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Stadtumbau in schrumpfenden Städten Ostdeutschlands

Schrumpfungsmanagement im Bereich Wohnen

©2001 Diplomarbeit 151 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Arbeit befasst sich mit einem hochaktuellen und gleichermaßen praxisrelevanten Thema, das speziell in Ostdeutschland eine wichtige Rolle spielt. Sie stellt zum einen eine Auseinandersetzung mit der Stadtentwicklung in Ostdeutschland in den 90er Jahren dar. Zum anderen untersucht sie die Reaktionsmöglichkeiten auf den Schrumpfungsprozess im Bereich der Stadtentwicklungsplanung. Dabei steht die Funktion Wohnen der Städte im Mittelpunkt eines umfassenderen Schrumpfungsmanagements.
Gang der Untersuchung:
Der erste Hauptteil der Arbeit ist eine umfassende Betrachtung der Determinanten städtischer Entwicklung. Über die Untersuchung der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung der 90er Jahre hinaus, versucht sie die jeweiligen Perspektiven auszuleuchten. In einem weiteren Schritt erkundet sie die Auswirkungen auf die räumliche Struktur der Stadt in Ostdeutschland. Um die Aussagen zu vertiefen, betrachtet die Arbeit bei ähnlicher Herangehensweise beispielhaft die Stadtentwicklung von Leipzig seit 1989 sowie deren Perspektiven.
Der zweite Hauptteil beschäftigt sich kritisch mit den einzelnen Elementen des Schrumpfungsmanagements, dass als Antwort auf den formulierten Handlungsbedarf gesehen wird.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
1.1Ausgangslage1
1.2Forschungsdesign2
1.2.1Zielstellung2
1.2.2Aufbau der Arbeit und Eingrenzung des Themas3
1.2.3Methodik4
1.3Schlüsselbegriffe5
2.Grundlagen - Determinanten städtischer Entwicklung und die Auswirkungen auf die Stadtstruktur unter Schrumpfungsbedingungen12
2.1Bevölkerung13
2.1.1Demographische Bestimmungsfaktoren14
2.1.2Perspektiven der Bevölkerungsentwicklung im Überblick15
2.1.3Segregation und Polarisation18
2.2Wirtschaft22
2.2.1Städtische und stadtregionale Märkte22
2.2.1.1Boden- und Immobilienmarkt22
2.2.1.2Wohnungsmarkt26
2.2.1.3Arbeitsmarkt30
2.2.2Wirtschaftlicher Wandel34
2.2.3Gesellschaftlicher Kontext39
2.2.4Kommunale Finanzen40
2.3Auswirkungen auf die Stadtstruktur44
2.4Beispiel - Leipzig48
2.4.1Entwicklung seit 1990 und heutige Situation50
2.4.1.1Bevölkerung50
2.4.1.2Wirtschaft52
2.4.1.3Stadtstruktur58
2.4.2Perspektiven der Leipziger Stadtentwicklung64
3.Zwischenbilanz I - Handlungsbedarf in der schrumpfenden Stadt66
4.Konsequenzen - Management der schrumpfenden Stadt im Bereich Wohnen72
4.1Informelle Instrumente – Stadtentwicklungsplanung73
4.1.1Prioritätensetzung im Bestand76
4.1.2Neubausteuerung82
4.2Formelle […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 5037
Liebe, Lars: Stadtumbau in schrumpfenden Städten Ostdeutschlands:
Schrumpfungsmanagement im Bereich Wohnen / Lars Liebe - Hamburg: Diplomica GmbH,
2002
Zugl.: Dresden, Technische Universität, Diplom, 2001
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http://www.diplom.de, Hamburg 2002
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I
Kurzinhalt
1
Einleitung
1
2 Grundlagen - Determinanten städtischer Entwicklung
und die Auswirkungen auf die Stadtstruktur unter
Schrumpfungsbedingungen
12
3 Zwischenbilanz I -
Handlungsbedarf in der schrumpfenden Stadt
66
4 Konsequenzen - Management der
schrumpfenden Stadt im Bereich Wohnen
72
5 Zwischenbilanz II ­
Erfolgsaussichten des Schrumpfungsmanagements
118
Zusammenfassung
122

II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
V
Tabellenverzeichnis
VI
Abkürzungsverzeichnis
VII
1 Einleitung
1
1.1 Ausgangslage
1
1.2
Forschungsdesign
2
1.2.1
Zielstellung
2
1.2.2 Aufbau der Arbeit und Eingrenzung des Themas
3
1.2.3
Methodik
4
1.3 Schlüsselbegriffe
5
2 Grundlagen - Determinanten städtischer Entwicklung
und die Auswirkungen auf die Stadtstruktur unter
Schrumpfungsbedingungen
12
2.1 Bevölkerung
13
2.1.1
Demographische
Bestimmungsfaktoren
14
2.1.2 Perspektiven der Bevölkerungsentwicklung im Überblick
15
2.1.3
Segregation
und
Polarisation
18
2.2 Wirtschaft
22
2.2.1 Städtische und stadtregionale Märkte
22
2.2.1.1
Boden-
und
Immobilienmarkt
22
2.2.1.2
Wohnungsmarkt
26
2.2.1.3
Arbeitsmarkt
30
2.2.2
Wirtschaftlicher
Wandel
34
2.2.3
Gesellschaftlicher
Kontext
39
2.2.4
Kommunale
Finanzen
40
2.3 Auswirkungen auf die Stadtstruktur
44

III
2.4 Beispiel - Leipzig
48
2.4.1 Entwicklung seit 1990 und heutige Situation
50
2.4.1.1
Bevölkerung
50
2.4.1.2
Wirtschaft
52
2.4.1.3 Stadtstruktur
58
2.4.2 Perspektiven der Leipziger Stadtentwicklung
64
3 Zwischenbilanz I -
Handlungsbedarf in der schrumpfenden Stadt
66
4 Konsequenzen - Management der
schrumpfenden Stadt im Bereich Wohnen
72
4.1 Informelle Instrumente ­ Stadtentwicklungsplanung
73
4.1.1
Prioritätensetzung
im
Bestand
76
4.1.2
Neubausteuerung
82
4.2 Formelle Planungsinstrumente des BauGB
87
4.3 Strategien und Maßnahmen der Planumsetzung
92
4.3.1 Koordinations- und Umsetzungsorganisation
93
4.3.1.1 Organisation innerhalb der Verwaltung
93
4.3.1.2
Öffentlichkeitsarbeit
93
4.3.1.3
Kooperation
94
4.3.1.4
Pilotprojekte
/
Modellprojekte
94
4.3.1.5
Stadtteilentwicklungsagenturen
94
4.3.2 Thematische Bausteine zur Umsetzung
97
4.3.2.1
Baustein
Grundstückspool
97
4.3.2.2
Baustein
Eigentumsförderung
98
4.3.2.3 Baustein Soziale Stadt / Quartiersmanagement
100
4.3.2.4 Baustein Maßnahmen zum Stadtumbau
103
4.2.3.5 Exkurs: Infrastrukturveränderung unter Schrumpfungsbedingungen
110

IV
4.4 Reformierung flankierender Instrumente
111
4.4.1
Städtebauförderung
112
4.4.2
Altschuldenregelung
115
4.4.3
Grundsteuer
/
Grunderwerbssteuer
116
4.4.4
Eigentumsförderung
117
5 Zwischenbilanz II ­
Erfolgsaussichten des Schrumpfungsmanagements
118
Zusammenfassung
122
Anhang
125
Quellen
126
E-Mail-Fragebogen
136
Experteninterview-Leitfaden
139
Dank
140
Erklärung
zur
Urheberschaft
141

V
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:
Mindmapping - Gliederung.
4
Abb. 2:
Beispielhafte Betrachtungsweisen städtischer Elemente.
8
Abb. 3:
Graphische Darstellung der Iterationsgleichung.
9
Abb. 4:
Vergleich von Stadtstruktur und Gelatineplatte.
10
Abb. 5:
Zusammenhang von Bevölkerung, Wirtschaft und Stadtstruktur.
13
Abb. 6:
Entwicklung der Bevölkerungszahl in Ostdeutschland
bis 2020 in Mio. (ohne Berlin).
15
Abb. 7:
Altersstruktur in Ostdeutschland im Jahr 2030.
17
Abb. 8:
Entwicklung der Haushalte in Ostdeutschland bis 2030 mit
verschieden
Zuwanderungsvarianten.
18
Abb. 9:
Segregationsmuster am Beispiel von Magdeburg.
21
Abb. 10:
Strukturmodell der Stadt in Ostdeutschland (2000).
46
Abb. 11:
Vision 2030 - Schema der fragmentierten Stadt in Ostdeutschland.
48
Abb. 12:
Stadtbezirke und Ortsteile von Leipzig.
49
Abb. 13:
Altersstruktur der Leipziger Bevölkerung 1999.
51
Abb. 14:
Wohnungsmarktregion Leipzig ­ Genehmigungen und Fertig-
stellungen bis 2000 (Stand 2000).
56
Abb.
15:
Wohnen
in
Leipzig.
61
Abb. 16:
Gewerbe und Arbeitsstätten in Leipzig.
62
Abb.
17:
Freiraumstruktur
in
Leipzig.
63
Abb. 18:
Leipzig 2030 ­ Umbau einer fragmentierten Stadtstruktur.
65
Abb.
19:
Überblick
zu
Kapitel
4.
72
Abb. 20:
Schema der Untersuchungen zur Prioritätensetzung im Bestand.
77
Abb. 21:
Problem- und Potentialplan des Stadtteilpasses Ost II.
78
Abb.
22:
Zielkategorien.
80
Abb. 23:
Zielkategorien für den Stadtteil Leipzig ­ Ost II.
81
Abb. 24:
Schema der Untersuchungen zur Neubausteuerung.
85
Abb. 25:
Prioritätensetzung im Stadtraum Ost.
86
Abb. 26:
Organigramm einer Stadtteilentwicklungsagentur (SEA).
96
Abb. 27:
Übersicht zu Maßnahmen des Stadtumbaus.
104
Abb. 28:
Rückbau von Plattenbauten in Chemnitz.
107

