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Innovationsmanagement als Unternehmensaufgabe

Einflußfaktoren, Methoden und Ideenquellen

©1999 Diplomarbeit 153 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Erfolg eines Unternehmens wird maßgeblich von der Innovationsbereitschaft und damit auch vom Innovationsmanagement geprägt. Dabei ist die Untersuchung von Innovationsprozessen in Organisationen bzw. der Innovativität von Organisationen im Informations- und Wissenszeitalter zu einem wichtigen Thema geworden.
Lange Zeit beschäftigte sich die Betriebswirtschaftslehre mit der Thematik „Innovation“ nahezu ausschließlich beschränkt auf die technischen und ökonomischen Aspekte der verschiedenen Innovationsarten.
Innovationen versetzen Unternehmen in die Lage, ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten und ihre Wettbewerbskraft zu revitalisieren. Die Nutzung dieses Potentials erfordert ein umfassendes und ganzheitliches Innovationsmanagement.
Ausgangspunkt für die Betrachtungen in dieser Diplomarbeit war die Fragestellung
- wie in betriebswirtschaftlichen Organisationen Innovationen geschaffen werden können.
- welche Bedingungen vorhanden sein müssen.
- welche Methoden im Innovationsmanagement angewandt werden.
Diese Arbeit zeigt den derzeitigen Status Quo in bezug auf Einflußfaktoren, Methoden und Ideenquellen auf und gibt Anregungen für ein Innovationsmanagement als wichtige Aufgabe im Unternehmen. Dabei spielten z.B. Benchmarking, FMEA, QFD, TQM, Meilensteine, simultane Entwicklung als Innovationsmethoden, die Nutzung von internen und externen Ideenquellen einschließlich entsprechendem Schnittstellenmanagement sowie das inner- und außerbetriebliche Innovationsumfeld eine entscheidende Rolle.
Die im siebenten Kapitel vorgestellte und noch nicht veröffentlichte Längsschnittstudie zum Thema Innovationsmanagement des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation bildete den Ausgangspunkt und praktischen Teil dieser Diplomarbeit.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1. Kapitel: Innovationen
1.Innovationen1
1.1Der Begriff Innovation1
1.2Notwendigkeit von Innovationen3
1.3Das Wissens- und Informationszeitalter5
1.4Der Faktor Mensch im Unternehmen6
1.5Der Innovationsprozeß9
1.6Innovationsarten10
1.6.1Produktinnovationen11
1.6.2Prozeßinnovationen11
1.6.3Organisatorische Innovationen12
1.6.4Sozialinnovationen12
1.6.5Basis- und Folgeinnovationen13
1.7Messung von Innovationen15
2. Kapitel: Innovationsmanagement
2.Innovationsmanagement18
2.1Notwendigkeit des Innovationsmanagements19
2.2Entwicklung des Innovationsmanagements20
2.3Aufgaben und Ziele des Innovationsmanagements22
2.4Ganzheitliche […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5268
Ruske, Andrea: Innovationsmanagement als Unternehmensaufgabe: Einflußfaktoren, Methoden
und Ideenquellen / Andrea Ruske - Hamburg: Diplomica GmbH, 2002
Zugl.: Berlin, Kunsthochschule, Diplom, 1999
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http://www.diplom.de, Hamburg 2002
Printed in Germany

1. Innovationen
1.1 Der Begriff Innovation
Innovation, ein Begriff, der in der heutigen Zeit nicht nur für Unternehmen immer
mehr in den Vordergrund tritt. Manche Autoren bezeichnen ihn sogar als
,,Schüsselbegriff"
1
für die Beschreibung der Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften
und Unternehmen.
Der Begriff Innovation stammt vom lateinischen ,,novus". Diesem Ursprung nach
bedeutet Innovation nichts anderes als ,,Erneuerung". Er fand 1911 durch die Arbeiten
von Schumpeter Eingang in die wissenschaftliche Literatur. Dieser definierte ihn als
Neuerung, Erneuerung oder Neueinführung, sowohl prozessorientiert (Innovation als
Erneuerungs-/ Veränderungsprozess) als auch ergebnisorientiert (Innovationen als
Ergebnis eines Erneuerung-/ Veränderungsprozesses).
Der Begriff Innovation wird in seiner Minimaldefinition grundsätzlich mit neuartiger
Veränderung gleichgesetzt, wobei die Definitionen der einzelnen Wissenschaftler stark
differieren. Innovationsdefinitionen können sich ausschließlich auf den technischen
Bereich beziehen, andere beschreiben Innovation im Zusammenhang mit
Administration und Management. Begriffserweiterungen fanden aber auch durch die
Aufhebung des Kriteriums der Erstmaligkeit durch unternehmensbezogene
Erstmaligkeit statt.
Von Greif/ Holling/ Nicholson wird 1989 eine umfassende Definition gegeben:
,,Innovation ist die absichtliche Einführung und Anwendung von Ideen, Prozessen,
Produkten oder Verfahren innerhalb einer Rolle, Gruppe oder Organisation, die neu
für die betroffene Einheit sind und entworfen wurden, um die Rollenerfüllung, die
Gruppe, die Organisation oder die Gesellschaft im weiteren Sinne maßgeblich zu
fördern."
2
1
vgl. Gussmann, (1988), S.2.
2
Greif/ Holling/ Nicholson, (1989), S.254f.

Kapitel 1: Innovationen 2
Diese Definition bezeichnet demnach Neuerungen auch als Innovationen, wenn sie
neu aus der Sicht des Unternehmens sind, unabhängig davon, ob es sich um eine
objektive technische Neuerung oder um eine objektive Marktneuheit handelt.
Innovationen müssen demnach auch nicht an eigene Forschung und Entwicklung
gebunden sein, da auch die Imitation bereits am Markt befindlicher Neuerungen für
andere Unternehmen eine Innovation darstellt.
Innovationen können zum einen durch die Nachfrage stimuliert (,,demand pull") oder
vom Angebot angestoßen werden (,,technology push"). Erfolgreiche Innovationen
beruhen dabei auf der Zusammenführung von demand pull und technology push.
3
Der betriebswirtschaftliche Innovationsbegriff wird häufig mit technischen
Innovationen gleichgestellt. Ein Beispiel hierfür liefert die Definition von Witte:
,,Für die Unternehmung ist eine Innovation dann zu konstatieren, wenn eine
technische Neuerung erstmalig genutzt wird, unabhängig davon, ob andere
Unternehmen den Schritt vor ihr getan haben oder nicht."
4
Unter Innovationsfähigkeit des Unternehmens wird das potentielle Leistungsvermögen
aller Ressourcen des Unternehmens, neue Produkte und Verfahren zu generieren und
ökonomisch zu nutzen, verstanden.
5
Es sollte somit als gleichrangiges
Organisationsziel neben Wirtschaftlichkeit, Qualitätssicherung, Zuverlässigkeit u.a.
angesehen werden.
In der Innovationsbereitschaft spiegeln sich dagegen die Motivation, Einstellung und
Werthaltung der Mitarbeiter gegenüber Innovationen wieder.
6
3
vgl. Hauschildt, (1993), S.7.
4
Witte, (1973), S.5.
5
vgl. Huemer, (1984), S.40f.
6
vgl. Corsten, (1989), S.11.

