Lade Inhalt...

Erinnerungs- und Verarbeitungsformen des Nationalsozialismus: Sechs Lebensgeschichten deutscher- nicht jüdischer Frauen in Berlin

©1994 Diplomarbeit 124 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Im Mittelpunkt dieser empirischen Studie steht das ‘nationale Kollektiv der Hitleranhänger’. Diese "Mehrheit der heute älteren und alten Generationen", so R. Giordano, habe es verpaßt, "sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und der eigenen Rolle in ihr [...] ehrlich auseinanderzusetzen".
Das nationalsozialistische Regime plante und entfesselte einen Weltkrieg, dem rund 50 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Das Terrorregime verübte Verbrechen nie gekannten Ausmaßes, die in einer "fabrikmäßige[n] Liquidierung von Menschenmassen" (Anders 1988: 89) kulminierten. Frauen, Kinder und Männer wurden rassisch, politisch, sozial und eugenisch verfolgt und ermordet. TäterInnen, MitläuferInnen und ZuschauerInnen ermöglichten die "deutsche Tragödie", die, so G. v. Arnim, ein "deutsches Verbrechen" sei, begangen von vielen.
In der Bundesrepublik, G. v. Arnim weiter, existiere eine Kluft zwischen der öffentlichen Diskussion dieser jüngsten Vergangenheit und dem privaten Schweigen: "Was in Universitäten und Medien ein Thema war, blieb in Familien, Verbänden oder Parteien ein Tabu". Diese heutige ‘Schweigekultur’ verweist auf die Vergangenheit, die bis in die Gegenwart reicht: Die nicht verarbeiteten Verstrickungen und Tabuisierungen der Generationen, die während des NS lebten, wurden an die nachgeborenen Generationen weiter tradiert. M.E. findet dies seinen gesellschaftlich-politischen Ausdruck in der Bundesrepublik u.a. durch Bitburg und den ‘Historikerstreit’. Fast 50 Jahre nach dem Ende des Naziregimes und im Jahre vier nach der ‘Wende’, bestätigt sich die verdrängte Vergangenheit u.a. durch die neue Dimension der rassistischen und antisemitischen Gewalt, durch die Neue Wache und durch das Deckert-Urteil.
Gang der Untersuchung:
In dieser Arbeit soll es darum gehen, ob und wie sich der weibliche Teil der damaligen ‘Volksgemeinschaft’ mit dem NS-Regime auseinandergesetzt hat. Im Rahmen der qualitativen Sozialforschung sollen mit Hilfe der biographischen Methode lebensgeschichtliche Erfahrungen sichtbar gemacht und mit historisch-gesellschaftlichen Prozessen analysiert werden. Im 1. Kapitel werden die theoretischen und methodischen Grundlagen der empirischen Untersuchung vorgestellt. Das 2. Kapitel stellt den Forschungsprozeß da, in dem die Fragestellungen konkretisiert, die Personengruppe und die Anwendung der Methode vorgestellt werden. Die Ergebnisse der sechs Fallanalysen werden im 3. Kapitel präsentiert. Im 4. Kapitel werden die […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
1994
ISBN (eBook)
9783832414887
ISBN (Paperback)
9783838614885
DOI
10.3239/9783832414887
Dateigröße
6.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Freie Universität Berlin – Unbekannt
Erscheinungsdatum
1999 (März)
Note
1,0
Schlagworte
empirische/qualitative sozialforschung nationalsozialismus frauen auswirkungen hitlerjugend-generation lebensgeschichtliche interviews
Zurück

Titel: Erinnerungs- und Verarbeitungsformen des Nationalsozialismus: Sechs Lebensgeschichten deutscher- nicht jüdischer Frauen in Berlin
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
124 Seiten
Cookie-Einstellungen