TY - BOOK AU - Friedlind Riedel PY - 2009 CY - Hamburg, Deutschland PB - Diplom.de SN - 9783836628556 TI - Komparative Untersuchung der Imaginationen des Bösen im Roman Salammbô von Gustave Flaubert und der Offenbarung des Johannes UR - https://m.diplom.de/document/226729 N2 - Inhaltsangabe:Einleitung: Die Frage nach Imaginationen und ästhetischen Inszenierungen des Bösen ist zuerst die Frage nach dem Bösen selbst, da es um die Versinnlichung eines Begriffs geht, der hohe interdisziplinäre Relevanz aufweist und über den, in der hier zu berücksichtigenden abendländischen Geistesgeschichte, immer wieder divergierende Auffassungen und historisch korrelierende Ansichten herrschten nicht zuletzt, weil sich bereits auf der Begriffsebene ein Vielzahl von Worten dem Begriff des Bösen nähern. So wählen die Herausgeber des Historischen Lexikons der Philosophie den umfassenderen Begriff des Malum „um die geschichtliche Symbiose und Interdependenz der Begriffe des Übels, des Bösen, des Schlechten, Schlimmen, Schrecklichen, des Unvollkommenen, Mangelhaften, Defekten, Defizitären und Inferioren, des Unordentlichen, Dysfunktionalen, Widrigen, Kranken, Fatalen, des Ruchlosen, der Sünde und der Schuld, des Verkehrten, Irrigen, Lasterhaften, der Entfremdung, des Leides, des sonst wie Nichtigen und Negativen“ zu berücksichtigen, die aufgrund der „Interdependenz ihrer Bedeutung […] ein Wortfeld bilden“. Hier wird deutlich, wie universal das Böse menschliche Denk- und Diskurswelten betrifft. Darüber hinaus zeigt gerade das hohe Bedürfnis nach Imaginationen und Versinnlichungen, dass Vorstellungen vom Bösen direkte menschliche Wirklichkeit und Fassbarkeit übersteigen können und das Böse als das Unfassbare und Irrationale erfahren wird. Gerade einschneidende geschichtliche Ereignisse werfen immer wieder neu die Frage nach dem so genannten Bösen auf und mit ihr verknüpfte grundlegende anthropologische, theologische und philosophische Fragestellungen, wie nach der Freiheit des Menschen, nach seiner Verantwortung und nach seinen moralischen Bedingungen, bis hin zu Gerichtsbarkeit und Gesetzgebung als vernünftige Reaktion und rationalisierte Antwort auf ein sich äußerndes Böses im Menschen. Der für den Diskurs um das Böse wichtigste Philosoph der Neuzeit ist Leibniz. In seiner Théodicée untergliedert er das Böse in drei Kategorien und unterscheidet das Malum metaphysicum, das ist „einfache Unvollkommenheit“ und Endlichkeit im Bezug auf Mensch, Erde und das Diesseits im allgemeinen, und das Malum physicum, das sind die Leiden sowie das Malum morale das ist die Sünde. Leibniz setzt hierbei eine Welt voraus, die er als die bestmöglichste beschreibt und geht damit eine Diskrepanz zu dem Gottesausspruch in Genesis 1 und 2 ein, „[…] und siehe, es war […] KW - schule, bösen, ecole, karl, heinz, bohrer, apokalypse, hure, babylon, transgression LA - Deutsch ER -