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Gasförmige Emissionen und die Notwendigkeit nachhaltigen Wachstums

©2000 Diplomarbeit 64 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Am Anfang von wirtschaftlichen Prozessen steht die Entnahme von natürlichen Materialien aus der Umwelt. Nahezu alle Produkte und Dienstleistungen entstehen durch eine Umwandlung dieser natürlichen Ressourcen: unsere Nahrungsmittel, unsere Kleidung, unsere Fahrzeuge, die Elektrizität für unsere Wohnungsbeleuchtung und unsere Computer. Letztlich gelangen alle diese für die Versorgung wirtschaftlicher Prozesse eingesetzten Ressourcen wieder zurück in die Umwelt - oft in veränderter Form.
In den modernen Volkswirtschaften (Industriegesellschaften) werden jährlich 45 bis 85 Tonnen natürlicher Ressourcen pro Kopf der Bevölkerung aus der Umwelt entnommen. Die angestrebten Ziele aus den wirtschaftlichen Prozessen sind für die Bundesrepublik Deutschland im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 08.06.1967 festgelegt. Neben Vollbeschäftigung, Stabilität des Preisniveaus, einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht, sollen die getroffenen Maßnahmen zu einem stetigen und angemessenen Wirtschaftswachstum beitragen.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
1.1Das Sozialprodukt als Bestimmungsgröße für Wohlfahrt1
1.2Alternative Bestimmungsgrößen für Wohlfahrt3
1.3Wohlfahrtsminderung durch negative externe Effekte4
1.4Nachhaltiges Wachstum6
2.Gasförmige Emissionen und die Notwendigkeit nachhaltigen Wachstums8
2.1Natürliche und technische Emissionsquellen9
2.1.1Kraftwerke und Heizwerke9
2.1.2Abfallverbrennungsanlagen10
2.1.3Industrieanlagen11
2.1.4Landwirtschaft12
2.1.5Haushaltungen13
2.1.6Verkehr14
2.2Das Ausmaß der Luftverunreinigung und seine Wirkung15
2.2.1Die Beschreibung der einzelnen verschiedenen chemischen Elemente und ihre Wirkung16
2.2.2Unmittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf die Natur19
2.2.3Unmittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf den Menschen21
2.2.4Mittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf die Natur23
2.2.5Mittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf den Menschen25
3.Die volkswirtschaftlichen Kosten der Luftverunreinigung27
3.1Die Kosten der Luftverschmutzung in der Schweiz am Beispiel der zwei Basler Kantone28
3.1.1Monetarisierung der verkehrsbedingten externen Kosten für die gesamte Schweiz30
3.2Umweltschutzaufwendungen der Industrie in Österreich von 1992 - 200031
3.3Umweltdaten Deutschland 199833
4.Die Entwicklung der gasförmigen Emissionen in Deutschland bei unverändertem Wachstum34
4.1Die Entwicklung der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 4408
Winkelmann, Barbara: Gasförmige Emissionen und die Notwendigkeit nachhaltigen Wachstums
/ Barbara Winkelmann - Hamburg: Diplomica GmbH, 2001
Zugl.: Wuppertal, Universität - Gesamthochschule, Diplom, 2000
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Inhalt:
Seite:
1
Einleitung
1
1.1
Das Sozialprodukt als Bestimmungsgröße für Wohlfahrt
1
1.2
Alternative
Bestimmungsgrößen
für
Wohlfahrt
3
1.3
Wohlfahrtsminderung durch negative externe Effekte
4
1.4
Nachhaltiges
Wachstum
6
2
Gasförmige Emissionen und die Notwendigkeit nachhaltigen Wachstums 8
2.1
Natürliche
und
technische
Emissionsquellen 9
2.1.1
Kraftwerke
und
Heizwerke
9
2.1.2 Abfallverbrennungsanlagen
10
2.1.3 Industrieanlagen
11
2.1.4 Landwirtschaft
12
2.1.5 Haushaltungen
13
2.1.6 Verkehr
14
2.2
Das Ausmaß der Luftverunreinigung und seine Wirkung
15
2.2.1 Die Beschreibung der einzelnen verschiedenen chemischen Elemente
16
und
ihre
Wirkung
2.2.2 Unmittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf die Natur
19
2.2.3 Unmittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf den Menschen
21
2.2.4 Mittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf die Natur
