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Vergleich der Übersetzungsspeichersysteme SDLX und Translator's Workbench

©2001 Diplomarbeit 235 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Vergleich zweier Übersetzungsspeichersysteme, gemeinhin auch als Translation Memory-Systeme, CAT-Tools oder Übersetzerarbeitsumgebungen bezeichnet. In diesen Programmen werden die Sätze und ihre Übersetzungen paarweise in einer Datenbank abgespeichert, auf Basis von Zeichenkettenvergleichen dort wiedererkannt und dem Übersetzer als mögliche Übersetzungsentsprechungen vorgeschlagen, sobald das System auf einen Satz im zu übersetzenden Text stößt, der einem bereits gespeicherten Satz ähnelt oder mit ihm vollständig übereinstimmt. Im Gegensatz zu den vollautomatischen, maschinellen Übersetzungssystemen (MÜ) werden Übersetzungsspeichersysteme heute als die wichtigsten EDV-gestützten Hilfswerkzeuge im Übersetzungsprozess angesehen und sind aus der Praxis, insbesondere in der technischen Fachübersetzung, nicht mehr wegzudenken.
Es wird das bekannteste Übersetzungsspeichersystem, der Marktführer Translator’s Workbench von der Firma TRADOS, mit dem in Deutschland noch wenig verbreiteten SDLX von SDL International verglichen. Das Ziel der Arbeit soll es sein, eine Beurteilung darüber zu fällen, welches der beiden Systeme auf längere Sicht den größten Produktivitätsgewinn für einen freischaffenden Übersetzer oder ein projektorientiert arbeitendendes Übersetzungsbüro bietet. Dabei werden die Arbeitsweisen und -abläufe dieser Systeme sowohl aus dem Blickwinkel des Übersetzers am Einzelarbeitsplatz als auch aus der Sicht eines Übersetzungsbüros im Netzwerkeinsatz untersucht und kommentiert. Die dabei zur Verfügung stehenden Funktionen und ihr praktischer Nutzwert sowie der allgemeine Komforteindruck (logische Benutzerführung, Flexibilität des Funktionszugriffs, transparentes Programmverhalten, Menge der Anwendereingriffe) werden dabei detailliert besprochen. Es werden ebenfalls die Bestandteile und Leistungsmerkmale der beiden Systeme in der Untersuchung berücksichtigt, die dem Terminologiemanagement und dem Datenaustausch auf der Datenbankebene dienen (Translation Memories und Terminologiedatenbanken). Dabei kommt ein Bewertungssystem zum Einsatz, mit dem die Untersuchungsergebnisse zu einem Notenschema zusammengefasst werden sollen. Auf Basis dieser Zensuren wird eine Kaufempfehlung ausgesprochen.
Neben den freischaffenden Übersetzern und Übersetzungsbüros mit In-House-Ressourcen zählen auch Entwickler solcher Systeme zu der Leserzielgruppe dieser Arbeit, da zahlreiche Verbesserungsüberlegungen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsübersicht

1. Einleitung
1.1 Zielsetzung
1.2 Vorgehensweise
1.3 Begriffsklärung
1.4 Kapitelübersicht
1.5 Was diese Arbeit nicht leisten kann

2 Systemmerkmale
2.1 Die Programme
2.1.1 Translator’s Workbench
2.1.2 SDLX
2.2 Leistungsmerkmale
2.2.1 Funktionsumfang
2.2.2 Funktionsumfang – Einzelbewertung
2.2.3 Unterstützte Sprachen
2.2.4 Sprachunterstützung – Einzelbewertung
2.2.5 Unterstützte Dateiformate
2.2.6 Wichtige nicht-unterstützte Dateiformate
2.2.7 Dateiformate – Einzelbewertung
2.3 Systemvoraussetzungen
2.4 Gesamtbewertung – Systemmerkmale

3 Editor-/Viewer-Module
3.1 Textbearbeitung
3.1.1 Arbeiten mit SDL Edit
3.1.2 Arbeiten mit dem SDLX Word Add-In
3.1.3 Arbeiten in SDLX – Einzelbewertung
3.1.4 Arbeiten mit der Translator’s Workbench
3.1.5 Arbeiten mit der Translator's Workbench – Einzelbewertung
3.2 Einbindung in MS Word
3.2.1 Einbindung des SDLX Word Add-Ins
3.2.2 Einbindung der Translator’s Workbench
3.2.3 Einbindung in MS Word – Einzelbewertung
3.2.4 Ausgewählte Funktionen der Wordeinbindungen – Einzelbewertungen
3.3 Funktionsumfang SDL Edit
3.3.1 Wann sollte SDL Edit eingesetzt werden?
3.3.2 Wann sollte auf SDL Edit verzichtet werden?
3.3.3 SDL Edit vs. Translator’s Workbench – Einzelbewertungen
3.4 Gesamtbewertung – Editor-/Viewer-Module

4 Übersetzungsspeicher
4.1 Kategorisierung der Übersetzungsspeicher
4.2 Übersetzungsspeicher SDLX
4.2.1 Technische Realisierung
4.2.2 Formale Realisierung
4.3 Übersetzungsspeicher Translator’s Workbench
4.3.1 Technische Realisierung
4.3.2 Formale Realisierung
4.4 Die formale Realisierung der beiden TMs im Vergleich
4.5 Gesamtbewertung – Aufbau der Übersetzungsspeicher
4.6 Anwenderwunsch an die Übersetzungsspeicher

5 TM-Einträge suchen und ändern
5.1 Basisfunktionen
5.2 Konkordanzsuche
5.2.1 Translator’s Workbench
5.2.2 SDLX
5.2.3 Konkordanzsuche – Einzelbewertung
5.3 TM-Einträge abfragen
5.3.1 Abfragen in der Translator’s Workbench
5.3.2 Abfragen in SDL Maintain
5.3.3 TM-Einträge abfragen – Einzelbewertung
5.4 Segmentnachbearbeitung im TM
5.4.1 Segmentnachbearbeitung im TM – Translator’s Workbench
5.4.2 Segmentnachbearbeitung im TM – SDL Maintain
5.4.3 Segmentnachbearbeitung im TM – Einzelbewertung
5.5 Gesamtbewertung – TM-Einträge suchen und ändern

6 Automatisierung
6.1 Halbautomatische Übersetzung
6.1.1 SDLX
6.1.2 Translator’s Workbench
6.1.3 Halbautomatisches Übersetzen – Einzelbewertung
6.2 Vollautomatische Übersetzung
6.2.1 Vollautomatisches Übersetzen in SDL Translate
6.2.2 Vollautomatisches Übersetzen – Translator’s Workbench
6.2.3 Vollautomatisches Übersetzen – Einzelbewertung
6.3 Automatisches Ersetzen von Segmentteilen
6.3.1 Integration in SDL Edit
6.3.2 Integration in die Translator's Workbench
6.3.3 Automatisches Ersetzen von Segmentteilen – Einzelbewertung
6.4 Gesamtbewertung – Automatisierung

7 Matching
7.1 Einstellung des minimalen Matching-Werts
7.1.1 Einstellung des minimalen Matching-Wertes – Einzelbewertung
7.2 Vergleich der Matching-Algorithmen – Eine These
7.2.1 Versuchsziel
7.2.2 Versuchaufstellung und Vorgehensweise
7.2.3 Verwendete Formeln
7.2.4 Verwendetes Textmaterial
7.2.5 Berechnungen
7.2.6 Die Sätze 3 & 4
7.2.7 Versuchsergebnisse
7.2.8 Vergleich errechneter und realer Trefferquoten
7.2.9 Satz 3 + 4 – Die Grenzen der TM-Technologie
7.2.10 Matching – Einzelbewertung
7.3 Die Analysefunktion
7.3.1 Analyse in SDL Analyse
7.3.2 Analyse in der Translator’s Workbench
7.3.3 Analysefunktionen – Einzelbewertung
7.4 Segmentwiederholungen
7.4.1 Segmentwiederholungen in SDL Analyse
7.4.2 Segmentwiederholungen in der Translator’s Workbench
7.4.3 Segmentwiederholungen – Einzelbewertung
7.5 Abzüge
7.5.1 Abzüge in der Translator’s Workbench
7.5.2 Abzüge in SDLX
7.5.3 Abzüge – Einzelbewertung
7.5.4 Anwenderwünsche an die Abzugsfunktionen
7.6 Gesamtbewertung – Matching

8 Terminologiedatenbanken
8.1 Planung der Terminologiedatenbanken
8.1.1 Kategorisierung der Terminologiedatenbanken
8.1.2 Technische Realisierung
8.1.3 Welche Informationen können gespeichert werden – Begriffsklärung
8.2 Felddefinition
8.2.1 Feldtypen in Multiterm
8.2.2 Felddefinition in Multiterm
8.2.3 Feldtypen in SDL Termbase
8.2.4 Felddefinition in SDL Termbase
8.3 Zwischenfazit Felddefinition
8.4 Planung des Datenbanklayouts
8.5 Eintragsdefinition
8.5.1 Eintragsdefinition in Multiterm
8.5.2 Eintragsdefinition in SDL Termbase
8.5.3 Feld- und Eintragsdefinition – Einzelbewertung
8.6 Einbindung mehrerer Sprachen
8.6.1 Multiterm – Einzelbewertung
8.6.2 SDL Termbase – Einzelbewertung
8.7 Gesamtbewertung – Terminologiedatenbanken

