Methoden und Instrumente des Supply Chain Mapping
					
	
		©2004
		Diplomarbeit
		
			
				111 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die vorliegende Diplomarbeit betrachtet das Supply Chain Mapping. Zielsetzung der Arbeit ist die systematische Ausarbeitung der wichtigsten Facetten, darunter die Methoden und Instrumente, dieses aktuellen Themas sowie die Vorstellung eines Praxisbeispiels von DaimlerChrysler.
Das Supply Chain Mapping gehört zum Supply Chain Management und daher ist es notwendig, die aktuellen Rahmenbedingungen und Anforderungen an das Supply Chain Management und an die Logistik vorzustellen, dies geschieht im 2. Kapitel. Daraus lassen sich dann die Bedeutung und die Notwendigkeit der Optimierung der Logistischen Kette ableiten.
Im 3. Kapitel erfolgt die Betrachtung des Supply Chain Managements und der Logistik sowie deren Entwicklung. Um die Wurzeln der aktuellen Entwicklungen zum Supply Chain Management zu verstehen und um das Supply Chain Mapping aus seinem chronologischen Ablauf herauszulösen ist dies an dieser Stelle erforderlich.
Zum besseren Verständnis werden im 4. Kapitel die Eckpfeiler des Supply Chain Managements ausführlich betrachtet. Darunter fällt unter anderem der Peitscheneffekt, der recht deutlich die Problematik in Supply Chains erklärt. Lösungen zum Peitscheneffekt werden an dieser Stelle zwar genannt, es wird aber nicht näher darauf eingegangen. Das Supply Chain Mapping ist schließlich selber eine umfassende Möglichkeit, um dem Peitscheneffekt entgegenzutreten. Ein weiterer Punkt ist die Definition der Supply Chain als ein spezifisches Netz, wobei eine Betrachtung der möglichen Netzwerktypologien sowie der Einordnung der Supply Chain in diese Typologien nicht erfolgt. Das Kapitel wird dann mit den drei tragenden Säulen des Supply Chain Managements, darunter auch der wichtige Aspekt der Partnerschaft, abgeschlossen.
Im 5. Kapitel werden Modelle zum Supply Chain Management vorgestellt, deren Bedeutung für das Supply Chain Mapping mittlerweile offensichtlich ist. Die Modelle von Bowersox und Metz sind in ihrer Bedeutung für das Supply Chain Mapping eher zweitrangig zu sehen, liefern aber liefern interessante Aspekte zum Supply Chain Mapping.
Die Methoden und Instrumente des Supply Chain Mapping treten sehr stark im Modell von Cooper / Lambert / Pagh und in den Ausprägungen der Logistischen Partnerschaft sowie im SCOR-Modell hervor.
Verzichtet habe ich bei dieser Arbeit auf eine detaillierten Betrachtung der Ausprägungsformen der IT / EDV (informationstechnische und internetbasierende Tools) an den verschiedenen […]
	Die vorliegende Diplomarbeit betrachtet das Supply Chain Mapping. Zielsetzung der Arbeit ist die systematische Ausarbeitung der wichtigsten Facetten, darunter die Methoden und Instrumente, dieses aktuellen Themas sowie die Vorstellung eines Praxisbeispiels von DaimlerChrysler.
Das Supply Chain Mapping gehört zum Supply Chain Management und daher ist es notwendig, die aktuellen Rahmenbedingungen und Anforderungen an das Supply Chain Management und an die Logistik vorzustellen, dies geschieht im 2. Kapitel. Daraus lassen sich dann die Bedeutung und die Notwendigkeit der Optimierung der Logistischen Kette ableiten.
Im 3. Kapitel erfolgt die Betrachtung des Supply Chain Managements und der Logistik sowie deren Entwicklung. Um die Wurzeln der aktuellen Entwicklungen zum Supply Chain Management zu verstehen und um das Supply Chain Mapping aus seinem chronologischen Ablauf herauszulösen ist dies an dieser Stelle erforderlich.
Zum besseren Verständnis werden im 4. Kapitel die Eckpfeiler des Supply Chain Managements ausführlich betrachtet. Darunter fällt unter anderem der Peitscheneffekt, der recht deutlich die Problematik in Supply Chains erklärt. Lösungen zum Peitscheneffekt werden an dieser Stelle zwar genannt, es wird aber nicht näher darauf eingegangen. Das Supply Chain Mapping ist schließlich selber eine umfassende Möglichkeit, um dem Peitscheneffekt entgegenzutreten. Ein weiterer Punkt ist die Definition der Supply Chain als ein spezifisches Netz, wobei eine Betrachtung der möglichen Netzwerktypologien sowie der Einordnung der Supply Chain in diese Typologien nicht erfolgt. Das Kapitel wird dann mit den drei tragenden Säulen des Supply Chain Managements, darunter auch der wichtige Aspekt der Partnerschaft, abgeschlossen.
Im 5. Kapitel werden Modelle zum Supply Chain Management vorgestellt, deren Bedeutung für das Supply Chain Mapping mittlerweile offensichtlich ist. Die Modelle von Bowersox und Metz sind in ihrer Bedeutung für das Supply Chain Mapping eher zweitrangig zu sehen, liefern aber liefern interessante Aspekte zum Supply Chain Mapping.
Die Methoden und Instrumente des Supply Chain Mapping treten sehr stark im Modell von Cooper / Lambert / Pagh und in den Ausprägungen der Logistischen Partnerschaft sowie im SCOR-Modell hervor.