Kapitel 1: Innovationen 3
1.2 Notwendigkeit von Innovationen
Neuerungsaktivitäten sind für Unternehmen ein strategischer Erfolgsfaktor im
nationalen und internationalen Wettbewerb, ein entscheidender Impuls für ein
gesamtwirtschaftliches Wachstum und für eine steigende Zahl hochqualifizierter
Arbeitsplätze.
7
Durch die stetig steigenden Verflechtungen der Wirtschaft und durch
die damit steigende Konkurrenz tritt neben dem Kostenaspekt auch die qualitative
Komponente in den Vordergrund.
Durch die zunehmende Komplexität der Produkte und gleichzeitig kürzer werdende
Produktlebenszyklen nimmt die Suche nach Innovationsmöglichkeiten und ihrer
erfolgreichen Nutzung einen hohen Stellenwert ein.
8
,,In einer immer kürzer werdenden Zeitspanne müssen am Markt Mittel verdient
werden, um kostspieliger werdende Neuentwicklungen finanzieren zu können. Folge
davon: sprunghafter Anstieg der Innovationsanforderungen an die menschlichen,
technischen und finanziellen Ressourcen."
9
Hinzu kommt, daß der Erfolg eines Unternehmens am Markt immer mehr abhängig ist
von seiner Fähigkeit, sich an den Wandel in der Gesellschaft anzupassen und damit
auch dem Management dieses Wandels. Anpassungsbereitschaft und -dynamik sind
somit zu Überlebensfaktoren auf dem Markt geworden. Unternehmen können sich
heute nicht mehr für oder gegen Innovationen entscheiden, sie müssen innovieren, um
wettbewerbsfähig zu bleiben. Zu diesen Innovationen zählen nicht nur
Produktinnovationen, sondern auch Prozeß- und Sozialinnovationen.
Gleichzeitig ändern sich natürlich auch die Anforderungen, die an ein Unternehmen
insgesamt gestellt werden.
7
vgl. Zimmermann, (1998), S.2.
8
vgl. Gloor/ Simma, (1988), S.18f.
9
Oertli-Cajacob (Hrsg.), (1989), S.191.

Kapitel 1: Innovationen 4
Dynamik
(der Entwicklung)
Diskontinuität
(der Entwicklung)
Komplexität
(der Entwicklung)
Heutige Anforderungen:
· Selbstorganisation
· Konstruktivismus
· Frühwarnsysteme
· Flexible Einheiten
· Organisatorisches Lernen
· Entwicklungsfähigkeit
Traditionelle Vorstellung:
· Beherrschbarkeit
· Prognosefähigkeit
· Definierte Verfahren
· Exakte Planung
· Festgelegte Reaktionsmuster
Abbildung 1.1: Entwicklungsdynamik: Traditionelle Vorstellung ­ Heutige Anforderungen
Quelle: vgl. Meier, (1996), In:
Becks/ Kaps,
(3/1998), S.2.
Dazu gehört auch, daß die Notwendigkeit erkannt wird, Innovationen zu fördern, sie
als Mittel zur Erreichbarkeit von Unternehmenszielen anzusehen. Die
Informationsgesellschaft ist geprägt durch ständige Erneuerungen und damit durch die
Produktion von Wissen und Innovation.
,,Laufende Veränderungen, in der für sie relevanten Umwelt, bedingen immer neue
Leistungsanforderungen, denen dauerhaft nur durch die innovative Veränderung von
Leistungspotentialen und -prozessen genügt werden kann. Unternehmen werden auf
diese Weise zu Objekten des Wandels."
10
Den Stellenwert, den die Innovationsförderung auch in Deutschland einnimmt,
verdeutlichen diverse Innovationsförderprogramme der Bundesregierung, vor allen
Dingen für kleine und mittelständige Betriebe. Innovationsförderung wird hier als
Standortsicherung und -verbesserung angesehen.
10
Weidler, (1997), S.5.

Kapitel 1: Innovationen 5
,,Die Zukunft Deutschlands hängt ganz wesentlich von der Fähigkeit ab, schnell, offen
und flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren und ­ was noch entscheidender ist ­
sie selbst offensiv voranzutreiben."
11
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
charakterisierte im Januar 1998 in diesem Zusammenhang für Deutschland drei
zentrale Entwicklungen, die sich auf die Änderungen in Wirtschaft und Gesellschaft
beziehen:
1.
Die zunehmende Globalisierung:
Eine steigende Standortflexibilität von Unternehmen führt dazu, daß neue
und innovative Produkte und Verfahren dort entwickelt werden und
entstehen, ,,...wo die Bedingungen für Forschung und Produktion
besonders attraktiv sind."
12
Diese Entwicklung wird durch neue
Kommunikations- und Informationstechniken zusätzlich beschleunigt.
2.
Die Entwicklung hin zur Dienstleistungs-, Informations- und
Wissensgesellschaft:
Mit der Entwicklung von der Industriegesellschaft hin zu der neuen
Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft nimmt die
Bedeutung von Forschung, Entwicklung und Innovation in allen
Wirtschaftsunternehmen zu.
3.
Der Neustrukturierungsprozeß in den neuen Bundesländern:
Der Aufbau der neuen Bundesländer ist immer noch nicht abgeschlossen.
Schwierigkeiten ergeben sich vor allen Dingen durch die unzureichende
Kapitalausstattung der neugegründeten oder sanierten Unternehmen.
1.3 Das Wissens- und Informationszeitalter
,,Nichts ist beständiger als der Wandel" (Heraklit ca. 500 v.Chr.).
11
Rüttgers/ Rexrodt, (1998), S.5.
12
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, (1/1998), S.21.

Kapitel 1: Innovationen 6
Durch die Veränderungen in den letzten Jahren nimmt die Bedeutung der klassischen
Produktionsfaktoren (Boden, Kapital, Arbeit, Rohstoffe) immer mehr ab.
Neuere Untersuchungen zeigen, daß sich in ausgewählten Branchen der Anteil des
Faktors Arbeit nur noch auf 12%, der Anteil des Wissensfaktors beläuft sich jedoch
auf 70%.
13
Es kommt also zu einer fortschreitenden Entwicklung von einer industriell-
fertigenden zu einer wissens- und informationsverarbeitenden Gesellschaft. Wissen
wird, neben den oben genannten Faktoren, immer mehr zu einem weiteren,
gleichbedeutenden Produktionsfaktor und somit auch zu einem entscheidenden
Engpaßfaktor im Wertschöpfungsprozeß.
Wissen und Information stellen nachhaltige und langfristige Wettbewerbsvorteile dar.
Der Wertewandel in der Gesellschaft erstreckt sich automatisch auch auf die
Mitarbeiter der Unternehmen. So ermöglicht z.B. der steigende Lebensstandard
breiteren Bevölkerungsschichten eine bessere Ausbildung.
,,Verbunden mit dieser höheren Qualifikation ist auch oft der Wunsch nach mehr
Eigenverantwortung und Entfaltungsmöglichkeiten. Die Mitarbeiter haben verstärkt
das Bedürfnis, den Sinn ihrer Arbeit zu erkennen, den Arbeitsplatz und Arbeitsablauf
selbst zu gestalten."
14
1.4 Der Faktor Mensch im Unternehmen
Mit der Entwicklung des Menschenbildes vom homo oeconomicus zum homo
soziologicus gewann der Mitarbeiter im Laufe der Zeit im Unternehmen eine immer
größer werdende Relevanz.
In der nach von Rosenstil 1980 beschriebenen dritten Phase der Entwicklung der
Organisationspsychologie wird ein Menschenbild geprägt, das davon ausgeht, daß der
Mensch auch im Unternehmen nach Selbstverwirklichung und Autonomie strebt.
Diese Entwicklung kommt dem Innovationsbestreben der Unternehmen entgegen, da
neue Produkt- oder Geschäftsideen nicht ausreichen, um rentable Innovationen
hervorzubringen.
13
vgl. Schüppel, (1996), S.49.