9 Arbeit mit den Terminologiedatenbanken
9.1 Dateneingabe
9.1.1 Dateneingabe in SDL Termbase
9.1.2 Dateneingabe in Multiterm
9.1.3 Dateneingabe – Einzelbewertung
9.2 Suchen und Abfragen
9.3 Suchen von terminologischen Einträgen
9.3.1 Multiterm
9.3.2 SDL Termbase
9.3.3 Suchen von terminologischen Einträgen – Einzelbewertung
9.4 Abfragen von terminologischen Einträgen
9.4.1 Abfragen in Multiterm
9.4.2 Abfragen in SDL Termbase
9.4.3 Abfragen von terminologischen Einträgen – Einzelbewertung
9.5 Lösch- und Aktualisierungsabfragen
9.5.1 Löschabfrage in Multiterm
9.5.2 Aktualisierungsabfragen in Multiterm
9.5.3 Lösch- und Aktualisierungsabfragen in SDL Termbase
9.5.4 Lösch- und Aktualisierungsabfrage – Einzelbewertung
9.6 Gesamtbewertung – Arbeit mit den Terminologiedatenbanken
9.7 Wünsche an die Terminologiedatenbanken

10 Systemgesamtbewertung
10.1 Bewertungssystem – Theorie
10.1.1 Bewertungskategorien
10.1.2 Bewertungstypen
10.1.3 Noten
10.1.4 Systemnote
10.1.5 Rechenbeispiel Systemnote
10.2 Bewertungssystem – Anwendung
10.2.1 Systemgesamtbewertung Funktionalität
10.2.2 Systemgesamtbewertung Benutzerführung
10.2.3 Systemgesamtbewertung Integration
10.2.4 Systemgesamtbewertung Portabilität
10.2.5 Systemnote SDLX
10.2.6 Systemnote Translator’s Workbench
10.3 Die Systeme im Übersetzungsbüro
10.3.1 Stärken und Schwächen im betrieblichen Umfeld
10.4 Aussprache einer Kaufempfehlung

11 Ausblick – TM-Systeme in der Zukunft
11.1 Verschmelzung von MÜ- und TM-Technologie
11.2 Nutzung grammatischer Analysen zur Verbesserung des Matchings
11.3 Schlussbemerkung

A. Literaturverzeichnis

B. Anhang
B.1 Datenbank-Glossar
B.2 Anleitung zu Lösch- und Aktualisierungsabfragen in Multiterm
B.3 Ergonomieprüfung
B.4 Verwendetes Textmaterial

1. Einleitung

In dieser Arbeit sollen mit den Systemen Translator's Workbench und SDLX zwei Übersetzerarbeitsumgebungen verglichen werden. Es stellt sich zu Beginn dieser Arbeit folgende Frage:

Was sind Übersetzerarbeitsumgebungen?

Die Aufgabe dieser Anwendungen ist es, den Übersetzer während der Textbearbeitung zu unterstützen. Über die Übersetzerarbeitsumgebung heißt es, sie sei nicht in der Lage eigenständig zu übersetzen, da dieses Programm nur eine Datenbank nutze, das Translation Memory, in welcher ein durch den Anwender übersetzter Satz zusammen mit dem ausgangsssprachlichen Satz als Paar abgelegt werde (Martin Volk 1998: 170). An gleicher Stelle wird berichtet, dass ein solches System einen bereits im Translation Memory gespeicherten Satz wieder finde und als Übersetzungsvorschlag in das Dokument einfüge, sobald in einem neuen Text ein Satz vorkomme, der mit ihm vollkommen übereinstimmt oder ihm stark ähnelt.

Im Gegensatz zu Übersetzerarbeitsumgebungen muss der Übersetzer in einem vollautomatischen maschinellen Übersetzungssystem (MÜ) keine Vorarbeit leisten. Über ein solches MÜ-Programm wird berichtet, dass es einen Quelltext, also einen Text in der Ausgangssprache, nicht in einzelne Sätze sondern in Wörter aufteilen könne, die dann durch Programmroutinen u.a. grammatisch analysiert und in die Zielsprache transferiert werden (Martin Volk 1998: 170). Volk schreibt an gleicher Stelle, die Übersetzung erfolge hier eigenständig durch das Softwaresystem.

Obwohl diese Software nicht selbst übersetzen kann, haben Übersetzerarbeitsumgebungen meiner Meinung nach einige praktische Vorteile im Vergleich zu den vollautomatischen Übersetzungssystemen. Sie können den größten Nachteil von MÜ-Systemen kompensieren, da sie den Nachbearbeitungsaufwand reduzieren können. Statt langwierig Fehler eines MÜ-generierten Zieltextes zu suchen und zu korrigieren, kann der Übersetzer von der Wiederverwendung bereits bearbeiteter Übersetzungen profitieren, die von ihm selbst und in einem fehlerfreien Zustand im Translation Memory gespeichert wurden. Auf die Probleme von MÜ-Systemen im Übersetzungsprozess geht Uta Seewald-Heeg (Uta Seewald 1995: 94) näher ein.

Die Fehlerfreiheit und die Reduzierung des Nachbearbeitungsaufwands sind zentrale Aspekte beim Computereinsatz in der Übersetzung. Der Ansatz, Translation Memories statt MÜ-Systeme zu verwenden, hat sich in der Praxis bereits tausendfach bewährt. Peter A. Schmitt sagt dazu in einem Interview mit Peter Monnerjahn in der Computerzeitung c't: " Professionelle Übersetzer arbeiten, wo es sinnvoll ist, so gut wie ausschließlich mit Translation-Memory-Systemen; Maschinelle Übersetzung kommt nur dann zum Einsatz, wenn es schnell gehen muss " (Schmitt in Peter Monnerjahn 2000: 231) .

Bevor wir mit der Untersuchung der beiden Übersetzerarbeitsumgebungen beginnen, wollen wir in den folgenden Abschnitten dieser Einleitung unsere Zielsetzungen und Vorgehensweisen definieren, wichtige Grundbegriffe klären und eine Übersicht über den Inhalt der Arbeit geben. Zum Schluss dieser Einleitung soll geklärt werden, welche Aspekte in dieser Arbeit nicht behandelt werden können.

1.1 Zielsetzung

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die beiden Translation Memory-Systeme

- SDLX

(in der Version 3.2.0)

- Translator's Workbench

(in der Version 3.1.0.139 der Translator’s Workbench Team Edition 3)

aus der Sicht eines Endanwenders zu vergleichen und zu benoten.

Im Anschluss des Systemvergleichs wird eine kurze Aussage darüber getroffen, welches System sich in einem betrieblichen Umfeld eignet, in dem

- Teamarbeit und Zeitdruck herrschen.
- Projektmanagement genutzt wird.
- kein eigener Anwendersupport vorhanden ist.
- auf die Flexibilität der verwendeten Hilfsmittel Wert gelegt wird.
- Terminologieverwaltung in Eigenregie durchgeführt wird.
- man sich für Zukunftsmärkte interessiert.

Dabei gehen wir davon aus, dass der typische Anwender dieser Systeme ein professioneller Übersetzer ist, der in einem solchen Umfeld arbeitet.

1.2 Vorgehensweise

Wir wollen in dieser Arbeit nur die wichtigsten Funktionen der Übersetzerarbeitsumgebungen detailliert miteinander vergleichen. Damit sind die Programmteile gemeint, in denen

- sich der Übersetzer am häufigsten aufhalten wird, wenn er die Systeme sinnvoll im Übersetzungsprozess nutzen will.
- der Übersetzer die Datenbanken verwaltet.

Dabei nähern wir uns dem Arbeitsablauf, der – grob skizziert – stets nach dem gleichen Schema abläuft. Auf der Internetseite von E-Online (1999) wird es als „EVA-Prinzip“ bezeichnet. Dabei stehe die Abkürzung „EVA", so Jürgen Rose (2001), für „Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe“. Vereinfacht ausgedrückt besagt dieses Prinzip, dass der Ausgabe eines Computersystems stets eine Eingabe vorausgehen muss. Folgendes Schaubild soll dieses Prinzip grob am Beispiel einer Übersetzerarbeitsumgebung verdeutlichen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Während wir uns den Arbeitsabläufen der Übersetzerarbeitsumgebungen in dieser chronologischen Reihenfolge nähern, werden wir alle Funktionen kommentieren und bewerten, die während der Arbeit zur Verfügung stehen. Dabei kommt ein Notensystem zum Einsatz. Es wird am Schluss der jeweiligen Kapitel und Abschnitte genutzt und im Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung, erläutert.

1.3 Begriffsklärung

Es müssen an dieser Stelle einige wichtige Begriffe erläutert werden, auf die der Leser in dieser Arbeit häufig stoßen wird. Diese Grundbegriffe dienen der Beschreibung von wesentlichen Arbeitsschritten und Bestandteilen der Übersetzerarbeitsumgebungen. Die hier definierten Fachbegriffe werden in der gesamten Arbeit verwendet. Der Leser sollte diesen Abschnitt im weiteren Verlauf der Arbeit als fachsprachliche Referenz nutzen.

Zusätzlich zu den hier definierten Fachbegriffen gibt es in den jeweiligen Kapiteln der Arbeit themenspezifische Fachbegriffe, die jeweils zu Beginn des Kapitels oder zu Beginn eines neuen Themas definiert werden.

Auf Begriffe, die im Zusammenhang mit der Untersuchung der Datenbanken eine Rolle spielen, kann an dieser Stelle nicht ausreichend eingegangen werden. Der Leser wird hierfür auf das Datenbankglossar im Anhang der Arbeit verwiesen.

Die in der Klammer mit "S:", Kursivschrift und kleinerer Schriftgröße gekennzeichneten Begriffe sind Synonyme für den jeweiligen Fachbegriff.

