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Entwicklung eines DV-gestützten Informationssystems für Abfallstoffströme

©2000 Diplomarbeit 96 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung eines Managementsystems zur effektiven Nutzung von Datenverarbeitung beim Monitoring und zur Optimierung von Abfallstoffströmen.
Ausgangsüberlegung ist hierbei, dass ein sinnvolles Stoffstrommanagement nur mit einem strukturierten Daten- und Informationsmanagement möglich ist. Die strukturierte Datenaufnahme und Weitergabe sowie die Aufbereitung von Abfallstoff-Informationen zwischen Abfallproduzent, Entsorger und Behörden setzt entsprechende Strukturen zur Eingabe und Speicherung dieser Daten voraus. In der traditionellen Abfallwirtschaft liegen die benötigten Daten oft nur in Form von handschriftlichen Notizen, dezentral organisierten Merkblättern oder Aktenordnern vor.
Im ungünstigsten Fall sind die Informationen nirgends fixiert und nur „in den Köpfen“ der beteiligten Arbeitskräfte vorhanden. Die Grundlage eines DV-gestützten Managementsystems für Abfallstoffströme ist eine Abfalldatenbank, in der eine größtmögliche Vielfalt an abfallspezifischen Informationen enthalten ist. Die Erstellung einer Abfalldatenbank ist daher der erste Schritt bei der Realisierung eines Informationssystems für Abfallstoffströme. In der vorliegenden Arbeit wird dieser wichtige Schritt auf der Grundlage von mehreren Projekten des Fachbereiches 3 der Hochschule Bremen (Bauingenieurwesen / Internationaler Studiengang für Umwelttechnik) vollzogen.
Zusätzlich wurden eigene Recherchen bei einem Abfallentsorger im Ruhrgebiet durchgeführt und eine Entsorger-Sofware-Lösung, die bei einem rheinischen Entsorgungsbetrieb eingesetzt wird, betrachtet. Anschließend wird ein Abfallmanagementprogramm für Abfallerzeuger untersucht. Es werden Vorschläge zur Optimierung dieser DV-Lösungen im Hinblick auf die Anforderungen eines strukturierten Datenaustausches entwickelt. Ein weiterer Ansatz für Optimierungen ist das Nachweisverfahren, das zu einer enormen Papierflut geführt hat. In diesem Zusammenhang werden Möglichkeiten des strukturierten Datenaustausches diskutiert. Ein wesentliches Ergebnis der vorliegenden Arbeit ist ein voll funktionsfähiges Programm, mit dem alle Abfalldaten mit Stammdatencharakter, die für ein sinnvolles Stoffstrommanagement und zu einer rechtssicheren Einstufung notwendig sind, erfasst und als Abfalldatenblatt ausgegeben werden können.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.EINLEITUNG1
2.AUSGANGSSITUATION2
2.1VORAUSGEGANGENE […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 4442
Pick, Tasso: Entwicklung eines DV-gestützten Informationssystems für Abfallstoffströme / Tasso
Pick - Hamburg: Diplomica GmbH, 2001
Zugl.: Bremen, Fachhochschule, Diplom, 2000
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Fragen, Anregungen und individuelle Anfragen stehen wir Ihnen gerne zur
Verfügung. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Ihr Team der Diplomarbeiten Agentur

2
Danksagung
Ich danke Herrn Pof. Dr. -Ing. Henning Albers für die fachkundige Unterstützung bei der
Erstellung dieser Diplomarbeit. Bei Herrn Dipl. Ing. Frank Reiter möchte ich mich für die
Bereitschaft als Korreferent zur Verfügung zu stehen, sowie seine Ratschläge bei der
Erstellung der Abfalldatenbank bedanken.
Mein besonderer Dank gilt Frau Dipl. Ing. Anja Pooch, die mir Einblicke in die Strukturen
eines Entsorgungsbetriebes aus der Perspektive einer Abfallbeauftragten gegeben hat.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Mitarbeitern des Institutes für technischen
Umweltschutz (ITU) der Hochschule Bremen. Hervorzuheben sind hier besonders Frau Dipl.
Ing. Martina Ehlers, Frau Dipl. Ing. Susanne Findeisen, und Herr Dipl. Ing. Harald Ilchmann.

