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Das Frauenbild in der NS-Arbeitswissenschaft und seine Bedeutung für die betriebliche Personalpolitik

Am Beispiel Frauenindustriearbeit

©1999 Examensarbeit 96 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
In der Arbeit werden verschiedene Einflussfaktoren auf die betriebliche Personalpolitik des Nationalsozialismus verknüpft: nach Geschlecht differenzierte Menschenbilder und Rollenvorstellungen und historisch-gesellschaftliche Rahmenbedingen. Am Beispiel der Frauenindustriearbeit wird untersucht, welche Bedeutung das Frauenbild in der NS-Arbeitswissenschaft für eine nach Geschlecht differenzierende Personalpolitik hat. Anhand einiger Bereiche betrieblicher Personalpolitik wird betrachtet, ob ein ‚wesensgemäßer’ Fraueneinsatz in der Industrie zustande kam und wenn ja, wodurch er sich auszeichnete. Dabei bezieht sich die Verfasserin ausschließlich auf ‚deutsche’ Frauen.
Die Arbeit enthält drei Hauptkapitel, die die verschiedenen Gesichtspunkte thematisieren, unter denen Frauenindustriearbeit im Nationalsozialismus betrachtet wird:
Gegenstand des 2. Kapitels ist das Frauenbild in der NS-Ideologie und der NS-Arbeitswissenschaft. Zugewiesen wird der Frau die Rolle der Mutter im Dienste der Volksgemeinschaft. Zum einen wird auf die – hier noch mentale – Zuordnung von Frauen zu bestimmten Tätigkeiten fokussiert, zum anderen auf den Diskurs um die Frauenlöhne.
Im 3. Kapitel geht es um beschäftigungspolitische und gesetzliche und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen. Das Besondere der Beschäftigungspolitik des NS ist, dass Frauen zunächst tendenziell aus dem Erwerbsleben – oder von bestimmten Arbeitsplätzen – verdrängt wurden, später jedoch für die Kriegswirtschaft benötigt und mobilisiert wurden.
Im 4. Kapitel wird untersucht, ob und wie die Vorschläge für einen ‚wesensgemäßen’ Fraueneinsatz in der Industrie auch tatsächlich umgesetzt wurden. Betrachtet werden die Bereiche Personalzuordnung und Arbeitsgestaltung (4.2), Einarbeitung und Führung (4.3), Entlohnung (4.4) und betriebliche Sozialpolitik (4.5).

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung3
2.Das Frauenbild in der NS-Ideologie und in der NS-Arbeitswissenschaft6
2.1Das Frauenbild in der NS-Ideologie6
2.1.1Vorbemerkungen6
2.1.2Die ‚deutsche‘ Frau als Mutter7
2.1.3Die ‚deutsche‘ Frau – der ‚deutsche‘ Mann – die ‚deutsche‘ Ehe im Dienst der ‚deutschen Volksgemeinschaft‘10
2.1.4Grundsätzliches zur ‚deutschen‘ Frau und Erwerbsarbeit12
2.2Das Bild der Industriearbeiterin in der nationalsozialistischen Arbeitswissenschaft14
2.2.1Vorbemerkungen14
2.2.2"Mütterlichkeit" und die Bindung von Frauen an die Industriearbeit15
2.2.3Körperliche und seelische […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 4318
Maaß, Cornelia: Das Frauenbild in der NS-Arbeitswissenschaft und seine Bedeutung für die
betriebliche Personalpolitik am Beispiel Frauenindustriearbeit / Cornelia Maaß - Hamburg:
Diplomica GmbH, 2001
Zugl.: Berlin, Universität, Staatsexamen, 1999
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1
1 EINLEITUNG
3
2 DAS FRAUENBILD IN DER NS-IDEOLOGIE UND IN DER NS-
ARBEITSWISSENSCHAFT 6
2.1 D
AS
F
RAUENBILD IN DER
NS-I
DEOLOGIE
6
2.1.1 V
ORBEMERKUNGEN
6
2.1.2 D
IE
,
DEUTSCHE
` F
RAU ALS
M
UTTER
7
2.1.3 D
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DEUTSCHE
` F
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ANN
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DIE
,
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D
IENST DER
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V
OLKSGEMEINSCHAFT
` 10
2.1.4 G
RUNDSÄTZLICHES ZUR
,
DEUTSCHEN
` F
RAU UND
E
RWERBSARBEIT
12
2.2 D
AS
B
ILD DER
I
NDUSTRIEARBEITERIN IN DER NATIONALSOZIALISTISCHEN
A
RBEITSWISSENSCHAFT
14
2.2.1 V
ORBEMERKUNGEN
14
2.2.2 ,M
ÜTTERLICHKEIT
`
UND DIE
B
INDUNG VON
F
RAUEN AN DIE
I
NDUSTRIEARBEIT
15
2.2.3 K
ÖRPERLICHE UND SEELISCHE
M
ERKMALE
UND DIE SPEZIELLE
E
IGNUNG DER
F
RAUEN ZUR
F
LIEßBANDARBEIT
19
2.2.4 D
ER ENTGELTPOLITISCHE
D
ISKURS ZUR
F
RAUENINDUSTRIEARBEIT
23
3 BESCHÄFTIGUNGSPOLITISCHE UND GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
FÜR DIE BETRIEBLICHE PERSONALPOLITIK
28
3.1 N
ATIONALSOZIALISTISCHE
F
RAUENBESCHÄFTIGUNGSPOLITIK
28
3.1.1 V
ORBEMERKUNGEN
28
3.1.2 M
AßNAHMEN
,
UM
F
RAUEN VOM
A
RBEITSPLATZ ZU VERDRÄNGEN
29
3.1.2.1
Die ,Kampagne gegen das Doppelverdienertum`
29
3.1.2.2 Das
,Ehestandsdarlehen`
31
3.1.2.3
Die Gewährung von Kinderbeihilfen und steuerpolitische Maßnahmen
33
3.1.2.4
Die Entwicklung der Frauenbeschäftigung von der ,Machtergreifung` bis zum
,Vierjahresplan` 35
3.1.3 M
AßNAHMEN
,
UM
F
RAUEN FÜR
R
ÜSTUNG UND
K
RIEGSWIRTSCHAFT
ZU MOBILISIEREN
38
3.1.3.1
Propaganda zur Förderung der Berufstätigkeit von Frauen
38
3.1.3.2
Meldepflicht und Dienstverpflichtung zur Steigerung der Frauenbeschäftigung
40
3.1.3.3
Die Entwicklung der Frauenbeschäftigung während des Zweiten Weltkrieges
42

2
3.2 A
RBEITSRECHTLICHE
R
AHMENBEDINGUNGEN
49
3.2.1 D
IE
G
RÜNDUNG DER
DAF
UND
V
ERÄNDERUNGEN IN DER
A
RBEITSGESETZGEBUNG
50
3.2.2 A
RBEITSZEITEN UND
B
ESCHÄFTIGUNGSVERBOTE FÜR
F
RAUEN
53
3.2.3 D
AS
M
UTTERSCHUTZGESETZ VON
1942 55
4 PERSONALPOLITIK IN INDUSTRIEBETRIEBEN
57
4.1 V
ORBEMERKUNGEN
57
4.2 ,W
ESENSGEMÄßE
` T
ÄTIGKEITEN
,
DEUTSCHER
` I
NDUSTRIEARBEITERINNEN AUF
,
FRAUENGERECHTEN
` A
RBEITSPLÄTZEN
59
4.3 E
INARBEITUNG UND
F
ÜHRUNG VON
F
RAUEN
63
4.4 D
IE
E
NTLOHNUNG DER
I
NDUSTRIEARBEITERINNEN
66
4.5 D
IE
B
ETREUUNG
,
DEUTSCHER
` F
RAUEN MITTELS
BETRIEBLICHER
S
OZIALLEISTUNGEN
70
4.6 D
IE
A
RBEITSBEDINGUNGEN FÜR
I
NDUSTRIEARBEITERINNEN UND IHRE
F
OLGEN
74
5 FAZIT
77
6 LITERATURVERZEICHNIS
83