VI
Tabellenverzeichnis
Tab. 1:
Ausgewählte Strukturindikatoren der ostdeutschen Groß- und Mittelstädte. 38
Tab. 2:
Kommunale Finanzsituation (Verwaltungshaushalte) der ostdeutschen
Groß- und Mittelstädte.
43
Tab. 3:
Übersicht ausgewählter formeller Instrumente des BauGB.
88
Tab. 4:
Wesentliche Fördermöglichkeiten der Stadtentwicklung
und
Stadterneuerung.
112

VII
Abkürzungsverzeichnis
AHG
Altschuldenhilfegesetz
ARL
Akademie für Raumordnung und Landesplanung
BBR
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Besch.
Beschäftigte
BMVBW
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
EFRE
Europäischer Fond für Regionale Entwicklung
EU
Europäische
Union
EV
Einigungsvertrag
EW
Einwohner
FNP
Flächennutzungsplan (nach BauGB)
GG
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
GRW
Gemeinschaftsaufgabe ,,Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur"
GWZ
Gebäude- und Wohnungszählung
IBA
Internationale
Bauausstellung
KfW
Kreditanstalt für Wiederaufbau
kum.
kumuliert
MIV
Motorisierter
Individualverkehr
MSWV
Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr
ÖPNV
Öffentlicher Personennahverkehr
PPP
Public - Private - Partnership
RBS
Raumbeobachtungssystem
ROB
Raumordnungsbericht
SEA
Stadtteilentwicklungsagentur
SEK
Stadtentwicklungskonzept
SMI
Sächsisches Staatsministerium des Innern
STEP
Stadtentwicklungsplan
WE
Wohneinheiten

1
1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
,,Da hilft nur noch Dynamit."
,,Häuser zu Steinmehl ­ Abriss statt Aufbau."
1
So und in ähnlicher Weise findet sich das Thema Stadtentwicklung seit circa 1-2 Jahren ver-
mehrt in der Öffentlichkeit wieder. Greifbar werden die Probleme ostdeutscher Stadtentwick-
lung der letzten Jahre besonders durch den Abriss von Wohngebäuden. Was sich wegen
seiner Unmissverständlichkeit scheinbar ausgezeichnet als Veröffentlichung in den Medien
eignet.
Dabei baut sich im Grunde jede Stadt ständig um
2
, weil sich die Nutzungs- und Wertvorstel-
lungen, alles was man einer Planung zu Grunde legen kann, immer rascher ändern. Stadtum-
bau bedeutet in dieser Hinsicht vor allem den Umbau der baulich-physischen Stadt. Durch
enge Wechselbeziehungen sind aber ebenfalls soziale, wirtschaftliche und ökologische Di-
mensionen einbezogen.
Eines wird jedoch offenbar: Wenn in ostdeutschen Städten Häuser in Mengen abgerissen
werden (sollen), dann handelt es sich um eine Reaktion auf die drastischen Veränderungen,
welche sich seit 1989 in Ostdeutschland abspielen. Stadtentwicklung in Ostdeutschland be-
deutet Schrumpfung in weiten Teilen, als Konglomerat aus Wachstum und Verfall. Der-
zeitiger und zukünftiger Stadtumbau hat also eine neue Qualität, die sich vom bekannten
kontinuierlichen Stadtumbau des Wachstums abgrenzt.
Grundkonsens in Politik, Planung und Wissenschaft ist, dass dieser Prozess gelenkt werden
muss. Auf Grund der Komplexität der Schrumpfung im Städtischen kommt der Stadtentwick-
lungsplanung die Aufgabe zu, den Prozess des Stadtumbaus zu steuern. Dabei wird in die-
sem Moment der informelle Charakter des Instruments zum Vorteil, weil es die Chance bie-
tet, Methoden und Verfahrensweisen auf die schrumpfende Stadt und ihre Probleme rasch
anzupassen. Die ständige Metamorphose dieses Instruments scheint also in eine weitere
Etappe überzugehen.
1
Koelbl (2000): Da hilft nur noch Dynamit. In: Der Spiegel 41 (2000), S. 88 f. und bereits weiter-
gehend: Uchatius (2001): Häuser zu Steinmehl - Abriss statt Aufbau: Im Osten stehen eine Million
Wohnungen leer. Dem Westen wird es bald ähnlich gehen. In: Die Zeit 18 (2001), S. 25; Vgl.
Haarhoff (2000): Unternehmen Abriss Ost. In: Die Zeit 40 (2000), S. 34 ff.; sowie Hunziker
(2001): Zwischen Jugendstil und Abrissbirne in Brandenburg. In: Neue Zürcher Zeitung vom
15.06.2001, Spektrum Deutschland.
2
Hoffmann-Axthelm, Dieter (1996): Anleitung zum Stadtumbau. Frankfurt am Main,
New York, S. 11.

2
1.2 Forschungsdesign
1.2.1 Zielstellung
Ausgehend von der Annahme, dass die ostdeutschen Städte nach 1989 einen Weg beschrit-
ten haben, der sich von der allgemeinen Stadtentwicklung stark unterscheidet, soll diese Ar-
beit das Phänomen Schrumpfung auf städtischer Ebene erforschen, um darauf aufbauend
das Management der Schrumpfung zu untersuchen. Die zu Grunde liegende Analyse beant-
wortet folgende Fragen:
-
Welche Ursachen und Folgen hat Schrumpfung in Ostdeutschland?
-
Welche Probleme konzentrieren sich in schrumpfenden Städten Ostdeutschlands
bzw. welche lassen sich erwarten?
-
Inwieweit stellen die zu beobachtenden und empirisch nachweisbaren Phänomene
ein flächen- und dauerhaftes Problem dar?
-
Welcher Handlungsbedarf lässt sich daraus für die Stadtentwicklungspolitik
in Ostdeutschland ableiten?
Schrumpfung, so die einhellige Meinung vieler Wissenschaftler und Planer, muss gesteuert
werden. Ziel eines Schrumpfungsmanagements ist demnach der forcierte Stadtumbau. Die
Anpassung der baulichen Hülle der Stadt an die veränderten Anforderungen steht dabei,
neben wirtschaftlichen und sozialen Aspekten, im Vordergrund. Auf Basis bisher formulierter
Stadtentwicklungspläne - wie dem Leipziger Stadtentwicklungsplan ,,Wohnungsbau und
Stadterneuerung" - und in Arbeit befindlicher Stadtentwicklungspläne zum Thema Schrump-
fung sowie Empfehlungen der Kommission ,,Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den
neuen Bundesländern"
3
soll die Arbeit folgende Fragen beantworten:
-
Welche wesentlichen Elemente und Methoden beinhaltet Schrumpfungsmanagement?
-
Unter Anwendung welcher Methoden kann Stadtentwicklungsplanung die zentrale
Steuerungsfunktion übernehmen?
-
Inwieweit eignen sich formelle Instrumente des BauGB zum Einsatz in der schrump-
fenden Stadt? Wie können sie gegebenenfalls angepasst werden?
-
Durch welche konkreten Maßnahmen ist Schrumpfungsmanagement umsetzbar?
-
Welche Modifizierungen sind innerhalb der staatlichen Rahmenbedingungen für die
Stadtentwicklung notwendig?
-
Welche Erfolgschancen hat Schrumpfungsmanagement in ostdeutschen Städten
aus heutiger Sicht? Welche Chancen und Probleme ergeben sich?
3
Vgl. Stadt Leipzig, Dezernat Planung und Bau (Hrsg., 2000): Stadtentwicklungsplan Wohnungs-
bau und Stadterneuerung. Beiträge zur Stadtentwicklung Bd. 30, Leipzig (weiterhin zitiert als:
STEP Wohnungsbau und Stadtsanierung Leipzig (2000)) und Pfeiffer / Simons / Porsch (2000):
Bericht der Kommission ,,Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern",
im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. (ohne Ortsangabe).

