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Unternehmensportale in KMU - Spezifik und kritische Erfolgsfaktoren

©2001 Diplomarbeit 90 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Ein Unternehmensportal stellt einen einheitlichen Web-basierten Zugang zu allen Informationen, Applikationen, Geschäftsprozessen und Mitarbeitern zur Verfügung, die der Portalnutzer an seinem Arbeitsplatz benötigt. Die vorliegende Diplomarbeit macht deutlich, wie diese umfassende Integrationsaufgabe gelingen kann und wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen, vom Einsatz solcher Portale profitieren können. Unternehmensportale bieten ihnen ein flexibles Instrument, die Herausforderungen im Zeitalter des E-Business zu meistern und damit Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Gang der Untersuchung:
Im ersten Teil der Arbeit wird die Entwicklungsgeschichte der Portale, von den ersten Web-Portalen bis zum Auftauchen der Unternehmensportale, geschildert. Anschließend werden das Chaos um den Begriff „Portal“ und zwei sinnvolle Definitionen dargestellt. Unternehmensportale sind durch die Übertragung des im WWW erfolgreichen Portalkonzepts auf Unternehmen entstanden. Zwei mögliche Kategorisierungen von Unternehmensportalen werden vorgestellt: nach funktionalem Schwerpunkt und nach der Nutzergruppe.
Die Funktionsweise und Bedeutung der Komponenten einer Unternehmensportalarchitektur werden im zweiten Teil detailliert erläutert. Diese Architektur umfasst folgende Bereiche: Integration und Konnektivität, Kategorisierung, Suche, Publishing und Verteilung, Prozessunterstützung, Teamwork, Personalisierung, Sicherheit, Präsentation und den Portal Learning Loop. Je nach Anforderungen des Unternehmens an das Unternehmensportal sind die jeweiligen Funktionalitäten auszuwählen.
Im abschließenden dritten Teil werden treibende Faktoren, Einsatzbereiche, die Unternehmensportallösung „mySAP Workplace“ und Faktoren für den erfolgreichen Einsatz von Unternehmensportalen in KMU aufgezeigt. Für KMU besteht noch großer Handlungsbedarf, um die Erfolgspotentiale von Unternehmensportalen auszuschöpfen.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AutorenreferatII
InhaltsverzeichnisIII
AbkürzungsverzeichnisV
AbbildungsverzeichnisVII
TabellenverzeichnisVIII
AnlagenverzeichnisIX
1.Unternehmensportale im Überblick1
1.1Entwicklungsgeschichte1
1.2Begriffschaos3
1.3Definition des Begriffs Portal4
1.4Kategorisierung von Unternehmensportalen5
1.4.1Kategorisierung nach funktionalem Schwerpunkt5
1.4.2Kategorisierung nach der Nutzergruppe6
2.Komponenten einer Unternehmensportalarchitektur8
2.1Integration und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 4261
Rennau, Thomas: Unternehmensportale in KMU - Spezifik und kritische Erfolgsfaktoren /
Thomas Rennau - Hamburg: Diplomica GmbH, 2001
Zugl.: Dresden, Technische Universität, Diplom, 2001
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Verfügung. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Ihr Team der Diplomarbeiten Agentur

II
Autorenreferat
Ein Unternehmensportal stellt einen einheitlichen Web-basierten Zugang zu allen
Informationen, Applikationen, Geschäftsprozessen und Mitarbeitern zur Verfügung, die
der Portalnutzer an seinem Arbeitsplatz benötigt. Die vorliegende Diplomarbeit macht
deutlich, wie diese umfassende Integrationsaufgabe gelingen kann und wie kleine und
mittlere Unternehmen (KMU), die weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen, vom
Einsatz solcher Portale profitieren können. KMU bilden das Rückgrat der
Unternehmenslandschaft und haben damit wesentlichen Einfluß auf die Wirtschafts-
struktur. Unternehmensportale bieten ihnen ein flexibles Instrument, die Heraus-
forderungen im Zeitalter des E-Business zu meistern und damit Wettbewerbsvorteile zu
erzielen. Die Komponenten einer Unternehmensportalarchitektur werden detailliert
erläutert, um anschließend Einsatzbereiche in KMU aufzuzeigen. Anschließend wird
näher auf die Unternehmensportallösung von SAP ­ den mySAP Workplace ­
eingegangen. Am Schluß werden Faktoren für den erfolgreichen Einsatz von
Unternehmensportalen abgeleitet.