3
1 Einleitung
Die deutschen Frauen wollen [...] in der Hauptsache Gattin und Mutter, sie wollen nicht Genossin sein,
wie die roten Volksbeglücker es sich und ihnen einzureden versuchen. Sie haben keine Sehnsucht nach
der Fabrik, keine Sehnsucht nach dem Büro und auch keine Sehnsucht nach dem Parlament. Ein trautes
Heim, ein lieber Mann und eine Schar glücklicher Kinder steht ihrem Herzen näher.
1
In dem Auszug aus dem Buch ,,Das ABC des Nationalsozialismus"
2
wird die den ,deutschen`
Frauen zustehende Rolle innerhalb der nationalsozialistischen ,Volksgemeinschaft' klar formu-
liert: Es ist die der ,,Gattin und Mutter". Frauen wird eine ,,Sehnsucht nach der Fabrik" und
überhaupt nach öffentlichem Leben abgesprochen, dafür die Pflege der Familie und des Hauses
zu ihrem stärksten Bedürfnis erklärt.
Die Realität sah jedoch anders aus: Erwerbsarbeit in der Fabrik war für viele Frauen eine Not-
wendigkeit. Auch Unternehmen hatten kein Interesse daran, auf Frauenarbeit zu verzichten,
und zwar um so weniger, je stärker die nationalsozialistische Politik im Zeichen der Aufrüstung
und des Zweiten Weltkrieges stand. Nun wurden Frauen dringend benötigt. Die Aufgabe der
Arbeitswissenschaft war es, die Bedingungen aufzuzeigen, unter denen Fabrikarbeit für Frauen
vereinfacht wurde, also einen Beitrag zu einer ,artgerechten` Arbeitsgestaltung zu leisten.
Ich möchte mich in dieser Arbeit der Frage widmen, welche Bedeutung das Frauenbild der
nationalsozialistischen Arbeitswissenschaft für die betriebliche Personalpolitik in der Industrie
hatte. Die ArbeitswissenschaftlerInnen setzten bestimmte physische und psychische Merkmale
von Frauen voraus, folgerten, daß Frauen sich von Männern auch beim Ausführen von Ar-
beitsprozessen und in ihrer Einstellung zur Erwerbstätigkeit unterschieden und leiteten daraus
schließlich Hinweise für einen ,frauengerechten` Arbeitseinsatz in der Industrie ab. Des weite-
ren wurden Überlegungen zur Bewertung und Entlohnung der in der Industrie tätigen Frauen
angestellt. Ich möchte anhand einiger Bereiche betrieblicher Personalpolitik überprüfen, ob ein
,wesensgemäßer` Fraueneinsatz in der Industrie zustande kam und wenn ja, wodurch er sich
auszeichnete.
Da beschäftigungspolitische Maßnahmen und die Arbeitsgesetzgebung Rahmenbedingungen
und Voraussetzungen für die Personalpolitik in den Fabriken darstellten, werden sie in meine
Betrachtungen einbezogen. Durch beschäftigungspolitische Maßnahmen versuchte das Regime,
die Erwerbstätigkeit von Frauen zu lenken, und die Arbeitsbedingungen in den Industriebetrie-
ben wurden durch Arbeitsschutzbestimmungen beeinflußt.
1
Rosten 1933, S. 198.
2
In doppelten Anführungszeichen stehen direkte Zitate und Titel von Büchern oder Aufsätzen, in einfachen An-
führungszeichen nationalsozialistische Ausdrücke und Begriffe, die ich besonders hervorheben möchte oder an-
ders als üblich gebrauche.

4
Die Maßnahmen zur Steuerung des Arbeitsmarktes wiederum schienen teilweise das national-
sozialistische Frauenbild widerzuspiegeln: So waren z.B. in den ersten Jahren der nationalsozia-
listischen Herrschaft Bemühungen zu erkennen, Frauen von ihren Arbeitsplätzen zu verdrän-
gen, und im Jahr 1942 wurde ein umfassendes Mutterschutzgesetz erlassen.
Frauenindustriearbeit im Nationalsozialismus wird in dieser Arbeit unter drei verschiedenen
Gesichtspunkten thematisiert, die gleichzeitig die verschiedenen Ebenen der Arbeit darstellen:
Es handelt sich erstens um die ideologische und arbeitswissenschaftliche, zweitens um die be-
schäftigungspolitische und gesetzliche und drittens um die betriebliche, personalpolitische Ebe-
ne. Ich möchte die Zusammenhänge, Übereinstimmungen, Widersprüche und Interessenkon-
flikte sowohl innerhalb der als auch zwischen den einzelnen Ebenen deutlich machen.
Ich beziehe mich dabei ausschließlich auf die Beschäftigung ,deutscher` Frauen - in Abgren-
zung zu ,nicht-deutschen`, sogenannten ,fremdvölkischen` Frauen, zu ,zigeunerischen` und zu
,deutschen Frauen jüdischen Glaubens`, denen die Staatsbürgerschaft aberkannt wurde. Nicht
betrachtet wird außerdem die Beschäftigung von ,Zwangsarbeiterinnen`. Regelungen, die ,deut-
sche` Frauen schützen sollten, trafen auf sie nicht zu, und arbeitswissenschaftliche Erwägungen
wurden nur angestellt, wenn es um die Frage ging, wie ihre Arbeitskraft besser genutzt werden
konnte als die der ,deutschen` Betriebsangehörigen.
3
Eine Betrachtung der Erwerbstätigkeit
aller Frauen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
Des weiteren erfolgt eine Einschränkung auf die Industriearbeit. Die Beschäftigung in der In-
dustrie war während des Nationalsozialismus in besonderem Maß von den wirtschaftlichen
Entwicklungen und deren Folgen auf dem Arbeitsmarkt beeinflußt: Zu Beginn des nationalso-
zialistischen Regimes herrschte hohe Arbeitslosigkeit, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg hinge-
gen Arbeitskräftemangel. Frauenindustriearbeit erscheint auf den ersten Blick als nicht verein-
bar mit dem nationalsozialistischen Frauenbild. Ein Ziel meiner Arbeit wird die detaillierte Dar-
stellung der Widersprüche zwischen ideologischen Gesichtspunkten und praktischer Notwen-
digkeit der Frauenindustriearbeit sein. Dabei werde ich mich am vor allem auf die stark expan-
dierende Produktionsgüterindustrie, die im direkten Zusammenhang mit der Aufrüstung und
der Kriegswirtschaft stand, beziehen.
Auf der ersten Ebene (Kapitel 2) steht das nationalsozialistische Frauenbild im Mittelpunkt
meiner Betrachtungen. Zunächst wird dabei die Rolle der Frau, wie sie von nationalsozialisti-
3
Vgl. H.S.f.S. (Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts) 1987, JB 1939b, Bd. 1, S. 253ff
(,,Rasse und Leistung").

5
schen Ideologen ­ auch in Hinblick einer Berufstätigkeit - gesehen wurde, thematisiert, im
zweiten Teil die Industriearbeiterin aus Sicht der zeitgenössischen Arbeitswissenschaft.
Auf der zweiten Ebene (Kapitel 3) werden Rahmenbedingungen und Richtlinien für die Frau-
enerwerbstätigkeit ­ zunächst beschäftigungspolitische, dann gesetzliche - dargelegt. Mein
besonderes Interesse gilt dabei der Wirksamkeit der Frauenbeschäftigungspolitik und der Frage,
inwieweit sich das nationalsozialistische Frauenbild in arbeitspolitischen Maßnahmen und in
arbeitsrechtlichen Veränderungen erkennen läßt.
Auf der dritten Ebene (Kapitel 4) schließlich geht es um die Personalpolitik in Industriebetrie-
ben. Ich werde mich dabei ausschließlich mit der Zeit des Zweiten Weltkrieges beschäftigen. In
dieser Zeit wurde der Frauenbeschäftigung in der Industrie eine besondere Aufmerksamkeit
geschenkt, wie auch die Anzahl der arbeitswissenschaftlichen Beiträge zeigt. Innerhalb der In-
dustriebetriebe wurden Frauen für die Aufrechterhaltung der Rüstungsproduktion immer wich-
tiger, weshalb sie in der Personalpolitik zunehmend Beachtung fanden. Darstellen werde ich die
Art der Tätigkeiten und der Arbeitsplätze, Qualifizierungsmöglichkeiten, Einarbeitung und
Führung, das Entgelt und betriebliche Sozialleistungen. Außerdem werde ich auf Arbeitsbedin-
gungen im Zweiten Weltkrieg und deren Folgen eingehen. Dabei sollen die Aussagen, die von
ArbeitswissenschaftlerInnen zum Fraueneinsatz in der Industrie gemacht wurden, auf ihre
praktische Anwendung überprüft und der Frage nachgegangen werden, wie Arbeitsplätze und
­bedingungen für Frauen gestaltet wurden.
Stützen werde ich mich überwiegend auf Sekundärliteratur, aber auch auf Dokumente aus
Quellenstudien und nationalsozialistische Veröffentlichungen.