3
Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung eines Managementsystems zur
effektiven Nutzung von Datenverarbeitung beim Monitoring und zur Optimierung von
Abfallstoffströmen.
Ausgangsüberlegung ist hierbei, dass ein sinnvolles Stoffstrommanagement nur mit einem
strukturierten Daten- und Informationsmanagement möglich ist. Die strukturierte
Datenaufnahme und Weitergabe sowie die Aufbereitung von Abfallstoff-Informationen
zwischen Abfallproduzent, Entsorger und Behörden setzt entsprechende Strukturen zur
Eingabe und Speicherung dieser Daten voraus. In der traditionellen Abfallwirtschaft liegen
die benötigten Daten oft nur in Form von handschriftlichen Notizen, dezentral organisierten
Merkblättern oder Aktenordnern vor. Im ungünstigsten Fall sind die Informationen nirgends
fixiert und nur "in den Köpfen" der beteiligten Arbeitskräfte vorhanden.
Die Grundlage eines DV-gestützten Managementsystems für Abfallstoffströme ist eine
Abfalldatenbank, in der eine größtmögliche Vielfalt an abfallspezifischen Informationen
enthalten ist. Die Erstellung einer Abfalldatenbank ist daher der erste Schritt bei der
Realisierung eines Informationssystems für Abfallstoffströme. In der vorliegenden Arbeit
wird dieser wichtige Schritt auf der Grundlage von mehreren Projekten des Fachbereiches 3
der Hochschule Bremen (Bauingenieurwesen / Internationaler Studiengang für
Umwelttechnick) vollzogen.
Zusätzlich wurden eigene Recherchen bei einem Abfallentsorger im Ruhrgebiet durchgeführt
und eine Entsorger-Sofware-Lösung, die bei einem rheinischen Entsorgungsbetrieb eingesetzt
wird, betrachtet. Anschließend wird ein Abfallmanagementprogramm für Abfallerzeuger
untersucht. Es werden Vorschläge zur Optimierung dieser DV-Lösungen im Hinblick auf die
Anforderungen eines strukturierten Datenaustausches entwickelt. Ein weiterer Ansatz für
Optimierungen ist das Nachweisverfahren, das zu einer enormen Papierflut geführt hat. In
diesem Zusammenhang werden Möglichkeiten des strukturierten Datenaustausches diskutiert.
Ein wesentliches Ergebnis der vorliegenden Arbeit ist ein voll funktionsfähiges Programm,
mit dem alle Abfalldaten mit Stammdatencharakter, die für ein sinnvolles
Stoffstrommanagement und zu einer rechtssicheren Einstufung notwendig sind, erfasst und als
Abfalldatenblatt ausgegeben werden können.

4
Summary
The dissertation is meant to develop a management system which enables the user to monitor
and optimize waste streams by means of effective data processing.
An effective waste stream management is only possible in connection with a structured data-
and information management.
Collecting data and processing waste-related information requires adequate structures for
input and storage of these data. Considering the traditional waste sector the necessary data are
filed away by means of handwritten notes, leaflets or files. In the worst case these data are
only existing "in the minds" of the people involved.
The basis for a computer-aided management system for waste streams is a data base which
contains a great variety of waste-related information. Therefore, setting up data base dealing
with wastes is the first task when realizing an information system for waste streams. This
important task is carried out on the basis of several projects of "Department 3" at the
"Hochschule Bremen". Additionally, investigation was carried out at a waste disposal
company situated in the Ruhrgebiet. Besides, a program used by a waste collecting company
is being looked at. Then, a waste management program for waste producers is investigated.
Proposals concerning the optimization of software with regard to a structured exchange of
data are made. Another approach is the establishment of the proof-procedure which caused an
enormous flood of paper. In this connection possibilities of a structured data transfer are
discussed. An essential part of the dissertation is the development of a program which is able
to collect all waste-related data necessary for a waste stream management and for the legal
grading of wastes. The data output is carried out by means of waste data sheets.

5
Selbständigkeitserklärung
"Hiermit erkläre ich, dass ich die Diplomarbeit ohne fremde Hilfe selbständig verfasst und nur
die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Wörtliche oder dem Sinn nach aus
anderen Werken entnomme Stellen sind unter Quellenangabe deutlich gemacht."
Bremen, den 2. Februar 2000