23
2.2.5 Mittelbare Wirkungen der Luftverunreinigung auf den Menschen
25
3
Die volkswirtschaftlichen Kosten der Luftverunreinigung
27
3.1
Die Kosten der Luftverschmutzung in der Schweiz am Beispiel der zwei 28
Basler Kantone
3.1.1 Monetarisierung der verkehrsbedingten externen Kosten für die
30
gesamte Schweiz
3.2
Umweltschutzaufwendungen der Industrie in Österreich von 1992 ­ 2000 31
3.3
Umweltdaten Deutschland 1998
33
-A-

Inhalt:
Seite:
4
Die Entwicklung der gasförmigen Emissionen in Deutschland bei
34
unverändertem Wachstum
4.1
Die Entwicklung der energiebedingten Emissionen
35
4.2
Die Entwicklung der Emissionen aus Abfallverbrennungsanlagen
37
4.3
Die Entwicklung der Emissionen aus Industrieanlagen
39
4.4
Die Entwicklung der landwirtschaftlichbedingten Emissionen
41
4.5
Die Entwicklung der Emissionen aus Haushaltungen
42
4.6
Die Entwicklung der verkehrsbedingten Emissionen
45
5
Ausblick
47
5.1
Eine vollständige Kosten-Nutzen-Analyse für die Verwendung
47
von Biodiesel
-B-

1
1 Vorwort
,,Am Anfang von wirtschaftlichen Prozessen steht die Entnahme von natürlichen
Materialien aus der Umwelt. Nahezu alle Produkte und Dienstleistungen entstehen
durch eine Umwandlung dieser natürlichen Ressourcen: unsere Nahrungsmittel, unsere
Kleidung, unsere Fahrzeuge, die Elektrizität für unsere Wohnungsbeleuchtung und
unsere Computer. Letztlich gelangen alle diese für die Versorgung wirtschaftlicher
Prozesse eingesetzten Ressourcen wieder zurück in die Umwelt ­ oft in veränderter
Form."
1
In den modernen Volkswirtschaften (Industriegesellschaften) werden jährlich
45 bis 85 Tonnen natürlicher Ressourcen pro Kopf der Bevölkerung aus der Umwelt
entnommen.
2
Die angestrebten Ziele aus den wirtschaftlichen Prozessen sind für die
Bundesrepublik Deutschland im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des
Wachstums der Wirtschaft vom 08.06.1967 festgelegt.
3
Neben Vollbeschäftigung,
Stabilität des Preisniveaus, einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht, sollen die
getroffenen Maßnahmen zu einem stetigen und angemessenen Wirtschaftswachstum
beitragen.
4
1.1 Das Sozialprodukt als Bestimmungsgröße für Wohlfahrt
Das Sozialprodukt ist international eindeutig definiert.
5
Die Definition von Wohlstand
und Wohlfahrt hingegen weniger. In der Literatur wird der Begriff Wohlstand über-
wiegend materiellen Kategorien zugeordnet, der Begriff Wohlfahrt dagegen nicht nur
den materiellen, sondern auch den immateriellen Kategorien, die die Ebenen der
psychischen, sozialen, kulturellen, ethischen und ästhetischen Werte miteinbeziehen.
Wohlfahrt ist ein Sammelbegriff für alles, was mit der Existenz und der Schaffung von
materiellen und immateriellen Werten in Verbindung mit deren positiven Auswirkungen
auf das Glücksempfinden der Menschen zu tun hat.
6
,,Aus der Verwendung des
umfassenden Wohlfahrtsbegriffs geht des weiteren hervor, daß eine klare und
eindeutige Abgrenzung zwischen Wohlfahrt und Wohlstand deswegen nicht möglich
ist, weil auch die Wohlfahrt teilweise auf materiellen Voraussetzungen beruht. Dies ist
wenigstens insoweit der Fall, als auch für das Glücksempfinden der einzelnen
Menschen gewisse materielle Existenzvoraussetzungen erfüllt sein müssen. Der mate-
1
S. Adriaanse A., et al, Stoffströme: Die materielle Basis von Industriegesellschaften, 1998, S. 7
2
vgl. ebenda, S.7
3
vgl. Sellien R./Sellien H., Gabler Wirtschaftslexikon, 1988, S. 1638
4
vgl. ebenda, S. 1638
5
vgl. Steiger A., Sozialprodukt oder Wohlfahrt, 1979, S. 52
6
vgl. ebenda, S. 53

2
rielle Wohlstand ist deswegen als ein Aufwand zu betrachten, mit dem die menschliche
Wohlfahrt verwirklicht werden kann."
7
Folgend werden die Begriffe Wohlstand und
Wohlfahrt synonym verwendet.
Das Sozialprodukt gilt nach wie vor als der Maßstab für wirtschaftlichen
Erfolg und Wohlstand in einer Volkswirtschaft.
