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Untersuchung geeigneter Regelungsstrategien für thermisch aktive Decken in Bürogebäuden mit Hilfe der Computersimulation und dem Ziel der Nutzung von Umweltenergie

©1999 Diplomarbeit 105 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Thermisch aktive Decken können als Sonderfall der bekannten Flächenheiz- und -kühlsysteme wie Fußbodenheizung und Kühldecke verstanden werden. Hauptkomponente sind wie dort in Decken, Böden oder Wänden eingebaute, wasserführende Rohrregister. Der Unterschied besteht jedoch darin, daß die Rohre nicht dicht unter der Oberfläche verlegt werden, sondern zwischen oberer und unterer Bewehrung in der Betonschicht. Dadurch wird die speichernde Masse des Gebäudes relativ gleichmäßig temperiert. Durch diese Speicherwirkung ist es möglich, tages- und jahreszeitlich auftretende Lastspitzen sowohl im Kühl- als auch zunehmend im Heizbetrieb zu dämpfen und einen Teil der anfallenden Lasten in der Gebäudemasse zu speichern. Die Einsatzmöglichkeit für den Heizbetrieb hängt aufgrund der niedrigen möglichen Wärmeabgabe der Bauteile eng mit der Wärmedämmung des Gebäudes zusammen, hier sind jedoch in Zukunft weitere Verbesserungen zu erwarten.
Die zwischengespeicherte Energie kann in Zeiten außerhalb der Betriebszeit unter Ausnutzung der energetisch günstigen Nachttemperaturen abgeführt werden.
Durch diese Dämpfung und Vergleichmäßigung der Lasten können gebäudetechnische Anlagen kleiner und energetisch günstiger ausgelegt werden.
Die Thermisch aktive Decke ist ein System zur Temperierung von Gebäuden mit relativ niedrigen Heiz- und Kühllasten und relativ konstanten inneren Lasten. Plötzliche Schwankungen von inneren und äußeren Klimaeinflüssen können nur sehr langsam ausgeglichen werden.
Das Problem der schwankenden äußerlichen Einflüsse läßt sich durch bauliche Maßnahmen weitgehend beheben. Hierzu zählen insbesondere ein guter Wärmeschutz sowie ein flexibler und schneller außenliegender Sonnenschutz.
Ob sich ein Gebäude für den Einsatz eines thermisch aktiven Bauteilsystems eignet, ist bereits im Vorfeld der Planung mit allen Beteiligten zu klären.
Es ist mit thermisch aktiven Bauteilen nicht möglich, einen definierten Raumzustand exakt einzuhalten, wohl jedoch eine gewisse Bandbreite, die im Normalfall den Anforderungen der meisten Benutzer über einen weiten Zeitraum des Jahres genügt. Auch bei höheren Anforderungen muß nicht auf den Einsatz der Bauteile verzichtet werden, da sich dann eine Grundlast durch das Bauteilsystem und die Spitzenlast durch ein zusätzliches, schnelles System abdek-ken läßt.
Durch die niedrigen Heiz- bzw. hohen Kühlmedientemperaturen eignen sich thermisch aktive Bauteilsysteme besonders für den Einsatz von […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 1768
Bendel, Tobias: Untersuchung geeigneter Regelungsstrategien für thermisch aktive Decken in
Bürogebäuden mit Hilfe der Computersimulation und dem Ziel der Nutzung von Umweltenergie
/ Tobias Bendel - Hamburg: Diplomarbeiten Agentur, 1999
Zugl.: Köln, Fachhochschule, Diplom, 1999
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Dipl. Kfm. Dipl. Hdl. Björn Bedey, Dipl. Wi.-Ing. Martin Haschke & Guido Meyer GbR
Diplomarbeiten Agentur, http://www.diplom.de, Hamburg 2000
Printed in Germany


Inhalt Seite 3
1 Inhalt
1
1
Inhalt ...3
2
Häufig verwendete Formelzeichen ...4
3
Einleitung...5
3.1 Aktueller Stand in der Literatur ...6
4
Aufgabe...10
5
Methode ...11
5.1 Untersuchungsobjekt...11
5.2 Zu untersuchende Varianten ...16
5.3 Neue Regelungsstrategie...21
5.4 Das Simulationsprogramm TRNSYS ...24
5.5 Grundlagen der Rechenverfahren des Simulationsprogramms TRNSYS ...26
5.6 Der Heizfall...35
5.7 Der Kühlfall ...37
5.8 Langzeitbewertung thermischer Behaglichkeit...38
5.9 Erforderliche Pumpenantriebsleistung...39
6
Diskussion der Ergebnisse ...41
6.1 Überprüfung der Raumtemperatur zum Zeitpunkt maximaler Kühllast...41
6.2 Gebäudekonstanten...43
6.3 Vergleich zwischen 6 und 9 cm Betonunterdeckung...44
6.4 Auswertung Modell Hauser ...46
6.5 Getaktete Pumpenlaufzeiten (Varia01 und Varia01a) ...53
6.6 Systemlaufzeit außerhalb der Nutzungszeit (Varia02) ...58
6.7 Regelung der Vorlauftemperatur nach neuer Regelungsstrategie (Varia08)...63
6.8 Regelung nach einer mittleren Temperatur (Varia09) ...65
6.9 Deckung des Kühlkältebedarfes allein über Grundwassernutzung (Varia07)...68
6.10
Einfluß durch Entfernen der Trittschalldämmung (Varia03)...71
6.11
System mit jahreszeitlich konstanter Vorlauftemperatur (Varia04) ...74
6.12
Systemverhalten unter extremen Wetterbedingungen ...76
7
Zusammenfassung und Ausblick ...80
7.1 Weitere Fragestellungen ...80
8
Literatur...83
9
Anhang...85
1
Der Anhang mit Bildern ist nicht in der gedruckten Version aufgenommen, sondern liegt in Absprache mit
den Prüfern und dem Prüfungsausschußvorsitzenden nur auf der beiliegenden CD Rom im Format Micro-
soft
Word
97 und Microsoft
Excel
97 vor.