6
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG... 1
2 AUSGANGSSITUATION... 2
2.1 V
ORAUSGEGANGENE
P
ROJEKTE
... 2
2.1.1 QUASIMODA-Konzept ... 2
2.1.2 RITTS-Projekt ... 5
2.1.3
Entwicklung einer Konzeption zur Datensammlung für Stoffstrommanagement in
Industriebetrieben... 7
2.2 A
BFALLRECHTLICHE
G
RUNDLAGEN
... 7
3
DV-GESTÜTZTES ABFALLDATENMANAGEMENT IN UNTERNEHMEN ... 12
3.1 B
ETRACHTUNG EINER
K
OMPLETTLÖSUNG FÜR EINEN
A
BFALLENTSORGER
... 12
Nachweisverfahren ... 14
Bewertung... 15
3.2 B
ETRIEBSINTERN PROGRAMMIERTE
EDV-L
ÖSUNG EINES
E
NTSORGERS
... 15
Bewertung... 16
3.3 P
ROGRAMM ZUM BETRIEBLICHEN
A
BFALLMANAGEMENT EINES
A
BFALLERZEUGERS
... 18
Bewertung... 19
3.4 E
RGEBNISSE
... 20
4
ERSTELLUNG EINER ABFALLDATENBANK... 22
4.1 U
MSETZUNG IN EIN
L
ASTENHEFT
/ P
FLICHTENHEFT
... 22
4.1.1 Lastenheft ... 22
4.1.2 Pflichtenheft ... 23
4.2 E
RSTELLUNG EINES
L
ASTENHEFTES
... 25
4.2.1 Zielbestimmung ... 25
4.2.2 Produkteinsatz... 25
4.2.3 Produktfunktionen ... 25
4.2.4 Produktdaten ... 26
4.2.5 Produktleistungen... 26
4.2.6 Qualitätsanforderungen ... 26
4.3 E
RSTELLUNG EINES
P
FLICHTENHEFTES
... 27
4.3.1 Zielbestimmung ... 27
4.3.2 Produkteinsatz... 28
4.3.3 Produktumgebung ... 28
4.3.4 Produktfunktionen ... 29
4.3.5 Produktdaten ... 31
4.3.6 Produktleistungen... 36
4.3.7 Benutzungsschnittstelle ... 37

7
4.3.8 Globale
Testfälle ... 37
4.3.9 Qualitätsbestimmung... 38
4.3.10 Entwicklungsumgebung... 38
4.4 P
ROGRAMMIERUNG
... 39
4.4.1
Auswahl einer geeigneten Entwicklungsumgebung... 39
4.4.2
Struktur der Datenhaltung... 39
4.4.3
Gestaltung der Benutzeroberfläche... 41
4.4.4 Datensatzoperationen... 42
4.4.5 Abfragen... 42
4.4.6 Ausgabemöglichkeiten... 43
4.4.7 Datenexport... 43
4.4.8 BUDAN-Schnittstelle... 43
4.5 D
ECKBLÄTTER
... 45
4.6 F
ORMBLÄTTER
... 45
4.6.1 Formblatt... 45
4.6.2
Inhaltliche Beschreibung der Anwendung... 46
4.6.3 Bedienungshinweise ... 54
4.7 I
MPLEMENTATION IN BESTEHENDE
EDV-U
MGEBUNG
... 57
5
DISKUSSION UND WEITERE OPTIMIERUNGSANSÄTZE... 59
6 SCHLUßBETRACHTUNG ... 61
7 LITERATURVERZEICHNIS... 64
7.1 V
ERWENDETE
L
ITERATUR
... 64
7.2 E
RGÄNZENDE
L
ITERATUR
... 65
7.3 R
ECHTSVORSCHRIFTEN
... 70
8 ANHANG ... 72
8.1 A
NHANG
I: A
USGEWÄHLTE
F
ORMBLÄTTER DES
N
ACHWEISVERFAHRENS
... 72
8.2 A
NHANG
II: CD-ROM ... 81
8.3 A
NHANG
III: E
INGABEBEREICHE VON
A
BFALLWIRTSCHAFTLICHER
S
OFTWARE
... 82
8.4 A
NHANG
IV: E
INGABEBEREICHE DER
A
BFALLDATENBANK ALS
Ü
BERSICHTSPLAN
. ... 83

8
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Qualitätsanforderungen ... 26
Tabelle 2: Qualitätsbestimmungen... 38
Tabelle 3: Durch BUDAN beschriebene Vorgangstypen und Formblätter. ... 45
Tabelle 4: In BUDAN-Nachrichten enthaltene Formblätter ... 45
Tabelle 5: Ausdruck eines Abfalldatenblattes... 53
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Stoff und Datenströme der Produkt- und Abfallwirtschaft
[A
LBERS ET AL
, 1998]... 3
Abbildung 2: Modularer Aufbau der Qualitätssichernden Modularen
Stoffstomdatenbank Abfall [A
LBERS ET AL
, 1998]. ... 4
Abbildung 3: Module der Abfallddatenbank [F
INDEISEN
, 1999]. ... 6
Abbildung 4: Hierarchie des Abfallrechts... 8
Abbildung 5: Einstufung der Überwachungsbedürftigkeit von Abfällen [W
EKA
, 1998] ... 11
Abbildung 6: Beziehungen der Tabellen... 41
Abbildung 7: Hauptbildschirm der Anwendung. ... 46
Abbildung 8: Einstufung nach EU-Abfallverbringungsverordnung. ... 47
Abbildung 9: Transporthinweise und UN-Nrn... 48
Abbildung 10: Eigenschaften. ... 49
Abbildung 11: Deklarationsanalyse, Parameter 40.1-40.2... 50
Abbildung 12: Entsorgungshinweise. ... 51
Abbildung 13: Neuer Datensatz ... 55
Abbildung 14: Zuordnung von EAK Codes... 56
Abbildung 15: Vorhandene Datensätze... 56
Abbildung 16: Integration der Abfalldatenbank in eine Auftragsabwicklung
[Findeisen, 1999]... 58