Verzichtet habe ich bei dieser Arbeit auf eine detaillierten Betrachtung der Ausprägungsformen der IT / EDV (informationstechnische und internetbasierende Tools) an den verschiedenen […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 4069 
Rüger, Jan-Marcus: Methoden und Instrumente des Supply Chain Mapping 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005  
Zugl.: Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg,  
Diplomarbeit, 2004 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2005 
Printed in Germany
Autorenprofil: 
Diplom Betriebswirt (FH) Jan  Marcus Rüger 
Geburtsdatum 04.04.1978 in Nürnberg 
Wohnort: Nürnberg 
Kontakt: jan_rueger@gmx.de 
Aktuelle Position: 
Spezialist SAP Organisation im Informationscontrolling 
der Schaeffler Gruppe 
Aufgabenschwerpunkt: 
Begleitung des SAP Rollout weltweit von Seiten des 
Berechtigungswesens (Rollen- und Berechtigungssteuerung im SAP) 
Curriculum Vitae 
Studentisches 
Praktikum: 
13.02.2003  15.08.2003 
Robert BOSCH Co. Ltd. in Hong Kong 
im Sales & Marketing der PowerTool Accessory Division 
Studium: 
01.10.2000 (WS 2000)  30.09.2004 (SS 2004) 
Studium der Betriebswirtschaft an der 
Georg - Simon - Ohm Fachhochschule Nürnberg. 
Studienschwerpunkte: 
·  Logistik, Material- und Produktionswirtschaft, Verkehr 
·  Personalwirtschaft 
Diplomarbeit: 
,,Methoden und Instrumente des Supply Chain Mapping" 
Note: 2,0 
Diplomgesamtnote: 1,8 
Berufserfahrung 
nach der Ausbildung: 
07.07.2000  30.09.2000 
Sachbearbeiter im Zentralen Controllerservice bei der 
Schwan - STABILO Schwanhäußer Industrie Holding GmbH & Co. 
Berufliche 
Ausbildung: 
01.09.1998  06.07.2000 
Ausbildung zum Industriekaufmann 
in der Unternehmensgruppe Schwan - STABILO 
Besondere 
Kenntnisse:  
Sehr gute MS - Office Kenntnisse 
Auslandstaugliches Englisch 
Ausbildereignung (nach AEVO) 
Hobbies:  
Tanzen (Latein & Standard, Formation) und Volleyball 
Inhaltsverzeichnis 
1.  Vorgehensweise und Abgrenzung ...4 
2.  Einführung - Umbruch in der Logistik ...6 
3.  Supply Chain Management und Logistik ...9 
3.1. Definitionen ...10 
3.1.1. 
Supply Chain Management...10 
3.1.2. Logistics 
Management ...10 
3.1.3. 
Eine kurze pragmatische Definition von Supply Chain Management...11 
3.2. Historie...12 
4.  Eckpfeiler des Supply Chain Managements ...14 
4.1. Der 
Peitscheneffekt...14 
4.1.1. 
Nachfrageverstärkung durch verzögerten Informationsfluss...16 
4.1.2. 
Nachfrageverstärkung durch Sicherheitsdenken und Losgrößen ...17 
4.1.3. 
Nachfrageverstärkung durch unterschiedliche Bestellperioden...18 
4.1.4. 
Auswirkungen der Nachfrageverstärkungen...19 
4.1.5. Ansätze 
zur 
Reduzierung 
des Peitscheneffektes...19 
4.2. 
Supply Chain als ein spezifisches Netz ...21 
4.3. 
Die Säulen des Supply Chain Managements ...23 
4.3.1. 
Partnerschaftliches, Prozessorientiertes Kooperationsmanagement...24 
4.3.1.1. 
Der Paradigmenwechsel in der Kunden-Lieferanten-Beziehung ...24 
4.3.1.2. 
Das Konzept der Partnerschaft...25 
4.3.1.3. 
Entwicklung eines gemeinsamen Zielsystems...25 
4.3.1.4. 
Machtkämpfe und Denkgewohnheiten ...25 
4.3.2. 
Re-Design von Kernprozessen...27 
4.3.2.1. 
Mit den Augen des Kunden auf die Prozesse sehen ...27 
4.3.2.2. Kernprozesse 
definieren...27 
4.3.2.3. 
Abgestimmt robuste Kernprozesse schaffen...27 
4.3.3. 
IT als Enabler für Supply Chain Prozesse ...28 
5.  Modelle zum Supply Chain Mapping ...30 
5.1. Referenzmodelle ...31 
5.1.1. Modell 
von 
Bowersox...31 
5.1.1.1. Bezugsrahmen...32 
5.1.1.2. Gestaltungsrichtlinien ...34 
5.1.2. Modell 
von 
Metz...36 
5.1.2.1. Distributionsmanagement ...36 
5.1.2.2. Logistikmanagement...36 
5.1.2.3. 
Integriertes Supply Chain Management...37 
5.1.3. 
Modell von Cooper / Lambert / Pagh ...41 
5.1.3.1. Geschäftsprozesse ...42 
5.1.3.1.1.  Typen der Geschäftsprozessverbindungen ...46 
5.1.3.1.2. Die 
Geschäftsprozessketten ...49 
5.1.3.2. Managementkomponenten...51 
5.1.3.3. 
Supply Chain Netzwerk Struktur ...54 
5.1.3.3.1.  Identifizierung der Supply Chain Partner ...57 
5.1.3.3.2.  Die strukturellen Dimensionen des Netzwerkes ...58 
5.2. Logistische 
Partnerschaften ...60 
5.2.1. 
Just in Time (JiT) ...60 
5.2.2. 
Quick Response (QR) ...61 
5.2.3. Continuous 
Replenishment 
(CR) ...61 
5.2.4. 
Vendor Managed Inventory (VMI)...62 
5.2.5. 
Efficient Consumer Response (ECR) ...64 
5.2.6. Collaborative 
Planning, 
Forecasting and Replenishment (CPFR)...65 
5.3. 
Supply Chain Operations Reference-Modell (SCOR)...67 
5.3.1. Ebenen 
des 
SCOR-Modells ...68 
5.3.1.1. 
Ebene 1: Prozessarten ...70 
5.3.1.2. 
Ebene 2: Prozesskategorien ...71 
5.3.1.3. 
Ebene 3: Prozesselemente...74 
5.3.1.4. 
Ebene 4: Implementierungsebene ...77 
6. Praxisbeispiel: 
DaimlerChrysler ...78 
6.1. 
Das Unternehmen DaimlerChrysler...79 
6.2. Standardisierte 
einstufige Beschaffungsprozesse ...80 
6.2.1. Just-in-Sequence 
(JiS)...81 
6.2.2. 
Just in Time (JiT) ...81 
6.2.3. 