3
1.2.2
Aufbau der Arbeit und Eingrenzung des Themas
Das erste Kapitel benennt Zielstellung, Aufbau der Arbeit und Methodik. Weiterhin erklärt die
Einleitung kurz die wichtigsten Schlüsselbegriffe der Arbeit. Insbesondere befasst es sich mit
dem Begriff ,,Stadtentwicklung" im Zusammenhang mit der ,,Theorie komplexer Systeme mit
nicht linearer Dynamik". Die Theorie stellt eine - wenn auch angreifbare ­ Grundlage dar, je-
doch bietet diese Vorgehensweise in späteren Kapiteln den Vorteil, anhand eines bestimmten
Denkmodells stringent vorzugehen zu können.
Das zweite Kapitel setzt sich mit den Determinanten städtischer Entwicklung und deren Aus-
wirkungen auf die Stadtstruktur auseinander. Dabei erforscht es anhand der neuen Bundes-
länder bzw. deren Teilräume und Städte die Folgen der Schrumpfung. Auf Grund der Breite
des Themas kann Kapitel 2 nicht auf alle Aspekte der Stadtentwicklung eingehen, sondern
bezieht sich auf die schrumpfungsrelevanten Bereiche. Der Abschnitt 2.4 verlässt die allge-
meine Ebene der Stadtentwicklung, um am Beispiel Leipzig konkret
einen
Entwicklungspfad
einer ostdeutschen Stadt nach der Wende 1989 zu untersuchen.
Die erste Zwischenbilanz (Kap. 3) versucht einen Erklärungszusammenhang für Schrumpfung
herzustellen und beantwortet damit die Frage nach den Ursachen. Daraufhin fasst die
Zwischenbilanz die in Kapitel 2 herausgearbeiteten Folgen zusammen. Auf dieser Basis kann
der Handlungsbedarf in der schrumpfenden Stadt konkret formuliert.
Anhand des Leipziger Stadtentwicklungsplans ,,Wohnungsbau und Stadterneuerung"
4
ver-
deutlicht das vierte Kapitel den Aufbau des Schrumpfungsmanagements. Die Arbeit stellt
dabei die kommunale Handlungsebene ins Zentrum dieser Betrachtung. Daneben geht sie
auf wichtige staatliche Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung ein. Kapitel 4 untersucht,
welche informellen und formellen Instrumente und Methoden für den Stadtumbau ver-
wendbar sind und hinterfragt welche Organisationsformen und konkreten Umsetzungsmaß-
nahmen sich für den Stadtumbau eignen. Die Arbeit folgt dabei einer sektoral verfassten
Stadtentwicklungsplanung und greift speziell den Bereich Wohnen auf. Wichtige, damit ver-
bundene Bereiche, wie die Infrastruktur, die mit der Entwicklung des Wohnungsbestandes in
engen Zusammenhang steht, lassen sich wegen der Komplexität des Themas nur am Rande
aufgreifen. Auf Grundlage der bislang gewonnen Erfahrungen im Stadtumbau, einschlägiger
Fachliteratur und Interviews, diskutiert Kapitel 4 Empfehlungen zur Lösung der beschrie-
benen Schrumpfungsproblematik. Bei ,,Missing Links" werden Ideen zur Füllung dieser
Lücken geäußert.
4
Vgl. STEP Wohnungsbau und Stadtsanierung Leipzig (2000).

4
Das fünfte Kapitel legt die Erfolgsaussichten des Schrumpfungsmanagements zusammenfas-
send dar (Zwischenbilanz II). Da eine Evaluierung zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist, be-
schränkt es sich im Erläutern von Chancen und Problemen aus heutiger Sicht. Eine aus-
giebige Erfolgskontrolle erscheint derzeit nicht sinnvoll, da nur wenige Städte bereits ents-
prechende Stadtentwicklungspläne etc. verabschiedet haben.
Das letzte Kapitel enthält die Zusammenfassung der vorliegenden Arbeit und äußert abschlie-
ßende Gedanken.
Abb. 1:
Mindmapping -
Gliederung.
5
1.2.3 Methodik
Die methodische Herangehensweise der Arbeit beruht im wesentlichen auf drei Pfeilern, die
in den verschiedenen Phasen der Arbeit je nach Bedarf verwendet wurden:
-
Literaturauswertung,
-
Statistikauswertung und
-
Experteninterviews.
Zur Erarbeitung der beiden Hauptbestandteile der Arbeit (Kap. 2 u. 4) wurde zuerst die vor-
handene Literatur zur Stadtentwicklung in Ostdeutschland und Stadtentwicklungsplanung
ausgewertet.
5
Eigener Entwurf.

5
Weiterhin wurden für das Erarbeiten der Aussagen des Grundlagenkapitels und deren Unter-
setzung verschiedene statistische Werke ausgewertet und falls notwendig weiter verarbeitet.
An den entsprechenden Stellen werden die Quellen genannt.
Da im Bereich der Stadtentwicklungsplanung in der schrumpfenden Stadt nur begrenzte
Literaturhinweise gefunden werden konnten, war es nötig, weitere Erhebungsmethoden an-
zuwenden. Unter der Maßgabe, dass Stadtentwicklungsplanung in Deutschland prinzipiell von
der Stadtverwaltung betrieben wird, entschied ich mich für eine E-Mail-Rundfrage unter den
entsprechenden Verwaltungsabteilungen ostdeutscher Großstädte.
6
Die Befragung verfolgte
dass Ziel, die bisherige Bedeutung der Stadtentwicklungsplanung, die Perspektiven der
Stadtentwicklung (insbesondere Bevölkerungsentwicklung) und die derzeitigen und zukünf-
tigen Aktivitäten der Stadtentwicklungsplanung zu erkunden.
7
Der Rücklauf war trotz Nach-
frage mit 4 Antworten sehr gering und floss nicht direkt in die Arbeit ein. Bei 2 der E-Mail-
Partner erhielt ich die Zusage für die - davon unabhängig geplanten - Experteninterviews.
Auf Grund bestehender Kontakte zur Stadtverwaltung Leipzig und dem E-Mail-Kontakt zu den
Städten konnte ich insgesamt 3 Experteninterviews mit Stadtentwicklungsplanern führen.
Entgegen ersten Überlegungen erwies es sich im Laufe der Bearbeitungszeit als nicht sinn-
voll, zusätzlich die Adressaten der Planung zu befragen, weil bislang zu wenig Erfahrungen
im Umgang mit Schrumpfung gemacht wurden. Die Experteninterviews waren als offene In-
terviews anhand eines Leitfadens konzipiert.
8
Sie fanden in der jeweiligen Stadtverwaltung
statt und dauerten etwa 1,5 ­ 2 Stunden.
9
Verschiedene Gespräche und Vorträge bei Tagungen zum Thema Schrumpfung haben ,,den
Horizont" erweitert und sorgten für ein tieferes Verständnis der Thematik.
10
1.3 Schlüsselbegriffe
Transformation ­ Strukturwandel - Globalisierung
Transformation, Strukturwandel und Globalisierung sind Prozesse, welche die Stadtentwick-
lung nicht nur in Ostdeutschland weitgehend prägen. Zum besseren Überblick sollen hier
kurz die Differenzen dargestellt und die Begriffe in Verbindung gebracht werden. Kapitel 2
und 3 geht an den entsprechenden Stellen nochmals auf die Begriffe ein.
6
Insgesamt wurden 13 Städte befragt, Auswahl entspricht Tab. 1 (Kap. 2.2.2.).
7
Muster des E-Mail-Fragebogen s. Anhang S. 136.
8
Experteninterview-Leitfaden s. Anhang S. 139.
9
Siehe Anhang S. 135.
10
Ebd.