1
1 Einleitung
Mit dem Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) am
07.10.1996 gehen neue Anforderungen an Transparenz und Qualität von
abfallwirtschaftlichen Daten einher. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang ein
sinnvolles Datenmanagement, das Voraussetzung für ein effizientes Stoffstrommanagement
ist.
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines DV-gestützten Informationssystems für
Abfallstoffströme, mit dem die Anforderungen des KrW-/AbfG an Transparenz und Qualität
von abfallwirtschaftlichen Daten erreicht werden können.
In der traditionellen Abfallwirtschaft findet häufig kein strukturiertes Management von
Abfalldaten statt. Oft sind die zu Entsorgungsvorgängen notwendigen Informationen in
Ordnern, Listen oder Zetteln am jeweiligen Arbeitsplatz verfügbar. Eine weitere Methode ist
das Auswendiglernen während der Einarbeitungszeit. Durch dieses Vorgehen können bei
Ausfall von Mitarbeitern die betrieblichen Abläufe empfindlich gestört werden. Ein weiteres
Problem besteht darin, dass an verschiedenen Arbeitsplätzen verschiedene bzw. verschieden
aktuelle Informationen vorliegen können [F
INDEISEN
, 1999].
Die Abfalldatenbank, die das zentrale Element eines DV-gestützten Managementsystems für
Abfallstoffströme bildet, kann diesem Mißständen abhelfen.
Weitere Ansätze für entscheidende Verbesserungen im Informationsmanagement bietet das
Nachweisverfahren. Hier werden Daten, die bereits in digitalisierter Form vorliegen, zur
Übergabe oft wieder auf den Datenträger Papier gebracht, was nicht immer sinnvoll erscheint.
Hier liegt der Gedanke nahe, dass der Datenaustausch elektronisch erfolgen könnte [K
Oß ET
AL
, 1998; R
APHAEL
, 1999].
Nicht weiter betrachtet wurden Recyclingbörsen im Internet die aufgrund des geringen
Erfolges und des hohen Aufwandes bei der Datenpflege wieder eingestellt wurden. Die noch
vorhandenen webbasierten Recyclingbörsen haben ein überwiegend veraltetes Angebot und
nicht mehr aktualisierte Serviceseiten [F
RÜHSCHÜTZ
, 1999].

2
2 Ausgangssituation
2.1 Vorausgegangene
Projekte
In diesem Abschnitt werden die Projekte beschrieben, die die Grundlage für die vorliegende
Arbeit bilden:
·
RITTS - Aufbau und Weiterentwicklung Regionaler Infrastrukturen und
Technologietransfer-Strategien: Optimierung des Informationsflusses zwischen
Abfallerzeuger und Entsorger zur effizienten Auftragsabwicklung.
[F
INDEISEN
1999]
·
QUASIMODA - Qualitätssichernde Modulare Stoffstromdatenbank Abfall
[A
LBERS ET AL
, 1998]
·
Entwicklung einer Konzeption zur Datensammlung für Stoffstrommanagement in
Industriebetrieben [L
ANGE
, 1999].
2.1.1 QUASIMODA-Konzept
Das Konzept QUASIMODA wurde im Rahmen eines Projektes der Hochschule Bremen
entwickelt. Hiermit soll den Defiziten insbesondere im Informationsmanagement der
bestehenden Abfallwirtschaft abgeholfen werden. Im Rahmen des Projektes wurden bei
regional ansässigen Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetrieben betriebsinterne und externe
Stoff- und Datenströme erfasst und ausgewertet. Als Nutzer dieser Datenbank sind
Abfallerzeuger, Entsorger, Transporteure und Behandler sowie Behörden vorgesehen.
Interessenten können Informationen aus dieser Datenbank abrufen und sollen nach
Möglichkeit Informationen zur Verfügung stellen, die eventuell anderen Interessenten
verfügbar gemacht werden können oder ausschließlich von den an einem Vorgang Beteiligten
nutzbar sind.
In Abbildung 1 sind Stoff und Datenflüsse der Produkt- und Abfallwirtschaft nach A
LBERS ET
AL
[1998] dargestellt. Dieses Modell veranschaulicht, dass mit Stoffströmen immer
Datenströme verbunden sind. Von besonderer Bedeutung ist der Informationsfluß an den
Schnittstellen. Eine genaue Definition des Umfangs der zu übergebenden Informationen
sowie des technischen Datenformates ist unbedingt notwendig. Dabei werden den
verschiedenen Stationen und Institutionen bestimmte Datensätze zugeordnet.