Formelzeichen Seite 4
2 Häufig verwendete Formelzeichen
2
fsky
Anteil der äußeren Oberfläche, die mit dem Himmel in direktem Strahlungsaustausch steht
h
conv,s,o
konvektiver Wärmeübergangskoeffizient an der äußeren Oberfläche
q
c,s,i
spezifischer konvektiver Wärmestrom von der inneren Oberfläche an die Luft innerhalb der Zone
q
c,s,o
spezifischer konvektiver Wärmestrom an die äußere Oberfläche
q
c,s,o
spezifischer konvektiver Wärmestrom in die Oberfläche
q
comb,s,o
spezifischer kombinierter konvektiver und radiativer Wärmestrom in die Oberfläche
q
r,s,i
spezifischer Strahlungswärmeaustausch mit allen anderen Oberflächen in der Zone
q
r,s,o
spezifischer radiativer Wärmestrom in die Oberfläche
q
r,s,o
spezifischer Strahlungswärmeaustausch mit Oberflächen außerhalb der Zone
q
s,i
spezifische Wärmeleitung an die innere Oberfläche
q
s,o
spezifische Wärmeleitung von der äußeren Oberfläche in die Wand
S
s,i
Strahlungswärme, die an der inneren Oberfläche absorbiert wird
S
s,o
Strahlungswärme, die an der äußeren Oberfläche absorbiert wird
T
a,s
Lufttemperatur außen
T
i
Lufttemperatur innerhalb der Zone
T
s,i
Oberflächentemperatur innen
T
s,o
Oberflächentemperatur außen
Tsky
fiktive Himmelstemperatur für den langwelligen Strahlungsaustausch
s,o
Emissionskoeffizient der äußeren Oberfläche
L
Lufttemperatur
b
VH
Vollbenutzungsstunden
op
empfundene Temperatur
2
Hinweis zur Schreibweise : Die Formelzeichen für Temperaturen, die innerhalb der TRNSYS Umgebung
verwendet werden, sind analog zum TRNSYS Handbuch als T mit Index geschrieben, während Formelzei-
chen für die übrigen Temperaturen als
mit Index geschrieben werden.

Einleitung Seite 5
3 Einleitung
Thermisch aktive Decken können als Sonderfall der bekannten Flächenheiz­ und ­kühlsy-
steme wie Fußbodenheizung und Kühldecke verstanden werden. Hauptkomponente sind
wie dort in Decken, Böden oder Wänden eingebaute, wasserführende Rohrregister. Der
Unterschied besteht jedoch darin, daß die Rohre nicht dicht unter der Oberfläche verlegt
werden, sondern zwischen oberer und unterer Bewehrung in der Betonschicht. Dadurch
wird die speichernde Masse des Gebäudes relativ gleichmäßig temperiert. Durch diese
Speicherwirkung ist es möglich, tages- und jahreszeitlich auftretende Lastspitzen sowohl
im Kühl- als auch zunehmend im Heizbetrieb zu dämpfen und einen Teil der anfallenden
Lasten in der Gebäudemasse zu speichern. Die Einsatzmöglichkeit für den Heizbetrieb
hängt aufgrund der niedrigen möglichen Wärmeabgabe der Bauteile eng mit der Wärme-
dämmung des Gebäudes zusammen, hier sind jedoch in Zukunft weitere Verbesserungen
zu erwarten.
Die zwischengespeicherte Energie kann in Zeiten außerhalb der Betriebszeit unter Ausnut-
zung der energetisch günstigen Nachttemperaturen abgeführt werden.
Durch diese Dämpfung und Vergleichmäßigung der Lasten können gebäudetechnische
Anlagen kleiner und energetisch günstiger ausgelegt werden.
Die Thermisch aktive Decke ist ein System zur Temperierung von Gebäuden mit relativ
niedrigen Heiz- und Kühllasten und relativ konstanten inneren Lasten. Plötzliche Schwan-
kungen von inneren und äußeren Klimaeinflüssen können nur sehr langsam ausgeglichen
werden.
Das Problem der schwankenden äußerlichen Einflüsse läßt sich durch bauliche Maßnah-
men weitgehend beheben. Hierzu zählen insbesondere ein guter Wärmeschutz sowie ein
flexibler und schneller außenliegender Sonnenschutz.
Ob sich ein Gebäude für den Einsatz eines thermisch aktiven Bauteilsystems eignet, ist
bereits im Vorfeld der Planung mit allen Beteiligten zu klären.
Es ist mit thermisch aktiven Bauteilen nicht möglich, einen definierten Raumzustand exakt
einzuhalten, wohl jedoch eine gewisse Bandbreite, die im Normalfall den Anforderungen
der meisten Benutzer über einen weiten Zeitraum des Jahres genügt. Auch bei höheren
Anforderungen muß nicht auf den Einsatz der Bauteile verzichtet werden, da sich dann
eine Grundlast durch das Bauteilsystem und die Spitzenlast durch ein zusätzliches, schnel-
les System abdecken läßt.
Durch die niedrigen Heiz- bzw. hohen Kühlmedientemperaturen eignen sich thermisch
aktive Bauteilsysteme besonders für den Einsatz von Umweltenergie wie thermische Sola-
renergienutzung, Erdwärmespeicher, Grundwassernutzung, Wärmepumpentechnik, etc.,
aber auch für die Nutzung von Prozeßwärme.

Einleitung Seite 6
3.1 Aktueller Stand in der Literatur
3.1.1
Allgemeines
Ungefähr Mitte der 80er Jahre begannen die Schweizer in verschiedenen Kantonen restrik-
tive Energieeinsparungsgesetze zu erlassen. Es könne nicht länger hingenommen werden,
daß neue Gebäude mit immer mehr Glaskonstruktionen gebaut würden, die nur noch durch
den konzentrierten und energieintensiven Einsatz von Gebäudetechnik und hohen Luft-
wechselraten thermisch beherrschbar seien. MEIERHANS schildert hierzu in [17] die
Entwicklung von einer rein restriktiven zu einer zielorientierten Gesetzgebung. Zum Bei-
spiel dürfen nur noch 80% der notwendigen Heiz- und Kühlenergie durch herkömmliche
Energieträger gedeckt werden, die restlichen 20% müssen entweder durch den Einsatz re-
generativer Energien oder durch Einsparungen im Bereich der Gebäudewärmeverluste,
also zum Beispiel durch Unterschreiten der Mindestanforderungen an den baulichen Wär-
meschutz erbracht werden.
Mit der Vorgabe, daß für die elektrischen Antriebe einer Klimaanlage nur noch 5 W je
Quadratmeter beheizter Fläche verbraucht werden dürfen, konnte man keine Klimaanlagen
im herkömmlichen Sinne mit 10-fachem Luftwechsel mehr bauen. Also mußte auch hier
nach neuen Möglichkeiten gesucht werden.
Als Kontrast zu den bisherigen Power-Klimaanlagen bemühte man sich nun, Gebäude zu
bauen, die ganz ohne Klimaanlage auskamen. Dazu wurden zunächst Sonnenschutzmaß-
nahmen und Wärmeschutz verstärkt, so daß das Gebäude vom Außenklima weiter entkop-
pelt wurde. Danach besann man sich auf die Speichermassen des Gebäudes und nutzte die-
se, um anfallende Lastspitzen zu puffern. Dafür mußten sämtliche Verkleidungen der Be-
tonteile, wie zum Beispiel abgehängte Decken, entfernt werden.
3.1.2
Einsatzmöglichkeiten / -grenzen
Will man einen bestimmten Raumluftzustand zu jeder Tages- und Jahreszeit sicherstellen,
ist das System der thermisch aktiven Bauteile allenfalls noch zur Deckung einer Grundlast
einsetzbar.
Allerdings ist es in fast allen Anwendungsfällen für Bürogebäude nicht erforderlich, einen
definierten Raumluftzustand exakt einzuhalten. Der Mensch fühlt sich in gewissen Gren-
zen von Temperatur und relativer Lufteuchte wohl. Entschärft wird die Problematik auch
durch eine geringe Änderungsgeschwindigkeit der empfundenen Temperatur. HENSEN
(Thesis: ,,On the thermal interaction of building structure and heating and ventilation sy-
stems" zitiert in [24]) hat nachgewiesen, daß eine Änderung der empfundenen Temperatur
von 0,5 K/h als thermisch stationäre Bedingung empfunden wird.