6
2 Das Frauenbild in der NS
4
-Ideologie und in der NS-
Arbeitswissenschaft
2.1 Das Frauenbild in der NS-Ideologie
2.1.1 Vorbemerkungen
Eine der ersten offiziellen Beschlüsse der NSDAP
5
lautete: ,,Eine Frau kann in die Führung
der Partei und in den leitenden Ausschuß nie aufgenommen werden".
6
1933 verloren Frauen
ihr passives Wahlrecht.
7
Dadurch wird bereits deutlich, worin Frauen kein Betätigungsfeld fin-
den sollten, nämlich in der Politik.
Dennoch gab es NS-Funktionsträgerinnen, die parteiamtlich tätig waren, und zwar in Berei-
chen, die Frauen, Familie und Jugend betrafen. Dies waren die ,NS-Frauenschaft`, das ,Deut-
sche Frauenwerk` und das ,Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront`, die alle von der ,Reichs-
frauenführerin` Gertrud Scholtz-Klink geleitet wurden, außerdem der ,Bund Deutscher Mädel`
(BDM) und der ,Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend` (RADwJ). In diesen Institutionen
propagierten Frauen das nationalsozialistische ,Küche-Kinder-Ehemann`-Ideal und machten
gleichzeitig Karriere,
8
auch wenn ihre parteipolitischen Befugnisse vergleichsweise gering wa-
ren.
9
Die ,führenden` Parteimitglieder, die die nationalsozialistische ,Weltanschauung` und
damit auch das ideologisch bestimmte Frauenbild nach außen hin am stärksten propagierten,
waren Männer und hießen unter anderem Hitler, Göring, Goebbels, Darré, Ley und Rosenberg.
Die nationalsozialistischen Ansichten zur Frauenrolle waren ­ ebenso wie auch die Ablehnung
der Frauenemanzipation - nicht neu; sie waren vielmehr in konservativen Kreisen schon lange
vorher vertreten worden. Als Reaktion auf die wachsende Frauenbewegung ab ca. 1860 war ein
,bürgerlicher Antifeminismus` entstanden, der die bestehende Ordnung der Geschlechter ge-
fährdet sah und gegen die Frauenemanzipation eintrat.
10
Das ,,Ringen um den Erhalt des Vol-
kes"
11
war geprägt durch sozialdarwinistisches Gedankengut des ausgehenden 19. Jahrhun-
4
NS = Nationalsozialismus bzw. das entsprechende Adjektiv oder Adverb in ihrer jeweils deklinierten Form.
5
NSDAP = Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.
6
Arendt/ Hering/ Wagner 1993, Dok. 3, S. 85: Beschluß der 1. Generalmitgliederversammlung der NSDAP in
München vom 21.01.32. Beim Zitieren aus Quellensammlungen oder Dokumentationen gebe ich nur diese an.
7
Vgl. Nave-Herz 1997, S. 44.
8
Zu ,,Führerinnen im ,Führerstaat`" vgl. Böltken 1995; zu ,,Nationalsozialistische[n] Frauenansichten" vgl. Wagner
1996.
9
Vgl. Koonz 1991, S. 123f; Nave-Herz 1997, S. 47; Sachse 1990, S. 44; Sigmund 1998, S. 122.
10
Vgl. Arendt/ Hering/ Wagner 1993, S. 18f; vgl. auch Nave-Herz 1997, S. 16ff.
11
Thalmann 1987, S. 118.

7
derts.
12
Schon vor dem Nationalsozialismus waren zuerst Frauen von ihren Arbeitsplätzen
verdrängt worden, wenn es nicht genug Arbeitsplätze für alle gab: So hatte nach dem ersten
Weltkrieg eine ausgedehnte ,Demobilisierungskampagne` stattgefunden, die vorher beschäftigte
Frauen zugunsten der aus dem Krieg zurückgekehrten Männer aus den Betrieben drängen soll-
te.
13
Andererseits kann eine Entwicklung seit Ende des 19. Jahrhunderts festgestellt werden, als de-
ren Folge Frauen nach und nach mehr Kompetenzen und mehr Rechte zugesprochen worden
waren. Diese Entwicklung wurde in der Zeit von 1933 bis 1945 unterbrochen.
14
Der Entzug
des passiven Wahlrechts 1933 und die Tatsache, daß Frauen keine Zulassung mehr zum Beruf
der Richterin und Rechtsanwältin bekamen,
15
sind Indizien dafür.
Im folgenden werde ich das nationalsozialistische Frauenbild anhand der den Frauen zugewie-
senen ,Aufgabenschwerpunkte` Mutterschaft und Ehe, sowie der Erwerbsarbeit darstellen.
2.1.2 Die ,deutsche` Frau als Mutter
Im ersten Parteiprogramm der NSDAP werden Frauen nur einmal ausdrücklich genannt und
dabei in ihrer Funktion als Mutter:
21. Der Staat hat für die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen durch den Schutz der Mutter und des
Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch Herbeiführen der körperlichen Ertüchtigung mittels ge-
setzlicher Festlegung einer Turn- und Sportpflicht, durch größte Unterstützung aller sich mit körperlicher
Jugendausbildung beschäftigenden Vereine.
16
Die ,deutsche` Mutter sollte im Schutze des (zukünftigen) NS-Staates stehen, da sie für ,erbge-
sunden` Nachwuchs zu sorgen hatte. Darunter verstand man sowohl quantitative Aspekte - die
zahlenmäßige Vergrößerung des ,deutschen Volkes` - als auch qualitative - die Förderung einer
überdurchschnittlichen Vermehrung ,rassisch Hochwertiger`.
17
,,Aufartung und Zucht waren
die beiden Ebenen, auf denen die Nationalsozialisten ihr ,Rassedenken` in die Praxis umsetzen
wollten."
18
,Rassisch wertvolle Mütter` sollten zu mehr Geburten angeregt, Frauen, die nicht in
das nationalsozialistische Bild paßten, daran gehindert werden.
19
Auf der einen, der ,rassisch
hochwertigen` Seite wurden Verstöße gegen das Abtreibungsverbot verstärkt verfolgt, der Zu-
12
Vgl. u.a. Thalmann 1987, S. 118f und ausführlich Mosse 1996, S. 89ff. Zur NS-Ideologie (und dem Sozialdarwi-
nismus als einem Bestandteil) vgl. außerdem Noack 1996.
13
Vgl. u.a. Bajohr 1977, S. 158ff; Winkler 1977a, S. 17ff.
14
Vgl. König 1988, S. 254; Schulz 1998, S. 119: Für Schulz änderte sich das Frauenbild vor allem in den 1920er
Jahren, in denen sich ,,mehr und mehr das Bild der selbstbewußten, erwerbstätigen, meist ledigen ,Neuen Frau` in
den Vordergrund schob".
15
Vgl. Nave-Herz 1997, S. 44.
16
Hofer 1990, S. 30.
17
Vgl. Wagner 1996, S. 77.
18
Lück 1979, S. 127.
19
Zur Rassen- und zur Sterilisationspolitik vgl. z.B. Bock 1986; Bock 1995, S. 175ff; zur Ehe- und Sexualpolitik
vgl. z.B. Czarnowski 1991.

8
gang zu Verhütungsmitteln erschwert und Sexual- und Eheberatungsstellen geschlossen,
20
auf
der anderen, der ,minderwertigen` Seite wurden Zwangssterilisationen und Abtreibungen be-
fürwortet.
21
Die Mutterschaft galt als Pflicht der ,deutschen`, ,erbgesunden` Frauen, mit dem
Ziel, den Geburtenrückgang, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland festzustellen
war, aufhalten zu müssen.
22
,Deutschblütige` Frauen wurden zu ,,Hüterinnen der Rasse" und zu
,,Garantin[nen] der Zukunft"
23
erklärt.
Klinksiek und Weyrather stellen fest, daß ,,[d]as nationalsozialistische Frauenbild im Grunde
kein Frauen-, sondern ein Mutterbild [war]".
24
Weiblichkeit wurde mit Gebärfähigkeit gleichge-
setzt. Unterstützt wurde das ,mütterliche Frauenbild` durch verschiedene propagandistische
Maßnahmen, z.B. den Muttertag, der zwar bereits in der Weimarer Republik begangen worden
war, aber erst ab 1934 zum offiziellen Feiertag erhoben wurde.
25
Die Verleihung des ,Ehren-
kreuzes der deutschen Mutter` wurde ab 1939 am Muttertag durchgeführt.
26
Ab 1942 wurden Muttertagsfeiern als ,Morgenfeiern` mit festem Rahmenprogramm (HJ-Chor,
Ansprachen, Lesungen) vorgeschrieben.
27
In seiner Eröffnungsrede am 18. März 1933 zu der
Ausstellung ,,Die Frau"
28
umriß Goebbels seine Auffassung über den Wirkungsbereich der
Frauen wie folgt:
Den ersten, besten und ihr gemäßesten Platz hat die Frau in der Familie, und die wunderbarste Aufgabe,
die sie erfüllen kann, ist die, ihrem Land und Volk Kinder zu schenken, Kinder, die Geschlechterfolgen
fortsetzen und die Unsterblichkeit der Nation verbürgen. [...] Im Dienst am Volksganzen kann die Frau
am ehesten in der Ehe, in der Familie und in der Mutterschaft sich ihrer hohen Sendung bewußt werden.
[...W]ir sind der Überzeugung, daß ein sozial reformiertes Volk seine erste Aufgabe wieder darin sehen
muß, der Frau die Möglichkeit zu geben, die eigentliche Aufgabe, die Mission der Familie und Mutter
wieder zu erfüllen.
29
Die ,eigentliche Aufgabe` der Frauen, die Mutterschaft, war ihnen nach nationalsozialistischer
Auffassung naturgegeben, es war ,,der ewige Instinkt der Selbst- und Volkserhaltung,"
30
der
ihnen ihren Platz in der Familie zuweisen sollte. In die ,,Welt des Mannes" hingegen sollten sie
20
Vgl. z.B. Hummel 1998, S. 138; Nyssen 1987, S. 29: ,,Infolge der Verschärfung des §218 stiegen die Strafverfah-
ren wegen Abtreibung um 50%. Verhütungsmittel wurden zwar nicht generell verboten, aber diejenigen Gruppen,
die in der Weimarer Republik Informationen über Verhütungsmittel verbreitet hatten, wurden aufgelöst." Vgl.
auch Sachse 1984, S. 579.
21
Vgl. z.B. Bock 1995, S. 176f.
22
Vgl. Thalmann 1987, S. 124. Vgl. auch Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets 1949, S. 47, zit. n.
Mason 1976, S. 141: Von 35 bis 36 Lebendgeburten je 1000 der Bevölkerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts war
die Anzahl der Lebendgeburten auf 20,7 im Jahr 1929 und 14,7 im Jahr 1933 gesunken..
23
Wagner 1996, S. 79.
24
Klinksiek 1982, S. 23; Weyrather 1993, S. 9.
25
Vgl. Neiss 1998, S. 591; Weyrather 1993, S. 18. Die Initiative, dem amerikanischen Beispiel zu folgen und den
Muttertag in Deutschland einzuführen, ging laut Weyrather 1923 vom ,,Verband Deutscher Blumengeschäftsinha-
ber" aus.
26
Vgl. z.B. Klinksiek 1982, S. 84, Neiss 1998, S. 591f; Weyrather 1993, S. 49: Das ,Mutterkreuz` wurde seit 1938
,reichsdeutschen` Müttern verliehen (in Bronze für 4 - 5 Kinder, in Silber für 6 - 7 Kinder, in Gold für 8 und mehr
Kinder), deren Kinder als ,arisch` und ,erbgesund` galten. Es konnte bei ,rasseideologischen Mängeln` auch wieder
entzogen werden. Besonders ausführlich zum ,,Kult um die ,deutsche Mutter`" Weyrather 1993.
27
Vgl. Neiss 1998, S. 591.
28
Vgl. Kuhn 1992, S. 477: Die Ausstellung hieß genau ,,Die Frau, Frauenleben und ­wirken in Familie, Haus und Beruf".
29
Goebbels 1934, S. 120.