III
Inhaltsverzeichnis
Autorenreferat ...II
Inhaltsverzeichnis...III
Abkürzungsverzeichnis... V
Abbildungsverzeichnis... VII
Tabellenverzeichnis... VIII
Anlagenverzeichnis ... IX
1 Unternehmensportale im Überblick ...1
1.1 Entwicklungsgeschichte... 1
1.2 Begriffschaos... 3
1.3 Definition des Begriffs Portal ... 4
1.4 Kategorisierung von Unternehmensportalen ... 5
1.4.1 Kategorisierung nach funktionalem Schwerpunkt... 5
1.4.2 Kategorisierung nach der Nutzergruppe ... 6
2 Komponenten einer Unternehmensportalarchitektur...8
2.1 Integration und Konnektivität... 9
2.1.1 Integration von Informationsquellen ... 9
2.1.2 Besonderheiten von Internetquellen ... 10
2.1.3 Integration von Applikationen und Geschäftsprozessen... 11
2.2 Kategorisierung ... 14
2.3 Suche ... 16
2.3.1 Indexierung... 17
2.3.2 Suchfunktionen... 18
2.3.3 Suchergebnis... 20
2.4 Publishing und Verteilung (Content Management)... 21
2.4.1 Mitarbeiterintegration... 22
2.4.2 Content-Lifecycle... 23
2.4.3 Trennung von Inhalt und Layout... 24
2.4.4 Verwaltung von Metadaten... 25
2.4.5 Versionsmanagement ... 26
2.4.6 Link-Management... 26
2.4.7 Informationslieferung (,,Push-Technologie")... 27
2.5 Prozeßunterstützung... 27

IV
2.6 Teamwork ... 29
2.6.1 Kommunikation... 30
2.6.2 Kollaboration... 31
2.7 Personalisierung... 32
2.7.1 Zugriffssteuerung ... 32
2.7.2 Personalisierung der Navigation, Darstellung und Inhalte ... 33
2.8 Sicherheit... 34
2.8.1 Sicherheitsprobleme... 34
2.8.2 Einmalige Anmeldung und sichere Verbindung ... 35
2.9 Präsentation ... 37
2.9.1 Benutzeroberfläche und Navigation ... 37
2.9.2 Benutzerfreundlichkeit (Usability)... 39
2.10 Portal Learning Loop... 41
3 Unternehmensportale für KMU ...42
3.1 Treibende Faktoren und Einatzbereiche ... 42
3.1.1 Verbreitung des Internets, Nutzung von E-Business und Externalisierung ... 42
3.1.2 Umgang mit der Informationsüberflutung... 43
3.1.3 Wachsende Bedeutung des Wissensmanagements... 44
3.1.4 Web Based Training... 46
3.1.5 Telearbeit... 47
3.2 mySAP Workplace ... 49
3.2.1 Vom ERP-System zum E-Business ... 49
3.2.2 Architektur des Workplace ... 50
3.2.3 Personalisierung über Rollen und Zugriff per Single Sign-on ... 53
3.2.4 Geschäftsszenarien... 53
3.2.5 Outsourcing ... 55
3.2.6 Usablity-Test... 57
3.3 Kritische Erfolgsfaktoren... 58
Quellenverzeichnis ...60

V
Abkürzungsverzeichnis
ANSI
= American National Standards Institute
ASCII
= American Standard Code for Information Interchange
ASP
= Application Service Provider
B2B
= Business to Business
B2E
= Business to Employee
BI
= Business Intelligence
CAD
= Computer Aided Design
CBT
= Computer Based Training
CMS
= Content Management-System
CRM
= Customer Relationship Management
DBMS =
Datenbankmanagementsystem
DIN
= Deutsches Institut für Normung
EAI
= Enterprise Application Integration
EDV
= Elektronische Datenverarbeitung
EIP
= Enterprise Information Portal
EN
= Europäische Normen
ERP
= Enterprise Resource Planning
ESS
= Employee Self Service
GIS =
Geo-Informationssystem
GUI
= Graphical User Interface
HTML
= Hypertext Markup Language
ID
= Identification
IP
= Internet Protocol
ISO
= International Organization for Standardization
ISP
= Internet Service Provider
IT =
Informationstechnologie
ITS
= Internet Transaction Server
KMU
= Kleine und mittlere Unternehmen