3
G02
C04
Abfälle zur Verwertung F04
Ressource
Rohstoffgewinnung
und -aufbereitung
B01 A01
B02 Produkt C01
Produktgebrauch
u./o. -verbrauch
D01 C02
B03 Ausschuß
Aufarbeitung /
Überholung
D03
Wieder- /
Weiterverwendung
E01 D04
Demontage
D02
C03
F01 E02
Sortierung
Abfälle zur
Beseitigung
Produktion
I01 Nebenprodukte
B04
Verwertungsstufen
Abfälle zur Beseitigung
I02
G03
I04 Weiter/Wiederverwertung
B05
Abfälle zur Beseitigung G04
Deponie
H01
G01
F02
I03
Entsorgung
Entsorgung D05
F03
I05
Produktionsabfälle B06
F05
Abfallbehandlung
E03
D06
B07
Abbildung 1: Stoff und Datenströme der Produkt- und Abfallwirtschaft
[A
LBERS ET AL
, 1998].
Legende:
Farbe
Einstufung
blau
Produktkreislauf
rot
Abfälle
zur
Beseitigung
und Verwertung
hellgrün
Abfälle
zur
Beseitigung
magenta
Abfälle
zur
Verwertung
Daten-/ Stofffluß
Stationen
A01 - B01
Hersteller Transporteur - Produzent
B02 - C01
Produzent - Transporteur - Verbraucher
B03 - D02
Produzent - Transporteur - Werkstatt / Service
B04 - I01
Produzent - Transporteur - Verwerter
B06 - F05
Produzent - Transporteur - Sortierer
C02 - D01
Verbraucher - Transporteur - Werkstatt / Service
C04 - E03
Verbraucher - Transporteur - Demontierer
D03 - C03
Werkstatt / Service - Transporteur - Verbraucher
D04 - E01
Werkstatt / Service - Transporteur - Demontierer
D05 - F03
Werkstatt / Service - Transporteur - Sortierer
D06 - B07
Werkstatt / Service - Transporteur - Produzent
E02 - F01
Demontierer - Transporteur - Sortierer
F02 - G01
Sortierer - Transporteur - Behandler
F04 - I03
Sortierer - Transporteur - Verwerter
G02 - I05
Behandler - Transporteur - Verwerter
G04 - H01
Behandler - Transporteur - Deponierer
I02 - G03
Verwerter - Transporteur ­ Behandler
I04 - B05
Verwerter - Transporteur - Produzent
Das Konzept der QUASIMODA sieht einen modularen Aufbau vor, der in Abbildung 2
dargestellt ist. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird ein Vergleich einzelner Modulinhalte

4
mit bestehenden Abfallmanagementsystemen und deren Anwendungsmöglichkeiten in diesen
durchgeführt. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist, inwieweit es möglich ist,
abfallspezifische Daten parallel zur Aktionskette verfügbar zu machen, damit sie abgerufen,
verarbeitet und dokumentiert werden können. Außerdem werden Aspekte der Datensicherheit,
die im QUASIMODA-Konzept nicht behandelt werden, berücksichtigt.
Recyclingbörse
- Auflistung der angebotenen Stoffe
- Auflistung der gesuchten Stoffe
- Angabe der Kontaktadressen
Technik
- Aufzeigen von stoffspezifischen Behandlungsarten
- Aufzeigen von stoffspezifischen Nutzungsarten
- Informationen zu Neuentwicklungen
Überwachung
- Überprüfung auf Rechtmäßigkeit der bekannten Vorgänge
- Datenselektion zur Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten
- Datenaustausch mit Behörden
- Datenzusammenstellung für das Nachweisverfahren
Kosten
- Aufschlüsselung der Kostenarten
- Aufschlüsselung der Kostenstellen
- Kosten transparent darstellen
Logistik
- allgemeine Transportinformationen
- technische Besonderheiten
- Kontaktadressen
- Hinweise auf gesetzliche Regelwerke und Verordnungen
Rechtsfragen
- stoffspezifische Rechtsgrundlagen
- behandlungsspezifische Rechtsgrundlagen
- Regelungen des KrW/AbfG
- relevante Verordnungen und Regelwerke
Identifizierung
- Verwertungsverfahren
- Beseitigungsverfahren
- rechtliche Grundlage
- Abfallschlüsselnummern
- allgemeine entsorgungsrelevante Daten
Stoffbeschreibung
- EAK-Code
- quantitative Erfassung: Menge, Gewicht, Größe und Varianz
- qualitative Erfassung: chem. + physik. Eigenschaften
- Adressenliste der beteiligten Institutionen
Abbildung 2: Modularer Aufbau der Qualitätssichernden Modularen
Stoffstomdatenbank Abfall [A
LBERS ET AL
, 1998].