9
nicht eindringen.
31
Kinderreichtum wurde von Reichsbauernführer Darré als ,,Kennzeichen der
adligen Frau"
32
bezeichnet, und Göring soll auf den Unterschied zwischen dem ,,Arbeitspferd"
und dem ,,Rassepferd" hingewiesen haben, der analog auf Frauen übertragbar wäre. Wenn das
,,Rassepferd" am Pflug eingespannt werde, verbrauche es sich schneller als das ,,Arbeitspferd".
Die ,,hochwertigen" Frauen (,,Rassepferde") hätten deshalb in erster Linie die Aufgabe, Kinder
zu bekommen;
33
die ,,Arbeitspferde" hingegen könnten zum Arbeitseinsatz herangezogen wer-
den. Die ,hohe Sendung der Mutterschaft`
34
sollte demnach nur von ,würdigen Vertreterinnen`
empfangen werden.
Das Ziel der weiblichen Erziehung sollte ,,unverrückbar die kommende Mutter"
35
sein. Mutter-
schaft wurde dabei nicht als Zustand einzelner Frauen angesehen, sondern als Instrument zur
,Volksvermehrung` und zur Selektion nach rassischen Merkmalen. Das Gebären wurde in den
Rang eines wichtigen ,Dienstes am Vaterland` erhoben, weshalb traditionelle mütterliche Quali-
täten wieder (nachdem dies ­ folgt man der NS-Propaganda ­ in der Weimarer Zeit versäumt
wurde) aufgewertet werden sollten.
36
Die Schulungen des Deutschen Frauenwerks und der NS-
Frauenschaft zielten genau auf diese Qualitäten ab. So führte der ,Reichsmütterdienst` (RMD),
der gemeinsam von beiden Institutionen getragen wurde, Mütterschulkurse durch,
37
und in der
,Reichsbräuteschule` wurden Frauen z.B. in der Lehrküche, durch Säuglingspflege- und Putz-
kurse auf ihre Ehe vorbereitet.
38
In den ,,Grundsätze[n] und organisatorische[n] Richtlinien der NS-Frauenschaft" wird die nationalsozia-
listische Auffassung zu den ,Frauenaufgaben` besonders deutlich ausgedrückt:
1. Wir wollen eine Weckung, Erziehung und Erneuerung der Frauen in ihrer Aufgabe als Hüterinnen des
Quellgebietes der Nation: des nationalen Liebeslebens, der Ehe, Mutterschaft und Familie, des Blutes,
der Jugend und des Volkstums. Von der leiblichen und geistigen Mutteraufgabe der Frau im Volks-
ganzen aus ist ihre gesamte Erziehung, Bildung, Berufsausübung und Stellung in Volk und Staat zu
regeln.
39
Das nationalsozialistische Bild der ,Frau als Mutter` hatte Konsequenzen sowohl für die Stel-
lung der Frauen in der Gesellschaft, für ihre berufliche Tätigkeit als auch für ihr Privatleben,
30
Hitler 1935, S. 169.
31
Ebd.
32
Darré (ohne Jahres- und Seitenangabe), zit. n. Poliakov/ Wulf 1959, S. 23.
33
Heiber 1968, Dok. 104, S. 113f: Schreiben von SS-Gruppenführer Berger, Chef des SS-Hauptamtes, vom 2.4.42
an Himmler. Berger berichtet in dem Brief von einem Treffen mit Mitarbeiterinnen der ,Reichsfrauenführung`.
Diese Mitarbeiterinnen erzählten Berger von einem Treffen zwischen Göring und Sauckel, bei dem Göring jenen
,,Arbeitspferd - Rassepferd"- Vergleich im Zusammenhang mit einer Frauendienstverpflichtung angebracht haben
soll.
34
Vgl. Goebbels 1934, S. 120. (Vgl. das Zitat auf Seite 8.)
35
Hitler 1936, Bd. 2, S. 460.
36
Vgl. Koonz 1991, S. 71.
37
Vgl. Sachse 1990, S. 44f. Die Erfolgsbilanz des Reichsmütterdienstes wird dokumentiert in Benz 1993, S. 75ff.
38
Vgl. Schmidt/ Dietz 1985, S. 60ff.
39
BA (Bundesarchiv) Koblenz, NS 26/254, zit. n. Klinksiek 1982, S. 151. Die unveröffentlichten Quellen, die z.B.
im Bundesarchiv, im Militärarchiv oder in Firmenarchiven lagern, sind nicht ins Literaturverzeichnis aufgenommen
worden. Unveröffentlichte Dokumente, Briefe, Erlasse usw. habe ich nicht eingesehen. Ich habe die Angaben so
übernommen, wie sie in den Sekundärquellen wiedergegeben wurden.

10
das nicht mehr individuell, sondern zu Gunsten der ,Volksgemeinschaft' gestaltet werden sollte.
Als das Charakteristische der nationalsozialistischen Frauenideologie kann die Verknüpfung
rassistisch-biologistischer und antifeministischer Elemente angesehen werden, die letztlich nach
den Prinzipien der ,Auslese und Ausmerze` umgesetzt wurde.
40
2.1.3 Die ,deutsche` Frau ­ der ,deutsche` Mann ­ die ,deutsche` Ehe im
Dienst der ,deutschen Volksgemeinschaft`
Zu einer Mutter gehörte auch ein Ehemann.
41
Die Ehe sollte nicht ,Selbstzweck` sein, sondern
vor allem der Erhaltung und Vermehrung des ,Volkes` dienen. ,,Kinder zeugen und gebären"
wurde zur ,,nationale[n] Pflicht" des Ehepaars erhoben.
42
Czarnowski spricht in diesem Zu-
sammenhang von einer tendenziellen Auflösung der Ehe als eigenständiger Institution und
ihrer Funktionalisierung für nationalsozialistische Zwecke.
43
Frau und Mann wurden spezifische Aufgabenbereiche in ihrer Ehe zugewiesen. Letztlich war
die Frau dabei für alles zuständig, was das Haus und die Familie betraf und für eine ,behagliche
Atmosphäre` sorgte. Außer der Ordnung des Hauses ,,als der Burg, aus der heraus der Lebens-
kampf [des Mannes] geführt [wurde]"
44
und der Kinderaufzucht, fiel nach Hitlers Ansicht auch
ein ,,gewisse[s] kulturelle[s] Niveau"
45
in den Zuständigkeitsbereich der Ehefrau. Die Wichtig-
keit der Hausarbeit wird in Aufsätzen mit Titeln wie ,,Die Eingliederung der Haushalte in die volks-
wirtschaftliche Verantwortung"
46
oder ,,Hausfrauenarbeit ­ eine produktive Tätigkeit"
47
betont.
Die geschlechtsspezifische Aufgabenverteilung, so zeigt auch ein Zitat von Scholtz-Klink, wur-
de mit biologischen Unterschieden und daraus resultierenden verschiedenen Wesensarten er-
klärt:
Mann und Frau sind von Anbeginn der Welt zwei verschiedene Wesen, mit ebenso verschiedenen Funk-
tionen. Rein biologisch gesehen ist des Mannes Rolle zur Erhaltung des menschlichen Geschlechtes eine
relativ kurzfristige, die der Frau eine ungleich längere, opfervollere. Sie birgt viele Monate die Zukunft ei-
nes Volkes in ihrem Schoß ­ gebärt unter Schmerzen, behütet und bewahrt das Kommende mit allen Fa-
sern ihres Herzens. Diese nicht wegzudiskutierende [sic] Grundwahrheit, die von keinem Meinungsstreit
jemals verändert werden kann, ist der Ausgangspunkt für alle weitere Gestaltung eines Zusammenlebens
und -arbeitens in jedem kultivierten Volk. Des Mannes Aufgabe in einem gesunden Volk wird primär
stets die schöpferische Tat sein, die der Frau das Gestalten, Behüten, Erhalten, Bewahren.
48
40
Vgl. z.B. Schulz 1998, S. 120.
41
Zwar wurde im ,Lebensborn`, einer Einrichtung der SS, ,biologisch wertvollen` Frauen die Möglichkeit gegeben,
uneheliche Kinder zur Welt zu bringen (vgl. z.B. Schmidt/ Dietz 1985, S. 76; Lück 1979, S. 128ff), die Akzeptanz
scheint jedoch gering gewesen zu sein. Gegen die ,,sog. freie Liebe" und die ,,wertmäßige Gleichsetzung der un-
ehelichen mit der ehelichen Mutterschaft" argumentiert z.B. Vorwerck 1934a, S. 147f.
42
Vgl. Becker 1935, S. 146.
43
Czarnowski 1997, S. 79.
44
Picker 1976, Dok. 106, S. 273: Aufzeichnungen vom 08.05.42 (Worte Hitlers in der ,Wolfsschanze`).
45
Ebd. Was Hitler unter dem ,,kulturellen Niveau" genau verstand, wurde (leider) nicht wiedergegeben.
46
Vorwerck 1934b, S. 90f.
47
Kuhn/ Rothe 1982, Bd. 2, Q. 70, S. 29. Es handelt sich dabei um den Titel eines Aufsatzes von Scholtz-Klink
aus dem Jahr 1936.
48
Scholtz-Klink 1978, S. 48f, zit. n. Wagner 1996, S. 47.