Supplier Managed Inventory (SMI)...81 
6.3. Integrierter 
Gesamtansatz Supply Chain Management...82 
6.3.1. Bedarfs-Kapazitäts-Management 
(BKM)...83 
6.3.2. Bedarfs-Bestands-Management 
(BBM)...90 
6.3.3. 
Information Control Tool (IC-Tool) ...90 
6.3.4. ICON-SCM ...94 
6.3.4.1. 
Das Unternehmen ICON...94 
6.3.4.2. 
ICON-SCC (Supply Chain Collaboration) ...95 
6.3.4.2.1.  ICON-DCP-Demand Capacity Planning ...95 
6.3.4.2.2.  ICON-VMI-Vendor Managed Inventory...96 
6.3.4.2.3.  ICON-SCMo-Supply Chain Monitoring...96 
7.  Fazit: IT macht's möglich...103 
8. Anhang...106 
8.1. Literaturverzeichnis ...106 
8.1.1. 
Primär  Literatur:...106 
8.1.2. 
Artikel, andere Unterlagen und Internetreferenzen ...107 
8.1.3. Sekundär 
 
Literatur: ...108 
Seite 3 
1.   Vorgehensweise und Abgrenzung 
Die vorliegende Diplomarbeit betrachtet das ,,Supply Chain Mapping". Zielsetzung der 
Arbeit ist die systematische Ausarbeitung der wichtigsten Facetten, darunter die Methoden 
und Instrumente, dieses aktuellen Themas sowie die Vorstellung eines Praxisbeispiels von 
DaimlerChrysler.  
Die notwendige systematische Betrachtung des Themas spiegelt sich im Aufbau der Arbeit 
wieder, die sich wie folgt darstellen lässt: 
Abbildung 1: Gliederungsgraphik
1
Das Supply Chain Mapping gehört zum Supply Chain Management und daher ist es not-
wendig, die aktuellen Rahmenbedingungen und Anforderungen an das Supply Chain Ma-
nagement und an die Logistik vorzustellen, dies geschieht im 2. Kapitel. Daraus lassen sich 
dann die Bedeutung und die Notwendigkeit der Optimierung der Logistischen Kette ablei-
ten. 
Im 3. Kapitel erfolgt die Betrachtung des Supply Chain Managements und der Logistik 
sowie deren Entwicklung. Um die Wurzeln der aktuellen Entwicklungen zum Supply 
Chain Management zu verstehen und um das Supply Chain Mapping aus seinem 
chronologischen Ablauf herauszulösen ist dies an dieser Stelle erforderlich. 
1
 Quelle: eigene Darstellung 
Seite 4 
Zum besseren Verständnis werden im 4. Kapitel die Eckpfeiler des Supply Chain Mana-
gements ausführlich betrachtet. Darunter fällt unter anderem der Peitscheneffekt, der recht 
deutlich die Problematik in Supply Chain's erklärt. Lösungen zum Peitscheneffekt werden 
an dieser Stelle zwar genannt, es wird aber nicht näher darauf eingegangen. Das Supply 
Chain Mapping ist schließlich selber eine umfassende Möglichkeit, um dem 
Peitscheneffekt entgegenzutreten. Ein weiterer Punkt ist die Definition der Supply Chain 
als ein spezifisches Netz, wobei eine Betrachtung der möglichen Netzwerktypologien 
sowie der Einordnung der Supply Chain in diese Typologien nicht erfolgt. Das Kapitel 
wird dann mit den drei tragenden Säulen des Supply Chain Managements, darunter auch 
der wichtige Aspekt der Partnerschaft, abgeschlossen. 
Im 5. Kapitel werden Modelle zum Supply Chain Management vorgestellt, deren Bedeu-
tung für das Supply Chain Mapping mittlerweile offensichtlich ist. Die Modelle von 
Bowersox und Metz sind in ihrer Bedeutung für das Supply Chain Mapping eher zweit-
rangig zu sehen, liefern aber liefern interessante Aspekte zum Supply Chain Mapping.  
Die Methoden und Instrumente des Supply Chain Mapping treten sehr stark im Modell von 
Cooper / Lambert / Pagh und in den Ausprägungen der Logistischen Partnerschaft sowie 
im SCOR-Modell hervor. 
Verzichtet habe ich bei dieser Arbeit auf eine detaillierten Betrachtung der Ausprägungs-
formen der IT / EDV (informationstechnische und internetbasierende Tools) an den ver-
schiedenen Stellen der Supply Chain, um einen optimalen Informations- und Materialfluss 
zu realisieren. 
Zum Abschluss der Arbeit wird dann die Umsetzungsansätze von DaimlerChrysler vorge-
stellt. Eine ausführliche Betrachtung der der SCM-Software von ICON erfolgt ebenso. 
Die Arbeit in einem kompakteren Rahmen zu halten waren an jeder Stelle mein Bestreben 
und das vorliegende Ergebnis stellt ein in sich schlüssiges, abgeschlossenes und (aber 
auch) ausführliches Werk zum Supply Chain Mapping dar. 
Seite 5 
2.   Einführung - Umbruch in der Logistik 
Die Märkte haben sich in den letzten Jahren stark verändert und durch den Wandel vom 
Verkäufermarkt hin zum Käufermarkt haben sich auch für die Logistik einschneidende 
Veränderungen ergeben
2
: 
1.  Zwang zur Reduktion von Kosten 
·  Verlagerung von Produktionsstandorten und Reduzierung der Fertigungs-
tiefe 
·  Reduzierung von Beständen und Durchlaufzeiten 
2.  Erschließung neuer Märkte und Vertriebswege 
·  kleiner werdende Kommissionier- und Sendungsgrößen 
3.  Ständige Suche nach Differenzierungsmerkmalen 
·  Value Add Services als Bestandteil der Logistikabläufe 
·  minimale Fulfillment-Zeiten  
Darüber hinaus steigt in der globalen Arbeitswelt der internationale Wettbewerb, schließ-
lich kommen die Anbieter aus vielen Ländern und bieten in vielen Ländern ihre neuartigen, 
hochwertigen und preisgünstigen Produkte und Dienstleistung an. Viele europäische Her-
steller sind gezwungen, ihre Bemühungen zur besseren Profilierung am Markt zu intensi-
vieren. Des Weiteren geht die Preis-Kosten-Schere durch den starken Preisdruck am Markt 
und der steigenden Produkt- und Produktionskosten weiter auseinander. Die kürzeren Pro-
duktlebenszyklen und die gestiegene Amortisationszeiten für entwickelte und gefertigte 
Produkte sind weitere Beispiele für einschneidende Veränderungen auf dem Markt und 
dem Unternehmensumfeld. 
