Die Anwendung und Bedeutung der Markenpolitik im Business-to-Business-Bereich
					
	
		©2001
		Diplomarbeit
		
			
				148 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die vorliegende Arbeit hat eine Analyse der Anwendung und Bedeutung der Markenpolitik im Business-to-Business-Bereich auf der Grundlage wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse zum Gegenstand. In der Einleitung wird deshalb zu der Bedeutung der Markenpolitik und den konzeptionellen Grundlagen der Analyse hingeführt.
Über den Wertewandel der Gesellschaft hinaus, sind die Märkte gekennzeichnet durch den vollzogenen Wandel vom Verkäufer- zum wettbewerbsintensiven Käufermarkt. Jedes Unternehmen sieht sich mit veränderten ökonomischen Wettbewerbsparametern konfrontiert: stagnierende und übersättigte Märkte, wachsende weltwirtschaftliche Verflechtung und internationale Konkurrenz im europäischen Binnenmarkt, kritische Käufer und Anwender, kaum unterscheidbare Produkte. Der technologische Fortschritt vollzieht sich immer rascher, Produktlebenszyklen werden zunehmend kürzer und Innovationsvorsprünge sind meist nur von begrenzter Dauer. Schnelllebigkeit und Innovationsdynamik sind charakteristische Merkmale unserer Zeit. Aufgrund dieser Entwicklungen müssen Unternehmen ihre bisherigen Konzepte der Unternehmensführung neu überdenken.
Die genannten Entwicklungen veranlassen Business-to-Business-Anbieter, ihre traditionell starke Technologieorientierung aufzugeben. Nun steht vielmehr der Kunde im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns. Folglich müssen alle Unternehmensaktivitäten konsequent auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden, um dauerhaft zufriedene Kunden an das Unternehmen zu binden. Auch für Hersteller im Business-to-Business-Bereich besteht deshalb die Herausforderung darin, durch die Generierung neuer Lösungen vorhandene Bedürfnisse besser (billiger, schneller) zu befriedigen, um daraus einen eigenen ökonomischen Vorteil zu ziehen. Ein Unternehmen, dass in der Lage ist, dieses Ziel zu verwirklichen, verfügt über einen komparativen Konkurrenzvorteil (KKV). Ein solches Unternehmen wird von den Nachfragern in ihrer subjektiven Wahrnehmung gegenüber allen relevanten Konkurrenzangeboten als überlegen eingestuft..
Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der KKV-Umsetzung ist das integrierte Marketing. Dieses beinhaltet ein funktionenübergreifendes Marketing auf Unternehmensebene. Integriertes Marketing kennzeichnet die durchgängige Umsetzung eines Marketingkonzeptes mit Hilfe der Marketinginstrumente von der Führung bis zum Mitarbeiter der Unternehmensorganisation. Der abgestimmte Marketing-Mix macht ein einheitliches […]
	Die vorliegende Arbeit hat eine Analyse der Anwendung und Bedeutung der Markenpolitik im Business-to-Business-Bereich auf der Grundlage wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse zum Gegenstand. In der Einleitung wird deshalb zu der Bedeutung der Markenpolitik und den konzeptionellen Grundlagen der Analyse hingeführt.
Über den Wertewandel der Gesellschaft hinaus, sind die Märkte gekennzeichnet durch den vollzogenen Wandel vom Verkäufer- zum wettbewerbsintensiven Käufermarkt. Jedes Unternehmen sieht sich mit veränderten ökonomischen Wettbewerbsparametern konfrontiert: stagnierende und übersättigte Märkte, wachsende weltwirtschaftliche Verflechtung und internationale Konkurrenz im europäischen Binnenmarkt, kritische Käufer und Anwender, kaum unterscheidbare Produkte. Der technologische Fortschritt vollzieht sich immer rascher, Produktlebenszyklen werden zunehmend kürzer und Innovationsvorsprünge sind meist nur von begrenzter Dauer. Schnelllebigkeit und Innovationsdynamik sind charakteristische Merkmale unserer Zeit. Aufgrund dieser Entwicklungen müssen Unternehmen ihre bisherigen Konzepte der Unternehmensführung neu überdenken.
Die genannten Entwicklungen veranlassen Business-to-Business-Anbieter, ihre traditionell starke Technologieorientierung aufzugeben. Nun steht vielmehr der Kunde im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns. Folglich müssen alle Unternehmensaktivitäten konsequent auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden, um dauerhaft zufriedene Kunden an das Unternehmen zu binden. Auch für Hersteller im Business-to-Business-Bereich besteht deshalb die Herausforderung darin, durch die Generierung neuer Lösungen vorhandene Bedürfnisse besser (billiger, schneller) zu befriedigen, um daraus einen eigenen ökonomischen Vorteil zu ziehen. Ein Unternehmen, dass in der Lage ist, dieses Ziel zu verwirklichen, verfügt über einen komparativen Konkurrenzvorteil (KKV). Ein solches Unternehmen wird von den Nachfragern in ihrer subjektiven Wahrnehmung gegenüber allen relevanten Konkurrenzangeboten als überlegen eingestuft..
Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der KKV-Umsetzung ist das integrierte Marketing. Dieses beinhaltet ein funktionenübergreifendes Marketing auf Unternehmensebene. Integriertes Marketing kennzeichnet die durchgängige Umsetzung eines Marketingkonzeptes mit Hilfe der Marketinginstrumente von der Führung bis zum Mitarbeiter der Unternehmensorganisation. Der abgestimmte Marketing-Mix macht ein einheitliches […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 4608 
Glitsch, Katrin: Die Anwendung und Bedeutung der Markenpolitik im Business-to-Business-
Bereich / Katrin Glitsch - Hamburg: Diplomica GmbH, 2001  
Zugl.: Berlin, Fachhochschule für Wirtschaft und Technik, Diplom, 2001
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die 
der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, 
der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der 
Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, 
vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im 
Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der 
Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich 
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des 
Urheberrechtes. 
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem 
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche 
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten 
wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. 
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht 
vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die Autoren oder 
Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. 
verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. 
Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2001 
Printed in Germany 
Wissensquellen gewinnbringend nutzen 
Qualität, Praxisrelevanz und Aktualität zeichnen unsere Studien aus. Wir 
bieten Ihnen im Auftrag unserer Autorinnen und Autoren Wirtschafts-
studien und wissenschaftliche Abschlussarbeiten  Dissertationen, 
Diplomarbeiten, Magisterarbeiten, Staatsexamensarbeiten und Studien-
arbeiten zum Kauf. Sie wurden an deutschen Universitäten, Fachhoch-
schulen, Akademien oder vergleichbaren Institutionen der Europäischen 
Union geschrieben. Der Notendurchschnitt liegt bei 1,5. 
Wettbewerbsvorteile verschaffen  Vergleichen Sie den Preis unserer 
Studien mit den Honoraren externer Berater. Um dieses Wissen selbst 
zusammenzutragen, müssten Sie viel Zeit und Geld aufbringen. 
http://www.diplom.de bietet Ihnen unser vollständiges Lieferprogramm 
mit mehreren tausend Studien im Internet. Neben dem Online-Katalog und 
der Online-Suchmaschine für Ihre Recherche steht Ihnen auch eine Online-
Bestellfunktion zur Verfügung. Inhaltliche Zusammenfassungen und 
Inhaltsverzeichnisse zu jeder Studie sind im Internet einsehbar. 
Individueller Service 
 Gerne senden wir Ihnen auch unseren Papier-
katalog zu. Bitte fordern Sie Ihr individuelles Exemplar bei uns an. Für 
Fragen, Anregungen und individuelle Anfragen stehen wir Ihnen gerne zur 
Verfügung. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.  
Ihr Team der Diplomarbeiten Agentur 
II
Seite 
Inhaltsverzeichnis ...II 
Abbildungsverzeichnis ...V 
Tabellenverzeichnis ...VI 
Abkürzungsverzeichnis ...VI 
1. 
Einführung zur Markenpolitik im Business-to-Business-Bereich ...1 
1.1. Die Bedeutung der Markenpolitik  ...1 
1.2. Problemstellung und Ziel der Arbeit  ...3 
1.3. Konzeption der Arbeit  ...4 
2. 
