Raum und Zeit bei Friedrich Nietzsche
Im Vergleich mit der Auffassung Kants
©1998
Magisterarbeit
100 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Problemstellung:
Es ist nicht grad federleicht, den eigenwilligen Nietzsche zu verstehen, seine Thesen einfühlsam zu deuten. Nietzsches Werk ist Auslegungsstoff, und zwar nicht bloß in dem Maße, wie jeder Text Auslegungsstoff ist. Die Gedanken des Dichterphilosophen, die manchmal unscharf formuliert und mit Inkonsequenzen durchwirkt sind, können auf mannigfache Weise aufgefasst werden. Es ist ein Merkmal des Nietzsche'schen Gesamtwerks, dass aus ihm viele Ausleger mittels geschickter Eklektik grade das herauslesen können, was in ihr Konzept passt. Dies hat schon zu manchem Missverständnis geführt, wo
bei Nietzsche in Schubladen gesteckt wurde, die für ihn gewiss zu eng sind.
So ist es mir bewusst, dass diese Arbeit bloß das Ergebnis m e i n e r Auslegung ist. Ich respektiere andere Auffassungen, die ebenso vertreten werden können.
Was das Wiederkunftsdogma in speciali angeht, habe ich bewusst nur die kosmologische Komponente dieser Lehre bearbeitet und die moralische außer acht gelassen. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass ihr Resultat eine unvollständige Durchleuchtung des Begriffs ist (sh. S. 28). Ihr Vorteil aber ist, dass der Auslegungsduktus einheitlich und kontinuierlich bleibt, anders gesagt, dass der Leser nicht alle paar Seiten lang durch moralphilosophische Exkurse aufgehalten wird, die zwar zum Gesamt-Sinngehalte des Begriffs der ewigen Wiederkehr, nicht aber zum Thema dieser Arbeit, nämlich zur Raum-Zeit-Konzeption gehören.
Nietzsches Werk ist Auslegungsstoff... Es ist eine große Frage, ob man an dieses Werk angemessen herantreten, ob man daran überhaupt ein fruchtbares Gespräch anknüpfen kann. (DJURIC, Metaph. 8.) Ich habe mich hierzu getraut und mich in einen philosophischen Garten begeben, in dem Sein und Nichts, Finites und Infinites, Werden und Ungewordenes dicht
nebeneinander wachsen. Dies Bild mag unschlüssig sein, maßen in ihm auch das Nichtseiende 'wächst', doch diese Paralogie ist, eingedenk der Nietzsche'schen Begrifflichkeits-Unschärfe und Widersprüche-Liebhaberei, von mir gewollt.
Eckhard Heftrich fasst den rätselhaft-aufregenden Charakter der Kosmologie Friedrich Nietzsches eindrucksvoll zusammen (HEFTRICH, Nietzsche 269): Das Sein der Welt ist so das Nichts, das nicht n i c h t s ist, sondern wird als das Ungewordene. Deshalb ist die Welt das Ganze des ungewordenen Werdens selbst, welches Werden allein 'sein' kann als die ewige Wiederkunft des […]
Es ist nicht grad federleicht, den eigenwilligen Nietzsche zu verstehen, seine Thesen einfühlsam zu deuten. Nietzsches Werk ist Auslegungsstoff, und zwar nicht bloß in dem Maße, wie jeder Text Auslegungsstoff ist. Die Gedanken des Dichterphilosophen, die manchmal unscharf formuliert und mit Inkonsequenzen durchwirkt sind, können auf mannigfache Weise aufgefasst werden. Es ist ein Merkmal des Nietzsche'schen Gesamtwerks, dass aus ihm viele Ausleger mittels geschickter Eklektik grade das herauslesen können, was in ihr Konzept passt. Dies hat schon zu manchem Missverständnis geführt, wo
bei Nietzsche in Schubladen gesteckt wurde, die für ihn gewiss zu eng sind.
So ist es mir bewusst, dass diese Arbeit bloß das Ergebnis m e i n e r Auslegung ist. Ich respektiere andere Auffassungen, die ebenso vertreten werden können.
Was das Wiederkunftsdogma in speciali angeht, habe ich bewusst nur die kosmologische Komponente dieser Lehre bearbeitet und die moralische außer acht gelassen. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass ihr Resultat eine unvollständige Durchleuchtung des Begriffs ist (sh. S. 28). Ihr Vorteil aber ist, dass der Auslegungsduktus einheitlich und kontinuierlich bleibt, anders gesagt, dass der Leser nicht alle paar Seiten lang durch moralphilosophische Exkurse aufgehalten wird, die zwar zum Gesamt-Sinngehalte des Begriffs der ewigen Wiederkehr, nicht aber zum Thema dieser Arbeit, nämlich zur Raum-Zeit-Konzeption gehören.
Nietzsches Werk ist Auslegungsstoff... Es ist eine große Frage, ob man an dieses Werk angemessen herantreten, ob man daran überhaupt ein fruchtbares Gespräch anknüpfen kann. (DJURIC, Metaph. 8.) Ich habe mich hierzu getraut und mich in einen philosophischen Garten begeben, in dem Sein und Nichts, Finites und Infinites, Werden und Ungewordenes dicht
nebeneinander wachsen. Dies Bild mag unschlüssig sein, maßen in ihm auch das Nichtseiende 'wächst', doch diese Paralogie ist, eingedenk der Nietzsche'schen Begrifflichkeits-Unschärfe und Widersprüche-Liebhaberei, von mir gewollt.
Eckhard Heftrich fasst den rätselhaft-aufregenden Charakter der Kosmologie Friedrich Nietzsches eindrucksvoll zusammen (HEFTRICH, Nietzsche 269): Das Sein der Welt ist so das Nichts, das nicht n i c h t s ist, sondern wird als das Ungewordene. Deshalb ist die Welt das Ganze des ungewordenen Werdens selbst, welches Werden allein 'sein' kann als die ewige Wiederkunft des […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 1998
- ISBN (eBook)
- 9783832409517
- ISBN (Paperback)
- 9783838609515
- DOI
- 10.3239/9783832409517
- Dateigröße
- 4.8 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- FernUniversität Hagen – Unbekannt
- Erscheinungsdatum
- 1998 (Juli)
- Note
- 1,8
- Schlagworte
- raum zeit friedrich nietzsche vergleich auffassung kants
- Produktsicherheit
- Diplom.de