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XML - der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce

©2001 Diplomarbeit 129 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Das Internet befindet sich in einem enormen Wachstum. Unternehmen stehen heute unabhängig von ihrer Größe im Internet im Wettbewerb. Mitbewerber sind nur noch wenige Mausklicks von einander entfernt, wodurch sich viele monopolistisch geprägte Märkte in hart umkämpfte virtuelle Märkte verwandelt haben.
Wurde das Internet vor ein paar Jahren noch hauptsächlich dazu genutzt, Webseiten von Firmen oder Privatleuten zu betrachten, entwickeln sich heute ungeahnte Potentiale im Internet. Die Webseiten wurden dynamisch, das heißt, sie reagieren auf Eingaben des Benutzers. Daraus entwickelten sich z.B. Online-Banking und ganze Shop-Systeme, die jetzt endlich den dem Internet eigentlich angedachten Zweck erfüllen, nämlich eine elektronische Datenübermittlung zur Reduktion von Zeit und Kosten. Darüber hinaus geht seit einiger Zeit der Trend bei den Unternehmen dahin, nicht nur den Verkauf ihrer Produkte über das Internet zu betreiben, sondern auch weitere Geschäftsbereiche, wie z.B. den Einkauf oder die Lohn- und Gehaltsabrechnung, auf das Internet zu verlagern.
Gang der Untersuchung:
Zwei Begriffe stehen im Titel der Arbeit im Vordergrund: XML und E-Commerce. Während E-Commerce heute in aller Munde ist und durch die weiterentwickelten Möglichkeiten des Internet von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und genutzt wird, sorgt die Extensible Markup Language (XML) eher in IT-Fachkreisen für Aufsehen. Ziel vorliegender Arbeit ist es, herauszustellen, welche Potentiale XML im E-Business besitzt und wo die Einsatzmöglichkeiten für die XML-Technologie liegen. Im ersten Teil wird XML von der strukturellen und technischen Seite erläutert. Der Aufbau wird durch ein einleitendes Beispiel dargestellt. Ebenso ist die Abgrenzung von XML zu HTML und SGML Bestandteil der technischen Erläuterung. Verwandte Sprachen und die Problematik der Erweiterbarkeit von XML bilden den Schluss des ersten Abschnitts.
Der zweite Teil beleuchtet intensiv die betriebswirtschaftliche Bedeutung von XML. Zunächst werden einige wichtige Begriffe definiert. Darauf folgt eine Betrachtung von EDI und EDIFACT. Im Anschluss daran wird die Bedeutung von XML im konkreten Beispiel E-Procurement in Verbindung mit BMEcat dargestellt.
Den Schluss bildet eine kritische Diskussion der Lösungsansätze zur Problemstellung der Arbeit.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
2.XML-Einführung3
2.1Was ist XML?3
2.2Entwicklung von XML5
2.3Das World Wide Web […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 4610
Pfänder, Stefan: XML - der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce / Stefan Pfänder -
Hamburg: Diplomica GmbH, 2001
Zugl.: Kiel, Fachhochschule, Diplom, 2001
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I.
Inhaltsverzeichnis
____________________________________________________________________________
I. Inhaltsverzeichnis
II.
Abkürzungsverzeichnis
III.
Abbildungsverzeichnis
IV.
Tabellenverzeichnis
V.
Gliederung
VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Daten-
übertragung und seine betriebswirtschaftliche Bedeutung im
E-Commerce
VII. Literaturverzeichnis
VIII. Danksagung
IX.
Eidesstattliche Erklärung

II.
Abkürzungsverzeichnis
____________________________________________________________________________
II. Abkürzungsverzeichnis
B2B
= Business to Business
B2C
= Business to Consumer
BME
= Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
C2C
= Consumer to Consumer
CAD
= Computer Added Design
CERN
= European Organization for Nuclear Research
CMS
= Content-Management-System
CSS
= Cascading Style Sheets
DPS
= Desktop Purchasing System
DTD
= Document Type Definition
DTP
= DeskTop-Publishing
DV
= Datenverarbeitung
E
= Electronic
EDI
= Electronic Data Interchange
EDIFACT = Electronic Data Interchange For Administration, Commerce
and Transport
EDV
= Elektronische Datenverarbeitung
ERP
= Enterprise Resource Planning
GMD
= Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH
HTML
= Hypertext Markup Language

II.
Abkürzungsverzeichnis
____________________________________________________________________________
ID
= Identity
INRIA
= Institut National de Recherche en Informatique et en
Automatique
IT
= Information Technology
MIT
= Massachusetts Institute of Technology
PDA
= Personal Digital Assistent
SGML
= Standard Generalized Markup Language
TDCC
= Transportation Data Coordinating Commitee
URI
= Uniform Resource Indicator
URL
= Uniform Resource Location
VAN
= Value Added Network
W3C
= World Wide Web Consortium
XLL
= Extensible Linking Language
XML
= Extensible Markup Language
XSL
= Extensible Stylesheet Language