5
2.1.2
RITTS-Projekt
Ziel dieses Projektes war, die Informationsflüsse zur effizienten Auftragsabwicklung bei
einem Entsorger zu optimieren. Insbesondere der Kontakt zwischen dem Entsorger und den
Abfallerzeugern (Kunden) sollte verbessert werden.
Das wichtigste Ergebnis dieses Projektes ist die Feststellung, dass mit einer einheitlichen
Informationsquelle für Abfalldaten die Betriebsabläufe wesentlich verbessert werden können.
In diesem Projekt wurde ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung eines Informationssystems
Abfall, nämlich die Entwicklung von sog. Abfalldatenblättern vollzogen. In diesen
Abfalldatenblättern sind alle zur rechtssicheren Einstufung und Behandlung notwendigen
Informationen enthalten.
Zwei Besonderheiten der im RITTS-Projekt untersuchten Entsorgungsfirma sind, dass zum
Zeitpunkt der Datenerhebung keine EDV vorhanden war und dass danach keine spezielle
Branchenlösung für einen Abfallentsorger eingeführt wurde, sondern die
betriebswirtschaftliche Standardsoftware Navision Financials.
Besonders herausgearbeitet wurde in diesem Projekt die Schnittstelle Abfallproduzent und
Abfallentsorger.
In Abbildung 3 auf der folgenden Seite ist der modulare Aufbau des entwickelten
Datenbankkonzeptes ersichtlich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass dieses Konzept im
Prinzip ein Data Warehouse darstellt.

6
Identifizierungsmodul
Bezeichnung
Eigenschaften
Lagerung
Interne Artikelnummer neu (und alt); Interne Abfallbezeichnung der Produzen
Interne Abfallbezeichnung (mit Synonymen), Besondere Abfallzuordnungen z
Fraktionen
z.B. Größe (min/ max), Stärke
Herkunft, zu erwartende Schadstoffe
Physikalische Parameter: Konsistenz, Farbe, Geruch
Abfallrechtliche Parameter:
Überwachungsbedürftigkeit Gefahrstoff nach Chemikaliengesetz,
Gefahrstoffverordnung, Wassergefährdungspotential, Charakterisierung nach
Transportgenehmigung, Charakterisierung nach OECD
Umgangsmodul
Transport
Direkter
Umgang
Erfassung,
Bereitstellung
Lagerung
Transport
Direkter
Umgang
Erfassung,
Bereitstellung
z.B. Vorhandene Transportgenehmigung, Kosten
z.B. Lagerort auf dem Gelände; zusammen lagerbare Abfälle
Technisch: z.B. Schadstoffgrenzwerte; Rechtlich: Genehmigungen, Nachwei
Entsorgungsmodul
Verwertung
Beseitigung
Behandlung
Verwertung
Beseitigung
Annahme
Behandlung
z.B. Behandlungsverfahren; Behandlungskosten
Allgemeine
Daten
Betriebs-
spezifische
Daten
Abfallbezeichnung; EAK-Schlüssel; LAGA-SChlüssel; Klassifizierung nach
Branchenstandart
Allgemeine
Daten
Betriebs-
spezifische
Daten
Rechtliche und
technische
Anforderungen
Betriebs-
spezifische
Daten
z.B. Schutzmaßnahmen
z.B. Anforderungen an Gefahrguttransport, Kennzeichnung, nötige
Transportgenehmigung
z.B. Anforderungen an den Lagerplatz
z.B. Anforderungen an Container
z.B. übliche Containerwahl
z.B. Verantwortliche Person; Verfahrensablauf
Rechtliche und
technische
Anforderungen
z.B. tolerierbare/auszuschließende Verschmutzungen
Betriebs-
spezifische Daten
Technisch: z.B. Schadstoffgrenzwerte; Rechtlich: Genehmigungen, Nachwei
Technisch: z.B. Schadstoffgrenzwerte; Rechtlich: Genehmigungen, Nachwei
z.B.Verfahren und Kosten
z.B. Verfahren und Kosten
Rechtsmodul
z.B. Anlagen
Anforderungen
Zusätzliche
Informa-
tionen
z.B. nach Bundesimmissionsschutzgesetz, Wasserhaushaltsgesetz
Entsorgungsnachweise, Sammelentsorgungsnachweis
Transportgenehmigungen (nötig und vorhanden)
aus
Entsorgung-
und
Umgangs-
modul
Abbildung 3: Module der Abfallddatenbank [F
INDEISEN
, 1999].