6
Transformation bedeutet eine umfassende Umformung der gesamten Gesellschaft. Oftmals
wird Transformation als Bezeichnung für den Übergangsprozess der mittelosteuropäischen
Staaten vom Sozialismus zu einer marktorientierten Gesellschaftsform verwendet.
Im Vergleich zum Strukturwandel, der vor allem langfristige Veränderungen der Struktur im
sozioökonomischen Bereich beschreibt, vollzieht sich Transformation schneller und heftiger,
und weist dadurch eine andere Qualität auf. Transformation kann als radikaler Systemwech-
sel verstanden werden, bei dem ein gesellschaftliches Regelsystem gegen ein anderes voll-
ständig ausgetauscht wird.
Diese begriffliche Differenz äußert sich auch in räumlicher Hinsicht: Während die westdeut-
schen Städte von langfristigen Strukturwandelprozessen bestimmt werden, unterlagen die
ostdeutschen Städte einer sprunghaften Transformation, die sich gegenüber anderen mittel-
osteuropäischen Staaten insbesondere durch ihre Schnelligkeit auszeichnet. In Ostdeutsch-
land wurde weitestgehend das gesellschaftliche Regelsystem (mit Übergangsregelungen) der
Bundesrepublik übernommen.
11
Unter Globalisierung wird der Prozess zunehmender weltweiter ökonomischer Vernetzung
verstanden. Dabei werden Kapitalströme, Märkte, Güter, Information und Kommunikation so-
wie Management und Organisation internationalisiert.
Klüter u.a. weisen darauf hin, dass Transformation und Globalisierung sich einander be-
dingen.
12
Der Transformationsprozess sei durch die Globalisierung beschleunigt worden, aber
ohne die Öffnung der sozialistischen Länder zum Weltmarkt bzw. dem Zusammenbruch des
sozialistischen Staatensystems wäre der Globalisierungsprozess nicht in diesem Maße fort-
geschritten.
Stadtentwicklung
Der Begriff lässt sich in ,,Stadt" und ,,Entwicklung" auflösen. Stadt ,,ist vieles und ist vielfältig.
Sie ist bisher von Niemandem umfassend definiert worden."
13
Dabei wird hier der verwal-
tungsrechtliche Stadtbegriff als normatives Abstraktum bewusst ausgelassen. Um dennoch
eine gewisse Einigkeit zu schaffen, lässt sich ,,Stadt" nur in einer gesellschaftlichen Epoche
und einen bestimmten Raum gleichermaßen betrachten. Hinzu kommt, dass Stadt vom je-
weiligen Betrachter subjektiv gesehen wird, weil er selbst den Rahmenbedingungen individu-
eller Wahrnehmung ausgeliefert ist. Den Verwertungszusammenhang der Forschung im Auge
11
Vgl. Klüter (2000): Räumliche Aspekte von Transformationsproblemen aus systemtheoretischer
Perspektive. In: Europa regional 8 (2000) 3/4, S. 35 f.
12
Vgl. ebd. S. 35 ff.
13
Zibell (1997): Planen im Chaos? In: Zibell / Gürtler-Berger (Hrsg.): Stadt im Umbruch.
ChaosStadt? Zürcher Hochschulforum Bd. 26, Zürich, S. 103.

7
behaltend, ist diese Herangehensweise nicht zufriedenstellend. Sie bleibt auf der erklären-
den, teilweise auf der beschreibenden Ebene stehen, ohne dass bspw. für die Planung hinrei-
chende Grundlagen ableitbar wären.
,,Entwicklung", insbesondere im Zusammenhang mit der Stadt, wird heute überwiegend als
Wachstum angesehen. Im Vergleich zu Wachstumsprozessen in der Natur fällt auf, dass nur
der Mensch in den letzten 150 Jahren im Zusammenhang mit der Industrialisierung es bis-
lang vermochte, seine Grenzen ständig auszuweiten.
14
An diese wirtschaftliche Dynamik ist
die Stadtentwicklung eng gebunden, sie scheint seit je ein ständiger Wachstumsprozess zu
sein. Abgesehen von wenigen Ausnahmen, etwa amerikanischen ,,Ghost Towns" oder
manchen Städten am Ende des Römischen Reiches, galt Schrumpfung als Antithese zum
Wachstum bislang als undenkbar.
Vor diesem Hintergrund stellt die Betrachtung der Stadt als komplexes System mit nichtline-
arer Dynamik eine Alternative dar.
15
Diese Betrachtungsweise spannt einen weiten Bogen
zwischen Natur- und Gesellschaftswissenschaften ohne in den einzelnen Disziplinen die glei-
chen Methoden und Modellierungen anzuwenden. Ein solcher Ansatz kann m. E. in der Plu-
ralität geographischer Ansätze und Adoptionen anderer Fachansätze einen Platz finden, ist
doch die Geographie geradezu von der Überschneidung der Natur- und Gesellschaftswissen-
schaften geprägt.
16
Nach diesem Konzept ist Stadt ein System, dass aus Elementen besteht. Beispielhaft sind in
Abb. 2 drei Ansichten dargestellt. Stadtentwicklung umfasst den baulich-räumlichen, sozialen
und wirtschaftlichen Strukturwandel der Städte in Wechselwirkung mit den gesellschaftlich
übergreifenden Veränderungen der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen
Verhältnisse.
17
Je nach Betrachtungsweise der Stadt lassen sich demnach verschiedene
Elemente und Subsysteme ableiten.
14
Vgl. Hager / Schenkel (2000): Einleitung. In: Hager / Schenkel (2000): Schrumpfungen. Ein Dis-
kurs der Natur- und Sozialwissenschaften. Heidelberg, S. 4.
15
Vgl. Mainzer (2000): Komplexe Systeme und Nichtlineare Dynamik in Natur und Gesellschaft. In:
Mainzer (Hrsg.) Komplexe Systeme und Nichtlineare Dynamik in Natur und Gesellschaft ­ Komple-
xitätsforschung in Deutschland auf dem Weg ins nächste Jahrhundert. Berlin, S. 23.
16
Vgl. Borsdorf (1999): Geographisch denken und wissenschaftlich arbeiten. Gotha, S. 28.
17
Vgl. Krätke (1995): Stadt - Raum - Ökonomie. Einführung in aktuelle Problemfelder der Stadtöko-
nomie und Wirtschaftsgeographie. Stadtforschung aktuell Bd. 53. Basel, S. 10 f.

8
Betrachtungsweise
Baulich - räumlich
Funktional
Politisch - sozial
Element / Subsystem
Parzelle
Organisation
Individuum / Gruppe
Beispiel für einen Attraktor
Bau eines Shopping-Centers
Ansiedlung eines Groß-
unternehmens
Bildung einer
Bürgerinitiative
Prozess der Selbst-
organisation
Neue Pendlerbeziehungen
Neue
Zulieferverflechtungen
Politische
Einflussnahme
Abb. 2: Beispielhafte Betrachtungsweisen städtischer Elemente.
18
Die Elemente stehen untereinander in Wechselwirkung, oder anders gesagt, sie erzeugen
Interdependenzen. Als Umwelt wird alles außerhalb des Systems Stadt bezeichnet. Sie exis-
tiert aber auch auf der Mikroebene, wenn verschiedene Elemente ein "Subsystem" bilden.
Dabei wird durch die zirkuläre Kopplung von Ursache und Wirkung das Subsystem reprodu-
ziert und so die Umwelt ausgeschlossen. Im Unterschied zur klassischen Systemtheorie han-
delt es sich hierbei um ein dynamisches Wirkungsgefüge, welches mehr oder weniger mit
der Umwelt kommuniziert. Diese Subsysteme sind Attraktoren bzw. Ordner im System Stadt
und stehen untereinander in Wechselwirkung. Durch sie werden alte Beziehungsgefüge zer-
stört oder in Unruhe versetzt.
Dynamik: Aus welchen Gründen sich die Anziehungskräfte zwischen den Attraktoren auch
ändern, sie konkurrieren untereinander um die Einflussmöglichkeiten auf die Elemente. Frü-
her oder später müssen sich die Elemente entscheiden und "versklaven" sich dem einen oder
anderen Attraktor (sog. Bifurkation). Bei einer unendlichen Wiederholung solcher Phasen,
lässt sich eine Iterationsgleichung ableiten (Abb. 3). Auf diese Weise entsteht ein sog. deter-
ministisches Chaos, weil sich trotz eines bestimmbaren Ausgangszustandes keine exakten
Prognosen für den Phasenverlauf aufstellen lassen. Eine Unzahl von Scheidewegen (Bifur-
kationen) lässt nichtlineare, chaotische Prozesse unter determinierten Ausgangsbedingungen
entstehen. Viele Prozesse der Natur laufen so ab, dabei entstehen als bildhafte Ausdrücke
keine zufälligen Formen (Muschel, Blumenkohl, Sonnenblumenblütenstände etc.). Auf deduk-
tiver Art und Weise lässt sich dies auch auf die Stadtstruktur als momentanes Ergebnis eines
Prozesses übertragen.
18
Eigener Entwurf.