8
Dahinter verbirgt sich die Vorstellung
je höher die Güterversorgung ist, desto wohlhabender wird der Mensch bzw. die
Nation angesehen. Pro-Kopf-Vergleiche und insbesondere Wachstumsratenvergleiche
werden gerne als Indikator für die Güte und den Erfolg von Wirtschaftsordnung und
praktizierter Wirtschaftspolitik herangezogen. Allerdings bleibt hierbei die Einkom-
mensverteilung in einer Nation außen vor. Bei einer extrem ungleichen Verteilung des
Einkommens ist der Wohlstand der gesamten Nation sicherlich anders zu bewerten
als der Wohlstand bei einer in etwa gleichmäßigen Einkommensverteilung.
9
,,Aber auch
die Gleichung ,,mehr Güter gleich mehr Wohlstand" muß einer kritischen Analyse
unterzogen werden. So erhöht die zunehmende Produktion von Verpackungs-
material das Sozialprodukt ebenso wie die anschließende Beseitigung durch die
Müllabfuhr. Ähnlich problematisch ist es, die nach Unfällen notwendig werdenden
Reparaturen und medizinischen Leistungen als wohlstandserhöhend zu werten. Auch
die sozialproduktserhöhende Rekultivierung von durch Umweltschäden belasteten
Landstrichen kann unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden."
10
Dieses verfälschte
Bild ,,Sozialprodukt = Wohlstand" wurde und wird laufend von Wissenschaftlern
bearbeitet. Ein Versuch der adäquaten Erfassung dieses Problembereichs ist die
Berücksichtigung sogenannter Sozialindikatoren.
11
Zu den sozialen Indikatoren zählen zum Beispiel die Lebenserwartung, der
Bildungstand, die Unfallhäufigkeit oder die Anzahl der Morde.
12
Dies sind geeignete
Indikatoren zur Erfassung der Lebensqualität; jedoch tauchen Schwierigkeiten auf,
wenn die Weltanschauung verschieden, gar gegensätzlich ist. So kann eine hohe
Scheidungsrate als Kennzeichen für eine fortschrittliche Gesellschaft stehen, aber auch
ein Kennzeichen für soziale Spannungen sein. Ein weiteres Problem ist das nur die
statistisch erfaßbaren Aspekte der Lebensqualität in sozialen Indikatoren zum Ausdruck
kommen, so daß eine sachlich nicht begründete Auswahl zustande kommt. Bei-
7
s. Steiger A., Sozialprodukt oder Wohlfahrt, 1979, S. 53
8
vgl. Rittenbruch K., Makroökonomik, 1990, S. 76
9
vgl. ebenda, S. 76
10
s. ebenda, S. 76
11
vgl. ebenda, S. 77
12
vgl. Dürr E., Wachstumspolitik, 1977, S.331

3
spielsweise kann Gesundheit nur anhand von Faktoren erfaßt werden, wie Arzt- oder
Krankenhausdichte, von denen unterstellt wird, das sie eine positive Wirkung haben.
13
1.2 Alternative Bestimmungsgrößen für Wohlfahrt
Die Nutzung von Gütern erhöht die Wohlfahrt des Verbrauchers.
14
Anstelle der
Wohlfahrt des Menschen kann man auch vom Nutzenniveau sprechen.
15
,,Die
Vorstellung von Wohlfahrt hängt also eng zusammen mit dem Nutzen, den private und
öffentliche Güter, mit denen Wirtschaftssubjekte Bedürfnisse befriedigen, stiften.
Nutzen ist eine Stromgröße."
16
Die Wohlfahrt eines Menschen ändert sich aber auch
ohne direkte Befriedigung durch ein Gut.
17
Zum Beispiel beim Lachen erfährt der
Mensch eine Wohlfahrtssteigerung und bei Angstzuständen eine Wohlfahrtsminderung,
so daß die Wohlfahrt nicht auf käufliche Güter beschränkt ist, sondern auch von anderen
Kriterien beeinflußt wird. Die Wohlfahrt läßt sich auch über sogenannte eigene
Produktionsprozesse verändern.
18
,,Darunter soll alles verstanden werden, was in einem
Haushalt und / oder von einer einzelnen Person produziert werden kann. Angefangen
mit der Produktion von Gütern, die der Selbstversorgung dienen, also private Güter
(Marktgüter) teilweise ersetzen können, bis zu grundsätzlich nicht käuflichen Gütern:
Selbstachtung, begründetes Selbstbewußtsein, Zufriedenheit bei Fähigkeit zur Selbst-
kritik, Ausgleich in der Familie, bei einem Streit mit dem Partner, Arbeitskollegen oder
Nachbarn, befriedigendes Sexualleben, gute Erziehung der Kinder, ..."
19
Eine weitere Größe, die die Wohlfahrt von Menschen bestimmt ist die natürliche
Umwelt, der natürliche Lebensraum.