In vielen Brachen ist es erforderlich, dass die angebotenen Produkte und Dienstleistungen 
auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse und Qualität sowie dem genauen Zeitpunkt abge-
stimmt werden müssen. Dabei muss den spezifischen Wünschen des Kunden stark 
entgegen gekommen werden. In der Automobilindustrie drückt sich dies dadurch aus, dass 
Kunden sich aus verschiedenen Typen, Varianten und Ausstattungen ihr individuelles 
Fahrzeug zusammenstellen können
3
. 
Bei DaimlerChrysler drücken sich diese veränderten Anforderungen in einem Paradig-
menwechsel in der Logistik eines Automobilunternehmens aus. Bisher wurde unter 
Logistik folgendes verstanden: ,,Das richtige Teil zur richtigen Zeit in der richtigen Men-
gen und Qualität am richtigen Ort.", die klassische 4r Sicht der Logistik. Unter Logistik 
wird dabei heute folgendes verstanden: 
,,Jeder Kunde erhält sein maßgeschneidertes Fahrzeug zum vereinbarten Liefertermin"
4
. 
2
 Vgl.: BVL/BDI-Tagesforum 
3
 Vgl.: Thaler, Supply Chain Management 
4
 Quelle: Vortragsunterlagen der Exkursion zum Werk Sindelfingen vom 11. Dezember 2003 
Seite 6 
Die drei Erfolgsfaktoren, welches das Zielsystem der Wettbewerbsfaktoren bildet, die über 
Erfolg und Misserfolg des Unternehmens entscheiden, sind
5
: 
1.  Zeit 
2.  Qualität 
3.  Kosten 
Die Abbildung zeigt dabei die wechselseitigen Wirkungen und Anforderungen an dieses 
Zielsystem. 
Abbildung 2: Zielsystem der Wettbewerbsfaktoren
6
Der Einfluss der Logistik auf diese Faktoren ist wesentlich: sie versorgt die Kunden mit 
spezifischen Produkten und der geforderten Qualität zu marktgerechten Preisen und zum 
richtigen Zeitpunkt. 
Dabei wird immer deutlicher, dass Manager permanent gefordert sind, 
o  Kosten einzusparen, 
o  neue Geschäftsfelder zu erschließen und / oder 
o  für Wachstum in ihrem Bereich zu sorgen
7
. 
In vielen Unternehmen führen diese Anforderungen und Veränderungen zu neuen Techni-
ken und Lösungsansätzen im Bereich der Logistik, z.B. Just in Time (JiT) oder Efficient 
Consumer Response (ECR)
8
. 
Dadurch bedingen sich zum Teil erhebliche Reengineeringmaßnahmen mit dem Ziel, Un-
ternehmen effizienter und reaktiver auf dem Markt zu machen. 
5
 Vgl.: Thaler, Supply Chain Management 
6
 Quelle: Thaler, Supply Chain Management, Seite 12 
7
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management 
8
 Vgl.: Corsten / Gabriel, Supply Chain Management erfolgreich umsetzen 
Seite 7 
Der Wettbewerb findet dabei immer mehr zwischen den Supply Chain's (Wert-
schöpfungsketten) von Unternehmen statt, als zwischen isoliert betrachteten Unternehmen. 
In der Automobilindustrie ist dies am deutlichsten zu beobachten. 
Im Fokus der Optimierung steht dabei die gesamte, unternehmensübergreifende Supply 
Chain. Diese effizienten Logistikketten werden dabei zu einem erheblichen Differen-
zierungsfaktor und somit zu einem erheblichen Erfolgsfaktor der Unternehmung. Dies wird 
unter anderem dadurch bestärkt, dass eine Differenzierung über die Produkte, durch die 
gestiegene Homogenität und der dadurch geringeren Unterschiede in der Produktqualität, 
kaum mehr möglich ist. ,,Reverse Engineering" führt dazu, dass eine technische Innovation 
schnell von der Konkurrenz ausgeglichen wird. Der Zeitvorsprung ist dabei umso kürzer, 
je schlechter das Management der Supply Chain ist
9
.  
9
 Vgl.: Corsten / Gabriel, Supply Chain Management erfolgreich umsetzen 
Seite 8 
3.  Supply Chain Management und Logistik 
Die beiden Schlagworte sind in der Literatur weit verbreitet. Doch was verbirgt sich da-
hinter und wie haben sie sich zum dem Entwickelt, was sie heute sind. Diese Fragen und 
weitere Facetten soll der folgende Abschnitt klären. 
Zur Übersicht noch einmal die Einordnung des Kapitels in die Gesamtgliederung der 
Arbeit. 
Abbildung 3: Gliederungsgraphik
10
Um sich dem Thema Supply Chain Mapping zu nähern, ist es vorteilhaft zu verstehen, was 
Supply Chain Management und Logistik eigentlich ist und wo der Unterschied zwischen 
den beiden Begriffen liegt.  
10
 Quelle: eigene Darstellung 
Seite 9 
3.1. 
Definitionen 
Supply Chain Management und Logistik werden in der Literatur sehr stark und ausführlich 
thematisiert. Dieser Abschnitt soll eine, von vielen möglichen, Definitionen vorstellen. 
3.1.1. 
Supply Chain Management
11
«Supply Chain Management encompasses the planning and management of all activities 
involved in sourcing and procurement, conversion, and all Logistics Management 
activities. Importantly, it also includes coordination and collaboration with channel 
partners, which can be suppliers, intermediaries, third-party service providers, and 
customers. In essence, Supply Chain Management integrates supply and demand 
management within and across companies.» 