11
Zu erkennen ist in solchen Erläuterungen die ideologische Aufwertung der Frau als Mutter, der
die Funktion des ,Volkserhalts` zugesprochen wird. Um die natürlichen Wesensunterschiede
zwischen Mann und Frau zu unterstreichen, hebt Scholtz-Klink die physischen und psychi-
schen Anstrengungen und Schmerzen hervor, die Frauen bei einer Geburt erleiden müssen.
Gleichzeitig werden auch die Eigenschaften des Mannes herausgestellt: Während er als Sinnbild
für ,Stärke`, ,Aktivität`, ,Schöpfung` steht, wird die Frau durch Begriffe wie ,Gefühl`, ,Passivität`
und ,Opfer` konstituiert. Weiblichkeit bedeutet in ihrer Abgrenzung zur Männlichkeit erstens
Unterordnung und zweitens Minderwertigkeit.
49
Propagiert wird allerdings die Aufwertung der
Frau: So unterstreicht Hitler die Bedeutung der Frau innerhalb der ,Volksgemeinschaft', indem
er die Geburt zur Schlacht werden läßt:
Was der Mann einsetzt an Heldenmut auf dem Schlachtfeld, setzt die Frau ein in ewig geduldiger Hinga-
be, in geduldigem Leid und Ertragen. Jedes Kind, das sie zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht
für das Sein oder Nichtsein ihres Volkes.
50
Sowohl Männer als auch Frauen werden als KämpferInnen dargestellt; während der Mann an
der Front kämpft, führt die Frau eine ,Geburtenschlacht`.
51
Trotz solcher ,Aufwertungen` wird der untergeordnete Rang der Frauen unmißverständlich
unterstrichen:
Wenn man sagt, die Welt des Mannes ist der Staat, die Welt des Mannes ist sein Ringen, die Einsatzbe-
reitschaft für die Gemeinschaft, so könnte man vielleicht sagen, daß die Welt der Frau eine kleinere sei.
Denn ihre Welt ist ihr Mann, ihre Familie, ihre Kinder und ihr Haus.
Wo wäre aber die größere Welt, wenn niemand die kleine Welt betreuen wollte? Wie könnte die größere
Welt bestehen, wenn niemand wäre, der die Sorgen um die kleinere Welt zu seinem Lebensinhalt machen
würde?
52
Frauenemanzipation wurde je nach ,Feindbild-Bedarf` als ,,liberalistisch",
53
,,jüdisch-
liberalistisch",
54
,individualistisch`,
55
,marxistisch` bezeichnet und abgelehnt.
56
Es galt, sich von
ihr zu befreien. ,,Emanzipation von der Emanzipation"
57
sollte die Forderung nationalsozialis-
tisch gesinnter Frauen lauten, um den ,,naturgegebenen" und ,,naturgewollten" Zustand wieder
49
Nach Schupetta 1983, S. 119.
50
Hitler 1935, S. 170.
51
Zum Verhältnis von ,Mutter` zu ,Soldat` vgl. Wagner 1996, S. 82ff.
52
Hitler 1935, S. 170.
53
Vgl. z.B. Gottschewski 1934, S. 43.
54
Hitler (1935, S. 169) sagte auf der Tagung der NS-Frauenschaft während des Reichsparteitags in Nürnberg am
08.09.34: ,,Das Wort von der Frauenemanzipation ist nur ein vom jüdischen Intellekt erfundenes Wort, und der
Inhalt ist von demselben Geist geprägt. Die deutsche Frau brauchte sich in den wirklich guten Zeiten des deut-
schen Lebens nie zu emanzipieren, sie hat genau das besessen, was die Natur ihr zwangsläufig gegeben hat, genau
so wie der Mann in keiner guten Zeit sich zu fürchten brauchte, daß er aus seiner Stellung gegenüber der Frau
verdrängt werde."
55
Kuhn/ Rothe 1983, Bd. 1, Q. 17, S. 58 (Textauszug von Rosenbergs ,,Der Mythus des 20. Jahrhunderts", 1936, S.
493). Rosenberg schrieb genau: ,,Die Forderung der heutigen Frauenemanzipation wurde im Namen eines schran-
kenlosen Individualismus erhoben, nicht im Namen einer neuen Synthese".
56
Vgl. Arendt/ Hering/ Wagner 1993, S. 16f; Lück 1979, S. 39f.
57
Kuhn/ Rothe 1983, Bd. 1, Q. 17, S. 58 (Textauszug von Rosenbergs ,,Der Mythus des 20. Jahrhunderts", 1936, S.
498).

12
herzustellen, der durch ,,das Irregehen der eben abgeschlossenen Kulturentwicklung [der Wei-
marer Republik]"
58
unterbrochen worden war.
Männer und Frauen wurden als ,gleichwertig`, d.h. von gleichem Wert für die ,Volksgemein-
schaft' aufgrund gleicher ,Rassenzugehörigkeit` - wenn auch im Rahmen ihrer unterschiedli-
chen geschlechtsspezifischen Möglichkeiten - angesehen, nicht jedoch als ,gleichberechtigt`,
59
wie folgendes Zitat aus ,,Mein Kampf"
belegt:
Das deutsche Mädchen ist Staatsangehörige und wird mit ihrer Verheiratung erst Bürgerin. Doch kann
auch den im Erwerbsleben stehenden weiblichen deutschen Staatsangehörigen das Bürgerrecht verliehen
werden.
60
2.1.4 Grundsätzliches zur ,deutschen` Frau und Erwerbsarbeit
Da nicht alle Frauen das Mutterideal erfüllen konnten (oder wollten), außerdem das Arbeitsein-
kommen der Frauen für viele Familien unverzichtbar war, mußte eine mögliche Frauener-
werbsarbeit zumindest in Betracht gezogen werden. Für den Fall, daß Frauen arbeiten mußten -
so die vorrangige nationalsozialistische Argumentation - sollten sie sogenannte ,wesensgemäße`
oder ,artgemäße` Tätigkeiten verrichten. Hergeleitet wurden diese aus den als genuin weiblich
erklärten Qualitäten.
61
,,Alles ist im Nationalsozialismus Frauenberuf und Frauenberufung, was mit Fraulichkeit und
Muttersein zusammenhängt",
62
stellte 1933 Paula Siber, Referentin für Frauenfragen im Reichs-
innenministerium,
63
fest. ,Wesensgemäß` waren Arbeiten, die etwas mit Kindern zu tun hatten
und mit Pflege im weiteren Sinne, Hausarbeit, Landarbeit und Sozial- und Erziehungsarbeit
64
-
Berufstätigkeiten, in denen Frauen ihre ,,seelische Mutterschaft"
65
zum Einsatz bringen konn-
ten. In der Zeitschrift ,,Das deutsche Mädel" wurden im Jahr 1940 unter dem Titel ,,Mädel, was
willst du werden?" Ausbildungsvorschläge angeboten, einschließlich der schulischen Vorausset-
zungen und Aufstiegschancen. Genannt werden: ,,ländliche Hauswirtschaftsgehilfin", ,,ländli-
che Haushaltspflegerin", ,,geprüfte Hausgehilfin", ,,Landdienstführerin", ,,Volkspflegerin" (die
eine soziale Tätigkeit, z.B. in Gesundheits-, Jugend- oder Arbeitsämtern ausführte), ,,Kranken-
schwester", ,,Volksschullehrerin" und ,,Hauswirtschafts- und Turnlehrerin". Als einziger Beruf,
der unter geschlechtsspezifischen Aspekten etwas aus dem Rahmen fällt, wird ,,technische As-
58
Friedrich 1934, S. 112.
59
Vgl. Lück 1979, S. 122.
60
Hitler 1936, Bd. 2, S. 491.
61
Vgl. z.B. Klinksiek 1982, S. 84ff; Lück 1979, S. 137ff; Tröger 1981, S. 249f; Wagner 1996, S. 101ff.
62
Siber von Groote 1933, S. 31, zit. n. Lück 1979, S. 137.
63
Vgl. Wagner 1996, S. 191.
64
Vgl. z.B. Kuhn/ Rothe Bd. 2, 1982, S. 14f; Lück 1979, S. 137; Wagner 1996, S. 101ff. Die ,typischen` Frauenbe-
rufe wie Kindergärtnerin, Krankenschwester usw. sind bis heute erhalten geblieben (C.M.).
65
Scholtz-Klink 1937, S. 8, zit. n. Wagner 1996, S. 102.