III.
Abbildungsverzeichnis
____________________________________________________________________________
III. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1
Beziehungen der Metasprachen
7
Abbildung 2
Das Sprachkonzept von XML
13
Abbildung 3
Wohlgeformt und gültig bei XML-Dokumenten
14
Abbildung 4
Markt- und Transaktionsbereiche des
E-Commerce
39
Abbildung 5
Transaktionsphasen des Electronic Commerce
41
Abbildung 6
B2B Umsätze Deutschland bis 2004 (geschätzt)
45
Abbildung 7
B2C Umsätze Deutschland bis 2004 (geschätzt)
46
Abbildung 8
Operative Vorteile von Electronic Procurement
88
Abbildung 9
Strategische Vorteile von Electronic
Procurement
88
Abbildung 10
Ist-Situation beim Austausch von Katalogdaten
97
Abbildung 11
Zukunft beim Austausch von Katalogdaten
98

IV.
Tabellenverzeichnis
____________________________________________________________________________
IV. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1
Geschichte der Markup-Sprachen
6
Tabelle 2
Überblick über wichtige Schlüsselwörter und
Indikatoren einer DTD
23
Tabelle 3
Charakteristische Unterschiede zwischen B2B
und B2C
47
Tabelle 4
Ausgangslagen für Internet/EDI-Systeme
68

V.
Gliederung
____________________________________________________________________________
V. Gliederung
1. Einleitung
1
2. XML-Einführung
3
2.1 Was ist XML?
3
2.2 Entwicklung von XML
5
2.3 Das World Wide Web Consortium (W3C)
7
2.4 Abgrenzung XML / HTML / SGML
9
3. Die Extensible Markup Language (XML)
13
3.1 Das Sprachkonzept
13
3.2 Einleitendes Beispiel
15
3.3 Struktur eines XML-Dokuments
15
3.3.1 Prolog
16
3.3.1.1 Deklaration
16
3.3.1.2 Document Type Definition (DTD)
17
3.3.1.3 Schema
17
3.3.2 Dokumenteninstanz
18
3.4 Syntaktische Grundlagen
18
3.4.1 Case Sensivity
18
3.4.2 Leerraum
19
3.4.3 Kommentare
19
3.5 Bestandteile des Deklarationskonzepts
20
3.5.1 Element
20
3.5.2 Attribut
21
3.5.3 Entity
22
3.6 Namespaces
23
3.7 XML Schema
25
3.7.1 Erläuterung
25
3.7.2 Aufbau
26
3.7.3 Abgrenzung XML Schema ­ Document Type Definition 26
3.7.4 Zusammenfassung
28
4. Auszeichnungssprachen und deren Zusammenhang zu XML
30
4.1 Cascading Style Sheets
30
4.2 Extensible Stylesheet Language (XSL)
31
4.3 Extensible Linking Language (XLL)
33
5. Problematik ,,Erweiterbarkeit"
35
5.1 Unvereinbare XML-Dialekte
35
5.2 Übergriff des Problems auf Geschäftsbereiche
36

V.
Gliederung
____________________________________________________________________________
6. Einleitung zu Teil 2
37
7. Einführung in das Internet-Business
38
7.1 Begriffsdefinitionen
42
7.2 Ausgewählte Marktbereiche des Electronic Commerce
44
7.2.1 Business-to-Business
45
7.2.2 Business-to-Consumer
46
7.2.3 Consumer-to-Consumer
48
7.3 Potentiale des E-Business
48
8. Electronic Data Interchange
53
8.1 Definition
54
8.2 Geschichte des EDI
54
8.3 EDI-Philosophie
56
8.4 Erfordernisse und Funktionsweisen
58
8.5 Vorteile von EDI
60
8.5.1 Wettbewerbsvorteile
61
8.5.2 Kundennutzen
62
8.5.3 Firmeninterne Vorteile
63
8.6 Beschränkungen des EDI-basierten Informationsaustauschs 64
8.6.1 Subsets / Standardabweichungen
64
8.6.2 Kostenaspekt
66
8.7 Web-EDI
67
9. EDIFACT ­ internationaler Standard für EDI?
69
9.1 Was ist EDIFACT?
69
9.2 Historie
70
9.3 Charakteristik von EDIFACT
70
9.4 Vorteile von EDIFACT
72
9.5 Verbreitung von EDIFACT
73
9.6 Hemmnisse der Verbreitung
74
10. Electronic Procurement ­ Elektronische Beschaffung als
Anwendungsgebiet von XML
76
10.1 Begriffsbestimmung E-Procurement
77
10.2 Bestellvorgänge auf elektronischen Märkten
78
10.3 Voraussetzungen für E-Procurement
80
10.4 Charakteristiken des E-Procurement
81
10.5 Ein B2B-Procurement-Projekt von der Zielvorgabe bis zur
Zielrealisierung
83
10.5.1 Projektinitiierung
83
10.5.2 Desktop Purchasing System und Katalogauswahl 83
10.5.3 Konzepterstellung
84
10.5.4 DPS-Entwicklung und -Anpassung
85
10.5.5 Produktivstart
85
10.5.6 Roll-Out
86

