeführ-
ten Nahrung
.
Für den Menschen, der über ein vielfältigeres Nahrungsangebot verfügt als seine Ver-
wandten in der Natur, kommt als weiterer Faktor die Zusammensetzung der Speisen hinzu.
Vollwertkost, auf die weiter unten noch eingegangen wird, bietet die besten Voraussetzun-
gen für optimale Verweildauer und minimale Belastung des Organismus, der immerhin etwa
70% der zugeführten Energie nur für ihre Verwertung aufbringen muß.
Sobald sich ausreichend unverwertbare Rückstände im Mastdarm angesammelt haben,
wird das Signal zur Entleerung ausgelöst. Dies geschieht bei vollwertig ernährten Personen
mindestens einmal täglich, meist sogar öfter. Diesen Zeitpunkt sollte niemand ignorieren,
denn auch ein ständiges Unterdrücken des Stuhlganges kann Verstopfungen verursachen.
Der Wunsch, seinen Darm nach der Uhr zu erziehen, kann weitere Nachteile nach sich
ziehen: Wenn ein Stuhlgang zu einer Zeit erzwungen werden soll, zu der sich noch kein Nah-
rungsrest im Enddarm befindet, wird die Entleerung meist mit heftigem Drücken versucht -
jedoch ohne Erfolg.
Dieser übermäßige Preßdruck kann jedoch bei einer bereits krankhaft veränderten Darm-
wand (zum Beispiel als Folge einer vitalstoffarmen Ernährung) zu Ausstülpungen (Divertikel,
Divertikulose) führen. Setzen sich in diesen Kotreste fest, so ist eine Entzündung (Divertikuli-
tis) (18) unvermeidlich. Ebenso können durch diesen Druck Hämorrhoiden begünstigt oder
sogar ausgelöst werden. (19)
(15) DAKmagazin, 21.
(16) Rost, Wohlbehagen, 18.
(17) Rost, Wohlbehagen, 17.
(18) Pschyrembel, 336, s.v. Divertikulitis.
(19) Pschyrembel, 681-682, s.v. Hämorrhoiden.

7
Ein vermeintlicher Mißerfolg läßt manchen Betroffenen zum Abführmittel greifen, das aber,
selbst wenn es auf pflanzlicher Basis hergestellt wurde, nie ganz frei von unerwünschten
Nebenwirkungen ist.
Außerdem erzeugt jedes Abführmittel beim Gesunden Verstopfung, beim Kranken über-
deckt es nur die Symptome und verhindert die Heilung. Besonders aufgrund der zweiten
Tatsache sind Abführmittel stets der falsche Weg, da nach ihrer Verabreichung die Ernäh-
rungsfehler, die zur Verstopfung geführt haben, nicht erkannt und daher auch nicht abgestellt
werden.
Darüber hinaus kann langfristige Einnahme unter anderem den Kaliumhaushalt stören,
woraus sich eine gestörte Zelltätigkeit und eine beeinträchtigte Funktion der Herzmuskulatur
ergeben. (20)
Einige Abführmittel führen zu einer Blutüberfüllung im Mastdarm, aus der Reizzustände
resultieren. Diese zeigen sich in Form von Blutungen oder Einrissen, die häufig, jedoch nicht
korrekt, als Hämorrhoiden bezeichnet werden. (21)
Andere Mittel wiederum regen die Darmbewegung (Darmperistaltik) an und verursachen
dabei Schmerzen im Darm, die fälschlicherweise als Blähungen oder Magenschmerzen ge-
deutet werden.
Die Beipackzettel der Abführmittel weisen noch andere Nebenwirkungen aus, die weder
erwünscht noch harmlos sind.
Zum besseren Verständnis wird im folgenden ein weiteres, wichtiges, aber weithin unbe-
kanntes Detail der Verdauung beleuchtet, die Darmflora. Wissen über ihre Funktion trägt
dazu bei, Ursachen gesundheitlicher Probleme im Bereich der Verdauung deutlicher zu er-
kennen.
Die Darmflora
Bei einer täglichen Aufnahme von ca. 2,5 kg Nahrung passieren im Verlauf von 75 Jahren
fast 70 Tonnen den Magen-Darm-Trakt. Für die dabei auftretenden biochemischen Reaktio-
nen bedarf es einer gesunden Darmflora.
