TY - BOOK AU - Sabrina Bothe PY - 2008 CY - Hamburg, Deutschland PB - Diplom.de SN - 9783836616058 TI - Gewalt und Gewaltprävention im Kontext von Schule DO - 10.3239/9783836616058 UR - https://m.diplom.de/document/225955 N2 - Inhaltsangabe:Einleitung: „Wir müssen feststellen, dass die Stimmung in einigen Klassen zurzeit geprägt ist von Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz. (…) Die Gewaltbereitschaft gegen Sachen wächst: Türen werden eingetreten, Papierkörbe als Fußbälle missbraucht, Knallkörper gezündet und Bilderrahmen von den Wänden gerissen. (…) In vielen Klassen ist das Verhalten im Unterricht geprägt durch totale Ablehnung des Unterrichtsstoffes und menschenverachtendes Auftreten. Lehrkräfte werden nicht wahrgenommen, Gegenstände fliegen zielgerichtet gegen Lehrkräfte durch die Klassen, Anweisungen werden ignoriert. Einige Kollegen/innen gehen nur noch mit dem Handy in bestimmte Klassen, damit sie über Funk Hilfe holen können. Die Folge ist, dass Kollegen/innen am Rande ihrer Kräfte sind“. Dies ist ein Auszug aus dem Brief, den das Lehrerkollegium der Rütli-Hauptschule im Berliner Problembezirk Neukölln an Berlins Bildungssenator verfasst hat. Es ist ein verzweifelter Hilferuf, der die Kapitulation eines ganzen Lehrerkollegiums vor ihren gewalttätigen Schülern offenbart. Die Lehrer klagen in ihm über die Unmöglichkeit ihrer Aufgabe, die Schüler zu unterrichten. Immer wieder sind in den letzten Jahren Schulen in das Blickfeld der Medien geraten. So zum Beispiel das Erfurter Gutenberg-Gymnasium, an dem 2002 ein Schüler auf Grund eines Schulverweises zwölf Lehrer, zwei Schüler, eine Sekretärin, einen Polizisten und sich selbst erschoss. Solch erschreckende Nachrichten sind Extremfälle. Doch die oben beschriebene Situation der Rütli- Schule ist Alltag. Ein Alltag, der für die Lehrkräfte nicht zu bewältigen ist und ein ganzes Kollegium verzweifeln lässt. Für die Medien sind sowohl Extremfälle, wie der Vorfall in Erfurt, als auch die Situation der Rütli-Schule Anlass, das Thema Gewalt an Schulen immer wieder spektakulär zu präsentieren. Als Folge dessen wird der Öffentlichkeit der Eindruck vermittelt wird, die Verhältnisse an deutschen Schulen würden sich zunehmend „amerikanischen Verhältnissen“ nähern. Die Rede ist von einer permanenten Steigerung der Gewalt an Schulen und einer Zunahme der Brutalität. Doch ist der Alltag der Rütli-Schule auch der Alltag anderer Schulen? Stehen brutale, medienwirksame Einzelereignisse, wie der Vorfall in Erfurt stellvertretend für die Situation an deutschen Schulen? Als angehende Lehrerin möchte ich der Frage auf den Grund gehen, ob das Ausmaß schulischer Gewalt tatsächlich so gravierend ist, wie es massenmedial dargestellt […] KW - gewalt, aggression, schule, prävention, gewaltprävention LA - Deutsch ER -