20
Dieser Gesichtspunkt wird im weiteren mit dem
Schwerpunkt auf die Luftverunreinigung dargestellt. Um aber ein Beispiel an dieser
Stelle zu nennen: die Verschmutzung der Meere. Es ist wohlfahrtserhöhend, wenn im
Meer geschwommen werden kann (für die meisten Menschen jedenfalls), es ist wohl-
fahrtsmindernd, daß man in der Nordsee vor lauter Verunreinigung - ohne ein gesund-
heitliches Risiko einzugehen - nicht mehr schwimmen kann.
Die Aufgabe der Wachstumspolitik ist die Beeinflussung der Wohlfahrt bestim-
13
vgl. Dürr E., Wachstumspolitik, 1977, S. 331-332
14
vgl. Heil J., Vorlesungsskript nachhaltiges Wachstum, WS98/99, S. 3
15
vgl. ebenda, S. 3
16
s. ebenda, S. 3
17
vgl. ebenda, S. 3
18
vgl. ebenda, S. 4
19
s. ebenda, S. 4
20
vgl. ebenda, S. 4

4
menden Größen durch die Anwendung geeigneter Mittel.
21
Es stellt sich nun die Frage,
ob es nach dem zuvor dargestellten Wohlfahrtsbegriff Aufgabe des Staates ist, daß die
Menschen z. B. ein begründetes Selbstbewußtsein und / oder Selbstachtung haben. Zum
einen kann es effizienter sein ein höheres soziales Niveau in einer Gesellschaft zu
pflegen, und die Kosten für die negativen Konsequenzen z. B. Gefängnisaufenthalte zu
sparen. Zum anderen führt die traditionelle Wachstumspolitik, also die Steigerung des
BSP, zu Wohlfahrtsminderungen aus anderen Quellen oder gar zur Minderung der
Gesamtwohlfahrt. Durch diese Vernachlässigung der anderen Quellen von Wohlfahrt
sind die Konsequenzen aus der traditionellen Wachstumspolitik heute nicht mehr zu
übersehen.
22
1.3 Negative externe Effekte als Wohlfahrtsminderung
,,Ein zentraler ökonomischer Grundsatz ist es, den Einsatz von Ressourcen und
knappen Gütern so zu gestalten, daß sie maximalen Nutzen stiften. Dieser Nutzenbegriff
umfaßt neben den herkömmlichen Konsumgütern in zunehmenden Maße Lebens-
qualität, Wohlfahrt und eben auch Umweltqualität als Faktoren menschlichen
Nutzenempfindens. Ursprünglich wurden die sogenannten Umweltgüter wie Wasser,
Luft und Boden etc. als freie Güter bezeichnet und man ging davon aus, daß sie in
unbegrenzten Mengen zur Verfügung stünden. Durch die wachsenden Umweltprobleme
und den Verbrauch der natürlichen Ressourcen hat sich jedoch auch hier die Ansicht
durchgesetzt, daß es sich um knappe, also begrenzt zur Verfügung stehende Güter
handelt. Um den Nutzen der Akteure einer Ökonomie zu maximieren, muß bei knappen
Gütern eine effiziente Nutzung erfolgen, was wiederum heißt, daß jeder Akteur exakt
den Preis entrichtet, der seinem Nutzenzuwachs entspricht."
23
Sobald es sich um Umweltgüter handelt trifft dies nicht zu und es treten externe
Effekte auf. Externe Effekte beeinflussen den direkten Nutzen, fließen aber nicht in das
Preissystem ein, d. h. sie können auch nicht mittels Preismechanismus koordiniert
werden.
24
,,Negative (positive) externe Effekte liegen immer dann vor, wenn durch die
Aktivitäten eines Akteurs A knappe Güter in Anspruch genommen (produziert) werden,
die Akteur B zu Konsum- oder Produktionszwecken einsetzt, ohne daß sich die dadurch
gestiegene (verringerte) Knappheit in einem höherem (niedrigeren) Preis der knappen
21
vgl. Heil J., Vorlesungsskript nachhaltiges Wachstum, WS98/99, S. 5
22
vgl. ebenda, S. 5-7
23
s. Börsch-Supan A./Schabel R., Volkswirtschaft in fünfzehn Fällen, 1998, S. 189
24
vgl. ebenda, S. 189

5
Güter niederschlägt. Externe Effekte können sowohl durch Konsum- als auch durch
Produktionsaktivitäten ausgelöst werden, und sie können sowohl auf Konsum- als auch
auf Produktionsmöglichkeiten wirken."
25
Im Zusammenhang mit der Umweltproblematik entstehen in zahlreichen Fällen
negative externe Effekte.