Theoretische Grundlagen zum Business-to-Business-Bereich ...6 
2.1. Charakteristika des Business-to-Business-Bereiches  ...6 
2.1.1. Das  Buying-Center  ...7 
2.1.2. Die Geschäftstypen als Basis für das B-to-B-Marketing  ...9 
2.1.2.1. Das Produktgeschäft ...9 
2.1.2.2. Das Anlagengeschäft ...10 
2.1.2.3. Das Systemgeschäft ...11 
2.1.2.4. Das Zuliefergeschäft ...12 
2.2. Integriertes Marketing im Business-to-Business-Bereich  ...13 
2.2.1. Die  Preispolitik  ...16 
2.2.2. Die Produkt- und Servicepolitik  ... .....17 
2.2.3. Die  Distributionspolitik  ...18 
2.2.4. Die  Kommunikationspolitik  ...19 
2.2.5. Die Markenpolitik - Ein Instrument der Kommunikationspolitik  ...20 
2.2.5.1. Die Marke  Das Kapital eines Unternehmens ...22 
2.2.5.2. Die Wesensmerkmale der Marke  ...23 
2.2.5.3. Der Mehrwert der Marke ...24 
3. Grundlegende Entscheidungen in der Markenpolitik ...26 
3.1. Systematisierung markenstrategischer Optionen  ...26 
3.2. Die Markenneubildung  ...30 
3.2.1. Die Produktnutzung und Kauffrequenz  ...31 
3.2.2. Die intersubjektive Kommunikation der Nachfrager  ...32 
3.2.3. Die Komplexität und Struktur der Leistung  ...33 
3.3. Der Markentransfer  ...33 
3.3.1. Das  Wesen  Markentransfer  ...34 
3.3.2. Die Erfolgschancen eines Markentransfers  ...35 
3.4. Der Markenkauf  ...36 
4.  Markenführung als Kernaufgabe der Markenpolitik in allen Bereichen  ...38 
4.1. Vom klassischen Markenmanagement zur modernen Markenführung  ...39 
4.2. Die Ziele der modernen Markenführung  ...40 
III
4.3. Der marktorientierte Markenwert als Instrument der modernen Markenführung  ...41 
4.3.1. Der Begriff des Markenwertes  ...42 
4.3.2. Der Nutzen der Markenwertermittlung für die Markenführung  ...43 
4.3.3. Kriterien zur Markenwertermittlung anhand von Modellen  ...44 
4.3.3.1. Die Markenbilanz von A.C. Nielsen ...45 
4.3.3.2. Das Eisbergmodell von Icon ...49 
4.4. Die Markenpositionierung als Grundlage der Markenführung  ...51 
4.4.1. Positionierungsziele  im  B-to-B-Bereich  ...53 
4.4.2. Konzeption und Realisation einer Positionierung  ...55 
4.5. Management des Markenimages  ...57 
4.5.1. Der Aufbau einer Markenidentität ...57 
4.5.2. Die Entstehung einer Markenpersönlichkeit  ...59 
4.6. Markenbilder  Die Gesichter von Marken ...62 
4.6.1. Die Bedeutung der Markenbilder für das Marketing  ...62 
4.6.2. Der Aufbau innerer Markenbilder  ...63 
4.7. Die Erlebniswelten von Marken  ...64 
4.7.1. Strategien der Erlebnisvermittlung  ...65 
4.7.2. Die Kommunikation von Erlebniswelten  ...66 
4.7.3. Marketing-Ästhetik für Marken  Das neue Marketing-Paradigma ...67 
5.  Die Ausprägungen von Markenstrategien im Business-to-Business- 
 Bereich... 69 
5.1. Die Markenstrategien im Business-to-Business-Bereich  ...70 
5.1.1. Die  Einzelmarkenstrategie  ...70 
5.1.2. Die  Familienmarkenstrategie  ...71 
5.1.3. Mehrmarkenstrategien im Kontext veränderter Umfeldbedingungen  ...72 
5.1.3.1. Vor- und Nachteile einer Mehrmarkenstrategie  ...73 
5.1.3.2. Einzelmarken- vs. Mehrmarkenstrategie ...73 
5.1.4. Die  Dachmarkenstrategie  ...74 
5.1.4.1. Generelle Erkenntnisse zur Führung von Dachmarken  ...74 
5.1.4.2. Das Management von Dachmarken  ...77 
5.1.5. Markenstrategische  Kombinationsmöglichkeiten  ...78 
5.2. Die Ausprägungen der Markenstrategien im Produktgeschäft  ...79 
5.2.1. Marketing im Produktgeschäft  ...79 
5.2.2. Anwendbare Markenstrategien im Produktgeschäft ...81 
5.2.3. Die Einzelmarkenstrategie des Konzerns 3M ...84 
5.3. Die Ausprägungen der Markenstrategien im Anlagengeschäft ...85 
5.3.1. Marketing im Anlagengeschäft  ...85 
5.3.2. Anwendbare Markenstrategien im Anlagengeschäft  ...86 
5.3.3. Die Dachmarkenstrategie der Siemens AG ...88 
5.4.  Die Ausprägungen der Markenstrategien im Systemgeschäft ...94 
5.4.1. Marketing im Systemgeschäft ...94 
5.4.2. Anwendbare Markenstrategien im Systemgeschäft  ...95 
5.4.3. Die Dachmarkenstrategie der Compaq Computer Corporation ...97 
IV
5.5.  Die Ausprägungen der Markenstrategien im Zuliefergeschäft  ...98 
5.5.1. Marketing im Zuliefergeschäft  ...98 
5.5.2. Anwendbare Markenstrategien im Zuliefergeschäft  ...100 
5.5.3. Die Markenstrategien verschiedener Zulieferer  ...102 
6. 
Die zukünftige Bedeutung der Markenpolitik im Business-to-Business-
Bereich ...106 
6.1. Der Trend  Die globale Marke  ...106 
6.2. Der Aufbau von Marken im Zeitalter der Neuen Medien ...110 
6.2.1. Das Internet im B-to-B-Marketing  ...110 
6.2.2. Grundsätze für den Markenaufbau im Internet ...112 
6.3. Die zukünftige Markenpolitik der Siemens AG als Web-Unternehmen ...115 
6.3.1. Die Ziele der neuen Markenpolitik  ...116 
6.3.2. Die Strategie der Markenführung im Neuen Medium  ...117 
7. Schlussbetrachtung und Ausblick ...120 
Anhang ...123 
Literaturverzeichnis ...134 
Eidesstattliche Erklärung  ...138 
V
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 
Abbildung 2.2.1.: 
Das strategische Zielsystem  ...13 
Abbildung 2.2.5.1.:  Die Struktur markenpolitischer Entscheidungen  ...21 
Abbildung 3.1.1.: 
Die drei Dimensionen markenstrategischer Optionen  ...27 
Abbildung 3.1.2.: 
Die Grundtypen von Markenstrategien im horizontalen Wettbewerb ..28 
Abbildung 3.2.1.: 
Die Parameter der Markenbildung  ...31 
Abbildung 4.1.1.: 
Der Vergleich des klassischen Markenmanagements und der  
modernen 
Markenführung 
...40 
Abbildung 4.3.3.1.1.:  Die Kriterien der Markenbilanz  ...46 
Abbildung 4.3.3.2.1.:  Die Darstellung der Markenstärke im Eisbergmodell  ...49 
Abbildung 4.4.1.1.:  Die Ziele der Positionierung  ...53 
Abbildung 5.3.3.1.:  Die Markenbewertung der Marke Siemens  ...90 
Abbildung 6.2.1.1.:  Die regionale Entwicklung der B-to-B-Marktplätze  ...112 
Abbildung 6.3.2.1.:  Die Internetpräsentation der Siemens AG  ...118 
VI
TABELLENVERZEICHNIS 
Tab. 2.2.1.: 
Die Marketing-Mix-Instrumentarien  ...15 
Tab. 4.3.3.1.1.:  Errechnete Gewichtungen des Nielsen-Modells  ...48 
Tab. 4.5.2.1.: 
Die Dimensionen der Persönlichkeit eines Individuums und einer Marke ..60 
Tab. 5.1.1.1.: 
Die Bewertung der Einzelmarkenstrategie  ...70 
Tab. 5.1.2.1.: 
Die Bewertung der Familienmarkenstrategie  ...71 
Tab. 5.1.3.1.: 
Die Bewertung der Mehrmarkenstrategie  ...72 
Tab. 5.1.4.1.: 
Die Bewertung der Dachmarkenstrategie  ...76 
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 
B-to-B-Bereich Business-to-Business-Bereich 
B-to-C-Bereich Business-to-Consumer-Bereich 
KKV Komparativer 
Konkurrenzvorteil 
GWB 
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen 
1 
1. 
Einführungen zur Markenpolitik im Business-to-Business-Bereich 
Die vorliegende Arbeit hat eine Analyse der Anwendung und Bedeutung der Markenpolitik im 
Business-to-Business-Bereich auf der Grundlage wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse 
zum Gegenstand. In der Einleitung wird deshalb zu der Bedeutung der Markenpolitik und 
den konzeptionellen Grundlagen der Analyse hingeführt. 
1.1.  Die Bedeutung der Markenpolitik 
Über den Wertewandel der Gesellschaft hinaus, sind die Märkte gekennzeichnet durch den 
vollzogenen Wandel vom Verkäufer- zum wettbewerbsintensiven Käufermarkt.
1
 Jedes 
Unternehmen sieht sich mit veränderten ökonomischen Wettbewerbsparametern 
konfrontiert: stagnierende und übersättigte Märkte, wachsende weltwirtschaftliche 
Verflechtung und internationale Konkurrenz im europäischen Binnenmarkt, kritische Käufer 
und Anwender, kaum unterscheidbare Produkte. Der technologische Fortschritt vollzieht sich 
immer rascher, Produktlebenszyklen werden zunehmend kürzer und Innovationsvorsprünge 
sind meist nur von begrenzter Dauer. Schnelllebigkeit und Innovationsdynamik sind 
charakteristische Merkmale unserer Zeit. Aufgrund dieser Entwicklungen müssen 
Unternehmen ihre bisherigen Konzepte der Unternehmensführung neu überdenken.
 2
Die genannten Entwicklungen veranlassen Business-to-Business-Anbieter, ihre traditionell 
starke Technologieorientierung aufzugeben.
3
 Nun steht vielmehr der Kunde im Mittelpunkt 
unternehmerischen Handelns. Folglich müssen alle Unternehmensaktivitäten konsequent auf 
Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden, um dauerhaft zufriedene Kunden an das 
Unternehmen zu binden.
4
 Auch für Hersteller im Business-to-Business-Bereich besteht 
deshalb die Herausforderung darin, ,,durch die Generierung neuer Lösungen vorhandene 
Bedürfnisse besser (billiger, schneller) zu befriedigen, um daraus einen eigenen 
ökonomischen Vorteil zu ziehen. Ein Unternehmen, dass in der Lage ist, dieses Ziel zu 
verwirklichen, verfügt über einen komparativen Konkurrenzvorteil (KKV). "Ein solches 
Unternehmen wird von den Nachfragern in ihrer subjektiven Wahrnehmung gegenüber allen 
relevanten Konkurrenzangeboten als überlegen eingestuft."
5
1
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 6. 
2
 Vgl. Pepels, W. (1999), S. 11. 
3
 Vgl. Zoeten / Hasenböhler / Ammann (1999), S. 138. 
4
 Vgl. Pörner, R. (1999), In: Pepels, W., S. 527. 
5
 Backhaus, K. (1999), S. 26. 
2 
Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der KKV-Umsetzung ist das integrierte Marketing. 
Dieses beinhaltet ein funktionenübergreifendes Marketing auf Unternehmensebene.
1
Integriertes Marketing kennzeichnet die durchgängige Umsetzung eines Marketingkonzeptes 
mit Hilfe der Marketinginstrumente von der Führung bis zum Mitarbeiter der Unternehmens-
organisation. Der abgestimmte Marketing-Mix macht ein einheitliches Auftreten von innen 
nach aussen möglich. Aus den positiven und umfassenden Erfahrungen der 
Konsumgüterindustrie mit Methoden, Instrumenten und der Umsetzung des Marketing 
entwickelt sich auch bei Industriegüterunternehmen ein Verständnis für dessen 
Notwendigkeit.