13
sistentin" aufgezählt.
66
Dabei handelt es sich um einen Beruf, der es Frauen zwar ermöglicht,
in sogenannte ,Männerdomänen` vorzudringen, bezeichnender Weise jedoch als Assistentinnen
männlicher Vorgesetzter.
Gerber charakterisiert die nationalsozialistischen Frauenberufe durch einen hohen Hausarbeits-
anteil, einen nur bedingt existenzsichernden Nettolohn und geringe Aufstiegsmöglichkeiten.
67
Dequalifizierung der Frauen ist ein Kennzeichen nationalsozialistischer Beschäftigungspolitik,
68
die sich z.B. durch die Vertreibung der Frauen aus führenden und akademischen Stellungen
69
und durch die 1933 festgelegten Zulassungsbeschränkungen von Frauen an Universitäten
70
äußerte. Die schulische Ausbildung für Mädchen verschlechterte sich zunehmend und verstärk-
te die geschlechtsspezifische Sozialisation.
71
Offenbar hatte es sich schon früh herum gesprochen, welche Einstellung die Nationalsozialis-
ten zur Frauenberufstätigkeit und zur Frau überhaupt hatten; 1932 wurden in einem Flugblatt
der NSDAP anläßlich der bevorstehenden Reichstagswahl ,Gerüchte` ihrer GegnerInnen wie
folgt dementiert:
Sie lügen
[...] Die Nationalsozialisten wollen alle berufstätigen Frauen aus ihren Stellen weisen:
Hitler sagt: Wir denken gar nicht daran, die Frau aus unserer gemeinsamen Arbeit herauszunehmen.
Strasser sagt: Die berufstätige Frau ist im nationalsozialistischen Staat gleichberechtigt und hat das gleiche
Recht auf Schutz ihrer Existenz durch den Staat wie die eheliche Frau und Mutter.
72
Interessant ist die Unterscheidung in ,,berufstätige Frau" einerseits und ,,eheliche Frau und
Mutter" andererseits, da sie Berufstätigkeit ­ allen gegenteiligen Beschwörungen zum Trotz -
als Sonderfall unverheirateter Frauen erscheinen läßt. Alle berufstätigen Frauen sollten von den
Nationalsozialisten wirklich nicht aus ihren Arbeitsstellen vertrieben werden, sondern diejeni-
gen, die für Männer interessante Stellen inne hatten und somit als Konkurrentinnen angesehen
66
Kuhn/ Rothe Bd. 2, 1982, Q 64, S. 19f. Harms geht in ihrem Buch ,Die deutschen Frauenberufe` von 1939 ähnlich
vor, nur daß sie auch die Fabrikarbeiterin aufführt, mit der Begründung (zu finden im Vorwort), daß viele ,,Mädel"
aus finanziellen Gründen gezwungen seien, Fabrikarbeit aufzunehmen.
67
Gerber 1996, S. 87.
68
Vgl. Kuhn/ Rothe Bd. 2, 1982, S. 88ff; Tröger 1982, S. 251.
69
Vgl. Kuhn/ Rothe Bd. 2, 1982, S. 88ff; Tröger 1982, S. 255; Wagner 1996, S. 104 u. S. 113; Weyrather 1981, S.
142f. Zur Vertreibung der Frauen aus dem öffentlichen Dienst seit der Weimarer Zeit vgl. Hahn 1981, S. 49ff.
70
Vgl. Winkler 1977a, S. 52; Weyrather 1981, S. 131 u. 143f: Der Innenminister Frick bestimmte, daß die Zahl der
StudienanfängerInnen in jedem Jahr in Deutschland höchstens 15.000 betragen durfte, wobei die Höchstgrenze an
Frauen auf 1.500 festgelegt wurde. Weyrather weist auch darauf hin, daß der Widerstand konservativer Männer
gegen ein Frauenstudium bereits in der Weimarer Republik ­ mit steigenden Studentinnenzahlen ­ existiert hatte.
1936 wurde die Zulassungsbeschränkung jedoch wieder aufgehoben.
71
Vgl. z.B. Weyrather 1981, S. 146f: Durch die ,Neuordnung des höheren Schulwesens` von 1938 wurden die
ersten fünf Schuljahre zu einer allgemeinbildenden Phase erklärt, in der an Mädchenschulen kein ­ für ein späteres
Studium unter Umständen notwendiges ­ Latein angeboten wurde. Statt dessen wurde Handarbeits- und Musik-
unterricht durchgeführt.
72
Reiter 1998, Dok. 3, S. 65f. In dem Flugblatt werden noch weitere ,,Lügengeschichten" in Bezug auf das NS-
Frauenbild thematisiert. So wird u.a. dementiert, daß unverheiratete Frauen ,,den Juden gleichgestellt", d.h. sie ihre
Staatsbürgerschaft verlieren sollten und weiter, daß die Nationalsozialisten die Frauen aus dem staatlichen Leben
drängen und sie nur noch als ,,Gebärmaschine" werten wollten.

14
wurden.
73
Ley sprach sich 1935 klar dagegen aus, Frauen grundsätzlich aus dem Berufsleben zu
,vertreiben`:
Es ist in Zeiten des Umbruchs, wie wir sie heute in Deutschland erleben, immer so gewesen, daß viele
Dinge überschätzt wurden. Und so ist es auch mit der Frage der Beschäftigung weiblicher Arbeitskräfte.
Ich habe mich mit dieser Frage eingehend befaßt, und ich möchte davor warnen, daß man nun generell
alle weiblichen Arbeitskräfte durch Männer zu ersetzen versucht. Das ist auch gar nicht nötig. Denn es
gibt tatsächlich manche Arbeiten, die der Mann gar nicht machen kann, oder aber nicht so gut und so
schnell wie eine Frau.
74
Diese Aussage kann aber nicht darüber hinweg täuschen, daß die berufliche Tätigkeit von Frau-
en als weniger wichtig im Vergleich zur Männerarbeit angesehen wurde und damit auch gering
geschätzt wurde. Dafür gab es zwei Gründe: Erstens galten Männer allgemein als ,Ernährer der
Familie`, ihre Arbeit wurde demnach als zwingend existenzsichernd betrachtet, und zweitens
führten Männer häufig qualifiziertere Tätigkeiten aus als Frauen.
75
2.2 Das Bild der Industriearbeiterin in der nationalsozialistischen Arbeits-
wissenschaft
2.2.1 Vorbemerkungen
Nachdem zuvor das von der Ideologie bestimmte Frauenbild dargestellt wurde, sollen hier ar-
beitswissenschaftliche Gesichtspunkte im Vordergrund stehen. Es geht dabei um die Beantwor-
tung der Fragen, welche (ihnen zugeschriebenen) körperlichen und ,seelischen` Merkmale Frau-
en für die Industriearbeit geeignet erscheinen ließen und welche Beziehung ihnen zu ihrer Ar-
beit zugesprochen wurde, ferner um die Vorschläge für einen ,wesensgemäßen` Arbeitseinsatz
und Aussagen zu einer ,gerechten` Bewertung und Entlohnung.
Einbeziehen werde ich ­ neben Beiträgen des Arbeitswissenschaftlichen Instituts der Deut-
schen Arbeitsfront (AWI der DAF)
76
- Untersuchungen der Betriebspsychologin und DAF-
Mitarbeiterin Martha Moers
77
und der Betriebswirtin Angela Meister, des weiteren einige aus-
gewählte Aufsätze von Praktikern ­ vor allem Ingenieuren, die arbeitswissenschaftliche ,Er-
kenntnisse` und eigene Erfahrungen unter anderem in Fachzeitschriften wie ,,Werkstattechnik und
Werksleiter", ,,Maschinenbau ­ Betrieb" und ,,Zeitschrift des VDI"
78
publizierten. Mit dem hohen
Arbeitskräftebedarf in der Industrie - bedingt durch Rüstung und Zweiten Weltkrieg - erschie-
nen zunehmend Veröffentlichungen zum Thema Frauenindustriearbeit: Auf der 3. Reichsta-
73
Vgl. 3.1.2.4.
74
Ley 1935, S. 244.
75
Vgl. 4.2.
76
Die ,,Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts" (H.S.f.S.) hat von 1986 bis 1992 die Jahr-
bücher, Denkschriften und Periodika des AWI herausgegeben. Die Jahrbücher des AWI sind 1986 (JB 1936 ­
1938) und 1987 (JB 1939 ­ 1940/41) als Reprint-Ausgabe (Teil A = Jahrbücher) erschienen, die Periodika (Teil B,
Abteilung 1) und die Denkschriften, Gutachten und Veröffentlichungen (Teil B, Abteilung 2) wurden als Mikrofi-
che-Ausgabe veröffentlicht. Der Gesamttitel lautet ,,Sozialstrategien der Deutschen Arbeitsfront".
77
Vgl. Siegel/ von Freyberg 1991, S. 129.