26
So führt beispielsweise die Emission von Luftschadstoffen
durch die industrielle Produktion (z. B. von Gütern) oder den Konsum (z. B. Verkehr)
zu Nutzeneinbußen bei den Konsumenten von Atemluft. Saubere Luft ist knapper
geworden, ohne daß das Preissystem darauf reagiert und zudem, aufgrund des
Charakters der Atemluft als ,,öffentliches Gut", entsteht kein Markt für dieses Gut und
damit auch kein Marktpreis, der die gestiegene Knappheit signalisieren könnte. Die
Emittenten sind dadurch in der Lage, die Kosten ihrer Inanspruchnahme der Luft als
Aufnahmemedium für Schadstoffe auf die Konsumenten der Atemluft abzuwälzen.
27
,,Aus diesem Grund spricht man im Zusammenhang mit externen Effekten auch
von sozialen Kosten, denn offensichtlich handelt es sich um Kosten, die nicht von dem
getragen werden, der ein knappes Gut in Anspruch nimmt, sondern von anderen,
vielfach von der Gesellschaft insgesamt."
28
,,Die ökonomische Problematik externer Effekte besteht darin, daß sie zu
Marktversagen führen. Bei Existenz externer Effekte verlieren Wettbewerbs-
beschränkungen ihre Fähigkeit Effizienz in der Allokation herzustellen. Der erste
Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomie, der besagt, daß Konkurrenzmarktgleichgewichte
PARETO-effizient
29
sind, gilt nur unter der Voraussetzung, daß externe Effekte nicht
vorliegen. Ursache des Marktversagen ist die Tatsache, daß das Preissystem nicht in der
Lage ist, die knappen Güter so auf die konkurrierenden Verwendungsansprüche zu
allozieren, daß der Gesamtnutzen maximal wird. Die Lösung des Problems besteht in
der Internalisierung des externen Effektes, d. h. in der verursachungsgerechten
Zuordnung der Kosten der Inanspruchnahme knapper Güter. Die Frage, wie eine solche
Internalisierung erreicht werden kann, ist unterschiedlich beantwortet worden."
30
Der Absender von Effekten wird vom Empfänger Bezahlung verlangen, wenn
25
s. Geigant/Haslinger/Sobotka/Westphal, Lexikon der Volkswirtschaftslehre, 1994, S. 267+268
26
vgl. ebenda, S. 267+268
27
vgl. ebenda, S. 267+268
28
s. ebenda, S. 268
29
Pareto-Effizienz=Pareto Optimum, Güterverteilung zwischen Individuen, bei der durch Umverteilung
ein Individuum seinen Nutzen nur dadurch erhöhen kann, daß ein anderes Individuum schlechter ge-
stellt wird. Aus: Sellien R./Sellien H., Gabler Wirtschaftslexikon, 1988, S. 804
30
s. Geigant/Haslinger/Sobotka/Westphal, Lexikon der Volkswirtschaftslehre, 1994, S. 268

6
dieser die Effekte positiv bewertet.
31
Bei negativer Bewertung der Effekte wird der
Empfänger wiederum eine Entschädigung verlangen. Kommt es zwischen dem
Absender und dem Empfänger zu entsprechenden Vereinbarungen darüber, so sind
die Effekte zum Marktvorgang geworden und durch Internalisierung verschwunden.
Zwei Formen von Internalisierung sind möglich. Erstens der Einfluß wird abgestellt, so
daß keine Entschädigung mehr anfällt, oder höchstens aus vergangenen Einflüssen,
und zweitens mittels Ausgleichszahlungen, wobei die Einflüsse weiterhin bestehen.
Sind die Kosten der Internalisierung im letzteren Fall höher als die Kosten der
Beseitigung des Einflusses, so wird dieser beseitigt.
Diese mikroökonomische Theorie erweist sich aber als problematisch in den
Fällen, wo der Einfluß nicht wahrgenommen wird oder ein möglicher Schaden erst
in naher oder späterer Zukunft eintritt, oder mehrere Einflüsse zusammen für Wohl-
fahrtseinbußen verantwortlich sind, aber eine genauere Bestimmung des Ver-
antwortlichen für die Ursache nicht möglich ist. Somit ist die Internalisierung in diesen
Fällen ausgeschlossen. Das bedeutet, daß die heutigen Umweltprobleme (die negativen
externen Effekte) bei mikroökonomischer Sichtweise nicht ausreichend erfaßt werden.
32
Für die weitere Arbeit wird die folgende Definition negativer externer Effekte zugrunde
gelegt.