Einleitung Seite 7
Die Einsatzmöglichkeiten von thermisch aktiven Bauteilen hängen also entscheidend von
der Festlegung angemessener Rahmenbedingungen ab. MEIERHANS hat mit dem Kunst-
haus Bregenz bewiesen, daß bei Festlegung geeigneter Sollwerte mit entsprechenden
Bandbreiten sogar ein Gebäude mit so sensiblem Inventar wie Kunstgegenständen voll-
ständig ohne herkömmliche Klimatechnik auskommen. Das Einsparpotential bezifferte er
im Rahmen des VELTA Symposiums ,,Betonkernaktivierung" am 9.2.1999 in Essen auf
rund 63% gegenüber einem herkömmlichen System einer Nur-Luft-Klimaanlage.
Ein weiteres großes Bauvorhaben mit hohen Anforderungen an die Gebäudetechnik, das
mit aktiven Bauteilen ausgestattet wird, ist das Krankenhaus Bern (z.Zt. in der Planung).
Hier ist geplant, 24 Operationssäle mit thermisch aktiven Bauteilen auszustatten. Diese
Beispiele sollen zeigen, daß die Einsatzmöglichkeiten durchaus nicht nur auf Bürogebäude
beschränkt sind.
3.1.3
Auslegung und Dimensionierung von thermisch aktiven Bauteilen
Zwischen den inneren Wärmequellen und den aktiven Bauteilen erfolgt der Energieaus-
tausch durch die beiden Mechanismen Strahlung und Konvektion. Während der Strah-
lungsaustausch direkt zwischen Wärmequelle und Bauteil stattfindet, findet der konvektive
Austausch über den Umweg der Erwärmung der Raumluft statt. Daraus folgt, daß der kon-
vektive Anteil der Last direkt die Raumlufttemperatur beeinflußt. Durch die mit rd. 1
kJ/(kgK) praktisch vernachlässigbar geringe Wärmespeicherkapazität der Luft, führen
schon kleine Wärmeströme zu einem Anstieg der Raumlufttemperatur, der aufgrund der
niedrigen konvektiven Wärmeübergangskoeffizienten zwischen Luft und den Umschlie-
ssungsflächen von 1,5 bis 5,5 W/(m²K) nicht in der gleichen Zeitspanne von der Gebäu-
demasse wieder ausgeglichen werden kann.
Durch diesen Temperatursprung wird ein Teil des möglichen Temperaturanstieges im Ta-
gesgang und damit auch die nutzbare Speicherwirkung des Bauteils eingeschränkt.
KOSCHENZ stellt in [16] ein Auslegungsdiagramm vor, das in Abhängigkeit vom zulässi-
gen Lufttemperaturanstieg, der Bauteildicke und dem konvektiven Lastanteil einen maxi-
mal möglichen Wärmefluß je Bauteilseite im Kühlbetrieb während 8 Stunden angibt. Die-
ses Modell wurde anhand von Simulationsrechnungen validiert und liefert akzeptable Re-
sultate.
OLESEN [8] führt eine Überschlagsrechnung anhand der Speicherfähigkeit einer Decke
durch. Nimmt man an, daß die Decke die folgenden Daten aufweist (Dichte
= 2400
kg/m³, Wärmekapazität c = 0,88 kJ/(kgK)), so ergibt sich eine Wärmespeicherfähigkeit
von 164 Wh/(m²K). Bei einer Last von 30 W/m² ließe sich mit dieser Decke also pro Kel-
vin Temperaturdifferenz gegenüber der Raumluft eine für ca. 5,5 h ausreichende Kühllei-
stung vorhalten.
Diese Werte sind in der Praxis allerdings kaum zu erreichen, da es sich hierbei um einen
exponential verlaufenden Ausgleichsvorgang mit extrem langen Laufzeiten handelt.

Einleitung Seite 8
Bei der Dimensionierung der thermisch aktiven Bauteile ist zu berücksichtigen, daß ein
Teil der während der Nutzungszeit angefallenen und in der Gebäudemasse gespeicherten
Wärme bereits durch normale Gebäudeverluste wieder aus der Speichermasse entfernt
werden. KOSCHENZ beziffert diese Verluste in [16] in Übereinstimmung mit MEIER-
HANS auf ca. 40% bei einer Bauteilkühlung von 0 bis 6 Uhr und normaler Büronutzung.
Das heißt, daß von dem Bauteilsystem lediglich noch 60% der tagsüber angefallenen La-
sten aktiv abgeführt werden müssen. Die genaue Größe hängt von Faktoren wie Wärme-
dämmung, Nutzung und Höhe der Lasten ab.
3.1.4
Ausgeführte Bauten
Obwohl das primäre Einsatzgebiet für die Bauteilkonditionierung das Büro- oder Verwal-
tungsgebäude schwerer Bauart ist, finden sich bereits vereinzelt auch andere Bauten, die
sich bei vernünftiger Festlegung der Randbedingungen und ggf. auch durch unkonventio-
nelle Konzepte erfolgreich durch aktive Bauteile konditionieren lassen. MEIERHANS
stellte hierzu auf dem VELTA Symposium in Essen einen Bürobau in Leichtbauweise in
der Nachbarschaft des Kunsthauses in Bregenz vor. Das Prinzip der Massenkopplung im
Gebäude verlangt nach einem schweren Gebäude, so daß ein Bürobau in Leichtbauweise
für eine Konditionierung mittels aktiver Bauteile eigentlich ausscheiden müßte. Durch
Einbindung des Untergrundes als Wärmespeicher gelang es hier jedoch, auch dieses Ge-
bäude zu konditionieren.
Einen Überblick über ausgeführte Bauten liefert Tabelle 9-7
.
3.1.5
Nutzung von Umweltenergie
Die wirtschaftliche Energienutzung in Gebäuden jeder Art stellt hohe Anforderungen so-
wohl an bau-, wie auch an haustechnische Bereiche, die gegenseitige Wechselwirkungen
ausüben. Es ist sinnvoll, zunächst bautechnische Maßnahmen zu ergreifen und Möglich-
keiten auszuschöpfen, bevor mit einer leistungsstarken und energieintensiven Anlagen-
technik Mängel in Bauplanung und -ausführung ausgeglichen werden. Hierzu zählen ins-
besondere der bauliche Wärmeschutz auf sinnvollem Niveau, die Anbringung eines lei-
stungsfähigen Sonnenschutzes und im Sinne der Nutzbarmachung von Speicherwirkungen
die Anbindung der Gebäudemassen an die Raumluft durch Entfernen von Verkleidungen,
abgehängten Decken, etc.
Der dann verbleibende Energiebedarf kann dort, wo es sinnvoll ist, zunächst durch den
Einsatz von Umweltenergie gedeckt werden. WEBER unterteilt die Nutzungsmöglichkei-
ten von Umweltenergie in Gebäuden in [23] in die drei Gruppen Wärmeschutz, Passive
System und Aktive Systeme.