V.
Gliederung
____________________________________________________________________________
10.6 Potentiale des E-Procurement
86
10.7 Nachteile des Einsatzes elektronischer Beschaffung
89
10.8 Problem ,,einheitlicher Standard" und Lösungsansätze
90
11. BMEcat ­ eine Lösung für die elektronische Beschaffung?
92
11.1 Begriffsklärung und Einführung
92
11.2 Initiatoren
95
11.3 Hintergrund
96
11.4 Ziele der BME-Initiative und BMEcat-Einsatzgründe
99
11.5 Charakteristika des BMEcat
100
11.6 Vorteile der BMEcat-Lösung
102
12. Vorteile von XML beim elektronischen Datenaustausch
104
13. Schlußbetrachtung und Ausblick
106

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
1
1. Einleitung
,,Die digitale Wirtschaft ist nicht aufzuhalten. Das Internet hat nicht
nur innerhalb weniger Jahre einen eigenen Wirtschaftszweig
geschaffen, der einen dreistelligen Milliardenbetrag umsetzt, sondern
durchdringt in schnellen Schritten unser gesamtes Geschäftsleben. Dies
bedeutet, dass eine kluge Strategie für Märkte mit starkem Wettbewerb
-nämlich sie zu vermeiden- in der ,New Economy' nicht funktioniert.
Ein völliger Verzicht auf das Internet wird auf Dauer jedes Geschäft in
den Ruin führen." (Schneider und Schnetkamp 2000: 11).
Das Internet befindet sich in einem enormen Wachstum. Unternehmen stehen
heute unabhängig von ihrer Größe im Internet im Wettbewerb. Mitbewerber
sind nur noch wenige Mausklicks von einander entfernt, wodurch sich viele
monopolistisch geprägte Märkte in hart umkämpfte virtuelle Märkte
verwandelt haben.
Wurde das Internet vor ein paar Jahren noch hauptsächlich dazu genutzt,
Webseiten von Firmen oder Privatleuten zu betrachten, entwickeln sich heute
ungeahnte Potentiale im Internet. Die Webseiten wurden dynamisch, das heißt,
sie reagieren auf Eingaben des Benutzers. Daraus entwickelten sich z.B.
Online-Banking und ganze Shop-Systeme, die jetzt endlich den dem Internet
eigentlich angedachten Zweck erfüllen, nämlich eine elektronische
Datenübermittlung zur Reduktion von Zeit und Kosten.
Darüber hinaus geht seit einiger Zeit der Trend bei den Unternehmen dahin,
nicht nur den Verkauf ihrer Produkte über das Internet zu betreiben, sondern
auch weitere Geschäftsbereiche, wie z.B. den Einkauf oder die Lohn- und
Gehaltsabrechnung, auf das Internet zu verlagern.

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
2
Zwei Begriffe stehen im Titel der Arbeit im Vordergrund: XML und E-
Commerce. Während E-Commerce heute in aller Munde ist und durch die
weiterentwickelten Möglichkeiten des Internet von einer breiten Öffentlichkeit
wahrgenommen und genutzt wird, sorgt die Extensible Markup Language
(XML) eher in IT-Fachkreisen
1
für Aufsehen.
Ziel vorliegender Arbeit ist es, herauszustellen, welche Potentiale XML im E-
Business besitzt und wo die Einsatzmöglichkeiten für die XML-Technologie
liegen.
Im ersten Teil wird XML von der strukturellen und technischen Seite erläutert.
Der Aufbau wird durch ein einleitendes Beispiel dargestellt. Ebenso ist die
Abgrenzung von XML zu HTML
2
und SGML
3
Bestandteil der technischen
Erläuterung. Verwandte Sprachen und die Problematik der Erweiterbarkeit von
XML bilden den Schluß des ersten Abschnitts.
Der zweite Teil beleuchtet intensiv die betriebswirtschaftliche Bedeutung von
XML. Zunächst werden einige wichtige Begriffe definiert. Darauf folgt eine
Betrachtung von EDI
4
und EDIFACT
5
. Im Anschluß daran wird die Bedeutung
von XML im konkreten Beispiel E-Procurement in Verbindung mit BMEcat
6
dargestellt.
Den Schluß bildet eine kritische Diskussion der Lösungsansätze zur
Problemstellung der Arbeit.
1
IT = Information Technology, Kurzform für moderne Informations- und
Kommunikationstechnik
2
HTML = HyperText Markup Language
3
SGML = Standard Generalized Markup Language
4
EDI = Electronic Data Interchange, Kurzform für elektronische Datenübertragung, siehe dazu
Gliederungspunkt 8
5
EDIFACT = Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport, siehe
dazu Gliederungspunkt 9
6
Produktkatalogstandard des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.,
siehe dazu Gliederungspunkt 11