,,Unter einem negativen externen Effekt im weiteren Sinn einer Aktivität eines
Wirtschaftssubjekts sollen alle nach dem in der Gesellschaft vorhandenen Wissen kurz-
und langfristig entstehenden, direkten und indirekten Einflüsse von Emissionen der
Aktivität, die die Wohlfahrt von Menschen vermindern, verstanden werden."
33
1.4 Nachhaltiges Wachstum
34
Ein unverändertes Fortfahren in der traditionellen Wachstumspolitik ist nicht mehr
vertretbar. Die negativen Veränderungen in der globalen Umwelt zum Beispiel das
Ansteigen des Meeresspiegels um 10 - 25 Zentimeter in den letzten 10 Jahren, die
Verschmutzung und die Überfischung der Weltmeere, oder die Zerstörung der
Ozonschicht, stellen bereits jetzt, insbesondere aber für die Zukunft eine Bedrohung für
die Menschheit dar.
35
31
vgl. Heil J., Vorlesungsskript nachhaltiges Wachstum, WS98/99, S. 12
32
vgl. ebenda, S. 12-17
33
s. ebenda, S. 22
34
nachaltiges Wachstum wird synonym mit nachthaltiger Entwicklung verwendet
35
vgl. Storm P., et al, Nachhaltiges Wachstum, 1997, S. 2

7
Schätzungen zufolge werden täglich 55.000 ha Tropenwald vernichtet, 100 bis 200
Arten sterben aus, und die Atmosphäre wird täglich mit 60 Mio. t CO
2
36
belastet.
37
,,Die Erkenntnisse über die Grenzen des Wachstums sind in den am höchsten
entwickelten Ländern auf günstigen Boden gefallen und haben zur politischen
Forderung nach Nullwachstum geführt. Darunter wird meist verstanden, daß das (reale)
Sozialprodukt nicht mehr wachsen solle. Da dieses dem Produkt aus Bevölkerungszahl
und Prokopfeinkommen entspricht, ist es sinnvoll, zwischen Nullbevölkerungs- und
Nullwirtschaftswachstum zu unterscheiden.
38
" Nullbevölkerungswachstum stellt für die
hochindustriellen westlichen Länder wohl kaum ein Problem dar, wo z. B. die Zahl der
Single-Haushalte steigt, die Zahl der Kinder sinkt und das Bevölkerungswachstum
teilweise rückläufig ist.
39
Dies sieht in den Entwicklungsländern schon ganz anders aus.
Dort sind Kinder z. B. für die Altersversorgung zuständig oder sie sind ein Resultat aus
mangelhafter Aufklärungspolitik sprich Verhütung, sei es aus religiösen und / oder
finanziellen Gründen.
40
,,Die Einwohnerzahl der Erde hat 3,5 Milliarden überschritten.
Sie wächst gegenwärtig mit etwa 2% pro Jahr, verdoppelt sich also alle 35 Jahre. Um
nur das derzeitige Prokopfeinkommen aufrechtzuerhalten, müssen in jeder Generation
die Produktion und die gesamte Infrastruktur um 100% zunehmen."
41
Nullwirt-
schaftswachstum (dazu zählen auch negative Wachstumsraten), ist dagegen stark
umstritten und wird von Ökonomen als Zielsetzung überwiegend abgelehnt.
42
Vorhandene Rohstoffe könnten für einen längerfristigen Zeitraum ausreichen, und die
Natur hätte vielleicht die Chance das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen.
43
Die prognostizierten wirtschaftlichen Konsequenzen aber, wie zum Beispiel steigende
Arbeitslosigkeit, Unternehmenszusammenbrüche sprechen eindeutig gegen ein Null-
wirtschaftswachstum.
44
,,Im Anschluß an die Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro
im Juni 1992 hat sich ein neues Leitbild etabliert, das inzwischen zu einem neuen
Denken in der Umwelt- und Entwicklungspolitik geführt hat: die nachhaltige Ent-
36
CO
2
= Abkürzung für Kohlendioxid
37
vgl. Storm P., et al, Nachhaltiges Wachstum, 1997, S. 2
38
s. Frey R. L., Wachstumspolitik, 1979, S. 29-30
39
vgl. ebenda, S.30
40
vgl. ebenda S. 30
41
s. Frey B. S., Umweltökonomie, 1992, S. 90
42
vgl. . Frey R. L., Wachstumspolitik, 1979, S. 30
43
vgl. Heil J., Vorlesungsskript nachhaltiges Wachstum, WS98/99, S. 25-26
44
vgl. ebenda, S. 25-26

8
wicklung."
45
Bekannt aber wurde dieses Leitbild bereits 1987 durch den Bericht der
Brundtland Kommission für Umwelt und Entwicklung.