Einleitung Seite 9
Unter Passiven Systemen werden Gewinne im Gebäudeumfeld, direkte Energiegewinne,
und passive Bauteile genannt.
Als aktive System nennt WEBER Kollektor-Systeme, Wärmepumpen-Systeme und Photo-
voltaische-Systeme. Ergänzt werden muß diese Aufzählung aus der Erfahrung der bereits
ausgeführten Bauten mit thermisch aktiven Bauteilen um die Nutzung der kühlen Nachtluft
durch Rückkühler, wie von MEIERHANS unter anderem in [17] vorgestellt.
Die im Rahmen dieser Arbeit beispielhaft untersuchte Nutzung von Grundwasser als Ener-
gieträger bewertet WEBER in [23] als ,,nahezu ideale Wärmequelle für Wärmepumpen"
bedingt dadurch, daß Grundwasser jahreszeitlich konstant eine Temperatur von ca. 10°C
aufweist. Eingeschränkt wird die Nutzbarkeit jedoch durch die Dichte der Bebauung und
der begrenzten Verfügbarkeit.
Durch die Nutzung von Umweltenergie in Gebäuden kann eine Reduzierung der konven-
tionell gewonnenen Energie aus Öl, Gas und Kernenergie und damit eine Reduzierung von
Umweltbelastungen erreicht werden. Inwieweit eine Nutzung unter wirtschaftlichen Ge-
sichtspunkten sinnvoll ist, hängt von der Differenz zwischen Gestehungspreis für her-
kömmliche und Umweltenergieträger ab. Diese wird von verschiedenen Faktoren u.a. re-
gionalen Besonderheiten, beeinflusst, und kann und soll daher hier nicht weiter untersucht
werden. Berücksichtigt werden müßten bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zudem
Faktoren wie Umweltbelastung durch Produktion und Recycling für Anlagenteile, Trans-
portwege, etc. Diese Art von Ökobilanzen ist schwierig zu erstellen und daher derzeit auch
kaum verfügbar.
Tendenziell dürfte sich das Gewicht bei Berücksichtigung der oben genannten Faktoren
jedoch zu Gunsten der Umweltenergie auch bei höheren Erschließungskosten verschieben.

Aufgabe Seite 10
4 Aufgabe
Anhand eines von HAUSER in [1] und [2] vorgestellten Raummodells sollen verschiedene
Regelungsstrategien im Hinblick auf eine optimale Nutzung von Umweltenergiequellen
untersucht werden.
Hierzu ist zunächst eine umfangreiche Einarbeitung in das Programmpaket TRNSYS nö-
tig. Anschließend ist das verwendete Gebäude-, Nutzungs- und Anlagenmodell im Simula-
tionsprogramm TRNSYS abzubilden.
Anschließend soll das abgebildete Modell anhand der von HAUSER mit dem Simulations-
programm HAUSER berechneten und in [1] vorgestellten Ergebnisse validiert werden. Zu
berücksichtigen ist hierbei, daß es aufgrund von verschiedenen Randbedingungen und Re-
chenalgorithmen der Programme voraussichtlich nicht zu einer exakten Übereinstimmung
der Ergebnisse kommen wird. Ein Vergleich der beiden Simulationsprogramme ist nicht
Thema der Arbeit. Tendenzen der Vergleichbarkeit verschiedener Simulationsprogramme
finden sich in [18].
Mögliche Gründe für Abweichungen werden zusammen mit den Ergebnissen dargestellt.
Nachdem das Modell hinreichend validiert wurde, werden die im Abschnitt ,,Zu untersu-
chende Varianten" dargestellten Regelungsstrategien untersucht.
Besonderer Wert soll auf die sinnvolle Einbindung von Umweltenergien, wie Grund- und
Brunnenwasser, Außenluft und Solarenergie gelegt werden. Hierbei sollen nicht spezielle
Systeme der Energieversorgung simuliert werden, sondern vielmehr die grundsätzlichen
Rahmenbedingungen für die Einbeziehung von Umweltenergien überprüft werden. Dazu
sind zunächst im Abschnitt ,,Nutzung von Umweltenergie" notwendige Randbedingungen
für die Einsatzmöglichkeit der verschiedenen Energieformen zu definieren.
Die Simulationsumgebung ist so zu erstellen, daß weitere Diplomarbeiten darauf aufbauen
können.

Methode Seite 11
5 Methode
5.1 Untersuchungsobjekt
Anhand einer von HAUSER in [1] vorgestellten Untersuchung soll zunächst das mit
TRNSYS nachgebildete Gebäudemodell validiert werden.
5.1.1
Gebäudemodell
Mit Hilfe des Gebäudemodells wird das dynamische thermische Verhalten eines Gebäudes
unter instationären Bedingungen beschrieben.
Die Untersuchung wird anhand des von HAUSER in [2] definierten Zentralraummoduls
eines 2-hüftigen Bürogebäudes durchgeführt.
Lichte Abmessungen:
Raumlänge
5,50 m
Raumbreite
3,60 m
Raumhöhe
2,80 m
Fensterhöhe
1,65 m
Fensterbreite
3,03 m
Abbildung 5-1 ­ Betrachteter Gebäudeteil
Eine Ausschnittsvergrößerung der thermisch aktiven Bauteile zeigt die Abbildung 5-2. Der
Rohrdurchmesser beträgt 20 mm. Der Flur ist nicht konditioniert.
Abbildung 5-2 - Aufbau der thermisch aktiven Decke
HAUSER rechnet nach Vorgabe von VELTA mit einer Betonunterdeckung von 6 cm. Üb-
lich ist es jedoch, die Rohre in der Mitte der Decke, d.h. in diesem Falle 9 cm tief zu verle-
gen. Die Auswirkung der Rohrtiefe wird anhand der unter 5.2.2 beschriebenen Simulation
(Modell HAUSER mit Deckenheiz- und Kühlsystem) überprüft.
Alle weiteren Variationen werden nur noch mit einer Rohrtiefe von 9 cm gerechnet.
Die verwendeten Abmessungen, Schichten, Schichtdicken und Stoffdaten sind im Anhang
wiedergegeben.
20
45
180
60
150