9
Abb. 3:
Graphische Dar-
stellung der Iterations-
gleichung.
19
Beispielsweise lässt sich als Ergebnis des Eintrocknens einer Gelatineplatte ein Gebilde er-
kennen, dass dem eines Stadtplanausschnittes recht ähnlich ist (s. Abb. 4). Diese Strukturen
sind spontan, regelmäßig und nicht von außen vorgegeben. Es sind Ergebnisse der Selbst-
organisation während des Übergangs von einer Phase zur nächsten, Zeiten des Chaos.
Analog lassen sich bei hinreichender Abstrahierung zwei Betrachtungsweisen unterscheiden:
Strukturerhaltung und Strukturentwicklung. Je nach Ausrichtung des Subsystems oder
Elements führt die operative Geschlossenheit eines Systems zur Strukturerhaltung oder die
kognitive Offenheit zur Strukturentwicklung. Für das Überleben des Gesamtsystems Stadt
sind beide Aspekte existenziell.
20
,,Was ist also Stadt heute? Ist es ein System, das deterministisches Chaos produziert und
sich auf Grund selbstorganisierender Prozesse entwickelt und nach Bedarf immer wieder neu
strukturiert?"
21
Die Grenzen des Ansatzes liegen m.E. in der fehlenden Vergleichbarkeit und Reproduzierbar-
keit der Ergebnisse. Denn die Ausgangsbedingungen einer Stadtentwicklung lassen sich nur
unter Schwierigkeiten mit anderen Städten vergleichen. Insofern ist jede Entwicklung einer
Stadt ein einzigartiger Prozess. Daraus folgt, dass die meisten Aussagen sehr hypothetisch
bleiben. Offen bleibt auch die hinreichende Operationalisierung wichtiger Begriffe. Offen
19
Zibell (1995): Chaos als Ordnungsprinzip im Städtebau. Ansätze zu einem neuen Planungsver-
ständnis. Berichte des Instituts für Orts-, Regional- und Landesplanung der ETH Zürich 99 (1995),
Zürich, S. 83.
20
Vgl. Cramer (1997): Chaos und Selbstorganisation in der Stadt. Biologische Grundgesetze des
Wachstums. In: Zibell / Gürtler-Berger (Hrsg.): Stadt im Umbruch. ChaosStadt? Zürcher
Hochschulforum Bd. 26, Zürich, S. 47 ff.; Zibell (1997) S. 99 ff. und Mainzer (2000) S. 23 ff.
21
Zibell (1997), S. 128.

10
bleibt weiterhin die Frage, inwieweit sich bestimmte Teilsysteme überhaupt beeinflussen
lassen. Beispielsweise bilden Recht und Wirtschaft heute weitgehend selbstreferentielle Sys-
teme, die sich von außen kaum beeinflussen lassen und so einer gewissen Eigendynamik
unterliegen. Insofern tritt hier der Streit zwischen Steuerungspessimismus und der Selbst-
steuerung durch Selbstbindung zu Tage.
22
Abb. 4:
Vergleich von Stadt-
struktur und
Gelatineplatte.
23
Stadtentwicklungsplanung
Die Stadtentwicklungsplanung (STEP) unterliegt nicht einer dauerhaften oder gar verbindlich
gehaltenen Definition. Zur Klarstellung des gewählten Ansatzes bedarf es daher einer kurzen
Skizzierung. Angelehnt an den Begriff ,,Stadtentwicklung", übernimmt Stadtentwicklungspla-
nung im Verbund mit der Politik die Steuerungs- und Integrationsfunktion im räumlichen
System Stadt. Der Plan ist nicht mehr das finale Ergebnis von Planung, sondern ein prozess-
begleitendes und inspirierendes ,,Bild". Stadtentwicklungsplanung muss sich mit den künf-
tigen Anforderungen an die Stadt und damit auch mit den Visionen von Stadt auseinander-
setzen.
Ziel der Planung ist es, den künftigen Prozess kontinuierlich (!) zu strukturieren. Aufgabe der
Stadtentwicklungsplanung ist es, eine funktionierende, handhabbare Hierarchie von Zielen
aufzubauen. Dabei sind langfristige Ziele als normative Orientierungsrichtung (Leitbilder),
22
Vgl. Danielzyk (1998): Zur Neuorientierung der Regionalforschung. Wahrnehmungsgeographische
Studien zur Regionalentwicklung Bd. 17, Oldenburg, S. 169 ff.
23
Cramer (1997), S. 69.

11
mittelfristige Ziele als Prioritätsentscheidungen und kurzfristige Ziele als konkrete Handlungs-
ziele auszuformulieren. Ferner muss zwischen Zielen für die Gesamtstadt (sog. Ziele der
Stadtentwicklung / Leitbilder), Zielen für die Stadtteile (sog. Rahmenpläne) und Zielen für
Quartiere und einzelne Grundstücke (Handlungsziele) unterschieden werden.
24
Dabei sind
möglichst viele Anpassungschancen durch die Stadtplanung offen zu halten.
25
Stadtentwicklung ist in seinen räumlichen und sektoralen Teilbereichen am Bedarf auszurich-
ten. Unter Anwendung der Theorie komplexer Systeme entstehen dann abgrenzbare Struk-
turerhaltungs- und Strukturentwicklungsgebiete, die einerseits sich selbst überlassen werden
können, weil sie den aktuellen Ansprüchen an Gebäuden und Freiflächen genügen, oder an-
dererseits umgewandelt und umstrukturiert werden müssen, weil dort städtebauliche Miss-
stände dominieren oder auf Grund veränderter wirtschaftlicher und sozialer Interessen,
Nutzung und Gestaltung der Siedlungsstruktur den heutigen Anforderungen nicht ent-
sprechen.
26
Zusammenfassend lässt sich STEP folgendermaßen definieren: ,,Stadtentwicklungsplanung ist
kein Produkt, sie ist vielmehr - unabhängig von ihrer aktuellen Zuordnung in den einzelnen
Städten ­ eine ressortübergreifende, in der Regel interdisziplinäre, strategische Aufgaben-
stellung und umfasst die folgenden, gleichfalls von Stadt zu Stadt differierenden Tätigkeits-
merkmale:
-
Analytisch-konzeptionelles Arbeiten in verschiedenen Sektoren,
-
Strategisches Controlling,
-
Beraten, Betreuen, Begleiten,
-
Koordinieren und
-
Anregungen und Anstöße geben."
27
24
Vgl. Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg (1999):
Flächenmanagement in Brandenburg - Grundlagen, Aufgaben und Instrumente. Potsdam, S. 46,
(weiterhin zitiert als: MSWV Brandenburg (1999)).
25
Dies stimmt mit der These von Häußermann / Siebel (1987): Neue Urbanität. Frankfurt am Main,
S. 249 f. überein, die von einer offenen Zukunft sprechen, welche Stadtkultur und städtisches
Leben ausmacht.
26
Vgl. Zibell (1997), S. 132.
27
Deutscher Städtetag (1999): Stadt der Zukunft ­ Verwaltung der Zukunft - Aufgaben der Stadt-
entwicklung. DST-Beiträge zur Stadtentwicklung und zum Umweltschutz Reihe E Bd. 28,
Köln, S. 72 ff.

12
2
Grundlagen - Determinanten städtischer Entwicklung
und die Auswirkungen auf die Stadtstruktur unter
Schrumpfungsbedingungen
Kapitel 2 bildet den ersten Hauptteil der Arbeit. Um in einem späteren Schritt den Hand-
lungsbedarf in schrumpfenden Städten herausarbeiten zu können, beleuchtet es die Entwick-
lungsfaktoren, die in ihrer bestimmten Ausprägung die Stadtentwicklung wechselseitig beein-
flussen. Zusätzlich betrachtet das Kapitel die einzelnen Komponenten im Zusammenhang der
Stadtentwicklung in Ostdeutschland sowie deren Perspektiven.
Nach meinem Verständnis ist Stadtentwicklung ein Ausdruck des gesamtgesellschaftlichen
Entwicklungsprozesses.
28
Die Stadt als Teil der Raumstruktur ist in den hochentwickelten ka-
pitalistischen Gesellschaften der überwiegende Lebensort der Bevölkerung. Diesem Gedank-
engang folgend, lässt sich ein komplexes System von verschiedenen Determinanten der
Stadtentwicklung aufzeichnen. Beispielhaft seien hier folgende Punkte genannt:
-
Beim Betrachten der Stadt wird offenbar, dass die Stadt und ihre Entwicklung von
den wirtschaftlichen Bedingungen abhängt, ohne sie weitgehend beeinflussen zu
können.
-
Durch die Anzahl, Dichte und Struktur der in der Stadt lebenden Bevölkerung und
ihrer Entwicklung wird die Stadtentwicklung beeinflusst.
-
Weiterhin lässt sich feststellen, dass vor allem die Gestalt der Stadt von den Normen
und Werten der einzelnen Gruppen abhängen. In Zeiten der ,,Ausbreitung" der
Weltgesellschaft und dem damit verbundenen Spannungsaufbau zwischen ,,Globalen"
und ,,Lokalen" liegt hier ein bedeutsames Moment.
-
Nicht zuletzt durch das weithin bestehende Wunschbild des einzelstehenden
Einfamilienhauses hat sich das Stadtbild bzw. die Raumstruktur im Osten
Deutschlands seit der Wende stark verändert.
Aus dieser kurzen Betrachtung lassen sich zwei komplexe Knoten in einem interaktiven Sys-
tem von Wirkungszusammenhängen der Stadtentwicklung abgrenzen, die im folgenden Ka-
pitel betrachtet werden sollen: Die Determinanten
Bevölkerung
und
Wirtschaft
. Die Kom-
ponenten dieser Entwicklungen können sich gegenseitig beeinflussen, positiv wie negativ,
und sie schlagen sich in konkreten Raum- und Flächenansprüchen nieder und beeinflussen
28
Vgl. Häußermann / Siebel (1987), S. 7.