15
gung des ,Fachamtes Eisen und Metall` der DAF im Mai 1939 wurde unter dem Motto ,,Steige-
rung der nationalen Produktionskraft" dem Thema Frauenarbeit besondere Aufmerksamkeit
gewidmet.
79
Die Vorträge wurden anschließend veröffentlicht. Im Jahr 1940 veranstaltete die
,Wehrtechnische Arbeitsgemeinschaft des Vereins Deutscher Ingenieure` in Berlin eine Vor-
tragsreihe zum Thema ,,Frauenarbeit in der Metallindustrie"
80
, die Oberingenieur Eberhard Pflaume
­ laut Sachse ,,der Fachmann bei Siemens für Schulung und Ausbildung dienstverpflichteter
,deutsch-arischer` Frauen"
81
­ später zu einem Buch zusammenfaßte. Dort wurden vor allem
Hinweise für den richtigen Einsatz von Frauen, für die Schulung und den ,korrekten` Umgang
mit Frauen gegeben, aber auch Aussagen über die grundsätzliche Eignung von Frauen zur In-
dustriearbeit gemacht.
82
Das 1935 gegründete AWI hatte die Aufgabe, ,,wissenschaftliche Forschung anzustellen auf
allen Gebieten, die den deutschen Arbeitsmenschen und die deutsche Arbeit ­ im weitesten
Sinne ­ berühr[t]en".
83
In den Jahrbüchern des AWI erschienen Aufsätze zur ,,Lohnordnung",
84
außerdem wurde ein Sozialsystem für die Zeit nach dem Krieg entwickelt,
85
über ,,[d]ie echte Ra-
tionalisierung"
86
wurde ebenso geschrieben wie über ,,Ermüdung ­ Arbeitsgestaltung ­ Leistungssteige-
rung"
87
und ,,[d]ie Einsatzfähigkeit von Arbeitskräften für Fließbandarbeiten".
88
Als um 1939 der Ar-
beitskräftemangel immer größer wurde und das Regime begann, dem mit dem Einsatz von
,Fremd-` und ,Zwangsarbeitern` zu begegnen, erschien ein Beitrag mit dem Titel ,,Rasse und Leis-
tung"
89
; im Jahrbuch 1940/41 schließlich wurde über ,,[d]ie arbeits- und sozialrechtliche Gestaltung der
Lohnarbeit in Afrika"
90
reflektiert. Zentral für die Frauenindustriearbeit ist der Aufsatz ,,Zum
Arbeitseinsatz der Frau in Industrie und Handwerk".
91
2.2.2 ,Mütterlichkeit` und die Bindung von Frauen an die Industriearbeit
Die Praxis, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und ungleiche Bewertung von Frauen- und
Männerarbeit durch unterschiedliche physische und psychische Merkmalen zu erklären und
daraus eine spezifische Eignung für bestimmte Tätigkeiten abzuleiten, ist keine Erfindung des
78
VDI = Verein deutscher Ingenieure.
79
Vgl. Siegel 1988, S. 120.
80
Vgl. Siegel/ von Freyberg 1991, S. 117.
81
Sachse 1990, S. 113.
82
Vgl. Pflaume 1941.
83
H.S.f.S. 1986, JB 1936a, S. 7. Zu den Aufgaben, der Arbeitsweise und dem Aufbau des AWI vgl. Roth 1993.
84
Vgl. die Inhaltsverzeichnisse H.S.f.S. 1986, JB 1936 (,,Lohnpolitik ­ ein Bestandteil der Gesamtpolitik"), JB 1937 (,,Po-
litische Maßstäbe der Lohnbildung"), JB 1938 (,,Die Lohnerhebung in der Ostmark"), JB 1939 (,,Untersuchungen zur Lohnord-
nung") und JB 1940/41 (,,Die politische Aufgabe der Lohnordnung", ,,Zur Problematik einer Reichslohnordnung").
85
HS.f.S. 1986, JB 1940/41 (,,Die sozialen Aufgaben nach dem Kriege").
86
Ebd., JB 1936b, S. 189ff.
87
Ebd., JB 1938, Bd. 1, S. 173ff.
88
Ebd., JB 1939a, Bd. 1, S. 443ff.
89
Ebd., JB 1939b, Bd. 1, S. 253ff.
90
Ebd., JB 1940/41d, Bd. 1, S. 707ff.

16
Nationalsozialismus. Vielmehr war dies schon vorher verbreitet und ist auch heutzutage noch
etabliert.
92
Im Nationalsozialismus kam eine besondere ideologische Fixierung dazu. Für Tröger
stellen der Erste Weltkrieg, der Frauen gezwungen hatte, Männerarbeitsplätze zu übernehmen,
und die Rationalisierungswelle der 20er Jahre, in der die zerlegte Massenproduktion weiträumig
eingeführt worden war, einen Einschnitt dar, der immer mehr Frauen in den Fabriken arbeiten
ließ und damit die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung durcheinander brachte. Besonders bei
den Männern rief dies starke Verunsicherung hervor.
93
In diesem Sinne könnten die NS-
Frauenideologie und die zeitgenössische Arbeitswissenschaft als Rechtfertigung gewertet wer-
den, um die ,Ordnung der Geschlechterverhältnisse` wieder herzustellen.
Die Charakterisierung der Frau in der NS-Arbeitswissenschaft läßt sich - genau wie in der Ideo-
logie - mit dem Begriff ,Mütterlichkeit` beschreiben. Daß ,Mütterlichkeit` zunächst einmal keine
Eigenschaften umfaßte, die Frauen zur Industriearbeit prädisponierte, war für diejenigen, die
sich ,wissenschaftlich` mit Frauenindustriearbeit beschäftigten, offensichtlich. So schreibt Meis-
ter:
Die Industriearbeit, auf technisch-rationelle Zweckmäßigkeit ausgerichtet, gekennzeichnet durch Entper-
sönlichung, bietet der Frau jeder anderen Tätigkeit gegenüber ein Minimum an Entfaltungsmöglichkeiten
weiblicher Eigenart.
94
Daraus ergibt sich für sie eine ,,fehlende innere Bindung der Industriearbeiterin an ihre Ar-
beit".
95
Für Moers geht Meister mit dieser Aussage zu weit, ihrer Ansicht nach seien doch ­
wenn auch nur ansatzweise - innere Bindungen der Frauen an die Arbeit zu erkennen,
96
die sich
durch ,,Freude an der Leistung, an dem vollendeten Werk"
97
ausdrückten. Grundsätzlich seien
es jedoch weniger die Arbeitsabläufe, die die Industriearbeiterin an ihren Arbeitsplatz binden
könnten, als vielmehr das Produkt der Arbeit und vor allem die Arbeitsumgebung. Die Räum-
lichkeiten sollten deshalb sauber, hell und gelüftet sein, so daß das ,,ästhetische Gefühl" der
Frauen angesprochen werden könne. Besonders wichtig seien zudem persönliche Kontakte und
die freundliche Behandlung durch Vorgesetzte und Mitarbeiter.
98
Die Frau ­ so Moers ­ lege
ohnehin besonderen Wert auf persönliche Beziehungen, da sie durch zwischenmenschliche
Kontakte ihrer ,,gewisse[n] Neigung zu [...] Minderwertigkeitsgefühlen" ­ entstanden durch
91
H.S.f.S. 1987, JB 1940/41a, Bd. 1, S. 373ff.
92
Vgl. z.B. Gerber 1996, S. 187; Siegel 1989, S. 104ff; Tröger 1982, S. 249ff. Ausführlich zum ,,Bild der Frau in der
Arbeitswissenschaft" vgl. Krell 1984: Auffallend ist, daß die arbeitswissenschaftlichen Argumentationsmuster der
60er bis 80er Jahre denen der 30er und 40er Jahre sehr ähnlich sind. (Eine Nachfolgestudie existiert bisher noch
nicht.)
93
Tröger 1982, S. 249. Zur Entwicklung der Frauenindustriearbeit und die Ablehnung durch Arbeiter vgl. Winkler
1977b, S. 99ff.
94
Meister 1939, S. 126.
95
Ebd., S. 128.
96
Moers 1943, S. 28.
97
Ebd., S. 30.
98
Moers 1943, S. 31. Vgl. auch H.S.f.S. 1987, JB 1940/41a, Bd. 1, S. 391f. u. S. 399.