2
Die Entwicklungstendenzen der heutigen Zeit, lassen die marketingpolitischen Instrumente 
Produkt-, Preis- und Distributionspolitik des Marketing-Mix in den Vordergrund treten. Alles 
weist ausserdem darauf hin, dass auf gesättigten Märkten die Kommunikation zu einem 
wesentlichen strategischen Erfolgsfaktor wird.
3
 Es ist davon auszugehen, dass die 
zunehmende Komplexität der Leistungen und die Unübersichtlichkeit durch verstärkten 
Wettbewerb im Business-to-Business-Bereich zu einem verstärkten Bedürfnis der 
(potentiellen) Kunden nach Sinnhaftigkeit, Orientierung und Vertrautheit führt. Durch ein 
integriertes Marketing kann die Kommunikation ihre Wirkung entfalten und so zur Erfüllung 
dieser Bedürfnisse beitragen. Die integrierte Kommunikation dient der inhaltlichen und 
formalen Abstimmung aller Massnahmen der Marktkommunikation, um die durch 
Kommunikation erzeugenden Eindrücke zu vereinheitlichen und zu verstärken.
4
Eine erfolgreiche, orientierungsgebende und vertrauensbildende Massnahme ist die 
Markenpolitik. Dadurch können u. a. die Erinnerung an die Kommunikation erleichtert sowie 
Präferenzen für eine bestimmte Marke verfestigt werden. Demnach müssen Leistungen 
konsequent nach den Prinzipien der Markenpolitik geführt werden. Eine bedeutende 
Entwicklung ist deshalb auch die Wiederkehr der Marke. Sie gewinnt derzeit massiv an 
Bedeutung vor allem im Business-to-Business-Marketing. Konkurrenten können technisch 
und servicemässig fast alles kopieren (Me-too-Produkte), nicht jedoch die Marke. Dies liegt 
vor allem daran, dass im Kopf des Kunden nur Platz für eine sehr beschränkte Zahl starker 
Marken ist. Ist dieser mentale Platz fest belegt, dann stehen die Wettbewerber vor einer sehr 
hohen Eintrittsbarriere.  
1
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 42. 
2
 Vgl. Pepels, W. (1999), S. 12. 
3
 Vgl. Esch, F. R. / Wicke, A. (2000), In: Moderne Markenführung, S. 19. 
4
 Vgl. Esch, F. R. (2000), In: Moderne Markenführung, S. 540. 
3 
Fest steht, dass die Markenpolitik, als ein wichtiges Kommunikationsinstrument, für den 
Erfolg im zukünftigen Wettbewerb immer bedeutsamer wird.
1
 Aus diesen Gründen ist die 
Marketing-Implementierung auf Unternehmensebene sehr wichtig und der Bedarf an 
effektiven Marketing- und Kommunikationskonzepten sowie konkreten Gestaltungshilfen 
sehr hoch. Darin liegt in der Unternehmenspraxis, besonders im B-to-B-Bereich, 
offensichtlich ein grosses Problem.
2
1.2.  Problemstellung und Ziel der Arbeit 
Eine bedeutende Handlungsweise in marktwirtschaftlichen Systemen, die das Überleben auf 
Dauer sichern kann
3
, ist das Marketing und dessen Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten 
auf die Kundenbedürfnisse. Aus diesem Grund müssen die Anwendungs- und 
Umsetzungsprobleme des Marketing und insbesondere der Markenpolitik in den B-to-B-
Unternehmen überwunden werden. 
Das Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, Erkenntnisse zur erfolgreichen Anwendung und 
Umsetzung der Markenpolitik für den Business-to-Business-Bereich zu gewinnen. Eine 
grosse Herausforderung besteht in diesem Zusammenhang darin, Fachliteratur des 
Marketing mit dem Schwerpunkt auf den Bereich der Konsumgüter miteinzubeziehen und 
grundlegende Erkenntnisse auf das Business-to-Business-Marketing zu übertragen.  
Die bereits beachtliche Literatur zum allgemeinen Industriegüterbereich spiegelt die 
sachadäquate und zeitgemässe Behandlung dieses Themas wieder. Dennoch steht die 
Literatur zur Markenpolitik im B-to-B-Marketing erst am Anfang ihrer Entwicklung.  
Diese Gründe rechtfertigen eine ausführliche Behandlung des Themas Markenpolitik, mit 
dem Ziel konkrete Anwendungsempfehlungen für die Praxis aller Unternehmen und 
insbesondere für den Business-to-Business-Bereich zu geben. Aus der erfolgreichen 
Anwendung der Markenpolitik heraus wird dann im Laufe der Arbeit auf die Bedeutung 
dieses kommunikationspolitischen Instrumentes geschlossen. 
1
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 383. 
2
 Ebenda, S. 755. 
3
 Ebenda, S. 755f. 
4 
1.3.  Konzeption der Arbeit  
Die folgende Arbeit dient dazu, den Weg einer erfolgreichen Markenpolitik und ihrer 
Bedeutung im B-to-B-Bereich nachzuzeichnen. Dabei wird versucht, die Markenführung als 
Kernaufgabe der Markenpolitik in jeder Branche zu beleuchten und die Marke, als 
Lösungsansatz zu deuten und zu analysieren. 
Dazu folgt als erstes eine theoretische Darstellung der Charakteristika des Business-to-
Business-Bereiches, um die Abgrenzung von dem Business-to-Consumer-Geschäft zu 
verdeutlichen. Die Besonderheiten des B-to-B-Geschäftes implizieren wesentliche 
Konsequenzen für das B-to-B-Marketing. Eine Erläuterung zu den marketingpolitischen 
Instrumenten schliesst sich deshalb im darauffolgenden Abschnitt an. In diesem 
Zusammenhang wird ein wesentliches und wichtiges Instrument der Kommunikationspolitik, 
die Markenpolitik, betrachtet. Diesbezüglich wird die Autorin für die Marke als das Kapital 
eines Unternehmens argumentieren und die wichtigsten Wesensmerkmale herausstellen. 
Alle folgenden Kapitel bauen auf die theoretischen Ausführungen auf. 
Nach den ersten zwei Kapiteln beginnt, mit dem folgenden dritten Abschnitt, die Darstellung 
der grundlegenden Entscheidungen in der Markenpolitik. Dazu erfolgt zunächst die 
Systematisierung aller markenstrategischen Optionen. In diesem Zusammenhang werden in 
dem Kapitel die Strategien für neue Märkte beleuchtet, wie die Markenneubildung, der 
Markentransfer und Markenkauf. Auf die Markenstrategien für bereits bearbeitete Märkte 
wird im Kapitel 5 eingegangen, um diese in Zusammenhang mit Praxisbeispielen ausführlich 
darstellen zu können. 
Das  vierte Kapitel legt die Komponenten der Markenführung als Kernaufgabe der 
Markenpolitik für alle Unternehmen dar. Zunächst wird der Weg von dem klassischen 
Markenmanagement zur modernen Markenführung aufgezeigt, wodurch es möglich ist, den 
Veränderungen der Umwelt auch innerhalb der Markenführung Rechnung zu tragen. Zu den 
wesentlichen Instrumenten der Markenführung gehören: der Markenwert, mit der Darstellung 
zweier Markenwertmodelle, die Markenpositionierung als die Grundlage der Markenführung 
und die Anwendung des Markenimages, der Markenbilder und der Erlebniswelten von 
Marken. 
Waren die bisherigen Abschnitte eher theoretischen Charakters, so treten im fünften Kapitel 
praxisbezogene Erläuterungen hinzu.  
5 
Die Ausprägungen von Markenstrategien für bereits vorhandene Märkte im Business-to-
Business-Bereich sind ein wichtiger Bestandteil der gesamten Markenpolitik. Die Einzel-, 
Mehr- und Dachmarkenstrategie sowie markenstrategische Kombinationen sind 
grundsätzlich im B-to-B-Bereich anzutreffen und in jedem der vier Geschäftstypen mehr oder 
minder anwendbar. 
Welche Strategie für welchen Geschäftstyp prädestiniert ist, wird im fünften Kapitel dieser 
Arbeit anhand der Besonderheiten jedes einzelnen Geschäftstyps erarbeitet. Dazu werden 
die relevanten Markenstrategien mit Hilfe von bestimmten, festzulegenden Kriterien 
bewertet. Unter besonderer Berücksichtigung des Marketing, der Bewertung der 
Markenstrategien und der Einbeziehung von praxisrelevanten Beispielen jedes einzelnen 
Geschäftstyps, kann die Autorin relativ sicher ableiten, welche Markenstrategie in welchem 
Geschäftstyp des Business-to-Business-Bereiches grundsätzlich anwendbar und vor allem 
prädestiniert ist. 
Im  sechsten Kapitel wird die zentrale Aussage die zukünftige Bedeutung und Anwendung 
der Markenpolitik im Business-to-Business-Bereich beinhalten, als eine Weiterführung der 
gegenwärtigen Entwicklungen der Markenpolitik. In diesem Zusammenhang analysiert die 
Autorin Entwicklungen, wie die Tendenz zur globalen Marke und den Markenaufbau im 
Internet. Die Darstellungen werden durch die praxisbezogenen Erläuterungen zur 
zukünftigen Markenstrategie der Siemens AG als Web-Unternehmen ergänzt.  
Den Abschluss dieser Arbeit bildet die Zusammenfassung der markenpolitischen 
Erkenntnisse im Business-to-Business-Bereiches. Darüber hinaus werden die wesentlichen 
Feststellungen dieser Arbeit zur Anwendung und Bedeutung der Markenpolitik im Business-
to-Business-Bereich komprimiert dargestellt. Die abschliessende Aussage beinhaltet ein 
eindeutiges Fazit zu der gegenwärtigen und zukünftigen Anwendung und Bedeutung der 
Markenpolitik für B-to-B-Unternehmen. 