13
daneben das Erscheinungsbild der
Stadtstruktur.
29
Daraus lässt sich bereits die hohe Kom-
plexität der Einflussfaktoren für die Stadtentwicklung ableiten, die es den Autor nicht immer
ermöglicht alle Grundtendenzen anzusprechen. Je nach Wichtigkeit für das Thema Schrump-
fung unterliegen sie einem Ausleseprozess.
Abb. 5:
Zusammenhang
von Bevölkerung,
Wirtschaft und
Stadtstruktur.
30
2.1 Bevölkerung
Die Untersuchung der Bevölkerungsentwicklung stützt sich insbesondere auf drei Einfluss-
faktoren: Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit (zusammen die sog. natürliche Bevölkerungsent-
wicklung) und Migration (sog. räumliche Bevölkerungsentwicklung). Dabei beziehen sich die
Ausführungen auf Prognosen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle und des Statist-
ischen Bundesamtes. Im wesentlichen wird die Bevölkerungsentwicklung in Ostdeutschland
von allgemeinen Trends und Einflussfaktoren gesteuert, wie sie sich auch in sog. ,,Reifen
Städten" Westeuropas finden lassen.
31
Darüber hinaus prägen die Folgen der Transformation
die Bevölkerungsentwicklung in Ostdeutschland.
Nach der Betrachtung der drei Komponenten wird die Entwicklung der Alters- und Haushalts-
struktur untersucht. Diese stellen in ihrer Ausprägung wichtige Determinanten der Stadt-
entwicklung dar.
29
Vgl. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg., 2000): Raumordnungsbericht
2000. Berichte des BBR Bd. 7, Bonn, S. 8 (weiterhin zitiert als: ROB (2000)).
30
Eigener Entwurf.
31
Vgl. Hall / Pfeiffer (2000): URBAN 21. Der Expertenbericht zur Zukunft der Städte. Stuttgart,
München, S. 73.

14
2.1.1 Demographische
Bestimmungsfaktoren
Geburtenhäufigkeit
Derzeit liegt die totale Fruchtbarkeitsrate nach dem Transformationsschock und dem seither
leichten Anstieg in Ostdeutschland bei 1087 Geburten je 1000 Frauen.
32
Mit einer weiteren
Angleichung des Geburtenverhaltens (Gebäralter und Häufigkeit der Geburten) auf west-
deutsches Niveau (1998: 1413) ist bis 2010 zu rechnen. Für die einfache Reproduktion der
Bevölkerung ist jedoch eine Fruchtbarkeitsrate von mindestens 2100 Geburten je 1000
Frauen nötig (Bestandserhaltungsniveau). Bei einer Fortschreibung des derzeitigen Gebur-
tenverhaltens wird die Kindergeneration höchstens noch zwei Drittel der Elterngeneration
betragen. Neben dem Geburtenverhalten ist die abnehmende Zahl potentieller Mütter für die
geringe Reproduktion verantwortlich.
33
Sterblichkeit
Auf Grund des medizinischen Fortschritts ist künftig mit einem weiteren Anstieg der Lebens-
erwartung zu rechnen. Das Tempo wird in den nächsten Jahren als etwa gleichbleibend an-
genommen, schwächt sich aber im weiteren Verlauf ab 2005 zusehend ab. Die heutige Le-
benserwartung in Ostdeutschland liegt bei etwa 74,4 Jahren für Frauen und 72,4 Jahren für
Männer. Bis 2020 steigt die Lebenserwartung auf 77,1 bzw. 76,8 Jahre. Im Vergleich zu den
alten Bundesländern zeichnet sich dann ein Unterschied nur durch unterschiedliche Sterblich-
keiten der verschieden dicht besiedelten Regionen ab. Es wird davon ausgegangen, dass die
Lebenserwartung in ländlichen Räumen auf Grund selektiver Abwanderung teilweise sehr gut
ausgebildeter Bevölkerung (Einfluss auf Lebensweise), geringer ist. In Korrelation mit der
Siedlungsstruktur lässt sich daher für Deutschland ein Süd-Nord- und West-Ostgefälle der
Lebenserwartung ablesen.
34
Migration
Die Einschätzung der Außenwanderungssalden ist der problematischste Teil der Bevölker-
ungsprognose, weil sie von gesetzlichen Regelungen und den politischen Verhältnissen im
In- und Ausland abhängen. Mittelfristig kann davon ausgegangen werden, dass Deutschland
trotz restriktiver Einwanderungspolitik ein attraktives Einwanderungsland wird. Insbesondere
mit dem Beitritt mittel- und osteuropäischer Staaten zur Europäischen Union und dem zu er-
32
Totale Fruchtbarkeitsrate: Die Zahl der Lebendgeborenen je 1000 Frauen nach Abschluss ihrer
Reproduktionsfähigkeit (Frauen zwischen 15 und 45/49 Jahren).
33
Vgl. Kempe (2000): Steigende Erwerbsneigung kompensiert demographischen Rückgang der
erwerbsfähigen Bevölkerung in der Zukunft. In: Wirtschaft im Wandel 6 (2000) 4, S. 91 ff.
34
Vgl. ebd. S. 92 und Gans (1996): Demographische Entwicklung seit 1980. In: Strubelt et al.
(Hrsg.): Städte und Regionen, räumliche Folgen des Transformationsprozesses. Berichte zum
sozialen und politischen Wandel in Ostdeutschland Bd. 5, Opladen, S. 171.

15
wartenden Wegfall von Mobilitätsschranken, kann der relativ hohe Lebensstandard ein wich-
tiger Anziehungspunkt sein. Der bisherige unterproportionale Anteil Ostdeutschlands am
Außenwanderungssaldo wird sich in Zukunft bei circa 50.000 (Gesamtdeutschland: 250.000
pro Jahr für den Fall freier Wanderung) einpendeln.
Der arbeitsmarktinduzierte altersselektive Binnenwanderungsverlust der neuen Bundesländer
zu Gunsten der alten wird bis 2020 mit etwa 15.000 pro Jahr Personen angenommen.
Der aus Zu- und Abwanderung resultierende Nettomigrationsgewinn wird ab 2007 demnach
33.000 Personen pro Jahr umfassen.
35
2.1.2
Perspektiven der Bevölkerungsentwicklung im Überblick
Bevölkerungsentwicklung
Nachdem die Gesamtbevölkerung Ostdeutschlands Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre
auf Grund von Abwanderungen in den westdeutschen Raum einen extremen Rückgang zu
verzeichnen hatte, nimmt sie seither moderat ab. Dabei liegen die Gründe überwiegend in
einem negativen natürlichen Bevölkerungssaldo (Geburtendefizite). Anfang des neuen Jahr-
hunderts wird sich die Bevölkerungszahl auf einem Niveau von etwa 15,2 Mio. Personen ein-
pendeln. Erst in der nächsten Dekade ist mit einem weiteren Schrumpfen der Bevölkerungs-
zahl zu rechnen, weil dann die Zuzüge aus dem Ausland nicht mehr die Geburtendefizite
kompensieren. 2020 werden die neuen Bundesländer 14,9 Mio. Einwohner haben (s. Abb. 6).
Abb. 6:
Entwicklung der
Bevölkerungszahl in
Ostdeutschland bis
2020 in Mio. (ohne
Berlin).
36
35
Vgl. Kempe (2000), S. 93.
36
Ebd., S. 94.