Allgemeine Grundbegriffe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grundbegriffe Datenelemente

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grundbegriffe Segmentbearbeitungsfunktion

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grundbegriffe Datenbankverwaltungsfunktionen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.4 Kapitelübersicht

Die Untersuchung der Systeme teilt sich thematisch in mehrere Kapitel auf, in denen die Benotungen der jeweiligen Systemfunktionen vorgenommen werden. Am Ende dieser Kapitel sollen in einer so genannten Gesamtbewertung alle Noten in Tabellenform zusammengefasst werden. Die Systemfunktionen werden abschließend aus der Sicht des betrieblichen Umfelds unseres Übersetzers kommentiert. Die Kapitel behandeln die folgenden Themen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Kapitelgliederung der Arbeit ist so strukturiert, dass der Leser sich auf drei Dinge konzentrieren kann:

- Chronologischer Vorgang: Die Reihenfolge der Kapitel bildet die chronologische Vorgehensweise ab, der sich ein Übersetzer meines Erachtens bedienen würde, wenn er sich in eine Übersetzerarbeitsumgebung einarbeiten würde. Er würde sich zuerst den Systemmerkmalen widmen, dann sich mit der Arbeit in den Editor/Viewer-Modulen beschäftigen, um sich anschließend mit der Übersetzungsspeicherverwaltung auseinanderzusetzen usw.

Auf diese Weise wird sich der Übersetzer immer weiter in das jeweilige TM-System vorarbeiten. Wir werden ihn in diesem Prozess begleiten und die Funktionen kommentieren und bewerten, die in den jeweiligen Arbeitsschritten zum Einsatz kommen.

- Verarbeitetes Datenmaterial: Die Kapitel sind thematisch so gegliedert worden, dass sie aus dem Blickwinkel des verarbeiteten Datenmaterials betrachtet werden können. Wir unterscheiden grob zwischen Segmentdaten (Sätzen) und Terminologiedaten (einzelnen Wörtern), die in den jeweiligen Datenbanken gespeichert werden. Die Verwaltung des letztgenannten Datenmaterials wird erst ab dem Kapitel Arbeit mit den Terminologiedatenbanken in dieser Arbeit behandelt. In allen vorherigen Kapiteln werden ausschließlich die Bearbeitung und die Verwaltung von Segmentdaten besprochen

Auf diese Weise soll der Leser immer im Klaren darüber sein, welche Art von Daten in den jeweiligen Arbeitsschritten verarbeitet werden.

- Einzelbestandteile des Systems oder das komplette System: Der Leser kann sich mit beliebigen Einzelbestandteilen der Systeme auseinandersetzen, indem er den betreffenden Abschnitt oder das betreffende Kapitel liest. Er kann sich jedoch auch auf die Benotungen der einzelnen Funktionen oder aller Systemmerkmale konzentrieren, die jeweils zum Schluss des Kapitels in den „Gesamtbewertungen“ oder am Ende der Arbeit im Abschnitt Bewertungssystem – Anwendung, Kapitel Systemgesamtbewertung, in Tabellen zusammengefasst und kurz kommentiert werden.

Durch die Gliederung der vorliegenden Arbeit können nicht alle Aspekte besprochen werden, die im Zusammenhang mit Übersetzerarbeitsumgebungen relevant sind. Der folgende Abschnitt soll einige dieser Themenbereiche aufzählen, die hier leider ausgeklammert werden müssen.

1.5 Was diese Arbeit nicht leisten kann

Einige Themen können in der Untersuchung beider Systeme aus Zeitmangel oder aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht behandelt werden. Zu den Punkten, die nicht in dieser Arbeit berücksichtigt werden können, zählen z.B.:

- Technische Aspekte der Segmentierung und des Alignments: Die detaillierte Auseinandersetzung mit der Segmentierung von Dokumenten und der Gewinnung von Übersetzungseinheiten aus Texten, die außerhalb der Übersetzerarbeitsumgebungen übersetzt wurden, kann in dieser Arbeit nicht erfolgen. Dieser Vorgang, das so genannte Alignment, ist nicht unmittelbar ein Teil des Übersetzungsprozesses, sondern eine der Übersetzung vor- oder nachgelagerte Datenerfassung, die der Übernahme von Daten in das Translation Memory dient. Diese Funktion wird von Uta Seewald-Heeg (1999) in ihrem Vorschlag zur Systemevaluierung von Übersetzerarbeitsumgebungen ebenfalls als „Nebenkriterium" berücksichtigt.
- Untersuchung von Im- und Export-Funktionen: Darauf kann nur vereinzelt eingegangen werden. Eine umfassende Beschäftigung mit diesem Aspekt würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Dabei soll jedoch an dieser Stelle kurz auf das TMX-Format verwiesen werden, das in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung ist und auf der Website der LISA Organization (2000) beschrieben wird. Es dient dem systemübergreifenden Austausch von Übersetzungsspeichern und wird in Zukunft in allen Software-Anwendungen, die am Übersetzungsprozess beteiligt sind, eine große Rolle spielen. Dieses Format wird an einigen Stellen der Arbeit kurz erwähnt.
- Untersuchung von Textformatierungen: Die Formatierungen des Quelltextes und ihre Berücksichtigung/Erhaltung während der Textbearbeitung in den Übersetzerarbeits-umgebungen können nicht untersucht werden. Dieses Thema wäre Stoff für eine zusätzliche Diplomarbeit, die wohl eher in den Fachbereich der Informatik fallen würde.
- Kontrollierte Sprache. Dies ist ein Themenbereich, auf den ich aus Platz- und Zeitgründen nicht detailliert eingehen kann. Er ist jedoch eng mit der Verwendung von TM-Systemen verzahnt und wird an dem einen oder anderen Punkt der Arbeit erwähnt. Es soll in diesem Zusammenhang auf Juan C. Sager (1994: 36) und die Diplomarbeit von Carmen Heine (1999) verwiesen werden.

Nachdem wir den Aufbau und das thematische Grundgerüst dieser Arbeit erläutert haben, wollen wir im folgenden Kapitel mit dem Vergleich der Systemmerkmale beider Übersetzerarbeitsumgebungen beginnen.

2 Systemmerkmale

Die Merkmale, die in diesem Kapitel untersucht werden, sind für die meisten Übersetzungsbüros mit In-House Übersetzern sehr wichtige Kaufkriterien. Um konkurrenzfähig zu sein und zu bleiben, ist man abhängig vom Funktionsumfang des Systems und von der Unterstützung möglichst vieler Dateiformate. Darüber hinaus muss man bereits zum Zeitpunkt der Anschaffung einer Übersetzerarbeitumgebung einen Großteil aller Sprachen verwalten können.

Übersicht

In diesem Kapitel werden zuerst die Systeme und ihre Hersteller kurz vorgestellt. Es folgt dann eine kurze Präsentation des Funktionsumfangs beider Programmpakete sowie der unterstützten Sprachen und Dateiformate.

Zielsetzung

Wir wollen eine Momentaufnahme der Funktionen, Sprachen und Dateiformate machen, die von den Systemen unterstützt werden. Es erfolgt eine Einzelbewertung in der Bewertungskategorie Funktionalität. Je mehr Funktionen, Sprachen und Dateiformate ein System besitzt oder unterstützt, desto besser schneidet es in der Einzelbewertung ab.

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser zunächst mit dem Kapitel Bewertungssystem – Theorie in dieser Arbeit auseinandersetzen.

2.1 Die Programme

Bevor wir mit der Bewertung der Programme beginnen, sollen sie dem Leser kurz vorgestellt werden: Beide Anwendungen sind bekannte Vertreter der Programmgattung Übersetzerarbeitsumgebung. Die Translator’s Workbench stammt von der Firma TRADOS, während SDLX von SDL International entwickelt wird.

2.1.1 Translator’s Workbench

Bei der Translator’s Workbench handelt es sich um eine Art Standard unter den Übersetzerarbeitsumgebungen. Immer häufiger findet man in den verschiedenen Mailinglisten und auf Homepages, in denen freischaffende Übersetzer Ihre Dienste anbieten, den Hinweis, man arbeite mit dem Produkt der Firma Trados. Auf Seiten der Arbeitgeber wird oft eine Bearbeitung von Übersetzungsprojekten mit Hilfe des aus Stuttgart stammenden Softwarepakets verlangt. In diesem Zusammenhang findet man heutzutage oft die Formulierung, der Auftraggeber zahle die so genannten „Trados“-Preise. Dabei wird bei der Bezahlung der Übersetzer nicht mehr pauschal nach Worten, Zeilen oder Seiten abgerechnet. Stattdessen nimmt man die Satzwiederholungen in einem Übersetzungsprojekt als Abrechnungsgrundlage für die Bezahlung des Übersetzers. Ein Satz, der sich häufig in einem Text wiederholt, wird dabei nur einmal als übersetzt gewertet. Dementsprechend wird dann auch nur einmal für eine Übersetzung dieses Satzes gezahlt.

2.1.1.1 Der Hersteller

Auf der Homepage von Trados (2001a) erhält man Informationen über die Firmenentwicklung zu einem marktführenden Software-Anbieter für Übersetzerarbeitsumgebungen: Die Firma wurde im Jahre 1984 gegründet. Man begann mit der Entwicklung eines Systems für das EDV-gestützte Management von Übersetzungsprojekten bei IBM (TOS, ursprünglich PARS), um dann im Laufe der achtziger Jahre mit der Distribution von Übersetzungswerkzeugen, den INK Texttools und TermTracer von INK International, erste Erfahrungen im Bereich der maschinengestützten Übersetzung zu sammeln. Nach einer Reorganisation der jungen Firma im Jahre 1989 begann man mit der Entwicklung einer eigenen Terminologiedatenbank, Multiterm, gefolgt von der ersten Version des Translation Memory-Systems Translator’s Workbench.