Das Supply Chain Management umfasst also die Planung und das Management von allen 
Aktivitäten die in Verbindung mit dem ,,Sourcing" / der Beschaffung und allen Aktivitäten 
des Logistik Managements stehen. Auch die Koordination und Zusammenarbeit mit den 
Geschäftspartnern, die Lieferanten, Zwischenhändlern und Vermittlern sowie den ,,third-
party service providers" und Kunden wird dabei berücksichtigt. Im Wesentlichen integriert 
das Supply Chain Management die Supply und Demand Seite über die Un-
ternehmensgrenzen hinweg
12
. 
3.1.2. 
Logistics Management
13
«Logistics Management is that part of Supply Chain Management that plans, implements, 
and controls the efficient, effective forward and reverse flow and storage of goods, services 
and related information between the Point of Origin and the Point of Consumption in order 
to meet customers requirements.» 
Das Logistik Management ist der Teil des Supply Chain Managements, welches die effi-
ziente und effektive Ver- und Entsorgung sowie Lagerung von Gütern, Dienstleistungen 
und der benötigten Informationen, zwischen der Herstellung und dem Konsum mit dem 
Auftrag die Kundenbedürfnisse zu erfüllen, plant, implementiert und steuert
14
. 
Diese beiden Definitionen von Supply Chain Management und Logistics Management sind 
in der Literatur allgemein anerkannt und sehr beliebt um das Wesen der beiden Begriffe zu 
beschreiben. 
Mittlerweile beinhaltet sie aber auch eine Abgrenzung zwischen den beiden Begriffen, die 
erst in den letzten Jahren hinzugefügt wurde. 
11
 Quelle: http://www.clm1.org 
12
 eigene Übersetzung / Interpretation 
13
 Quelle: http://www.clm1.org 
14
 eigene Übersetzung / Interpretation 
Seite 10 
Diese Definitionen sind in der Literatur nicht unumstritten, das zeigt unter anderem das 
folgende Zitat
15
: 
«,,Supply Chain Management ist eigentlich der moderne Begriff der sich weiterent-
wickelnen Logistik", meint Professor Franz Staberhofer vom Studiengang Internationales 
Logistikmanagement an der österreichischen Fachhochschule Steyr. Supply Chain 
Management also nur ein neues Schlagwort für das, was wir bisher mit ,,Logistik" oder 
,,ganzheitlicher Logistik" tituliert haben? Die Meinungen gehen auseinander: Dr.-Ing. Dirk 
Jodin, Sprecher des Diplomstudienganges Logistik an der Universität Dortmund, meint 
dazu: ,,Supply Chain Management ist zwar ein wichtiger, aber trotzdem nur ein Teilbereich 
der Logistik. Und der Supply Chain Manager ist eine spezifische Facette des Berufsbildes 
Logistiker." Wissenschaft und Lehre vereinen unter dem Begriff Logistik eine große 
Bandbreite von Managementaufgaben. Dies zeigen auch die unterschiedlichen 
Schwerpunkte der über 100 Logistikstudiengänge. ,,In den meisten Betrieben jedoch", 
weiß der Hamburger Personal- und Logistikberater Holger Ludwig, ,,kümmern sich Logis-
tiker aber eher um operative Aufgaben wie Lager, Transport oder Distribution." Nur we-
nige Logistikmanager sind auf höchster Unternehmensebene angesiedelt und übernehmen 
abteilungsübergreifende Koordinierungsfunktionen, die mit denen eines Supply Chain Ma-
nagers vergleichbar sind.» 
3.1.3. 
Eine kurze pragmatische Definition von Supply Chain Management 
Um zu zeigen, dass sich andere Definitionsansätze sich nicht wesentlich von dem des 
Council of Logistics Management unterscheiden, wird hier noch eine kurze, aber sehr 
treffende Beschreibung zum Vergleich aufgeführt. 
«Supply Chain Management ist die integrierte prozessorientierte Planung und Steuerung 
der Waren-, Informations- und Geldflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom 
Kunden bis zum Rohstofflieferanten mit den Zielen 
o  Verbesserung der Kundenorientierung, 
o  Synchronisation der Versorgung mit dem Bedarf, 
o  Flexibilisierung und bedarfsgerechte Produktion und 
o  Abbau der Bestände entlang der Wertschöpfungskette
16
.» 
Dieser Ansatz führt die gleichen Elemente wie der des Council of Logistics Management 
auf. Zusätzlich angesprochen werden hierbei nur die Geldflüsse und die Ziele, die beim 
Council of Logistics Management Ansatz eher zwischen den Zeilen zu finden ist. 
15
 Quelle: Andreas Kranke, ,,Neues Berufsbild - Wer ist ein Supply Chain Manager?" 
16
 Zitiert aus Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 10 
Seite 11 
3.2. 
Historie 
Die Wurzeln des Supply Chain Managements liegen in den USA. Durch die Arbeiten von 
Burbidge (1961) zum Materialfluss in der Versorgungskette und von Forrester (1961) zum 
,,klassischen" Modell der Versorgungskette ist die Bedeutung der der unternehmensüber-
greifenden Netzwerke bekannt
17
.  
Der Begriff des Supply Chain Managements wurde ursprünglich von Unternehmensbera-
tern in den frühen 1980er Jahren geprägt und hat seitdem an Bedeutung gewonnen
18
. Ab 
den 1990er Jahren waren die Akademiker bestrebt, dem Supply Chain Management eine 
Struktur zu geben, aber die Hauptbeiträge und die Grundlegenden Annahmen zum Supply 
Chain Management kamen erst später. Praktiker und Akademiker haben zwischen 1993 
und 1999 keine großen Unterschiede zwischen dem Supply Chain Management und dem 
vom ,,Council of Logistics Management" 1986 geprägten Begriff der Logistik gemacht
19
. 
Logistik wurde vom Council of Logistics Management schon als damals Supply Chain 
orientiert definiert ("... from Point of Origin to Point of Consumption..."). 
Dennoch bestand nach wie vor ein Problem in der Begrifflichkeit. Nach D. M. Lambert lag 
das an der Tatsache, dass unter Logistik eine betriebliche Funktion bzw. eine betriebliche 
Abteilung (,,Silo") verstanden wurde und das das Management von Material- und Infor-
mationsflüssen, ein umfassenderes (prozessorientiertes) Konzept ist, welches mehrere 
,,Silos" durchläuft. 