Kapitel 1: Innovationen 7
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten müssen von einen Pionierunternehmer
geführt werden.
15
Daß der Faktor Mensch in der reinen Betriebswirtschaftslehre keine hervorragende
Rolle spielte, hängt vielleicht auch damit zusammen, daß, streng genommen, in die
Produktionsfunktion (wie in alle in einem Unternehmen geleisteten Arbeiten) nur die
Arbeitsleistungen selbst und nicht die arbeitenden Menschen als Person, d.h. mit der
Fülle ihrer Eigenschaften und Möglichkeiten, eingehen.
16
Zu diesem implizierten Menschenbild der Ökonomik gehören:
1.
Der Mensch kann kalkulieren und planen, er hat in diesem Sinne Vernunft.
2.
Der Mensch hat ­ innerhalb bestimmter Restriktionen ­ eine ökonomisch
relevante Entscheidungsfreiheit.
3.
Er hat individuelle Bedürfnisse, Präferenzen, Interessen.
4.
Er ist ein soziales Wesen, ein Wesen, das sich in seinem Verhalten am
Verhalten anderer orientiert.
5.
Er ist in der Lage, sein Verhalten auch durch moralische Normen und
Ideale zu steuern.
17
Obwohl in den Unternehmen die wirtschaftlichen Ziele im Vordergrund stehen, wird
heute nachdrücklicher betont, daß die Verwirklichung dieser Ziele Grenzen
berücksichtigen muß, die aus der Zusammenarbeit der Menschen und der Wahrung
des Allgemeinwohls resultieren.
Unternehmen wollen auch als soziale Institution verstanden werden, die die Belange
des Gemeinwohles beachten und in der sich Menschen in der aufgabenbezogenen
Zusammenarbeit mit anderen Menschen bewähren und entfalten können.
Der Mensch ist in einem Unternehmen ein nicht zu vernachlässigendes Element, er ist
zugleich Opfer, Betroffener und Gestalter der Veränderungsprozesse im
Unternehmen.
14
Götzer, (1995), S.16.
15
vgl. Ottosson, (1989), S.48.
16
Albach, (1989), S.82.
17
vgl. Albach, (1989), S.98.

Kapitel 1: Innovationen 8
Daher sind die Interaktionsbeziehungen zwischen Systemmitgliedern, deren
Leistungsvermögen, Wertvorstellungen und Bedürfnisse sowie
Verhaltenserwartungen, die den einzelnen Mitgliedern zugeordnet werden, von großer
Bedeutung.
18
,,Die grundlegende wirtschaftliche Ressource dieser Gesellschaft, die sich zur
Informationsgesellschaft entwickelt, wird nicht mehr der Besitz von Anlagen,
Rohstoffen oder die Verfügbarkeit billiger Arbeitskräfte sein. Die Produktivitätsquelle
Nr.1 der Zukunft sind die ,,Geistesarbeiter", die aus Informationen produktives
Wissen schaffen."
19
Auch Bullinger und Lott betonen den Stellenwert des Mitarbeiters im Unternehmen:
,,Der Mensch, der sich, seine Fähigkeiten und seine Persönlichkeit ins Arbeitsleben
einbringt, muß zum zentralen Leistungsträger im Unternehmen werden, weil
1.
eine hohe Produktivität im Unternehmen erheblich von der menschlichen
Leistungsfähigkeit und -bereitschaft abhängt,
2.
eine hohe Flexibilität im Markt die situative Mitarbeit jedes einzelnen
Mitarbeiters erfordert,
3.
eine kontinuierliche Verbesserung aller Leistungen und Prozesse nur von
den Mitarbeitern ausgehen kann, da nur sie in der Lage sind,
Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, zu entwickeln und umzusetzen,
4.
sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen von der Kreativität der
Mitarbeiter abhängen und
5.
eine permanente Anpassungsfähigkeit Lernprozesse erfordert. Nur der
Mensch ist lernfähig. Alle Lernprozesse im Unternehmen beruhen somit auf
der kontinuierlichen und kreativen Mitarbeit jedes Einzelnen im
Unternehmen."
20
18
Dahrendorf, (1977), S 26.
19
vgl. Drucker, (1993) In: Heimbock, (1997), S.5.
20
Bullinger/ Lott, (1997), S.27.

Kapitel 1: Innovationen 9
Die Mitarbeiter sollten insgesamt nur mit solchen Arbeiten beschäftigt werden, die
dem Eignungstyp entsprechen, den sie darstellen. Dieser Auffassung liegt die
Vorstellung zugrunde, daß die Arbeitslast gemindert wird, wenn eine im Unternehmen
zu leistende Arbeit weder zu Eignungsdefizit noch zu Eignungsüberschuß führt.
1.5 Der Innovationsprozeß
Der Innovationsprozeß wird in der Literatur häufig in verschiedenen Teilprozesse
eingeteilt. Allerdings erweist sich die Abgrenzung der Phasen oft als schwierig, da
z.B. Rückkopplungen entstehen oder einzelne Prozeßstufen auch übersprungen
werden können.
Innovationen beginnen damit bereits beim Erkennen einer notwendigen Veränderung
und umfassen den gesamten Prozeß z.B. bis zur Entwicklung des Produktes.

Kapitel 1: Innovationen 10
Ideengenerierung
Früherkennung
Kreativität
M achbarkeit/
M arktchancen
Zielabgleich
Ko nzept/
E inführung
B eo bachtungs-
zyklus
Ideenbew ertung
Ideenausw ahl
E ntw icklung
T estphase
M arketing/ Technik
Abbildung 1.2: Innovationsprozeß
Quelle: Tsifidaris, (1994), S.13.
1.6 Innovationsarten
Innovationen unterscheidet man in technische Innovationen (dazu gehören Produkt-
und Prozeßinnovationen) und soziale Innovationen. Die verschiedenen
Innovationsarten können sich auch gegenseitig auslösen. So führen technische
Innovationen oftmals Sozialinnovationen mit sich und stehen im gegenseitigen
Wirkungsgefüge oder Abhängigkeitsverhältnis.