Man findet auf der Website der Firma die folgende Aussage über Referenzkunden: “With over 40,000 licenses representing the majority of the current translation tools market, TRADOS Translation Solutions are the dominant choice among professional translators, enterprise solutions providers and global leaders such as Microsoft, Siemens, SAP, Volkswagen/Audi, Oracle, Berlitz and Bowne Global Solutions." (Trados 2001b).

Es sei an dieser Stelle auf Hartmut Bohn (1999) verwiesen, der in seinem Beitrag im LDV-Forum sowohl die Systementwicklung der Translator's Workbench als auch den Hersteller TRADOS kurz vorstellt.

2.1.2 SDLX

SDLX ist ein Produkt der Firma SDL International. Es handelt sich bei diesem Anbieter um ein Unternehmen, das weltweit im Sprachdienstleistungsmarkt tätig ist und sich nicht nur mit Softwareentwicklung beschäftigt. Neben dem klassischen Anwendungsgebiet von Übersetzungsspeichern, der Bearbeitung von Printdokumenten, wird das Produkt hauptsächlich als EDV-gestütztes Werkzeug zur Lokalisierung von Software und Websites vermarktet.

2.1.2.1 Der Hersteller

SDL International ist ein Übersetzungsdienstleister, dessen Produktportfolio nicht nur aus dem eigentlichen Übersetzungsservice und den TM-Systemen besteht. Es werden auch Produkte wie SDL Webflow angeboten, die den Kunden dabei unterstützen, seine Geschäftstätigkeiten im Bereich Electronic Commerce zu globalisieren. Dabei zählen nach Angaben von SDL International (o.J.) internationale Unternehmen wie Adobe, Corel, eBay, Goodyear, Hewlett Packard, Seagate, STAC und 3Com zu den Kunden des in Maidenhead, England, ansässigen Unternehmens.

2.2 Leistungsmerkmale

Zu den Leistungsmerkmalen der Programme zähle ich den Funktionsumfang beider Programmpakete sowie ihre Sprach- und Dateiformatunterstützung. Sie sollen in den folgenden Abschnitten genauer untersucht werden.

2.2.1 Funktionsumfang

Beide Programme bestehen aus den folgenden Einzelkomponenten. Fehlende Funktionen werden mit einem Minus gekennzeichnet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.2 Funktionsumfang – Einzelbewertung

Die Funktionen, die für die professionelle Nutzung von TM-Systemen wesentlich sind, können in beiden Systemen genutzt werden. Dazu zähle ich

- einen Editor und/oder eine Einbindung in eine Textverarbeitung zur Bearbeitung der Quelltexte und zur Speicherung der Übersetzungseinheiten,
- Werkzeuge zur Verwaltung von Translation Memories,
- eine Terminologiedatenbank zur Verwaltung von Terminologie,
- ein Aligmentwerkzeug zur Gewinnung von Übersetzungseinheiten aus bereits übersetztem Textmaterial und der Übernahme dieser Daten in das TM,
- ein Analyse-Tool zur Untersuchung der Trefferquoten im Vorfeld des Übersetzungsprozesses
- und Komponenten zur automatischen Bearbeitung des Quelltextes.

Die Bewertung erfolgt in der Bewertungskategorie Funktionalität. Je mehr Programmmodule ein System im jeweiligen Funktionsumfang besitzt, desto besser schneidet es in der Einzelbewertung ab.

- F unktionalität Translator's Workbench: Die Workbench erhält eine geringfügige Abwertung, da es ihr an Konverter-Programmen fehlt. Das Fehlen dieser Programme hat praktische Auswirkungen: Will man Framemaker- oder Powerpoint-Dateien bearbeiten, muss man separate Zusatzmodule wie S-Tagger, Filterpack oder T-Window for Powerpoint öffnen, in denen die Dateien dann erst bearbeitet werden können. Man muss dabei in einer anderen Umgebung als der gewohnten Workbench arbeiten. Statt dieser Editoren wäre ein Konverter hier sinnvoller, wenn dieses Werkzeug Dateien erzeugen könnte, die unmittelbar in der Workbench und in MS Word bearbeitet werden könnten. Somit wäre die Bearbeitung aller Dateiformate in eine einheitliche Arbeitsumgebung integriert. Es fehlt in der Translator's Workbench eine Funktion, mit deren Hilfe man ein Projekt anlegen kann, welches mehrere Quelltexte umfasst.
- Funktionalität SDLX: Alle wesentlichen Funktionen sind in SDLX integriert worden. Einige Zeit sparende und sinnvolle Zusatzfunktionen wie Konverterprogramme und Werkzeuge zur Erstellung von Projekten können ebenfalls genutzt werden. Sie befinden sich in einer Reihe von unterschiedlichen Einzelprogrammen.

Für eine Höchstnote fehlen beiden Systemen u.a. eigene Dateimanager mit übersetzungsspezifischen Funktionen und Fähigkeiten zum Dokumentenmanagement.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser mit dem Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung, in dieser Arbeit auseinandersetzen.

2.2.3 Unterstützte Sprachen

Die Sprachunterstützung spielt in einem Übersetzungssystem immer eine wichtige Rolle. So sind MÜ-Systeme auf sprachspezifische Routinen angewiesen, um maschinell in die jeweilige Sprache übersetzen zu können.

Die Matching-Routinen in einer Übersetzerarbeitsumgebung arbeiten hingegen sprachunabhängig. Die Angabe von Sprachen ist hier als Verwaltungsinformation gedacht, die dem Übersetzer helfen soll, Überblick über sein(e) Projekt(e) zu behalten. Dies gilt z.B. dann, wenn man für verschiedene gleichsprachige Märkte übersetzt und man ihre schriftsprachlichen Unterschiede zu berücksichtigen hat. Jeder Übersetzer kennt die Unterschiede zwischen „American English“ und „British English“ und die organisatorischen Probleme, die bei der Verwaltung verschiedener Glossare und Übersetzungsversionen entstehen. Die Angabe von Sprachrichtungen erweisen sich in solchen Situationen als sehr nützlich.

Wir wollen nun die Sprachunterstützung beider Systeme miteinander vergleichen. Als Informationsquelle dienten die in den Auswahlfeldern zur Verfügung stehenden Spracheinträge, die in den jeweiligen Einstellungsdialogen beider Programme abgebildet werden. Die Unterschiede der beiden Sprachunterstützungen sollen mit den folgenden Farben dargestellt werden:

- rot: Sprachen, die von beiden Systemen unterstützt werden.
- blau: Sprachen, die nur von SDLX unterstützt werden.
- dunkelrot: Sprachen, die nur in der Translator’s Workbench unterstützt werden können.

Folgende Sprachen können von den Systemen zur Kennzeichnung von Sprachrichtungen verwendet werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.4 Sprachunterstützung – Einzelbewertung

Die wesentlichen Sprachen und ihre Länderbezeichnungen können von beiden Systemen dargestellt werden. Dazu zähle ich die europäischen Sprachen, vor allem aber die wichtigen globalen Wirtschaftssprachen Englisch und Spanisch.

- Funktionalität Translator's Workbench: Sie unterstützt eine viel kleinere Sprachauswahl als SDLX. Man berücksichtigt hier eher die europäischen Sprachen sowie die wichtigsten Wirtschaftssprachen. Asiatische Sprachen werden hingegen kaum unterstützt.
- Funktionalität SDLX: In SDLX kann man neben den europäischen Sprachen weit verbreitete Sprachen aus dem asiatischen und afrikanischen Raum bearbeiten. Das Programm bietet eine viel größere Sprachauswahl als die Workbench an.

Zu einer Höchstwertung beider Anwendungen kann es nicht kommen, da nicht alle Schriftsprachen ausgewählt werden können. Dies will man wohlmöglich auch gar nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass Übersetzerarbeitsumgebungen hauptsächlich in industriellen Umgebungen verwendet werden. Hier ist die Berücksichtigung der Sprachen wichtiger Industrieländer eher erwünscht als die Abdeckung aller Schriftsprachen. Werden zu viele Sprachen geboten, kann ihre Auswahl in den Einstellungsdialogen zu unübersichtlich werden.

Jedoch ist die fehlende Unterstützung der japanischen Sprache in der vorliegenden Version der Translator's Workbench ein Ärgernis.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser mit dem Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung , in dieser Arbeit auseinandersetzen.

2.2.5 Unterstützte Dateiformate

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Dateiformate, die von beiden oder von jeweils einem der beiden Systeme als Quelltextformate unterstützt werden. Als Informationsquellen dienten die Inhalte der Formatauswahlfelder diverser Einstellungsdialoge beider Systeme sowie die Hilfedateien der Translator's Workbench Team Edition 3 (Trados 2000a) und von SDLX 3.2.0 (SDL International 2000)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.6 Wichtige nicht-unterstützte Dateiformate

Folgende, mir wichtige erscheinende Dateiformate werden als Quelltextformate von beiden Systeme nicht unterstützt:

- hlp-Dateien – Windows-Hilfe (Kompilat)
- hpj-Dateien – Windows-Hilfe (Projektdateien)
- pdf-Dateien – Adobe Acrobat
- ps - Dateien – Postscript
- pub- Dateien – MS-Publisher
- eml-Dateien – MS Outlook Express 5.5 E-mail-Nachricht
- pst-Dateien – MS Outlook 2000: Elemente aus „Persönlicher Ordner“ wie z.B. E-mail.
- AutoCad-Dateien – Texte in Konstruktionszeichnungen.
- Macintosh – systemspezifische Textformate (Formate diverser Macintosh-Textverarbeitungen).
- Unix – systemspezifische Textformate (z.B. Tex/LATex).
- Tabellenkalkulationsformate
- MS Excel
- Lotus 1-2-3
- Corel Quattro Pro
- Proprietäre Textverarbeitungsformate
- Sun StarWriter
- Lotus WordPro
- Corel Wordperfect
- Papyrus
- Describe

2.2.7 Dateiformate – Einzelbewertung

Die wesentlichen Quelltextformate werden von beiden Systemen unterstützt. Dazu zähle ich die wichtigsten Formate aus den Bereichen elektronisches Publishing und Print Publishing wie z.B. FrameMaker oder das weit verbreitete Textverarbeitungsformat *.doc aus MS Word.