7
2.1.3 Entwicklung einer Konzeption zur Datensammlung für
Stoffstrommanagement in Industriebetrieben
Dieses Thema wurde im Rahmen einer Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem DASA
Werk Bremen bearbeitet [L
ANGE
, 1999]. Kernstück dieser Arbeit ist die Erstellung eines
Datenbankkonzeptes für Stoffstrommanagementsysteme. Es erfolgt ein Vergleich des
erstellten Datenbankkonzeptes mit dem betrieblichen Anlageninformationsystem Enviromend
der DASA sowie der QUASIMODA. Bei diesen Betrachtungen erfolgt eine Trennung
zwischen Stoffstrom- und Abfallmanagement.
Enviromend hat eher den Charakter eines betrieblichen Umweltinformationssystemes und
kann nicht direkt mit den Softwarepaketen zum betrieblichen Abfallmanagement verglichen
werden. In dieser Datenbank sind alle zur Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten und
Bilanzen nötigen Daten enthalten und eine Zuordnung von Entsorgungsvorgängen zu
Kostenstellen ist möglich.
Nicht geklärt ist bei Enviromend und im vorgestellten Konzept Datenübergabe z.B. an
Behörden. Enviromend stellt lediglich Ausfüllhilfen für Begleit- und Übernahmescheine zur
Verfügung.
2.2 Abfallrechtliche
Grundlagen
Die rechtskonforme Einordnung von Abfällen erfordert die Beachtung einer Vielzahl von
Vorschriften. Im folgenden wird ein Überblick über die Rechtsvorschriften gegeben, die für
die vorliegende Arbeit von Bedeutung sind.
An erster Stelle steht das EU-Recht, da die Verordnungen der EU für alle Mitgliedstaaten
geltendes Recht darstellen. Über diese Verordnungen hinaus erlassene Richtlinien müssen von
den Mitgliedsstaaten durch Verordnungen und Gesetze in nationales Recht umgesetzt werden.
Abbildung 4 zeigt die hierarchische Gliederung der Abfallgesetzgebung.

8
EU-Recht
Bundesebene
Landesrecht
Richtlinien
Gesetze
Verwaltungsvorschriften
Verordnungen
Gesetze
Verordnungen
Verwaltungsvorschriften
Kommunales
Satzungs-
recht
Verordnungen
Erlasse
EAK-Verordnung- EAKV
EG-Rahmenrichtlinie
91/156/EWG
EG-Richtlinie über
gefährliche Abfälle
91/689/EWG
Bestimmungsverordnung über-
wachungsbedürftige Abfälle zur
Verwertung-BestüVAbfV
TA Abfall
Bestimmungsverordnung
besonders über-
wachungsbedürftige Abfälle-
BestbüAbfV
Abfallverbringungsgesetz
AbfVerbrG
Kreislaufwirtschafts- und
Abfallgesetz
TA Siedlungsabfall
Abfallverbringungsverordnung
AbfVerbrV
EG-Verordnung über
grenzüberschreitende
Abfallverbringung 259/93/EWG
...
...
Landesabfallgesetz
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Abbildung 4: Hierarchie des Abfallrechts.
·
Von zentraler Bedeutung ist die Rahmenrichtlinie 91/156/EWG (RahmenRL) aus dem
Jahre 1991 als allgemeiner Teil des europäischen Abfallrechts. Sie beinhaltet die
Definition von Abfall, auf die sich alle nachfolgenden Richtlinien beziehen, und ist auch
Grundlage des Europäischen Abfallkataloges. Mit dem Kreislaufwirtschafts- und
Abfallgesetz (KrW-/AbfG) wurde diese Rahmenrichtlinie in bundesdeutsches Recht
umgesetzt.
·
Die EU-Richtlinie Nr. 91/689/EWG ergänzt die Vorgaben der RahmenRL über die
Bewirtschaftung gefährlicher Abfälle. Auf der Grundlage der in dieser Richtlinie über
gefährliche Abfälle enthaltenen Definition und besondere Kriterien wurde 1994 das