Kapitel 1: Innovationen 11
Die Mitarbeiter müssen beispielsweise bei Veränderungen im Unternehmen die
Innovationen mittragen und akzeptieren, um einen Erfolg der Innovation zu
garantieren. Im Mittelpunkt der klassischen Forschung stehen in der Regel die
Produktinnovationen. Der Entwicklung neuer Erkenntnisse und sozialer Phänomene
wird häufig eher geringe Aufmerksamkeit gewidmet.
1.6.1 Produktinnovationen
Wenn die Rede von Innovationen ist, verbindet die Mehrheit mit diesem Begriff
immer noch Produktinnovationen.
Von Produktinnovationen spricht man, wenn von einem Unternehmen Produkte oder
Dienstleistungen auf den Markt gebracht werden, die bisher nicht im
Produktionsprogramm dieses Unternehmens enthalten waren.
21
Sie sind eher extern
orientiert und haben in den meisten Fällen keinen direkten Einfluß auf die inneren
Bedingungen des Unternehmens.
Da der Zeitwettbewerb immer stärker wird, kommt es häufig auch zu sogenannten
,,Scheinproduktinnovationen" in Form von sogenannten Produktgenerationen.
22
Dazu
zählen auch Modifikationen von Produkten aus rein ästhetischen Gründen.
1.6.2 Prozeßinnovationen
,,Prozeßinnovationen stellen sich in neuen oder verbesserten Abläufen in der
Organisation dar."
23
Zu diesen Verfahrens- oder Prozeßinnovationen zählen
Veränderungen im Bereich der allgemeinen Verfahrenstechnik, wie z.B. Umstellung
von Fließbandfertigung auf Einzelfertigung oder Veränderungen bei Führungs- und
Organisationsabläufen. Ziel dieser Art von Innovationen ist häufig die Verbesserung
der Effizienz und Effektivität vorhandener Prozesse.
21
vgl. Kieser, (1974), S.1733.
22
Gablers Wirtschaftlexikon, (1997), S.1904.
23
Higgins, (1996), S.14.

Kapitel 1: Innovationen 12
Die Prozeßinnovationen gewinnen im Laufe der Wachstumsphase an Bedeutung, d.h.
die Märkte sind zu diesem Zeitpunkt größtenteils geschaffen und eine
Marktausdehnung läuft im wesentlichen nur noch über Verfahrensverbesserungen
(z.B. Kostensenkung, Qualitätssteigerung).
24
1.6.3 Organisatorische Innovationen
,,Organisatorische Innovationen zielen auf die Schaffung von Rahmenbedingungen im
Unternehmen, die ein effektives und effizientes Innovationsmanagement ermöglichen
und fördern."
25
Dabei ist die grundlegende These, daß die Organisationen selbst Objekt von
Innovationsprozessen werden müssen, um im obigen Sinne als Katalysator für
Innovationen wirken zu können.
26
Die Bedeutung der Organisationsinnovation nimmt,
ähnlich wie die der Prozeßinnovation, in der Wachstumsphase zu, da das
Unternehmenswachstum immer weniger aus dem Marktwachstum als vielmehr aus der
Übernahme bestehender Nachfragebereiche resultiert.
27
Die bestehenden Strukturen
der Ablauf- und Aufbauorganisation müssen an die neuen Marktnotwendigkeiten
angepaßt werden.
1.6.4 Sozialinnovationen
Sozialinnovationen umfassen allgemein Neugestaltungen des menschlichen
Zusammenlebens im weitesten Sinne und betreffen neue Verhaltensweisen, wie etwa
neue Konsum- und Lebensstile sowie neue Formen der geschlechtsspezifischen
Arbeitsteilung in Familien.
28
24
vgl. Zahn, (1991), S.74f.
25
Weidler, (1997), S.143.
26
vgl. Zahn/ Weidler, (1995), S.63.
27
vgl. Zahn, (1991), S.74f.
28
vgl. Zapf, (1994), S.177.

Kapitel 1: Innovationen 13
Im betrieblichen Umfeld können Sozialinnovationen als absichtlich herbeigeführte
Änderungen im Personalbereich des Sozialsystems einer Organisation
29
oder auch als
Veränderungen im Humanbereich
30
definiert werden.
Zu den Sozialinnovationen zählen beispielsweise Veränderungen der
Ablauforganisation, Verhaltensänderungen bei den Organisationsmitgliedern mittels
Organisationsentwicklung und Verhaltensänderung bei Kunden und Lieferanten.
31
Sie sind, wie auch Verfahrensinnovationen, eher systemstabilisierend und können mit
ihren Veränderungen z.B. in bestehende Machthierarchien eingreifen.
32
1.6.5 Basis- und Folgeinnovationen
Betrachtet man die Marktwirtschaft insgesamt, erkennt man, daß kein gleichförmiger
Verlauf vorliegt. Mit einer Dauer von etwa drei bis elf Jahren treten
Wirtschaftsschwankungen auf, wobei auf Jahre mit zunehmender wirtschaftlicher
Aktivität Jahre mit abnehmender Dynamik folgen.
33
Die Auslöser dieser zyklischen Wachstumsphasen werden als Basisinnovationen
bezeichnet. Auf die Existenz langfristiger, durch Basisinnovationen ausgelöster Zyklen
wies der russische Ökonom Nikolei D. Kondratieff als erster hin. Daher wurden die
Zyklen auch nach ihm als Kondratieffzyklen benannt. Bislang gab es fünf dieser
Kondratieffzyklen, wobei die Informations- und Telekommunikationstechnologien die
Basisinnovationen des ausgehenden Jahrhunderts darstellen.
29
vgl. Meißner, (1989), S.28f.
30
vgl. Thom, (1980), S.32f.
31
Gablers Wirtschaftslexikon, (1997), S. 1899.
32
vgl. Kasper, (1980), S.56.
33
vgl. Nefiodow In: Riedecker (Hrsg.), (1997), S.21.

Kapitel 1: Innovationen 14
1. Kondratieff
2. Kondratieff
3. Kondratieff
4. Kondratieff
5. Kondratieff
1800
1850
1900
1950
1990
20XX
Die langen Wellen der Konjunktur und ihre Basisinnovationen
Dampfmaschine Eisenbahn/ Elektrotechnik/ Petrochemie/ Informationstechnik
Stahl Chemie
Auto
Abbildung 1.3: Kondratieffzyklen
Quelle: Nefiodow, (1996), S.22.
,,Basisinnovationen bestehen aus einem Bündel eng gekoppelter technischer und nicht-
technischer Neuerungen, die für die Dauer des Lebenszyklus die Funktion einer
Lokomotive für die gesamte Wirtschaft übernehmen. Statt Basisinnovationen wird
gelegentlich auch der Ausdruck Leitsektor verwendet (,,leading sector")."
34
34
Nefiodow In: Riedecker (Hrsg.), (1997), S.21f.