46
Unter nachhaltiger
Entwicklung wird dort eine Entwicklung verstanden die den Bedürfnissen der
gegenwärtigen Generation gerecht wird, ohne die Bedürfnisse der zukünftigen
Generation zu gefährden. Eine nachhaltige Entwicklung soll einerseits die Armut in den
Entwicklungsländern stoppen und andererseits den Wohlstand in den Industrieländern
mit der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage in Einklang bringen.
47
,,Unter dem Schirm einer nachhaltigen Entwicklung können sich sehr
unterschiedliche Positionen und Interessen wiederfinden. Gleichwohl ist diese Formel
nicht inhaltsleer. Nachhaltige Entwicklung heißt nicht, daß es allen nach uns
kommenden Generationen nicht schlechter gehen darf als uns. Der Prozeß, der mit der
Einleitung einer nachhaltigen Entwicklung verbunden ist, wird allen ­ der heutigen und
den späteren Generationen ­ Anstrengungen und Verzichte abverlangen; die sich
abzeichnenden weltweiten Entwicklungen machen Korrekturen, z. B. beim Ressourcen-
verbrauch und bei der Bevölkerungsentwicklung, unabdingbar."
48
Nachhaltiges Wachstums kann mittels Effizienzsteigerungen in der Produktions-
und Konsumstruktur verwirklicht werden.
49
Bei einer vollständigen Kosten-Nutzen-
Analyse wird ersichtlich, daß das Effizienzpotential sehr groß und noch wenig aus-
geschöpft ist. Eine vollständige Kosten-Nutzen-Analyse bedeutet, daß eine Aktivität
mittels Erfassung aller Kosten und aller Nutzen beschrieben und beurteilt wird.
50
,,Effizienzsteigerungen sind offensichtlich um so leichter und schneller zu erzielen, je
geringer der dafür nötige technische Fortschritt ist. Im günstigsten Fall, also wenn
vorhandene Techniken überhaupt oder besser als bisher eingesetzt bzw. kombiniert
werden."
51
2 Gasförmige Emissionen und die Notwendigkeit nachhaltigen Wachstums
Am Beispiel der gasförmigen negativen externen Effekte und ihren unmittelbaren und
mittelbaren Wirkungen auf den Menschen und die Natur wird folgend der notwendige
Handlungsbedarf für eine nachhaltige Wachstumspolitik dargestellt. Nicht zu vergessen
45
s. Storm P., et al, Nachhaltiges Wachstum, 1997, Vorwort
46
vgl. ebenda S. 4
47
vgl. ebenda, S. 4
48
s. ebenda, S. 4-5
49
vgl. Heil J., Vorlesungsskript nachhaltiges Wachstum, WS98/99, S. 26-33
50
vgl. ebenda, S. 26-33
51
s. ebenda, S. 27

9
ist an dieser Stelle, daß die Luft nur ein ausgewähltes Medium ist, und daß die
negativen externen Effekte und ihre unmittelbaren bzw. mittelbaren Wirkungen auf den
Menschen und die Natur für die Medien Wasser und Boden noch hinzugerechnet
werden müssen.
2.1 Natürliche und technische Emissionsquellen
Die atmosphärische Luft sollte im trockenen Zustand in Bodennähe etwa die folgende
weitgehend konstante Zusammensetzung haben (Volumenanteil in %):
Stickstoff
78.08 %
Sauerstoff
20.95 %
Argon
0.93 %
Kohlenstoffdioxid 0.03 %
Wasserstoff 0.01 %
weitere Edelgase 0.002 %
52
Verunreinigungen der atmosphärischen Luft können natürliche und anthropogene, also
technische Ursachen haben. Zu den natürlichen Emissionsquellen zählen Brände
(insbesondere Waldbrände), Stürme (Aufwirbelung und Verwehung von Staub),
Vulkanausbrüche, Meerwasseraerosole, Erdöl- und Ergasfelder, Stoffwechsel von
Mensch, Tier Pflanze und Mikroorganismen sowie Verwesungen und Vermoderungen.
Die Ermittlung der Emissionsmengen bei den natürlichen Quellen ist schwierig.
Die Angaben in der Literatur sind sehr unterschiedlich. Die Einflußnahme des
Menschen auf natürliche Emissionen ist sehr gering.
53
,,Anthropogene Luftver-
unreinigungen entstehen weit überwiegend bei thermischen Prozessen. Es dominieren
die Verbrennungsprozesse in industriellen Anlagen (vor allem bei Kraftwerken und
anderen Großfeuerungsanlagen), in Haushaltungen (Heizen, Kochen) und beim
Verkehr. Im industriellen und gewerblichen Bereich tragen weitere thermische Prozesse
zur Luftverunreinigung bei: Rösten; Verhütten; Sintern; Schmelzen; Gießen; Brennen;
Schweißen; Kochen; Destillieren."