VI
LDAP
= Lightweight Directory Access Protocol
MS =
Microsoft
PC =
Personalcomputer
PDA
= Personal Digital Assistant
PDF
= Portable Document Format
PKI
= Public-Key Infrastruktur
RFC
= Remote Function Call
ROI
= Return on Investment
RTF
= Rich Text Format
SCM
= Supply Chain Management
SSL
= Secure Socket Layer
TCO
= Total Cost of Ownership
URL
= Uniform Resource Locator
VPN
= Virtual Private Network
WAN
= Wide Area Network
WAP
= Wireless Application Protocol
WBT
= Web Based Training
WMS
= Workflow Management System
WWW
= World Wide Web
XML
= Extensible Markup Language

VII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Begriffschaos bei Portalen ...3
Abbildung 2: Portale als Konzentrations- und Aggregationspunkte ...4
Abbildung 3: Portale aus Integrationssicht ...5
Abbildung 4: Komponenten eines Unternehmensportals ...8
Abbildung 5: Schichten einer EAI-Lösung...13
Abbildung 6: Kategorisierung von Inhalten...15
Abbildung 7: Verteilung von Wissen durch Content Management ...22
Abbildung 8: Content-Lifecycle ...23
Abbildung 9: Funktionsweise von Vorlagen ...24
Abbildung 10: Workflow-Typen ...28
Abbildung 11: Beispiel einer Benutzeroberfläche ...37
Abbildung 12: Ziele des Einsatzes von Wissensmanagement ...45
Abbildung 13: Aufbau der Oberfläche des Workplace...51
Abbildung 14: Services im Hosting-Lebenszyklus...56

VIII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Arten von Informationsquellen ...9
Tabelle 2: Elemente einer Oberfläche...38
Tabelle 3: Vor- und Nachteile von Telearbeit...48

IX
Anlagenverzeichnis
Anlage A: Analystendefinitionen des Begriffs Unternehmensportal
Anlage B: Grad der Internetnutzung
Anlage C: Art der Nutzung des Internets
Anlage D: Detaillierte Funktionen von Wissensmanagementsystemen
Anlage E: Marktanteile bei ERP-Systemen im deutschen Mittelstand
Anlage F: Architektur des mySAP Workplace
Anlage G: Usability-Test Initial- und Finaldurchläufe pro Anwenderrolle
Anlage H: Usability-Test Zeiteinsparungen der drei Anwenderrollen

1
1 Unternehmensportale im Überblick
1.1 Entwicklungsgeschichte
Im April 1994 benannten David Filo und Jerry Yang, Doktoranden an der Stanford
University, ihre WWW-Linksammlung von ,,Jerry's Guide to the World Wide Web" in
,,Yahoo" um. Das steht für ,,Yet another hierarchical officious oracle" (vgl. SCHIESSL
00). Das erste ,,Informationsportal" war entstanden (vgl. PORTALTIME 99).
Gegenüber den bis dahin üblichen Suchmaschinen wies diese erste Form eines Katalogs
von Webseiten den entscheidenden Vorteil auf, daß die Informationen mit menschlicher
Intelligenz selektiert und kategorisiert wurden. Für Benutzer dieses Katalogs verringerte
sich damit die Zeit, die notwendig war, um im Internet nach den gewünschten
Informationen zu recherchieren.
Im Dezember 1994 präsentierte Netscape den ersten kommerziellen Web-Browser, der
eine Weiterentwicklung des Shareware-Browsers ,,Mosaic" war. Damit war der
universelle Client für alle Web-Anwendungen geboren.
Zwei Jahre später, im Dezember 1996 führte Yahoo mit ,,myYahoo" das Konzept der
Personalisierung ein. Dadurch konnten Benutzer einen Katalog nach ihren Vorlieben
gestalten und besser durch die Informationen navigieren. Damit wurde dem
individuellen Informationsbedürfnis der Benutzer Rechnung getragen.
Planet Direct, c/net und andere Unternehmen entwickelten im Sommer 1997 eine
Software, die es Internet Service Providern (ISPs) ermöglichte, benutzerspezifische
Homepages anzulegen. Dafür wurde erstmals der Name ,,Portal" verwendet.
Seit dem Herbst 1997 benutzten die Suchmaschinen Infoseek, Excite und Lycos das
Portalkonzept, um sich von herkömmlichen Suchmaschinen zu differenzieren. Neben
Suche und Kategorisierung wurden weitere Zusatzleistungen ergänzt, um die
Attraktivität des Portals zu steigern. So wurden Communities, also abgegrenzte
Bereiche, die sich ausschließlich einem Thema widmeten, Chats, Direktzugriff auf

