Land-Stadt-Wanderung und urbane Lebensbedingungen von Migrantinnen in Windhoek/Katutura (Namibia)
©1996
Diplomarbeit
160 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Abwanderung der Bevölkerung von den ländlichen in die städtischen Räume ist eine in Afrika seit Jahrzehnten zu beobachtende Erscheinung, die mit einem raschen Wachstum der urbanen Zentren einhergeht. Dieser Vorgang ist unmittelbar vor und nach Erlangung der Unabhängigkeit von Staaten am stärksten ausgeprägt. Für die MigrantInnen bedeutet das Dasein in der neuen Umgebung, neben dem Zurechtfinden in den nicht vertrauten Sozialstrukturen und ökonomischen Zusammenhängen, häufig eine Existenz zwischen zwei Welten. In der Stadt wird versucht, eine Überlebensstrategie zu entwickeln, während im ländlichen Herkunftsort ein Teil der Familie zurückbleibt, so daß gespaltene Haushalte "...typische Elemente der Strategien zur Existenzsicherung und charakteristische Phänomene des Verstädterungs- und Urbanisierungsprozesses in Afrika" verkörpern. Die Konsequenzen, die sich aus der Abwanderung eines Familienmitgliedes für die zurückgelassenen Personen einerseits und für die Gemeinschaft am Zielort andererseits ergeben, sind mit einschneidenden Veränderungen auf beiden Seiten verbunden. In diesem Kontext wurde die Untersuchung der besonderen Situation von Frauen von der Forschung bisher weitgehend vernachlässigt, da allgemein davon ausgegangen wird, daß weibliche Migranten eher passiv in Verbindung mit anderen Familienmitgliedern oder aus Heiratsgründen abwandern und deshalb als Forschungsobjekte weitgehend uninteressant sind.
Bei den vorangegangenen Überlegungen muß jedoch berücksichtigt werden, daß sich unter den unterschiedlichen geschichtlichen, politischen und sozioökonomischen Gegebenheiten in den einzelnen afrikanischen Ländern verschiedenartige Prozesse und Strukturen herausbilden konnten.
Bevölkerungsrelevante Fragestellungen wurden in Namibia bis zur Gewinnung der Unabhängigkeit im März 1990 stark vernachlässigt und sind erst danach von der neuen Regierung als wichtig erkannt worden. Bis vor sechs Jahren sind Forschungen dieser Art - insbesondere in bezug auf Frauen - mit Ausnahme von Untersuchungen zum Gesundheitsbereich und lückenhafter Datensammlungen unzureichend geblieben, so daß es nicht möglich war, auf dieser Grundlage den Umfang und das Erscheinungsbild der Benachteiligung von Frauen in der namibischen Gesellschaft herauszuarbeiten. Zwar war die gesamte autochthone Bevölkerung durchweg von den Restriktionen der Kolonial- und Apartheidregierungen betroffen, doch waren diese für Frauen von besonderer Bedeutung, da […]
Die Abwanderung der Bevölkerung von den ländlichen in die städtischen Räume ist eine in Afrika seit Jahrzehnten zu beobachtende Erscheinung, die mit einem raschen Wachstum der urbanen Zentren einhergeht. Dieser Vorgang ist unmittelbar vor und nach Erlangung der Unabhängigkeit von Staaten am stärksten ausgeprägt. Für die MigrantInnen bedeutet das Dasein in der neuen Umgebung, neben dem Zurechtfinden in den nicht vertrauten Sozialstrukturen und ökonomischen Zusammenhängen, häufig eine Existenz zwischen zwei Welten. In der Stadt wird versucht, eine Überlebensstrategie zu entwickeln, während im ländlichen Herkunftsort ein Teil der Familie zurückbleibt, so daß gespaltene Haushalte "...typische Elemente der Strategien zur Existenzsicherung und charakteristische Phänomene des Verstädterungs- und Urbanisierungsprozesses in Afrika" verkörpern. Die Konsequenzen, die sich aus der Abwanderung eines Familienmitgliedes für die zurückgelassenen Personen einerseits und für die Gemeinschaft am Zielort andererseits ergeben, sind mit einschneidenden Veränderungen auf beiden Seiten verbunden. In diesem Kontext wurde die Untersuchung der besonderen Situation von Frauen von der Forschung bisher weitgehend vernachlässigt, da allgemein davon ausgegangen wird, daß weibliche Migranten eher passiv in Verbindung mit anderen Familienmitgliedern oder aus Heiratsgründen abwandern und deshalb als Forschungsobjekte weitgehend uninteressant sind.
Bei den vorangegangenen Überlegungen muß jedoch berücksichtigt werden, daß sich unter den unterschiedlichen geschichtlichen, politischen und sozioökonomischen Gegebenheiten in den einzelnen afrikanischen Ländern verschiedenartige Prozesse und Strukturen herausbilden konnten.
Bevölkerungsrelevante Fragestellungen wurden in Namibia bis zur Gewinnung der Unabhängigkeit im März 1990 stark vernachlässigt und sind erst danach von der neuen Regierung als wichtig erkannt worden. Bis vor sechs Jahren sind Forschungen dieser Art - insbesondere in bezug auf Frauen - mit Ausnahme von Untersuchungen zum Gesundheitsbereich und lückenhafter Datensammlungen unzureichend geblieben, so daß es nicht möglich war, auf dieser Grundlage den Umfang und das Erscheinungsbild der Benachteiligung von Frauen in der namibischen Gesellschaft herauszuarbeiten. Zwar war die gesamte autochthone Bevölkerung durchweg von den Restriktionen der Kolonial- und Apartheidregierungen betroffen, doch waren diese für Frauen von besonderer Bedeutung, da […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 506
Meyer, Susanne: Land-Stadt-Wanderung und urbane Lebensbedingungen von
Migrantinnen in Windhoek/Katutura (Namibia) / Susanne Meyer -
Hamburg: Diplomica GmbH, 1997
Zugl.: Göttingen, Universität, Diplom, 1996
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 1997
Printed in Germany
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Jahr
- 1996
- ISBN (eBook)
- 9783832405069
- ISBN (Paperback)
- 9783838605067
- Dateigröße
- 8.5 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Georg-August-Universität Göttingen – Unbekannt
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- land-stadt-wanderung migrantinnen namibia methoden lebensbedingungen