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
3
2. XML-Einführung
2.1 Was ist XML?
Zunächst einmal, wofür stehen diese drei Buchstaben?
7
Extensible = With XML you create the tags you need für your
documents.
Markup =
With XML you identify, or markup, elements within your
document.
Language = With XML, you follow a set of rules and syntax to markup
your document.
Zu Beginn ein kleines Beispiel, um die Methodik von XML zu erläutern:
8
Was haben XML und der eigene Kontostand auf einem Kontoauszug
gemeinsam? Bei näherer Betrachtung einiges. Der Kontostand enthält ein Feld
mit der Überschrift Kontostand und darin befindet sich entweder eine positive
oder eine negative Zahl. Der Mensch ist intuitiv dazu in der Lage, diese Zahl
als entweder ein Guthaben oder eine Schuld zu interpretieren. Das Gehirn ist
darauf geschult worden. Computer hingegen sind in dieser Beziehung ,dumm`.
Sie besitzen eine derartige Auffassungsgabe nicht. Um dem Computer diese
Zahl verständlich zu machen und die damit auszuführenden Operationen, muß
ihm explizit die Struktur des Ausdrucks und die Bedeutung der einzelnen
Felder und Überschriften beigebracht werden. Nur wenn ihm alle
Informationen exakt wie gelernt vorliegen, kann der Rechner die Daten
weiterverarbeiten.
Genau dies ist die zentrale Aufgabe von XML: die Beschreibung von
Informationen. Man bezeichnet XML daher auch als Meta-Sprache, die
anwendungsbezogen die inhaltliche Struktur von Daten beliebiger Natur
beschreibt.
7
http://www.projectcool.com/ , 06.07.2000
8
vgl. http://www.tecchannel.de/ , 30.08.2000

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
4
Im Verlauf der Arbeit, besonders bei den Gliederungspunkten 8 (EDI) und 9
(EDIFACT), wird deutlich, welche Verbesserung und Potentiale damit beim
elektronischen Datenaustausch verbunden sind. XML ist in der Lage,
plattformübergreifend zu arbeiten, d.h. auf verschiedenen Betriebssystemen
und mit unterschiedlichen Applikationen. Dabei ist es bei XML nicht mehr
nötig, die zum Verständnis und der Weiterverarbeitung von Daten notwendigen
Informationen fest in Anwendungen zu integrieren. Die Beschreibungs- und
Darstellungsinformationen sind an die der Transaktion zugrunde gelegten Datei
angehängt und werden von der Anwendung ausgelesen und verarbeitet. Neben
der Unterstützung des Dokumentenaustausches ermöglicht XML allgemein die
flexible Wiederverwendung von Daten und verbessert die Kommunikation
zwischen verschiedenen Applikationen. Durch die Philosophie von XML, die
nur eine Datenbeschreibung darstellt, ist es mit geringem finanziellen Aufwand
möglich, Daten in vielfältige Formate und Erscheinungen umzuwandeln. So
könnte man z.B. aus einer XML-Datei einen Zeitungsartikel, eine Webpage
oder eine CD-ROM erstellen, ohne Formatierungen in der Datenstruktur
vornehmen zu müssen. Somit ist es für die Applikationen nicht erforderlich,
jedes einzelne Datei- oder Übertragungsformat zu beherrschen und jeweils
einen Konverter
9
bereit zu stellen, sondern es genügt, wenn ankommende
XML-Transaktionen in das interne Format konvertiert werden. Dies
beschleunigt in nicht unerheblichem Maße die Geschäftstransaktionen. Dazu
aber später mehr im Kapitel 8 (EDI).
XML ist also eine Beschreibungssprache, die es ermöglicht, durch ihre
Erweiterbarkeit neue Tags zu definieren, mit denen dann der jeweilige
Geschäftsvorgang exakt abgebildet werden kann. Unter Tags versteht man die
Teile des Dokuments, die den Inhalt umrahmen, also die Strukturbeschreibung.
Beispiel:
<artikelnr>340986312</artikelnr>
Hier ist die Nummer ,,
340986312
" der Inhalt und
<artikelnr>
der
Anfangs-Tag und
</artikelnr> der Schluß-Tag.
9
Ein Konverter ist ein Programm, das Daten aus einem für die eigene Anwendung
unbekannten Format umwandelt und somit lesbar und ausführbar macht.

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
5
2.2 Entwicklung von XML
XML ist vom Prinzip her keine völlig neue Programmiersprache. Sie wurde
vielmehr aus SGML entwickelt. XML ist somit ein SGML-Ableger, der
speziell auf die Anforderungen der Webtechnologie zugeschnitten wurde.
Warum aber der Umweg über XML, wenn es SGML schon lange gibt?
SGML wurde in den 70er und 80er Jahren entwickelt und ist auch seitdem in
zuverlässigem Einsatz. Allerdings besitzt SGML einen derart komplexen
Aufbau, daß der Aufwand der Programmierung oder überhaupt des Erlernens
der Sprache unverhältnismäßig hoch ist. SGML wird heute nur noch in einigen
Spezialbereichen wie zum Austausch komplexer chemischer
Formeln oder komplizierter Geschäftsvorgänge verwendet.
Die Sprache geht aber weit über das hinaus, was das Internet erfordert. Deshalb
entschied sich das W3C
10
, SGML ,,abzuspecken" und daraus XML zu
entwickeln.
XML ist wie SGML eine Metasprache, mit deren Hilfe sich eigene
Dokumentbeschreibungssprachen entwickeln lassen. XML liefert die Regeln
und Definitionen für diese anderen Sprachen.
10
W3C = World Wide Web Consortium. Dies ist die von der Industrie gestützte Instanz für
Standards im Internet, siehe dazu Gliederungspunkt 2.3.