- Funktionalität SDLX: Das Programm hat seine Stärken vor allem im Bereich der Softwarelokalisierung. So können programmiersprachliche Quelltexte in den Formaten C++ und Visual Basic eingelesen werden (CodeFile), in denen die Kommentare der Programmierer übersetzt werden können. Jedoch sollten die C++-Quelltexte aus Microsoft Visual C++ denen des Borland C++-Builders bevorzugt werden, da es in Quelltext-Dateien des letztgenannten Programmierwerkzeugs häufiger zu Fehlsegmentierungen kam. Die Abwertung von SDLX erfolgt, weil einige wichtige Formate aus dem DTP-Bereich (Quark Express) und das PowerPoint-Format nicht unterstützt werden.
- Funktionalität Translator's Workbench: Die Workbench hat ihre Stärken im Bereich des elektronischen Publishings, obwohl Framemaker-Dateien nicht direkt in der Workbench bearbeitet werden können und für ihre Bearbeitung Zusatzmodule benötigt werden. Die Workbench bietet eine umfangreiche Unterstützung getaggter Dateiformate, außer von OTF, einem Austauschstandard von Dokumenten im Bereich der Softwarelokalisierung, dessen Hersteller OpenTag (o.J.) umfangreiche Informationen über dieses Format auf der eigenen Website bereitsstellt.

Trotzdem werden viele weit verbreitete Dateiformate von beiden Systemen nicht unterstützt. Es ist unklar, wieviel Geld die Anbieter für die Nachrüstung dieser Dateiformate verlangen, ob sie verfügbar sind oder ob sie noch entwickelt werden. Daher reicht es für keines der beiden Programme zu einer Höchstnote.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser mit dem Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung , in dieser Arbeit auseinandersetzen.

2.3 Systemvoraussetzungen

An diesem Punkt soll keine konkrete Bewertung erfolgen. Die Systemvoraussetzungen werden nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Wir werden jedoch an einigen Punkten der Arbeit auf das Thema Ressourcenverbrauch näher eingehen.

2.3.1.1 Translator’s Workbench

Eine dem Programmpaket der Translator’s Workbench Team Edition 3 beiliegende Kurzanleitung (Trados 2000b) nennt als Systemvoraussetzungen:

- “ Betriebssystem: Windows 95, Windows 98, Windows NT, Windows 2000. Empfohlen wird die Verwendung von Windows NT oder Windows 2000.“ [1]
- „Hardware: PC mit Pentium Prozessor und mindestens 32 MB RAM. Empfohlen wird Pentium II oder höher (64 MB RAM).“
- „Unterstützung aller gängigen Netzwerke, wie z.B. Windows NT, Novell Netware und IBM LAN Manager.“

Die Translator’s Workbench ist durch einen Dongle vor unerlaubter Nutzung geschützt.

2.3.1.2 SDLX

In einer E-mail an den Autor der Arbeit schreibt der SDL International-Supportmitarbeiter Robert Giles (RGiles@sdlintl.com am 4.1.2001) über die Systemanforderungen von SDLX 3.2.0:

- „Operating system: Windows 95 or above, Windows NT”
- “Minimum RAM: 32 MB”
- “Minimum free disk space: 20 MB”
- “SDLX can be used on a network. This currently requires all users to have SDLX installed on their machines and the relevant TM stored on the network.”
- “The software is currently Dongle protected.”

2.4 Gesamtbewertung – Systemmerkmale

Wir wollen das Kapitel über die Systemmerkmale mit einer Zusammenfassung aller Benotungen beenden, bevor wir uns im nächsten Kapitel mit dem eigentlichen Arbeitsablauf beschäftigen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser mit dem Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung, in dieser Arbeit auseinandersetzen.

Die in der Gesamtbewertung unterstrichen aufgeführten Zahlen fließen in die Errechung der Systemnote ein.

Abschließende BemerkungenSystemmerkmale: Die Systemmerkmale sind sowohl für den freischaffenden Übersetzer als auch für unser betriebliches Umfeld, welches im Kapitel Einleitung dieser Arbeit definiert wurde, ausreichend. Mit den in den Systemen nutzbaren Sprachen und Dateiformaten werden die meisten Übersetzer auskommen. Beide Anwendungen bieten einen Funktionsumfang, der flexible Arbeit in einem professionellen Übersetzungsbüro ermöglicht. Sollte man hauptsächlich für europäische Kunden Dokumente aus dem Bereich des elektronischen Publishings übersetzen, ist die Translator’s Workbench zu bevorzugen. Will man auch exotische Sprachen verwalten und legt man auf flexible Möglichkeiten zur Konvertierung von Dateiformaten Wert, dann wird man eher SDLX bevorzugen wollen. Beide Übersetzerarbeitsumgebungen sind durch die Unterstützung wichtiger getaggter Formate wie XML bereits jetzt für zukünftige Kundenanforderungen gerüstet.

3 Editor-/Viewer-Module

Als Editor-/Viewer-Module werden in dieser Arbeit alle Programmbestandteile bezeichnet, die dem Übersetzer folgende Arbeitsschritte erlauben:

- Segmentierung eines zu übersetzenden Textes.
- Verwendung der Translation Memories und Terminologiedatenbanken.
- Textbearbeitung (Editor-Funktion: Das Übersetzen des zuvor segmentierten Quelltextes).
- Anzeige von Segmentvorschlägen und von bereits im TM gespeicherten Übersetzungseinheiten (Viewer-Funktion).
- Übernahme der gewonnenen Übersetzungseinheiten in die Übersetzungsspeicher.
- Clean-Up.

Auf diese Schritte gehe ich in den folgenden Abschnitten genauer ein.

Übersicht Wir beginnen dieses Kapitel mit einer Untersuchung des Arbeitsablaufs beider Editor-/Viewer-Module des SDLX-Pakets, um uns dann erst mit der Arbeit in der Translator's Workbench zu beschäftigen. Es folgt eine Untersuchung des Funktionsumfangs beider Systemeinbindungen in MS Word. Zum Schluss sollen einige ausgewählte Funktionen des im SDLX-Lieferumfang enthaltenen Editors SDL Edit kurz vorgestellt und mit den äquivalenten Funktionen der Translator’s Workbench verglichen werden.

Die Editor-/Viewer-Module decken den größten Teil des Funktionsumfangs ab, der für effektives Arbeiten mit TM-Systemen notwendig ist. An diesem Ort verbringt der Übersetzer dementsprechend viel Zeit. Wichtig für diese Einzelkomponenten ist daher, dass der Übersetzer

- einen Funktionsumfang nutzen kann, der eine möglichst effektive Textbearbeitung zulässt. Man muss Segmentvorschläge auf einfach Weise ändern, Fehlsegmentierungen berichtigen und die Datenbanken flexibel im Übersetzungsprojekt verwenden können (Funktionalität).
- eine möglichst logisch und konsistent aufgebaute Benutzeroberfläche nutzen kann (Benutzerführung).
- möglichst kurze Wege in der Benutzeroberfläche gehen kann, um eine Funktion aufzurufen, deren Nutzung in der momentanen Anwendungssituation sinnvoll ist (Integration).

Zielsetzung

In diesem Kapitel soll eine Bewertung folgender Aspekte erfolgen:

- Arbeitsablauf der Übersetzung: Es soll die Benutzerführung, insbesondere der übersichtliche Aufbau der Arbeitsbereiche, in einer Einzelbewertung berücksichtigt werden. Die logische Integration der Funktionen in die Benutzerführung wird ebenfalls benotet.
- Die Einbindungen beider Programme in MS Word: Welchen Funktionsumfang bieten die beiden Programme in MS Word? Bewertet wird die Funktionalität.
- SDL Edit im Vergleich zur Translator's Workbench: Der Funktionsumfang beider Programme soll untersucht werden und nach dem Kriterium Funktionalität bewertet werden.

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser zunächst mit dem Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung , in dieser Arbeit auseinandersetzen.

3.1 Textbearbeitung

SDLX bietet zwei Module zur Bearbeitung von Quelltexten: SDL Edit und das SDLX Word Add-In. Während SDL Edit ein eigenständiges Windows-Programm ist, handelt es sich beim SDLX Word Add-In um ein Plug-In, das sich über eine Dokumentenvorlage in MS Word einbinden lässt und die Standardtextverarbeitung um SDLX-spezifische Funktionen erweitert. Das Word Add-In kann bedingt als Alternative zur Textbearbeitung in der Editor-Komponente SDL Edit genutzt werden.

Will sich der Übersetzer Übersetzungseinheiten anzeigen lassen, die bereits im TM gespeichert wurden, und will er diese in einer Viewer-Komponente nachbearbeiten, muss er auf andere Module des Programmpakets SDLX wie SDL Maintain zurückgreifen. In SDL Edit können nur Segmentvorschläge während der Textbearbeitung angezeigt werden.

