TY - BOOK AU - Susann Koch PY - 2010 CY - Hamburg, Deutschland PB - Diplom.de SN - 9783836643955 TI - Die Gottesreden im Buch Hiob UR - https://m.diplom.de/document/227667 N2 - Inhaltsangabe:Einleitung: Warum muss der Gerechte leiden? Die Erfahrung von Leid und die Frage nach der Ursache und dem Sinn des Leids gehören zu den Grunderfahrungen und -fragen der Menschheit. Große ‘Warum, Gott?’-Plakate werden in Nachrichten und Reportagen gern eingeblendet, wenn Unschuldige Leid oder gar den Tod erfahren müssen. Die Problematik ist freilich zeitlos, überindividuell und übernational. Sie kann von Menschen verschiedener Zeitalter und von Angehörigen unterschiedlicher Völker erlebt und miterlitten werden. Jeder hat sich sicher schon einmal die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes angesichts persönlicher oder universaler Missstände gestellt. Der fromme, untadelige Hiob gerät ebenfalls ohne eigenes Verschulden in eine tiefe Krise, in ein großes Leid, so schreibt es der unbekannte, nachexilische Verfasser des Hiobbuches. Die Frage, ob Hiobs Frömmigkeit nur durch die Tatsache seines Wohlergehens vorhanden war und ob er auch im Unglück an Gott festhalten würde, bildete den Ausgangspunkt einer Art ‘Wette’ zwischen Gott und Satan, welche Hiobs Lebensgeschichte maßgeblich bestimmte. Hiob klagt Gott auf sein Leid hin schwer an und fragt auch ‘Warum?’, aber er geht weit über die inkonkrete Frage hinaus und äußert explizit und ausführlich. Er kann diesen Zusammenhang seines Tuns mit dem eingetroffenen Leid nicht logisch verbinden. Seine Äußerungen führen durch Monologe, Gespräche mit seinen Freunden, bis hin zur direkten Anrede und Anklage an Gott. Hiobs Leid ist jedoch kein normales. Es geht nicht um Leid im Krieg oder Leid aus Unterdrückung durch andere Menschen. Das Leid, anfänglich der Verlust seines Reichtums und seiner Kinder, anschließend durch eigene, schwere Krankheit, beschreibt letztendlich eher den Abstand zwischen Hiob und Gott, zwischen Geschöpf und Schöpfer, der jede Einsicht und Deutung verwehrt. Es geht nicht um das Erbeten und Zurückwünschen des vorherigen (besseren) Zustandes, sondern um Begründungen des (ungerechten) Leids. Hiobs Mut war zu dieser Zeit außerordentlich, denn nach alttestamentlicher Grundanschauung war man davon überzeugt, dass Leid die Strafe für Sünde ist und sein sollte (Tun-Ergehen-Zusammenhang). Doch Hiob zweifelte dies an und scheute sich nicht, dies auszusprechen. Die ‘Krise der Weisheit’ wurde damit im Hiobbuch zum Ausdruck gebracht und zur Diskussion gestellt. Gottes Antwort auf Hiobs Problemfall ist in den letzten vier Kapiteln des Buches wiedergegeben. Die Gottesreden sind der Höhepunkt […] KW - gerechtigkeit, schöpfung, chaos, utopie, exegese LA - Deutsch ER -