Methode Seite 12
Das Gebäude ist sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung als soweit ausge-
dehnt zu betrachten, daß Einflüsse, die aus der besonderen Lage im Gebäude, z.B. Eck-
oder Dachgeschoßraum resultieren, im betrachteten Gebäudeteil nicht mehr festzustellen
sind.
HAUSER hat hierzu in [2] Untersuchungen durchgeführt und ist zu dem Schluß gekom-
men, daß diese Einflüsse ausreichend eliminiert sind, wenn sich der betrachtete Gebäude-
teil mindestens zwei Räume von Dach-, Eck- und Ergeschoßräumen entfernt befindet.
In TRNSYS wird dieses Gebäudeverhalten abgebildet, indem die Innenwände für die
Wärmespeicherung zur Hälfte berücksichtigt werden und die Nachbarräume immer auf der
gleichen Raumtemperatur gehalten werden wie der jeweilige Raum. Dadurch wird sicher-
gestellt, daß keine Wärmeleitung zwischen den Räumen stattfindet. Der betrachtete Ge-
bäudeteil ist damit bis auf die Außenwände adiabat abgeschlossen.
5.1.2
Wettermodell
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach hat Sammlungen von Wetterdaten für 12 Gebiete
Deutschlands, sogenannte Testreferenzjahre (TRY), erstellt. Weitere TRY befinden sich
z.Zt. in der Bearbeitung.
Ein TRY ist eine Zusammenstellung relevanter Wetterdaten, u.a. Temperatur, rel. Feuch-
tigkeit, Sonneneinstrahlung, etc. für jede Stunde des Jahres, insgesamt also 8760 Datensät-
ze. Dabei ist zu berücksichtigen, daß ein TRY nicht den tatsächlichen, sondern lediglich
einen charakteristischen Wetterverlauf einer Region wiedergibt.
Die in den Richtlinien DIN 4701 ,,Regeln für die Berechnung des Wärmebedarfes von Ge-
bäuden" und VDI 2078 ,,Richtlinie zur Berechnung der Kühllast klimatisierter Räume"
hinterlegten Wetterdaten sind mit denen des TRY nicht direkt zu vergleichen. Beide stellen
lediglich Werte für die Beherrschung von Extremfällen zur Verfügung.
Um das Verhalten des Gebäudemodells bei extremen Außenbedingungen untersuchen zu
können, wurden auf der Basis des für die Simulationen verwendeten TRY 05 (Würzburg)
eine künstliche Schönwetterperiode und eine künstliche Schlechtwetterperiode aus den
jeweiligen Extremwerten des TRY modelliert. Die Verläufe von Außentemperatur und
Strahlungsdaten lassen sich aus den in Abbildung 9-2 gezeigten Kurven ablesen. Analog
dazu wurde eine künstliche Schönwetterperiode von 5 Tagen modelliert. Die entsprechen-
den Kurven finden sich in Abbildung 9-3.
Anm.: Da TRNSYS nicht mit relativen Luftfeuchtigkeiten von 100% rechnen kann, diese
jedoch in den vom Deutschen Wetterdienst (DWD) vertriebenen Wetterdaten vorkommen,
sind rel. Luftfeuchtigkeiten von 100% auf 99% geändert worden. Die modifizierte Datei
heißt TRY05tb.

Methode Seite 13
Anm.: Um zu Beginn des Simulationszeitraums mit einem eingeschwungenem Gebäude
rechnen zu können, wurden in die Wetterdatendatei TRY05tb am Anfang der Datei die
letzten 336 Stunden (2 Wochen) zusätzlich eingefügt. Der Simulationszeitraum für ein Jahr
beträgt dann 9096 Stunden, die Stunde 1 am 01.01. entspricht der Stunde 337. Die Datei
wird unter dem Namen TRY05_l gespeichert.
5.1.3
Nutzungsmodell
Mit Hilfe des Nutzungsmodells wird in Zeitschritten (hier Stunden) über den Untersu-
chungszeitraum die thermische Raumbelastung durch Personen, Beleuchtung, Maschinen,
etc., der geforderte Heiz- und Kühlbetrieb sowie die Lüftungsanforderungen beschrieben.
Auf die Möglichkeit, die Belastung durch Personen, Beleuchtung und Maschinen getrennt
zu erfassen, wurde analog zu HAUSER verzichtet.
Nutzung des Gebäudes:
Montag bis Freitag von 8-17 Uhr, 12-13 Uhr Mittagspause. Keine Nutzung des Gebäudes
am Wochenende. Es wird eine durchgängige Benutzung des Gebäudes über ein Jahr ange-
nommen, d.h. Urlaubszeiten, etc. werden nicht berücksichtigt.
Sollwert der Lufttemperatur:
während der Nutzung für den Heizfall: 23°C
Anm.: HAUSER rechnet mit einem Sollwert der empfundenen Temperatur von 22°C. Da
das TRNSYS-Gebäudemodell jedoch keine direkte Vorgabe einer operativen Temperatur
als Sollwert zuläßt, wird der Sollwert der Lufttemperatur um 1 K erhöht angegeben. Ob
diese Temperaturerhöhung von 1 K ausreicht, ist anhand der Simulationsergebnisse noch
zu prüfen.
Interne Wärmequellen
Während der Nutzung : 550 W, entspricht 27,8 W/m²
In der Mittagspause : 350 W, entspricht 17,7 W/m²,
jeweils 50% konvektiv, 50% radiativ
Abbildung 5-3 Tagesprofil der inneren Wärmequellen
Innere Lasten - Montag bis Freitag
0
2
4
6
8
10
12
14
16
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
Stunde am Tag [h]
In
ner
e La
st
[
W
/m
²]
innere Lasten,
konvektiv [W/m²]
innere Lasten,
radiativ [W/m²]