Kapitel 1: Innovationen 15
Die Bedingungen für die Einstufung als Basisinnovation zeigt folgende Grafik:
Kriterien einer Basisinnovation
· Technologische Ebene
Das Technologienetz bestimmt für mehrere
Jahrzehnte das Tempo und die Richtung
des Innovationsgeschehens
· Wirtschaftliche Ebene
Die Anwendung der Basisinnovation erreicht
ein Umsatzvolumen, das in der Lage ist,
das Wachstum der Weltwirtschaft
über mehrere Jahrzehnte zu tragen
· Gesellschaftliche Ebene
Die Diffusion der Basisinnovation bewirkt
eine weitreichende Umorganisation
der Gesellschaft
Abbildung 1.4: Kriterien einer Basisinnovation
Quelle: Nefiodow, (1996), S.28.
1.7 Messung von Innovation
Die Erfolgsfaktoren für Innovationen sind heute noch nicht ausreichend erforscht. Ein
derzeit häufig verwendetes Maß, mit dem der Erfolg der Innovationstätigkeit
gemessen wird, sind die Umsatzanteile mit neuen oder wesentlich verbesserten
Produkten.
Der Anstieg dieser Anteile wird dabei oft mit zunehmendem Know-how und
zunehmender Wettbewerbsfähigkeit gleichgesetzt.
35
35
vgl. Licht/ Stahl, (10/1997), S.19.

Kapitel 1: Innovationen 16
Wicher zeigt zur Messung von Innovationen drei mögliche Indikatoren auf:
wirtschaftliche
Indikatoren
fachwissenschaftliche
Indikatoren
verhaltenswissen-
schaftliche Indikatoren
·
Umsatz
·
Gewinn
·
Rendite
·
Forschungs- und
Entwicklungsaufwand
·
Neuprodukte
·
Patente
·
Publikationen
·
wissenschaftliche Aufsätze
·
interne Berichte
·
Häufigkeit des späteren
Zitierens
·
individual- und sozial-
psychologisch
·
selbst- und
fremdattributierte
Eigenschafts-,
Persönlichkeits- und
Verhaltensmerkmale
·
Wertvorstellungen
·
Arbeitsverhalten
·
Image hinsichtlich der
Innovationsfähigkeit
Tabelle 1.1: Indikationsfaktoren
Quelle: Wicher, (1991), S.10ff.
36
Die Messungen aus wirtschaftlicher Sicht ­ insbesondere von Neuprodukten und
Prozeßänderungen ­ werden z.B. mit Hilfe der ,,geschlossenen Liste" und der
,,Fallgeschichte" vorgenommen.
37
Als Grundlage für die ,,geschlossene Liste" wird die a priori-Anzahl möglicher
Innovationsarten angesehen, die in einem bestimmten Zeitraum adaptiert werden
können. Diese Liste kann anhand von einschlägiger Literatur, einschließlich
Validierung durch Interviews mit Führungskräften und Experten, zu dem jeweiligem
Thema erstellt werden.
36
Weiterführende Literatur/ Studien In: Wicher, (1991). Er gibt einen ausführlichen Überblick über
empirische Studien zur Innovationsmessungen.

Kapitel 1: Innovationen 17
In der ,,Fall-Geschichte" wird dagegen die Anzahl von Kriterien zur
Innovationsadaption bestimmt. Dies erfolgt mit Hilfe von Fragebögen und Interviews
der am Prozeß beteiligten Personen. So kann eine ergebnisorientierte Betrachtung der
Voraussetzungen für eine Innovationsadaption vorgenommen werden.
,,Meßverfahren für verhaltenswissenschaftliche Innovationsfaktoren sind die
Fremdeinschätzung und die Selbsteinschätzung."
38
Im Rahmen der Fremdeinschätzung werden die aktuelle Innovationskompetenz und
das Potential der künftig realisierbaren Innovationen z.B. durch
Vorgesetztenbeurteilung, Kollegenbeurteilung, Beurteilung unterstellter Mitarbeiter
oder externer Experten vorgenommen.
Die Selbsteinschätzung
39
kann sowohl alternativ als auch komplementär zur
Fremdeinschätzung durchgeführt werden. Auf diese Art und Weise können das
aktuelle und das potentielle Innovationsverhalten dargestellt und eine Gewichtung der
Verhaltenskriterien vorgenommen werden.
37
vgl. dies und folgende Erklärungen Wicher, (1991), S.14f.
38
Wicher, (1991), S.15.
39
vgl. Ettlie/ o`Keefe, (1982) In: Wicher, (1991), S.16.