Das Council of Logistics Management hat diesen Entwicklungen 1998 Rechnung getragen 
und schließlich die Definition vom Supply Chain Management angepasst. Das Logistik 
Management wird seitdem als ein Teil des Supply Chain Managements verstanden. So 
wird es auch in dieser Arbeit angenommen. 
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Anfang der 90er Jahre komplexe Supply 
Chain's  
o  durch Reengineering,  
o  unüberlegte Bestandsreduktion und  
o  durch die zunehmende Verringerung der Fertigungstiefe (Outsourcing) 
entwickelt haben
20
.  
Der Grad der Vernetzung wurde durch die Multi- und Global Sourcing noch weiter ver-
stärkt. 
17
 Vgl.: Corsten / Gabriel, Supply Chain Management erfolgreich umsetzen 
18
 Vgl.: D. M. Lambert, The Supply Chain Management and Logistics Controversy 
19
 ,,The process of planing, implementing, and controlling the efficient, cost effective flow and storage of raw 
materials, in-prozess inventory, finished goods, and related information flow from Point of Origin to point-
of-consumption for the purpose of conforming customer requirements.", D. M. Lambert, The Supply Chain 
Management and Logistics Controversy 
20
 Vgl.: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken 
Seite 12 
Schnittstellen zwischen den verschiedenen Unternehmen einer Supply Chain machen es 
erforderlich, eine prozessorientierte Planung und Steuerung zu integrieren.  
Deren Missachtung drückt sich unter anderem im Peitscheneffekt aus. Dieser beschreibt 
die Überreaktion der Unternehmen einer Supply Chain auf Ausschläge in der Kundennach-
frage, was wiederum auf die nicht beherrschte Komplexität zurückzuführen ist.  
Im folgenden Kapitel werden die Eckpfeiler des Supply Chain Managements, darunter 
auch der Peitscheneffekt, näher erläutert. 
Seite 13 
4.   Eckpfeiler des Supply Chain Managements 
Die Eckpfeiler des Supply Chain Managements sind auch die Eckpfeiler des Supply Chain 
Mapping. Beide Konzepte bauen auf der gleichen Grundlage auf und stehen nicht in 
Konkurrenz zueinander. 
Im Folgenden wird der Peitscheneffekt, der Netzwerkcharakter der Supply Chain und die 
Säulen des Supply Chain Managements erläutert. 
4.1. 
Der Peitscheneffekt 
Jedes Unternehmen in der Supply Chain plant seinen eigenen Bedarf und fasst diesen zu 
Losen zusammen. Diese werden dann geschlossen an die jeweils nächste Stufe 
weitergeleitet. Durch dieses traditionelle Bestandsmanagement kommt es zu erheblichen 
Schwankungen in der Kette. Durch die lokale Optimierung kommt es zu einem nicht 
abgestimmten Drehen an verschiedenen Stelleschrauben in der Wertschöpfungskette sowie 
zu einer ungenügenden Informationsweitergabe zwischen den Kettenpartnern. Dies führt 
häufig zu dem so genannten ,,Peitscheneffekt"
21
. 
Kleine Änderungen des Bedarfs beim Endkunden führen so zu immer größer werdenden 
Schwankungen in den Bedarfen. Diese Schwankungen sind umso größer, je weiter man 
diese in der logistischen Kette zurückverfolgt. 
Das sich mehrere Effekte gegenseitig Überlagern und sich (oft) dabei auch aufschaukeln, 
ist der exakte Verlauf des Peitschenendes für den Betrachter der Kette nicht zu berechnen. 
Abbildung 4: Die Nachfrageverstärkung entlang der Wertschöpfungskette
22
21
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management 
22
 Quelle: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 18 (farblich nachgezogen) 
Seite 14 
Der Begriff des Bullwhip-Effektes, wie der Peitscheneffekt in der Literatur auch anzutref-
fen ist, wurde durch Procter & Gamble (P
&
G) geprägt
23
. P
&
G beobachtete dabei ein nicht 
erklärbares Phänomen in der der Produktion und der Nachfrage nach ihrem Rennerprodukt 
,,Pampers". Eine Analyse ergab, dass die Nachfrage am POS
24
 konstant war, jedoch 
bestellten die Großhändler unterschiedliche Mengen bei P
&
G. Dies führte unter anderem 
zu Schwierigkeiten in der Kapazitätsplanung, zu einer unzureichenden Prognosegüte und 
zum Aufbau von Beständen. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Bestellungen, die P
&
G 
an seine Zulieferer übermittelte, noch größeren Schwankungen unterlagen. Es stellte sich 
heraus, dass die Bestellungen nach der ersten Stufe (dem Handel) nicht mehr mit dem 
ursprünglichen Bedarf korrelierten.  
In der Abbildung werden diese Zusammenhänge schematisch dargestellt. 
Abbildung 5: Steigerung der Schwankungen im Bedarfsverlauf in Richtung upstream
25
Die Grundlagen zu diesem Effekt wurden bereits von Jay Forrester am MIT in den 50er 
und 60er Jahren erforscht. Forrester verwendete dabei linearen und nichtlinearen Glei-
chungssystemen zur Modellierung des Verhaltens von mehrstufigen Systemen. Durch 
diese Analyse des Verhaltens von dynamischen Systemen hat er festgestellt, dass die 
Schwankungen von Bestellmengen entlang der Supply Chain zunehmen
26
. 
23
 Vgl.: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 97ff 
24
 Point-of-Sales, Verkaufsnachfrage 
25
 Quelle: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 97 
26
 Vgl.: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 98ff 
Seite 15 
Bereits 1958 veröffentlichte Forrester folgendes
27
: 
«For we can expect to gain, during the next 25 years, a far better understanding of the 
dynamic ever-changing forces which shape the destiny of a company. This understanding 
will lead to better usage of available information, to improved understanding of advertising 
effectiveness and the dynamic behaviour of the consumer market ... (the manager) will be 
able to anticipate clearly: 
- 
How small changes in retail sales can lead to large swings in factory production. 
- 
How reducing clerical delays may fail to improve management decisions 
 significantly. 