17
,,biologische Bedingtheiten" und vor allem durch eine falsche Erziehung, die dem Mädchen
immer wieder aufzeige, daß es ,,nur ein Mädchen" sei ­ entgegenwirken könne.
99
Auf die besondere Bedeutung der Arbeitsbedingungen für Frauen verweist der Arbeitswissen-
schaftler Bramesfeld mit folgender diffus formulierten Begründung:
Was gemeinhin als stärkere ,,Gefühlsbetonung" im weiblichen Wesen empfunden wird, geht auf ein der
Frau eigentümliches enges Ineinanderwirken und Durcheinanderbedingtsein [sic] von körperlichen und
seelischen Kräften und Funktionen zurück, das die Frau als ganzheitlich unmittelbar reagierend, als ,,un-
verständig", aber deswegen nicht weniger intelligent, sondern ,,naturnäher" im Vergleich mit dem Mann
erscheinen läßt. Diese enge Koppelung zwischen Gefühl und Leistungsfunktionen, die geringere Denk-
bestimmtheit der allgemeinen Arbeitshaltung [...] bedeutet zunächst eine besonders hohe Abhängigkeit
der Frauen von der sogenannten ,,Betriebsatmosphäre".
100
In dieser Erklärung zeigt sich auch Bramesfelds Meinung über die geringe Eignung der Frauen
für verantwortungsvolle Tätigkeiten: Zwar spricht er den Frauen die gleiche Intelligenz wie
Männern zu, nur konnten sie ihren Verstand seines Erachtens nach nicht von ihren Gefühlen
trennen. Mit der ,Naturnähe` deutet Bramesfeld auf die Rolle der Frau als Mutter, die sie nicht
ablegen kann und sie auch in der Fabrik stark auf zwischenmenschliche Kontakte reagieren
läßt.
Für Pflaume hat die Fabrik insgesamt einen ,,männlichen Charakter". ,,Aus dem Kämpfergeist
des Mannes, aus seinem Tatendrang, seinem Streben, Pionier auf Neuland zu sein, ist sie ent-
standen."
101
Erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit trat [dem Mann] die Frau als Helferin zur Seite, die Frau, die ihrem
Wesen gemäß in der Stille des Hauses für Mann und Kinder gesorgt hatte, umhegt und geborgen unter
männlichem Schutz. Sie trat aus dieser Stille heraus in das tägliche Leben mit ihrem anderen Denken und
Fühlen, mit ihrem anderen Reagieren auf die ihr so fremde Sachwelt des Werkes, der Fabrik.
102
Grundursachen für Probleme der Frauenbeschäftigung sind für Pflaume erstens dieses ,andere
Denken`, das mit den Adjektiven ,häuslich, weiblich, gefühlsbetont` beschrieben wird, zweitens
daß ,,die Frau keine Jahrhunderte alte technische Erfahrung [hat]."
103
Durch mangelnde Erfah-
rung und ,,Vorherrschung des Gefühls" - und nicht durch fehlende Begabung - sieht auch
Bramesfeld die für ihn beobachtbare Unsicherheit von Frauen im Industriebetrieb begründet.
104
Pflaume empfiehlt ein intensives Eingehen auf die Psyche der Frau und eine besondere Einar-
beitung,
105
wobei diese von dem Gedanken getragen sein soll, ,,daß die Frau als Voraussetzung
99
Moers 1943, S. 21. Der Hinweis auf falsche Erziehung als Grund für ,,Minderwertigkeitsgefühle" hört sich zwar
vergleichsweise ,fortschrittlich` an, da die Konsequenz daraus in einer Veränderung der Erziehung liegen könnte.
Moers jedoch dient diese ,Feststellung` lediglich zur Erklärung der Bedeutung persönlicher Beziehungen für Frau-
en.
100
Bramesfeld 1941, S. 398.
101
Pflaume 1941, S. 2.
102
Pflaume 1940, S. 141.
103
Ebd., S. 141.
104
Bramesfeld 1941, S. 398.
105
Pflaume 1940; Pflaume 1941.

18
nur ihren guten Willen mitbringt und die Erfahrung mit Haushaltsdingen[...]".
106
Beim Eintritt
der Frau in die Industriearbeit müsse nach Loew zunächst die ,,Scheu" vor der fremden Um-
welt und die Angst vor Mißerfolgen abgebaut werden, um einen reibungslosen Arbeitseinsatz
zu gewährleisten.
107
Außerdem solle weniger mit Anordnungen und Befehlen gearbeitet werden
- so der Betriebsleiter der Lubeca-Werke in Hamburg, Tews - sondern mehr beratend, um der
,,Empfindlichkeit" und der ,,mütterlichen Einstellung" der Frauen gerecht zu werden.
108
Als Hauptmotiv der Frauen für eine ,freiwillige` Aufnahme von Industriearbeit (in Abgrenzung
zu den Dienstverpflichtungen) werden übereinstimmend wirtschaftliche Gründe genannt.
109
Die Arbeit von Frauen in der Industrie wird überwiegend als kurzfristig geplante Arbeit darge-
stellt, die entweder vor einer Heirat und/oder aus finanziellen Engpässen aufgenommen wird,
bzw. ab 1939 aus volkswirtschaftlichen Gründen, d.h. um die Kriegswirtschaft freiwillig oder
zwangsweise zu unterstützen. Zu einem späteren Zeitpunkt, also nach siegreicher Beendigung
des Zweiten Weltkrieges, so wird versprochen (bzw. angedroht, je nach Sicht der Betroffenen),
werden die Frauen ihre Arbeitsstelle wieder verlassen können, um ihrer Mutteraufgabe gerecht
zu werden.
110
Ausgehend von einer zeitlich begrenzten Berufstätigkeit wird automatisch auf ein
fehlendes Interesse der Arbeiterinnen an qualifizierter Tätigkeit und beruflicher Entwicklung
geschlossen.
111
Die Arbeit solle grundsätzlich so gestaltet sein, daß sie den Frauen - ihrer Neigung gemäß -
Platz für ihre privaten Gedanken - also an Kinder, Heim und Ehemänner - lassen könne.
112
Sie
müsse deshalb ,,mehr mechanischer Art sein und solle keiner besonderen technischen Denkart
bedürfen."
113
Die ,,Leistungsfreudigkeit" ließe sich, so das Gutachten des AWI ,,Zum Arbeitseinsatz der Frau in
Industrie und Handwerk",
114
noch durch Sprechen oder Singen erhöhen.
115
Damit käme man auch
ihrer ,,Schwatzhaftigkeit" entgegen, die für Fein ein Charakteristikum des weiblichen Wesens
ist.
116
106
Pflaume 1940, S. 142. Vgl. auch Fein 1940, S. 259, der sich ähnlich pessimistisch äußert: ,,Der Einsatz der Frau
ist ein Problem, an das mit dem nötigen Glauben und Idealismus herangegangen werden muß und bei dem man
sich durch keine schlechte Erfahrung oder Enttäuschung kleinkriegen lassen darf."
107
Loew 1941, S. 400.
108
Tews 1939, S. 40. Vgl. auch Siegel/ von Freyberg 1991, S. 131f.
109
Vgl. H.S.f.S. 1987, JB 1940/41a, Bd. 1, S. 384; Meister 1938, S. 18; Moers 1943, S. 23; Pflaume 1940, S. 141;
Pflaume 1941, S. 18.
110
Vgl. Nörpel 1944, S. 212.
111
Vgl. Nörpel 1944, S. 214.
112
Bramesfeld 1941, S. 398; H.S.f.S. 1987, JB 1940/41a, Bd. 1, S. 383.
113
Siebelist 1941. S. 561. Die zuletzt genannten Aspekte verweisen auf die besondere Eignung von Frauen zur
Fließbandarbeit. Vgl. 2.2.3.
114
H.S.f.S. 1987, JB 1940/41a, Bd. 1, S. 376ff.
115
Ebd., S. 383.
116
Fein 1940, S. 259: Unter der Überschrift ,,Biologische Zusammenhänge" benennt Fein neben der ,,Schwatzhaf-
tigkeit" noch ,,[
h]äufiges
Fehlen", ,,leichte Erregbarkeit und dadurch Unstimmigkeiten" als frauentypische ,,Fehler",
die ihre Arbeitsergebnisse minderten.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
1999
ISBN (eBook)
9783832443184
ISBN (Paperback)
9783838643182
Dateigröße
723 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Freie Universität Berlin – Betriebswirtschaft, Management
Note
1,0
Schlagworte
arbeitswissenschaft frauenarbeit frauenindustriearbeit ns-beschäftigungspolitik ns-frauenbild ns-personalpolitik personalpolitik
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Titel: Das Frauenbild in der NS-Arbeitswissenschaft und seine Bedeutung für die betriebliche Personalpolitik
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