2
Shopping-Networks und Möglichkeiten zum Online-Handel eingerichtet. So entstand
die Anforderung eines ,,Single Point of Access" für Internetbenutzer. Portale schienen
am ehesten geeignet, diese zu erfüllen (vgl. DELPHI 99).
Etwa zur gleichen Zeit begannen AOL, Netscape und Microsoft mit der Entwicklung
eigener Portale. Da es ihnen als Browser-Hersteller möglich war, eine Voreinstellung
für die erste Seite, die ein Browser nach dem Start anzeigt, vorzunehmen, konnten so
die Zugriffszahlen auf ihre Portale schnell gesteigert werden.
Die Delphi Group unterscheidet vier Hauptphasen in der Portalentwicklung (vgl.
DELPHI 99): Ausgehend von reinen Suchmaschinen entwickelten sich diese zu
Navigationswerkzeugen (Katalogen), welche durch die Möglichkeiten der
Personalisierung erweitert wurden und schließlich durch verschiedenste Anwendungen
aus dem Bereich des Informationsmanagements und E-Commerce ergänzt wurden.
Der Softwarehersteller Plumtree beschäftigte sich mit der Übertragung des Portal-
Konzepts auf Intranets. Am 24. August 1998 verwendete Plumtree im einer
Pressemitteilung zum ersten Mal den Begriff ,,Corporate Portal".
Die US-Investmentbank Merrill Lynch veröffentlichte im November 1998 eine erste
Studie über ,,Enterprise Information Portals", die heute noch als grundlegend gilt. Darin
prophezeiten die Analysten Christopher Shilakes und Julie Tylmann dem Markt für
Unternehmensportale ein rasantes Wachstum und ein Marktvolumen von über 14 Mrd.
US-Dollar für das Jahr 2002 ­ vergleichbar mit dem für ERP-Software (vgl.
SHILAKES u. a. 98).
Im Dezember 1998 wurde die Verknüpfung von Portalkonzepten und
Wissensmanagement im Knowledge Management Magazine beschrieben. Ab Februar
1999 veröffentlichten führende IT-Zeitschriften Artikel zum Thema
Unternehmensportale.