Diese wird aus bis zu 500 unterschiedlichen Arten von Mikroorganismen gebildet, die un-
tereinander in einem komplizierten ökologischen Gleichgewicht leben und an zahlreichen
Vorgängen der Verdauung beteiligt sind. Bis heute ist dieses Gebiet noch nicht vollständig
erforscht.
In der Nahrungsmittelwerbung werden bisweilen einzelne Vertreter der Darmflora als be-
sonders wichtig hervorgehoben, so zum Beispiel Lactobacillus gasseri, Bifidobakterium lon-
gum und andere, auch als probiotisch bezeichnete Kulturen.
Einer solchen Denkweise können die Vertreter der ganzheitlichen Behandlung nicht folgen,
da aus ihrer Sicht alle Dinge und alle Vorgänge, die das menschliche Leben betreffen, gleich
wichtig sind.
(20) Bruker, Sprechstunde, Band 4, Stuhlverstopfung, 32.
(21) Bruker, Sprechstunde, Band 4, Stuhlverstopfung, 33.

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Die Darmflora bildet sich in den ersten Lebenstagen des Menschen. Ihre Zusammenset-
zung stellt stets eine Reaktion auf das Nahrungsangebot dar. Beim Säugling, der nur durch
Muttermilch ernährt wird, finden sich fast nur Bifidobakterien (22), wohingegen beim Erwach-
senen, der ein reichhaltiges Spektrum an Nahrung zu sich nimmt, ein Milliliter Darminhalt bis
zu einer Billion unterschiedlicher Bakterien enthalten kann. (23)
Diese Vielfalt der Kleinstlebewesen (Mikroorganismen) trainiert das menschliche Immun-
system, bildet antibakterielle Stoffe und produziert mindestens neun überlebenswichtige Vi-
tamine. Dazu zählen unter anderem die Vitamine des B-Komplexes sowie das für die Blutge-
rinnung wichtige (fettlösliche) Vitamin K.
Diese Mikroorganismen verwandeln Nahrungsbestandteile in Energie und stellen Gallen-
säuren bereit, die für die Verdauung von Fett im Dünndarm nötig sind. Selbst die Wirksam-
keit von Medikamenten wird durch eine gesunde Darmflora unterstützt.
Die Symbiose zwischen Darmflora und Mensch entspricht einer sinnvollen "Ökonomie des
menschlichen Organismus". Die Bakterien des Dünn- und Dickdarmes ernähren sich, mit
Ausnahme des Bakterium acidophilum, nicht von den Nährstoffen ihres Wirtes, sondern nur
von den für ihn nicht verwertbaren Resten. (24)
Diese Bakterien paßten sich vor etwa drei Millionen Jahren an den Vormenschen an, der
sich noch ausschließlich von naturbelassener Kost ernährte. Die im Laufe der Menschheits-
geschichte veränderten Eßgewohnheiten veränderten auch die Zusammensetzung der
Darmflora, und dieser Prozeß kann sich bei jedem einzelnen Menschen innerhalb weniger
Tage oder Wochen wiederholen. Je nach Intensität der Kostveränderung kann sich sogar ein
völlig neues Milieu aufbauen, von dem wiederum Wechselwirkungen zu anderen biochemi-
schen Reaktionen des Organismus ausgehen.
Vermehren sich bisher unterdrückte Bakterien stark, so können ihre Stoffwechselprodukte
das Zusammenleben mit anderen Bakterien aus dem Gleichgewicht bringen. Werden zum
Beispiel die Milchsäure erzeugenden Bakterien (Lactobacillaceae) unterdrückt, so bekom-
men Fäulnisbakterien und andere schädliche Keime ein Übergewicht. Durch deren Stoff-
wechselprodukte verlieren weitere gutartige Bakterien den Lebensraum. Dadurch wird oft die
Nahrungsmittelverwertung gestört, und die Eigenproduktion besonders der Vitamine K und
des B-Komplexes (25) der Bakterien wird mangelhaft - die Folgen dieses Vorganges sind
nicht selten fatal.
Bei einer überproportionalen Verbreitung des Helicobacter pylori können giftige, nicht sel-
ten auch krebserregende Stoffe freigesetzt werden. Andere Mikroben können entarten, wie
zum Beispiel das Bacterium coli, das unter anderem an der Produktion von Vitamin K betei-
ligt ist und zum Bacterium paracoli mutiert. (26)
Bei derartigen Vorgängen entstehen dem Organismus bisher fremde Stoffe, gesundheitli-
che Störungen werden begünstigt oder erst ausgelöst
.
