Behandlung der Auswirkungen von Jahres- und Lebensarbeitszeitmodellen in der Handelsbilanz
©1996
Examensarbeit
108 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Problemstellung:
Lange wurde Arbeitszeit als rein ökonomischer Begriff zur Verwirklichung von Produktionszielen verstanden, doch ist Bewegung in die Diskussion gekommen. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter setzen sich aktuell mit dem tragenden Bestandteil aller modernen Konzepte, der Flexibilität, auseinander. Bei der Gestaltung der betrieblichen und individuellen Arbeitszeit wird der Grad der Flexibilität zunehmend zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor.
Flexible Arbeitszeitmodelle werden immer häufiger auch als Jahres- und Lebensarbeitszeitmodelle entwickelt. Beispielsweise wurde 1995 bei BASF, Ludwigshafen, für die Arbeitnehmer des Bereichs Informatik in einem zunächst auf ein Jahr begrenzten Pilotprojekt eine Jahresarbeitszeit von 1.957,5 Stunden vereinbart. Unter Beachtung betrieblicher Notwendigkeiten und gesetzlicher Vorschriften kann jeder Arbeitnehmer seine Arbeitszeit zwischen 6 und 20 Uhr frei wählen. Die Arbeitsstunden werden auf einem Zeitkonto registriert. Walter Riester, 2. Vorsitzender der IG Metall, hat sogar ein Lebensarbeitszeitmodell vorgeschlagen, bei dem Mehrarbeit nicht mehr vergütet, sondern auf Zeitkonten angespart wird, um die Lebensarbeitszeit zu verkürzen.
Die Diskussion über die Einführung von Jahres- und Lebensarbeitszeitmodellen in die betriebliche Praxis konzentriert sich bisher auf arbeitsrechtliche- und tarifvertragliche Probleme.
Scheinbar völlig unbehelligt von diesen Erörterungen bleibt die Frage der Auswirkungen auf die Handelsbilanz. Die Arbeitszeit wird bei diesen Modellen auf Arbeitszeitkonten gebucht. Wie sind diese Arbeitszeitsalden zu bewerten? Welche Bilanzierungsgrundsätze sind für einen möglichen Ausweis der bewerteten Arbeitszeitsalden in der Handelsbilanz des Unternehmens relevant? Sind Arbeitszeitfehlbestände als Forderungen oder RAP zu aktivieren und müssen Arbeitszeitguthaben als Verbindlichkeit oder Rückstellung ausgewiesen werden?
Im Rahmen dieser Arbeit werden die Auswirkungen von Jahres- und Lebensarbeitszeitmodellen auf die Handelsbilanz behandelt. Es werden die möglichen Bewertungskriterien bestimmt und es soll entschieden werden, in weichen Bilanzpositionen bewertete Arbeitszeitsalden auszuweisen sind. Im Rahmen dieser Arbeit werden neben der beispielhaften Prüfung des finanziellen Umfangs der Auswirkungen von Jahres- und von Lebensarbeitszeitmodellen auf die Handelsbilanz auch anhand einiger ausgewählter Sonderfälle die möglichen Auswirkungen auf die Handelsbilanz […]
Lange wurde Arbeitszeit als rein ökonomischer Begriff zur Verwirklichung von Produktionszielen verstanden, doch ist Bewegung in die Diskussion gekommen. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter setzen sich aktuell mit dem tragenden Bestandteil aller modernen Konzepte, der Flexibilität, auseinander. Bei der Gestaltung der betrieblichen und individuellen Arbeitszeit wird der Grad der Flexibilität zunehmend zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor.
Flexible Arbeitszeitmodelle werden immer häufiger auch als Jahres- und Lebensarbeitszeitmodelle entwickelt. Beispielsweise wurde 1995 bei BASF, Ludwigshafen, für die Arbeitnehmer des Bereichs Informatik in einem zunächst auf ein Jahr begrenzten Pilotprojekt eine Jahresarbeitszeit von 1.957,5 Stunden vereinbart. Unter Beachtung betrieblicher Notwendigkeiten und gesetzlicher Vorschriften kann jeder Arbeitnehmer seine Arbeitszeit zwischen 6 und 20 Uhr frei wählen. Die Arbeitsstunden werden auf einem Zeitkonto registriert. Walter Riester, 2. Vorsitzender der IG Metall, hat sogar ein Lebensarbeitszeitmodell vorgeschlagen, bei dem Mehrarbeit nicht mehr vergütet, sondern auf Zeitkonten angespart wird, um die Lebensarbeitszeit zu verkürzen.
Die Diskussion über die Einführung von Jahres- und Lebensarbeitszeitmodellen in die betriebliche Praxis konzentriert sich bisher auf arbeitsrechtliche- und tarifvertragliche Probleme.
Scheinbar völlig unbehelligt von diesen Erörterungen bleibt die Frage der Auswirkungen auf die Handelsbilanz. Die Arbeitszeit wird bei diesen Modellen auf Arbeitszeitkonten gebucht. Wie sind diese Arbeitszeitsalden zu bewerten? Welche Bilanzierungsgrundsätze sind für einen möglichen Ausweis der bewerteten Arbeitszeitsalden in der Handelsbilanz des Unternehmens relevant? Sind Arbeitszeitfehlbestände als Forderungen oder RAP zu aktivieren und müssen Arbeitszeitguthaben als Verbindlichkeit oder Rückstellung ausgewiesen werden?
Im Rahmen dieser Arbeit werden die Auswirkungen von Jahres- und Lebensarbeitszeitmodellen auf die Handelsbilanz behandelt. Es werden die möglichen Bewertungskriterien bestimmt und es soll entschieden werden, in weichen Bilanzpositionen bewertete Arbeitszeitsalden auszuweisen sind. Im Rahmen dieser Arbeit werden neben der beispielhaften Prüfung des finanziellen Umfangs der Auswirkungen von Jahres- und von Lebensarbeitszeitmodellen auf die Handelsbilanz auch anhand einiger ausgewählter Sonderfälle die möglichen Auswirkungen auf die Handelsbilanz […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 1996
- ISBN (eBook)
- 9783832400149
- ISBN (Paperback)
- 9783838600147
- DOI
- 10.3239/9783832400149
- Dateigröße
- 5.1 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Hamburg – Unbekannt
- Erscheinungsdatum
- 1997 (März)
- Note
- 2,0
- Schlagworte
- arbeitszeitmodelle bilanzierung budgetierung jahres- lebensarbeitszeitmodellen bilanzierungsgrundsätze praxisbeispiele
- Produktsicherheit
- Diplom.de