Methode Seite 14
Die angenommenen Wärmequellen entsprechen in etwa 2 Personen, 2 PC, 1 Drucker und
Beleuchtung. Eine helligkeitsgeführte Beleuchtungsregelung wird hier nicht betrachtet.
Bei der Bewertung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, daß zwar die Gesamtwärmeab-
gabe des Menschen ab ca. 18°C bis ca. 32°C Lufttemperatur nahezu konstant rund 118 W
[21] beträgt, der sensible Anteil, der den direkten Einfluß auf die Lufttemperatur ausübt,
mit steigender Raumtemperatur jedoch sinkt. Einen Überblick über die Anteile der sensi-
blen und latenten Wärmeabgabe gibt Abbildung 9-1. Die Belastung mit 100 W sensiblen
Anteil ist sehr hoch angesetzt, übliche Werte liegen bei etwa 85 W bei 23°C Lufttempera-
tur.
Feuchteproduktion der inneren Lasten
Während der Nutzung 100 g/h; das entspricht nach [21] der Wasserdampfabgabe zweier
normal gekleideter sitzender Männer bei leichter Beschäftigung, ruhiger Luft mit einer
relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 70 % sowie einer Lufttemperatur von 23°C.
Lüftung
Es wird von einer rein natürlichen Lüftung durch Schrägstellen bzw. Öffnung der Fenster
ausgegangen. In [21] finden sich hierzu die folgenden Angaben:
Fenster und Türen geschlossen
0...0,5 h
-1
Fenster gekippt, kein Rolladen
0,3...1,5 h
-1
Fenster halb offen
5...10 h
-1
Fenster ganz offen
10...15 h
-1
Fenster und Türen gegenüberliegend offen (,,Durchzug")
bis 40 h
-1
Tabelle 5-1 ­ Anzusetzende Luftwechselraten
In Anlehnung daran und an das von HAUSER in [1] definierte Lüftungsmodell werden
hier die folgenden Luftwechselzahlen mit
L,min
L
10 h
-1
in Abhängigkeit von Nut-
zungszeit und empfundener Temperatur verwendet:
Außerhalb der Nutzung beträgt
L,min
= 0,3 h
-1
, während der Nutzung
L
= 0,8 h
-1
, bei
Überschreitung einer empfundenen Temperatur von 24°C
L
= 5,0 h
-1
, bei Überschreitung
einer empfundenen Temperatur von 26°C
L
= 10 h
-1
.
Da es sich um eine natürliche Lüftung handelt, wird vorausgesetzt, daß die Fenster außer-
halb der Nutzungszeit geschlossen sind.
Ein dem System angemessenes Lüftungsverhalten würde bei Außentemperaturen die höher
als die Innentemperaturen sind, die Fenster geschlossen lassen, um nicht zusätzliche Lasten
in den Raum einzubringen. Aus den von HAUSER beschriebenen Randbedingungen ist

Methode Seite 15
eine solcher zusäzlicher Vergleich jedoch nicht abzuleiten. Daher wurde auch hier darauf
verzichtet.
Sonnenschutz:
Die Fenster sind mit einem außenliegenden idealem, das heißt verzögerungslosem Sonnen-
schutz mit einem Abminderungsfaktor z = 0,5 ausgestattet.
Der Sonnenschutz ist nur während der Nutzung in Betrieb und wird automatisch bei Auf-
treffen direkter Sonnenstrahlung auf die Fassadenseite oder bei Überschreitung einer emp-
fundenen Temperatur von 23°C in dem zugehörigen Büroraum eingeschaltet.
5.1.4
Anlagenmodell
Als Heizsystem wird für die Referenzfälle ein ideales, das heißt trägheitsloses konvektives
Heizsystem mit unbegrenzter Heizleistung und exakter Zonenregelung zugrundegelegt.
Durch die unbegrenzt zur Verfügung stehende Heizleistung wird sichergestellt, daß die
Simulationsergebnisse nicht durch systembedingte Eigenarten wie z.B. im Extremfall grö-
ßerer Wärmebedarf als vorhandene Heizleistung beeinflusst werden.
Außerhalb der Gebäudenutzungszeit wird ein Absinken der Raumlufttemperatur unter
15°C durch Stützbetrieb verhindert.
Die Betriebsbereitschaftszeit des Heizsystems beträgt für die Referenzfälle 8760 h/a.
Für die Kühlung kommt das unter 5.1.1 beschriebene Bauteil zum Einsatz. Je nach Simu-
lationsvariante wird es mit einem konstanten Volumenstrom mit konstanter oder variabler
Vorlauftemperatur beschickt. Die regelungstechnische Beschreibung findet sich bei den
Varianten. Das wärmetechnische Modell sowie die grundlegenden Rechenverfahren des
Modells sind unter 5.5.2 beschrieben.
Die Anlage zur Bereitstellung des Kühlwassers ist ebenfalls idealisiert betrachtet, d.h. auch
diese Anlage ist in der Lage, jede gewünschte Kühlwassertemperatur verzögerungslos be-
reitzustellen.

Methode Seite 16
5.2 Zu untersuchende Varianten
Um die Ergebnisse der Simulationsrechnungen besser vergleichen und einordnen zu kön-
nen, werden die von HAUSER in [1] berechneten Varianten hier nochmals gerechnet und
dargestellt.
Hausers Regelstrategien A und B sind die ersten beiden der hier betrachteten Varianten.
Die beiden Räume des Zentralraumsystems werden mit getrennten Regelkreisen betrieben.
Die Zuordnung zwischen den Simulationsdateien inkl. benötigter Hilfsdateien und den
nachfolgend beschriebenen Varianten läßt sich aus Tabelle 9-8 im Anhang ablesen.
Zur besseren Übersicht werden die für die Berechnungen verwendeten Kurzbezeichnungen
der Varianten bereits hier in Klammern bei der Beschreibung angegeben.
Regelstrategie
Kurzbeschreibung
A
Das System ist während und außerhalb der Nutzung betriebsbereit
B
Das System ist nur während der Nutzung betriebsbereit
C
Das System ist außerhalb der Nutzung von 18 ­ 6 Uhr betriebsbereit
D
Das System ist außerhalb der Nutzung von 22 ­ 6 Uhr betriebsbereit
Tabelle 5-2 Kurzbeschreibung der Regelungsstrategien
5.2.1
Variante HAUSER mit Deckenheiz- und Kühlsystem (VARIA00)
Die Thermisch aktive Decke wird sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen gemäß der
nachfolgend beschriebenen Regelstrategien benutzt.
Kühlbetrieb: Das System ist während und außerhalb der Nutzungszeit des Gebäudes be-
triebsbereit.
Sofern die empfundene Raumtemperatur größer als 23°C ist, wird ein Kaltwassermassen-
strom von 108,3 kg/h umgewälzt.
Die Vorlauftemperatur entspricht der Taupunkttemperatur der Raumluft.
Heizbetrieb: Das System ist während und außerhalb der Nutzungszeit des Gebäudes be-
triebsbereit.
Sofern die empfundene Raumtemperatur kleiner ist als 22°C, wird ein Heizwassermassen-
strom umgewälzt.