3
1.2 Begriffschaos
Bis heute wurden viele weitere Studien und Analysen zum Unternehmensportalmarkt
von Delphi Group, Meta Group, Forrester, IDC, Yankee Group, Cutter, Ovum und
anderen veröffentlicht. Dadurch entstand immer mehr ein begriffliches Chaos (vgl.
ROBERT-WITT 99), welches folgende Übersicht (Abbildung 1) verdeutlicht:
Abbildung 1: Begriffschaos bei Portalen
Im Rahmen einer Umfrage unter 300 Managern in den USA wurde ebenfalls festge-
stellt, daß der Begriff Unternehmensportal sehr unterschiedlich verstanden wird (vgl.
SURVEY 01). 25,8% der Befragten definierten ein Unternehmensportal als ein
,,Werkzeug zum Verbinden von intern und extern gespeicherten Informationen durch
Daten- und Applikationsintegration", während es für 21,6% einen ,,einheitlichen
Delphi Group
1) Corporate Enterprise Info Portal
2) Customer Portal
3) Vertical portal
4) Commerce Portal
5) Corporate Internet portal
Meta Group 1
1) Decision Portals
2) Publishing Portals
3) Collaborative Portals
4) Operational Portals
Meta Group 2
1) B2B Portal
2) Team Portal
3) Outsourced Portal
4) Vertical Portal (Internet)
Forrester
1) Broad Based Portals
2) Vertical Portal
Knowledge Management Magazine
1) B2B
a) B2B
b) Collaboration
c) Commerce
2) B2E
a) BI
b) Content
c) Enterprise applications
d) Collaboration
3) Vertical
Portals
Yankee Group
1) Online
Portal
sites
a) Commercial
b) Personal
c) Business
2) Portal Solutions
a) Vertical
b) Business
Customer
Extranet
c) Channel
Extranet
d) Enterprise
Information
Portal
e) Content
Portal
f) Corporate
Portal
IDC 1
1) BI
Portals
2) Groupware
Portals
3) Enterpise Portal Applications
IDC 2
1) Enterprise
Expertise
Portal
2) Enterprise
Information
Portal
3) Enterprise Application Portal
Ovum
1) Specialised
Portals
2) Public Web Portals
3) Enterprise
Portals
4) Knowledge
Portals
5) Marketspace
Portals
Cutter
1) Application
Portals
2) Corporate EIP Portals
3) Information
Management
Portals
4) Horizontal/Vertical
Portals

4
Zugriffspunkt zu personalisierten Informationen" darstellt. 18% meinten, ein
Unternehmensportal sei eine ,,Vereinigung von Applikationen, die Daten verbinden,
verarbeiten, analysieren und verteilen". Andere Befragte nannten auch Business Process
Automation, Business Intelligence, Content Management, Data Warehouse und
Suchfunktionen. Nicht nur die Manager, sondern auch Analysten haben keine
einheitliche Definition für Unternehmensportale gefunden (vgl. PLUMTREE 01 und s.
Anlage A).
1.3 Definition des Begriffs Portal
Die inhaltlich so breite und heterogene Verwendung des Begriffs ,,Portal" macht eine
Definition sehr schwierig.
Andreas Hartmann (HARTMANN 00, S. 8) formuliert treffend: ,,Portals sind aber vor
allem Konzentrationspunkte: technisch über hohen Traffic, soziologisch als
Konzentration gemeinsamer Interessensgebiete oder Informationsbedürfnisse. Portals
weisen also eine Konzentration an Kommunikationsaufkommen und Transaktion auf.
Portals sind also Konzentrations- und Aggregationspunkte (Start- und Anlaufpunkte)
von Informations-, Kommunikations- und Transaktionsbedarf allgemeiner oder
spezieller Art." Dies veranschaulicht Abbildung 2:
Abbildung 2: Portale als Konzentrations- und Aggregationspunkte
Portal

5
Während Horizontale Portale den Bedarf allgemeiner Art befriedigen, zielen vertikale
Portale auf den speziellen Bedarf ab. Die Unternehmensportale gehören zu den
vertikalen Portalen.
Eine sinnvolle Definition des Begriffs ,,Portal" aus technologischer Integrationssicht in
Anlehnung an die Definition von Avi Saha (vgl. SAHA 99) lautet: Portals are a single
integratet point of comprehensive, ubiquitous and useful access to information (data),
applications, processes and people.
Diese Definition verdeutlicht die folgende Abbildung 3:
Abbildung 3: Portale aus Integrationssicht
1.4 Kategorisierung von Unternehmensportalen
Unternehmensportale entstanden durch die Übertragung des im World Wide Web
(WWW) erfolgreichen Portalkonzepts auf Unternehmen. Sie sollen dabei helfen, den
Nutzern einen zentralen Zugangspunkt zu den benötigten Informationen zu bieten. Sie
lassen sich sinnvollerweise nach ihrer Nutzergruppe oder nach ihrem funktionalem
Schwerpunkt kategorisieren.
1.4.1 Kategorisierung nach funktionalem Schwerpunkt
Nach ihrem funktionalem Schwerpunkt lassen sich Unternehmensportale in Publishing
Portals, Collaborative Portals, Decision Portals, Expertise Portals und Application
Portals einteilen (vgl. FÖCKER u. a. 00 und IDC 00):
Processes
Applications
Single
Point of
Access
Data
People

