TY - BOOK AU - Benjamin Zander PY - 2010 CY - Hamburg, Deutschland PB - Diplom.de SN - 9783836642965 TI - Informelle Bewegungs-, Spiel- und Sportaktivitäten und Bewegungsräume von Kindern T2 - Eine systematische Literaturreview DO - 10.3239/9783836642965 UR - https://m.diplom.de/document/227619 N2 - Inhaltsangabe:Einleitung: Räumliche Gegebenheiten sind für die Sozialisation von Kindern bedeutsam, da sie zur dauerhaften Umwelt des Kindes gehören und somit – wie die ganze Alltagswelt mit ihren vielfältigen Merkmalen auch – unmittelbar die Erfahrungswelt der Kinder konstituieren. So kann es durch diesen Zusammenhang evident erscheinen, dass der Bewegungsraum die Möglichkeiten und Grenzen der Bewegungssozialisation, neben anderen Sozialisationsbedingungen, mit definiert. Vor diesem Hintergrund dürfte auch die Ausübung informeller Bewegungs-, Spiel- und Sportaktivitäten entscheidend von räumlichen Gegebenheiten, wie u.a. der Beschaffenheit der unmittelbaren Wohnumgebung (z.B. Haus mit Garten vs. Haus ohne Garten), des weiteren Wohnumfelds (z.B. Siedlung mit vielen Bewegungsräumen vs. Siedlung mit wenigen Bewegungsräumen) und der Wohnregion (Land vs. Stadt), abhängen. Darüber hinaus dürften durch das Zustandekommen von Bewegungserfahrungen im sportiven Kontext, neben der Sozialisation bzw. dem Erwerb sozialer Kompetenzen, auch Entwicklungsfortschritte im motorischen, kognitiven und emotionalen Bereich zustande kommen. Hiermit im Zusammenhang steht, dass der körperliche und (sport)motorische Entwicklungszustand der heutigen Kindergeneration von Medizinern, Wissenschaftlern, Sportverbandsfunktionären und in den Medien häufig als defizitär beurteilt wird, was u.a. auf die Veränderungen in der räumlichen Lebens- und Bewegungswelt der Kinder zurückgeführt wird. Gerade innerhalb der Kindheitsforschung ist der ‘Kindheitspessimismus’ in Bezug auf das Bewegungsverhalten der heutigen Kindergeneration deutlich ausgeprägt. So gab es im Jahr 2003 wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse u.a. mit folgender Feststellung, ‘dass allein bei den 10- bis 14-Jährigen seit 1995 ein Rückgang der Fitness um 20 % zu verzeichnen ist’ und im Jahr 2007, ‘dass sich seit den 1990er Jahren in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen der Anteil der Übergewichtigen (Adipöse eingeschlossen) um 50 % erhöht hat’. Die zur Debatte stehende Veränderung der Bewegungsräume und das dadurch mitbedingte veränderte Bewegungsverhalten tritt oft in Kombination mit Schlagworten wie ‘Verhäuslichung’, ‘Verinselung’ und ‘Medienkindheit’ auf und erzeugt so immer wieder bei Menschen den Eindruck einer ernsten Bedrohung der Kindheit. Gerade die informelle Sportausübung scheint von diesen hier angesprochenen Veränderungen in der Bewegungswelt der Kinder betroffen zu sein. Das Verschwinden der […] KW - kindesalter, bewegungszeit, verkehrsraum, spielplatz, mobilität LA - Deutsch ER -