Für die Translator's Workbench ist die Textverarbeitung MS Word zwingend notwendig. Ohne sie wäre eine Textbearbeitung nicht möglich, da die Workbench selbst keine Editor-Komponente ist. Will der Übersetzer sich bereits abgespeicherte Übersetzungseinheiten anzeigen lassen und nachträglich in einer Viewer-Komponente editieren, kann er hierfür Funktionen nutzen, die in die Menüs des Workbench-Programmfensters integriert sind. Dieses Fenster wird auch zur Anzeige von Segmentvorschlägen während der Textbearbeitung genutzt.

3.1.1 Arbeiten mit SDL Edit

Der Arbeitsbereich in SDL Edit besteht aus einem dreigeteilten Fenster.

- Der linke Bereich zeigt AS-Segmente in den AS-Anzeigefeldern an.
- Der rechte Bereich zeigt Exact- oder Fuzzy-Matches in den ZS-Anzeigefeldern an.
- Der untere Bereich zeigt die Ergebnisse einer Suche nach Segmentvorschlägen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wir wollen auf den folgenden Seiten die Arbeitsschritte beider SDLX-Module in chronologischer Reihenfolge nach dem Schema der „Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe“ untersuchen. Dabei bieten beide Programmbestandteile eine Fülle von Menüeinträgen, auf die in den folgenden Kapiteln situationsbezogen eingegangen werden soll. Die Bezeichnungen aller Menüeinträge und anderer Programmbestandteile werden in kursiver Schrift dargestellt.

3.1.1.1 Segmentierung

Der Arbeitsablauf beginnt in SDL Edit mit der Segmentierung des Quelltextes. Dabei bietet das Programm folgende Funktionen:

- Bedienvorgang Segmentierung: Die Segmentierung wird durch den Befehl New im Menü File ausgelöst. Man gibt den Dateinamen und -Pfad des zu segmentierenden Dokuments an. Dabei kann man, getrennt für Quell- und Zieltext, die passenden Optionen aus der Liste der unterstützen Dateiformate und Sprachen wählen.
- Systemvorgang: SDL Edit erstellt nun eine neue Datei, welche die Dateinamenserweiterung *. itd trägt und den segmentierten Quelltext enthält. Das Originaldokument bleibt unangetastet. Bei diesem Vorgang handelt es sich nicht um eine Konvertierung der ursprünglichen Quelldatei, da der Inhalt des Quelltextes in eine völlig neue Arbeitsdatei kopiert und abgespeichert wurde.
- Bewertung Zeichensätze: Um die Segmentierung von Quelldokumenten mit unterschiedlichen Zeichensätzen zu beeinflussen, kann man aus einer Liste von zumeist Windows-spezifischen Zeichensätzen die passenden Optionen wählen. Dies reduziert die Gefahr einer fehlerhaften Segmentierung von z.B. russischen Quelltexten – Positiv.
- Bewertung Projektsegmentierung: Mit Hilfe des Tools SDL Project Wizard, das im SDLX-Lieferumfang enthalten ist, kann ein mehrere Dateien umfassendes Übersetzungsprojekt in einem Arbeitsschritt segmentiert werden. Es werden dabei größtenteils die gleichen Einstellungsoptionen wie in SDL Edit geboten. Die Benutzerführung erfolgt dabei komfortabel über einen Assistenten. Dies spart Zeit, falls große Übersetzungsprojekte auf die Textbearbeitung vorbereitet werden sollen – Positiv.
- Bewertung Segmentierungsregeln: SDL Edit bietet keine Möglichkeiten, um die Segmentierungsregeln anwenderseitig zu ändern. Dadurch ist das Programm unflexibel bei der Beseitigung dieser Fehler – Negativ.
- Bewertung Segmentkorrektur: Sollte es zu Segmentierungsfehlern wie einer fehlerhaften Trennung der Sätze im Quelltext kommen oder sollte in einem bereits segmentierten Satz ein grammatischer oder orthographischer Fehler gefunden worden sein, kann man diesen Fehler im AS-Anzeigefeld des Segments nicht korrigieren. Man kann zwar den Cursor in den AS-Anzeigebereich positionieren. Jedoch kann man dort nur Segmente oder Segmentteile markieren und kopieren. Sollte ein AS-Segment einer itd -Datei Fehler enthalten, muss der Übersetzer die gesamte Segmentierung erneut durchführen. Dies ist sehr umständlich und beeinträchtigt die Korrektur von Segmentierungsfehlern – Negativ.

3.1.1.2 Übersetzen des Quelltextes - Verwendung der Speicher

Die Einbindung des Übersetzungsspeichers und der Terminologiedatenbanken sowie das Übersetzen des Textes sind die nächsten Arbeitsschritte in SDL Edit.

- Bedienvorgang TM-Einbindung: Die Nutzung von TMs und Terminologiedatenbanken erfolgt über Befehle in den Menüs Translation Memory und Termbase.
- Bedienvorgang TDB-Einbindung: Optional kann eine Terminologiedatenbank vor dem Matching des Quelltextes verwendet werden, um in den zu bearbeitenden Text kundenspezifische Terminologie einzufügen.

Für weitere Informationen zur Nutzung der Terminologiedatenbanken im Übersetzungsprozess, soll der Leser auf den Abschnitt SDL Edit vs. Translator’s Workbench – Einzelbewertungen, Unterpunkt Terminologienutzung – Einzelbewertung, in diesem Kapitel verwiesen werden.

- Bedienvorgang Matching: Der Befehl Apply im Menü Translation Memory löst das Matching aller Segmente im Quelltext aus.
- Systemvorgang: Alle Segmente im AS-Anzeigebereich werden in einem Arbeitsschritt im Übersetzungsspeicher nachgeschlagen. Falls Segmentvorschläge gefunden wurden, werden sie in die ZS-Anzeigebereiche des Programmfensters eingefügt.

Bindet man ein leeres Translation Memory in ein Übersetzungsprojekt ein und nutzt es über den Befehl Apply, dann werden – abhängig von den zuvor eingestellten Optionen – die AS-Segmente des gesamten Textes unübersetzt in die entsprechenden ZS- Anzeigefelder kopiert oder die ZS- Anzeigefelder bleiben leer.

Sollte es bei der Verwendung eines bereits mit Übersetzungseinheiten gefüllten Translation Memories zu keinem Exact-Match oder Fuzzy-Match gekommen sein, dann werden – abhängig von den zuvor eingestellten Optionen – alle AS-Segmente des Quelltextes unübersetzt in die entsprechenden ZS-Anzeigefelder kopiert oder die ZS-Anzeigefelder bleiben leer.

- Bedienvorgang Speichern: Die itd- Datei wird über den Menüeintrag Save im Menü File abgespeichert.
- Bedienvorgang TM/TDB-Steuerung: Grundlegende Befehle zur Nutzung des Übersetzungsspeichers oder der Terminologiedatenbank stehen in den Menüs Translation Memory und Termbase zur Verfügung. Man kann ein TM oder ein TDB in ein aktuelles Übersetzungsprojekt einbinden, die Indexerstellung zur Beschleunigung des Retrievals nutzen und die Aktualisierung und das Nachschlagen von Übersetzungseinheiten im TM steuern.
- Bewertung Segmentnavigation: Der Anwender kann nun in den Leerfeldern bzw. in den kopierten ausgangssprachlichen Segmenten der ZS-Anzeigefelder den Cursor positionieren und eine Übersetzung einfügen. Ein abschließender Druck auf die Return- Taste färbt die Anzeigefelder des bearbeiteten Segmentpaares ein, ohne deren Inhalte jedoch im TM zu speichern. Das Speichern der Segmente erfolgt erst über den Befehl Update. Mit der Maus und den Pfeiltasten der Tastatur kann man zwischen den Segmenten im ZS-Anzeigebereich springen. Der Vorgang erlaubt schnelles Arbeiten – Positiv
- Bewertung TM-Wechsel: Man kann zwischen zwei Übersetzungsspeichern mit Hilfe eines Pulldown-Menüs schnell wechseln – Positiv.
- Bewertung Match-Markierung: Sollte es zu einem Fuzzy-Match kommen, wird das Anzeigefeld des betreffenden Segments eingefärbt. Exact-Matches erhalten eine gesonderte Farbmarkierung. Sie sind sehr nützlich, da man auf Anhieb sehen kann, wie man einen Segmentvorschlag zu bewerten hat. – Positiv.
- Bewertung Trefferquote: Die Trefferquote kann während des Matchings ganzer Quelltexte über den Befehl Apply nicht als Prozentwert angezeigt werden. Man weiß daher nicht, wie das System die Trefferquote eines Segmentvorschlags bewertet. Will sich der Übersetzer eine Trefferquote anzeigen lassen, so kann er dies über den Befehl Lookup (Menü Translation Memory). Diese Funktion ist jedoch nicht in den eigentlichen Arbeitsablauf des Befehls Apply integriert, da sie nur einzelne Segmente nachschlägt und in einem eigenen Anzeigebereich des Programmfensters von SDL Edit anzeigt. Die Anzeige von Trefferquoten ist dadurch eher umständlich – Negativ.
- Bewertung TM-Einbindung: Das gleichzeitige Einbinden mehrerer Übersetzungsspeicher ist nicht möglich. Man kann daher alternative Datenbestände wie die TMs anderer Projekte oder Kunden nicht gleichzeitig nutzen – Negativ.
- Bewertung Segmentdarstellung: Die tabellarische Darstellung der Segmentpaare ist gewöhnungsbedürftig und kann – wenn der Übersetzer nicht vorsichtig genug agiert – mangels Übersichtlichkeit zu Fehleingaben führen – Negativ
- Bewertung Anwendereingriff: Der Übersetzer hat weder im AS-Anzeigebereich noch im ZS-Anzeigebereich Zugriff auf kontextsensitive Menüs, die das Kopieren, Ausschneiden oder Einfügen von Segmentteilen ermöglichen. Dies schränkt die Flexibilität der Textbearbeitung stark ein – Negativ.