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
6
Die folgende Tabelle zeigt eine Chronik der Markup-Sprachen und die
Entstehungsgeschichte von XML:
11
1950
Hypertext
Wurde als Idee von Ted Nelson formuliert
1969
Generalized
Markup
Language
Bei IBM entwickelt
1986
SGML
Als Norm im ISO Standard 8879 spezifiziert
1989
HTML
Entwickelt von Tim Berners-Lee im CERN
12
zu
Genf
1994
HTML 2.0
Entwickelt unter der Leitung des W3C
1994
CSS 1.0
Als Ergänzung zu HTML verabschiedet
1996
HTML 3.2
Über eine Version 3.0 konnte keine Einigung erzielt
werden, deshalb 3.2 als Kompromiß
1996
XML
1.0
Standard wird als Diskussionsvorschlag
veröffentlicht
1997
HTML 4.0
Im Dezember des Jahres als Standard vom W3C
verabschiedet
1998
CSS 2.0
Eine Weiterentwicklung des bestehenden Standards
1998
XML 1.0
Als Standard vom W3C beschlossen
1998
XSL 1.0
Im August des Jahres zur Diskussion gestellt
(Public Working Draft)
1999
XSL 1.0
Als Standard vom W3C verabschiedet
2000
XML Schema
Im Oktober als Diskussionsgrundlage verabschiedet
2001
XML
Schema
2. Mai: Das W3C gibt XML Schema als
Recommendation
13
frei
Tabelle 1: Geschichte der Markup-Sprachen
Eigene Darstellung in Anlehnung an
http://amor.rz.hu-berlin.de/ , 12.06.2001
In späteren Abschnitten der Arbeit wird auf einige der genannten Sprachen
noch näher eingegangen werden. Deshalb soll die kurze Übersicht an dieser
Stelle genügen.
11
http://amor.rz.hu-berlin.de/ , 12.06.2001
12
CERN = European Organization for Nuclear Research
13
Eine W3C Recommendation ist als Empfehlung für die allgemeingültige Verwendung zu
verstehen. Das Papier erhält dadurch einen offiziellen Charakter.

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
7
Die Verwandschaftsverhältnisse der Metasprachen werden durch nachstehende
Grafik noch einmal verdeutlicht:
Abbildung 1: Beziehungen der Metasprachen
Eigene Darstellung
2.3 Das World Wide Web Consortium (W3C)
14
Das W3C hat sich zur Festlegung international verbindlicher Standards in
Sachen Datenübermittlung und Strukturbedingungen etabliert. Gegründet
wurde es im Oktober 1994 am MIT
15
Laboratory for Computer Science
(MIT/LCS) in Boston (USA). Durch die Globalisierung wurde es notwendig,
Außenstellen an zentralen Punkten der Welt zu eröffnen. Im April 1995 wurde
die erste Niederlassung des W3C außerhalb Amerikas beim INRIA
16
eingerichtet, der französischen Schwesterorganisation der GMD
17
. Im August
1996 folgte eine weitere Niederlassung in Tokio (Japan) an der Keio
14
vgl. http://www.w3c.org/ , 23.05.2001
15
MIT = Massachusetts Institute of Technology
16
INRIA = Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique (= The French
National Institute for Research in Computer Science and Control)
17
GMD = Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH,
heute: GMD ­ Forschungszentrum Informationstechnik GmbH

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
8
Universität. Dadurch waren die drei wirtschaftlich stärksten Kontinente
abgedeckt. Zur Zeit gibt es nur diese drei offiziellen Hauptvertretungen des
W3C. Allerdings wurden in einigen Ländern sogenannte W3C-Büros eröffnet,
die die Belange der jeweiligen Länder den zuständigen Niederlassungen und
Gremien mitteilen. Deutschland bekam 1998 ein W3C-Büro, welches in der
GMD untergebracht ist.
Das W3C wird heute von seinem Direktor Tim Berners-Lee, dem ,,Erfinder des
Internets" und dem Vorsitzenden Jean-Francois Abramatic geleitet.
Bis ein Standard vom W3C endgültig verabschiedet ist, durchläuft er mehrere
Stationen, den sog. Recommendation Process:
·
Zunächst wird ein Entwurf des Standards in den jeweiligen Gremien
ausgearbeitet.
·
Anschließend wird er als Public Working Draft der Öffentlichkeit zur
Verfügung gestellt.
·
Wurden die Kritiken und Fehler des Working Drafts beseitigt, erlangt das
Papier den Status einer Candidate Recommendation, also einer
,,angehenden Empfehlung".
·
Danach erhält die Candidate Recommendation den Titel einer Proposed
Recommendation, was einer ,,vorgeschlagenen Empfehlung" entspricht.
·
Mit Verabschiedung zur W3C Recommendation ist die Stufe eines
allgemeingültigen Standards erreicht.
Das W3C umfaßt heute über 500 Mitglieder. Die Mitglieder des W3C kommen
aus Industrie, Forschung, dem öffentlichen Sektor, Verbänden und anderen
Gruppen aus mittlerweile 34 Ländern.