2. Innovationsmanagement
Historisch betrachtet ist die Innovationsforschung und damit verbunden das Managen
von Innovationen eine junge Wissenschaft, die bis in die 60er Jahre als eher unbekannt
galt. Den Ursachen und Konsequenzen von Innovationen wurde wenig systematische
Beachtung geschenkt. So war auch die Anzahl der bis in die 70er Jahre publizierten
Artikel, verglichen mit anderen Wissenschaftszweigen, sehr klein.
40
Innovationsmanagement ist ein Bestandteil der strategischen Unternehmensführung,
der die Planung, die Organisation und Kontrolle der im Rahmen von
Innovationsprozessen durchzuführenden Aufgaben umfaßt.
41
Dabei wird versucht,
möglichst günstige Rahmenbedingungen für Innovationen zu schaffen, indem die
Innovationsfähigkeit und -bereitschaft des Unternehmens erhöht und Innovationen
durch gezielte Unterstützung gefördert werden.
42
Innovationsmanagement
Kommunikation Führungsstil
Innovations- Organisations- Organisations
strategie struktur prozesse
Unter-
nehmens-
kultur
Mitarbeiter/
Human
Relation-
Management
Abbildung 2.1: Determinanten des Innovationsmanagements
Quelle: Wagner/ Kreuter, (10/1998), S.35.
40
vgl. Ottosson, (1989), S.54ff.
41
Gablers Wirtschaftslexikon, (1997), S. 1901.
42
vgl. Macharzina, (1993), S.572f.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 19
Die Determinanten Innovationsstrategie, Organisationsstrategie und Organisations-
prozesse werden als strukturelle bzw. formale Faktoren oder ,,hard factors"
43
bezeichnet. Sie haben einen direkten Einfluß auf die Innovationsaktivitäten von
Unternehmen und geben die Rahmenbedingungen vor.
Dagegen zählen Unternehmenskultur, Führungsstil, Mitarbeiter-/ Human Relation-
Management und Kommunikationssystem zu den nicht-strukturellen bzw. informalen
Faktoren oder auch ,,soft factors".
44
Vor dem Hintergrund kurzer Produktlebenszyklen und einer hohen Innovationsrate
muß das Innovieren als eine Daueraufgabe angesehen werden. Somit besitzt die
Innovation als Managementaufgabe einen dauerhaften Charakter und der
Innovationsprozeß bezogen auf Produkt- und Prozeßinnovationen muß in der
Organisation verankert werden. Neuerungen in der Produkt- und Prozeßgestaltung
lassen sich allerdings nicht ohne weiteres in das Unternehmen implementieren, sie
fordern das bestehende Organisations- und Routinegefüge heraus.
2.1 Notwendigkeit des Innovationsmanagements
,,Wie vor 100 Jahren zu arbeiten kann sich weder eine Volkswirtschaft, noch ein
Wirtschaftsunternehmen leisten; und selbst wer sein Unternehmen noch so managt,
wie es noch vor 20 Jahren üblich war, wird dem Druck des globalisierten Marktes
heute nicht mehr standhalten."
45
43
Die Bezeichnung ,,hard factors" bzw. ,,soft factors" stammt aus dem 7-S-Modell von McKinsey.
44
vgl. Wagner/ Kreuter, (10/1998), S.35.
45
Wössner, (1998), S.2.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 20
Zusätzlich werden im Zusammenhang mit Innovationen zwei Hauptschwierigkeiten
genannt
46
:
·
die Aufwendungen für Innovationen werden immer höher, teilweise auch
durch die Zusammenführung von Forschern, Marketingexperten und
Ingenieuren,
·
Verkürzung der Innovationszyklen und damit der Zeit, in der die
Investitionen wieder eingespielt werden.
Das Unternehmen muß versuchen, durch ein systematisches Innovationsmanagement
die Innovationsfähigkeit zu erhöhen. Die Innovationen müssen immer schneller zur
Marktreife entwickelt werden.
2.2 Entwicklung des Innovationsmanagements
Saad/ Roussel/ Tiby unterschieden 1991 drei Generationen des Forschungs- und
Entwicklungsmanagements (FuE-Management). Die erste Generation ist geprägt
durch das bloße Einstellen von fähigen Mitarbeitern und das zur Verfügungstellen von
einer erforderlichen Ausrüstung. Es gab keine Vorgaben und damit auch kein
Innovationsmanagement nach heutigen Definitionen. Forschung und Entwicklung war
in erster Linie eine Kostenposition.
Generell bestand die Hoffnung, daß die richtige Mischung aus kreativen Köpfen,
Geld, technischer Ausrüstung und Zeit dazu führte, daß neue marktfähige Produkte
und Verfahren hervorgebracht würden.
47
Diese Art der Forschung wurde hauptsächlich bis zu den 50er und 60er Jahren
angewandt. Heute existiert sie nur noch in großen multidivisonalen Unternehmen.
Mit der nachlassenden Nachfrage und der steigenden Wettbewerbsintensität wurde es
immer wichtiger, Forschung und Entwicklung (FuE) unternehmensstrategisch zu
kanalisieren, ohne sie in einem hohen Maße einzuschränken.
46
vgl. Noppeney, (1997), S.16f.
47
vgl. Saad/ Roussel/ Tiby (1991), S.19.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 21
Der Übergang zur zweiten Generation des Innovationsmanagements fand in den 70er
Jahren statt. Kennzeichen dieser Generation sind die systematische Vorgehensweise
und die Verkopplung der FuE-Aktivitäten mit den Geschäftsanforderungen. Auch
konnte ein Controlling der Ergebnisse mit den Zielen durchgeführt werden.
Obwohl diese zweite Generation zu einer Konzentration auf Projekte führte, kann das
Management, abgesehen von der Zuordnung und Verwaltung der Ressourcen, nur als
Einzelprojektmanagement angesehen werden.
48
Das größte Problem dieser Art des Innovationsmanagements bestand darin, daß nicht
sichergestellt werden konnte, daß die Gesamtheit der verfolgten Projekte strategisch
ausgewogen war.
Derzeit befinden wir uns in einer Übergangsphase zur dritten Generation des
Innovationsmanagements. Dabei wird eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der
Unternehmensführung und der FuE-Verantwortlichen angestrebt. Dies bezieht sich
vor allen Dingen auf gemeinsame Entscheidungen in bezug auf
Entwicklungsschwerpunkte, Risiko- und Kosteneinschätzungen, Prioritätensetzung in
Hinblick auf Anforderungen der einzelnen Geschäftsbereiche und des Unternehmens
insgesamt.
Der dritten Generation liegt kein mechanisches Modell zugrunde, sondern es beruht
auf einem strategischen Denkprozeß und auf interdisziplinärem Führungsverhalten.
49
Eine Herausforderung, der sich dieses Management stellen muß, ist das zunehmend
komplexer werdende Unternehmensumfeld, die verschiedenen Geschäftsfelder
innerhalb eines Unternehmens, die Internationalität der Märkte und die daraus
resultierende stärkere Konkurrenz.
48
vgl. Saad/ Roussel/ Tiby, (1991), S.20.
49
vgl. Saad/ Roussel/ Tiby , (1991), S.20.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 22
2.3 Aufgaben und Ziele des Innovationsmanagements
Aufgaben des Innovationsmanagements sind der Auf- und Ausbau von
Innovationspotentialen, die Schaffung eines Innovationsklimas und ,,..die Gestaltung
des Innovationsprozesses, das heißt die Planung, Steuerung und Kontrolle des
Innovationsprozesses und seiner relevanten unternehmensinternen und -externen
Einflußfaktoren."
50
Corsten umschreibt sie 1989 anhand von vier Merkmalen:
1.
Festlegung von Innovationszielen und gezieltes Initiieren von
Innovationsprozessen,
2.
Bewertung und Auswahl von Innovationsprojekten,
3.
Entscheidung über den Einsatz von Maßnahmen zur Realisierung der
gesetzten Ziele und
4.
Überprüfung der Wirksamkeit der ausgewählten Maßnahmen.
Es geht also insgesamt um eine Überwachung des Innovationsprozesses von der
Produktidee bis zur Realisierung. Die Innovationsprozesse sämtlicher Bereiche
müssen dabei koordiniert und strategisch geplant werden.
Innovationen werden in den meisten Fällen durch technologische Trends und durch
das Eingehen auf mehr oder weniger latent vorhandene Kundenwünsche angeregt.
Der Umgang mit diesen Impulsgebern erfordert ein hohes Maß an technischer,
betriebswirtschaftlicher und vor allen Dingen organisatorischer Qualifikation.
50
Wicher, (1991), S.5.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 23
Die Innovationsziele sind immer integraler Bestandteil der Gesamtstrategie des
Unternehmens und müssen auch als solche behandelt werden. Ihre Kenntnis verbessert
nicht nur das Verständnis des Innovationsprozesses an sich, sondern weist auch auf
bestehende Schwächen des Innovationssystems hin und erleichtert die
gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Innovationsverhaltens im Unternehmen.
51
Neben der Pflege bestehender Märkte nimmt die Bedeutung der globalen
Markterweiterung vor allen Dingen mit zunehmender Unternehmensgröße zu. Bei
geringeren Beschäftigungszahlen dominiert dagegen die Erweiterung der
Produktpalette außerhalb der Erzeugnisschwerpunkte.
52
Optimierung der
Produktionsprozesse
Innovationsziele
Pflege bestehender
Märkte durch
Nachfolgeprodukte und
Qualitätsverbesserungen
Lokale
Markterweiterung
Internationale
Markterweiterung
Umweltgerechte
Produktion und
Erzeugnisse
Abbildung 2.2: Innovationsziele
Quelle: vgl. Licht/ Stahl, (10/97), S.26.
2.4 Ganzheitliche Innovationen
Um Innovationen zu managen und die Entwicklung voranzutreiben, ist ein
ganzheitlicher Gestaltungsansatz notwendig.
,,Die Herausforderung für die Entwicklung von Innovationsstrategien besteht deshalb
nicht in der autonomen Gestaltung von Prozessen der Strategieformulierung und -
formierung aus der Perspektive des organisatorischen Lernens, sondern in der
51
vgl. Licht/ Stahl, (10/1997), S.25.
52
vgl. Licht/ Stahl, (10/1997), S.30f.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 24
funktionalen Koppelung von Lern- und Steuerungserfordernissen in einem
integrativen Konzept."
53
Ganzheitliches Innovations- und Technologiemanagement bedeutet dabei unter
anderem, Technologie- und Technikfolgeabschätzungen mit dem Innovationsprozeß
im Unternehmen zu koppeln und somit auch dem Vorsorgeprinzip gerecht zu
werden.
54
Technologie
Organisation
Personal
·
Möglichkeiten und
Potentiale technischer
Unterstützung in
Innovationsprozessen
·
Informations- und
Kommunikationstechnologie
(IuK) als Enabler für
Prozeß- und
Strukturinnovationen
·
Steuerung der Dynamik von
IuK-Innovationen
·
Ablauf
·
Informationsmanagement
im Innovationsprozeß
·
Institutionalisierung von
Innovationsprozessen
·
Teamzusammensetzung
·
strategische
Projektmanagementphilo-
sophie
·
Rollen der Akteure im
Innovationsprozeß
·
spezifische Anforderungs-
profile an Mitarbeiter
·
FuE-spezifische
Qualizierungsmaßnahmen
·
Konzepte zur Partizipation
und Motivation
Tabelle 2.1: Ganzheitlicher Gestaltungsansatz
Quelle: vgl. Hunecke/ Gryglewski/ Wimmer, (1998), S.35.
Der Forschungs- und Entwicklungsbereich darf nicht als losgelöste oder dem
Produktionsbereich angehängte Funktion betrachtet werden, sondern als integrativer
Bestandteil betrieblicher und volkswirtschaftlicher Wertschöpfungsketten.
55
Das bedeutet, daß der Innovationsprozeß von der Phase der Entstehung bis zur
Umsetzung bzw. bis zur Phase des Ablaufs der Nutzung erfaßt und analysiert werden
muß.
Josef Schumpeter, der als der Begründer der Innovationsforschung gilt, bezeichnete
den Innovationsprozeß als ,,Prozeß der schöpferischen Zerstörung".
56
53
Weidler, (1997), S.86.
54
vgl. Gablers Wirtschaftslexikon, (1997), S. 1903.
55
vgl. Bürgel, (1996), S.1.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 25
Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement ist eine umfassende Ausrichtung
notwendig, d.h. es muß eine Konzentration auf harte und weiche Innovationsfaktoren
(vgl. Kapitel 2, S.19) vorgenommen werden.
2.5 Schwachstellen im Innovationsprozeß
In der Literatur wird eine Vielzahl von Aufstellungen zur Schwachstellenerfassung im
Innovationsprozeß angeboten. Ich möchte auf eine Klassifizierung von 1994 von
Tsifidaris zurückgreifen, da dieser Wissenschaftler versucht, eine umfassende, wenn
auch grobe Einteilung vorzunehmen. Tsifidaris unterteilt die Schwachstellen in:
1.
Organisatorische Schwachstellen,
2.
Personelle bzw. führungsspezifische Schwachstellen und
3.
Umweltbezogene Schwachstellen.
Die organisatorischen Schwachstellen betreffen vor allen Dingen das
Innovationsumfeld und die Strukturen im Unternehmen. So kann z.B. ein zu geringes
Innovationsbewußtsein der Unternehmungsführung und der damit verbundene zu
geringe Stellenwert der Innovation im Rahmen von strategischen Überlegungen eine
Schwachstelle darstellen. Auch eine zu große Anzahl an organisatorischen Ebenen
oder ein zu hoher Spezialisierungsgrad im Unternehmen führen zur Behinderung von
Innovationen.
Neben der zu großen Anzahl der organisatorischen Ebenen spielen die Koordination
und Kooperation zwischen verschiedenen Abteilungen ­ vor allen Dingen in den
Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion und Marketing ­ eine wesentliche
Rolle. Dazu gehören ebenfalls die abteilungsübergreifende Planung und Überwachung
des Innovationsvorhabens und die systematische Vorgehensweise zur Erschließung
von neuen Innovationsideen. Oft fehlen hier die Kenntnisse des Instrumentariums zur
Beurteilung der eigenen Situation und des Umfeldes.
56
Schumpeter, (1950), S.134ff.