Da eine gesunde Darmflora eine wesentliche Unterstützung des Immunsystems darstellt,
führt ein länger anhaltendes Ungleichgewicht unweigerlich zu gesundheitlichen Problemen.
(22) Blech, Leben, 28.
(23) Blech, Leben, 31.
(24) Baumgärtel, Darmbakteriologie, 237.
(25) Haller, Macht, 234.
(26) Haller, Macht, 237.

9
Neben veränderten Eßgewohnheiten können auch Medikamente die Darmflora zu ihrem
(und des Menschen) Nachteil verändern. Besonders Antibiotika, deren Name sich bezeich-
nenderweise aus den griechischen Worten anti (=gegen) und bios (=Leben) zusammensetzt,
können für die Darmflora tödliche Wirkungen haben. Besonders gravierend sind die Folgen,
wenn Antibiotika schon im Kleinkindalter verordnet werden
.
Vermutlich bildet eine ausgewogene Darmflora noch viele andere Wirkstoffe, deren Exis-
tenz und Bedeutung heute noch unbekannt sind. Die Forschung schreitet jedoch auch auf
diesem Gebiet voran und läßt auf interessante Ergebnisse hoffen.
Unsere Nahrung
Mit Hilfe der Nahrung vollbringt der Organismus Leistungen, die schon als Zahlen betrachtet
unglaublich wirken: (27)
Aus einer Verbindung von Ei- und Samenzelle entwickelt sich der Mensch innerhalb von
neun Monaten zu einer Fülle von Molekülen und Atomen. Etwa 100.000 Milliarden Zellen
arbeiten in seinem Organismus, davon bilden über 1000 Milliarden hochspezialisierte Zellen
(Neuronen) das Nervensystem. Für eine reibungslose Funktion des Immunsystems sorgen
1000 Milliarden Lymphozyten und 100 Trillionen Antikörper.
100.000mal am Tag schlägt das Herz, 25.000mal am Tag atmet der Mensch, 600 Milliar-
den Zellen scheiden täglich aus dem Organismus aus und müssen neu gebildet werden.
Etwa alle 100 Tage erneuern sich 25 Billionen rote Blutkörperchen (Erythrozyten).
Fast alle 24 Stunden entsteht eine neue Bauchspeicheldrüse, alle drei Tage eine neue
Magen- und Darmschleimhaut, jeden Monat eine neue Haut, alle sechs Wochen eine neue
Leber, innerhalb weniger Monate erneuert sich das Skelettsystem vollständig.
Aus einer anderen Quelle (28) wird bekannt, daß sich die Zellen des Herzmuskels alle 90
Tage vollständig erneuern, die roten Blutkörperchen alle 120 Tage (bei Infektionen schnel-
ler), lebenswichtige Organe im Laufe von 14 Monaten, so daß der Mensch innerhalb kurzer
Zeit vollständig neu entsteht.
Diese neuen Zellen sowie alle anderen Bestandteile, die für das Funktionieren der Zellen
notwendig sind, produziert der Körper aus der Verbindung von Sauerstoff, Licht und - Nah-
rung.
Solche Leistungen aber können nur vollbracht werden, wenn die richtigen Stoffe in ausge-
wogener Menge und guter Qualität zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen. Das Produkt
kann nie besser sein als die Ausgangsstoffe, und den besten Ausgangsstoff stellt eine
hochwertige, möglichst naturbelassene oder zumindest wenig bearbeitete Nahrung dar.
Die Folgerung daraus kann nur sein, daß der Zellaufbau, also das Leben schlechthin, um
so besser funktioniert, je besser die Ernährung ist. Die Qualität der Ernährung aber ist
gleichzusetzen mit einem möglichst natürlichen, d.h. von der Natur vorgesehenen Zustand.
Die Anforderungen der industriellen Anbauweise sowie die ständig zunehmenden, meist
negativen Einflüsse auf Boden, Luft und Wasser erlauben eine naturgemäße Ernährung lei-
der nur bedingt.
(27) Bauhofer, Aufbruch, 444.
(28) Huggler, Vitalogie, 30-32.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832453244
ISBN (Paperback)
9783838653242
DOI
10.3239/9783832453244
Dateigröße
609 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Institut für berufliche Weiterbildung Lörrach – Ernährung
Erscheinungsdatum
2002 (April)
Schlagworte
obstipation nahrungsordnung ernährungslehre entwertung nahrung
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Titel: Stuhlverstopfung
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