6 
2. 
Theoretische Grundlagen zum Business-to-Business-Bereich 
Die Marketingfachliteratur erhebt häufig den Anspruch, generelle Lösungsansätze für 
Probleme aufzuzeigen. Dabei liegt der Schwerpunkt jedoch auf dem Bereich der 
Konsumgüter, obwohl das Marketing für Industriegüter als eigenständiger Teilbereich des 
Marketing anerkannt wird.
 1
 Dies ist zunächst auch verständlich, weil im Konsumgüterbereich 
die Notwendigkeit zur aktiven Vermarktung von Leistungen aus verschiedenen Gründen am 
dringlichsten ist.
2
 Die relativ kurzen ,,Anhänge" des Industriegütermarketings sind aber 
keineswegs zeitgemäß.
3
 Vielmehr zeigt ein Blick in die einschlägigen Veröffentlichungen, 
dass es notwendig ist, einen eigenständigen Ansatz für das Marketing im B-to-B-Bereich und 
speziell für die Markenpolitik aufzuzeigen.  
Zunächst folgt die Darstellung der charakteristischen Merkmale des Business-to-Business-
Bereiches, um daraus anschliessend die Besonderheiten des B-to-B-Marketing ableiten zu 
können. 
2.1.  Charakteristika des Business-to-Business-Bereiches 
In neuerer Zeit wird verstärkt der Begriff Business-to-Business-Marketing (und damit auch 
Business-to-Consumer-) verwendet. Der Begriff verdeutlicht, dass der Betrachtung die 
Beziehungen zwischen gewerblichen Anbietern und gewerblichen Nachfragern zugrunde 
liegen. Die Besonderheiten des B-to-B-Marketing ergeben sich aus den Besonderheiten der 
B-to-B-Märkte. Zwischen B-to-B- und B-to-C-Märkten bestehen erhebliche Unterschiede.
4
Im Gegensatz zu Business-to-Consumer-Märkten umfassen alle Vermarktungsobjekte auf 
Business-to-Business-Märkten Leistungen, die von Organisationen beschafft werden, um 
weitere Leistungen zu erstellen, die nicht in der Distribution an Endkonsumenten bestehen.
5
Die Vermarktung kann direkt oder über Absatzmittler erfolgen.  
Die Nachfrage nach B-to-B-Gütern ist eine abgeleitete Nachfrage. Sie ergibt sich aus der 
Nachfrage der nachgelagerten Marktstufen.  
1
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 1. 
2
 Vgl. Pepels, W. (1999), S. 3. 
3
 Vgl. Meffert, H. (1998), S. 1115-1117. 
4
 Vgl. Plinke, W. (1991), In: ZFP, 3/1991, S.173. 
5
 Vgl. Engelhardt, W. H. / Günter, B. (1981), S. 24. 
7 
Die Mehrstufigkeit ist ein gemeinsames Merkmal aller Industriegüter und gilt als 
Besonderheit des B-to-B-Marketing gegenüber dem Marketing auf B-to-C-Märkten. Das 
Marketing eines Anbieters muss deshalb grundsätzlich die Marketingplanung der Nachfrager 
einbeziehen.
1
 B-to-B-Anbieter stehen folglich vor anderen Vermarktungsaufgaben als 
Anbieter auf Business-to-Consumer-Märkten. 
Im Regelfall sind B-to-B-Märkte, insbesondere auf der Nachfragerseite, wesentlich enger, 
durch die Anzahl der Kunden pro Markt bzw. Marktsegment, als B-to-C-Märkte. Dadurch 
herrscht auf vielen B-to-B-Märkten eine grössere Markttransparenz. Die daraus resultierende 
Transparenz des Marktes wird durch eine internationale Geschäftsausrichtung und 
wechselnde Koalitionen auf Anbieter- und Nachfragerseite eingeschränkt. Die überwiegend 
engen Marktstrukturen führen zu Abhängigkeitsverhältnissen (enges Verhältnis zwischen 
Lieferant und Kunde), welche einen wichtigen Faktor für das Marketing darstellen. 
Bei Kunden im Business-to-Business-Bereich handelt es sich um professionelle Nachfrager, 
die in den Einkaufs- und Beschaffungsgremien (Buying-Center) ihrer Unternehmen i.d.R. gut 
organisiert sind. 
2.1.1. Das Buying-Center 
Ein wesentliches Merkmal des Business-to-Business-Bereiches sind die am Kaufprozess 
mitwirkenden Personen des beschaffenden Unternehmens, die das Buying-Center bilden. 
Der Umgang mit Verhaltensunsicherheiten der Beteiligten bestimmt den Verlauf und das 
Ergebnis des Kaufprozesses. Der Nachfrager ist dabei im wesentlichen daran interessiert, 
seine Unsicherheit, z. B. durch Informationsdefizite, zu reduzieren.
2
 Die Kaufentscheidungen 
sind durch organisationales Beschaffungsverhalten und formalisierte Kaufprozesse 
gekennzeichnet. 
Die Beteiligung mehrerer involvierter Personen am Buying-Center kann auch die Risiken der 
anderen Teilnehmer mindern, die besonders bei Investitionsentscheidungen im B-to-B-
Bereich sehr hoch sind. Dabei kommt es vor allem darauf an, die Wissensvorsprünge aller 
Personen zu nutzen, um die zu erbringende Leistung richtig beurteilen zu können.
3
1
 Vgl. Plinke, W. (1991), In: ZFP, 3/1991, S.173. 
2
 Vgl. Kleinaltenkamp, M. / Plinke, W. (2000), S. 290. 
3
 Ebenda, S. 306. 
8 
In diesem Zusammenhang möchte die Verfasserin die fünf wesentlichen Personenrollen 
nach dem Konzept von Webster/Wind darstellen, die den Kaufprozess beeinflussen.
1
(1) User (Verwender) 
Der tatsächliche Benutzer des Investitionsgutes, kann positiv oder negativ auf den 
Beschaffungsprozess Einfluss nehmen. Sie nehmen eine Schlüsselstellung im 
Beschaffungsprozess ein, da sie die Erfahrungsträger hinsichtlich der Qualität des 
Produktes sind. 
(2) Buyer (Einkäufer) 
Als Einkäufer werden i.d.R. Mitglieder der Einkaufsabteilung bezeichnet, die Lieferanten 
selektieren und Kaufabschlüsse tätigen. Ihr Einfluss hängt vom Wert der Investitionen 
und natürlich der Kompetenz des Einkäufers ab. 
(3) Influencer (Beeinflusser) 
sind Personen, die formal nicht am Kaufprozess beteiligt sind, aber durch ihre 
Einflussnahme mitentscheiden. Sie definieren Bewertungskriterien und beschaffen 
Informationen, wodurch im Vorfeld eine Auswahl der geeigneten Anbieter erfolgt.
2
(4) Gatekeeper (,,Pförtner") 
kontrollieren den Informationsfluss in das und aus dem Buying-Center heraus. Diese 
Entscheidungsvorbereitung übt einen indirekten Einfluss auf die Kaufentscheidung aus. 
(5) Decider (Entscheider) 
fällen i.d.R. die eigentliche Kaufentscheidung. Bei größeren Investitionen nimmt diese 
Funktion die Unternehmensleitung, der Vorstand oder das Top-Management wahr. 
I.d.R. bringt ein ,,Initiator" den Kaufprozess in Gang. Jede dieser Personen kann entweder 
eine oder mehrere Funktionen übernehmen. Das Besondere an diesem Konzept ist, dass die 
eigentliche Kaufbedeutung in der Einschätzung der Kaufbeteiligten liegt. Die Einschätzung 
wiederum basiert auf den Einstellungen und Erwartungen der industriellen Nachfrager 
gegenüber dem Produkt, den Lieferanten und den Präferenzen der Anbieter.
3
 Dies stellt 
ganz besondere Anforderungen an den Verkaufsprozess, dem ein Marketingkonzept 
zugrunde liegen muss. Die Einschätzung der Kaufbeteiligten kann durch ein integriertes B-
to-B-Marketing und besonders durch gezielte Markenpolitik positiv beeinflusst werden. 
Neben dem Buying-Center existiert ein weiteres typisches Merkmal des B-to-B-Bereiches, 
welches die Abgrenzung zum Business-to-Consumer-Bereich erleichtert. 
1
 Vgl. Webster, F. E. jr. / Wind, Y. (1972), S. 35. 
2
 Vgl. Kleinaltenkamp, M./ Plinke, W. (2000), S. 314f. 
3
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 210. 
9 
Die Geschäftstypen im Business-to-Business-Bereich werden nach dem sich in der Literatur 
durchgesetzten und heute weit verbreiteten Ansatz von Backhaus dargestellt. Dieser 
Geschäftstypen-Ansatz stellt auf die Besonderheiten des Transaktionsprozesses zwischen 
Anbieter und Nachfrager ab. Der ,,Vier-Typenansatz"
1
 dient im Verlauf dieser Arbeit als Basis 
für die Darstellung des Marketing, der Markenpolitik und anwendbarer Markenstrategien in 
den jeweiligen Geschäftstypen des B-to-B-Bereiches. 
2.1.3.  Die Geschäftstypen als Basis für das B-to-B-Marketing 
Vermarktungsprozesse von Industriegütern sind sehr heterogen.
2
 Es ist anzunehmen, dass 
sich die Vermarktung von standardisierten Produkten und komplexen System- oder 
Zuliefergeschäften unterscheidet. Marketingkonzepte müssen auf die unterschiedlichen 
Typen der Vermarktung von Investitionsgütern ausgerichtet sein. Dazu ist es notwendig, 
Typen zu definieren, die auf Verhaltensmerkmale abstellen, wie die Differenzierung nach den 
Merkmalen: 
 kundenspezifische Zielgruppe vs. anonymer Markt und 
 technologisch bedingter Kaufverbund vs. Singulärkauf. 
Auf Basis dieser beiden Merkmale lassen sich vier Geschäftstypen im Business-to-Business-
Bereich definieren.