16
Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hat für die Abschätzung langfristiger
Tendenzen (bis 2015) der Raumentwicklung die regionale Bevölkerungsentwicklung prog-
nostiziert. Dabei wird von einer ähnlichen Entwicklung der demographischen Faktoren ausge-
gangen.
37
Folgende Entwicklungen werden vorausgesagt: Mit Ausnahme weniger Regionen
kommt es zu Überalterungsprozessen der Bevölkerung, nirgends werden Geburtenüber-
schüsse realisiert. Besonders die ländlichen Räume verzeichnen hohe Zuwächse an alten
Menschen. Die Mobilität zwischen den Regionen der neuen Länder wird ansteigen. Als öko-
nomische Wachstumspole werden die Agglomerationen Berlin, Leipzig und Dresden Wan-
derungsgewinne verzeichnen, die jedoch nicht zu einer Zunahme der Bevölkerung in den
Kernstädten führt. Im wesentlichen werden die bislang ländlichen Kreise des Umlandes Wan-
derungsgewinne verzeichnen, die einerseits zu Lasten der Kernstadt, bei anhaltenden aber
moderatem Suburbanisierungsprozess, und andererseits zu Lasten anderer ostdeutscher
Regionen gehen. Vor allem östlich gelegene ländliche Räume verlieren an Bevölkerung.
Altersstruktur
Die in der sog. Bevölkerungspyramide zusammengefasste Altersstruktur der Bevölkerung
wird im Jahr 2030 einer Urne gleichen. Die Eigenschaften einer offensichtlich schrumpfenden
Gesellschaft zeichnen sich ab. Die Entwicklung der Fruchtbarkeitsrate spiegelt sich darin klar
wider. Deutlich lassen sich die geringeren Bevölkerungszahlen der Jahrgänge nach 1989
erkennen. Die etwas stärkeren Jahrgänge zwischen 11-26 Jahren lassen sich auf die heute
leicht steigenden Geburtenziffern zurückführen. Die schmaleren Jahrgänge zwischen 56-66
Jahren haben ihre Ursache im sog. Pillenknick. Die starken Jahrgänge über 66 Jahre re-
sultieren u.a. aus der steigenden Lebenserwartung, charakteristisch in diesem Bereich ist
auch der höhere Anteil weiblicher Personen auf Grund der höheren Lebenserwartung bei
Frauen. Die steigende Lebenserwartung führt insbesondere zu einem Anstieg der Hochbetag-
ten über 85 Jahre.
Bei der Betrachtung von drei Altersgruppen lässt sich folgendes feststellen: Die Rentner-
generation wird gegenüber heute (16,5%) 2020 bereits einen Anteil von 21,5% ausmachen,
die Erwerbsfähigen im Alter von über 15 bis unter 65 Jahren nehmen 2020 nur einen Anteil
von 65,4% ein (2000: 67,9%). Die Kindergeneration wird bis 2020 auf 13,1% zurückgehen
(2000: 15,6%)
38
. Wie aus Abb. 6 hervorgeht, setzt ab Mitte der zweiten Dekade jedoch eine
37
Vgl. ROB (2000), S. 169 ff.
38
Vgl. Kempe (2000), S. 94.

17
größere Dynamik ein, so dass die o.g. Zahlen nur eine Zwischenstation zum in Abb. 7
prognostizierten Zustand (2030) darstellen.
39
Abb. 7:
Altersstruktur in Ost-
deutschland im Jahr
2030.
40
Anzahl der Haushalte
Die Betrachtung der Haushaltsentwicklung bringt die bekannte ,,Aufspaltung der Haushalte"
zu Tage. Dieses Phänomen bezeichnet die Zunahme von Haushalten bei gleichzeitiger Ver-
ringerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße aus demographischen und sozialen Grün-
den, wie:
-
steigende Scheidungs- und Trennungsraten,
-
vermehrter Wegzug von jungen Menschen zu Ausbildungszwecken,
-
steigender Anteil junger Alleinlebender und
-
längerem Alleinleben älterer Menschen ohne Partner.
Abb. 8 zeigt die Entwicklung der Haushaltszahlen in Ostdeutschland (inkl. Berlin) bis zum
Jahr 2030. Wie schon in den 90er Jahren, wird die Zahl der Haushalte trotz des Bevölker-
ungsrückgangs zunehmen. Dieser Trend setzt sich fort, da in den nächsten Jahren die relativ
geburtenstarken Jahrgänge der zweiten Hälfte der 70er Jahre ins Haushaltsbildungsalter
kommen und parallel die Bevölkerung altert und somit kleinere Haushalte bildet. Selbst
39
Hall / Pfeiffer (2000) nennen für Ostdeutschland keine genaue Aufteilung der Altersstruktur. Im
Vergleich zu Kempe (2000) soll Abb. 7 nur schematisch die Häufigkeit der Altersklassen auf-
zeigen, da sich beide Quellen nicht auf gleiche demographische Faktoren berufen.
40
Hall / Pfeiffer (2000), S. 74.

18
variable Nettemigrationssalden (100.000 bzw. 200.000 Einwanderer pro Jahr) ändern diese
Prognose nur geringfügig. Ab 2015 kann die Haushaltsverkleinerung und -neubildung die
Schrumpfung der Bevölkerung nicht mehr kompensieren, bis 2030 wird die heutige Haus-
haltszahl von knapp 8 Mio. wieder erreicht.
Abb. 8:
Entwicklung der Haus-
halte in Ostdeutschland
bis 2030 mit verschie-
den Zuwanderungs-
varianten.
41
Die derzeitige Situation der Bevölkerungsentwicklung der einzelnen kreisfreien Städte in Ost-
deutschland wird im Kapitel 2.2.2 behandelt. Da insbesondere die Wanderungssalden Auf-
schluss über die individuelle Bewertung der wirtschaftlichen Situation geben, bietet es sich
an, diese Komponenten gemeinsam zu behandeln. Von einer Prognose der Bevölkerungs-
entwicklung der einzelnen Städte muss abgesehen werden, da auf dieser Ebene die spezi-
fischen Bedingungen der einzelnen Städte eine große Rolle spielen. Daraus ergibt sich ein
komplexes Schema auszuwertender Indikatoren und Unwägbarkeiten. Außerdem sind auf
Grund der nicht kontinuierlichen Entwicklung der letzten Jahre Fortschreibungsszenarien un-
angebracht. Die Prognosen der Bevölkerungsentwicklung für einen mittelfristigen Zeitraum
sind daher auf städtischer Ebene sehr different. Sofern sich grundlegende Aussagen aus der
derzeitigen Situationsanalyse ableiten lassen, wird dies im Kap. 2.2.2 geschehen.
2.1.3
Segregation und Polarisation
In einer Gesellschaft, die von vielfältigen sozialen Differenzen geprägt ist, bilden sich auf
städtischer Ebene sozialräumliche Strukturen. Für die Stadtentwicklung haben sozialräum-
liche Entmischungsprozesse erhebliche Konsequenzen. Infolge infrastruktureller Ausmer-
41
Pfeiffer / Simons / Porsch (2000), S. 40.

19
gelung der Wohnquartiere sozial benachteiligter Gruppen und durch Stigmatisierungs- und
Diskriminierungsbereitschaft wird die Lebenslage dieser Gruppen negativ beeinflusst. Unter
bestimmten Umständen baut sich dann ein Prozess kumulativer Verursachung auf. Segre-
gationsprozesse beeinflussen die Wertigkeit von Stadtquartieren und der Charakter der
Stadtquartiere verursacht sozialräumliche Trennungen.
42
Im Allgemeinen vollzieht sich die soziale Segregation nach vier Merkmalsbündeln:
-
Nach der sozialen Schichtzugehörigkeit (Einkommen, Bildung, Prestige, Macht),
-
der Stellung im Familienzyklus (Alter, Zivilstand, Kinderzahl, Haushaltsgröße),
-
der ethnisch-kulturellen Zugehörigkeit (Rasse, Nationalität, Religion, Sprache) und
-
in einer zunehmend pluralisierten Gesellschaft nach dem Lebensstil.
Aus diesen umfangreichen Ursachen ergeben sich räumliche Muster und Prozesse, die nur in
Teilaspekten von idealtypischen Theorien erfasst werden können. So lässt sich zwar anhand
der sozialökologischen Theorie (Burgess u.a.), durch den Zusammenhang von Wohnkosten
und Haushaltseinkommen, die Verteilung der Wohnstandorte verschiedener sozialer Schich-
ten in einer Stadt erklären. In der Realität bilden sich allerdings weit komplexere Strukturen
heraus, als sie in der Theorie angenommen werden. Die Annahme des ansteigenden sozial-
ökonomischen Status zur Peripherie hin, erweist sich nur unter idealtypischen Bedingungen
als plausibel, da die Gestalt der Landschaft, Immissionsbelastungen und Sanierungsprozesse
zu einer deutlichen Standortdifferenzierung beitragen. Entgegen der sozialökologischen
Theorie hat die Entwicklung der letzten Jahre bspw. durch Gentrifizierungsprozesse oder den
vielfältigen sozialräumlichen Prozessen in Ostdeutschland gezeigt, dass die individuellen Ent-
scheidungsmöglichkeiten zur Neubewertung von Wohnformen und ­standorten führen. Die
Segregation nach der Stellung im Lebenszyklus stellt ein weitgehend unvermeidbares Phä-
nomen der Stadtentwicklung dar, da sie mit der Größe der vorhandenen Wohnungen in
einem Gebiet korreliert. Die Segregation nach ethnischen Kriterien hat für Ostdeutschland
auf Grund des geringen Anteils an Bürgern ausländischer Herkunft eine geringe Bedeutung.
43
Bei der Betrachtung einzelner Stadtquartiere lassen sich oftmals Sukzessionszyklen nachwie-
sen. Es geht dabei um einen mehrere Phasen umfassenden Prozess (sog. Gentrifizierung),
bei dem, bis zu dessen Ende, die Wohnbevölkerung eines Quartiers durch eine andere aus-
42
Vgl. Harth / Herlyn / Scheller (1999): Soziale Segregation in ostdeutschen Städten. Bisherige und
zukünftige Entwicklungstrends. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zur Wochenzeitung
Das Parlament) B5/1999, S. 38 ff.
43
Vgl. Hamm / Neumann (1996): Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie, Opladen, S. 205 ff.
und Herlyn / Harth (1996): Soziale Differenzierung und soziale Segregation. In: Strubelt et al.
(1996): Städte und Regionen, räumliche Folgen des Transformationsprozesses. Berichte zum
sozialen und politischen Wandel in Ostdeutschland Bd. 5, Opladen, S. 257 ff.