3.1.1.3 Aktualisierung der Speicher

Die Aktualisierung der Speicher dient der Übernahme von übersetzten Sätzen und Wörtern in die Übersetzungsspeicher bzw. in die Terminologiedatenbank. SDL Edit bietet dabei folgende Funktionen:

- Bedienvorgang TM-Aktualisierung: Die Aktualisierung der Speicher erfolgt über den Eintrag Update im Menü Translation Memory.
- Systemvorgang: Es wird die Übersetzungseinheit im TM abgespeichert, in der sich der Cursor momentan befindet.
- Bewertung Vorgangstransparenz: Ein Fortschrittsbalken zeigt den Aktualisierungsfortschritt an, und es werden ggf. Fehlermeldungen angezeigt, sollte eine Aktualisierung nicht erfolgreich verlaufen sein – Positiv
- Bewertung TDB-Aktualisierung: Sofern eine Terminologiedatenbank verwendet wurde, kann der Übersetzer Termini markieren und durch den Befehl Add Term im Menü TermBase in die Terminologiedatenbank übernehmen. Der terminologische Datenbestand kann während der Textbearbeitung erweitert werden, wodurch Zeit bei der Terminologieerarbeitung eingespart werden kann – Positiv.
- Arbeitsvoraussetzung TM-Aktualisierung: An diesem Punkt muss der Übersetzer folgende Voraussetzungen erfüllt haben:
- Fehlerhafte Segmentierungen müssen beseitigt sein.
- In ZS-Anzeigefelder kopierte AS-Segmente oder leere ZS-Anzeigefelder müssen zum Zeitpunkt der Aktualisierung eine korrekte Übersetzung enthalten.
- Fuzzy-Matches müssen korrigiert worden sein.
- Exact-Matches müssen begutachtet worden sein, um inhaltliche Fehler ausschließen zu können.

3.1.1.4 Ausgabe der Übersetzung

Der Übersetzer schließt seine Arbeit mit der Ausgabe einer druckfertigen Übersetzung ab.

- Bedienvorgang Ausgabe: Übersetzungen werden über den Menüpunkt Create Translation im Menü File ausgegeben .
- Systemvorgang: Dieser Befehl entspricht einem Clean-Up. Es werden die AS- und ZS-Segmente der Segmentpaare voneinander getrennt und das ZS-Segment von Steuerzeichen befreit sowie die itd- Datei in eine neue Datei umgewandelt, die in einer beliebigen Textverarbeitung geöffnet werden kann.
- Bewertung Formatwahl: Das Ausgabeformat ist das Format des jeweiligen Quelldokuments. Es können die gleichen Dateiformate gewählt werden, die auch für die unterstützten Quelltextformate genutzt werden können – Positiv
- Bewertung Ausgabe: Der ausgegebene Text zeigt keine Auffälligkeiten, d.h. man kann keine Hinweise auf eine Bearbeitung in einem maschinengestützten Übersetzungsprozess wie nicht entfernte Segmente oder Steuerzeichen erkennen – Positiv

Zu einer Benotung des Arbeitsablaufs in SDL Edit kommt es im Anschluss des folgenden Abschnitts, in dem das SDLX Word Add-In untersucht wird.

3.1.2 Arbeiten mit dem SDLX Word Add-In

Das SDLX Word Add-In ist in bedingtem Umfang eine Alternative zur Textbearbeitung in SDL Edit.

Der Arbeitsablauf soll auf den folgenden Seiten näher beschrieben werden.

3.1.2.1 Segmentierung

Wie in SDL Edit beginnt die Textbearbeitung im SDLX Word Add-In mit der Segmentierung des Quelltextes.

- Bewertung Segmentierung: Die Segmentierung eines Quelltextes hat in SDL Edit zu erfolgen, da das Word Add-In selbst keine Segmentierungsfunktionen bietet. In SDL Edit hat der Anwender die itd -Datei zu generieren, dann zu schließen und erst durch das SDLX Word Add-In wieder zu öffnen. Diese Vorgehensweise ist sehr umständlich Negativ.
- Bewertung Formatunterstützung in Word: Eine unmittelbare Bearbeitung der unterstützten Dateiformate (wie z.B. *.doc oder *.rtf) ist in MS Word nicht möglich. Die Erstellung einer itd- Datei ist zwingend notwendig. Geöffnet wird sie durch ein neu hinzugefügtes Symbol in der Symbolleiste von MS Word, das nur erscheint, wenn man SDLX installiert hat. Anwender ohne SDLX können die itd- Datei nicht in Word öffnen – Negativ.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Segmentaufteilung und Formatierung bei der Arbeit mit dem SDLX Word Add-In

3.1.2.2 Übersetzen des Quelltextes - Verwendung der Speicher

Nachdem die Segmentierung abgeschlossen wurde, bindet man den Übersetzungsspeicher in das aktuelle Übersetzungsprojekt ein.

- Bedienvorgang TM-Einbindung: Man kann durch den Menüeintrag Open TM im neu hinzugefügten Menü SDLX ( MS Word) einen Übersetzungsspeicher in den Arbeitsablauf einbinden.
- Bedienvorgang Speichern: Die itd -Datei wird durch den Eintrag Update Document im SDLX -Menü (MS Word) abgespeichert.
- Bedienvorgang TM-Funktionen: Die Menüeinträge Lookup und Get Translation suchen im aktuellen Übersetzungsspeicher nach passenden Übersetzungseinheiten und fügen eine dort gefundene Übersetzung in das ZS-Anzeigefeld ein, sollte es zu einem Exact- oder Fuzzy-Match kommen.
- Systemvorgang: Sollte es zu keinem Exact- oder Fuzzy-Match kommen, weil der Übersetzungsspeicher leer ist oder nur eine geringe Trefferquote zulässt, wird ein leeres ZS-Anzeigefeld angezeigt. Hier hat der Übersetzer zielsprachlichen Text einzufügen.
- Bewertung Segmentdarstellung: Die AS- und ZS-Segmente werden in MS Word immer unterschiedlich eingefärbt und optisch hervorgehoben. Es werden nicht wie in SDL Edit alle Segmentpaare gleichzeitig im Programmfenster angezeigt. Die AS- und ZS-Segmente werden in eigenen Zeilen dargestellt. Es erfolgt keine tabellarische Anzeige wie in SDL Edit. Die Übersichtlichkeit ist dadurch sehr gut – Positiv
- Bewertung Segmentnavigation: Der Cursor kann zwischen den einzelnen Segmentpaaren durch Sprungbefehle gesteuert werden. Diese Sprungbefehle sind eindeutig bezeichnet und schnell im neu hinzugefügten Menü SDLX in MS Word anwählbar – Positiv
- Bewertung Trefferquote: Zwischen den Anzeigefeldern der AS- und ZS-Segmente wird die Trefferquote als Prozentwert darstellt. Der Übersetzer weiß stets, wie ein Segmentvorschlag vom System bewertet wurde – Positiv
- Bewertung Segmentkorrektur: Sollte es zu einer fehlerhaften Segmentierung gekommen sein, kann man die Fehler sowohl im AS- als auch im ZS-Anzeigefeld schnell korrigieren. Man positioniert dafür einfach den Cursor in die Anzeigefelder und bessert nach. So lassen sich Segmentierungsfehler schnell und komfortabel berichtigen. – Positiv
- Bewertung Segmentnavigation: Durch die Schaltfläche/Menüeintrag Close Open Lookup Get im Menü SDLX wird der Sprung des Cursors von einem zum nächsten Segmentpaar, das Suchen nach Matches im TM sowie das Einfügen des gematchten ZS-Segments in einem Befehl zusammengefasst. Dies spart Arbeitsschritte ein und beschleunigt die Arbeit – Positiv.
- Bewertung TM-Einbindung: Das gleichzeitige Verwenden mehrerer TMs ist nicht vorgesehen. Es können keine Speicher mit alternativen kunden- oder projektspezifischen Daten gleichzeitig verwendet werden
– Negativ.
- Bewertung TDB-Einbindung: Die Einbindung der Terminologiedatenbank ist innerhalb des SDLX Word Add-In nicht möglich. Es können weder neue Terminologiedaten aus den Quelltexten in die Datenbank übernommen werden noch können terminologische Einträge im Übersetzungsprozess unmittelbar genutzt werden – Negativ.

Für weitere Informationen zur Nutzung der Terminologiedatenbanken im Übersetzungsprozess, soll der Leser auf den Abschnitt Ausgewählte Funktionen der Wordeinbindungen – Einzelbewertungen, Unterpunkt Terminologienutzung in MS Word – Einzelbewertung, in diesem Kapitel verwiesen werden.

3.1.2.3 Aktualisierung der Speicher

Der Speicher kann nach vollendeter Übersetzung des jeweiligen Segments aktualisiert werden.