Kapitel 2: Innovationsmanagement 26
Zu den personellen bzw. führungsspezifischen Einflüssen im Innovationsprozeß
gehören die Wertschätzung von innovativen Leistungen, der Informationsfluß in
bezug auf geplante Innovationen und die Beteiligung der Mitarbeiter an Planungen
und Entscheidungen.
Aber auch der Mensch als Person kann zu einer Schwachstelle werden, z.B. bei
Nichtberücksichtigung an sich oder bei Mißachtung persönlicher Präferenzen. Dabei
unterliegt das individuelle Anspruchsniveau je nach Situation zusätzlichen
Veränderungen. ,,Der Mensch sucht befriedigende, nicht maximale Lösungen."
57
Die umweltbezogenen Schwachstellen beziehen sich vor allen Dingen auf den
Absatzmarkt, den Beschaffungsmarkt sowie auf die Konkurrenzbeurteilung.
Um Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, sind eine Analyse der
Absatzmarktbedingungen und des technologischen und gesellschaftlichen Umfeldes
unerläßlich. Dazu zählt natürlich auch eine permanente und systematische
Konkurrenz- und Beschaffungsmarktforschung.
57
Tsifidaris, (1994), S.35.

3. Innovationsfördernde Faktoren
Unternehmen kann man als offene Systeme bezeichnen, die Austauschbeziehungen mit
ihrer Umwelt unterhalten.
58
In der folgenden Abbildung werden einige relevante
Umweltsysteme des Unternehmens dargestellt, wobei die Verbindungslinien anzeigen,
daß diese Austauschbeziehungen sowohl vom Unternehmen zu den Systemen als auch
von diesen zum Unternehmen erfolgen.
Unternehmen
Wirtschaft
Politik
andere
Teilsysteme
Kunden
Mitarbeiter
Gesellschaft
Abbildung 3.1 :
Dimensionen der Wirtschaftskommunikation
Quelle: Huth/ Herdwig-Dinse/ Schulz, (1997), Teil 1, S.9.
Dabei verändern sich die Identität, die Kultur und der Bezugsrahmen eines Systems
aufgrund der ständigen Interaktionen mit der Umwelt.
58
vgl. Ulrich/ Probst, (1988), S.27ff.