20
getauscht wird. In einer ersten Phase (Invasion) ziehen Gruppen in ein Gebiet, in dem sie
vorher nicht heimisch sind oder in dem sie zu einer Minderheit gehören. Steigt die Zahl der
Invasoren an, erreichen sie einen Umfang, bei dem sich bisher Ansässige entscheiden weg-
zuziehen (,,Tipping point"). Dabei kann dies in außerordentlicher Geschwindigkeit geschehen,
was wiederum den verstärkten Einzug von Invasoren ermöglicht. Gleichzeitig beginnt sich die
Infrastruktur auf die Invasorengruppe einzustellen (Geschäfte, Gastronomie, etc.).
44
Segregation in ostdeutschen Städten
Um die derzeitigen und zukünftigen sozialräumlichen Prozesse in ostdeutschen Städten zu
betrachten und werten zu können, ist es nötig die Ausgangslage Ende der 80er Jahre im
Blick zu haben. Gegenüber westlichen Gesellschaften galt die DDR-Bevölkerung als sozial
nivelliert. Die Annäherung der Klassen und Schichten galt als erklärtes Ziel der Gesellschafts-
politik, die Qualität der Wohngebiete sollte keine Grundlage für die Segregation der Stadtbe-
völkerung bilden. Im Gegensatz zum politischen Anspruch konnte aber die Differenzierung
nach Alter, politischer Privilegierung und Qualifikationsniveau festgestellt werden. Mit der
Wende setzte die Statussuche nach westdeutschen Mustern ein, was zu einem enormen Mo-
bilitätsschub führte. Bis heute lassen sich die Hauptumzugsströme zwischen Großwohnsied-
lungen (älteren u. neueren), sanierungsgeprägten innerstädtischen Gebieten, Siedlungen
und dörflichen Vororten und dem Umland der Städte nachweisen (s. Abb. 9). Dabei lassen
sich drei Hauptumzugsrichtungen feststellen:
1. Aus den sanierungsgeprägten Innenstadtquartieren und Großwohnsiedlungen
heraus in das Umland,
2. aus den sanierungsgeprägten Innenstadtquartieren und Großwohnsiedlungen
in die zur Stadt gehörenden Siedlungsgebiete und dörflichen Vororte und
3. von den sanierungsgeprägten Innenstadtquartieren in die Großwohnsiedlungen.
45
Vor allem besserverdienende Haushalte haben den Suburbanisierungsprozess im Wohn-
bereich in Gang gesetzt. Andererseits haben diese Gruppen auch die innenstadtnahen sanier-
ten Altbaugebiete aufgewertet und sozial schwächere Bevölkerungsgruppen in die Groß-
wohnsiedlungen abgedrängt.
Der heutige Stand des Segregationsprozesses lässt sich nur schwer ermitteln. Werden die
Forschungsergebnisse von Harth / Herlyn / Scheller (1999), die überwiegend auf der Daten-
basis von 1995/1996 beruhen, auf den heutigen Zeitpunkt projiziert, so lassen sich folgende
Aussagen formulieren: Derzeit kann von einer Spaltung der ostdeutschen Städte noch nicht
44
Vgl. Hamm / Neumann (1996), S. 212.
45
Vgl. Harth / Herlyn / Scheller (1999), S. 40.

21
gesprochen werden. Dabei können aber durchaus kleinräumige Abwertungen beobachtet
werden, in Großwohnsiedlungen betrifft dies bestimmte Blöcke sowie in Abhängigkeit vom
Sanierungszustand die Altbauquartiere. In attraktiven Altbau- und Villengebieten sowie in
den neu entstandenen Einfamilienhausgebieten im Umland haben sich statushöhere Gruppen
etabliert.
46
Abb. 9:
Segregationsmuster
am Beispiel von
Magdeburg.
47
Zukünftige sozialräumliche Differenzierung unter Schrumpfungsbedingungen
In Zukunft ist mit verstärkten Segregationsmustern bis hin zu Entsolidarisierungserschei-
nungen zu rechnen, in denen sich die heutigen Trends niederschlagen (Abwertung neuerer
Großwohnsiedlungen und unattraktiver Altbaugebiete, Aufwertung attraktiver Altbausubstanz
und der Siedlungsgebiete mit Ein- und Zweifamilienbebauung). Für anhaltende hohe (selek-
tive) Mobilität sprechen folgende Aspekte: Hohe Umzugsbereitschaft, zunehmende Einbezie-
hung des Wohnstandorts als Statussymbol, zunehmende Einbeziehung des räumlichen und
sozialen Umfeldes in Mobilitätsentscheidungen (verbunden mit bestimmten Gebietspräferen-
zen), Umzug wegen Eigentumsbildung
48
und große Wahlfreiheit bei geringem Mietpreis-
niveau auf Grund großen Wohnraumangebots.
Durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit muss langfristig mit der Zunahme von Altersarmut
gerechnet werden, die sich wahrscheinlich auch sozialräumlich verorten lassen kann.
46
Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass sich seit 1995/1996 bei anhaltend hoher
Mobilität die Verhältnisse stark geändert haben.
47
Harth / Herlyn / Scheller (1999), S. 40.
48
Vgl. ebd., S. 44 f.

22
Anhand der genannten Segregationsmuster lassen sich auch Veränderungen in Bezug auf die
Bevölkerungszahl erwarten. Siedlungsgebiete mit aufgelockerter Ein- und Zweifamilienhaus-
bebauung (innerhalb und außerhalb der Städte) werden weiterhin Bevölkerung gewinnen.
Die Altbaugebiete, ob saniert oder nicht, werden an Bevölkerung verlieren, einerseits durch
geringe Belegungsdichten in sanierten Gebieten und in unsanierten Gebieten durch Wegzug.
Im Gegensatz zu neueren Großwohnsiedlungen wird sich die Bevölkerungszahl in älteren ge-
wachsenen Siedlungen und Großwohnsiedlungen stabilisieren dort jedoch z.T. stark über-
altern. In den Stadtquartieren, wo sich im Laufe der Zeit höherer Leerstand etabliert, werden
Segregationsprozesse erleichtert und beschleunigt, weil Nachbarschaftsbeziehungen durch
Wegzug zerstört werden und die Wohnqualität insgesamt abnimmt. Diejenigen, die es sich
leisten können, ziehen weg - die Wohngebiete überaltern - werden degradiert und verfallen,
so muss befürchtet werden.
2.2 Wirtschaft
2.2.1
Städtische und stadtregionale Märkte
Der Prozess der Stadtentwicklung umfasst den baulich-räumlichen, sozialen und wirtschaft-
lichen Strukturwandel der Städte in Wechselwirkung mit den gesellschaftlich übergreifenden
Veränderungen der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Verhältnisse. Stadt-
entwicklung wird innerhalb des globalen Kontextes konkret von gesellschaftlich-politischen
Kräften gestaltet. Der ökonomische Bereich, mit seinen städtischen und stadtregionalen
Märkten ist jedoch der entscheidende Bestimmungsfaktor.
Der Marktmechanismus innerhalb der Stadt erweist sich in weiten Teilen als unvollkommen,
weil z.B. die Wirkungen von Marktkräften innerhalb der stets begrenzten städtischen Agglo-
meration mit vielfältigen ,,externen Effekten" verbunden und von Mobilitätsbarrieren sowie
wirtschaftlichen Dominanzbeziehungen beeinflusst sind.
49
Unter diesen Bedingungen scheint
die besondere Betrachtung, wie in der Stadtökonomik üblich, von Boden- und Immobilien-
markt, Wohnungsmarkt und Arbeitsmarkt unerlässlich, weil abstrakte Marktmodelle nicht
funktionieren. Die Auswirkungen sind jedoch bedeutsam für die Struktur und Entwicklung der
Stadt.
2.2.1.1 Boden- und Immobilienmarkt
Der städtische Bodenmarkt zeichnet sich im wesentlichen durch die Bildung der Grundrente
aus. Für Struktur und Gefüge der Stadt ist sie von zentraler Bedeutung, weil es infolgedessen
zur Verteilung des Grund und Bodens durch konkurrierende Nutzungen kommt. Die Grund-
49
Vgl. Krätke (1995), S. 11.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832450373
ISBN (Paperback)
9783838650371
Dateigröße
3.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Universität Dresden – unbekannt, Geographie
Note
1,7
Schlagworte
raumordnung stadtentwicklungsplanung wohnungswirtschaft städtebau
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Titel: Stadtumbau in schrumpfenden Städten Ostdeutschlands
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