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
9
2.4 Abgrenzung XML / HTML / SGML
Programmierlegende Brian Kernighan stellte einmal fest, daß das Problem mit
,What You See Is What You Get` folgendes ist
18
: das was man sieht, ist alles
was man bekommt. Hier liegt der grundlegende Unterschied zwischen HTML
und XML bzw. SGML.
Die Markup-Language HTML definiert, wie der Name schon sagt, in welchem
Layout Text oder Grafik auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Allerdings ist
es für HTML aufgrund des begrenzten Vorrats an Tags nicht möglich, den
Inhalt zu beschreiben und zu qualifizieren.
Dies verdeutlicht folgendes Beispiel:
19
<p><b>Mrs. Mary McGoon</b>
<br>1401 Main Street
<br>Anytown, NC 34829</p>
Auch wer sich nicht mit HTML auskennt, sollte intuitiv feststellen können, daß
es sich bei dem Beispiel um eine (amerikanische) Postanschrift handelt.
In einem Browser würde diese Anschrift dann wie folgt aussehen:
Mrs. Mary McGoon
1401 Main Street
Anytown, NC 34829
Um nun zum Beispiel die Postleitzahl durch eine Abfrage aus dieser Adresse
herauszufiltern, müßte eine Formulierung in etwa wie diese geschrieben
werden: ,,Gegeben ist ein <p>-Tag, der zwei <br>-Tags enthält. In diesem
<p>-Tag ist vor dem Komma der Name der Stadt, die zwei Buchstaben
dahinter bilden die Staatenkennung und die fünf Zahlen zum Schluß die
Postleitzahl."
18
vgl. http://www.sciam.com/ , 06.06.2001
19
http://www-4.ibm.com/ , 21.02.2001

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
10
Man erkennt, daß eine ,,intelligente" Abfrage nach ganz bestimmten Inhalten in
HTML-Seiten nur äußerst schwierig zu realisieren ist. Denn diese Suchabfrage
trifft zwar auf das konkrete Beispiel voll zu, jedoch kann durch winzige
Änderungen im Text die Abfrage nicht mehr vollzogen werden. HTML ist für
die Beschreibung von Struktur und Inhalt somit nicht geeignet. HTML ist
optimiert worden für die Kommunikation zwischen Mensch und Computer,
während XML den Haupteinsatz in der Kommunikation Computer zu
Computer findet.
Das Beispiel ist viel einfacher lösbar in XML. Nachfolgend wird die
Postanschrift in XML-Form beschrieben:
<address>
<name>
<title>Mrs.</title>
<first-name>Mary</first-name>
<last-name>McGoon</last-name>
</name>
<street>1401 Main Street</street>
<city>Anytown</city>
<state>NC</state>
<zipcode>34829</zipcode>
</address>
Auch hier wird jeder schnell erkennen, daß es sich bei dem Beispiel um eine
Postanschrift handelt. Es ist wahrscheinlich sogar einfacher, da bei den
einzelnen Tags explizit angegeben ist, um was es sich bei dem Inhalt handelt.
XML ist also für den Menschen angenehmer lesbar als HTML. Die Ausgabe
des Dokuments ist abhängig von der dazugehörigen Stylesheet-Datei
20
und der
DTD
21
bzw. XML Schema
22
.
Doch nicht nur die Lesbarkeit wurde verbessert. Auch die Abfrage nach der
Postleitzahl ist in XML erheblich einfacher und genereller als in HTML. Die
20
Ein Stylesheet beschreibt die konkrete Form der Ausgabe auf dem Bildschirm von
Informationen, siehe dazu Gliederungspunkt 4.1.
21
DTD = Document Type Definition, siehe dazu Gliederungspunkte 3.3.1.2 und 3.5
22
siehe dazu Gliederungspunkt 3.7