6
·
Publishing Portals: Das Präsentieren von Informationen steht bei diesen Portalen
im Vordergrund. Sie bieten vor allem Funktionalitäten aus dem Bereich Content
Management und unterstützen damit die Steuerung des Content Lifecycles.
·
Collaborative Portals: Diese Portale sollen Zusammenarbeit ermöglichen, indem
sie dazu beitragen, die Kommunikation, Kollaboration und Koordination zu
verbessern. Mit ihnen lassen sich flexibel und schnell aufgabenbezogene,
abteilungsübergreifende und zeitunabhängige Projektgruppen aufbauen.
·
Decision Portals: Dieser Typ von Unternehmensportalen wird häufig auch als
,,Business Intelligence Portals" bezeichnet. Sie dienen dazu, das
Unternehmensgeschehen quantitativ zu bewerten und das Berichtswesen
komfortabler zu gestalten. Planungs- und Kontrollaufgaben werden unterstützt. Die
Daten dafür kommen aus dem Data Warehouse.
·
Expertise Portals: Sie realisieren Kommunikationsplattformen, welche speziell an
die Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten (Skills) bestimmter Mitarbeiter-
gruppen angepaßt sind. Durch Funktionalitäten wie Expertensuche wird das Skill
Management unterstützt.
·
Application Portals: Bei diesen Portalen geht es um den komfortablen Zugriff auf
Applikationen. Sogenannte ERP-Portale ermöglichen die Integration von ERP-
Systemen. ASP-Portale stellen verschiedene Anwendungen online bereit.
Diese fünf Typen ist lassen sich nicht genau voneinander abgrenzen. Je nach
Einsatzzweck des Unternehmensportals sind die nötigen Funktionalitäten auszuwählen.
So wird z. B. ein Portal zur Unterstützung des Wissensmanagements (Wissensportal)
eine Schnittmenge aus Publishing Portal, Collaborative Portal und Expertise Portal sein.
1.4.2 Kategorisierung nach der Nutzergruppe
Eine weitere Möglichkeit der Kategorisierung von Unternehmensportalen ist die nach
der Nutzergruppe. Mit dem Unternehmen verbundene Nutzergruppen sind natürlich die
eigenen Mitarbeiter, zunehmend aber auch Kunden, Mitarbeiter von Zulieferern,
Partnern oder Teilnehmer an elektronischen Marktplätzen, Investoren oder Vertreter

7
anderer Stakeholder-Gruppen. Nutzer können auch Vertreter von Interessengruppen
sein, die nicht direkt am Unternehmensgeschehen teilhaben, wie z. B. Medienvertreter.
Unterschieden wird demnach in:
·
Nach innen gerichtete Unternehmensportale werden oft als ,,B2E-Portale"
bezeichnet. Sie richten sich an die Mitarbeiter des Unternehmens. Der Fokus liegt
meist auf der Unterstützung des Wissensmanagements im Unternehmen, weshalb
oft der Begriff Wissensportal verwendet wird.
·
Nach außen gerichtete Unternehmensportale richten sich an die anderen oben
genannten Gruppen (KOENEMANN u. a. 00, S. 329 f.).
­
Kundenportale haben das Ziel der Verbesserung des Verkaufsprozesses und eine
Stärkung der Kundenbindung, d. h. Customer Relationship Management (CRM).
Der Zugriff erfolgt entweder über das Internet (Endkunden) oder über das
Extranet (Firmenkunden). Wichtige Anwendungen sind die Integration des
Beschaffungswesens (Electronic Procurement) und der Warenwirtschaft.
­
Partnerportale dienen der Verbesserung der durchgängigen Wertschöpfungs-
kette, also dem Supply Chain Management (SCM). Sie werden von Mitarbeitern
des Einkaufs, Mitarbeitern von Geschäftspartnern und von Zulieferern genutzt.
­
Sonstige Portale richten sich an die allgemeine Öffentlichkeit, Investoren und
Medien und dienen hauptsächlich dem Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit.
Wie schon bei der funktionalen Kategorisierung läßt sich auch hier keine exakte
Abgrenzung vornehmen. In der Praxis richten sich Unternehmensportale nach innen wie
nach außen und bilden Mischformen der genannten Kategorien.

