TY - BOOK AU - Hüseyin Demir PY - 2008 CY - Hamburg, Deutschland PB - Diplom.de SN - 9783836611848 TI - Organisation von nichtkonsensuellen Gesprächsformen in unmoderierten Chats UR - https://m.diplom.de/document/225716 N2 - Inhaltsangabe:Einleitung: Nach Geers wird durch die computervermittelte Kommunikation "die gesamte Natur der menschlichen Kommunikation verändert [...]" und Androutsopulos/Ziegler meinen, dass sie "neue Kommunikationspraktiken und Muster des Sprachgebrauchs ermöglicht, die einen entscheidenden Einfluss auf Sprachwandel haben können." Insgesamt kann demnach angenommen werden, dass die CvK der gegenwärtigen Tendenz entsprechend weiter an Bedeutung gewinnen wird. Eine der beliebtesten Formen CvK ist der Chat. Aus dieser Formulierung sollte aber nicht geschlossen werden, dass es "den Chat" als solchen gibt. Runkeh meint hierzu: "Es zeigt sich […], daß es sehr unterschiedliche Chats gibt und das Pauschalaussagen über das Chatten, wie man sie allzu häufig findet, problematisch sind". Technisch gesehen bestehen drei Chat-Möglichkeiten, die in Kapitel 2 dargestellt werden sollen. In der linguistischen Forschung, besonders in der Konversationsanalyse, sind mittlerweile einige Arbeiten zu finden, die sich aber zumeist nur mit sprachlichen Phänomenen im Chat beschäftigen. Es wird dabei jedoch vernachlässigt, dass der Chat eine Kommunikationstechnologie darstellt, die in zahlreichen verschiedenen Bereichen Anwendung findet. (Siehe 2.1) Die untersuchten Chats liegen zumeist ausschließlich im informellen Bereich und können als „Plauderchats“ bezeichnet werden. In Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, wie Kommunikationsteilnehmer unter den medialen bzw. technischen Bedingungen unmoderierter Chats die kommunikative Handlung Dissens bewältigen. Aufgrund des begrenzten Rahmens dieser Arbeit beschränke ich mich auf die Untersuchung unmoderierter Chats, wobei die Ergebnisse zum Teil auch auf moderierte Chats übertragbar sind. Die Frage ist gesprächsanalytisch interessant, da essenzielle Merkmale von nichtkonsensuellen Gesprächsformen, wie sie z.B. durch Gruber erläutert werden, im Chat nicht realisierbar sind. Dazu zählen vor allem Phänomene des Sprecherwechsels, wie Unterbrechungen und Überlappungen, aber auch bestimmte Ausdrucksweisen auf para- und nonverbaler Ebene, durch die emotionale Elemente der Kommunikation, denen in nichtkonsensuellen Gesprächsformen eine besondere Bedeutung zukommt, vermittelt werden können. (Siehe 4.3) Außerdem soll herausgestellt werden, welche Konsequenzen das Fehlen von sprachlichen Mustern aus der Face-to-face Kommunikation auf die Chat-Sprache in nichtkonsensuellen Gesprächsformen hat und wie diese Probleme gelöst bzw. […] KW - chat, streitgespräche, konflikt, dissente, sequenz, gesprächsform LA - Deutsch ER -