3
 Diese Geschäftstypen stellen allerdings nur die Typen dar, die im B-to-
B-Marketing am weitesten verbreitet sind. Daneben gibt es eine Reihe von Geschäften, die 
keinem dieser Typen eindeutig zuzuordnen sind. Die Typen erfordern aufgrund der 
verschiedenen Merkmale unterschiedliche Vermarktungsmassnahmen. 
2.1.2.1. Das Produktgeschäft 
,,Im Produktgeschäft werden Leistungen vermarktet, ohne das Abhängigkeiten erzeugende 
Kaufverbunde entstehen. Es handelt sich i. d. R. um vorgefertigte und in Mehrfachfertigung 
erstellte Leistungen, die der Nachfrager zum isolierten Einsatz nachfragt. Das Produkt-
geschäft weist damit einen geringen Spezifitätsgrad auf.
1
Die zu vermarktenden Leistungen im Produktgeschäft werden auf einem breiteren Markt 
oder Marktsegment (,,anonym") und nicht für Einzelkunden angeboten.  
1
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 298. 
2
 Ebenda, S. 281. 
3
 Ebenda, S. 298. 
10 
Bei Folgekäufen ist ein Käufer nicht an vorherige Kaufentscheidungen gebunden. Während 
der Einzeltransaktionen entstehen keine ,,Verbundwirkungen"
2
 auf andere Transaktionen. Die 
Intensität der Anbieter-Nachfrager-Beziehung ist eher gering. Über die getauschten Güter 
hinaus etablieren sich keine Geschäftsbeziehungen. Die Merkmale des Produktgeschäftes 
weisen die grösste Nähe zu Eigenschaften des Konsumgütergeschäftes auf.  
2.1.2.2. Das 
Anlagengeschäft 
Wie das Produktgeschäft ist auch das Anlagengeschäft durch einen in sich abgeschlossenen 
Kaufprozess gekennzeichnet. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass im 
Anlagengeschäft komplexe Anlagen und Maschinen vermarktet werden, wobei der 
Vermarktungsprozess vor dem Fertigungsprozess abgeschlossen ist.
3
 Die Mitwirkung des 
industriellen Abnehmers ist in diesem Geschäftstyp sehr hoch. Es handelt sich um 
kundenindividuelle Angebotsbündel, für die man i. d. R. keinen weiteren Abnehmer findet. 
Die Zielgruppen der Marketing-Massnahmen sind somit einzelne bzw. wenige Kunden, die 
ihre Bedürfnisse oder Probleme definieren und damit den Wertschöpfungsprozess in Gang 
setzen (Kundenintegration). Ein weiteres Merkmal dieses Geschäftstyps ist der nicht 
vorhandene zeitliche Kaufverbund zu anderen Leistungen. Das bedeutet, dass bei einer im 
Anlagengeschäft vermarkteten Leistung keine weiteren Kaufprozesse auf der 
Nachfragerseite determiniert, limitiert oder beeinflusst werden. 
Prinzipiell ist das Anlagengeschäft wegen seiner Kundenindividualität durch erhebliche 
Risiken für die beteiligten Parteien gekennzeichnet, die Auswirkungen auf das Marketing und 
insbesondere auf die Markenpolitik haben. Besondere Entscheidungsprobleme ergeben sich 
auch daraus, dass der Auftragsumfang während der Akquisitionsphase und häufig nach 
Auftragserteilung verändert wird. Das beeinflusst die für das Anlagengeschäft typischen 
Ablaufphasen und die phasenspezifischen Marketingentscheidungen im Anlagengeschäft. 
Auf das Marketing in der Voranfragen-, Angebotserstellungs-, Kundenverhandlungs-, 
Projektabwicklungs- und Gewährleistungsphase geht die Autorin konkret im Kapitel 5.3. ein. 
Ein weiterer Geschäftstyp des Business-to-Business-Bereiches ist das, sich vom 
Anlagengeschäft unterscheidende, Systemgeschäft. 
1
 Backhaus, K. (1999), S. 305. 
2
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 309. 
3
 Ebenda, S. 306. 
11 
2.1.2.3. Das 
Systemgeschäft 
Im Gegensatz zum Produkt- und Anlagengeschäft bestehen beim Systemgeschäft zeitliche 
Kaufverbunde. Hierbei werden Produkte erstellt, die bei der Beschaffung durch aufeinander 
aufbauende Kaufprozesse und zeitraumbezogene Verbundphänomene gekennzeichnet 
sind.
1
 Dadurch ist das ,,Marketing in Geschäftsbeziehungen" besonders geeignet, um 
Leistungen in diesem Geschäftstyp entsprechend zu vermarkten.
2
 Besondere Merkmale sind 
die sukzessive Beschaffungsschrittfolge, die möglichen Lock-in-Effekte (sachlich verbundene 
Kaufprozesse) und die hohe Interaktionsintensität, die zu dem Aufbau langfristiger 
Beziehungen führen. Der Kunde wird durch den Initialkauf (Erstkauf) an Folgegeschäfte 
gebunden, u. a. durch die technisch bedingte Nutzenverbundenheit im Systemgeschäft. 
Dadurch werden seine zukünftige Entscheidungsfreiheit und Flexibilität erheblich 
eingeschränkt.  
Für Anwender in diesem Geschäftstyp sind bestimmte Kriterien von hoher Bedeutung. Es ist 
für Käufer wichtig, dass Unternehmen anbieterspezifische Baukastensysteme erstellen, die 
eine kundenindividuelle Lösung implizieren. Hinsichtlich psychologischer Aspekte ist es 
primär von Bedeutung, dass der Anbieter verlässlich und kompetent ist. Dann bauen 
Nachfrager Vertrauen auf und reduzieren den bestehenden Unsicherheitsfaktor im 
Systemgeschäft.
3
 Wesentliche Elemente des Vertrauens beziehen sich also auf die 
Leistungsfähigkeit und bereitschaft sowie auf die Offenheit der Transaktionen, wodurch ein 
mögliches opportunistisches Verhalten des Anbieters besser eingeschätzt werden kann. 
Anbieterseitige Massnahmen zur Unsicherheitsreduktion können z. B. Garantien, aber vor 
allem die Markenpolitik sein.  
Abschliessend muss ergänzt werden, dass ein Wandel im Systemgeschäft, vom isolierten 
Produkt zur komplexen Systemlösung, die Anbieter vor neue Herausforderungen stellen. 
Aufgrund von Technologiesprüngen entstehen Marktleistungen, die unterschiedliche 
Techniken wie Telekommunikation, Unterhaltungselektronik und Computertechnik vereinen.
4
Diese Entwicklungen lassen das Marketing und insbesondere kommunikationspolitische 
Massnahmen immer wichtiger werden, worauf im fünften Kapitel dieser Arbeit ausführlich 
eingegangen wird. 
1
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 306-307. 
2
 Vgl. Backhaus / Aufderheide / Späth (1994), S. 319. 
3
 Ebenda, S. 323. 
4
 Vgl. Böcker, J. / Goette, T. (1994), In: Harvard Business Manager, 2/1994, S. 116. 
12 
2.1.2.4.  Das Zuliefergeschäft  
,,Zulieferer beliefern Hersteller mit industriellen Vorprodukten und den dazugehörigen 
Dienstleistungen."
1
 Das Zuliefergeschäft ist dadurch gekennzeichnet, dass Vermarktungs-
programme für einzelne Kunden entwickelt werden, wobei eine längerfristige Geschäfts-
beziehung mit dem Kunden aufgebaut wird.
2
 Dabei begeben sich die Geschäftspartner, 
aufgrund der hohen Spezifität der Leistung und der geringen Substituierbarkeit für den 
Kunden, in eine gegenseitige Abhängigkeit. Das Zuliefergeschäft ist also gekennzeichnet 
durch einzelkundenbezogene Transaktionen und einen zeitlichen Kaufverbund. Das 
individualisierte Leistungsangebot zwischen Anbieter und Nachfrager führt zu einer 
längerfristigen Geschäftsbeziehung. Intel produziert beispielsweise Mikroprozessoren, die 
das Herzstück von IBM-Computern bilden. Aus diesen Merkmalen entstehen marketing-
relevante Besonderheiten. 
Die Zulieferindustrie befindet sich zudem in einem gravierenden Veränderungsprozess.
3
Beispielsweise zeichnen sich folgende Entwicklungen für Zulieferer im Nutzfahrzeugmarkt 
ab: Fortschritte in der Informationsverarbeitung, globale Informationsvernetzung und 
entregulierte Telekommunikationsmärkte haben neue Voraussetzungen geschaffen. Das 
moderne Transportfahrzeug erfüllt nicht nur Hardwarebedürfnisse und bietet Laderaum zu 
einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, niedrigen Kraftstoff- und Reifenverbrauch, sondern 
ist in ein Informationsnetz eingebettet. Wegzeiten-Optimierung, Stauumgehung, Adress-
findung und Real-Time-Lokalisierung des Transportgutes sind wichtige zukünftige Faktoren.
4
Die Entwicklungen gehen hin zu Telematik- und Verkehrsinformationssystemen. Fahrzeug-
hersteller gehen davon aus, dass im Jahre 2015 die Hälfte aller Autofahrer Telematik nutzen 
werden. Bosch, Siemens und der zu General Motors gehörende Zulieferer Delphi sind 
ernstzunehmende Wettbewerber in diesem Zukunftsmarkt. Sie entwickeln sich entsprechend 
von Zulieferern mit relativ wenig Endkundenwissen zu Systemlieferanten, welche die 
Mobilitätsbedürfnisse ihrer Kunden genau kennen.  
Softwareentwickler stehen zukünftig in einer engeren Beziehung zum Zulieferer als dieser 
zum Autohersteller. Um auf diese Veränderungen wirksam zu reagieren, brauchen 
Zulieferunternehmen sinnvolle marketingstrategische Konzepte, die eine Profilierung über 
Marken zum Inhalt haben. Darauf wird die Autorin im Kapitel 5 genau eingehen. 
1
 Backhaus, K. (1999), S. 669. 
2
 Ebenda, S. 307. 
3
 Vgl. o. V. (1998), In: Logistik Heute, 12/1998, S. 22. 
4
 Ebenda, S. 23. 