- 
How a factory manager may find himself unable to fill orders although at all times 
able to produce more goods then are being sold to costumers. 
- 
How an advertising policy can have a magnifying effect on production variations.» 
Dieser Effekt wurde auch in weiteren Wertschöpfungsketten empirisch nachgewiesen
28
und deren Ursachen sollen im Folgenden dargestellt werden. 
Zusammenfassend lassen sich drei Hauptursachen bzw. Effekte beobachten
29
: 
Nachfrageverstärkung 
durch... 
...verzögerten 
Informationsfluss 
(Forrester-Effekt) 
 ...Sicherheitsdenken 
und 
Losgrößen 
 ...unterschiedliche 
Bestellperioden 
(Burbidge-Effekt) 
Abbildung 6: Ursachen des Peitscheneffektes
30
4.1.1. 
Nachfrageverstärkung durch verzögerten Informationsfluss 
Diese Nachfrageverstärkung kommt durch die Ineffizienz von isolierten Prozessen zu-
stande. Die hohen Produktionsschwankungen bei relativ geringen Nachfrageschwankungen 
aufgrund der zeitlichen Verzögerung zwischen der Kundennachfrage, der Bestellung und 
der Lieferung gelten dabei als Indiz
31
. 
In der Zeit, in der die Unternehmen brauchen um die Nachfrageänderungen festzustellen, 
ändert sich der ,,Warenausgangsbestand". Zum einen kann er sich vergrößert (weniger Be-
stellungen als erwartet) oder verkleinert (mehr Bestellungen als erwartet) haben. Um diese 
Schwankungen auszugleichen, müssen die Unternehmen ihre Bestellmengen bei Ihren Lie-
feranten ,,überproportional" zur Nachfrageschwankungen ändern. Die Nachfrageschwan-
kungen gehen dabei mit Kapazitätsschwankungen (und somit der Auslastung) einher.  
27
 Zitiert aus Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 98 / 99 
28
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 18 
29
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 18ff  
30
 Quelle: eigene Darstellung 
31
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 18ff 
Seite 16 
Folgende Abbildung veranschaulicht diesen Sachverhalt. 
Abbildung 7: Nachfrageverstärkung durch den verzögerten Informationsfluss
32
Als Ursachen dafür sind folgende zu nennen: 
o  Verzögerung in der Übermittlung und Verarbeitung der Auftragsinformationen 
o  Verzögerung in der Fertigung und in der Auslieferung der Produkte 
o  (fehlerhafte) Entscheidungen in der Materialwirtschaft zur Anpassung an die verän-
derte Nachfragesituation 
4.1.2. 
Nachfrageverstärkung durch Sicherheitsdenken und Losgrößen 
Die Lieferanten reagieren auf Veränderungen im Bestellverhalten (z.B. Vergrößerung der 
Bestellmenge und Verkürzung der Bestellintervalle) und erhöhen (häufig) ihren Sicher-
heitsbestand bei ausgefallenen oder zu geringen Lieferungen. Dies geben die Lieferanten 
entsprechend an ihre Lieferanten weiter und bestellen dann auch mehr oder öfter. Diese, 
zum Teil kleinen und manchmal auch nur einmaligen Änderungen, können diesen Effekt 
erheblich verstärken. In vielstufigen Wertschöpfungsketten können sich so selbst kleine 
Erhöhungen der Sicherheitsbestände potenzieren. Als weitere Ursache für die Auftragsver-
stärkung gelten die unterschiedlichen Losgrößen, da in der Regel auf volle Losgrößen auf-
gerundet wird. 
32
 Quelle: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management; Seite 19 
Seite 17 
«Auswirkungen dieser Auftragsverstärkung sind schnell beschrieben: 
o  kurzzeitige Bestandserhöhung 
o  ggf. Lieferschwierigkeiten 
o  anschließende Verringerung der Bestellmenge bzw. Verlängerung der 
Bestellperioden, weil 
o  die Lager durch zu große Bestellung noch gefüllt sind; 
o  erhebliche Schwankungen des Auftragsvolumens»
33
4.1.3. 
Nachfrageverstärkung durch unterschiedliche Bestellperioden 
Dieser Aspekt des Peitscheneffektes wird in der Literatur auch als Burbidge-Effekt
34
bezeichnet. Er besagt, dass Bestellungen zu Losen (oder ,,Baches") zusammengefasst und 
dann geschlossen an den Lieferanten weitergeleitet wird. Anstatt eines kontinuierlichen 
Bestellprozesses, findet so ein periodischer Vorgang statt. Bei den Vorlieferanten kommt 
es durch die unterschiedlichen und häufig nicht synchronisierten Bestellperioden 
o  zu einem Anstieg der Variabilität der Bestelleingänge, 
o  dies führt zu einer höheren Maximalkapazitätsauslastung und 
o  zu einem höheren (notwendigen) Sicherheitsbestand. 
In Abbildung wird das dargestellt: 
Abbildung 8: Nachfrageverstärkung durch die unterschiedlichen Bestellperioden
35
33
 Zitiert aus Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 19 
34
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 19ff 
35
 Quelle: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 19 
Seite 18 
4.1.4. 
Auswirkungen der Nachfrageverstärkungen
36
Wie gezeigt, führt der Peitscheeffekt zu größeren Beständen und zu großen Kapazitäts-
schwankungen. Darüber hinaus sind die durchschnittlichen Bestände größer, als das sie für 
die Erfüllung des Bedarfs notwendig wären. Dies führt zu höheren Bestandskosten, die 
sich unter anderem in den Lagerkosten und in der Kapitalbindung widerspiegeln. Des 
Weiteren können die Aufträge oft nicht termingerecht fertig gestellt werden. Dadurch 
kommen längere Lieferzeiten zustande und die Gefahr des Kundenverlustes steigt. 
Die Auswirkungen sind umso stärker, je weiter das Unternehmen oder der Lieferant vom 
Endkunden entfernt ist.  
4.1.5. 
