TY - BOOK AU - Simone Ungersböck PY - 2006 CY - Hamburg, Deutschland PB - Diplom.de SN - 9783956361197 TI - Corporate Social Responsibility in Kriegen T2 - Privatwirtschaftliche Unternehmen als Akteure in Konfliktsituationen UR - https://m.diplom.de/document/225128 N2 - Inhaltsangabe:Einleitung: Multinationale Konzerne stellen heute bedeutende Akteure in den internationalen Beziehungen dar. Seit den 1960er Jahren wurden sie zu einem neuen Phänomen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Aufgrund weltweiter Tätigkeiten kommen sie immer öfter mit Gewalt und kriegerischen Konflikten in Kontakt, was einige Forscher dazu veranlasste, speziell die Rolle der Privatwirtschaft in Kriegen zu untersuchen. Dieser Forschungsgegenstand ist relativ neu, denn bisher befanden sich insbesondere Verhalten und Interessen von Nationalstaaten und Regierungen im Blickfeld der Friedens- und Konfliktforschung. Es ist aber durchaus angebracht und notwendig, diesen traditionellen Forschungsansatz zu erweitern, weil Konzerne heute viel Macht und Einfluss besitzen. Demgemäß sollten sie für Geschäftsaktivitäten soziale Verantwortung, d.h. Corporate Social Responsibility, kurz CSR, übernehmen und Entscheidungen stets ihrem Umfeld anpassen, vor allem wenn sie in Konfliktregionen tätig sind. Da durch Geschäftstätigkeiten negative Auswirkungen auf Konfliktsituationen bzw. auf Gesellschaften entstehen können, muss die Privatwirtschaft danach trachten, Nebeneffekte zu vermeiden bzw. so gering wie möglich zu halten. In den vergangenen Jahren wurden bestimmte Konzerne öffentlich für Verbindungen zu korrupten Regierungen, deren Finanzierung bzw. für Verwicklungen in Kriegsökonomien angeprangert. Einer der bekanntesten Fälle ist die Hinrichtung von Ken Saro-Wiwa und acht weiteren Angehörigen des Ogoni-Volkes durch die nigerianische Regierung im Jahr 1995. Auslöser war ein Protest gegen die Regierung sowie die Menschenrechte verletzenden Praktiken des Konzerns Shell bei der Ölförderung. Ein Sprecher der Firma meinte damals lapidar, dieser Vorfall sei „not an appropriate subject for private companies… to comment on“. Seit jener Zeit hat sich einiges geändert. Multinationale Konzerne finden es zunehmend wichtiger, Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, in der sie tätig sind, zu übernehmen und wägen genauer ab, mit welchen Behörden sie Geschäftsbeziehungen eingehen. Deswegen wäre eine Neubestimmung der Position von Unternehmen in der Weltgesellschaft notwendig. Immer öfter wird die Frage aufgeworfen, inwiefern die international tätige Privatwirtschaft globale Verantwortung übernimmt. Wahrung und Schutz sozialer Werte werden stärker denn je gefordert. Ihre neue Rolle geht deutlich über den engen ökonomischen Bereich hinaus zu sozialem und ökologischem […] KW - soziale, verantwortung, multinationaler, konzern, konflikt, frieden, völkerrecht LA - Deutsch ER -