13 
Die vier Geschäftstypen werden trotz der technisch identischen Leistungsangebote 
verschieden vermarktet. Die genannten Besonderheiten des B-to-B-Bereiches führen 
innerhalb der Marktprozesse zu einem Einsatz des Marketing-Instrumentariums, welches 
sich von dem auf B-to-C-Märkten z. T. deutlich unterscheidet. Im folgenden Teil wird auf die 
Gestaltung des Marketing und insbesondere der Kommunikationspolitik, mit dem Instrument 
der Markenpolitik, eingegangen. 
2.2.  Integriertes Marketing im Business-to-Business-Bereich 
,,B-to-B-Marketing ist ein Managementkonzept von Anbietern im Business-to-Business-
Geschäft, das darauf ausgerichtet ist, alle Aktivitäten eines Anbieters auf das Kaufverhalten 
des Nachfragers auszurichten (Kundenorientierung), um gegenüber den Wettbewerbern 
strategisch günstige Marktpositionen zu erreichen und Markttransaktionen erfolgreich 
abwickeln zu können. Marketing in diesem Sinne ist das Management von komparativen 
Konkurrenzvorteilen."
1
 Damit übernimmt das Marketing eine Führungsfunktion und wird auf 
der obersten Geschäftsebene integriert. Es kann von dort aus gezielt eingesetzt werden, um 
auf allen Ebenen der Unternehmung Kundennutzen und damit komparative Konkurrenz-
vorteile zu schaffen. 
Das sich daraus ergebende strategische Zielsystem ist nachfolgend dargestellt: 
Kundennutzen
Kunde
Unter-
nehmen
Wett-
bewerber
Kundenvorteil
Wettbewerbsvorteil
Erfolgspotential
Abbildung 2.2.1. Das strategische Zielsystem
2
1
 Plinke, W. (1991), In: Marketing, ZFP, Heft 3, 1991, S. 172. 
2
 Hofmaier, R. (1993), S. 29. 
14 
Die Kundenorientierung bzw. der Kundennutzen steht im Mittelpunkt aller Unternehmens-
aktivitäten. Kann dieses Ziel erfolgreich umgesetzt werden, erreicht ein Unternehmen den 
angestrebten Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten und kann daraus z. B. höhere 
Preise realisieren. Denn die Kunden sind durch den Kundennutzen i.d.R. bereit, Aufpreise zu 
zahlen. Darin besteht das Erfolgspotential für einen Anbieter in der gegenwärtigen 
Wettbewerbssituation. 
Zusammenfassend kann für die Charakteristika des B-to-B-Bereiches festgestellt werden: 
Die Kaufentscheidung erfolgt innerhalb eines Buying Centers.
1
Es besteht eine starke Interaktions- und Beziehungsorientierung, die sich im Einsatz der  
     Marketinginstrumente wiederspiegelt. 
Vertrauen und persönliche Kommunikation haben einen besonderen Stellenwert.
Weniger Kunden, die individuelle Problemlösungen wünschen (Individualmarketing) und  
    die Produktentwicklung aktiv mitgestalten. 
Systemlösungen, als Paket aus Produkt- und Serviceleistungen beinhalten Lösungen für  
    die Probleme der industriellen Abnehmer.
2
Welche Auswirkungen haben die Merkmale der Geschäftstypen auf Marketing-
entscheidungen? Die klassischen Instrumente des Marketing-Mix erfahren durch die 
Besonderheiten eine andere Vorgehensweise als im B-to-C-Marketing. Die Werbung sowie 
der indirekte Absatz bleiben oft deutlich hinter dem hohen Stellenwert im Konsumgüter-
Bereich zurück. Dagegen kommen z. B. die Produktpolitik, die Preispolitik sowie das 
Personal Selling in vielen B-to-B-Geschäften wesentlich vielfältiger zum Einsatz und haben 
einen höheren Stellenwert im Marketingprozess.
3
Im B-to-B-Marketing geht es i.d.R. primär darum, einen industriellen Käufer über die 
angebotenen Produkte und deren Vorteile und Zusatznutzen zu informieren. Der Nachfrager 
benötigt also Informationen darüber: 
 welche Qualitäten das Leistungsangebot kennzeichnen (Produktpolitik) 
 wo dieses Leistungsangebot verfügbar ist (Distributionspolitik) und 
 welche Preise für diese Leistungen zu bezahlen sind (Preispolitik). 
1
 Siehe Abschnitt 2.1.1. Das Buying Center. 
2
 Vgl. Bruhn, M. (1999), S. 35. 
3
 Vgl. Engelhardt, W. H. (1995), In: Handwörterbuch des Marketing, S. 1061. 
15 
Der Kommunikationspolitik und insbesondere der Markenpolitik kommt dabei die Aufgabe zu, 
die kommunikativen Leistungsmerkmale im Wahrnehmungsraum der Käufer nachhaltig zu 
verankern. Der Käufer benötigt die Informationen, um sich für einen Anbieter entscheiden zu 
können. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie die relevanten Nachfrager ein bestimmtes 
Leistungsangebot wahrnehmen. Diese Wahrnehmung kann durch die vier Marketing-
instrumente beeinflusst werden. Mit Hilfe dieser können Unternehmen den Absatzmarkt aktiv 
beeinflussen. Ein Erfolg wird sich i.d.R. nur durch den integrierten Einsatz aller vier 
Instrumente einstellen
1
, denn aus den Kombinationsmöglichkeiten des Marketing-Mix 
ergeben sich enorme Chancen, die Produktleistungen von B-to-B-Unternehmen optimal zu 
vermarkten.
2
Marketing-Mix-Instrumentarien 
Preispolitik 
Produkt-u. 
Servicepolitik 
Distributionspolitik 
Kommunikations-
politik 
Mit welchem Preis und 
zu welchen 
Konditionen bietet man 
Produkte auf dem 
Markt an? 
- Preis- und Kondi- 
tionsstrategie 
- Preisart u. -situation 
- Prämien 
- Handlungsspielraum 
- Lieferkonditionen 
- Zahlungsbe-
dingungen 
Wie wird das Produkt 
für meine Kunden 
attraktiv? Wie kann der 
Kundendienst als 
Kundenbindungs-
instrument eingesetzt 
werden?  
- Problemlösungen 
- Produktart 
- strategische Aspekte 
- Segmentierung 
- Qualität 
- Design, Verpackung 
- Diversifizierung 
- Garantie 
Wie und über wen  
kommt das Produkt zum 
Kunden? 
- Direktvertrieb 
- Aussendienst 
- Gross- u. Einzelhandel 
- kombinierte Absatz-
wege 
- Standort, Filialgeschäft 
- interne Logistik 
- Fertiglager 
- Auslieferungspolitik 
Auf welchem Weg, 
mit welchen Mitteln 
spricht man mit den 
Kunden? 
- Dokumentation 
 - Verkaufsunterlagen 
 - Präsentationsart 
 - Inseratenwerbung 
 - Personal Selling 
 - Verkaufsargumente 
 - Verkaufsförderung 
Tab. 2.2.1. Die Marketing-Mix-Instrumentarien
3
Die aus der Marketingliteratur bekannten Marketinginstrumente können für die Anwendungs-
problematik des B-to-B-Marketing genutzt werden.  
1
 Vgl. Pepels, W. (1999), S. 199. 
2
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 136. 
3
 Ebenda, S. 136. 
16 
Die Wirksamkeit der einzelnen Instrumente wird um so stärker vom Markt wahrgenommen, 
je gezielter sie eingesetzt werden.  
2.2.1. Die Preispolitik 
Die Preispolitik wird von Unternehmen so ausgestaltet, dass sie ihre Leistungen so hoch wie 
möglich vom Kunden bezahlt bekommen. Nur dann sind die entstandenen Kosten für die 
Produktleistung und der erforderliche ROI (Return on Investment) aus dem Umsatz 
finanzierbar. Der Preis kann nur durchgesetzt werden, wenn die Beschreibung und Definition 
der Leistung im Vordergrund stehen.
1
 Daher leitet sich der Preis primär aus der Produkt-
positionierungsstrategie ab.  
Im B-to-B-Marketing entscheidet das Buying-Center, ob das Produkt einen oder mehrere 
Zusatznutzen erfüllt und ein passendes Image hat.  
Die Mitglieder des Buying-Centers können auf diesem Weg beeinflusst werden und sind 
eventuell bereit, den vereinbarten Preis zu zahlen. Kundenbefragungen und 
Konkurrenzanalysen können in diesem Zusammenhang helfen, den Wert des Produktes 
einzuschätzen und die Preisentscheidung damit wirkungsvoll zu stützen. Die Bedeutung der 
industriellen Preispolitik ist in den letzten Jahren gestiegen.
2
 Das ist u.a. auf die 
Globalisierung, auf Überkapazitäten und der qualitativen Produktangleichung zurück-
zuführen. 
2.2.2.  Die Produkt- und Servicepolitik 
Neben der Preispolitik hat ein Unternehmen auf produktpolitischer Ebene verschiedene 
Handlungsoptionen. Produkte ,,nur" herzustellen genügt nicht, denn auch hier müssen die 
komparativen Konkurrenzvorteile in die Betrachtungen miteinbezogen werden. Es gilt 
vielmehr zu wissen, welche detaillierten Ansprüche die Anwender an das Produkt haben. 
Die Produktpolitik ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für industrielle Anbieter. In der heutigen 
Zeit mit immer kürzeren Produktlebenszyklen, grösseren Innovationssprüngen und der 
Qualitätsangleichung von Produkten sind einzelne wesentliche Produktmerkmale 
herauszustellen oder aber Vorteile, die durch die Benutzung des Produktes entstehen. Die 
Produktpolitik ist eng mit der Markenpolitik verknüpft.  
1
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 188. 
2
 Vgl. Pepels, W. (1999), S. 199. 
17 
Eine Marke in den Markt einzuführen und zu etablieren erfordert über lange Zeit hinweg u.a. 
Aufwendungen für die Produktgestaltung und verbesserung.  
Nutzenvorteile können aber auch durch die Kombination von Produkt- und Servicepolitik 
entstehen.