Ansätze zur Reduzierung des Peitscheneffektes
37
Der Peitscheneffekt könnte dadurch vermieden werden, dass die mehrstufige Supply Chain 
von einer zentralen Instanz aus wie ein deterministisches System gesteuert wird. Dies ist in 
der Praxis häufig unmöglich, und im Übrigen auch nicht das Ziel von ,,unabhängig operie-
renden Unternehmen". 
Das wichtigste Konzept ist die gleichzeitige Bereitstellung aller konsistenten Informatio-
nen entlang der gesamten Supply Chain. Das ist genau der Ansatz, den das Supply Chain 
Mapping verfolgt. Dadurch wird eine vorausschauende Planung (erst) möglich und die 
Informations- und Materialflüsse können kontinuierlich fließen. Zu deren Realisierung sind 
jedoch erst erhebliche Investitionen in die Informationstechnik und in das Know-how 
notwendig, die sich amortisieren müssen.  
Folgende Ziele sollten im Vorfeld definiert werden
38
: 
o  Flexibilisierung der Supply Chain 
o  Erhöhung der Reaktionsfähigkeit 
o  Verbesserung der Prognosen 
o  Abbau der Sicherheitsbestände durch eine Reduzierung der Variabilität 
o  Verringerung der mittleren Bestände durch häufigere Anlieferungen und größeren 
Bestellfrequenzen 
o  Reduzierung der Sonderschichten und Überkapazitäten durch die Nivellierung der 
Kapazitätsauslastung 
36
 Vgl.: Kuhn / Hellingrath, Supply Chain Management, Seite 20 
37
 Vgl.: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 107ff 
38
 Vgl.: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 107 
Seite 19 
In der Literatur sind (weitere) folgende Ansätze, auf die nicht weiter eingegangen wird, zur 
Reduktion des Bullwhip-Effektes (oder auch Peitscheneffektes), zu finden.  
Abbildung 9: Gründe für den Bullwhip-Effekt und Ansätze zur Reduktion
39
Viele der oben aufgeführten Maßnahmen beinhalten Facetten des Supply Chain Mapping 
und des damit einhergehenden verstärkten Einsatzes von Informationstechnologie. 
Im Folgenden wird der Netzwerkcharakter der Supply Chain und die Säulen des Supply 
Chain Managements dargestellt. Eine Säule befasst sich unter anderem auch mit der IT als 
Enabler für Supply Chain Prozesse. 
39
 Quelle: Knut Alicke, Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken, Seite 115 
Seite 20 
4.2. 
Supply Chain als ein spezifisches Netz 
Die Supply Chain ist ein spezifisches Netz und stellt somit eine Möglichkeit dar, wie un-
abhängig operierende Unternehmen (,,autonome Akteure") gemeinsam ein Resultat errei-
chen
40
 können. Zur Netzwerkforschung und den angrenzenden Themengebieten, wie den 
Erscheinungsformen und der durchaus wichtigen Koordination in Unternehmens-
netzwerken sei auf die gängige Literatur
41
 verwiesen. 
Die Supply Chain ist in diesem Zusammenhang als ,,Versorgungskette" mit der Logistik-
kette gleichzusetzen. Wie schon in der Definition angedeutet, ist das Supply Chain 
Management eine Querschnittsfunktion über die betrieblichen Kernfunktionen 
Beschaffung, Produktion und Absatz
42
 hinweg. 
Der Logistik selber fallen in diesem Zusammenhang folgende Teilaufgaben zu
43
: 
o  Beschaffungslogistik, 
o  Produktionslogistik, 
o  Distributionslogistik und 
o  Entsorgungslogistik. 
In der integrativen Sichtweise wird dies über die Unternehmensgrenzen hinweg gesehen, in 
der die Lieferanten und Abnehmer zur so genannten ,,Logistischen Kette" zusammenge-
fasst werden. 
Zur Logistischen Kette ist in der Literatur folgende Definition zu finden
44
: 
«Die logistische Kette (auch: Logistikkette; engl.: Supply Chain) stellt die Zusammenfas-
sung einzelner Prozesse im Unternehmen und in seinem direkt mit der Leistungserstellung 
verbundenen Umfeld zu bereichsübergreifenden Organisations- und Informationseinheiten 
dar.» 
Ein Beispiel aus der Automobilindustrie zeigt, dass gerade dort eine starke Verzahnung mit 
den Supply Chain Partnern (Lieferanten, Logistikdienstleistern) vorherrscht und somit eine 
starke Abstimmung notwendig ist (siehe Abbildungen auf der folgenden Seite). 
40
 Vgl.: Corsten / Gössinger, Einführung in das Supply Chain Management, Seite 13ff 
41
 Zum Beispiel: Corsten / Gössinger, Einführung in das Supply Chain Management 
42
 Vgl.: Corsten / Gössinger, Einführung in das Supply Chain Management, Seite 81ff 
43
 Vgl.: Corsten / Gössinger, Einführung in das Supply Chain Management, Seite 81 
44
 Vgl.: Thaler, Supply Chain Management; Seite 43ff 
Seite 21 
Abbildung 10: Logistische Kette (Beispiel Automobilindustrie)
45
Die angesprochene Abstimmung erfolgt dabei in den unternehmensbezogenen Aufgaben 
der Planung, Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Distribution. In der heutigen Zeit 
dürfen die ökonomischen Ziele der Entsorgungslogistik natürlich nicht vergessen werden. 
Diese stark prozessorientierte Ausrichtung lässt sich in der folgenden Abbildung einfach 
zusammenfassen. 
Abbildung 11: Prozessdarstellung der logistischen Kette
46
Beim Supply Chain Mapping geht es hauptsächlich um das externe Supply Chain Mana-
gement. Das interne Supply Chain Management optimiert und gestaltet die internen Pro-
zesse der Supply Chain, während das externe Supply Chain Management sich um die un-
45
 Quelle: Thaler, Supply Chain Management; Seite 43 
46
 Quelle: Thaler, Supply Chain Management; Seite 44 
Seite 22 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2004
- ISBN (eBook)
- 9783832440695
- ISBN (Paperback)
- 9783838640693
- DOI
- 10.3239/9783832440695
- Dateigröße
- 11.1 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg – Betriebswirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2005 (Februar)
- Note
- 2,0
- Schlagworte
- supply chain management logistik referenzmodell scor
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					