Kapitel 3: Innovationsfördernde Faktoren 28
,,Soziale Systeme können sich nur dann entwickeln, wenn sie Neuerungen gegenüber
nicht a priori gegenüber stehen, sondern sie in bezug auf Chancen, aber auch auf
Risiken hinterfragen."
59
Zur Zukunftssicherung müssen Unternehmen beispielsweise Visionen und Ziele
festlegen und verwirklichen sowie die Fähigkeit besitzen, eine effiziente und
dynamische Organisation zu realisieren. Mitarbeiter und Management müssen für die
Unternehmensziele begeistert und motiviert werden, dahingehend zu arbeiten und
sollten darüber hinaus Engagement und Loyalität über eine entsprechende
Unternehmenskultur entwickeln. Als Grundvoraussetzungen für ein innovatives und
strategisches Handeln in Unternehmen werden in der Literatur
60
in bezug auf
innerbetriebliche Faktoren die Schaffung eines Innovationsklima, einer
Innovationsethik, ein unternehmerischer Geist und eine strategische Bereitschaft aller
Mitarbeiter genannt.
Innovative Unternehmen versuchen ihre innerbetriebliche Arbeit neu zu gestalten und
streben eine Umgestaltung der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit an. Dabei
zeichnen sich folgende Trends ab
61
:
·
verstärkte Teamarbeit,
·
mehr Flexibilität,
·
zunehmende Prozeßorientierung,
·
zunehmende Mitarbeiterorientierung und
·
zunehmende Kundenorientierung.
Im folgenden möchte ich näher auf das inner- und außerbetriebliche
Innovationsumfeld eingehen, welche je nach Ausprägung Innovationen fördern oder
hemmen bzw. verhindern können.
59
Petersen, (1997), S.186.
60
vgl. bspw. Gussmann, (1988), S. 51ff.
61
vgl. Bürgel, (1998), S.93.

Kapitel 3: Innovationsfördernde Faktoren 29
3.1 Das innerbetriebliche Innovationsumfeld
3.1.1 Unternehmenskultur
Die Unternehmenskultur kann man beispielsweise nach Hinterhuber als die
Gesamtheit, der in der Unternehmung vorherrschenden Wertvorstellungen,
Traditionen, Überlieferungen, Mythen, Normen und Denkhaltungen, die den
Mitarbeiter auf allen Verantwortungsebenen Sinn und Richtlinien für ihr Verhalten
vermitteln, bezeichnen.
Unternehmenskultur bringt den qualitativen Aspekt in die strategische
Unternehmensplanung ein, wobei sie etwas über ein erfolgreiches Miteinander, über
Vorgaben für akzeptables Entscheiden und Handeln aussagt.
62
Die
Unternehmenskultur und die damit geteilten Werte und Normen bieten ein
gemeinsames Fundament für die Entscheidungsprozesse im Unternehmen. E. Schein
geht in seinem Werk von 1984 davon aus, daß sich die Unternehmenskultur in drei
Ebenen manifestiert. Diese bestehen aus den Basisannahmen (1. Ebene), die nicht
weiter hinterfragt werden, den sichtbaren Faktoren, wie Umgangsformen oder
Statussymbolen (3. Ebene), die als Normen und Standards interpretiert werden (2.
Ebene).
62
vgl. Schrumpf, (1990), S.15.

Kapitel 3: Innovationsfördernde Faktoren 30
teils sichtbar, teils unbewußt
Sprache, Rituale,
Kleidung,
Umgangsformen
Maxime, Ideologien,
Verhaltensrichtlinien,
Verbote
über: Umweltbezug
Wahrheit
Wesen des Menschen
Wesen menschlicher
Handlungen
Wesen menschlicher
Beziehungen
sichtbar, aber
interpretationsbedürftig
unsichtbar, meist unbewußt
Symbolsysteme
Normen und
Standards
Basisannahmen
Abbildung 3.2 : Mehrebenenmodell der Unternehmenskultur
Quelle: vgl. Schein, (1984), S.4.
Das kreative Denken und die Innovationsbereitschaft konsultieren dabei aus den
vorgegebenen Leitlinien der Kultur, da Innovationen nur in einer
innovationsförderenden Unternehmenskultur entstehen können. Diese sollte sich vor
allen Dingen durch Fehlertoleranz, geistige Freiräume und einen hohen Stellenwert für
Neues in jeder Form auszeichnen. Dabei ist das Leben dieser Kultur auch von Seiten
der Unternehmensleitung notwendig. Ziel jeder Unternehmenskultur ist es ein
Gleichgewicht von externer Turbulenz und innerem Wandel herzustellen.

Kapitel 3: Innovationsfördernde Faktoren 31
Weitere Funktionen der Unternehmenskultur stellen folgende Faktoren dar:
·
Intergration (Werte zur Orientierung in grundlegenden Fragen),
·
Koordination (Vermittlung gemeinsamer Werte wirkt handlungsorientie-
rend),
·
Motivation (Bedürfnisse wie etwa Sinnvermittlung wird befriedigt) und
·
Identifikation (Schaffung eines ,,Wir-Gefühls").
Unternehmen weisen zusätzlich unabhängig von ihrer Innovationsleistung
länderspezifische Muster und damit einen kulturspezifischen Einfluß auf (Culture-
bound-These
63
­ Zusammenhang zwischen kulturellen Werten und vorhandener
Organisationsstruktur).
3.1.2 Unternehmensorganisation ­ Strukturen im Unternehmen
Allgemeines Ziel organisatorischer Neuerungen ist die Schaffung geeigneter Rahmen-
bedingungen für das Innovationsmanagement und dabei insbesondere die Erhöhung
der Innovationsbereitschaft und -fähigkeit im Unternehmen.
64
Organisatorische Faktoren sind hier ein wesentlicher Teilaspekt der
Rahmenbedingungen für die Generierung von Innovationsideen und bei der
Durchführung von Innovationsvorhaben.
In der Literatur
65
werden als begünstigende Faktoren für Innovationen kleine
dezentrale organisatorische Einheiten, wenige Hierarchieebenen, Eigenständigkeit und
Entscheidungsbefugnis genannt. Den Mitarbeitern müssen ausreichende
Handlungsspielräume geboten werden. Nur so besteht die Möglichkeit einer
selbständigen Entwicklung im Sinne der strategischen Unternehmens- und
Etappenziele und eines situationsangemessenen Agieren der Mitarbeiter.
63
vgl. Kieser, (1995), S.177.
64
vgl. Schmeisser, (1990), S.220.
65
vgl. bspw. Middelhoff, (1998), S.9.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
1999
ISBN (eBook)
9783832452681
ISBN (Paperback)
9783838652689
DOI
10.3239/9783832452681
Dateigröße
951 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität der Künste Berlin – Gestaltung
Erscheinungsdatum
2002 (März)
Note
1,0
Schlagworte
innovation methoden informationsbeschaffung ideenfindung
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Titel: Innovationsmanagement als Unternehmensaufgabe
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