54
Die wichtigsten anthropogenen Emissionsquellen
sind folgend beschrieben.
2.1.1 Kraftwerke und Heizwerke
Kraftwerke und Heizwerke gehören nach der Menge der Abgase zu den größten
Emittenten.
55
Trotzdem ist in den alten Bundesländern im Wirtschaftsjahr 1990 eine
Verbesserung, also die Reduzierung der Schadstoffe festzustellen. Dies ist auf die
52
vgl. Brauer H., Handbuch des Umweltschutzes und der Umweltschutztechnik, 1997, S. 56
53
vgl. ebenda, S. 57
54
s. ebenda, S. 57-58
55
vgl. ebenda, S. 59

10
Entstaubung, Entschwefelung und die Entstickung von Rauchgasen zurückzuführen.
Nur noch bei der emittierten Substanz Kohlenstoffdioxid haben die Kraftwerke und
Heizwerke nach wie vor die schlechte führende Stellung. Hauptgrund für die Ver-
besserung waren die strengeren Auflagen, insbesondere für die Großfeuerungsanlagen,
durch die Verordnungen zum Bundesimmissionsgesetz im Jahre 1983. In den neuen
Bundesländern verursachen Kraftwerke noch hohe Abgaben von Schwefeldioxid,
Stickstoffoxid und Staub, da die Einführung der bundesdeutschen Vorschriften zur
Luftreinhaltung erst noch greifen muß. Längerfristig wird auch dort ein Rückgang der
Emissionen erwartet.
56
,,Aus lufthygienischer Sicht kommt dem in Kraftwerken eingesetzten Brennstoff
eine zentrale Bedeutung zu. Gas ist umweltfreundlich; schwefelreiches Schweröl und
Braunkohle führen zu hohen Schwefeldioxid- bzw. Staub-Konzentrationen im Rohgas
(Abgas vor der Reinigung). Der Schwefelgehalt in Rohöl, in Steinkohle und in
Braunkohle kann stark schwanken. Bei der Verbrennung von 1 g Schwefel werden 2 g
Schwefeldioxid gebildet. Bei Kohlefeuerungen wird ein Teil des gebildeten Schwe-
feldioxids durch alkalisch wirkende Asche gebunden. Die Einbindung wird für Stein-
kohle mit ca. 95%, für Braunkohle mit 30 bis 80 % angegeben. Bei Ölfeuerungen wird
bei Einsatz von 1 t Öl mit 1 % Schwefel-Gehalt eine Menge von 10 kg Schwefel zu 20
kg Schwefeldioxid (6,8m
3
) umgesetzt. Die großen Abgasmengen von Kraftwerken
führen auch zu nennenswerten Emissionen von Substanzen, die nur in geringen
Konzentrationen im Brennstoff bzw. im Rauchgas auftreten, wie z. B. Chlor- und
Fluorverbindungen, organisch-chemische Substanzen oder Schwermetalle."
57
2.1.2 Abfallverbrennungsanlagen
Die Quelle der Emission in die Atmosphäre ist die Kaminöffnung der Abfallver-
brennungsanlage.
58
Zu den Hauptschadstoffen gehören chlorierte Dioxine und Furane,
2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin, Benzo(a)pyren, polychlorierte Biphenyle, Arsen,
Cadmium, und Quecksilber. Die Rostfeuerung ist bisher das herkömmliche Verfahren
der Abfallverbrennung. Hinzu kommen das Thermoselectverfahren und das Schwel-
brennverfahren, welche vor der großtechnischen Realisierung stehen. Mittels dieser
Verfahren sollen die Schadstoffemissionen weiter reduziert werden. Datengrundlagen
56
vgl. Brauer H., Handbuch des Umweltschutzes und der Umweltschutztechnik, 1997, S. 59
57
s. ebenda, S. 64
58
vgl. Steffens T., Quantifizierung der oralen Schadstoffbelastung des Menschen durch Emissionen aus
Abfallverbrennungsanlagen, 1996, S. 10

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2000
ISBN (eBook)
9783832444082
ISBN (Paperback)
9783838644080
DOI
10.3239/9783832444082
Dateigröße
594 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Bergische Universität Wuppertal – Wirtschaftswissenschaften
Erscheinungsdatum
2001 (August)
Note
1,7
Schlagworte
konsten-nutzen-analyse nachhaltiges wachstum negative effekte volkswirtschaftliche kosten wohlfahrt
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Titel: Gasförmige Emissionen und die Notwendigkeit nachhaltigen Wachstums
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