1
 Die Servicepolitik entwickelt sich dabei mehr und mehr zum Erfolgsfaktor, denn 
durch sie können konkrete Erwartungen des Kunden besser erfüllt werden. Insbesondere vor 
dem Hintergrund einer zunehmenden Austauschbarkeit der Produkte kommt den produkt-
begleitenden Dienstleistungen kaufentscheidende Bedeutung zu.
2
 Aufgrund der wachsenden 
Bedeutung von Serviceleistungen werden aus vielen klassischen Sachleistern Dienstleister, 
die bemüht sind, ihren Kunden individuelle Systemlösungen anzubieten.  
Diese grundlegende Tendenz verdeutlicht, dass immer mehr Nachfrager dazu übergehen, 
sich stärker von der Beurteilung konkreter Produktmerkmale zu lösen, die sie durch 
zunehmende technische Komplexität nicht einschätzen können und ihre Beurteilung generell 
stärker auf anbieterbezogene Merkmale zu stützen.
3
 Deshalb ist es von Bedeutung, dass 
Zusatzleistungen das Denken über die Kompetenz und somit das Image des Unternehmens 
positiv prägen. Produkt- und Servicepolitik bieten durchaus Chancen, sich von dem 
Wettbewerb zu differenzieren, die sich durch Marken erhöhen können. Deshalb sollte die 
Markenbildung wesentlicher Bestandteil der Produktstrategie sein.
4
Für alle Produkte, die ein industrieller Anbieter führt, ist eine Entscheidung darüber zu 
treffen, wie die Leistungen den Kunden erreichen. 
2.2.3. Die Distributionspolitik 
Die Aufgabe der Distributionspolitik ist es, alle notwendigen Massnahmen durchzuführen, die 
dem Kunden die gewünschten Leistungen auf dem sichersten Weg zur Verfügung stellen.
5
Die Distributionspolitik wird mit zunehmender Dichte der Absatzkanäle zum Überlebensfaktor 
des Unternehmens.
6
1
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 138. 
2
 Vgl. Engelhardt, W. H. (1995), In: Handwörterbuch des Marketing, S. 1061. 
3
 Vgl. Backhaus, K. (1993), In: Strategien für Investitionsgütermärkte, S. 106. 
4
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 147. 
5
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 357. 
6
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 171. 
18 
Im allgemeinen geht es darum, das Management der Distributionswege, einschliesslich des 
persönlichen Verkaufs
1
 zu koordinieren. Welchen Absatzweg der Nachfrager wählt, hängt 
davon ab, ob rechtlich selbständige Absatzmittler eingeschaltet werden sollen. Je nachdem 
handelt es sich dann um direkten oder indirekten (mit Einschaltung von Absatzmittlern) 
Vertrieb. Die Einschaltung von Distributionspartnern ist durch die grössere Effizienz bei der 
umfassenden Warenverteilung auf Zielmärkte im Business-to-Business-Bereich vorteilhaft. 
Die Entscheidung für einen Distributionspartner führt allerdings zu einer gewissen 
Abhängigkeit, die den Spielraum einschränkt. Das Unternehmen muss darauf achten, seinen 
erforderlichen Einfluss dennoch geltend zu machen.  
Aus der Konsumgüterindustrie kann man ableiten, wie sich Machtstellungen, aufgebaut 
durch konsequente Markenpolitik, im Distributionssystem erfolgreich auswirken.
2
 So hat z. B. 
Ferrero bei der Gewinnung von Regalfläche einen sehr hohen Einfluss auf seinen Weiter-
verkäufer. Die Konsequenz für Business-to-Business-Hersteller ist deshalb, nicht nur die 
Konzentration auf eine intensive Produkt- und Distributionspolitik, sondern vor allem auf eine 
zielgruppenspezifische Imagepolitik des Unternehmens zu legen. Dadurch ist es möglich, 
einflussreiche Distributionspartner zu gewinnen, eine hohe Bindung zu schaffen und 
letztendlich die Wettbewerbssituation durch erhöhten Absatz zu verbessern.
3
Neben der inhaltlichen Festlegung der Leistungspotentiale im Rahmen der Produkt-, Preis- 
und Distributionspolitik ist es von ausschlaggebender Bedeutung, die vorhandenen 
Potentiale eines Unternehmens auch tatsächlich in der Wahrnehmungswelt der Nachfrager 
zu verankern. 
2.2.4. Die Kommunikationspolitik 
Die Wahrnehmung der aktuellen und potentiellen Nachfrager zu beeinflussen, ist eine 
anspruchsvolle Aufgabe, denn die Beziehung zwischen Anbieter und Nachfrager kann durch 
vielfältige Störfaktoren beeinträchtigt werden. 
1
 ,,Personal Selling" ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Business-to-Business-Marketing. Vgl. Zoeten /  
  Hasenböhler / Ammann (1999), S. 11. 
2
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 180. 
3
 Ebenda, S. 183ff. 
19 
Zunächst bedeutet Kommunikation, dass ein Sender (1) über ein ausgewähltes Medium (3) 
einem ausgewähltem Empfänger (4) eine bestimmte Botschaft (2) mit einer Wirkung (5) 
übermittelt.
1
 Der Kommunikationsprozess beantwortet in diesem Zusammenhang folgende 
Fragen: ,,Wer (1) sagt was (2) über welchen Kanal (3) zu wem (4) mit welcher Auswirkung 
(5)?". 
Die wesentlichen Ziele bestehen darin, das Verhalten einer Zielperson durch die Änderung 
der Einstellung zu beeinflussen bzw. zu bestätigen. Aus diesem Grund ist es besonders 
wichtig, dass die Botschaft tatsächlich bis zum Empfänger durchdringt (,,selektive 
Wahrnehmung") und als ,,selektive Erinnerung"
2
 abgespeichert wird, damit der einzigartige 
Kaufgrund zur Wiedererkennung unter den Wettbewerbern führt. Davon ist die 
Kommunikationspolitik in den Business-to-Business-Unternehmen jedoch weit entfernt.
3
Die Kommunikationspolitik bedient sich zum Zweck der Zielerreichung bestimmter 
Instrumente, wie z. B.:  
Werbung, die im B-to-B-Bereich Änderungsbedürfnisse und Problemlösungen aufzeigt, 
Verkaufsförderung, die am Zusatznutzen orientiert ist, 
Persönlicher Verkauf, der durch kompetente Verkäufer umgesetzt wird und  
Öffentlichkeitsarbeit, die Glaubwürdigkeit und Vertrauen erzeugt.  
Die Instrumente dienen dazu, technischen Produkten und Serviceleistungen ein solches 
Profil zu geben, durch das ein B-to-B-Unternehmen nicht mehr vergleichbar ist. Es kommt 
also darauf an, einen eigenständigen und unverwechselbaren Auftritt der Unternehmung und 
seinen Produkten mit Hilfe der Kommunikation und der anderen marketingpolitischen 
Instrumente zu entwickeln. Dies ermöglicht letztendlich die angestrebte Differenzierung von 
den Wettbewerbern und führt zu der gewünschten Wiedererkennung durch die Anwender. 
Die Umsetzung der Markenpolitik im Rahmen der Kommunikationspolitik ist eine logische 
Folge dessen, was durch die Umsetzung der anderen vier Instrumente an Fähigkeiten im 
Unternehmen vorhanden ist und gebündelt zur differenzierten Marktleistung führt. 
Zunächst stellt die Verfasserin dar, was im Rahmen der theoretischen Grundlagen unter 
strategischer und operativer Markenpolitik zu verstehen ist.  
1
 Vgl. Pörner, R. (1996), S. 10. 
2
 Ebenda, S. 11. 
3
 Vgl. Buck, K. (1998), S. 203. 
20 
Insbesondere wird sie in diesem Zusammenhang auf die Marke als das Kapital eines 
Unternehmens mit ihren besonderen Merkmalen und dem daraus resultierenden Mehrwert 
für Nachfrager und Anbieter eingehen.  
2.2.5.  Die Markenpolitik  Ein Instrument der Kommunikationspolitik 
Der Wert eines Unternehmens wird nicht allein an materiellen Grössen gemessen. Der 
immaterielle, ideelle Unternehmenswert kann eine weitaus grössere Beeinflussung auf 
Käufer ausüben.
1
 ,,Die vielleicht bedeutendste Marketingleistung eines Unternehmens liegt 
deshalb darin, Marken einzuführen und zu erhalten."
2
 Marken können Anwender an ein 
Unternehmen binden und damit langfristig die Unternehmenszukunft sichern. Dazu müssen 
Konzepte der Markenstrategie wirkungsvoll eingesetzt werden. 
,,Markenpolitik umfasst die Gesamtheit aller Entscheidungen und Massnahmen, die auf die 
Gestaltung von Marken, insbesondere auf deren Positionierung und Markierung gerichtet 
sind."
3
Markenpolitische Überlegungen lassen sich durch einen mehrstufigen Aufbau 
charakterisieren. Auf der Basis des anvisierten Ziels grenzt man mit der Markenstrategie 
einen Handlungsraum ein, der auf der operativen Ebene im Zuge der Ausgestaltung der 
Markeninstrumente inhaltlich konkretisiert wird. 
1
 Vgl. Arnold, D. (1992), S. 22. 
2
 Kotler, P. / Bliemel, F. (1995), S. 679. 
3
 o.V. (2000), Online im Internet: ,,
[
URL (
http://www.tataruga.de/brand-
management.html)
]
", 08.08.2000, S. 1. 
21 
Ziele
Strategie
Instrumente
·Ökonomische
Markenziele
·Außerökonomische
Markenziele
·Markierungsstrategie
·Positionierungsstrategie
·Produktpolitik
·Preispolitik
·Kommunikationspolitik
·Distributionspolitik
Strategische
Markenpolitik
Operative
Markenpolitik
G
rad
 d
er
 K
on
kr
etis
ie
ru
ng
Abb. 2.2.5.1. 
Die Struktur markenpolitischer Entscheidungen
1
Den Ausgangspunkt strategischer Entscheidungen bilden die markenpolitischen Ziele eines 
Herstellers. Hinsichtlich ihrer Stellung sind diese sowohl den Unternehmens- als auch den 
Geschäftsbereichszielen untergeordnet. Unter inhaltlichen Gesichtspunkten handelt es sich 
um Handlungsnormen, welche die Grundlage markenpolitischer Entscheidungen bilden. 