8
2 Komponenten einer Unternehmensportalarchitektur
Der Entwurf und die Bewertung von Unternehmensportalen sollte auf zehn separaten
Komponenten basieren. Der modulare Ansatz ermöglicht eine flexible Anpassung an
die jeweiligen Anforderungen im Unternehmen.
Die zehn Komponenten sind: Integration, Kategorisierung, Suche, Publishing/
Verteilung, Prozesse, Kollaboration, Personalisierung, Sicherheit, Präsentation sowie
der Portal Learning Loop ­ ein ständiger Lernprozeß (vgl. DELPHI 00).
Die Nutzung des Web-Browsers für den Zugriff auf das Unternehmensportal erspart den
Aufwand der durch eine spezielle Client-Installation anfällt. Den Aufbau der
Portalarchitektur beschreibt Abbildung 4:
Abbildung 4: Komponenten eines Unternehmensportals
Sicherheit
Kategorisierung
Präsentation
Personalisierung
Teamwork
Prozesse
Publishing & Verteilung
Suche
Integration & Konnektivität
Po
rt
al
S
o
ftw
ar
e E
ngi
nes
P
o
rtal
Lea
rni
ng L
oop
Browser Interface
Informationsquellen

9
2.1 Integration und Konnektivität
Wo immer komplexe Computer- und Informationssysteme eingesetzt werden, fallen fast
zwangsläufig große Mengen an heterogenen Daten aller Art an. Diese können sein:
·
strukturiert (z. B. ERP, BI, Legacy)
·
semistrukturiert (z. B. Groupware)
·
unstrukturiert (z. B. Dokumente mit Text, Audio, Video).
Der Erfolg einer Portalimplementierung hängt im wesentlichen von seinen
Integrationsfähigkeiten ab. Um dem Portalnutzer einen übersichtlichen und ganzheit-
lichen Blick auf die benötigten Unternehmensinformationen und -prozesse zu ermög-
lichen, sollte das Portal alle aktuellen sowie zukünftigen Informationsquellen und
Applikationen des Unternehmens integrieren können.
2.1.1 Integration von Informationsquellen
Einen Überblick über die Vielzahl möglicher Informationsquellen gibt Tabelle 1
(KOENEMANN u. a. 00, S. 330):
Externe Quellen
Interne Quellen
Internet
andere
Intranet,
Dokumentenmanagementsystem,
Interne Datenbanken,
Data Warehouse,
Data Mining Ergebnisse,
ERP-System,
Verzeichnisse (Mitarbeiter ...),
Dokumentenserver,
Bildarchiv, Fax, OCR-Quellen,
Workflow-Systeme,
E-Mail
Vertikale Wirtschaftsportale,
Vertikale Technologieportale,
Wirtschafts- und Finanzportale,
Webseiten der Mitbewerber,
Webseiten von Key Accounts,
Webseiten der Zulieferer,
Statistische Daten,
Patentinformationen,
Universitäre Forschung,
Konferenzen und Messen,
Onlinezeitungen und Nachrichten
Newswires & Agenturen
(Reuters, vwd, dpa,
AFP ...),
Wirtschaftsdaten (Genios,
Hoppenstedt, Dun &
Bradstreet ...),
Informationsbrokerdienste,
Reports (Gartner, META,
Forrester, Delphi, IDC,
Ovum, Jupiter, KPMG ...)
Tabelle 1: Arten von Informationsquellen

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832442613
ISBN (Paperback)
9783838642611
DOI
10.3239/9783832442613
Dateigröße
908 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Universität Dresden – Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik
Erscheinungsdatum
2001 (Juli)
Note
3,0
Schlagworte
intranet e-business portale
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