Lade Inhalt...

Neue Anforderungen an die Meisterrolle und Auswirkungen veränderten Meisterverhaltens auf Gruppenarbeitsprojekte

©1996 Diplomarbeit 85 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Betrachtung der arbeitsorganisatorischen Schnittstelle Gruppe - Meister ist mit erheblichen klassifikatorischen Problemen verbunden, insbesondere wenn man wie in der vorliegenden Arbeit genötigt ist, unterschiedliche empirische Befunde unterschiedlicher theoretischer Provenienz mit forschungsspezifisch divergierenden Erkenntnisinteressen und -prämissen miteinander zu vergleichen. Unumstritten dürfte sein, dass das Meisterverhalten, sei es konzeptionell-planerisch oder auch persönlich-individuell bedingt, Auswirkungen auf das Gruppengeschehen und den Projektverlauf von Gruppenarbeit hat. Problematisch ist es jedoch, definitorisch zwischen unterschiedlichen Gruppenarbeitsformen zu unterscheiden und diesen dann jeweils spezifische Meisterfunktionen zuordnen zu wollen, wie von Antoni (1992, 1994) beabsichtigt. Antoni stellt der „teilautonomen Gruppenarbeit“ die Japanorientierte, Lean Production-Teamarbeit“ gegenüber, ohne diese ausreichend idealtypisch dichotomisieren zu können, wodurch der praktische Nutzen der theoretischen Konstruktion fraglich wird. Zum Meister im japanischen Teamarbeitsmodell erläutert er:
„Im Gegensatz (zur teilautonomen Gruppenarbeit, Anm. W. S.) ähnelt der Meister im Konzept der japanischen Teamarbeit stärker dem tayloristischen Meisterbild, insofern es die starke Überwachungsfunktion beibehält, die Sicherstellung des Produktionsflusses betont und dem Meister die konkrete Feinsteuerung von Personaleinsatz und Fertigungssteuerung überträgt.“(Antoni 1992).
Methodisch ist hier einzuwenden, dass er nicht analytisch eindeutig zwischen der Überwachung des „Produktionsflusses“ (=koordinierende Funktion) und der Überwachung der „Produktivität“ (Art und Weise der Leistungsabforderung) unterscheidet. Denn darf man Womack et al. (1992) glauben schenken, dann bedeutet das Toyotaproduktionsmodell doch gerade eine Abkehr vom tayloristischen Kontrollparadigma. Auch kritisch betrachtet, der „Toyotismusdebatte“ folgend, erfolgt hier die Leistungsverausgabung der Arbeiter nicht primär personalvermittelt durch einen mit Sanktionsmitteln und Manövriermasse ausgestatteten tayloristischen Meister, sondern durch - multifaktoriellen - Systemdruck (vgl Jürgens 1990). Das Produktionsmodell beinhaltet zwar nicht eine Enthierarchisierung der unmittelbaren Produktionsebene, wohl aber eine am deutschen Standard gemessene „Entautorisierung“ des Meisters, bzw. eine anders funktional
legitimierte Meistermacht. Die mit […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
1996
ISBN (eBook)
9783832442934
ISBN (Paperback)
9783838642932
DOI
10.3239/9783832442934
Dateigröße
4.5 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover – Sozialwissenschaften, Soziologie
Erscheinungsdatum
2001 (Juli)
Note
3,0
Schlagworte
intrapreneur japanrezeption meister dezentralisierung gruppenarbeit personalentwicklung qualifizierung
Zurück

Titel: Neue Anforderungen an die Meisterrolle und Auswirkungen veränderten Meisterverhaltens auf Gruppenarbeitsprojekte
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
85 Seiten
Cookie-Einstellungen