Methode Seite 17
Die Vorlauftemperatur wird entsprechend der in Abbildung 5-4 gezeigten Heizkurve gere-
gelt.
Abbildung 5-4
Die Heizkurve wurde aus den von HAUSER verwendeten Angaben errechnet. Die Rech-
nung ist im Anhang dargestellt.
Betrachtet werden die Regelstrategien A und B.
5.2.2
Variante HAUSER mit Deckenkühlsystem und idealer Heizung (VARIA00odh)
Die Thermisch aktive Decke wird nur zum Kühlen gemäß den nachfolgend beschriebenen
Regelstrategien benutzt. Unterhalb einer empfundenen Temperatur von 23°C ist das Dek-
kensystem außer Betrieb.
Kühlbetrieb: Das System ist während und außerhalb der Nutzungszeit des Gebäudes be-
triebsbereit.
Sofern die empfundene Raumtemperatur größer als 23°C ist, wird ein Kaltwassermassen-
strom von 108,3 kg/h umgewälzt.
Die Vorlauftemperatur entspricht dann der Taupunkttempemperatur der Raumluft.
Als Heizsystem kommt das unter 5.1.4 beschriebene ideale Heizsystem unbegrenzter Lei-
stung mit einem Sollwert der Raumlufttemperatur von 23°C zum Einsatz.
Betrachtet werden die Regelstrategien A und B.
Anm.: Da sich bereits aus der Auswertung der von HAUSER gerechneten Varianten ge-
zeigt hat, daß die Temperaturspreizung zwischen Vorlauf und Rücklauf bei einem Massen-
strom von 108,3 kg/h sehr hoch wird, sind alle folgenden Varianten mit dem unter 5.3.1
berechneten neuen Massenstron von 350 kg/h gerechnet worden.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
- 15
- 10
- 5
0
5
10
15
Außentemperatur a [°C]
V
or
lauf
te
m
pe
rat
ur
VL
C
]

Methode Seite 18
5.2.3
Getaktete Pumpenlaufzeite (VARIA01)
Um die Laufzeit der Pumpen auf ein Minimum zu reduzieren, kann die folgende Überle-
gung angestellt werden. Nach Gleichung 5-1 hängt der Wärmestrom von den veränderli-
chen Größen Massenstrom und Temperaturdifferenz ab.
=
*
* c
m
q
Gleichung 5-1
Vergrößert sich die Temperaturdifferenz, wird bei sonst gleichen Bedingungen der Wär-
mestrom ebenfalls größer.
Läßt man nun also die Pumpen während der Betriebszeit im Kühlfall nicht kontinuierlich
laufen, sondern schaltet sie in gewissen Zeitabständen aus, so erhöht sich in dieser Zeit die
Temperatur des Betons. Bedingt durch die Speicherfähigkeit der Bauteile steigt die emp-
fundene Temperatur nicht im gleichen Maße an, so daß bei genügend kurzer Ausschaltzeit
nicht mit einem unzulässigen Ansteigen der empfundenen Temperatur zu rechnen ist.
Für das hier untersuchte Gebäudemodell sollen Taktzeiten von 1/2 Stunde (VARIA01) und
1 Stunde (VARIA01a) untersucht werden.
Betrachtet werden Regelstrategie A und B.
5.2.4
Variante02 - Betriebszeit nur außerhalb der Nutzung (VARIA02)
OLESEN stellt in [8] dar, daß sich je 1 Kelvin Temperaturdifferenz zwischen Bauteiltem-
peratur und Raumluft eine bestimmte Wärmemenge im Bauteil speichern lassen.
Es liegt nahe, diese Ladefunktion in die Zeit außerhalb der eigentliche Gebäudenutzungs-
zeit zu verlagern. Dadurch können zum einen billigere Stromtarife ausgenutzt werden, zum
anderen kann auch die praktisch unbegrenzt und kostenlos zur Verfügung stehende kühle
Nachtluft als Energiesenke herangezogen werden. Desweiteren trägt eine Ladung bzw.
Entladung der Speichermassen außerhalb der Nutzungszeit durch die Vergleichmäßigung
des Anforderungsprofils zu einer Verkleinerung einer Heizungs- bzw. Kälteanlage bei.
Mögliche Einsparungen sollen in dieser Variante untersucht werden.
Dazu werden zwei unterschiedliche Betriebszeiten als neue Regelstrategien definiert.
Regelstrategie C : Betriebsbereitschaft von 18 bis 6 Uhr
Regelstrategie D : Betriebsbereitschaft von 22 bis 6 Uhr

Methode Seite 19
5.2.5
Entfernen der Trittschalldämmung (VARIA03)
Neben den in erster Linie anlagentechnischen Varianten soll eine gebäudetechnische Vari-
ante untersucht werden. Entfernt man die Trittschalldämmung, die gleichzeitig auch eine
Wärmedämmung ist, aus der Decke, so stehen als konditionierte Wärmeaustauschfläche
mit der Raumluft sowohl der Fußboden als auch die Decke zur Verfügung. Die aktive Flä-
che wird dadurch annähernd verdoppelt.
Betrachtet werden die Regelungsstrategien C und D.
5.2.6
Nahezu ungeregelte Vorlauftemperatur (VARIA04)
Zur Gegenüberstellung der Systeme und zur Bewertung des von der Firma Geilinger in
[11] vorgestellten Gebäudesystems ,,Batiso", dessen Prinzip auf einer hochwärmege-
dämmten Fassade und dadurch weitestgehend isothermen Gebäudezustand beruht.
Das regelungstechnisch einfachste Modell stellt ein thermisch aktives System mit einer
Vorlauftemperatur zwischen 20 und 22°C dar. Mit diesem Modell wollte der Schweizer
Generalunternehmer Geilinger ganze Gebäude als Komplettpakete mit Betonkernaktivie-
rung versehen. Grundidee hierbei ist ein Gebäude, welches über das ganze Jahr bestmög-
lich von allen äußeren Wärmeeinflüssen abgeschirmt ist, es wird daher auch isothermes
Gebäude genannt. Das Wasser im aktiven System wird das ganze Jahr mit einer annähernd
konstanten Vorlauftemperatur von 20 ­ 22°C durch die Decke gepumpt. Dadurch kommt
das System fast ganz ohne regelungstechnischen Aufwand aus, da die aktiven Bauteile
zum selbstregelnden System werden. Fällt die Raumtemperatur unter die Deckentempera-
tur, wird die Decke zur Heizdecke, steigt sie darüber, wird sie zur Kühldecke. Eine Über-
hitzung bzw. Unterkühlung des Raumes ist nicht möglich.
5.2.7
Systemverhalten unter extrem kalten Wetterbedingungen (VARIA05)
Bei der Planung von Systemen mit aktiven Bauteilen ist oft die Frage nach dem Verhalten
bei extremen Wetterbedingungen zu finden.
Um dieses zu untersuchen, wurden auf der Basis des hier verwendeten Testreferenzjahres 5
je eine künstliche Kalt- und Warmwetterperiode konstruiert. Im Falle extrem kalter Au-
ßentemperaturen wurde hierzu der kälteste Tag des Jahres fünfmal einandergereiht. Die
Außenlufttemperatur beträgt an diesem Tag im Mittel ­13,2°C, im Extremfall ­16,9°C.
Die Verläufe der Klimadaten lassen sich aus Abbildung 9-2 entnehmen.
Betrachtet werden die Regelungsstrategien A, B, C und D.