Idealtypisch betrachtet, ermöglichen sie es, die Marken in der Weise zu führen, dass 
sämtlichen übergeordneten Vorgaben in geeigneter Weise Rechnung getragen wird. Ziel-
grössen dienen sowohl ökonomischen (z. B. Absatz, Umsatz, Gewinn) als auch ausser-
ökonomischen Indikatoren (z. B. Image, Bekanntheitsgrad).  
Bei der Entwicklung der Markenstrategie müssen die Markenziele ihre Berücksichtigung 
finden. Auf dieser Ebene wird darüber entschieden, welche Assoziationen die Identität der 
Marke bei dem Kunden auslösen soll. Dazu gehören Überlegungen, wie z. B. die Markierung 
erfolgen soll, über konkrete Produkteigenschaften, Ausstattungselementen oder mit Nutzen-
aspekten und Werten. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass eine einseitige 
Betonung konkreter Produkteigenschaften allerdings nur kurzen Bestand hat, wegen der 
Gefahr von Me-too-Produkten oder der Veränderung von Kundenbedürfnissen.
2
1
 o.V. (2000), Online im Internet: ,,
[
URL (
http://www.tataruga.de/brand-
management.html)
]
", 08.08.2000, S. 1. 
2
 Vgl. Kotler, P. / Bliemel, F. (1995), S. 680f. 
22 
Diese Überlegungen können nach der Positionierung der Marke, z. B. als Einzel- oder 
Dachmarke, mit Inhalten gefüllt werden.  
Die Realisierung der Strategie erfolgt mit Hilfe der operativen Markenpolitik und deren 
Umsetzung mit dem bekannten Marketing-Mix. Um die Vorgehensweise zu realisieren, wird 
ein wichtiges Detail benötigt, die Marke. 
2.2.5.1. 
Die Marke  Das Kapital eines Unternehmens 
In der Betriebswirtschaftslehre herrscht um kaum einen Begriff eine solche 
,,Sprachverwirrung" wie um den der Marke. Im angloamerikanischen Raum trägt der Begriff 
ursprünglich die Bedeutung eines Herkunftsnachweises (brand, branding) in sich. Heute ist 
der Markenbegriff jedoch viel weiter zu fassen. Er findet zur Bezeichnung eines geschützten 
Rechtsgutes
1
 genauso Verwendung, wie zur Charakterisierung eines bestimmten Waren-
typs, umfasst emotionale Leitgedanken
2
 genauso wie rationale Erwartungshaltungen. So 
unterschiedlich die Zugangsweisen zu Markenphänomenen auch sind, so unterschiedlich 
sind auch die Definitionen der Marke.  
In der Fachliteratur wird die Marke relativ unterschiedlich definiert. Kotler bezeichnet die 
Marke als ,,name, term, sign, symbol, or design, or a combination of them, intended to 
identify the goods or services of one seller or group of sellers and to differentiate them from 
those of competitors".
3
 Backhaus weist jedoch darauf hin, dass diese Sichtweise zu begrenzt 
ist und stellt in der Begriffsbestimmung einen zentralen Aspekt für die Markenexistenz in den 
Mittelpunkt: den Markenmehrwert sowohl für Anbieter als auch Nachfrager.
4
In diesem Zusammenhang geht es um die kontinuierliche Steigerung des Mehrwertes. Er 
definiert wie folgt: ,,Die Marke wird bezeichnet als Mehrwert von Marketing-Aktivitäten im 
Zeitablauf, und zwar über die reine Preis-/Leistungs-Performance der zugrundeliegenden 
Leistung hinaus. Die Markierung stellt die Kennzeichnung eines Erzeugnisses oder einer 
Leistung mit einem Namen, Zeichen, Symbol, Design oder einer Kombination dieser 
Elemente dar und ist als Teilaspekt der Marke zu verstehen."
5
1
 Vgl. §§ 3/4 Markengesetz; § 38a, Abs. 2 GWB, sichert dem Anbieter die ausschliessliche Nutzung des Namens  
  und/oder Zeichens. 
2
 Vgl. Halstenberg, V. (1996), S. 1. 
3
 Kotler, P. / Bliemel, F. (1995), S. 679. 
4
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 383-384. 
5
 Backhaus, K. (1999), S. 384. 
23 
Der Markenname ist der verbal wiedergebbare Teil der Marke. Das Markenzeichen ist im 
Gegensatz zum Namen visualisiert, erkennbar und nicht verbal wiedergebbar, beispielsweise 
ein Symbol, eine Gestaltungsform, Farbgebung oder Schriftzug. Ein bekanntes Symbol ist 
der Apfel von Apple. 
K. A. Disch siedelt die Marke als eigenständiges Instrument im Marketing-Mix zwischen 
Produkt- und Kommunikationspolitik an. Er prägt den Begriff des ,,Marken-Marketings"
1
. 
Backhaus stellt darüber hinaus mit dem Mehrwert der Marke die Funktion und Wirkung der 
Marke heraus. 
Die Verfasserin wird die Marke in den weiteren Ausführungen als ein Instrument der 
Kommunikationspolitik mit einem nach Backhaus definierten, eigenen Mehrwert betrachten. 
Zuvor sollen jedoch weitere wesentliche Merkmale der Marke dargestellt werden, die einen 
Mehrwert der Marke rechtfertigen. 
2.2.5.2. 
Die Wesensmerkmale der Marke 
Die Marke bewirkt durch ihr Wesen sowohl aus Kunden- als auch Herstellersicht weit mehr 
als nur die Identifikation ihrer Herkunft durch das äussere Erscheinungsbild. Sie 
kommuniziert verschiedene Aspekte in kompakter Form unternehmensintern und extern.
2
Die Eigenschaften einer Marke rufen Assoziationen hervor, welche die Unternehmensumwelt 
mit dem Produkt, Produktsortiment oder dem Unternehmen in Verbindung bringt. Sind diese 
Eigenschaften der Marke sehr prägnant, einfach und wiedererkennbar, kann das eine 
Differenzierung und Positionierung von Produkten oder Unternehmen zur Folge haben. Die 
gewünschte Differenzierung erfolgt darüber hinaus durch die mit den Eigenschaften 
verbundenen Nutzenaspekten.  
So könnte die Eigenschaft ,,solide Konstruktion" in den funktionalen und auch emotionalen 
Nutzen ,,Sicherheit" transferiert werden. Über diese beiden Merkmale hinaus werden durch 
die Marke Werte vermittelt.  
Die Summe der zu vermittelnden Werte verhelfen der Marke zu ihrer Kultur. Die Kultur gibt 
der Marke ihre tiefer verankerte Bedeutung und prägt damit letztendlich eine Persönlichkeit.  
1
 Vgl. Disch, K. A. (2000): In: Marketing Journal, 3/2000, S. 149; Siehe Abb. 2.2.5. dieser Arbeit. 
2
 Vgl. Kotler, P. / Bliemel, F. (1995), S. 679. 
24 
Eine gut geführte Marke, die mit generellen Nutzenaspekten und Werten ausgestattet ist, 
kann sich eine längerfristige Wertschätzung und damit einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. 
Generelle Werte können Kultur und Persönlichkeit sein, die das innere Wesen der Marke 
prägen. Die am längsten andauernde Positionierung einer Marke beruht auf diesen Werten, 
die kontinuierlich gepflegt und verjüngt werden müssen, um nicht zu veralten und ihre 
Bedeutung zu verlieren.  
Um eine durch ihre Werte erfolgreiche Marke aufzubauen, müssen bestimmte 
Anforderungen erfüllt sein: 
1.  Markenprägnanz: Markeneigenschaften sind klar und unverwechselbar. 
2.  Markenrelevanz: Markenaussagen sind direkt problemlösungs- und nutzenbezogen. 
3.  Markenintegrität: Markenauftritte werden aufeinander abgestimmt. 
4.  Markenkontinuität: Im Zeitablauf ist die Entwicklung der Marke harmonisch und logisch. 
5.  Markenautorität: Die Marke ist mit Kompetenz und Leistungsfähigkeit aufgeladen. 
6. Markenführung: Das Management gibt Marken-Regeln vor, die im Unternehmen gelebt 
werden.
1
Zur Erfüllung dieser Kriterien wird die Markenführung eingesetzt.
2
 Die Wesensmerkmale 
einer Marke führen zu wesentlichen Nutzenaspekten und damit zu Mehrwerten für 
Nachfrager und Anbieter. Was können Mehrwerte aber konkret bewirken? 
2.2.5.3. 
Der Mehrwert der Marke 
Der Mehrwert einer Marke bewirkt einerseits für Nachfrager die Reduktion der 
Qualitätsunsicherheit durch den Aufbau von Vertrauen. Das Vertrauen in die Marke entsteht 
nach Backhaus dadurch, dass die Kunden wissen, der Aufbau einer Marke erfordert 
spezifische Investitionsmittel, z. B. für das Design.  
Sollte der Anbieter das mit der Marke verbundene Qualitätsversprechen nicht einhalten, sind 
die Investitionen verloren.
3
Andererseits liegt der Markenmehrwert für gewerbliche Nachfrager im emotionalen Erleben 
der Markenwelt mit positiven Werten, Erfahrungen, Einstellungen und Gefühlen, die der 
Käufer mit der Marke assoziiert und die sein eigenes Image stärken. 
1
 Vgl. Esch, F. R. (2000), S. 189. 
2
 Siehe dazu ausführlich Kapitel 4 dieser Arbeit. 
3
 Vgl. Backhaus, K. (1999), S. 385f. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2001
 - ISBN (eBook)
 - 9783832446086
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838646084
 - DOI
 - 10.3239/9783832446086
 - Dateigröße
 - 1.3 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – Wirtschaftswissenschaften I
 - Erscheinungsdatum
 - 2001 (Oktober)
 - Note
 - 2,3
 - Schlagworte
 - anwendung bedeutung markenpolitik business-to-business-bereich
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de