- Bedienvorgang TM-Aktualisierung: Die Aktualisierung der Speicher erfolgt durch den Sprung des Cursors von einem Segmentpaar zum nächsten.
- Bewertung Integration: Der Befehl zum Speichern von Übersetzungseinheiten in das TM ist in den Arbeitsablauf integriert und muss nicht separat ausgewählt werden. Dies spart Zeit
– Positiv.
3.1.2.4 Ausgabe der Übersetzung
Wie in SDL Edit muss auch eine im SDLX Word Add-In bearbeitete Datei abschließend einem Clean-Up unterzogen werden.
- Bedienvorgang Ausgabe: Die Ausgabe der Übersetzung erfolgt nicht direkt im SDLX Word Add-In, sondern in SDL Edit über den Menüpunkt Create Translation (Menü File) .
- Bewertung Integration: Das SDLX Word Add-In verfügt nicht über eigene Clean-Up Routinen. Der Anwender muss daher zwischen den Modulen SDL Edit und MS Word wechseln – Negativ.

3.1.3 Arbeiten in SDLX – Einzelbewertung

Die beiden Komponenten des Systems SDLX sollen an dieser Stelle mit einer gemeinsamen Zensur benotet werden, da sie mit der Textbearbeitung die gleiche Aufgabe erfüllen. Erst im folgenden Kapitel wollen wir uns mit dem Arbeiten in der Translator’s Workbench auseinandersetzen. SDL Edit und das SDLX Word Add-In werden wie folgt bewertet:

- Benutzerführung SDLX Word Add-In: Der Übersetzer kann sich in Word leichter mit dem einzelnen Satz auseinandersetzen. Er wird hier optisch aus dem Fließtext herausgetrennt, was Übersichtlichkeit schafft. Der Übersetzer verliert zu keiner Zeit den Überblick über wesentliche Textbestandteile.
- Benutzerführung SDL Edit: SDL Edit zeigt die Segmentpaare in seinem Arbeitsbereich unübersichtlich in einer Art Tabelle an, in der die einzelnen Segmente in AS- und ZS-Anzeigefeldern dargestellt werden. Diese Vorgehensweise könnte Probleme bereiten. So ist es z.B. durch Unachtsamkeit des Übersetzers möglich, dass man seine Übersetzung in ein verkehrtes ZS-Anzeigefeld einfügt und so im späteren Arbeitsverlauf inhaltlich fehlerhafte Segmentvorschläge erhält. Es fehlt SDL Edit also an Übersichtlichkeit bei der Anzeige der Segmentdaten.
- Integration SDLX Word Add-In: Im SDLX Word Add-In hat man nur bedingten Zugriff auf alle Funktionen, die für die Übersetzung von Texten notwendig sind. Zu diesen Features zählen die Segmentierung, das Clean-Up sowie die unmittelbare Nutzung einer TDB im Textbearbeitungsprozess. Aus diesem Grund muss man notgedrungen immer auf SDL Edit zurückgreifen. Dies führt zu einer deutlichen Abwertung in der Bewertungskategorie Integration.
- Integration SDL Edit: Die Integration von Steuerbefehlen für das Auswählen und Verwenden von Übersetzungsspeichern und Terminologiedatenbanken in die Menüs von SDL Edit gefiel mir von Anfang an, da sie in der Praxis zielgerichtetes und übersichtliches Arbeiten erlaubt. Auch der sehr schnelle Wechsel zwischen Übersetzungsspeichern durch Pulldown-Menüs ist eine pfiffige Idee. Leider fehlen an wichtigen Stellen kontextsensitive Menüs, die Zugriff auf situationsabhängige Funktionen bieten. Wenn ich Texte bearbeiten will, sollte ich die Befehle zur Steuerung der Zwischenablage sowie zur Textformatänderung unmittelbar aufrufen können. Kontextmenüs könnten dabei sehr hilfreich sein. Es fehlen Korrekturmöglichkeiten fehlerhafter AS-Segmente. Man muss in das Word Add-In wechseln, um diese Sätze zu korrigieren. Ärgerlich ist die fehlende Anzeige einer Trefferquote bei der Ausgabe von Fuzzy-Matches, die meines Erachtens immer in den Arbeitsverlauf eingebettet sein muss. Der eigenständige Befehl zum Retrieval einzelner Segmente (Lookup) ist nicht ausreichend in den Arbeitsablauf (Befehl Apply) integriert worden.

Für Höchstnoten in der Benutzerführung fehlt es SDL Edit an Übersichtlichkeit. Will man den optimalen Komfort einer Word-Einbindung haben, muss man den segmentierten Quelltext umständlich im SDLX Word Add-In öffnen. Dem SDLX Word Add-In müssen hingegen eigenständige Segmentierungs- und Clean-Up-Routinen geben werden, um besser im Übersetzungsprozess nutzbar zu werden. Hier kommt es zu einem ständigen Wechsel zwischen SDL Edit und dem Word Add-In, der den Anwender nicht befriedigen kann. Beide Noten berücksichtigen sowohl das SDLX Word Add-In als auch SDL Edit und können an dieser Stelle nicht optimal sein, da beide Systembestandteile erhebliche Detailverbesserungen in der Funktionsintegration (Word Add-In) und der Übersichtlichkeit (SDL Edit) erfahren müssen. Nur die Benutzerführung des SDLX Word Add-Ins überzeugte mich auf Anhieb.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Bewertungssystem und den Sinn der unterschiedlichen Bewertungsformen und -kriterien zu verstehen, sollte sich der Leser mit dem Abschnitt Bewertungssystem – Theorie, Kapitel Systemgesamtbewertung , in dieser Arbeit auseinandersetzen.

Um die Übersichtlichkeit des Vergleichs zu wahren und um zu verhindern, dass die Benotung zweier Module aus dem gleichen Programmpaket fehlerhaft in die Berechnung der Systemnote einfließen, muss ich an dieser Stelle von einem direkten Vergleich beider Systeme Abstand nehmen.

3.1.4 Arbeiten mit der Translator’s Workbench

In der Translator's Workbench ist die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte im Vergleich zu SDL Edit und dem SDLX Word Add-In geändert:

- Es wird zuerst ein Übersetzungsspeicher und/oder ein TDB geöffnet.
- Der zu übersetzende Quelltext wird in Word geöffnet.
- Der Text wird segmentiert und übersetzt.
- Daten werden dem TM oder dem TDB während der Textbearbeitung neu hinzugefügt.
- Ein Clean-Up wird durchgeführt.

Folgende programmtechnische Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um mit der Translator's Workbench sinnvoll zu arbeiten:

- Während der Arbeit mit der Translator's Workbench muss MS Word geöffnet sein, und der Funktionsumfang der Übersetzerarbeitsumgebung muss durch eine Dokumentenvorlage in die Textverarbeitung eingebunden sein.
- Will man die Terminologiedatenbank nutzen, muss man das Programm Multiterm starten und die gewünschte Datenbankdatei öffnen.

Wir wollen in den folgenden Abschnitten sehen, wie die Textbearbeitung mit Hilfe der Translator’s Workbench abläuft.

3.1.4.1 Verwendung der Speicher

Sind die programmtechnischen Voraussetzungen erfüllt worden, kann die Arbeit in der Translator's Workbench beginnen. Zuerst öffnet man einen Übersetzungsspeicher.

- Bedienvorgang TM-Einbindung: Der Übersetzungsspeicher wird über den Befehl Öffnen im Menü Datei des Workbench-Programmfensters geöffnet. Das Programm greift als Standardeinstellung immer auf den zuletzt geöffneten Übersetzungsspeicher zurück.
- Bewertung TM-Sperrung: Man kann einen Übersetzungsspeicher Exklusiv öffnen. Dies bedeutet, dass nur ein Übersetzer netzwerkweit auf dieses TM zugreifen kann und die alleinige Zugriffsberechtigung auf alle Retrieval-, Bearbeitungs-, Such- oder Löschfunktionen hat, die eine nachträgliche Bearbeitung oder die Verwendung des TMs im Übersetzungsprozess ermöglichen. Dies verhindert Situationen, in denen sich zwei Anwender bei gleichzeitigen TM-Zugriffen behindern – Positiv.
- Bewertung TM-Wechsel: Im Gegensatz zum SDLX Word Add-In ist ein Öffnen des Übersetzungsspeichers nicht von MS Word aus möglich. Man muss sich im Workbench-Programmfenster befinden, um den Speicher während der Textbearbeitung zu wechseln. Man muss daher ständig zwischen dem Workbench-Programmfenster und der Editorkomponente MS Word wechseln, will man mehrere Segmente mit Daten aus unterschiedlichen TMs bearbeiten. Dies ist umständlich – Negativ.
- Bewertung TM-Einbindung: Das gleichzeitige Öffnen und Verwenden mehrerer Übersetzungsspeicher ist nicht möglich. Man kann keine alternativen kunden- oder projektspezifische Datenbestände nutzen – Negativ.

3.1.4.2 Segmentierung

Die Segmentierung erfolgt unmittelbar nach Öffnen des Quelltextes in MS Word. Dabei wird der Text satzweise segmentiert, d.h. es wird nicht wie in SDL Edit der komplette Text in einem Arbeitsablauf in einzelne AS-Segmente aufgeteilt.

[...]


[1] An diesem Punkt schweigt sich die Kurzanleitung leider darüber aus, welche Versionen von Windows NT unterstützt werden und ob die Ausführung des Programms nicht nur auf den Workstation (Windows NT 4.0) oder Professional-Varianten (Windows 2000) möglich ist, was im Rahmen dieser Arbeit überprüft wurde, sondern auch auf den Server-Versionen der Betriebssysteme. Dies konnte nicht überprüft werden.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832441906
ISBN (Paperback)
9783838641904
Dateigröße
14.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Flensburg – unbekannt
Note
0,7
Schlagworte
sprachdatenverarbeitung sprachwissenschaften übersetzerarbeitsumgebungen
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Titel: Vergleich der Übersetzungsspeichersysteme SDLX und Translator's Workbench
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