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Verzeichnis gefährlicher Abfälle (HWC) vorgelegt, welches mit dem Europäischen
Abfallkatalog - EAK - in bundesdeutsches Recht eingeführt wurde.
·
Die EU-Abfallverbringungsverordnung Nr. 259/93/EWG regelt die Überwachung und
Kontrolle grenzüberschreitender Verbringung von gefährlichen Abfällen. Abfälle werden
durch diese Verordnung roten, gelben oder grünen Listen zugeordnet. Aus diesen OECD-
Listen leiten sich unterschiedliche Bedingungen für den grenzüberschreitenden
Abfalltransport ab.
·
Auf Bundesebene ist das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von besonderer
Bedeutung. Es trat am 07.10.1996 in Kraft und ersetzte das Bundes-Abfallgesetz vom
27.08.1986 [R
OCKHOLZ
, 1997]. Die weithin bemängelte ,,Unschärfe" des bis dahin
bestehenden Abfallbegriffes sollte damit beseitigt werden. Außerdem sollten
Genehmigunsverfahren beschleunigt und mehr Abfallvermeidung und -verwertung in der
deutschen Wirtschaft erreicht werden. Insgesamt wurde eine ganzheitliche Lösung
gesucht. Die Umsetzung des Gesetzes erfolgt durch technische und politische
Verordnungen. Viele Regelungen dieses Gesetzes waren völlig neu, und daher trat
zeitgleich mit diesem Gesetz ein umfangreiches untergesetzliches technisches
Regelungswerk in Kraft. Dieses Regelungswerk ermöglicht erst die technische
Umsetzbarkeit für Unternehmen. Ein weiterer Inhalt dieses Gesetzes sind tiefgehende,
produktionsbezogene Verordnungsermächtigungen, mit denen Unternehmen insbesondere
zur Rücknahme und Entsorgung ihrer Produkte verpflichtet werden. [B
ÜNEMANN ET AL
.,
1997; Q
UEITSCH
, 1995]
·
Die Verordnung zur Einführung des Europäischen Abfallkataloges EAKV vom
13.09.1996 listet im Anhang den europäischen Abfallkatalog (EAK) auf. Seit dem
01.01.1999 sind alle Abfälle nach diesem Katalog zu benennen und einer
Abfallschlüsselnummer zuzuordnen. Dieser Katalog löste den bisherigen LAGA-Katalog
ab.
·
Aus der Verordnung zur Bestimmung von besonders überwachungsbedürftigen Abfällen
BestbüAbfV und der Verordnung zur Bestimmung von überwachsungsbedürftigen
Abfällen zur Verwertung BestüVAbfV (beide vom 10.09.1996) ergeben sich Auflagen für
das abfallrechtliche Nachweisverfahren.

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·
Abfälle mit gefährlichen Eigenschaften unterliegen nicht nur dem Abfallrecht sondern
auch dem Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz ­ ChemG).
·
In § 19 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) wird der Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen geregelt. Nach der VwV wassergefährdende Stoffe wird eine Einteilung in vier
Wassergefährdungsklassen vorgenommen (WGK).
Darüberhinaus sind folgende Rechtsvorschriften von Bedeutung:
·
Gefahrgutbeförderungsgesetz (GGBefG)
·
Verordnung über Verwertungs- und Beseitigungsnachweise (Nachweisverordnung
NachwV)
·
Verordnung zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Gefahrstoffverordnung - GefStoffV)
·
Gewerbeordnung
·
Arbeitstättenverordnung
·
Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF)
·
Gefahrgutverordnung Straße (GGVS)
·
Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS)
·
Muster- Vaws
·
Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe (VwVwS)
·
Technische Regeln Gefahrstoffe (TRGS)
·
LAGA- Merkbkätter
·
Unfallverhütungsvorschriften
·
Verordnung über Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen (AbfKoBiV)

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Überwachungsbedürftigkeit:
In Abbildung 5 ist die Einstufung der Überwachungsbedürftigkeit von Abfällen dargestellt.
Diese stellt ein wichtiges Kriterium bei der Einstufung von Abfällen dar. Je nach
Gefährdungspotential wird die daraus folgende Art der Überwachung abgeleitet. Es wird
unterschieden in nicht überwachungsbedürftig, überwachungsbedürftig und besonders
überwachungsbedürftig. Die besonders überwachungsbedürftigen Abfälle entsprechen dem
Begriff Sonderabfall des alten Abfallgesetzes.
1. Schritt:
Klärung des
Entsorgungsweges
Abfälle zur Verwertung
Abfälle zur Beseitigung
2. Schritt:
Erwähung in
Verordnungen
Bestimmungs-
verordnung
besonders
überwachungs
bedürftiger
Abfälle
(BestbüAbfV)
3. Schritt:
Zuordnung
besonders
über-
wachungs-
bedüftige
Abfälle zur
Beseitigung
über-
wachungs-
bedüftige
Abfälle zur
Beseitigung
Bestimmungs-
verordnung
überwachungs
bedürftiger
Abfälle
(BestüVAbfV)
Bestimmungs-
verordnung
besonders
überwachungs
bedürftiger
Abfälle
(BestbüAbfV)
besonders
über-
wachungs-
bedüftige
Abfälle zur
Verwertung
über-
wachungs-
bedüftige
Abfälle zur
Verwertung
nicht über-
wachungs-
bedürftige
Abfälle zur
Verwertung
Abbildung 5: Einstufung der Überwachungsbedürftigkeit von Abfällen [W
EKA
, 1998]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2000
ISBN (eBook)
9783832444426
ISBN (Paperback)
9783838644424
Dateigröße
2.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Bremen – Bauingenieurwesen
Note
1,3
Schlagworte
abfall datenbank kreislaufwirtschaft müll stoffstrommanagement
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Titel: Entwicklung eines DV-gestützten Informationssystems für Abfallstoffströme
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