Methode Seite 20
5.2.8
Systemverhalten unter extrem warmen Wetterbedingungen (VARIA06)
Diese Variante entspricht der vorherigen mit extrem hohen Außenlufttemperaturen. Der
Tagesmittelwert beträgt 23,4°C, die höchste Temperatur 30,0°C.
Die Verläufe der Klimadaten sind in Abbildung 9-3 zu sehen.
Betrachtet werden die Regelungsstrategien A, B, C und D.
5.2.9
Grundwassernutzung (VARIA07)
Die Vorlauftemperatur im Heizbetrieb wird nach der Heizkurve aus Abbildung 5-4 ermit-
telt.. Im Kühlbetrieb wird
VL
über einen idealisierten Grundwasserwärmetauscher mit
m
Kühlkreis
= 350 kg/h,
Grundwasser
= 10°C gemäß [20] jahreszeitlich konstant, bestimmt. Es
wird ein beliebig großer Wärmetauscher angenommen, der in der Lage ist, eine Vorlauf-
temperatur von 11°C für den Kühlbetrieb bereitzustellen. Zur Berücksichtigung von Ver-
teilungsverlusten bis zum Eintritt in die Thermisch aktive Decke wird eine Differenz von
+2 K zugegeben, so daß die Vorlauftemperatur für diese Variante im Kühlfall 13°C be-
trägt. Damit ist besonderes Augenmerk auf Kondensation an der Decke zu richten.
Betrachtet werden die Regelstrategien C und D.
5.2.10
Vorlauftemperatur über neue Heizkurve bzw. Referenztemperatur (VARIA08)
Nach Vorgabe von VELTA wird die Vorlauftemperatur im Heizfall nach der in Abbildung
5-5 gezeigten Heizkurve und im Kühlfall nach der in Gleichung 5-5 beschriebenen Refe-
renztemperatur geregelt.
5.2.11
Mittlere Wassertemperatur über neue Heizkurve bzw. Referenztemperatur
(VARIA08)
Nach Vorgabe von VELTA wird die mittlere Wassertemperatur
m
(Gleichung 5-2) im
Heizfall nach einer Heizkurve und im Kühlfall nach der in Gleichung 5-5 beschriebenen
Referenztemperatur geregelt.
2
RL
VL
m
+
=
Gleichung 5-2

Methode Seite 21
5.3 Neue Regelungsstrategie
Aus den in den ersten Rechnungen gewonnen Ergebnissen ist zu sehen, daß die Randbe-
dingungen für den Einsatz von Umweltenergie noch nicht optimal geeignet sind. Es wer-
den daher die nachfolgend beschriebenen Änderungen am Massenstrom und den Vorlauf-
temperaturen vorgenommen.
5.3.1
Neuer Massenstrom
Aus den vorgenannten Überlegungen folgt, daß der Massenstrom von 108 kg/h für eine
Temperaturspreizung von ca. 5 K und damit für eine optimale Grundwassernutzung nicht
groß genug ist.
Zur Ermittlung des maximalen Massenstromes werden folgende Daten verwendet:
Rohrlänge je Zone : 140 m
Maximal zulässiger Druckverlust : 560 mbar
3
entspr. 56.000 Pa
Innendurchmesser des Rohres d
i
= 16 mm
Längenbezogen ergibt sich ein zulässiger Druckverlust von 400 Pa/m.
Damit kann man nach dem vom BURKHARDT [22] berechneten Arbeitsblatt F4 für PVC
und PE Rohr mit einer Rauhigkeit k=0,0070 mm und einer Wassertemperatur von 40°C
einen maximalen Volumenstrom von 0,101 l/s bei einer Geschwindigkeit von 0,5 m/s able-
sen.
Umgerechnet ergibt dies einen Volumenstrom von 363 l/h und einen Massenstrom von 365
kg/h bei einer Dichte von Wasser bei 40°C von 996 kg/m³. Dies deckt sich in etwa mit den
von VELTA in den Auslegungsunterlagen für ein PEX Rohr 20 x 2,3 mm angegebenen
maximalen Massenstrom von 350 kg/h bei einer Geschwindigkeit von 0,55 m/s.
3
Der Wert von 560 mbar ist aus dem Auslegungsprogramm VELTA G.O.L.D Version 2.2 (R697) entnom-
men.

Methode Seite 22
5.3.2
Neue Vorlauftemperatur im Heizfall
Für die weiteren Berechnungen wird nach Vorgabe von VELTA eine Heizkurve für das
Vivaldi System mit einem Startpunkt bei
AL
/
RL
= 20°C/20°C und einer Steigung von 0,4
linear angesetzt. Der Verlauf ist in Abbildung 5-5 wiedergegeben.
Abbildung 5-5 ­ Neue Heizkurve
5.3.3
Neue Vorlauftemperatur im Kühlfall
Die Vorlauftemperatur im Kühlfall wird für alle weiteren Berechnungen wie folgt be-
stimmt. Gleichung 5-3 beschreibt den Einfluß der Außentemperatur, Gleichung 5-4 den
Einfluß der Raumtemperaturabweichung vom Sollwert auf die Vorlauftemperatur.
(
)
Soll
Raum
Raum
Aus
ref
ref
H
H
,
max
,
*
*
-
-
=
Gleichung 5-3
(
)
parallel
Aus
aus
ref
K
H
H
*
*
5
,
2
*
3
,
1
20
)
20
(
*
*
2
,
1
,
+
+
-
=
Gleichung 5-4
Mit
H
=
Neigung der Heizkurve (hier wie im Heizfall 0,4)
H
max
=
Verstärkungsfaktor (0
H
max
9, hier 4)
Raum
=
Raumtemperatur
Raum,soll
=
Sollwert für die Raumtemperatur
Aus
=
Außentemperatur
K
parallel
=
Parallelverschiebung der Heizkurve
ref
=
Referenztemperatur, entspricht hier der mittleren Temperatur nach
Gleichung 5-2
Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der
Außentemperatur - Heizfall
20
25
30
35
40
45
-30
-20
-10
0
10
20
Außentemperatur [°C]
V
orl
au
fte
m
pe
ra
tu
r [
°C
]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
1999
ISBN (eBook)
9783832417680
ISBN (Paperback)
9783838617688
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln – Unbekannt
Note
1,3
Schlagworte
bauteiltemperierung decken betonkernaktivierung bauteilkühlung
Zurück

Titel: Untersuchung geeigneter Regelungsstrategien für thermisch aktive Decken in Bürogebäuden mit Hilfe der Computersimulation und dem Ziel der Nutzung von Umweltenergie
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