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
____________________________________________________________________
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selbe Abfrage müßte ausformuliert wie folgt heißen: ,,Postleitzahl ist der Inhalt
des Tags ,Postleitzahl`."
Hier zeigt sich der große Vorteil gegenüber HTML. Diese Abfrage kann auf
alle XML-Dokumente angewendet werden, die das Tag <zipcode> beinhalten.
Es spielt für die Abfrage keine Rolle, wie der Rest des Dokuments aufgebaut
ist. Als Ausgabe liefert die Abfrage immer die korrekte Postleitzahl.
Das wichtigste Konzept hinter XML ist also die Trennung von Inhalt, Struktur
und Darstellung. Beispielsweise wird ein zu druckender Text in einem DTP-
Programm
23
gesetzt und muß, um im Internet oder auf PDAs
24
lesbar zu sein,
noch einmal gänzlich umgeschrieben werden. Hier zeigt sich der Vorteil der
Plattformunabhängigkeit von XML
25
. Der Text wird einmal in einem XML-
Dokument erfaßt. Die Anpassung an die verschiedenen Betriebssysteme,
Applikationen oder ERP-Systeme
26
wird dann nur noch in der Stylesheet- oder
XSL-Datei
27
vorgenommen. Dies hat den Vorteil, daß die XML-Datei
unverändert bleibt und somit Fehlerquellen bei der Übersetzung vermieden
werden.
Zusammengefaßt lassen sich folgende Unterschiede feststellen:
28
-
HTML ist eine SGML-Anwendung. Es besitzt nur begrenzte
Auszeichnungsmöglichkeiten durch eine fixe Anzahl von Tags. Eines der
größten Probleme bei HTML ist die zum Teil erheblich abweichende
Interpretation und Darstellung von Tags in unterschiedlichen Browsern
(wie Microsoft Internet Explorer, Netscape Navigator oder Opera).
23
DTP-Programm = DeskTop-Publishing Programm
24
PDA = Personal Digital Assistent
25
vgl. http://www.tecchannel.de/ , 30.08.2000
26
ERP-System = Enterprise Resource Planning System
27
siehe dazu Gliederungspunkt 4.2
28
vgl. http://www.tecchannel.de/ , 30.08.2000

VI.
XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
betriebswirtschaftliche Bedeutung im E-Commerce
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12
-
XML ist ein SGML-Ableger, der speziell für das Internet bzw. das WWW
konzipiert und optimiert wurde. Die Erweiterbarkeit der Sprache, das heißt
die Möglichkeit, eigene Tags zur Beschreibung der Inhalte zu definieren,
stellt das größte Potential von XML dar. Ebenso aber auch die strikte
Trennung von Inhalt, Struktur und Darstellung.
-
SGML ist sozusagen die Urmutter der Markup-Sprachen. Sie stellt die
Grundlage von XML und HTML dar und liefert die Architektur, mit der
sich Dokumente für beliebige Medien aufbereiten lassen.

VI.
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3. Die Extensible Markup Language (XML)
Nachdem im letzten Abschnitt ein grober Überblick über XML gegeben wurde,
stellt dieser Gliederungspunkt nun Einzelheiten im Sprachkonzept und den
allgemeinen Aufbau mit Erklärungen anhand eines Beispiels dar.
3.1 Das Sprachkonzept
Wie bereits erwähnt, ist das Sprachkonzept von XML durch eine Dreiteilung
von Inhalt, Struktur und Darstellung gekennzeichnet.
In den folgenden Abschnitten wird auf die einzelnen Elemente eines XML-
Dokuments anhand eines Beispiels erklärend eingegangen. Deshalb an dieser
Stelle nur eine Abbildung zur Übersicht über das Sprachkonzept:
Abbildung 2: Das Sprachkonzept von XML
Eigene Darstellung in Anlehnung an
http://www.heindl.de/ , 06.06.2001

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XML ­ der Internet-Standard zur elektronischen Datenübertragung und seine
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14
Im Zusammenhang mit dem Sprachkonzept sind noch die Punkte ,,Gültigkeit"
und ,,Wohlgeformtheit" von XML-Dokumenten anzusprechen, die McGrath
(1998: 211) wie folgt darstellt.
·
Wohlgeformtheit: Als wohlgeformt wird ein XML-Dokument dann
bezeichnet, wenn ihm keine DTD oder sonstigen strukturbestimmenden
Eigenschaften zugeteilt sind, aber trotzdem aus dem Dokument eine
einwandfreie Baum-Struktur erstellt werden kann, das heißt wenn jedes
Anfangs-Tag auch ein entsprechendes End-Tag an der richtigen Stelle
besitzt.
·
Gültigkeit: Ein XML-Dokument ist gültig, wenn es den Anforderungen
einer zugehörigen DTD entspricht.
Das heißt, ein gültiges XML-Dokument ist immer auch wohlgeformt. Im
Umkehrschluß kann ein Dokument niemals gültig und nicht wohlgeformt sein.
Dies veranschaulicht nachfolgende Abbildung:
Abbildung 3: Wohlgeformt und gültig bei XML-Dokumenten
Eigene Darstellung in Anlehnung an McGrath 1998: 118

VI.
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15
3.2 Einleitendes Beispiel
produkt.xml:
29
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" standalone="no"?>
<!DOCTYPE produkt SYSTEM "produkt.dtd">
<produkte>
<posten>
<name>Sprechpuppe</name>
<nr>32945-39</nr>
<hersteller>
<firma>Spielemüller</firma>
<ort>Lauterbauch</ort>
</hersteller>
<preis waehrung="DM">80</preis>
<preis waehrung="Euro">40</preis>
</posten>
<posten>
<name>Holz-Kasper</name>
<nr>32945-40</nr>
<hersteller>
<firma>Spielemüller</firma>
<ort>Lauterbauch</ort>
</hersteller>
<preis waehrung="DM">30</preis>
<preis waehrung="Euro">15</preis>
</posten>
</produkte>
3.3 Struktur eines XML-Dokuments
30
Der oben stehende Quellcode ist ein typisches Beispiel für eine XML-Datei zur
Verwaltung von Produkten. Wie schon erwähnt, fällt es dem Menschen nicht
schwer, aus dieser Textstruktur eine Reihe von Informationen herauszuziehen.
Einige Zeilen sind allerdings ohne Erklärung schlecht oder gar nicht zu
verstehen. Hauptsächlich handelt es sich dabei nicht um den eigentlichen
Informationsteil des Dokuments, der nach dem ersten Inhalt-Tag, dem sog.
Wurzelelement, folgt (in unserem Beispiel
<produkte>
), sondern um die
Tags, die das Dokument und den Inhaltsteil bezüglich der Struktur und der
Eigenschaften beschreiben. Diese werden im Folgenden schrittweise erklärt.
29
Hanke 2001: 72
30
vgl. http://www.heindl.de/ , 06.06.2001

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16
3.3.1 Prolog
Der Teil eines XML-Dokuments, der vor dem Start-Tag des ersten Elements
(dem Wurzelelement) erscheint, wird als Prolog bezeichnet.
In unserem Beispiel:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" standalone="no"?>
<!DOCTYPE produkte SYSTEM "produkte.dtd">
3.3.1.1 Deklaration
Im Prolog steht die Deklaration des XML- bzw. SGML-Typs.
·
Darin ist angegeben, daß sich vorliegendes Dokument um ein XML-
Dokument handelt und es in der Version 1.0 (
xml version="1.0"
)
geschrieben ist.
·
Der Ausdruck
encoding="UTF-8"
gibt an, welche Zeichenkodierung
verwendet wurde. Hier ist es der Unicode-Zeichensatz. In Europa ist
allerdings eher der Zeichensatz iso-8859-1 (Latin-1) gebräuchlich.
·
standalone="no"
ist die Anzeige dafür, daß das Dokument sich bezüglich
der Element-Struktur auf eine externe DTD bzw. XML Schema bezieht.
Dagegen teilt eine Standalone-Deklaration, die den Wert ,,yes" liefert, dem
Parser
31
mit, daß es nicht nötig ist, außerhalb des Dokuments nach einer
DTD-Untermenge zu suchen, da alle benötigten Informationen innerhalb
des XML-Dokuments eingebunden sind.
31
Der Parser ist ein Programm, das vor Ausgabe der Datei die Gültigkeit (bei validierenden
Parsern) bzw. die Wohlgeformtheit (bei nicht-validierenden Parsern) überprüft.

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17
3.3.1.2 Document Type Definition (DTD)
<!DOCTYPE produkte SYSTEM "produkte.dtd">
Die DTD stellt die Anforderungen an die Struktur und die verwendeten
Elemente bereit. Anhand dieser DTD überprüft die Software (z.B. der
Browser), ob das Dokument gültig und somit auch gleichzeitig wohlgeformt
ist.
32
Die Definitionen können am Anfang von einer Dokumenten-Instanz
erscheinen. In diesem Fall handelt es sich um eine interne DTD. Eine
Dokumenttyp-Definition kann aber auch in einer separaten Datei untergebracht
werden; man spricht dann von einer externen DTD. Hinter
DOCTYPE
folgt hier
der Name des Wurzelelements der Datei. Mit
SYSTEM "produkte.dtd"
wird
die jeweilige DTD an das Dokument gebunden. Die Datei kann auch auf eine
absolut externe DTD, d.h. eine DTD die nicht auf dem eigenen System liegt,
verweisen. Dies würde dann in etwa so aussehen:
<!DOCTYPE produkte SYSTEM "http://www.oddly.de/produkte.dtd">
Eine weiterführende Darstellung der in DTDs verwendeten Elemente wird in
Gliederungspunkt 3.5 gegeben.
3.3.1.3 Schema
Das XML Schema ist eine neue Möglichkeit anstelle von DTDs, XML-
Dokumente zu validieren, das heißt, sie auf ihre Gültigkeit hin zu prüfen. Das
XML Schema ist als de-facto-Standard vom W3C verabschiedet worden, um
eine einheitliche Richtlinie bezüglich der Struktur von XML-Dokumenten zu
bieten.
Das Thema XML Schema verglichen mit DTD wird in Gliederungspunkt 3.7
noch ausführlich behandelt.
32
siehe dazu Gliederungspunkt 3.1

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832446109
ISBN (Paperback)
9783838646107
DOI
10.3239/9783832446109
Dateigröße
832 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kiel – Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2001 (Oktober)
Note
2,0
Schlagworte
edifact e-commerce bmecat
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